programmheft fruehling 2016 a · malipiero soll von seinen konzerten gesagt haben, sie seien ......

8
Orchestergesellschaft Winterthur Konzerte 25./26. Juni 2016 Das Cello ist Programm - mit einer guten Prise «Italianità» Eingerahmt durch zwei frühe Kompositionen von Franz Schubert präsentieren wir Ihnen im diesjährigen Sommerkonzert Werke für Cello und Orchester von Ottorino Respighi und Gian Francesco Malipiero, zwei bedeutenden italienischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Wir freuen uns, für einmal den Orchesterleiter als begleiten zu dürfen. Als wirkt . Für die abschliessende Symphonie übergibt er den Dirigentenstab wieder ‚unserem' Dirigenten Volker Messerknecht. Volker Messerknecht Solo-Cellisten Gastdirigent Paul Wegman Taylor

Upload: nguyenxuyen

Post on 17-Sep-2018

216 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

OrchestergesellschaftWinterthur

Konzerte 25./26. Juni 2016

Das Cello ist Programm - mit einerguten Prise «Italianità»

Eingerahmt durch zwei frühe Kompositionen vonFranz Schubert präsentieren wir Ihnen im

diesjährigen Sommerkonzert Werke für Cello undOrchester von Ottorino Respighi und Gian

Francesco Malipiero, zwei bedeutendenitalienischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.

Wir freuen uns, für einmal den Orchesterleiterals begleiten

zu dürfen. Als wirkt. Für die abschliessende Symphonie übergibt

er den Dirigentenstab wieder ‚unserem' DirigentenVolker Messerknecht.

Volker Messerknecht Solo-CellistenGastdirigent Paul Wegman

Taylor

Page 2: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Flo

rian

Sor

g, F

redy

Zül

lig

Stephan BrändleHans ZollikerStephan BrändleHans Zolliker

Anne

mar

ie G

eiss

ler,

Reg

ula

Wüt

hric

h

Anne

mar

ie G

eiss

ler,

Reg

ula

Wüt

hric

h

Mon

ica

Ang

st, B

ea v

on V

iràg

Kathrin DurscherGerda Gaudenz-HochstrasserThomas HerrenThomas KägiNicole KellerJonathan Vogel

Kathrin DurscherGerda Gaudenz-HochstrasserThomas HerrenThomas KägiNicole KellerJonathan Vogel

Monica Bühler

Elisabeth Freimann

Yvonne Mauz

Rainer Stelzer

Daniel Treyer, KM

Monica Bühler

Elisabeth Freimann

Yvonne Mauz

Rainer Stelzer

Daniel Treyer, KM

Korine Bolt

Jürg Füllemann

Nathalie Häusler

Beate SchlittlerKorine Bolt

Jürg Füllemann

Nathalie Häusler

Beate Schlittler

StephanSchneiderStephanSchneider

Volker Messerknecht

Paul Wegman Taylor

Volker Messerknecht

Paul Wegman Taylor

Beda

Breu

Hans

Hutm

ache

r

Beda

Breu

Hans

Hutm

ache

r

Hansueli Illi

Ursula B

achofner, Sim

one Christen

Sand

raBö

hrin

ger

Nat

han

Hür

zele

r

Ron

jaSu

nke

Sand

raBö

hrin

ger

Nat

han

Hür

zele

r

Ron

jaSu

nke

Mitwirkende

Page 3: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Paul Wegman Taylor bekam bereits inseiner Kindheit in San Francisco vonseinem Grossvater Geigenunterricht.

Nach seinem Horn-Studium in NewYork an der Juilliard School, spielte derKammermusiker und Orchesterhornistin regionalen Formationen alsSolohornist und in renommierten NewYorker Orchestern wie The New YorkPhilharmonic und MetropolitanOrchestra als Zuzüger und bildete sichzum Dirigenten weiter.

Nach der Übersiedelung in die Schweiz setzte er seine Studien privat unddurch Meisterkurse fort. Paul Taylor bekam erste Engagements als Workshop-Dirigent bei der Menuhin Academy in Gstaad und Bern. Bald folgtenAnstellungen als künstlerischer Leiter verschiedener Chöre und Orchester.

Das Kirchgemeindeorchester Zürich-Schwamendingen leitet er bis heute.Eigene Konzerte und Theaterprojekte standen immer in Zentrum seinerArbeit. Als Gastdirigent war er im In- und Ausland tätig, u.a. beim Tonhalle-Orchester Zürich, beim Thuner Stadtorchester und beim Jakobstads Orkesterin Finnland.

Das 2007 gegründete Kammerorchester «paul taylor orCHestra» trat im Juni2016 im Rahmen der Festspiele Zürich mit dem Programm «In the Spirit ofDada» auf.

http://www.paul-taylor-orchestra.ch/http://www.conducting.ch/

Gastdirigent

Page 4: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Ouvertüre im italienischen StilC-Dur

Die Ouvertüre, ursprünglich zur Eröffnung eines Bühnenwerks konzipiert,wurde seit der Romantik oft auch als selbständiges Orchesterwerk für denKonzertsaal komponiert. Schubert reagierte mit diesem 1817 entstandenenWerk ›im italienischen Stil‹ auf die Rossini-Begeisterung seiner Zeit. DieUraufführung fand am 1. März 1818 im Saal zum ›Römischen Kaiser‹ in Wienstatt. Das war das erste öffentliche Konzert, in dem ein Werk von Schubertgespielt wurde, ansonsten wurden seine Instrumental-Kompositionen zuLebzeiten kaum in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Schubert erfuhr dankdiesem Konzert erstmals breite Beachtung und Anerkennung durch dieWiener Kritik. Die Ouvertüre fand grossen Gefallen, man empfand „vieljugendliches Feuer“ darin, und die ›Wiener Allgemeine Theaterzeitung‹schrieb:

„… die zweyte Abtheilung begann mit einer wunderlieblichenOuverture von einem jungen Compositeur, Hrn. Franz Schubert.Dieser, ein Schüler unsers hochverehrten Salieri, weiß jetzt schonalle Herzen zu rühren und zu erschüttern. Obwohl das Themabefremdend einfach war, entwickelte sich aus demselben eineFülle der überraschendsten und angenehmsten Gedanken, mitKraft und Gewandtheit ausgeführt. Möchte uns dieser Künstlerdoch recht bald wieder mit einer neuen Gabe erfreuen.“

Ouvertüre im italienischen StilC-Dur Franz

(1797-1828)Schubert

Franz

(1797-1828)Schubert

Page 5: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Franz

(1797-1828)Schubert

Franz

(1797-1828)Schubert

Symphonie Nr. 3 D-Dur (D°200)

Zwischen 1813 und 1818 schuf Schubert nicht weniger als sechsSymphonien, neben einer Reihe von Ouvertüren und einer Unzahl vonLiedern und kleineren Kompositionen. Die dritte Symphonie entstand 1815, dawar der Komponist gerade mal 18 Jahre alt. Sie wird vielfach für diegelungenste der frühen Symphonien gehalten, in der sich erstmals Schubertseigene Musiksprache vernehmen lässt.Schon die Gestaltung des ersten Satzes ist originell. Er beginnt mit einerlangsamen Einleitung, deren Hauptmotiv in die Fortführung einbezogen wird.Im Allegro-Hauptteil werden die Themen zuerst von der Klarinette, dann vonder Oboe vorgetragen – in ihrem leichten, tänzerischen Charakter bilden sieeinen überraschenden Kontrast zu der etwas auftrumpfenden Einführung. Derlangsame, mit 'Allegretto' überschriebene zweite Satz ist ganz schlichtgehalten, tänzerisch, heiter, volksliedartig. Scherzohaft geht es im drittenSatz weiter. Das Menuett überrascht durch eine metrische Verzerrung: imauftaktigen Dreivierteltakt wird der Akzent auf das dritte, eigentlich unbetonteTaktviertel verlagert. Das verleiht dem Satz eine gewisse Widerborstigkeit, diejedoch im ländlerartigen Trio aufgehoben wird. Im rasanten Finale schliesslichhören wir dann wieder Italianità à la Rossini. Im 6/8-Takt der Tarantella jagt dieMusik dahin, heiter, spielfreudig und zielstrebig.Das Werk wurde vermutlich im Freundeskreis privat gespielt. Die ersteöffentliche Aufführung erlebte es erst 1881 in London, im Rahmen einerKonzertreihe, in der acht von Schuberts Symphonien in der Reihenfolge ihrerEntstehung gespielt wurden. schrieb damals:The Times

“In seiner III. Symphonie beginnt Schubert zum ersten Mal in seinereigenen Musiksprache zu schreiben; die beiden Vorläufer sind immernoch in der Haydns und Mozarts gehalten. … Jegliche greifbarenAnklänge, die noch in den ersten beiden Symphonien so häufigvorkommen, werden vermieden. Insbesondere das Allegretto und dasMenuett sind voller Anmut und herrlichster Melodik, und das ganzeWerk verdient eine herausragende Stellung in unseren Konzert-programmen. Es wird immer mit Vergnügen aufgenommen werden.”

Symphonie Nr. 3 D-Dur (D°200)

Page 6: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Concerto per Violoncello eOrchestra

Malipiero entstammte einer venezianischen Musikerfamilie adeliger Herkunft.Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er im Städtchen Asolo im Veneto,abseits vom allgemeinen Kulturbetrieb. Der Überlieferung gemäss prägten ihnzwei Schlüsselerlebnisse: die Beschäftigung mit alter Musik, die zurHerausgabe des Monteverdi-Gesamtwerks führte, und die Uraufführung vonIgor Strawinskys ›Sacré du printemps‹, 1913 in Paris, welche ihm den Zugangzur musikalischen Moderne eröffnete und einen Wendepunkt in seinemkompositorischen Schaffen markierte. Das Cellokonzert entstand 1937.Malipiero gilt als musikalischer Freigeist, seine Werke zeugen von einer tiefenAbneigung gegen das Komponieren nach traditionellen Formmodellen. Auchdie allgemeine Hinwendung zur Zwölftonmusik nach 1945 machte er (imGegensatz zu seinem Neffen Riccardo Malipiero) nicht mit, sondernkomponierte weiter im Rahmen einer freien Tonalität jenseits allerSystemzwänge.

Volker Messerknecht kennt das Cellokonzert von Malipiero seit seiner Jugend.Er ist Paul Taylor und der OGW dankbar, dass er nun die Gelegenheitbekommen hat, dieses Musikstück zu spielen. Er erzählt:

Vielleicht ahnen Sie, welche Malipiero-Motive seinen Vater zum Nachpfeifenmotiviert haben könnten, vielleicht finden Sie selber Motive in dem einen oderandern Satz, die Sie zum Nachsummen und Pfeifen verleiten …

“Eine Leidenschaft meines Vaters war, aus dem antiken Familien-Röhrenradio, Marke ›Blaupunkt‹, mit Holz- und Stoffverkleidung,sämtliche Musiksendungen über Komponisten des 20. Jahrhundertsauf dem nicht weniger antiken ›Telefunken‹-Magnetophonaufzunehmen. Die 'richtige Musik' fing für meinen Vater erst nachWagner an. Gut gelaunt pfiff er Motive von Bartok, Schönberg,Strawinsky und anderen durch das ganze Haus. Das Cellokonzert vonMalipiero gehörte auch dazu.”

Concerto per Violoncello eOrchestra Gian Francesco

(1882-1973)MalipieroGian Francesco

(1882-1973)Malipiero

Page 7: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Der erste Satz vermittelt eine angespannte Stimmung, er ist ruhelos imCharakter, wird jedoch beherrscht von einer klar wahrnehmbarenKombination wiederkehrender Formen in verschiedenen Klangfarben undTonarten. Er beginnt mit weit ausgreifenden rhetorischen Gesten des Cello-Solisten. Der wunderbare, langsame zweite Satz dagegen ist sehr ruhig,durchgehend lyrisch und gefühlvoll im Ausdruck. Erschreckend aggressivgeht es zunächst im Finale weiter, in einer elaborierten Kadenz zu Beginn, dievom Schlagzeug intermittierend begleitet wird. Die martialische Stimmungerhellt sich: sprühend und funkelnd strebt die Musik energisch vorwärts, ineiner verhältnismässig kurzen Passage findet sie zum Schluss.Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien Reden. EineStimme erhebe sich, das Orchester folge ihr, wie eine Menge, die demjenigenzuhöre, der etwas zu sagen habe oder zu sagen versuche. Jeder Gedankekönne seinen Ausdruck finden, und zwar auf viele Weisen, ohne dass eineZensur eingreife.

Adagio con Variazioni für Cello undOrchester

Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse vonMalipiero in dem Bestreben, die italienische Instrumentalmusik neu zubeleben, wandte er sich später mit einer Gruppe anderer Komponisten gegendie «Neutöner» der italienischen Musik, zu deren Vertreter hauptsächlichMalipiero gehörte. Respighi machte sich einen Namen als Bearbeiter ältererMusikwerke. Seinen Weltruhm begründete jedoch die sinfonische Dichtung

, ergänzt zur ›römischen Trilogie‹ durch und. Viele Konzertreisen in alle Welt folgten. 1936 erkrankte er an

einer Entzündung der Herzinnenhaut, die innert kurzer Zeit zum Tod führte.

Das warme, inspirierte , eigentlich ein kleines,einsätziges Cellokonzert, komponierte Respighi 1921, nach den .Ursprünglich war es als Mittelsatz eines 1902 geschriebenen, aber nicht aus-geführten Cellokonzerts geplant. Melodie ist hier Programm. Die Kompositionberuht auf einem alten Volkslied aus der Romagna. Auf seinecharakteristische Weise bringt Respighi hier Renaissance- und Romantik-Anklänge zu einer wunderbaren Verschmelzung. Lassen Sie sich bezaubern!

Fontane di Roma Pini di RomaFeste Romane

Adagio con VariazioniFontane

Adagio con Variazioni für Cello undOrchester Ottorino

(1879-1936)Respighi

Ottorino

(1879-1936)Respighi

Page 8: Programmheft Fruehling 2016 A · Malipiero soll von seinen Konzerten gesagt haben, sie seien ... für Cello und Orchester Respighi lebte in Bologna und Rom. Anfänglich ein Weggenosse

Sa, 25.06.2016 - 19:00

Neuwiesenstr. 40, WinterthurEglise Réformée Française Reformierte Kirche

So, 26.06.2016 - 17:00

Pfarrhausstrasse, Embrach

Franz Schubert

Gian Francesco Malipiero

Ottorino Respighi

Concerto per Violoncello e OrchestraSolocello: Volker Messerknecht

-

Adagio con VariazioniFür Cello und OrchesterSolocello: Volker Messerknecht

Allegro moderato- Lento

- Allegro

Franz Schubert

Ouvertüre im italienischen Stil, C-Dur

Symphonie Nr. 3, D-Dur (D°200)- Adagio maestoso - Allegro con brio

- Allegretto- Menuetto: Vivace - Trio

- Presto vivace

www.orchestergesellschaft.ch

Zu Ihrem Besuch und wichtigen Beitrag in dieKollekte sagen wir:

Danke!