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PROJEKTDOSSIER

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ABSTRACT

Was bedeutet Heimat? Wie drückt sich unser Heimatgefühl aus? Hat es mit einem physischen Ort zu tun? Mit Sprache? Mit Symbolen? Mit anderen Menschen? Kommen wir eines Tages in der Heimat an oder ist sie nur ein Konstrukt, ein Nichtort – der Ausdruck einer fortwährenden Suche nach Zu-gehörigkeit?

Es sind dies Fragen, die Oshumaré und alle am Projekt Beteiligten durch die letzten Wochen und Monate be-gleitet haben. Fragen, die unsere Zeit zeichnen, eine Zeit des Wandels und der grossen Menschenbewegungen. Die Suche führte uns zum Begriff der Nostalgie, ursprünglich als «Schweizer Krankheit» bekannt.

So entstand über die letzten Monate eine Sammlung aus Musik, Texten und Interviews mit Migranten und Altein-gesessenen; Film- und Tonaufnahmen, Bilder und Szenen, welche zu ergrün-den suchen, wonach wir uns noch im-mer sehnen.

Gewachsen ist eine Collage aus Live-Musik, Dialogen, Film- und Tonauf-nahmen, welche eine multiple Betrach-tung von Nostalgie und Heimat zulas-sen, ohne abschliessende Bewertun-gen vorzunehmen.

Die Besucherinnen und Besucher von «Pueblos de la Nostalgia» werden zeitweise nur hören, zeitweise nur se-hen. Sie werden mit Fragen konfron-tiert, die sie ganz mit sich selbst aus-machen müssen.

BESETZUNG:

KONZEPT / REGIE / DRAMATURGIE: Alice Martin und Melanie Pfändler PRODUKTION: Alice Martin MUSIK: OSHUMARÉ – Gabriel Pancorbo, Lamin Seraoui, Alice Martin TEXT: Melanie Pfändler SPRECHER: Sylvia Silva und Ueli Zindel TECHNIK: Lamin Seraoui TANZ: Febe Santillán GRAFIK: Tozim Madzima und Alice Martin FILM: Fabricio Bolla

KONTAKT:

Verein Pueblos Rankstrasse 9B 8408 Winterthur Tel: +41 78 741 63 34

[email protected] [email protected]

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INHALT IM ZENTRUM VON PUEBLOS DE LA NOSTALGIA STEHEN DIE THEMEN-KOMPLEXE HEIMAT, IDENTITÄT UND KOLLEKTIVITÄT. Aus dem griechischen nóstos (Rück-kehr, Heimkehr) und álgos (Schmerz) formt sich eine Beschreibung des Ge-fühls «Heimweh». Im antiken Griechenland kannte man diesen Begriff jedoch nicht. Die Wort-schöpfung stammt aus der Feder des Schweizer Doktoranden Johannes Hofer (1688). Lange Zeit wurde Hofers Nostalgia auch «Schweizer Krankheit» genannt. Sehnsucht, so scheint es, ist ein Ur-schweizer Phänomen und doch findet sich das Motiv in ganz anderen Kultu-ren und geographischen Regionen wieder. Es ist beispielsweise eine zent-rale Thematik der lateinamerikanischen Folklore des 20. Jahrhunderts. Lateinamerika – eine Region, in welche Schweizer ein Jahrhundert davor zu Tausenden auswanderten, um Armut und Hunger zu entfliehen. Pueblos de la Nostalgia erzählt nicht nur eine, sondern ganz viele Geschich-ten. Das Stück gibt fragmentarische Einblicke in die Migrationsgeschichte der Schweiz, in die Gefühlswelten der Menschen damals, wie heute. Indivi-duelle Sichtweisen auf Heimat werden vorgelegt – in erzählter, getanzter und gesungener Form.

Die TheaterbesucherInnen werden mit diversen Sichtweisen konfrontiert und angeregt, sich dazu in Beziehung zu setzen und eigenen Haltungen zu überprüfen. WER SIND DIE MENSCHEN AUF DER BÜHNE, DIE STIMMEN AUS DEN LAUTSPRECHERN, DIE PERSONEN AUF DER LEINWAND? Mal tanzt eine Frau auf der Leinwand allein in einem leeren Raum, mal er-tönt Geflüster in Schweizer Mundart, als würden zwei Zuschauer leise mitei-nander über den Inhalt des Stücks dis-kutieren, mal entführt uns der Text ins Arbeitszimmer des jungen Doktoran-den Johannes Hofer, mal verwandeln sich die Musiker in Schweizer Migran-ten, Reisende auf der Überfahrt ins erhoffte Paradies, mal in Sänger der Nueva Canción, die sich gegen die lateinamerikanischen Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts auflehnen.

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MUSIK/TEXT/FILM Die Musik von Pueblos de la Nostalgia schafft Atmosphäre, ist aber auch auf sprachlicher Ebene aussagekräftig durch ihre historischen Bezüge und ihren politischen Kontext. Die Lieder sind vorwiegend dem lateinamerikani-schen Raum entlehnt. Viele wurden von Kunstschaffenden im Exil ge-schrieben und erzählen von einer Hei-mat, die es so vielleicht nie gab oder nie geben wird. Oder doch?

Die Musizierenden verbinden sich un-mittelbar mit der Musik, mit ihren In-halten, ihren symbolischen Dimensio-nen. Musik passiert. Sie wird aktiv ge-staltet, ausgeformt, verkörpert. Sie ist Teil der Identitäten der Musizie-renden, versinnbildlicht diese, hinter-fragt und bricht Stereotypen. Sie ver-deutlicht innere Emotionswelten und ist gleichzeitig Ausdruck von Verbin-dungen, von Gemeinschaft und Zuge-hörigkeit. Sie zeigt die verblüffenden Parallelen auf zwischen der lateiname-rikanischen Folklore und dem hiesigen Liedgut. Die Dialoge, die zwischen den Liedern aus dem Off ertönen, vermitteln zu-gleich Emotionen und historische Hin-tergründe. Wir erfahren, welche Schicksale und Biographien sich hinter diesen Liedern verbergen, wie der Be-griff der Nostalgie entstanden ist und wie er sich gewandelt hat, wer die ers-ten Nostalgie-Patienten waren und wie im 19. Jahrhundert zweifelhafte Agen-turen und skrupellose Spediteure mit den Schweizer Auswanderern das grosse Geld machten.

Untermalt werden die Lieder und Tex-te von Filmprojektionen: Eine junge Frau tanzt synchron zur Live-Musik, die Kamera wandert über die rostige Oberfläche einer Dampflokomotive und das Element Erde verleiht dem Begriff der Heimat eine visuelle Di-mension.

LIED-EINBLICKE

Gracias a la vida (Violeta Parra, 1960er)

Zamba para no morir (Hamlet Lima Quintana, 1940er)

Guggisberglied (Textversion Otto von Greyerz, 1912)

HÖRPROBEN

Auftritt von Oshumaré an der Schwei-zer Künstlerbörse, 21.04.2017: http://www.kuenstlerboerse.ch/artistes2017/oshumare-ches/

Liedaufnahmen:

https://soundcloud.com/oshumare/modinha https://soundcloud.com/oshumare/gracias-a-la-vida

Sprachaufnahme:

https://soundcloud.com/oshumare/die-schweizer-krankheit

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ORGANISATION WIE KANN EIN JUNGES THEATER-PROJEKT SICHTBAR WERDEN? Theater und Musik lassen sich nicht abschliessend in Worte fassen und Bookingagenturen und etablierte The-aterhäuser kaufen keine Katze im Sack. Um diesen Graben zu schliessen und Kulturveranstaltern Einblick in unser Schaffen zu gewähren, hat der Verein Pueblos ab Februar 2018 drei öffentli-che Proben in Theaterlokalen in unter-schiedlichen Kantonen organisiert. Diese dienen dazu, Feedback einzuho-len, das Format live zu testen, auf sei-ne Wirkung zu überprüfen und weiter-zuentwickeln. BRÜCKEN ZWISCHEN KULTUR UND WISSENSCHAFT BAUEN Die Entstehung von Pueblos de la Nostalgia wird von einer Masterarbeit an der Universität St. Gallen (HSG) im Bereich Entrepreneurship & Creativity begleitet. Zentrale Fragestellung der empirischen Studie ist, wie es einem multikulturellen, geographisch verteil-ten und generationenübergreifenden Team gelingt, kollaborativ ein Kultur-projekt zu erarbeiten und dieses zur Aufführung zu bringen. Die Studie steht unter der Leitung von Prof. Dr. Chris Steyaert, Lehrstuhlinhaber des Instituts für Organisationspsychologie. Die Publikation der Arbeit ist für Juli 2018 vorgesehen.

ZEITPLAN

3.9.17 – 25.9.17 Erste Konzeptions-phase in Kolumbien

29.9.17 – 30.11.17 Recherchephase, Zusammensetzung des Kollektivs

1.12.17 – 10.12.17 Interviews, Filmauf-nahmen, Textarbeit

10.12.17 – 7.1.18 Abschluss und Auf-nahme der Sprechertexte

7.1.18 – 14.1.18 Proben in Granada

15.1. – 31.1.18 Bühnenbildkonzeption

1.2.18 Öffentliche Probe, MIMOS ZH

2.2.18 Öffentliche Probe, Schlosskeller Fraubrunnen

15.2.18 – 31.2.18 Feedbackauswer-tung, letzte Konzeptionsphase

1.3.18 – 31.3.18 Zweiter Probeblock

Bis 1.5.18 Abschluss Bühnenbild, Lichtdesign

23.5.18 Öffentliche Probe, Kellerbüh-ne St. Gallen Bis 1.7.18 Abschluss Kostüme, finales Programmheft, PR-Kampagnenstart

26.9.18 Premiere – Keller62 Zürich 28.9.18 Auftritt Kulturpunkt Flawil 29.9.18 Auftritt Keller62 Zürich Mind. 6 weitere Aufführungen in Bern, Graubünden und im Wallis sind in Pla-nung

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WIRKUNG Die Projektmitwirkenden des Stückes sind Teil des gemeinnützigen Vereins Pueblos. Die Organisationsform ist kollaborativ ausgerichtet – es wird auf dem Wissen und den Fähigkeiten aller aufgebaut. TOZIM – SIMBABWE FEBE – ARGENTINIEN LAMIN – ALGERIEN ZAFIRO – GRIECHENLAND OLA – SYRIEN JANA – TSCHECHIEN Viele unserer Mitwirkenden haben Migrationshintergrund. Die Zusam-menarbeit im Kollektiv, die Auseinan-dersetzung mit Themen wie Heimat und Identität tragen zu jenem Prozess bei, den wir gemeinhin als «Integrati-on» bezeichnen: Nicht nur das Stück thematisiert das Suchen und Ankom-men, vielmehr verkörpern sich diese Prozesse in der Erarbeitung des Stü-ckes selbst. Spürbar wird dies auch für die Zu-schauer. Über den Zugang der Nostal-gie wird das Publikum dazu angeregt, sich Gedanken über die Bedeutung und Wirkung von Migration zu ma-chen: auf persönlicher, individueller, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene. In einer Zeit, in der mehr Menschen ihre Heimat verlassen, als je zuvor, er-scheint uns die bewusste und reflek-tierte Auseinandersetzung mit dieser Thematik essentiell.

WIRKUNG ÜBER DAS PROJEKT HIN-AUS IN DIE ZUKUNFT Die räumliche und personelle Flexibili-tät macht es möglich, das Stück in ganz unterschiedlichen Kontexten auf-zuführen. Pueblos de la Nostalgia lässt sich zeit-los an Begebenheiten, an Orte und Zuschauer anpassen, ohne seine Grundstruktur, ohne inhaltliche Sensi-bilität zu verlieren.

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BIOGRAPHIEN Alice Martin Regie / Produktion / Gesang Alice Martin schloss 2014 das Ba-chelorstudium in Politikwissenschaften und Religionswissenschaften an der Universität Zürich ab und ist seit 2010 Teil des Förderprogramms der Schweizerischen Studienstiftung. Aktuell verfolgt sie das Masterstudium in Management, Organisation und Kul-tur an der Universität St. Gallen (HSG), welches sie voraussichtlich im Mai 2018 abschliessen wird. Mit ihrer Gesangsausbildung begann Alice Martin mit zehn Jahren in Zürich und trat 2005 dem Zürcher Jugendop-ernhauschor bei. 2008 gewann sie den Zürcher Rezitati-onswettbewerb und wirkte in ver-schiedenen Theaterproduktionen und Opernaufführungen im In- und Aus-land mit. Bei der Sopranistin Liv Kriesi vertiefte sie die Musikstile Jazz, Soul und Blues und besuchte Musiktheorie- und Kompositionsunterricht bei Annet-te von Goumoëns und Co Streiff in Zürich. Ihr Studium führte Alice Martin nach Andalusien, wo sie spanische Gitarre lernte und die Stile Bossa Nova, Bole-ro und Fado vertiefte und auch das Musiktrio Oshumaré mitgründete.

Melanie Pfändler Regie / Dramaturgie / Text Melanie Pfändler schreibt heute vor allem fürs Sprechen und Hören: Sie ist Redaktorin und Produzentin bei Radio SRF 4 News. Davor hat sie während rund zehn Jahren als freie Journalistin und Texterin gearbeitet, unter ande-rem für den «Tages-Anzeiger» und «Le Courrier». Für ihre Texte hat sie meh-rere Auszeichnungen gewonnen, etwa den Jugendliteraturpreis der Credit Suisse und der UNESCO. Neben dem Journalismus ist das Theater ihre gros-se Leidenschaft: Sie hat als Dramatur-giehospitantin und -assistentin am Schauspielhaus Zürich und am Wiener Burgtheater gearbeitet, sowie als Re-gieassistentin und dramaturgische Mitarbeiterin in einer Produktion der Gessnerallee Zürich. Studiert hat Me-lanie an den Universitäten Zürich und Lausanne, mit den Schwerpunkten Po-litische Philosophie und Politische Psy-chologie. Von 2010 bis 2015 war sie Teil des Förderprogramms der Schweizerischen Studienstiftung und von 2012 bis 2014 Stipendiatin der Sophie und Karl Binding Stiftung. Ihre Masterarbeit zur Diskriminierung von Roma hat sie nach Tschechien geführt, in ihr zweites Heimatland. Zudem hat sie in Prag ein Praktikum beim tsche-chischen Rundfunk absolviert.

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Lamin Seraoui Gesang / Perkussion / Tontechnik Lamin Seraoui wurde 1974 in Constan-tine, Algerien, geboren. Am lokalen Konservatorium studierte er die musi-kalischen Traditionen Afrikas und des Mittleren Ostens und erlernte diverse Perkussionsinstrumente. Später be-suchte er vermehrt klassischen Ge-sangsunterricht und wirkte in verschie-denen Jazzensembles. 1998 emigriert Lamin Seraoui nach Spanien. Bei der bekannten Sängerin Ángela Muro und dem brasilianischen Musiker Alex Oliveira vertieft er weiter sein Können. Er absolvierte die Aus-bildung zum Toningenieur am Teatro Alhambra. Lamins Interesse für portugiesisch-sprachige Musik mündet schliesslich im Projekt Paisagens do Brasil y Cabo Verde und in der Gründung des Trios Oshumaré. Lamin Seraoui ist Mitglied des Mediterráneo Samba Club, häufi-ger Gastmusiker des Fado-Trios Minha Lua und technischer Leiter des Teatro Alhambra, Granada.

Gabriel Pancorbo Gitarre Der andalusische Gitarrist, Musikpä-dagoge und Komponist Gabriel Pan-corbo wurde 1975 in Granada gebo-ren. Musikalisch wurde er besonders durch seine beiden Lehrpersonen, dem bra-silianischen Gitarristen Guga Murray sowie dem Franzosen Jul Frayssinet geprägt. Sein musikalischer Wissens-durst führte ihn nach Toulouse und später nach Lissabon, wo er bei Pedro Gomes und Afonso Andrade weiter seine Spieltechnik und seinen klangli-chen Ausdruck vertiefte und auch por-tugiesische Viola lernte. Eine wichtige Etappe seiner Ausbil-dung verbrachte Gabriel in Río de Janeiro bei Zé Murray (Chico Buarque y Cuarteto em Cy). Zurück in Spanien arbeitete er als Leh-rer für klassische und spanische Gitarre für das Konservatorium von Granada und das Centro Cultural Memoria de Andalucia. Als Komponist schrieb er unter anderem Stücke für die Com-pañía LATERAL für Auftritte neuzeitli-chen spanischen Tanzes. Neben dem interkulturellen Musikpro-jekt Oshumaré ist Gabriel Pancorbo Gründer und Gitarrist des bekannten Fado-Trios Minha Lua.

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Tozim Madzima Grafik Der 1977 in Simbabwe geborene Mu-siker und Innenarchitekt Tozim Madzima kam 1997 in die Schweiz, um an der Schule für Gestaltung und Kunst Zürich (heute ZHdK) zu studie-ren. 2003 schloss er erfolgreich die Ausbildung zum diplomierten Desig-ner (FH) mit Vertiefung in Innenarchi-tektur ab. Heute lebt er in Zürich und wirkt in Projekten diverser Schweizer Architektur-, Innenarchitektur- und De-signbüros als Freelancer. Seine Musik-projekte schreibt er auf Englisch, Deutsch und in seiner Muttersprache Schona. Dabei geht er spielerisch mit kritischen Pointen aus seinem schwei-zerischen Alltag um. Seine Auftritte sind mit traditionellen Melodien, Rhythmen und Geräuschkulissen aus seiner Heimat untermalt.

Febe Santillan Tanz Febe Santillan ist 1996 in San Salvador de Jujuy in Argentinien geboren. 2003 begann sie ihre Ausbildung in klassi-schem Ballett am Instituto Superior de Danza Norma Fontenla, welche sie 2012 mit dem Titel „Maestría en ex-presión corporal“ abschloss. Ab 2011 besuchte sie vermehrt Unterricht in zeitgenössischem Tanz und in Hip-Hop und arbeitete an ihrer persönlichen tänzerischen Ausdrucksweise. Parallel begann sie eine Zweitausbildung am Instituto Superior de Indumentaria, moda y diseño als Kostümbildnerin, welche sie 2015 erfolgreich beendete. 2016 zog sie nach Zürich, wo sie mit dem Aufbau eines eigenen Fair-Fashion Modelabels begann. Sie wirk-te als Tänzerin und Kostümdesignerin an verschiedenen Kleinproduktionen mit und bot Gruppenkurse sowie Pri-vatlektionen in Ballett und in zeitge-nössischem Tanz an. Im Januar 2018 reiste Febe zurück in ihr Heimatland, um weitere Produktionsstätten für ihr Modelabel zu finden und weil sie sich nach der Familie und der Heimat sehn-te. Ihr Heimweh nach Argentinien drückt sie im Rahmen von „Pueblos de la Nostalgia“ in einer 2minütigen Tanz-sequenz aus. Die junge Frau tanzt zum Stück „Gracias a la vida“ – Dank an das Leben– allein in einer leeren Fab-rikhalle.

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Ueli Zindel Sprecher Ueli Zindel, geboren 1953, studierte Germanistik und absolvierte danach die Ausbildung zum Schauspieler. Zehn Jahre war er an diversen Thea-terhäusern (u.a. in Bremen) tätig und wechselte dann in den Printjournalis-mus. Als Redaktor und Journalist ar-beitete er unter anderem für den «Be-obachter» und für Radio SRF. Ueli ist verheiratet, lebt in Bern und zwinkert demnächst einem neuen Arbeitgeber zu: dem Leben. Er wird noch in diesem Jahr pensioniert. Fabricio Bolla Filmgestaltung (Kamera/Schnitt) Fabricio Oscar Bolla wurde 1990 in San Carlos, Argentinien geboren. Im Rahmen eines Praktikums bei der Or-ganisation AFS besuchte er 2009 erstmals die Schweiz. 2010 trat er sei-ne Ausbildung zum Kameramann bei der Open Eye GmbH in Zürich an, die er 2014 erfolgreich abschloss. Es bil-dete sich bei Open Eye in den Berei-chen Editing, Postproduktion, Ton-technik und Lichtgestaltung weiter und leitete bis 2016 selbständig Filmauf-träge und Projekte. Seit 2017 arbeitet er bei Corpmedia als Motiondesigner, realisiert nebenbei selbständige Film-projekte und widmet sich vermehrt auch seiner zweiten grossen Leiden-schaft: der Musik.

Sylvia Silva Sprecherin Geboren und aufgewachsen in Zürich. Nach dem Schauspielstudium in Ham-burg spielte sie an verschiedenen Bühnen in Deutschland und der Schweiz. Sie spielte die «Buhlschaft» mit Hans Heinz Moser als «Jedermann», die «Kamala» in Hesses «Siddharta» mit Wolfgang Reichmann. Auch Dagmar Koller und Gunter Philipp zählten zu ihren Bühnenpartnern. Auf Tournee spielte sie an der Seite von Horst Jüssen die «Prinzessin von Brabant» in Shakespeares «Verlorene Liebesmüh». Im Schweizer Kinofilm «Lisi und der General» hat sie als «Lisi» das Publi-kum begeistert. Dreharbeiten führten sie auch nach Pakistan und Afghanistan für den Kino-film «Die Trauer des Afghanen». (Regie Mark Riss). Bald begann die Arbeit mit der Stim-me sie zu faszinieren und wurde be-stimmend für ihr Leben. Seien es Hör-spiele oder diverse Sendungen von SRF und 3sat – seit Jahren ist sie die Stimme von «Auf und davon» –, seien es Hörbücher oder Trickfilme: von un-zähligen Tonträgern kennt man Sylvias unverwechselbare Stimme. Besonders viel bedeutet ihr die Litera-tur und deren Vermittlung in Lesungen und Rezitationen. Neben Florian Prey und Rico Gulda trat sie mehrmals mit dem Programm «Hermann Hesse und die Musik» auf. Seit Jahren arbeitet sie auch erfolg-reich als Sprachcoach.

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IMPRESSIONEN

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