DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN

Ein Film von Saverio Costanzo

PRESSEHEFT

präsentiert

KINOSTART: 12. AUGUST 2011

im Verleih von POLYFILM

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RegieSaverio Costanzo

DrehbuchSaverio Costanzo und Paolo Giordano

nach dem gleichnamigen Roman von Paolo Giordano

Erschienen im Blessing Verlag

DarstellerAlba Rohrwacher, Luca Marinelli,

Maurizio Donadoni, Isabella Rosselini u.a.

Eine Produktion der Offside (Italien)

in Koproduktion mit Bavaria Pictures (Deutschland)

Les Films des Tournelles (Frankreich)und Le Pacte (Frankreich)

in Zusammenarbeit mit Medusa Film, ZDF Enterprises GmbH, Ostlicht Filmproduktion und MotionWorks

und Unterstützung vonMitteldeutsche Medienförderung (MDM), Filmförderungsanstalt (FFA)

Eurimages, CNC (Centre national du cinema et de l’image animée), Film Commission Torino Piemonte sowie dem Italienischen Kulturministerium (MiBAC),

MEDIA Programm der Europäischen Union

DIE EINSAMKEITDER PRIMZAHLEN

März 2011PREMIO CINEMA GIOVANE

Best actor – Luca Marinelli

Februar 2011FESTIVAL DU CINÉMA

ITALIEN DE BASTIAPrix de l’Interprétation Féminine –

Alba Rohrwacher

Oktober 2010FESTIVAL DU FILM ITALIEN

DE VILLERUPTPrix Amilcar de la Presse

Dezember 2010FESTIVAL DEL CINEMA

SPIRITUALE TERTIO MILLENNIOPremio rivelation of the year –

Luca Marinelli

VERLEIHPPPOOOLLLYYYFFFIIILLLMMM VVVeeerrrllleeeiiihhh

Margaretenstrasse 78

1050 Wien

Tel. +43 1 581 39 00 - 20

Fax + 43 1 581 39 00 - 39

polyfilm@polyfilm.at

http://www.polyfilm.at

PRESSEBETREUUNG

Alessandra Thiele

POLYFILM PRESSE

Tel + 43 1 581 39 00 -14

Mob +43 676 398 38 13

thiele@polyfilm.at

PRESSEINFORMATIONEN und BILDMATERIAL stehen online für Sie bereit unter www.filmpresskit.de oder www.polyfilm.at

Die OFFIZIELLE WEBSITE zum Film finden Sie unter www.primzahlen-derfilm.de

TECHNISCHE ANGABEN

Länge: 118 Minuten Bildformat: Cinemascope Tonformat: Dolby Digital 5.1.

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5 Kurzinhalt

5 Pressenotiz

6 Inhalt

7 Interview mit Regisseur Saverio Costanzo

10 Interview mit Autor Paolo Giordano

11 Interview mit Produzent Philipp Kreuzer

14 Die Besetzung

14 Alba Rohrwacher – Alice

15 Interview mit Alba Rohrwacher

16 Luca Marinelli – Mattia

17 Isabella Rossellini – Adele

18 Interview mit Isabella Rossellini

19 Der Stab

19 Saverio Costanzo – Drehbuch und Regie

19 Paolo Giordano – Romanvorlage und Drehbuch

19 Antonello Geleng – Szenenbild

20 Antonella Cannarozzi – Kostümbild

20 Mike Patton – Musik

21 Mario Gianani – Produktion

22 Philipp Kreuzer – Produktion

23 Der Roman

24 Das Hörbuch

25 Besetzung

26 Stab

INHALT

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Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,die unser gesamtes restliches Leben bestimmen. FürAlice (ALBA ROHRWACHER) war es ein Unfall beimSkifahren – ein kurzer Moment nur, der ihr eine blei-bende Verletzung zufügt und ihr ihre Unbeschwertheitund das Vertrauen zu ihrem Vater nimmt. Für Mattia(LUCA MARINELLI) war es der Moment, als er seineZwillingsschwester Michela verlor. Nur ein einziges Malhatte er nicht auf seine Mutter (ISABELLA ROSSELLINI)gehört und Michelas Hilfsbedürftigkeit missachtet. DieSchuldgefühle, die ihn seither quälen, bewahrt er tiefin seinem Inneren. Beide sind durch die Tragödienihrer Kindheit gezeichnet, und als sie sich einige Jahrespäter als Jugendliche kennenlernen, ziehen sie sich

magisch und unwiderstehlich an. Es ist die eigene Ein-samkeit, die jeder im anderen wiedererkennt, und diedie beiden auch jetzt nicht loszulassen scheint. Sie teilenihr Leben und tun es doch nicht, kommen sich nah, abernicht nah genug. Irgendetwas scheint immer zwischenihnen zu stehen, wie bei Primzahlzwillingen. Als Mattiains Ausland geht, werden sie für Jahre getrennt, dochdie Ereignisse im Leben des anderen verbinden sieweiterhin, tiefer, als sie sich zuvor je eingestandenhaben. Je mehr sie sich voneinander entfernen, destogrößer ist ihr Bedürfnis nach Nähe – und desto mehrstellt sich die Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Prim-zahlen, oder ob sie doch jemals einen Weg zueinanderfinden können…

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von PaoloGiordano erzählt DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLENvon zwei Menschen, Alice und Mattia, die füreinanderbestimmt zu sein scheinen, ihren Weg zueinander jedochnicht finden können. Eine bewegende Geschichteüber die Wunden der Kindheit, die wir unser gesamtesLeben mit uns tragen, über die Macht der Einsamkeitund über die Ohnmacht der Liebe.

Regie führte Saverio Costanzo, der mit seinem Spiel-filmdebüt PRIVATE 2004 u.a. beim Festival in Locarnoden Goldenen Leoparden gewann und mit seinemzweiten Spielfilm IN MEMORY OF MYSELF 2007 imWettbewerb der Berlinale vertreten war. Als Darstellerder beiden Hauptfiguren Alice und Mattia begeisternAlba Rohrwacher (I AM LOVE, WAS WILL ICH MEHR,TAGE UND WOLKEN), Italiens Shooting Star 2009 undLuca Marinelli. Als Mattias Mutter Adele ist IsabellaRossellini (LATE BLOOMERS, BLUE VELVET) zu sehen.

2008 feierte Paolo Giordano mit seinem Roman „DieEinsamkeit der Primzahlen“ („La solitudine dei numeriprimi“) in Italien ein sensationelles Debüt. Mit über 1,5Millionen verkaufter Exemplare war er nicht nur dasmeistverkaufte Buch des Jahres, Giordano erhielt auch– mit 26 Jahren als bisher jüngster Autor – Italienswichtigsten Literaturpreis, den Premio Strega. DerRoman wurde bislang in 26 Ländern verlegt und inDeutsch land seit Erscheinen im Juni 2009 mehr als175.000 mal verkauft. Im Herbst 2010 wählte „DerSpiegel“ ihn zu einem der 25 lesenswertesten des Jah-res, die im Dezember 2010 erschienene Taschenbuch-ausgabe stand lange auf der Spiegel-Bestseller-Liste.

Die Verfilmung DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLENfeierte 2010 im Wettbewerb der Internationalen Film-festspiele in Venedig seine Weltpremiere.

KURZINHALT

PRESSENOTIZ

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Manchmal sind es nur Momente in unserer Kindheit,die unser gesamtes restliches Leben bestimmen.

Für Alice ist es ein Unfall beim Skifahren. Wie jedenMorgen wird sie gegen ihren Willen von ihrem über-ehrgeizigen Vater auf die Skipiste gedrängt, trotz desschlechten Wetters. Auf dem Berg schließlich passiertes, Alice stürzt und verletzt sich. So schwer, dass siefür den Rest ihres Lebens durch ein Humpeln und einegroße Narbe an ihrem Oberschenkel gezeichnet ist.Auch die Unbeschwertheit und das Vertrauen zu ihremVater und zu den Menschen um sie herum kommen ihrdabei abhanden, und auch dies wird ihr Leben fortanprägen.

Mattia hingegen ist schuld am Verschwinden seinerZwillingsschwester Michela. Während er selbst ganzgesund ist und im Laufe der Jahre zu einem Mathegenieheranreift, ist Michela geistig zurück geblieben. Eineungerechte Verteilung, die Mattia dazu zwingt, sichmehr um seine Schwester zu kümmern, als andereKinder in seinem Alter es tun. Ob im Unterricht oderbei der Schulaufführung, immer ist Michela an seinerSeite, und Mattia wird so zum Außenseiter in seinerKlasse. Nur dieses eine Mal, als er und gezwungener-maßen auch seine Schwester von einem Schulkame-raden zu einer Geburtstagsfeier eingeladen werden,möchte er ohne sie sein. Nur dieses eine Mal hört ernicht auf seine Mutter. Er lässt Michela auf dem Wegzur Feier in einem Park zurück, und als er sie späterwieder abholen möchte, ist sie verschwunden, für immer.Seitdem quälen ihn Schuldgefühle, die er für den Restseines Lebens tief in seinem Inneren bewahren wird.

Beide sind durch die Tragödien ihrer Kindheit gezeichnet,als sich einige Jahre später in der Schule ihre Wegekreuzen.

Alice ist durch ihr Humpeln eine Außenseiterin. Vonihren Klassenkameradinnen wird sie nicht ernst ge-nommen und gerne mal nach dem Sportunterricht inder Umkleidekabine gehänselt. Die Jungs in der Klassebeachten sie nicht, und erst als das beliebteste Mäd-chen ihrer Stufe, Viola, beginnt, sich mit ihr abzugeben,

scheint sich ihr Schicksal zu wenden. Mit Viola erlebtsie all das, was Mädchen in ihrem Alter tun, sie gehenzusammen shoppen, schminken sich, und reden überJungs. Als ihre Schwester eine Party macht, zwingtViola Alice, einen Jungen einzuladen, den sie dannauch küssen müsse. Alices Wahl fällt – für ihre Freundinvöllig unverständlich – auf Mattia, den Jungen, densie einige Tage zuvor das erste Mal in der Schule ge-sehen hat.

Es war an dem Tag, an dem Mattia neu an die Schulekam, als er der Klasse vorgestellt wurde, und sich nie-mand für ihn interessierte, außer sein BanknachbarDennis. Mattia ist ein verschlossener Junge geworden,so groß sein Talent für die Mathematik ist, so geringist es für Menschen und Freundschaften. Er ist einEinzelgänger, scheinbar gefangen in sich und immerin seine Gedanken vertieft. Seinen Eltern, die sichgroße Sorgen um ihn machen, möchte er zeigen, dasser normal ist und Freunde gefunden hat – nur deshalbnimmt er Alices Einladung an.

Auf der Party führt Alice Mattia in ein separates Zimmermit dem nicht ganz freiwilligen Ziel, ihn dort ein erstesMal zu küssen. Mehr als ein verschüchtertes Gesprächkommt jedoch nicht zu Stande, denn Mattia verstehtnicht, was Alice von ihm möchte. Dennoch verbindetsie ab diesem Zeitpunkt ein unsichtbares Band, schein-bar magisch und unwiderstehlich ziehen sie sichgegen seitig an, als würden sie im anderen die eigeneEinsamkeit wiedererkennen. Dass sie sich nicht geküssthaben, ist von nun an ihr gemeinsames Geheimnis.

Von diesem Moment an verlieren sich Alice und Mattianicht mehr aus den Augen. Nicht in der Schule, undauch nicht Jahre später, als Alice inzwischen Fotografingeworden ist und Mattia studiert. Alice ist die einzige,der Mattia jemals von Michela erzählt. Und sie ist dieeinzige, die in all den Jahren an ihm festhält. Sie teilenihr Leben und sind doch jeder für sich allein, sind sichnah, kommen sich aber nie nah genug. Mattias Zurück -gezogenheit und Alices Zurückhaltung bringt sie nieweiter als über das Gefühl des Verbundenseins hinaus.Irgendetwas scheint immer zwischen ihnen zu stehen.

INHALT

Wie bei Primzahlenzwillingen, die immer durch eineZahl voneinander getrennt bleiben.

Als Mattia zum Studium nach Deutschland geht, werdensie für Jahre getrennt, doch die Ereignisse im Lebendes anderen verbinden sie weiterhin, tiefer, als sie essich je zuvor eingestanden haben. Je mehr sie sichräumlich voneinander entfernen, desto größer ist ihr

Bedürfnis nach Nähe – und mehr denn je stellt sichdie Frage, ob es ihnen ergeht wie zwei Primzahlen, oderob sie es doch schaffen einen Weg zueinander zu finden. Vielleicht geschieht es an dem Tag, an dem Mattiaeinen Brief von Alice erhält. „Du musst sofort zu mirkommen“, schreibt sie. Nur wenige Stunden spätersteigt Mattia in ein Flugzeug…

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Wie kamen Sie als Regisseur zu dieser Verfilmungvon Paolo Giordano?Es war mein Produzent Mario Gianani, der mich nachdem Erwerb der Filmrechte bat, das Buch zu lesen. Ichmochte es und fand die ersten beiden Kapitel sehr stark.Ich kann aber nicht sagen, dass es Liebe auf den erstenBlick war, oder dass es mich wie ein Blitz durchfuhr.Damals arbeitete ich gerade an einem anderen Projekt,und eine Liebesgeschichte reizte mich zu diesem Zeit-punkt nicht so sehr. Das änderte sich jedoch, als ichdas Angebot bekam, das Drehbuch mit zu schreiben,und ich dadurch tiefer in Paolos Geschichte eintauchte.Da wurde mir die Bedeutung der ersten beiden Szenenim Roman bewusst. Alices Unfall im Schnee und dasZurücklassen seiner Schwester im Park durch denkleinen Mattia sind zwei wunderbare Bilder, um denSchmerz und die Wunden aus unserer Kindheit undderen Auswirkungen auf den Rest unseres Lebensdarzustellen.

Wie würden Sie die Beziehung zu Paolo Giordano be-schreiben? Für mich ist Paolo ein sehr freier Mensch – nicht soeinfach, wenn man diese Art von Erfolg hinter sich hat–, und er ist vor allem ein großer Schriftsteller. Ichweiß, dass das Schreiben seine Berufung ist. Er mussdas einfach tun. Sein erster Roman wird sicher nichtsein bester bleiben.

Welchen Anteil hat Paolo Giordano am Film?Mir war wichtig, dass Paolo die Drehbuchentwicklungvon Beginn an begleitet. Es ist seine Geschichte, undich wollte sie in jedem Aspekt richtig umsetzen. Es hatmich überrascht, wie er mit der Zerstörung und gleich-zeitigen Neuerschaffung seines Werkes umgegangenist. Er konnte sein eigenes Schaffen mit Abstand be-trachten – wohl wissend, dass es Teil seines Lebens,aber eben nicht sein Leben ist. Es ist leicht sich nacheinem derartigen Erfolg bedeutend und überlegen zufühlen. Paolo war dieser Eitelkeit nicht erlegen, undich denke das ist so, weil er noch viel zu sagen und inseiner Welt zu entdecken hat. Für mich ist er viel mehrals ein Teammitglied, er ist ein Freund.

Wie war ihre Zusammenarbeit am Drehbuch?Zunächst haben wir die Erzählstruktur betrachtet. Wirlegten die filmische Erzählweise in der gleichen linearenArt an, wie es der Roman vorgibt. Im nächsten Schrittwollten wir weiter gehen: Wir zerstörten die ursprüng-liche Struktur der Handlung und entwickelten darausetwas Neues. Ich glaube, das war die Phase, in derdie Geschichte sich zu einer eigenen Geschichte ent-wickelte. Nehmen wir zum Beispiel die beiden erstenEreignisse des Romans, Alices Unfall und MattiasVerlust seiner Schwester. Hätten wir diese für dasKino in linearer Weise repliziert, hätten wir uns der Ge-fahr aus gesetzt, das Publikum zu täuschen und eine

INTERVIEW MIT REGISSEUR SAVERIO COSTANZO

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oberflächliche Spannung aufzubauen. Es würden Fragenaufgeworfen werden: Stirbt das Kind? Findet Mattiaseine Schwester wieder? Kino verführt dazu, sich daraufzu konzentrieren, was passiert, und warum diese Dingein diesem Moment geschehen. Ich bin sicher, dass einPublikum, das durch solch oberflächliche Spannungunterhalten wird, nichts von dem, was es gesehen hat,im Gedächtnis behalten wird. Ein Film sollte den Ehrgeizhaben, seine Bilder im Unterbewusstsein des Be trach - ters zu verankern. Das geschieht nicht im unmittelbarenAugenblick sondern zeitversetzt.

Sie haben gesagt, dass der Leitgedanke des Films Alicesund Mattias körperliche Veränderung in einem Zeitraumvon zwei Jahrzehnten ist. Wie ist das zu verstehen?Es gab zwei Gründe, warum ich vor allem Luca Marinelliund Alba Rohrwacher, aber auch die anderen Schau-spieler bat, mit ihren Körpern eine bestimmte Funktionzu übernehmen. Zunächst ist da die politisch-philoso-phische Bedeutung, denn für mich hat der Körper einstarkes politisches Element. Seine Zerstörung ist dieeinzige Revolution, die ein Mensch gegen sich selbstführen kann. Der zweite Grund ist rein praktischer Natur:Um auf der Leinwand Zeitabschnitte glaubwürdig dar-zustellen, müssen sich auch die Körper verändern. Ichbin kein Regisseur, der zu konventionellen Geschichtenneigt, und ich arbeite nicht mit Make-up und Perücken.Also brauche ich etwas anderes, das dem Zuschauereine Zeitspanne von sieben Jahren glaubhaft vermittelt.Gewichtsveränderungen wie zehn Kilo weniger bei Aliceoder fünfzehn Kilo mehr bei Mattia machen dies leichtdeutlich. Darüber hinaus erlaubt die Metamorphoseder beiden Protagonisten deren Verankerung in allenStufen des Films und ermöglicht den Schauspielerneine persönliche Reise in das Innere ihres Charakters.

Was passiert mit Schauspielern, die 10 Kilo an Gewichtab- bzw. 15 Kilo zunehmen, und was können sie dabeiüber sich selbst herausfinden?Mich interessiert der Weg, den der Schauspieler dabeials Person zurücklegt, mehr als die Person, die er indiesem Moment darstellt. Damit die Dinge wahr undlebensnah erscheinen, muss diese Entwicklung authen -tisch sein. Was mich wirklich glücklich macht ist dieErfahrung eines Schauspielers, wenn er nicht hinterdem Schutzmantel eines Filmcharakters tritt, sondernals Person in sein Schauspiel hinein gezogen wird.

Wie und warum haben Sie sich für die Hauptdarstellerentschieden?Ich wollte zwei ungewöhnliche Gesichter für den Film.Ich habe mir viel Zeit dafür gelassen und versucht, Albazunächst bei der Wahl auszuschließen. Ich kämpftegegen das Offensichtliche: DIE EINSAMKEIT DER PRIM -ZAHLEN und Alba Rohrwacher, soll ich das wirklichtun? Diese Frage hat mich verfolgt. Aber nachdem wireine Reihe von Castings durchgeführt haben, erkannteich, dass der Film sie nicht ignorieren kann. Alba istkeine Schauspielerin, sondern eine Künstlerin. Für michmuss ein Schauspieler sein Leben riskieren. Die Dar-steller, die ich bewundere und am meisten respektieresind die, die in ihrem Spiel riskieren, aus ihrem körper-lichen und geistigen Gleichgewicht zu geraten. Albawird von diesem mächtigen Feuer der Kunst getrieben.Ich würde sie als Riese beschreiben, die ihren Mut aufdie Menschen um sie herum überträgt. Ohne sie, dabin ich mir sicher, würde unser Film nicht existieren,oder zumindest nicht in dieser Form. Alba ist sich ihresKörpers bewusst und steht in einer reinen Beziehungzu dem, was sie tut. Sie überrascht mich jedes Mal.Das mag ich, weil das nichts mit einem intellektuellenZugang zum Kino zu tun hat. Sie ist ganz uneigennützig.Sie lenkt die Aufmerksamkeit nie nur auf sich selbst,sondern auf den Film, in dem ihr Charakter lebt. In diesemSinne, denke ich, war sie mir eine treue Begleiterin.

Wie war das bei Luca Marinelli?Ich würde sagen, mit ihm war es Liebe auf den erstenBlick. Er wurde mir von einem Freund empfohlen, der ihnbei der Diplomaufführung an der Akademie für Dra ma -tische Kunst „Silvio D’Amico“ gesehen hatte. Ich trafihn bei einem Vorsprechen und entdeckte Lucas subtilenund großartigen Sinn für Ironie, den ich für den Charaktervon Mattia brauchte. Im Buch ist Mattia sehr introver-tiert, und Paolo Giordano erzählt uns seine Gedanken.Ich aber brauchte die Handlung, um die Gedan ken zubeschreiben. Ich habe weder Ahnung von Mathematiknoch von Genies. Ich wollte die Schuld in Mattias Cha-rakter wie bei Dostojewskis Helden verankern. Unshat interessiert, wie ihn die Schuld im Laufe seines Le-bens beeinflusst und seine Handlungen bestimmt hat.Lucas schauspielerische Ironie hat uns dann erlaubt,die Tragik des Charakters zu reduzieren. Luca hat eineaußergewöhnliche Bühnenpräsenz und ein Gesicht,das nie müde macht es anzusehen. Er stürzte sich mitgroßem Mut in die Verwandlung seines Charakters.

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Wie sind Sie auf Isabella Rossellini als Mutter vonMattia gekommen? Ich habe sie in ihrer letzten Rolle in James Grays TWOLOVERS gesehen und war unglaublich von ihrer Fähig keitbeeindruckt, einer kleinen Rolle so viele verschiedeneNuancen zu verleihen. Sie hatte diesen „wahnsinnigen“Ausdruck in ihren Augen, wie jemand, der zu allem bereitist. Ich kann ihr nicht genug danken, dass sie sich alseine derart erfahrene Schauspielerin so vollends inunseren Film eingebracht hat. Neunzig Prozent derDialoge davon sind improvisiert. Während eines Essensin Turin äußerte sie eine Idee für eine Szene, die wirschließlich übernommen haben und mit der sie uns alleverzaubert hat. Sie war in der Lage, der Rolle eine außer -gewöhnliche mütterliche Aura zu verleihen und sie mitkleinen, entscheidenden Nuancen in drei verschiedenenZeitenebenen zu verkörpern. Die Großzügig keit, diesie mir als Regisseur entgegengebracht hat, hat michbeeindruckt. Ich habe ihre Gegenwart am Set sehrvermisst, als ihre Rolle abgedreht war.

Wie wichtig ist die Musik in diesem Film und warum?Durch die Vertonung haben wir versucht, die Zeitebe-nen des Films zu unterstreichen. Die Musik ändert sichentsprechend des Jahrzehnts, in dem die Geschichtespielt: Die 80er-Jahre folgen dem Klang eines Analogsyn -thesizers, den Klängen der Horrorfilme von Carpenteroder De Palma. Für die 90er Jahre verwenden wir einLied von Ennio Morricone aus Dario Argentos FilmDAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE,und zur Unter stützung der kalten und distanziertenEmotionalität den frühen Techno der 90er Jahre. DerTeil der Geschichte, der 2001 spielt, ist wiederum andie klassische Liebesgeschichte von „Ihm“, der weg-geht, und „Ihr“, die bleibt, angelehnt. Im letzten Teilschließlich verstummt die Musik. Es bleiben zweinackte Körper und Schweigen, denn im Grunde gibtes nichts mehr zu sagen oder zu musizieren.

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Haben Sie schon während der Arbeit an Ihrem Romanbewusst oder unbewusst daran gedacht, dass dieseGeschichte verfilmbar ist?Ich habe meinen Roman in viele verschiedene Szenengegliedert, dies verlieh der visuellen Darstellung einegewisse Dominanz. Dennoch bin ich nicht davon aus-gegangen, dass das die Geschichte automatisch verfilm -bar machen würde. Ich habe dann auch die Erfahrunggemacht, wie schwierig es ist, DIE EINSAMKEIT DERPRIMZAHLEN in eine filmische Geschichte zu adaptieren.

Als Ihnen Saverio Costanzo und Mario Gianani eineZusammenarbeit bei der Verfilmung angeboten haben,wie haben Sie reagiert? Zu dieser Zeit erhielt ich Anfragen von verschiedenenProduktionsfirmen. Ich war ziemlich orientierungslos.Letztendlich waren es die persönlichen Begegnungenmit Mario und später auch mit Saverio, die mich davonüberzeugten, dass sie die Richtigen sind. Es gab dieseeinzigartige Übereinstimmung von Ansichten und Ab-sichten.

Wie hat sich die Arbeit am Drehbuch gestaltet? Die erste Drehbuchfassung hat Saverio verfasst, dieAusarbeitung haben wir dann gemeinsam übernommen.Die Zusammenarbeit war sehr intensiv, und wir habenuns auf bestimmte Zeitabschnitte konzentriert, diedann jeder für sich entwickelte. Wenn wir genügendMaterial hatten, haben wir uns wieder getroffen. Saveriound ich hatten unterschiedliche Ansätze, in gewissemSinne komplementäre: Er begann mit abstrakten Ideen,die sich allmählich in einer Szene verdichteten. Ichwiederum begann mit Details und arbeitete mich andie Bedeutung der Dinge heran.

Sie haben einmal gesagt, dass die Protagonisten IhresRomans ein Abbild ihrer eigenen Geschichten und Ge -danken übereinander sind, dass diese Reflexion jedochimmer ungenau bleiben muss. Wie beurteilen Sie dieUmsetzung dieser Ungenauigkeit durch den Film?Der Film zeigt in Bildern, was in meinem Buch mit Worten

schmerzhaft beschrieben wurde. Und das wird vor allemvon den Schauspielern getragen. Diese unsichtbareVerbindung zwischen Alice und Mattia war zweifellosder schwierigste Teil bei der Drehbuchentwicklung, daswar sehr schwer fassbar. Und so muss es ja auch sein.Denn niemand kann vorhersagen, was der Schauspieler,in all seiner Wandlungsfähigkeit, aus seiner Rolle macht.Man kann das einfach nicht anhand eines Drehbuchsfestlegen oder dem Schauspieler vorab alle Unsicher-heiten nehmen.

Was sind Ihrer Meinung nach die Gemeinsamkeitenund Unterschiede zwischen Roman und Film?Es bestehen große Ähnlichkeiten bei den Stimmungenund Gefühlen. Und eine hohe Übereinstimmung der Hand -lung, obwohl der Film einige Kürzungen und Verdich-tungen aufweist. Das Entscheidende ist die Kongruenzder Charaktere, und auch – soweit meine Einschätzunghier zählen kann – die physische Erscheinung der ausge -wählten Schauspieler, die den Protagonisten in meinemBuch gleicht. Ein wichtiger Unterschied ist die eigenePersönlichkeit, die den beiden Werken zugrunde liegt.Wo im Film ein gewisser Reichtum an Farben und volleLautstärken vorherrschen, betont der Roman die Leereund das Monochrome.

Möchten Sie weiterhin Drehbücher schreiben undmöglicherweise selbst einmal Regie führen?Das kann ich nicht beantworten. Sicherlich würde ichnicht zögern es wieder zu tun, wenn mich ein Themainteressiert, oder wenn sich dadurch für mich eineneue Möglichkeit ergibt, mit jemandem zusammen zuarbeiten, der mir hilft, als Schriftsteller zu reifen. DieArbeit als Regisseur ist eine gefährlich große Versu-chung, der wohl fast jeder erliegen würde. Aber ichmerke, dass ich dieses Verlangen im Augenblick unter -drücken muss. So lange, bis ich selbst genügend Er-fahrung besitze und die Notwendigkeit verspüre, dieseArt des Sprachgebrauchs anzuwenden. Momentan istnicht der richtige Zeitpunkt, um Experimente zu wagen.

INTERVIEW MIT AUTOR PAOLO GIORDANO

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Als „der Mann für italienische Stoffe bei Bavaria“ ken -nen Sie sich in Italien gut aus. Wie sind Sie auf „DieEinsamkeit der Primzahlen“ aufmerksam geworden?2009 kam der Produzent Mario Gianani auf mich zu, inmeiner Funktion als Geschäftsführer der Bavaria MediaItalia in Rom. Ich kannte den Roman zu diesem Zeitpunktbereits und wusste, dass er in Italien ein Bestseller istund durch den Karl Blessing Verlag auch erfolgreich inDeutschland verlegt wird. Das Interesse war also sofortda – und da die Hauptfigur Mattia in der Geschichtenach Nordeuropa geht, konnte man mit diesem Teilder Geschichte gut in Deutschland ansetzen und eine„natürliche“ Co-Produktion realisieren. Aufgrund dieserinhaltlichen und produktionsbedingten Anknüpfungs-punkte machte die Co-Produktion für die Partner Sinn.Deutsch-italienische Co-Produktionen sind in den letztenJahren selten geworden, und nur unter diesen Voraus -setzungen ließ sich unser Anteil an der Produktion mitHilfe der Förderungen (MDM, FFA, Eurimages), demVerleih NFP und unserer Co-Produzenten ZDF Enter-prises, Ostlicht und MotionWorks finanzieren.

In welchem Stadium war der Film, als Bavaria einge-stiegen ist? Wir hatten eine erste, von Saverio Costanzo und PaoloGiordano erarbeitete Drehbuchfassung, und es gabbereits erste Ideen zur Besetzung. Dennoch war dasgesamte Projekt noch in einem frühen Stadium. Giordanoselbst hatte sich für Costanzo als Regisseur entschieden,und zwischen beiden gab es eine intensive Zusammen -arbeit bei der Adaption des Romans zu einem Drehbuch.

Hatten Sie Einfluss auf die Besetzung und den Stab?Beides wurde gemeinsam mit uns abgestimmt. Natürlichwaren die Italiener allein aufgrund der Tatsache, dassin Italienisch und der größte Teil in Turin gedreht wurde,stärker in der Verantwortung. Aber Alba Rohrwacherund Isabella Rossellini sind Schauspielerinnen, die auchfür uns wichtig waren, weil sie die Aufmerksamkeitauch außerhalb Italiens steigern. Was den Stab betrifft,so hat Saverio Costanzo seine feste und erstklassigeMannschaft, mit der er immer zusammen arbeitet. DieKostümbildnerin Antonella Cannarozzi etwa war fürden diesjährigen Oscar® für das Beste Kostümdesign

nominiert. Unsere Aufgabe war die Festlegung desdeutschen Teams für den Dreh in Deutschland, derdeutschen Nebenrollen sowie der Animationsarbeiten.

Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit Saverio Costanzo,Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, aber besondersauch Isabella Rossellini empfunden? Das war eine sehr gute Zusammenarbeit, geprägt durcheinen außergewöhnlich offenen Umgang miteinander.Besonders das Engagement der Schauspieler waraußerordentlich. Alba Rohrwacher und Luca Marinelliwaren fast während des gesamten Drehs am Set an-wesend, um die Einheitlichkeit ihrer Figuren in den dreiverschiedenen Zeitebenen zu gewährleisten, vor allemin der Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugend -darstellern. Isabella Rossellini hatte schon länger keinenFilm mehr in Europa und vor allem nicht auf Italienischgedreht. Sie ist extra aus New York für die Dreharbeitenin Turin angereist. Und obwohl sie ja eher eine kleinereRolle im Film verkörpert, hat sie sich sehr in die Ent-wicklung ihres Charakters der Adele eingebracht. IhreFigur und die Situation in der Familie ist der Schlüsselzu Alice. Sie war sehr berührt von Giordanos Romanund der Art, wie Saverio diesen filmisch umsetztenwollte. Auch die Zusammenarbeit mit Saverio, der denSchauspielern bewusst auch während der DreharbeitenRaum zur Szenenentwicklung lässt, hat sehr von ihrerProfessionalität profitiert. Zum Beispiel in einer derSchlüsselszenen des Films, in der die Eltern ihre Sichtüber ihren Sohn Mattia äußern. Dieser Dialog wurdehäufiger gedreht und auch immer wieder leicht verän-dert. Isabella Rossellini hat sich da sehr eingebracht,und das ist auch ein Grund, warum diese Szene imFilm so gut funktioniert.

Wie hat sich die Aufgabenteilung zwischen deneinzelnen Produktionsfirmen gestaltet?Der Film ist eine deutsch-italienisch-französische Co-Poduktion. Wobei die französischen Partner nicht inden direkten Produktionsprozess involviert waren,sondern nur cofinanzierten. Die eigentliche Produktionwurde zwischen den italienischen und deutschen Part-nern aufgeteilt, und die Hauptverantwortung lag beimitalienischen Team, da die wichtigsten Dreharbeiten

INTERVIEW MIT PRODUZENT PHILIPP KREUZER

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in Turin und Sestriere stattfanden. Auf der deutschenSeite haben wir für den Dreh in Thüringen mit derWeimarer Firma Ostlicht zusammen gearbeitet. Auchfür den kleinen Animationsteil im Film zeichnen wir inKooperation mit der Firma MotionWorks aus Halle ver-antwortlich. Prinzipiell kann man sagen, wir waren fürdas technische Equipment, d.h. Kameras und Lichtwährend der gesamten Produktion, den Deutschlanddrehzusammen mit Ostlicht und für die Animation verant-wortlich, die Italiener für den Rest. Für mich war dasdeshalb sowohl im inhaltlichen wie auch im technischenSinn eine echte Co-Produktion.

Saverio Costanzo ist ein Regisseur mit sehr eigenenVorstellungen, am Set hieß es immer wieder „Vergesstdas Drehbuch – improvisiert!“. Beunruhigt das einenals Produzent nicht auch?Das stimmt, Saverio ist ein eigenwilliger Regisseur, derden Schauspielern viel Raum lässt und Freiheiten gibt.Zwar wurde die Geschichte durch den Roman vorgege-ben, für den Film blieb dennoch die Herausforderung,die darin enthaltenen drei Zeitebenen so umzusetzen,dass sie auch auf der Leinwand funktioniert. DiesesGefühl der Eingeschränktheit und der Enge dessen,was Alice und Mattia in der Kindheit erlebt haben,musste auch der Film vermitteln. Und hier kam das insSpiel, was Saverio mit Improvisation meinte: die For-derung an den Schauspieler, sich in diesem Sinne inden Film einzubringen, und nicht nur die Dialoge desDrehbuchs eins zu eins „abzuspielen“. Vor allem fürdie Kinder- und Jugendschauspieler war das eine großeHerausforderung und wir waren selbst erstaunt, wiestark die jungen Schauspieler in ihre Figuren tauchten.Natürlich versucht ein Produzent bei jedem Film denRahmen klar abzustecken, aber Saverio ist ein Regisseur,mit dem man offen reden kann, was möglich ist undwas nicht. Zumal Saverio mit Mario Gianani schon langeverbunden ist, die beiden kennen sich gut und ver-ständigen sich offen über Risiken, in diesem Fall warauch ich in diese Prozesse eingebunden. Letztendlichsind wir weitgehend im Drehplan geblieben und musstennur wetterbedingt eine Szene nachdrehen.

Wie wurden die Dreharbeiten in Italien aufgenommen,gab es dort besonderes Interesse? Das Buch war inItalien extrem erfolgreich, wie sind Regisseur undDarsteller damit umgegangen?Natürlich waren gerade in Italien die Erwartungen an

den Film über die „Primzahlen-Zwillinge“ sehr groß.Be sonders Jugendliche hat Giordanos Roman mitseiner Frage, welche Narben aus unserer Kindheit unsim weiteren Leben prägen, sehr angesprochen. Es gabeinige Pressetermine, während der Dreharbeiten selbstwurde aber bewusst auf eine große Öffentlichkeit ver-zichtet und aufgrund der intensiven Atmosphäre amSet und der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichenversucht, große Störungen zu vermeiden. In dieserHinsicht war Turin ein idealer Drehort.

In der Romanvorlage ist die deutsche Stadt, in der Mattiaals Physiker beschäftigt wird, nicht genannt. Wie undwarum ist Ihre Entscheidung auf Jena gefallen?Paolo Giordano, der ja selbst Physiker ist, hatte bei denDrehorten seine eigenen Vorstellungen. Es war ihmwichtig, im Film einen authentischen Ort, an dem esreale Forschungstätigkeit gibt, darzustellen. Wir habenlange nach einem passenden Drehort in Deutschlandgesucht. Wir hatten zwei Alternativen: zum einenDarmstadt, wegen des Teilchenbeschleunigers FAIR,und zum anderen Jena als wissenschaftlichen For-schungsstandpunkt, bekannt durch Physik, Optik undseine Universitäten. Letztendlich haben wir uns für Jenaentschieden. Das war vornehmlich eine inhaltlicheEntscheidung. Sehr geholfen hat dann auch die Unter -stützung der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM),der Filmförderungsanstalt (FFA) und Eurimages, sowiedie enge Zusammenarbeit mit ZDF Enterprises.

Gedreht wurde in der Carl-Zeiss-Mensa, am Abbe-Campus und am Erfurter Flughafen. Wie liefen dieDreharbeiten in Jena, hat sich das italienische Teamin Deutschland wohl gefühlt?Zunächst muss ich sagen, dass wir aus zeitlichen Grün-den in Jena mehr gedreht haben als geplant. EinigeSzenen, die eigentlich schon in Italien gedreht werdensollten, wurden dort nachgeholt, etwa die Szene in derUmkleidekabine, oder die, in der Alice die Hochzeits-einladung liest und ihrem Chef sagt, dass sie den Jobübernehmen möchte. Diese haben wir in einer JenaerStadtvilla gedreht. Generell wurden wir in Jena extremwillkommen geheißen. Immer wieder traten Passantenan uns heran und fragten, was das für ein Film sei. Daswar ein tolles Arbeiten vor Ort, und die hervorragendenLocations, wie etwa auch die Uni-Mensa mit ihremriesigen Mosaik aus DDR-Zeiten, ermöglichten uns, dieStimmung des Films so umzusetzen, wie wir es geplant

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hatten. Auch die Stadt und die Stadtwerke haben unsunterstützt, wo sie nur konnten. Die Italiener warenvon den Bedingungen in Jena sehr begeistert, trotzder Kälte, die wir zu der Zeit in Deutschland hatten.Und das lag nicht nur an der Thüringer Rotbratwurstund dem extrem guten Catering.

Gab es Erlebnisse, an die Sie sich besonders gernerinnern?Da gibt es einige. Zum Beispiel während des Nachtdrehsim riesigen Glasbau der Uni-Mensa, vor diesem herr-lichen Mosaik. In dieser Atmosphäre konnte ich denFilm so richtig spüren. Oder als wir den fertig geschnit-tenen Film zum ersten Mal zusammen mit Paolo Giordanoangesehen haben und dieser Tränen in den Augen hatte.

Der Film transportiert Giordanos Geschichte durchseinen ganz eigenen Rhythmus. Können Sie den Prozessder Postproduktion beschreiben, in der dieser Rhythmuswesentlich festgelegt wurde?Vor allem bei der Darstellung der verschiedenen Zeit-ebenen gab es besondere Herausforderungen an denSchnitt. Beide Hauptfiguren haben ja ein traumatischesErlebnis – Alice den Skiunfall und Mattia das Ver-schwinden seiner Schwester. Die große Frage war,wie und zu welchem Zeitpunkt des Films man dieseErlebnisse einführt. An diesem Konzept wurde lange

gearbeitet. Zunächst müssen die Figuren eingeführtwerden, der Film springt zwischen den Zeitebenen hinund her und führt dann zu dem Moment, in dem beidetraumatischen Zeitebenen praktisch analog erzähltwerden. Danach geht die Geschichte fast linear weiter,ohne Zeitsprünge. Im Schnitt wurde bestimmt, wanndie lineare Erzählweise des Erwachsenenalters derbeiden beginnt. Filmisch konnte man das nur so lösen,und Paolo Giordano war damit auch einverstanden.

Der Film wurde beim Filmfestival in Venedig uraufge-führt. Wie haben Sie das erlebt?Das war eine tolle Erfahrung. Natürlich wird die Ver-filmung eines mit über 1,5 Millionen Exemplaren ver-kauften Bestsellers immer mit besonderer Spannungerwartet. Und Romanverfilmungen unterliegen immerkonkreten Vorstellungen des Zuschauers. SaveriosKonzept entspricht es aber nicht, ausschließlich diesenVorstellungen zu entsprechen – auch weil dieser dochsehr vom Innenleben der sich liebenden „Primzahlen-Zwillinge“ geprägte Roman nicht einfach filmisch um-zusetzen war. In Italien liegt die Schallgrenze für einenKassenerfolg durchaus niedriger als in Deutschland,insofern sind die bisher mehr als 500.000 Besucher einsehr großer Erfolg. Darüber hinaus wurde der Film bisherin mehr als 25 Länder verkauft und auf vielen Festivalsgezeigt, u.a. auch in Toronto, Tokio und Hongkong.

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Alba Rohrwacher, geboren 1979 in Florenz als Tochtereines Deutschen und einer Italienerin, studierte Schau -spiel an der Scuola Nazionale di Cinema in Rom. Erst-mals vor der Kamera stand sie in L’AMORE RITROVATO(2004) von Carlo Mazzacurati. 2007 folgten MEIN BRUDERIST EIN EINZELKIND von Daniele Lucchetti und TAGEUND WOLKEN von Silvio Soldini, für den sie 2008 denwichtigsten italienischen Filmpreis – den David diDonatello – als Beste Nebendarstellerin erhielt. Als

Beste Hauptdarstellerin gewann sie diesen nur einJahr später für ihre Rolle in Pupi Avatis IL PAPÀ DIGIOVANNA (2008). Ebenfalls 2009 wurde sie als italie-nischer Shooting Star der Berlinale geehrt, und spieltesie an der Seite von Tilda Swinton in I AM LOVE. Wie-derum nur ein Jahr später war sie mit ihrer Hauptrollein Silvio Soldinis WAS WILL ICH MEHR (2010) erneutzu Gast in Berlin, wo der Film in der Sektion BerlinaleSpecial lief.

ALBA ROHRWACHER – Alice

Filmographie (Auswahl):

Titel Regie

2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo

2010 Was will ich mehr (Cosa voglio di più) Silvio Soldini2009 I Am Love (Io sono l’amore) Luca Guadagnino2008 Stilles Chaos (Caos Calmo) Antonello Luigi Grimaldi

Il papà di Giovanna Pupi Avati2007 Tage und Wolken (Giorni e nuvole) Silvio Soldini

Mein Bruder ist ein Einzelkind (Mio fratello è figlio unico) Daniele Lucchetti2004 L’amore ritrovato Carlo Mazzacurati

BESETZUNG

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Wie und wann sind Sie zu diesem Filmprojekt gekommen?Ich hatte Paolo Giordanos Roman kurz nach dessenVeröffentlichung gelesen, er hat mich sehr berührt.Dann traf ich Saverio Costanzo, und er erzählte mirvon seiner Idee, daraus einen Film zu machen. Dabeigeschah etwas Wunderbares: Während Saverio mitmir über den letzten Dialog zwischen Alice und Mattiasprach, in dem sie nach sieben Jahren des Schweigensum Worte kreisen, ohne wirklich etwas zu sagen, wurdemir auf einmal klar, dass es in diesem Moment wichtigwar, dass Alice Mattia eine eher vernünftig erscheinendeFrage stellt: „Hast du was gegessen?“. Ich musste andie Worte von Elsa Morante denken, die einmal sagte:„,Ich liebe dich’ hat nichts zu bedeuten. Das ist nur eineideelle Behauptung – nichts weiter. ‚Hast du was ge-gessen?’, das ist die reale Art zu sagen, ‚Ich liebe dich.’“Das sagte ich Saverio, und er hat lächelnd den Wortenvon Morante zugestimmt. Tja, ich denke, das hat unsererBegegnung dann ihren Sinn verliehen.

Wie war Ihre Beziehung zu Saverio Costanzo, sowohlvor als auch während der Dreharbeiten?Saverio hat eine Weile mit mir gekämpft. Ich war derAlice, die jeder aus dem Roman von Paolo erwartete,zu ähnlich. Also genau das, was zu meinen Gunstenschien, war eigentlich das Problem. Aber ich glaube,heute bin ich glücklich darüber, dass er mich bei meinemersten Vorsprechen so gefordert hat. Damals ließ esmir keine Ruhe.

Und wie waren die Dreharbeiten?Sie waren intensiv und haben viel Spaß gemacht. Ichweiß weder welche Art von Regisseur Saverio ist, nochwelche Art von Schauspielerin ich bin. Wenn ich zurückdenke, fallen mir Kreativität, Staunen und die Freiheitein, dem eigenen Instinkt zu folgen. Saverio erlaubte unsjeden Tag einen „Zwischenfall“ zu verursachen, durchImprovisation etwas Einzigartiges zuzulassen. JedenTag passierte etwas Neues. Im Film und in uns. Saveriohat uns gebeten zu überraschen und uns selbst über-raschen zu lassen. Aber das gab uns nicht das Gefühlvon Unsicherheit, sondern machte uns im Gegenteilmutig und vor allem zu einem lebendigen Teil dessen,was wir darstellten. Ich war froh, jeden Morgen ans Setzu gehen, weil ich nie wusste, was passieren würde.

Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Luca Marinellibeschreiben?Wir kannten uns vorher nicht, aber diese gemeinsameErfahrung hat uns tief verbunden. Wir haben unsgegen seitig geholfen. Wir sind gemeinsam durch dieGeschichte des Films und dessen Verarbeitung gegangen.Luca war ein unschätzbarer Kollege. Wir haben dieVeränderung unserer Körper mit Respekt und gegen-seitigem Vertrauen in die Kraft des anderen erlebt. Wirwollten, dass diese beiden Figuren bewegen. Luca istein Schauspieler mit einem wunderbaren Talent, einFreund. Ich bin glücklich, ihn getroffen zu haben undgespannt, was er zukünftig tun wird.

Wie haben sie sich auf die Rolle vorbereitet?Die Vorbereitungen waren sehr anstrengend. Saveriobegann mit der Idee des Körpers: Die Körper von Aliceund Mattia zu entdecken, um das innere Wesen zuverstehen. Die Körperarbeit war der erste Schritt, derZugang zum Verständnis der Charaktere. Während Lucazunahm, verlor ich Gewicht. Und umgekehrt. Das warnicht leicht und dauerte fast drei Monate, um die Körperso hin zu bekommen, wie wir sie im Film sehen. Diestrenge Disziplin, die notwendig war, um die Rollendurch unsere Körpererfahrung zu begreifen, hat Lucaund mich einander näher gebracht. Durch die Verän-derung unserer Körper konnten wir die Veränderungder Charaktere über die Jahre nachvollziehen. DenKörper als Mittel zu benutzen, zwingt dich dazu, nichtwirklich zu wissen, was mit ihm/dir morgen geschehenwird. Dieses Gefühl der Unbeständigkeit ermöglichtdir, jedes Mal aufs Neue überrascht zu sein. Das isterschreckend und schön. In Turin machten wir uns dannmit Saverio auf die Suche nach der Besetzung für Aliceund Mattia als Kinder und Jugendliche. Das gestaltetesich vielfältig, auf der Ebene der physischen Ähnlichkeit,aber auch durch andere Faktoren wie gewisse Formender Interpretation oder im Gespräch.

Welche besonderen Erinnerungen haben Sie an dieDreharbeiten? Ich erinnere mich an meinen ersten Arbeitstag: Saveriorief Luca und mich an, um uns zu sagen, dass wir unsGedanken für den Dreh der Abschlussszene am nächstenTag machen sollten. Er wollte in dem Park, wo Mattia

Interview mit Alba Rohrwacher

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seine kleine Schwester verliert, unbedingt das Herbst-licht nutzen. Die Farben des Parks in jenen Tagen wareneinfach perfekt, und wir konnten nicht riskieren, auchnur eine Minute Drehzeit zu verlieren. Er fragte, ob wiruns einig sind. Luca und ich waren verwirrt und ver-ängstigt. Saverio hatte uns immer wieder gesagt, dassder Film kein Anfang und kein Ende hat. Bereits langevor Beginn der Dreharbeiten wies er immer wiederdarauf hin, dass wir diesen Dingen nicht zu viel Gewichtgeben sollten. Wir sollten vertrauen. Das taten wir undhaben uns letztendlich in eine der wichtigsten Szenendes Films fallen lassen. Dadurch, glaube ich, hat derFilm seine Lebendigkeit erhalten.

Wie war die Zusammenarbeit mit Isabella Rossellini?Ich war aufgeregt, als ich sie zum ersten Mal bei einemMittagessen mit Saverio, Roberto und Luca Sbaratto traf.Isabella ist eine Person, die Schönheit und Schlicht-heit verkörpert und mit Leichtigkeit und Ironie erzählenkann. Ich erinnere mich ganz besonders an eine Szene:Alice und Adele (die Mutter von Mattia) treffen sichim heimischen Atelier. Alice sieht sich um, riecht anden Fellen im Zimmer und Adele/Isabella kommt rein,um sie zu begrüßen. Ich werde nie vergessen, wie siedabei meine Wange berührte. Es ist Isabellas Anmut,die es für mich möglich machte, mit dieser scheinbarsinnlosen Geste umzugehen. Die Wahrheit, die in dieserLiebkosung lag, hat mich tief berührt.

Hat es diese Beziehung auch zu den anderen Schau-spielern gegeben?Ich habe intensiv mit Arianna Nastro (Darstellerin derAlice als Teenager) gearbeitet, dabei haben wir einestarke Bindung aufgebaut. Wir sind immer zusammenin einen großen Proberaum gegangen, haben uns Zeitgenommen, das Fußhumpeln von Alice zu üben unduns über ihren Charakter zu verständigen. Ich glaube,dass Arianna eine Art Metamorphose durchgemachthat. Vielleicht weniger offensichtlich als meine und dievon Luca, dafür aber eine sehr tiefe. Sie verändertesich jeden Tag und wurde sich und ihrer Alice immersicherer. Als Saverio anfing mit ihr und Vittorio zu drehen,wollten Luca und ich dabei sein, damit wir ihnen undauch sie uns helfen konnten.

Was denken Sie über Paolo Giordanos Mitwirkung?Es war wichtig, dass Paolo in gewisser Hinsicht dasGegenteil von Saverio ist. Seine Hinweise waren immersehr vorsichtig und diskret, nie aufdringlich. Wie erseinen Roman losgelassen hat um zu sehen, was mitihm im Film passiert, war sehr mutig. Ich erinnere michan die Neugier, mit der er ans Set kam, und die Offen-heit, mit der er sich ein Bild vom Geschehen machte.Er schien überrascht davon, wie wir die Stimmung desBuches in den Film übersetzt haben.

Luca Marinelli, geboren in Rom, sammelte schon als Kinderste Erfahrungen beim Fernsehen, als er zusammen mitseinem Cousin Micky Mouse-Filme synchronisierte.Noch während seiner Schulzeit besuchte er 2003 einenDrehbuch- und Schauspielkurs bei Guillermo Glanc,machte 2004 in seiner Heimatstadt Abitur und ginganschließend an die Accademia Nazionale D’ArteDrammatica „Silvio D’Amico", eine der führenden Kunst -akademien Italiens. Seit 2006 stand er in den unter-schiedlichsten Theaterstücken auf der Bühne, so etwain „Amen“ unter der Regie von Mario Alessandro Paolelli(2006) oder im folgenden Jahr in „Fedra’s Love“ unter derRegie von Valentina Rosati. 2008 spielte er in siebenverschiedenen Inszenierungen, vorwiegend unter derRegie von Rosati: „Tempo Scaduto“ (Zeitverschiebung),

„I Blues“ (Der Blues), „I mostri di Fedra“ (Die Monstervon Phaedra) und „Arianna a Nasso“ (Ariadne auf Naxos),sowie in „Waterproof“ von Valentino Villa, in „Mono-loghi“ (Monologe) von Anna Marchesini und in „I settea Tebe“ (Sieben gegen Theben) von Paolo Giuranna.In den letzten zwei Jahren arbeitete er mit MicheleMonetta in „Fantasia arlecchina“ (Harlekin Fantasien,2009) und mit Carlo Cecchi in „Sogno di una notte dimezz’estate“ (Ein Sommernachtstraum, 2009/2010).2009 stand Luca Marinelli in BUTTA LA LUNA 2 erstmalsfür das Fernsehen vor der Kamera, einer erfolgreichenTV-Serie des Regisseurs Vittorio Sindoni, die auf demgleichnamigen Bestseller von Maria Venturi basiert.DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN ist Luca MarinellisKinodebüt.

LUCA MARINELLI – Mattia

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Filmographie (Auswahl):

Titel Regie

2011 DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN(La solitudine dei numeri primi) Saverio Costanzo

2010 Late Bloomers Julie Gavras2008 Infected (TV) Adam Weissman2005 My Dad Is 100 Years Old Guy Maddin2004 Heights Chris Terrio2003 The Saddest Music in the World Guy Maddin1998 The Impostors Stanley Tucci1995 Big Night Stanley Tucci, Campbell Scott1994 Wyatt Earp Lawrence Kasdan1993 Fearless Peter Weir

Und der Himmel steht still John Schlesinger1992 Der Tod steht ihr gut Robert Zemeckis1990 Wild at Heart David Lynch1986 Blue Velvet David Lynch1985 White Nights – Die Nacht der Entscheidung Taylor Hackford

Isabella Rossellini wurde 1952 als Tochter der Schau-spielerin Ingrid Bergman und des Regisseurs RobertoRossellini in Rom geboren. Ihre Karriere begann alsÜbersetzerin, TV-Reporterin und Model für Fotografenwie Helmut Newton und Bruce Weber. Ihre erstenErfahrungen als Schauspielerin sammelte sie an derSeite ihrer Mutter in Vincente Minnellis Nina (1976),ihre eigentliche Filmkarriere begann schließlich mitWHITE NIGHTS – DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG

(1985). In den Jahren darauf spielte sie in Filmen vonJohn Schlesinger, Abel Ferrara, Peter Weir, PeterGreenaway und David Lynch, 2005 dreht sie gemeinsammit dem Experimentalfilmer Guy Maddin die Hommagean ihren Vater MY DAD IS 100 YEARS OLD, für die sieauch das Drehbuch schrieb. Ihr Regiedebüt feierte siemit ihrem Kurzfilm GREEN PORNO auf der Berlinale2008. Bei der Berlinale 2011 übernahm sie den Vorsitzder Wettbewerbs-Jury.

ISABELLA ROSSELLINI – Adele

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Saverio Costanzos Film ist einer der wenigen, den Siein Italien gedreht haben.In meiner Karriere habe ich bisher nur drei Filme inItalien gedreht. Ich habe mich sehr gefreut, als SaverioCostanzo mich bat, in seinem Film mitzuwirken. Wirhaben uns sehr gut verstanden, fast als würden wiruns seit fünfzig Jahren kennen.

Saverio Costanzo hat bei den Dreharbeiten oft impro-visiert, wie man erzählt.Es gab ein Drehbuch, aber Saverio sagte immer „Ver-giss es.“ Ich, als Schauspielerin, wusste nur, ich solltein einer Szene eine Mutter spielen, die ein bisschengleichgültig ist. Ohne die Worte aus dem Drehbuch zubenutzen. Am ersten Tag war ich ein wenig verwirrt,aber dann habe ich es geliebt.

Bereuen Sie, so wenig Filme in Italien gemacht zuhaben?Um die Wahrheit zu sagen, ich kann mir auch nicht er-klären, warum das so ist. Vielleicht denkt man „Sieging weg, um im Ausland zu leben, sie will nicht in Ita-lien arbeiten“. Oder es ist vielleicht wegen des FilmsBLUE VELVET, den ich 1986 gedreht habe, und der vieleItaliener empört hat.

Wurde mit Alba Rohrwacher ein aufgehender Sternam italienischen Kinohimmel gefunden?Sie hat mich so oft zum Lachen gebracht. Sie ist soaufmerksam, fürsorglich und anmutig. Sie behandeltemich mit Hochachtung. In diesen fünf gemeinsamenTagen am Set musste ich ihr tausend Fragen über meineEltern, Federico Fellini, Martin Scorsese und David Lynchbeantworten. Sie wusste alles über mich, als ob siemich seit vielen Jahren wie aus einem Lehrbuch studierthat. Plötzlich gehörte ich zu einer anderen Zeit. Dashat mich gefreut, obwohl ich es nicht erwartet hatte.Ich weiß natürlich, dass das lediglich der Verdienstder seit fast sechzig Jahre gesammelten Geschichtenist. Albas Beharrlichkeit erinnerte mich an die Zeit, alsich zwanzig war und meinen Vater mit allen möglichen

Fragen über die Regisseure und Stars aus der Ära desStummfilms gequält habe. Er wollte nicht oft ins Kinogehen, verehrte aber Charlie Chaplin, den er gekannthatte. Ich glaube, dass die Begegnung nur sehr kurzwar, nur einen Händedruck lang, aber Papa hatteimmer sein Bild auf seinem Schreibtisch.

Paolo Giordano war gemeinsam mit Ihnen am Set.Welchen Eindruck hatten Sie von ihm?Er war so zurückhaltend. Obwohl er fast halb so alt istwie ich, hat er mich am Anfang ein bisschen unruhiggemacht. Ich dachte, mein Lispeln und der etwas schlaffeGang sind nicht das, was er bei der Entwicklung vonAdeles Charakter im Sinn hatte. Vor allem aber hatteich die ganze Zeit Angst, dass ich vielleicht nicht diegeforderte Spontaneität bei der Improvisation aufbringe,die Saverio von den Schauspielern abverlangte. Ichhabe immer Paolo beobachtet und überlegt, wie erreagieren würde. Ich weiß, dass für einen Schriftstellerjedes einzelne Wort das Ergebnis einer fast schmerz-haften Reflexion ist. Aber bei dem, was wir taten, er-kannte er schnell, dass das Buch zwar sein, aber derFilm Saverios Werk ist. Die Erkenntnis der Szenewurde wichtiger als das Buch. Ich bewundere seineGroßzügigkeit und das Vertrauen, das er zu SaverioCostanzo aufgebaut hat. Das ist so selten zwischenAutor und Regisseur.

Was ist Ihre Lieblings-Szene?Als Adele mit ihrem Ehemann über die schwerenVerhaltensstörungen von Mattia spricht und ihnen derJunge hinter der Tür zuhört. Obwohl es aus der Per-spektive des Kindes gefilmt wurde und die Kritik derEltern verletzend ist, war es ebenso klar, dass Mutterund Vater innere Schmerzen erlebt haben, verbittert,müde und gestresst sind. „Warum ist das so? Wie kön-nen wir ihm helfen?". Ein sehr menschliches Gespräch,mit dem sich alle Eltern identifizieren können. KeineMutter möchte ihr Kind in solch einem Zustand sehen.Das war der bewegendste Moment während der Film-aufnahmen.

Interview mit Isabella Rossellini

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Saverio Costanzo wurde 1975 als Sohn des italienischenSchriftstellerehepaars Maurizio Costanzo und FlaminiaMorandi in Turin geboren. Er studierte Kommunika -tions wissenschaften und Soziologie an der La SapienzaUniversität in Rom und schloss sein Studium 1998 miteiner Arbeit über Italo-Amerikaner in Brooklyn ab. An-schließend lebte er für einige Jahre in New York, wo erals Kameramann und Dokumentarfilmer arbeitete. Dortentstand auch sein Dokumentarfilm CAFFÈ MILLE LUCI,BROOKLYN, NEW YORK (1999), der von Gianluca Nicolettials erste italienische Internet-Doku produziert wurde. Im Jahr 2000 kehrte er zurück nach Italien und verar-beitete seine transatlantischen Erfahrungen im sechs-teiligen TV-Doku-Drama SALA ROSSA (2002), das imPoliclinico Umberto I in Rom gedreht wurde. Für dieseRegiearbeit wurde er mit einer besonderen Erwähnung

durch die Kritik des Internationalen Film Festivals inTurin geehrt. Drei Jahre später erlangte er mit seinemersten Spielfilm PRIVATE (2004) internationale Auf -merksamkeit. Seine außergewöhnliche Darstellungdes Palästina-Konflikts brachte ihm 2004 den GoldenenLeoparden beim Filmfestival Locarno und wurde 2005von Italien ins Oscar®-Rennen um den Besten Nicht-Englischsprachigen Film geschickt.Anschließend entstand sein zweiter Spielfilm INMEMORY OF MYSELF (2007), den er in neun Wochenauf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig drehte,und der 2007 im Wettbewerb der Berlinale lief.Sein dritter Spielfilm DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLENbasiert auf dem Erfolgsroman von Paolo Giordano undwurde 2010 im Wettbewerb des Filmfestivals in Venediguraufgeführt.

DER STAB

SAVERIO COSTANZO – Regie und Drehbuch

Paolo Giordano wurde 1982 in Turin geboren. Er studiertePhysik und promovierte 2010 in Teilchenphysik. Nach-dem das „italienische Wunderkind“ mehrere Kurzge-schichten veröffentlicht hatte, debütiert er 2008 mitseinem ersten Roman „Die Einsamkeit der Primzahlen“.Seitdem wurde der seitdem meist verkaufte RomanItaliens in über 40 Ländern verlegt, und Giordano erhieltals bisher jüngster Schriftsteller den Premio Strega,

den wichtigsten Literaturpreis Italiens. In Italien erreichteGiordanos Roman in weniger als einem Jahr eine Auf-lage von über einer Million, beherrschte Bestsellerlistenund erhielt zudem weitere namhafte internationaleAuszeichnungen. Giordano veröffentlichte außerdemKurzgeschichten und Artikel in verschiedenen Zeit-schriften und Anthologien, darunter „Mondi al limite –Nove scrittori per Medici Senza Frontiere“.

PAOLO GIORDANO – Romanvorlage und Drehbuch

Ob als Szenenbildner, Kostümbildner oder Special Ef-fects-Macher, Antonelle Geleng hat in verschiedenstenFunktionen in zahlreichen italienischen Filmen mitge-wirkt. Sein Einstieg ins Filmgeschäft gelang ihm mitFELLINIS ROMA (1972), als Assistenz Production Designerarbeitete er an ARMACORD (1973), und als Assistent

des Art Directors bei CASANOVA (1976) mit. Seit dieserZeit hat er mit zahlreichen italienischen Regisseurengedreht, darunter Dario Argento, Ruggero Deodato, LucioFulci und Lamberto Bava, sowie auch Margarethe vonTrotta.

ANTONELLO GELENG – Szenenbild

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Mike Patton ist einer jener facettenreichen Menschen,für die sich schwer eine Definition finden lässt: Künstler,Sänger, Agitator? Von Jugend an versuchte er Alter-nativen zu den üblichen Musik-Genres zu entwickeln.Ob als Sänger der Band Faith No More oder in seinengenauso zahlreichen wie vielseitigen Projekten in derAvantgarde-Musik.

Geboren 1968 in Eureka, Kalifornien, gründete Pattonim Alter von 17 Jahren die Band Mr. Bungle, die inklusiveeiniger Pausen bis 1999 existierte und experimentellenRock mit jeder Art von Musik kombinierte und so einenStil kreierte, der trotz zahlreicher Versuche unkopierbarbleibt. Seine Nachfolge-Band Fatih No More wiederumfeierte mit Songs wie „Epic“ und „Falling to pieces“ undderen legendären Musik-Videos große Erfolge undwagte auch immer wieder Ausflüge in das Pop-Genremit großer Orchesterbegleitung (u. a. „A Small Victory“auf dem Album Angel Dust von 1992) oder in die Soul-Musik, wie mit der sehr erfolgreichen Version desCommodores-Titels „Easy“. Während Pattons Mitglied -schaft bei Faith No More erreichte die Band kommerziel-len Erfolg und weltweite künstlerische Anerkennung.Nach ihrer Auflösung schloss sie sich im Jahr 2009 füreine kurze, aber sehr erfolgreiche Reunion-Tour wiederzusammen.

1998 gründete Patton gemeinsam mit dem ehemaligenBassisten von Mr. Bungle, Trevor Dunn, die Band „fürexperimentellen Lärm“ Fantômas, der auch Schlagzeu-ger Dave Lombardo von Slayer und Buzz Osborne vonden Melvins angehören. Ein paar Jahre später expe-rimentierte er in der gemeinsam mit Duane Denison vonJesus Lizard neu gegründeten Alternativ-Rock-BandTomahawk und erhielt dabei Unterstützung von JohnStanier von Battle (ex-Helmet). Er realisierte gemeinsame

Projekte mit den Pionieren der House Music und des TripHops wie Dan The Automator und Kid Koala von derBand Lovage und veröffentlichte 2001 das innovativeAlbum „Music to make love to your old lady“.

2007 schrieb er den Soundtrack für den Kurzfilm APERFECT PLACE von Derrick Scocchera, und etwas spä-ter für seinen ersten Mainstream-Film: CRANK 2: HIGHVOLTAGE (Mark Neveldine und Brian Taylor 2009). Eines seiner letzten Projekte aus dem Jahr 2010 ist„Mondo Cane“: eine Ode an die italienische Pop-Musikder 1950er und 1960er Jahre, aufgenommen mit großemOrchester und in italienischer Sprache gesungen. Patton hat mit einigen der innovativsten Künstler derMusik-Szene gearbeitet. Die Ergebnisse dieser Zusam -menarbeit sind auf Alben von Maldoror (mit Merzbow),Kaada / Patton, General Patton vs X-ecutioners, Fan-tômas / Melvins Big Band zu hören, und die Liste seinerMusikprojekte lässt sich mit John Zorn, Dillinger EscapePlan, Björk, Subtle, Rahzel, Amon Tobin, Team Sleep,Massive Attack, Fennesz, Zu, Norah Jones, Tanya Tagaq,den Qemists, Kool Keith und zuletzt Tunde Adebimpevon TV on the Radio scheinbar endlos fortsetzen.

Gemeinsam mit seinem Manager Greg Werckmanngründete Patton 1999 das Plattenlabel Ipecac, das denGroßteil seiner eigenen Werke und der anderer Künstlerwie der Melvins, ISIS und Josh Homme mit großemErfolg veröffentlicht.

Und Patton beschränkte sich nicht nur auf die Musik.Neben seinem ersten Auftritt bei SATURDAY NIGHTLIVE im Jahre 1990, seiner Rolle bei Steve Balderson’sHorror film FIRECRACKER (der als bester Film auf demRaindance Film Festival ausgezeichnet wurde) oderseiner Arbeit als Synchronsprecher für Videospiele

MIKE PATTON – Musik

Antonella Cannarozzi entwarf erstmals 1997 für RobertaTorres Mafia-Rap-Musical OH TANO! FÜR DICH LOHNTES SICH ZU STERBEN die Kostüme. Seitdem folgtenFilme wie GASOLINE (2002), ANIME VELOCI (2003) und

MELISSA P. (2005). Zuletzt für das Kostümbild verant-wortlich war sie bei Luca Guadagninos I AM LOVE(Io sono l’amore, 2009), hierfür nominierte sie dieAcademy 2011 für einen Oscar®.

ANTONELLA CANNAROZZI – Kostümbild

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Mario Gianani hat Offside 2001 gemeinsam mit einigenanderen jungen Kollegen aus der Filmbranche gegründet.In ihrer Anfangszeit produzierte die Firma hauptsächlichDokumentarfilme und Geschichtssendungen für dasFernsehen. Erst durch PRIVATE, Saverio Costanzos Lang - filmdebüt aus dem Jahr 2004, begann die Firma, sichauch auf die Produktion von Spielfilmen zu konzentrieren.PRIVATE war einer der am häufigsten ausgezeichnetenitalienischen Filme der letzten Jahre, er gewann Preisewie den Goldenen Leoparden beim Filmfestival vonLocarno, den David di Donatello, den bedeutendstenitalienischen Filmpreis, sowie den Nastro d’argento.Zudem wurde PRIVATE 2005 von Italien ins Oscar®-Rennen um den Besten Nicht-Englischsprachigen Filmgeschickt, wenn auch letztendlich nicht von der Aca-demy nominiert.

2007 produzierte Offside Saverio Costanzos zweitenSpielfilm IN MEMORY OF MYSELF, der im Wettbewerbder Berlinale und anschließend auf zahlreichen inter -natio nalen Festivals lief. 2008 folgte VINCERE von Marco Bellocchio, eine Co-Produktion von Rai Cinema und Celluloid Dreams, die2009 im Wettbewerb von Cannes ihre Weltpremierefeierte. Ebenfalls 2009 entstand AS MY FATHER, einDoku mentarfilm von Stefano Mordini, der auf demFilmfestival Turin lief.DIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN, die Verfilmungdes gleichnamigen Erfolgsromans von Paolo Giordano,feierte 2010 auf dem Festival in Venedig Weltpremiere.

MARIO GIANANI – Produktion (Offside)

wie „The Darkness“, „Bionic Commando“, „Portal“,„Left 4 Dead“, lieh er seine Stimme auch mal gernZombie-Kreaturen wie in dem Film I AM LEGEND (2007)mit Will Smith.

Die einzige Konstante in Pattons Karriere scheint derFakt zu sein, dass er bereit ist, fast alles zu versuchen,um sich und alle, die seiner eklektischen Karriere folgen,ständig neu herauszufordern. Ob er seine Stimmbänder

bei der Band Fantômas zum klingen bringt oder italie-nische Arien aus dem Inneren einer Grube singt, imWesentlichen bleibt Patton sich immer selbst treu.Seine musikalische Reise mag irreführend sein, absurdund sogar schizophren, aber am Ende muss man allseine Projekte in ihrer Gesamtheit betrachten, um einvollständiges Bild des Genies Pattons zu erfassen. Esscheint noch ungeahnt viele Möglichkeiten zu geben,die darauf warten, durch Patton entdeckt zu werden.

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Der Rechtsanwalt und Graduate der Media BusinessSchool Philipp A. Kreuzer war nach seinem Studiumzunächst in München, Los Angeles und Paris in Medien -kanzleien, dann bei Produktionsunternehmen im In- undAusland v.a. mit Schwerpunkt Filmfinanzierung tätig,bevor er von 2001 bis 2004 als Förderreferent bei Euri-mages, der europäischen Filmförderung des Europa-rats, eine Vielzahl europäischer Kino-Koproduktionenbetreute. Anfang 2005 wechselte er zur Bavaria alsLeiter der Abteilung für Film- und TV-Finanzierung derBavaria Film GmbH. Seit Juli 2006 leitet er zudem denBereich Spielfilmkoproduktion der Bavaria PicturesGmbH und wurde im Juli 2007 zu deren Prokurist bestellt.Seit August 2009 ist er darüber hinaus als Geschäfts-führer für die Produktions- und Vertriebsfirma derBavaria in Rom, der Bavaria Media Italia Srl., verant-wortlich. Seit November 2009 hat er zusätzlich dieFunktion des Vice President International bei der BavariaMedia GmbH inne. Des Weiteren publiziert er im Film-und Urheberrecht und unterrichtet an Filmhochschulenin Spanien, Deutschland, Frankreich und Israel.

In seinen Funktionen als Prokurist und Produzent derBavaria Pictures sowie als Leiter Film- und TV-Finan-zierung war Philipp Kreuzer maßgeblich an der Finan-zierung und Produktion zahlreicher Kino- und TV-Filmeder Bavaria beteiligt. Zuletzt war er verantwortlich fürdie Finanzierung u.a. von Heinrich Breloers BUDDEN-BROOKS (2008), oder Dieter Wedels Zweiteiler Gier(2010), sowie der Mankell-Verfilmung KENNEDYS HIRN(2010) und Leander Haußmanns HOTEL LUX (2011 / inPostproduktion). Als Produzent der Bavaria Picturesfungierte er u.a. bei Jan Henrik Stahlberg und MarcusMittermeiers Muxmäuschenstill-Nachfolger SHORTCUTTO HOLLYWOOD (2009) und der italienisch-deutsch-französischen Koproduktion DIE EINSAMKEIT DERPRIMZAHLEN (2010) sowie zuletzt bei AlexanderMindadzes Berlinale-Wettbewerbsbeitrag AN EINEMSAMSTAG (2011). Die irisch-deutsche RomanverfimungSUPERHERO (2011) von Regisseur Ian FitzGibbon istderzeit in Postproduktion, ebenso wie Philip GröningsFilmdoppel DIE FRAU DES POLIZISTEN (2011 / inPostpro duktion) und MEIN BRUDER ROBERT (DrehSommer 2011).

PHILIPP KREUZER – Produktion (Bavaria Pictures)

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Paolo GiordanoDIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN

Heyne VerlagOriginaltitel: La solitudine dei numeri primiAus dem Italienischen von Bruno Genzler 368 Seiten¤ 8,99 [D] / ¤ 9,30 [A] / CHF 15,50 (empf. VK-Preis)ISBN 978-3-453-40801-2

Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Romankontaktieren Sie bitte:Heyne VerlagPresseabteilung, Gabriele BeuskerTel. 089 41363135gabriele.beusker@randomhouse.de

„,Die Einsamkeit der Primzahlen’ ist ein sehr zugängliches Buch, und es entwickelt einen starkenidentifikatorischen Sog. (…) Eine ganze Generationscheint sich in der Wohlstandsverwahrlosung vonMattia und Alice wieder zu erkennen.“Süddeutsche Zeitung

„(…) eine sentimentale Geschichte, die weitgehendunsentimental erzählt wird. Sie gewinnt die Gunstdes Publikums auf andere Weise. Darin besteht dieKunst Paolo Giordanos.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Ein ungewöhnlich spannendes Buch.“Focus

„Ein Buch, das fasziniert, das einen berührt undnicht loslässt.“Münchner Merkur

„Einfühlsam, sensibel, psychologisch verblüffendpräzise und völlig unsentimental taucht Giordiano(...) in die Unsicherheiten, Ängste, Hoffnungen,Schmerzen und Verkrampfungen der Pubertät ein.“ Abendzeitung

„(...) obwohl diese Liebesgeschichte todtraurig ist,gehört sie zu den schönsten des Herbstes.“ Emotion

„Die Geschichte von Mattia und Alice (...) erzähltPaolo Giordano so eindringlich, dass dem LeserGlückstränen in die Augen steigen.“Glamour

„Leise, poetisch, schön traurig.“TV Movie

„Es gibt sie, die ersten Sätze eines Buches, dieeinem zuflüstern: Diese Geschichte wird dich nichtloslassen. Paolo Giordanos Debütroman löst seinVersprechen ein.“TV Spielfilm

„Eindrucksvoll, ergreifend und melancholisch istseine Liebesgeschichte, gradlinig und schnörkelloserzählt und eine wunderbare Parabel auf Freund-schaft und die Sehnsucht nach Geborgenheit.“NDR 1

„Ein fulminantes Lesevergnügen, denn Paolo Giordano jongliert souverän und phantasievoll mitBildern und hat eine wundervolle Sprache. Spannend und tiefgründig ist sein Romandebüt, das man, einmal angefangen, nur schwer aus derHand legen wird.“ZDF Morgenmagazin

PRESSESTIMMEN

DER ROMAN

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Paolo GiordanoDIE EINSAMKEIT DER PRIMZAHLEN

Gekürzte Lesung | Gesprochen von Daniel Brühl Verlag: Random House Audio(Originalverlag: Blessing HC)6 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 420 MinutenISBN: 978-3-8371-0139-3¤ 24,95 [D]* | ¤ 24,95 [A]* | CHF 40,90* (empf. VK-Preis)

Für Rezensionsexemplare und Fragen zum Hörbuchkontaktieren Sie bitte:Random House AudioPresseabteilung, Corinna RauschTel. 0221 56910566corinna.rausch@randomhouse.de

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„Daniel Brühl arbeitet die Wunden der beiden Einzelgänger heraus und trifft einfühlsam den Tonzwischen Schmerz und Trost.“Bücher

„Daniel Brühl liest ,Die Einsamkeit der Primzahlen’mit junger, ruhiger Stimme. Dabei bleibt er angenehm im Hintergrund der Wahrnehmung. Bei aller Traurigkeit ist Giordanos Erstlingswerk ein Hörerlebnis, das in seinen Bann zieht.“Kölnische Rundschau

„Der Schauspieler Daniel Brühl liest die gekürzteFassung ,Die Einsamkeit der Primzahlen’ einfühlsamund wohltuend unaufgeregt.“Stuttgarter Nachrichten

„Daniel Brühl hat es mit einer perfekten Mischungaus Nüchternheit und Verletzlichkeit eingelesen.“Bayern2 Radio

„Daniel Brühl nimmt sich Zeit für Hörbücher. EinBuch, das seine Generation der jetzt 30-Jährigen beschreibt, ist ‚Die Einsamkeit der Primzahlen’. Das Werk hat es ihm angetan und Daniel Brühl liest es angenehm unaufdringlich.“3sat Kulturzeit

„Mit seinem jungenhaften Timbre passt Daniel Brühlhervorragend zu den beiden jugendlichen Protagonisten, deren Schmerz und Verletzungen erhörbar macht, genauso wie der Trost, den sie sichspenden. Er liest – bis auf ein paar glatte Momente –so, wie er selbst in einem Interview den Roman charakterisiert hat: schön, elegant und angenehmmelancholisch.“hörBücher Magazin

PRESSESTIMMEN

DAS HÖRBUCH

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Alice Alba Rohrwacher

Mattia Luca Marinelli

Alice (Teenager) Arianna Nastro

Mattia (Teenager) Vittorio Lomartire

Alice (Kind) Martina Albano

Mattia (Kind) Tommaso Neri

Michela (Kind) Giorgia Pizzo

Adele Isabella Rossellini

Pietro Roberto Sbaratto

Umberto Maurizio Donadoni

Elena Giorgia Senesi

Viola Aurora Ruffino

Clown Filippo Timi

Fabio Andrea Jublin

BESETZUNG

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Regie Saverio Costanzo

Drehbuch Saverio CostanzoPaolo Giordano

Kamera Fabio Cianchetti

Szenenbild Antonello GelengMarina Pinzuti Ansolini

Kostümbild Antonella Cannarozzi

Maskenbild Alessandro BertolazziMarta Roggero

Schnitt Francesca Calvelli

Casting Jorgelina De Petris

Ton Gabriele Moretti

Musik Mike Patton

Produktion Offside (Italien)Bavaria Pictures (Deutschland) Les Films Des Tournelles, Le Pacte (Frankreich)

In Zusammenarbeit mit Medusa FilmZDF EnterprisesOstlicht Filmproduktion MotionWorks

Mit Unterstützung von Mitteldeutsche Medienförderung (MDM)Filmförderungsanstalt (FFA)EurimagesCNC (Centre national du cinema et de l’image animée)Film Commission Torino PiemonteItalienisches Kulturministerium (MiBAC)MEDIA Programme der Europäischen Union

Produzenten Mario Gianani (Offside)Philipp Kreuzer (Bavaria Pictures)Anne Dominique Toussaint (Les Films Des Tournelles)Jean Labadie (Le Pacte)

Executive Producers Matthias EscheJan S. KaiserAlexander Coridaß

Herstellungsleitung Olivia SleiterGilbert Möhler

Produktionsleitung Fulvio Rossi

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STAB