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puz puz Paderborner Universitätszeitschrift „App in die Uni“ Therapie Computerspiel Exportschlager Energiewende Glanzvolles Jubiläum Begeisternde Zeitreisen „Intelligente Selbstbeschränkung“ Große Bühne Universität … UNIVERSITÄT PADERBORN Die Universität der Informationsgesellschaft Wintersemester 2012/2013 www.upb.de ... inszeniert Gegenwart und Zukunft

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Page 1: PUZ 2 2010 1-4 - uni-paderborn.de · 5 000 Exemplare Einsendeschluss für die puz 1-2013 1. April 2013 Layout ... Strategie der „intelligenten Selbstbeschränkung“ (Claus Offe)

Titels-2/2012-1 30.11.2012 8:13 Uhr Seite 1

Probedruck

C M Y CM MY CY CMY K

p u zp u zP a d e r b o r n e r U n i v e r s i t ä t s z e i t s c h r i f t

„App in die Uni“

Therapie Computerspiel

Exportschlager Energiewende

Glanzvolles Jubiläum

Begeisternde Zeitreisen

„Intelligente Selbstbeschränkung“

Große Bühne Universität …

UNIVERSITÄT PADERBORNDie Universität der Informationsgesellschaft Wintersemester 2012/2013

www.upb.de ... inszeniert Gegenwart und Zukunft

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Editorial

Nachrichten und Berichte aus der Universität Paderborn

Liebe Leserinnen und Leser,in das neue Semester startete die Universität Paderborn mit zwei glanzvol-len Festwochen zum 40. Geburtstag. Mitarbeitende und Studierende hattenein begeisterndes Programm mit Musik, Theater, Vorträgen und prachtvol-lem Feuerwerk auf die Beine gestellt. Allein zum Tag der offenen Tür er-schienen 15 000 Menschen, die mit uns feiern wollten. Wenn Sie mehr überdie illus tren Gäste und kreativen Geschenke erfahren wollen, dann blätternSie auf Seite 22.Großen Zuspruch findet unsere Universität auch weiterhin bei den Studie-renden: 3 100 Erstsemester starteten im Oktober ins studentische Leben,sodass nun 18 630 Studierende unseren Campus bevölkern (siehe Artikelauf Seite 62).Sie alle suchen eine passende Bleibe. Da wird es inzwischen auf dem Pader-borner Wohnungsmarkt eng. Abhilfe könnte die neue Initiative „Wohnraumfür Studierende in Paderborn“ bringen. Erfahren Sie ab Seite 63, welcheMaßnahmen die Situation verbessern sollen.Gleichzeitig arbeitet die Universität mit Hochdruck daran, für die Lehre mehrRaum zu schaffen. Pünktlich zum Universitätsjubiläum feierte das GebäudeQ Richtfest und konnte besichtigt werden. Lesen Sie ab Seite 97, wie derneue Lernort das Unileben bereichern wird. Eine Bereicherung ist schon jetzt die App „iUPB“, die die Organisation desStudienalltags erleichtert. Die Studenten Dirk Schumacher und MichaelWhittaker entwickelten die Applikation für Smartphone, Tablet und PC imRahmen des Wettbewerbs „App in die Uni“. Der Artikel auf Seite 90 verrät,welche hilfreichen Informationen die App für die Nutzer bereitstellt.Eine Computeranwendung, die über den Alltag hinausgeht und sich für dieTherapie traumatisierter Menschen nutzen lässt, erforscht die Fachgruppevon Prof. Dr. Gitta Domik-Kienegger. Sie analysiert emotionale Reaktionenwie Angst, Flow oder Präsenz bei kommerziellen Computerspielen. Über dasUser eXperience Testing berichten wir ab Seite 26.Interessante Forschungsprojekte wie dieses finden sich seit 15 Jahren im„ForschungsForum Paderborn“, dem Wissenschaftsmagazin der Univer-sität. Nach dem Motto „Leiste Gutes und schreibe darüber“ sind inzwischen173 spannende Beiträge veröffentlicht worden. Gerade in Zeiten des Wett-bewerbs zwischen den Hochschulen erweist sich das Magazin als unver-zichtbares Medium zur Profilschärfung und spricht neben der wissenschaft-lichen Community auch die interessierte Öffentlichkeit, Unternehmen undKooperationspartner an. Ab Seite 24 werfen wir einen Blick in Geschichteund Zukunft der lesenswerten Zeitschrift.

Viel Spaß beim Lesen wünschtRamona Wiesner

Ramona WiesnerLeiterin des Referats

Hochschulmarketing und Universitätszeitschrift

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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p u zPADERBORNER UNIVERSITÄTSZEITSCHRIFT

Ausgabe Wintersemester 2012/2013

Titelseite:Feuerwerk der Chemiker zum JubiläumFoto: Patrick Kleibold

ImpressumPaderborner Universitätszeitschrift (puz)

Wintersemester 2012/2013

Herausgeber

Der Präsident der Universität Paderborn

Prof. Dr. Nikolaus Risch

Redaktion

Ramona Wiesner

Leiterin des Referats Hochschul marketing und

Universitätszeitschrift

Stabsstelle des Präsidenten

Patrick Kleibold

Volontär

Warburger Str. 100

33098 Paderborn

05251 60-2553

[email protected]

www.upb.de/hochschulmarketing

Sekretariat

Ursula Appelbaum, Gabriele Lang

05251 60-2553

[email protected]

puz im Internet

www.uni-paderborn.de/puz

Auflage

5 000 Exemplare

Einsendeschluss für die puz 1-2013

1. April 2013

Layout

PADA-Werbeagentur

Heierswall 2, 33098 Paderborn

05251 52 75 77

[email protected]

Anzeigenverwaltung

PADA-Marketing, Heierswall 2, 33098 Paderborn

05251 52 75 77

[email protected]

ISSN (Print) 1434-971X

ISSN (Internet) 1434-9736

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Inhalt

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Too young to be old 22Uni feierte glanzvoll ihren 40.Geburtstag

Happy Birthday ForschungsForum Paderborn 24Vielfältige Forschungslandschaft der Universität auf Hochglanz

Hier sind Emotionen im Spiel 26User eXperience Testing an Computerspielern

Vom Hörsaal zum Fernsehstudio 28Studierende produzieren ihre erste eigene TV-Show

Paderborner Forscher im Einsatz für den Nachwuchs 30Heinz Nixdorf Institut betreute Forschungsstationen beim Ideenpark

Von der Eroberung des Himmels 32Die fliegenden Experimente des Paderborner Physik-Clubs

Editorial 1

Berichte

Kolumne des Präsidenten 4

Campus Szene 5

Interviews 18

Seite

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Inhalt

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

3

Vom Uni-Campus aufs diplomatische Parkett 34Die Aktivitäten der Hochschulgruppe PaderMUN

Popstudenten im „lautesten Wohnzimmer von NRW“ 36Kooperation zwischen dem Studiengang „Populäre Musik

und Medien“ und dem „WDR Rockpalast“

Fünf Jahre Zentrum für Sprachlehre 38Gefeiert wurde mit Sushi und Karaoke

Aktives Vatersein fördern 40Absolut empfehlenswerte Erfahrung

Neuer Bibliothekskatalog 42Schneller, einfacher und intuitiver recherchieren

HRK lobt Russische Woche 44Weitere Kooperation besiegelt

Was tun wir, wenn wir nicht wissen, was wir tun? 46Paderborner Kunststudierende erproben Konzepte von Kunstvermittlung auf der dOCUMENTA (13)

Kurz nachgefragt 48

Preise/Ehrungen 56

Kurz berichtet 62

Personal-Nachrichten 116

Neuberufene 119

Seite

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KOLUMNE

Fünf Jahre Hochschulrat an der Universität Paderborn – eine Zwischenbilanz

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

lautlos, von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, hat sich im Juni dieses Jahres an der Universität Paderbornein neuer Hochschulrat konstituiert. Das war vor fünf Jahren, als unsere Hochschule als erste Universität inNordrhein-Westfalen dieses neue Gremium installierte, noch ganz anders. Die damalige Landesregierungentließ die Hochschulen in die Autonomie: Sie wurden in eine eigenständige Rechtsform überführt, erhiel-ten Personalhoheit über ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und neue Leitungsstrukturen. Dass in einertraditionsbewussten Institution wie der Universität diese Neuerungen zunächst einige Vorbehalte aus -lösten, konnte niemanden verwundern. Gerade dem Hochschulrat wurde großes Misstrauen entgegenge-bracht. Einige Kritiker sahen im Hochschulrat gar den „Sargnagel der demokratisch verfassten Gruppen -universität“, wurde er doch mit umfassenden Entscheidungsbefugnissen und Kompetenzen ausgestattet,die bis zur Wahl der Hochschulleitung reichen.

Zumindest an der Universität Paderborn sollte sich diese Skepsis als unbegründet erweisen. Von Anfangan hat der Hochschulrat unter der umsichtigen Leitung des Münchener Historikers Winfried Schulze eineStrategie der „intelligenten Selbstbeschränkung“ (Claus Offe) verfolgt, indem er sowohl der Versuchungwiderstand, sich in das operative Alltagsgeschäft der Hochschule einzuschalten, als auch bewusst daraufverzichtete, eine institutionelle Gegenposition zum Senat aufzubauen. Für das Präsidium erwies es sich alsaußerordentlich hilfreich, gerade in schwierigen Situationen auch auf den Sachverstand externer Akteurezurückgreifen zu können. Der beste Weg, Betriebsblindheit zu vermeiden, ist es, den eigenen Blickwinkelzu erweitern, indem man die Sichtweisen anderer einbezieht. Das bedeutet nicht, sich die Forderungenund Erwartungen, die von außen an die Hochschule gerichtet werden, spiegelbildlich zu eigen zu machen,sondern sie neben anderen Aspekten in die internen Prozesse der Meinungsbildung und Entscheidungs-findung zu integrieren. Die Angst, die Hochschule könnte sich unter dem Einfluss der Mitglieder aus derWirtschaft im Hochschulrat zu einer Art Profitunternehmen entwickeln, war schon aus diesem Grund unbe-rechtigt. Die Hochschule bleibt der Wissenschaft verpflichtet, aber wenn Wissenschaft und Gesellschaftnicht auseinander driften sollen, muss die Hochschule sich dem Dialog mit der Gesellschaft stellen, undder Hochschulrat ist der Ort, an dem sich universitäre und außeruniversitäre Perspektiven institutionellverschränken.

Es sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass mit der Einführung der Hochschulräte als Steuerungs- undKontrollinstanz der autonome Handlungsspielraum der Hochschulen enorm gewachsen ist. Die überauserfolgreiche Entwicklung der Universität Paderborn in den vergangenen Jahren ist ein eindrucksvoller Be-leg dafür, dass das staatliche Misstrauen gegenüber der Gestaltungs- und Selbststeuerungsfähigkeit derHochschulen unangebracht war. Indem die Fachaufsicht auf den Hochschulrat überging, wurde ein deut-lich höheres Maß an Sachnähe zu den Problemen gewonnen. Insofern war das Projekt einer weitgehenden„Ent-Staatlichung“ der Hochschulen richtig. Selbstverständlich sind die Hochschulen darauf angewiesen,dass der Staat seiner Rahmenverantwortung nachkommt, indem er in verlässlicher Weise für eine ausrei-chende Grundfinanzierung bei wachsenden Studierendenzahlen sorgt und seiner rechtlichen Schutzfunkti-on für den Hochschulzugang und die Wissenschaftsfreiheit nachkommt. Dies sind die Maßstäbe, an denensich die nordrhein-westfälische Hochschulpolitik und das „Hochschulzukunftsgesetz“, das Ministerpräsi-dentin Kraft in ihrer Regierungserklärung vor dem Landtag angekündigt hat, messen lassen müssen.

Die Universität Paderborn hat – wie übrigens die meisten der NRW-Hochschulen – die mit der neuen Auto-nomie und der Einführung des Hochschulrats verknüpften Chancen sehr erfolgreich genutzt. Entscheidun-gen werden schneller und sachgerechter getroffen und sie werden auf kurzem Weg vor Ort vorbereitet. Nurso war es möglich, dass die enormen Herausforderungen, vor denen die Hochschulen stehen, vergleichs-weise reibungsarm angegangen werden konnten. Das gilt insbesondere auch für den Umgang mit denstark steigenden Studierendenzahlen und die damit verbundene Lösung der personellen und infrastruktu-rellen Fragestellungen.

Nicht nur die Studierenden und Lehrenden, sondern sämtliche Angehörige der Hochschule und die Men-schen der ganzen Region nehmen die Dynamik der positiven Entwicklung deutlich wahr: ein Gewinn fürunsere Gesellschaft. Dies ist kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen. Die weitere Ausgestaltung der Au-tonomie kann und sollte kontinuierlich optimiert werden – ein „roll-back“ jedoch wäre fatal für uns alle.

Ihr Nikolaus Risch

Kolumne des Präsidenten

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

SzeneCampus

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Brillantes Feuerwerk zum Jubiläum

Der sternenklare Himmel war die perfekte Kulissefür das wunderschöne Feuerwerk, das die Chemi-ker mit Unterstützung der ignis-Zündtechnik ausPaderborn der Uni zum 40. Geburtstag schenkten.Ein pyrotechnischer Staffellauf aus Kometen undFeuertöpfen rund um die Rasenspielfläche, beidem fünfmal der Stab übergeben wurde, symboli-sierte die Amtszeiten der fünf Rektoren und einesPräsidenten in der Geschichte der Uni. Blau, dieSchmuckfarbe des Uni-Designs, tauchte immerwieder auf. Die Chemiker hatten 250 sogenannteFeuerwerksbomben geladen und dafür rund 100 Ki-

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logramm Explosivstoffmasse der „Pulverkiste“ ent-nommen. Der maximale Durchmesser dieser Bom-ben betrug 150 Millimeter. Gefüllt wurden sie mitSchwarzpulver und explosiven Mischungen ausMetallen und Metallsalzen, die für die schönen Far-ben und Knistereffekte sorgten. Ein Feuerwerk isteben angewandte Chemie mit einer Jahrhundertealten Tradition. Zum Abschluss zauberten die Feu-erwerker das Jubiläums-Logo an den Himmel – mitden besten Wünschen für die Zukunft.

Heike Probst

So schön ist angewandte Chemie.

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SzeneCampus

Uni setzt die Hissflagge

Rechtzeitig zum Jubiläum setzte die Universität vordem Audimax drei Hissflaggen, die weithin sicht-bar auf die Uni und ihren runden Geburtstag hin-wiesen. Und auch das neue Gebäude Sport 2, derehemalige Praktiker-Baumarkt an der WarburgerStraße, zierten fünf Flaggen mit dem Uni- und demJubiläums-Logo. Blau, Grau und Weiß – die Unifar-ben finden sich auch hier.

„Die Hissflagge ist die international und auch imdeutschsprachigen Raum verbreitetste Flaggen-form“, weiß Wikipedia. Sie ist quer zum Flaggen-mast an einem waagerechten Flaggenstock befes -tigt, damit sie auch bei fehlendem Wind immer ent-faltet ist.

Doch schon bald wird die Uni die Flaggen wiederstreichen. Und das nicht, um zu kapitulieren, son-dern um das gute Tuch zu schonen. Denn leidersind die Hissflaggen auch sehr empfindlich.Kontakt: www.upb.de/hochschulmarketing

Heike Probst

Ein perfektes Trio: Die Hissflaggen vor dem Audimax.

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Fehlt der Flaggenstock, dann braucht es mehr Wind, um dieFlagge zu entfalten.

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SzeneCampus

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Was Studierende der Universität zum Geburtstag wünschen

Sonia Kampel (22) aus Lodz (Polen) studiert Medienwissenschaften auf

Bachelor: „Ich wünsche der Universität, dass sie endlich die Infrastruk-

tur angemessen hinkriegt und die Qualität der Lehre stetig steigt.

Außerdem soll sie weiterhin den toleranten Umgang mit internationalen

Austauschstudenten pflegen.“

Christian Ströhmeier (27) aus Rietberg studiert Informatik auf Bachelor:

„Bessere Lehre, Forschung, Infrastruktur.“

Ege Dikmen (25) aus Istanbul studiert Maschinenbau auf Master: „Viel

Spaß.“

Mehmet Tuncor (24) aus Istanbul ist Austauschstudent und studiert

Maschinenbau auf Bachelor: „Viel Erfolg.“

Jacob Henke (23) aus Bielefeld studiert Medienwissenschaften auf Ba-

chelor: „Noch mehr erfolgreiche Studenten für die Zukunft.“

Larissa Hoffmann (24) aus Spenge studiert Kunst und Deutsch auf Lehr-

amt Haupt-, Real- und Gesamtschule: „Ich wünsche der Universität

mehr Freiräume in der Lehre zur eigenen Entfaltung und eine große Ge-

burtstagstorte.“

Minghui Tang (24) aus Qingdao (China) studiert Chemie auf Bachelor:

„Ich wünsche der Universität alles Schöne. Auch dass hier alles noch

besser wird und alle Studierenden die Geburtstagsparty genießen kön-

nen. Ich wünsche der Uni, dass sie bekannter in der Welt wird.“

Kai Zhao (24) aus Weifang (China) studiert Chemie auf Bachelor: „Ich

wünsche, dass unsere Universität immer internationaler wird.“

Interviews und Fotos: Andrea Eckhoff-Rosenbaum

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SzeneCampus

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Geburtstagsparty auf dem Campus – Universität feiert 40-jähriges Jubiläum

Am 1. August 1972 ist die Universität Paderborn ge-gründet worden. 40 Jahre Universität sind einGrund zum Feiern, denn in den nur vier Jahrzehnten

hat sich die einstige Gesamthochschule zu einerUniversität mit über 18 000 Studierenden und star-ken Lehr- und Forschungsprofilen entwickelt. DerGeburtstag wurde im Sommer auf dem Campus miteinem kleinen Fest für die Hochschulangehörigenbegangen.„Die Universität hat das Glück, noch mit Mitarbei-tenden und Förderern der ersten Stunde auf ihreGeschichte zurückblicken zu können“, sagte derPräsident der Universität, Prof. Dr. Nikolaus Risch.Die Universität sei ein robuster Bestandteil derStadt und auch der Region und habe in ihrer 40-jährigen Geschichte gute, aber auch schwierige Ta-ge erlebt.

Patrick Kleibold

Woche lang zauberte Eventkoch Stefan Wiertz ge-meinsam mit dem Mensateam des StudentenwerksPaderborn um Chefkoch Wolfgang Meyer Leckeresauf die Teller hungriger Studierender.Im Rahmen der „Campus Cooking Tour“ standen„Frühlingsknödel im Sesammöhrensud mit frischenKräutern“, „Krachender Kräuter-Schweinebratenauf Rübengemüse geschmort“ oder „Lasagneblät-ter gefüllt mit Thunfisch-Bolognese und Salatbou-quet“ auf dem Speiseplan. Lange Schlangen zogensich durch die Mensa und wer zu spät kam, derkonnte auch mal leer ausgehen. Ungewohnt warenfür viele die exotischen Gewürze und die vielen fri-schen Kräuter, die Stefan Wiertz sehr großzügig aufden Portionen verteilte. Geschmeckt hat es denStudierenden und vor allem die Männer waren vonden Fleischportionen begeistert.

Und damit das „lecker Essen“ nicht nur auf die Unibeschränkt blieb konnten die Studierenden einkleines Kochbuch mit nach Hause nehmen. Unterdem Titel „Ein-Topf-Gerichte“ finden sich Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um Leckeres und Gesun-des aus nur einem Topf zu zaubern. Der kleineKüchenhelfer findet sich unter http://campus-cooking.t-mobile.i22isp.de/2012-05-kochbuch/

Heike Probst

Die Universität feiert in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum. Mitdabei: Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch (links) und Kanzler Jür-gen Plato.

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Kochshow in der MensaDas Piratenkopftuch, sein Markenzeichen aus derSendung „Kochduell“, hat er an den Nagelgehängt. Den Kochlöffel aber noch lange nicht. Eine

Auch der Event-Physik schmeckt’s: Johannes Pauly (rechts) undDr. Marc Sacher freuen sich über das vom Eventkoch ausgege-bene Essen.

Ausbildungsbetrieb Uni – 21 neue Azubisbestens gestartet

21 neue Auszubildende hatten am 1. August diesesJahres ihren ersten Arbeitstag an der Universität. Inderen Werkstätten, Laboratorien und Büros wer-den die Jugendlichen in den nächsten 3 bzw. 3,5Jahren in folgenden Berufen ausgebildet: Verwal-tungsfachangestellte (4), Industriemechaniker (4),

Schwitzen für den Genuss: Stefan Wiertz inseinem Element.

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Werkzeugmechaniker (1), Elektroniker für Geräteund Systeme (1), Mikrotechnologe (2), Fachinfor-matiker (5) und Physiklaborant (2), Fachangestell-ter für Medien- und Informationsdienste und Fach-richtung Bibliothek (2). In der Einführungsveranstaltung versorgte Ausbil-dungskoordinatorin Dunja Denecke die Berufsan-fänger mit Informationen rund um die Uni. In einerGruppenarbeit formulierten diese ihre Erwartungenan die Ausbildung. Im Anschluss hatte die Jugend-und Auszubildendenvertretung wie in jedem Jahreine Rallye organisiert, bei der die Azubis das Uni -gelände kennenlernen konnten. Erstmals wird indiesem Jahr auch die Ausbildung zum Sport- undFitnesskaufmann an der Universität angeboten.

Dunja Denecke Personaldezernat

eher männliches Attribut. Und sie hat sie behäkelt.Aufgestellt auf weißen Stelen stehen sich die Hel-me gegenüber. Die eher männliche Seite zeigt ei-nen rasanten roten, an Hermes den Götterboten er-innernden Helm mit Flügeln neben einer grünenVariation, die an eine Schildkröte – der Helm alsSchild – denken lässt. Auf der anderen Seite lockenweiß-rote Topflappen oder ein rot gehäkeltes Vi-sier, das zwar schön aussieht, aber den Durchblickerschwert oder vielleicht erschweren soll. Ein fili-granes rotes Netzmuster auf einem Plexiglashelm –eher Schmuck als Schutz – steht neben dem High-light, einem Hochzeitshelm mit zartem Spitzen-schleier und transparentem Visier, damit sie auchden Richtigen nimmt.Die verblüffenden Unikate entstanden im Rahmenvon Valentina Neumanns künstlerisch-praktischerExamensarbeit im Fach Textil bei Prof. AlexandraKürtz. Die puz wünscht der jungen Künstlerin nochviele solcher ungewöhnlichen Ideen!

Heike ProbstHelme behäkelt in Szene gesetztEin Helm ist eine schützende Kopfbedeckung gegenmechanische Einwirkungen, der in seinen Anfängenaus Leder, Kupfer, Bronze, Eisen, Stahl oder auchGold bestand. Diese Helme waren kunstvoll gear-beitet, verziert und mit Federn oder Ähnlichem be-stückt. Sie repräsentierten die Persönlichkeit ihresTrägers oder funktionierten als Ausdruck der Zu-gehörigkeit zu einer Gruppe wie etwa zu einem be-stimmten Teil eines Heeres. Mittlerweile schützt ei-ne bunte, leichtgewichtige Vielzahl von Helmenbeim Sport oder beim Motorradfahren. Die Kunststudentin Valentina Neumann suchte sichfür ihre Arbeiten, die im Sommer auf der Uni-EbeneB 2 ausgestellt wurden, mit dem Motorradhelm ein

Hermes der Götter-bote lässt grüßen.

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Filigranes Musterund kein Durch-blick.

Der Hochzeitshelm– vielleicht einemarkttaugliche Va-riante in der Biker-szene.

21 neue Auszubildende hatten am 1. August ihren ersten Arbeitstag an der Universität, hier begleitet von mehreren Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Verwaltung.

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Silo '13 wird am 29. Januar eröffnetDie Jahresausstellung der Fächer Kunst & Textil fin-det auch im kommenden Jahr wieder im Silo statt.Eröffnet wird die Ausstellung „Silo '13“ am Diens-tag, 29. Januar, um 19:30 Uhr. Anschließend kön-nen die Kunstwerke von Mittwoch, 30. Januar, bisSonntag, 3. Februar, täglich von 10:00 Uhr bis19:00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.

Sind Sie auch eine „Chair-Potato“?Sitzen Sie acht Stunden am Tag am Schreibtischund starren auf Papierstapel oder Bildschirm?Glückwunsch, dann verbringen Sie beeindrucken-de 2 080 Stunden oder 87 Tage pro Jahr auf IhremSchreibtischstuhl. Hoffentlich ist der dann wenigs -tens ergonomisch geformt, sonst ist der Weg zuRückenschmerzen, Spannungskopfschmerzen undanderen Zipperlein nicht weit.Erschreckt zusammengezuckt? Super! Der Hoch-schulsport mit seinem breiten Angebot an Sport-möglichkeiten ist die Adresse, um mal eben schnellfür Ausgleich zum Sitzen und zum In-Trab-Bringender grauen Zellen (die liebe Bewegung) zu sorgenund bringt den sportlichen Ausgleich jetzt mit dem

Pausenexpress sogar in Ihr Büro! Also: GründenSie eine „Mannschaft“ mit bis zu sechs Kollegenund Kolleginnen in den Büros um Sie herum. Eini-gen Sie sich auf einen Zeitpunkt in der Woche, inder Sie in nur 15 Minuten wieder fit für IhrenSchreibtisch werden wollen. Und dann melden Siesich mit Ihrer „Mannschaft“ beim Pausenexpressan: Melissa Naase, Ilona Galperina, Hochschul-sport Büro SP 2 1.229, [email protected] anrufen unter 05251 60-5287. Dann steht zumvereinbarten Zeitpunkt eine Trainerin oder ein Trai-ner vor Ihrer Tür und absolviert mit Ihnen ein 15-minütiges Trainingsprogramm. Und Sie werden se-hen: Danach sind Sie wieder hellwach und topfit.Einfach ausprobieren!

Heike Probst

Arbeit aus dem Seminar „Autonome Kunst und Design“.

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Das Team vom Pausenexpress düst durch die Uni und machtwieder fit für den Job.

Ausstellungsansicht

Naturwissenschaft zum Staunen und Mitraten

Auch im Jubiläumsjahr der Universität Paderbornladen die Chemiker wieder zur Weihnachtsvorle-sung ein. Allerdings mit einem etwas verändertenKonzept. In der Sprache der Uni ist es dieses Maleine Vorlesung mit Übung. Wir möchten unseremPublikum daher nicht nur spannende Experimente

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von 1,3 Kilogramm auf die gewünschte Höhe beför-dern konnte.Eine Styroporbox mit integrierter Kamera und ei-nem GPS-Tracker, der die letzte messbare Positionan das „Wächter-Handy“ des Ballon-Teams perSMS weitergab, war am Ballon befestigt. Vor demStart mussten eine Flugverkehrskontrollfreigabeder Deutschen Flugsicherung und eine Startfreiga-be des Flughafens Paderborn-Lippstadt eingeholtwerden. In der Stratosphäre erreichte der beimStart im Durchmesser etwa 1,50 Meter breite Bal-lon einen Durchmesser von ungefähr 12 bis 15 Me-tern, bevor er zerplatzte. Die Reste des Ballonsdienten quasi als Fallschirm und sorgten dafür,dass die Styroporbox, in der sich die Filmkamerabefand, ohne Schäden in einem Maisfeld nahe Del-brück geborgen werden konnte. Der Film vom Aus-flug in die Stratosphäre steht unter: http://physik.uni-paderborn.de/schulen-und-oeffentlichkeitsarbeit/physik-club (siehe auch Bericht „Vonder Eroberung des Himmels“ auf Seite 32).

Heike Probst

Faszinierende Bilder aus der StratosphäreDer Physik-Club startete in der vorlesungsfreienZeit einen mit einer Kamera ausgestatteten Wetter-ballon. Bei nahezu windstillem, hochsommerli-chem Wetter startete der Ballon in den strahlendblauen Himmel und stieg auf ungefähr 30 000 Me-ter Höhe in die Stratosphäre auf. Gefüllt war er mit2 000 Litern Helium, damit er sein Gesamtgewicht

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Mitglieder des Physik-Clubs und Studierende sind gespannt aufden Start des Wetterballons.

zeigen, sondern Sie können selbst Ihr Wissen rundum die Naturwissenschaften unter Beweis stellen.Kommen Sie also rechtzeitig am Donnerstag, 13.Dezember 2012, 18:15 Uhr ins Audimax, denn diePlätze sind schnell vergeben.Wer lieber zu Hause auf dem Sofa mitraten möch-te, kann die Veranstaltung wieder live im Internetverfolgen. Die Adresse wird auf den Webseiten derChemie rechtzeitig bekannt gegeben. Aber dabeisein ist natürlich viel schöner, wenn Prof. i. R. Dr.Heinrich Marsmann und Dr. Andreas Hoischen Wis-senschaft zum Staunen für Groß und Klein präsen-tieren. Und ganz zum Schluss darf natürlich das Bühnen-musikfeuerwerk im Audimax nicht fehlen.

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Auch das ist Chemie: Aus der schwarzen Flüssigkeit wird köstli-cher „Weißwein“.

Faszinierende Bilder aus der Stratosphäre.

Die Uni von oben.

Die Reste des Ballons bremsten den Sturz aus der Stratosphärewie ein Fallschirm ab.

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SzeneCampus

Rauschende Physiker-Party mit Ehrengast „Wenn Physiker eine Party feiern“, dann sollte mandiese Einladung unbedingt annehmen! 120 Minu-ten bot das Team der Event-Physik vor einem be-geisterten Publikum im Audimax eine fulminanteShow zum 40. Geburtstag der Universität. Für dieDekoration verschossen sie das Lametta mit einerInduktionskanone. Das Eis für die Cocktails flogüber die „Tropfenrennbahn“ im hohen Bogen insGlas. Und nicht nur die Eisenbahn-Liebhaber beka-men leuchtende Augen, als zwei Event-Physikerin-nen ihre „schwebende“ Eisenbahn präsentierten.

2 000 aufgeklebte kleine Magnete auf der Fahr-strecke in Form einer verschlungenen Acht sorgtendafür, dass die „Stickstoff-dampfende Emma“ nieaus der Spur fuhr, egal ob sie kopfüber oder an derAußenkante entlang flitzte. Zum Show-down zogendie Event-Physiker dann alle Register: Aus einer2,40 Meter hohen Tesla-Spule zuckten beein-druckende Blitze. Ein „Tischfeuerwerk XXL“ zünde-te mit einem gewaltigen Knall und verteilte einenRiesenschauer bunter Styroporflocken und Tisch-tennisbälle auf der Bühne. Dr. Marc Sacher, Mode-rator und Dozent des Seminars Event-Physik, er-nannte Präsident Prof. Nikolaus Risch zum Ehren-mitglied und die Party endete mit einer Laser showzum Klassiker von John Miles. Fotos unter:h t t p : / / g r o u p s . u n i - p a d e r b o r n . d e / g a l l e r y/index.php/Show-Vorlesung-der-Event-Physik-24-20-2012

Heike Probst

Der in Wohnzimmer-Deko platzierte Tesla-Transformator er-zeugt einen gewaltigen Blitz.

Gruppenfoto samt neuem Ehrenmitglied. Der Präsident hat seine neue Dienstkleidung direkt angezogen.

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

SzeneCampusAStA-Sommerfestival 2012 lockte 14 000 Besucher

Das größte Uni-Sommerfestival Deutschlands und zugleich das größte Open-Air-Festival der Region hat wiedertausende Besucher an die Universität Paderborn gelockt. Trotz widrigster Wetterbedingungen feierten und tanz-ten die 14 000 Festivalbesucher bis um 3:00 Uhr in der Nacht. Bereits ab 16:00 Uhr nachmittags wurde das Uni-Gelände von den Partygästen bevölkert.Mit Bands wie CRO, Turbostaat und die Beginner war vor allem die deutsche Hip-Hop-Szene stark vertreten. Diewichtigsten Utensilien der diesjährigen Festivalausstattung waren der Regenschirm und dazu die passende bunteund leuchtende Regenjacke.Und die Stimmung? Trotz des Wetters war sie fantastisch.

Patrick Kleibold

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Festival-Stimmungen

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

SzeneCampus

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Festival-Stimmungen

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

SzeneCampus

Tag der offenen Tür zum Informieren, Staunen, Ausprobieren …Zwischen 15 000 und 20 000 Besucher, darunter viele Studieninteressierte und Familien mit Kindern, strömtenam Tag der offenen Tür in die Universität. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, über zahlreiche und vielfältige Ver-anstaltungen die Hochschule kennenzulernen. So aufwändig wie zum 40. Geburtstag ist an der Universität noch kein Tag der offenen Tür vorbereitet worden. Al-le Bereiche der Uni hatten sich akribisch auf den Besucheransturm vorbereitet und in ihren Lehrräumen, Hallenund Labors unzählige Aktionsbereiche aufgebaut, an denen es etwas zum Staunen und Ausprobieren gab.Der Tag der offenen Tür war zugleich der Beitrag der Universität zu den Paderborner Wissenschaftstagen, einerKooperation zwischen dem Heinz Nixdorf MuseumsForum, der Stadt und der Universität Paderborn. Einen richti-gen Spiel- und Schauparcours hatten die Physiker im neuen L-Hörsaal eingerichtet, der zum absoluten Besucher-magneten wurde. Für die Kleinen gab es viel zu staunen: So flitzte zum Beispiel eine tiefgekühlte Schwebebahnwie von Geisterhand geführt über eine Magnetstrecke. Nebenan drehte eine Modelleisenbahn ihre Runden undmit etwas Geschick konnten die Besucher die Waggons auch beladen – ein Spaß für Groß und Klein.Zum Abschluss des Tags der offenen Tür zeigten die Chemiker, wie sie den 40. Geburtstag der Uni Paderborn fei-ern: natürlich mit einem Feuerwerk. Auf dem Uni-Sportplatz wurde ein prachtvolles Höhenfeuerwerk abgebrannt.

Patrick Kleibold

Tag der offenen Tür

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Berichte

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puz: Herr Professor Krauter, Sie sa-gen, es gibt viele unterschiedliche In-teressen beim Thema Energiewende.Was meinen Sie genau?

Prof. Krauter: Ein gutes Beispiel istdie Diskussion um das Stromnetz. Diegroßen Energieversorger verlierenderzeit Umsatz. Die Photovoltaik hatinzwischen eine Nennleistung von 30GW erreicht, oftmals sind tagsüberüber 20 GW PV-Strom im Netz. Da-durch sinkt der Bedarf an konventio-neller Energie, insbesondere von teu-rem Spitzenstrom um die Mittagszeit.Das haben die Versorger wohl nichternst genommen, wehren sich jetzt,und reden in den Medien Vielesunnötig schlecht. Plötzlich ist alleskompliziert, teuer und die Stabilitätdes Netzes stark gefährdet. Das istübertrieben.

puz: Ist die Stabilität nicht gefährdet?

Prof. Krauter: Wenn man die Ausfall-zeiten betrachtet, hat sich die Stabi-lität unseres Netzes in den letztenJahren sogar leicht erhöht – trotzmassiven Ausbaus der Erneuerbaren.Trotzdem bleibt das Problem, dassviele Anlagen nicht dort installiertwurden, wo der meiste Strom ge-braucht wird, sondern an Orten, andenen der Boden billig war – weit wegvon den Ballungs- und Verbrauchs-zentren. Dabei sagen Experten, dasses viel sinnvoller wäre, die Photovol-taik in die Stadt zu bringen.

puz: Was halten Sie davon?

Die Energiewende ist ein vielver-

sprechendes, aber auch kom -

plexes Thema. Diskussions-

beiträge und Zielvorgaben gibt es

in unendlicher Fülle. Auch Prof.

Dr.-Ing. Stefan Krauter, Leiter des

Fachgebiets Elektrische Energie-

technik – Nachhaltige Energie -

systeme am Institut für Elektro-

technik und Informationstechnik

der Universität Paderborn, nimmt

dazu Stellung.

… mit Stefan Krauter, Professor für Elektrische Energietechnik – Nachhaltige Energiesysteme

„Die Energiewende könnte einExportschlager werden“

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Interview

Prof. Dr.-Ing. Stefan Krauter

Prof. Krauter: Ein Problem wäre dasnicht. Die Anlagen können überalleingesetzt werden – sie machen kei-nen Lärm oder sonstige Emissionenund haben keine Mindestgröße. DieAnforderungen an den Netzausbaukönnten sinken, zudem können dieAnlagen aktiv zur Netzstabilisierungbeitragen – moderne Vierquadranten-wechselrichter bieten die technischeVoraussetzung dafür. Die sinnvollenStandorte sind bislang zu wenig be-achtet worden.

puz: Wie schwer wiegt die billige Kon-kurrenz aus China?

Prof. Krauter: Die Chinesen kochenauch nur mit Wasser. Die Fabrikensind halt größer. Man muss es aus In-vestorensicht sehen: In Deutschlandgibt es keine langfristige Investitions-sicherheit. Jemand will eine Solarfa-brik bauen, die in einem Jahr fertig istund plötzlich wird über ein Quoten-modell mit wenigen GW pro Jahr undeiner absoluten Ausbaugrenze von 52GW diskutiert. Es ist doch klar, dassder Investor die Finger davon lässt,weil er einfach nicht weiß, ob dieQuote in einem Jahr nicht schonlängst durch die Konkurrenz ausge-schöpft worden ist.

puz: Sieht es im Bereich Wind-Off -shore besser aus?

Prof. Krauter: Dort wird zu viel geför-dert, Photovoltaik ist längst billiger.Die großen Energiekonzerne wollendort investieren, weil sie keine Kon-kurrenz haben. Die kleineren undmittleren Unternehmen gibt es da

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Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Interview

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Stefan KrauterInstitut für Elektrotechnik und Infor-mationstechnik05251 [email protected]

nicht. Somit fehlt der Preiswettbe-werb. Offshore wird ziemlich vergol-det, weil die Konzerne sagen, dassder Netzanschluss so schwierig istund viel Geld kostet. Die Einspeise-vergütung wird überall verringert, nurin dem Bereich geht sie nach oben. Inanderen Bereichen wären Investitio-nen sinnvoller.

puz: Welche sind das?

Prof. Krauter: Regelkraftwerke. Weildie Regelenergie nicht gut honoriertwird, finden dort kaum Investitionenstatt. Das ist fahrlässig. Die Energie-konzerne müssen zusammen mit demMinisterium einen langfristigen Planmachen, wie viel Regelenergie manbraucht und nicht nur kurzfristig aufden Markt reagieren. Regelkraftwerkesind wichtig, weil erneuerbare Energi-en, wie Sonne und Wind, je nach Jah-reszeit, fluktuieren.

puz: Sie beschäftigen sich an IhremLehrstuhl derzeit stark mit dezentra-len Energiesystemen. Was heißt das?

Prof. Krauter: Es ist vergleichbar mitdem Internet. Dort gibt es nicht deneinen zentralen Server, über den allesläuft, sondern viele kleine – das Ge-samtsystem Internet läuft damit sehrstabil und ausfallsicher. Auch die Energie könnte deutlich autonomererzeugt werden. Ein gutes Beispielsind Elektroautos, die als dezentraleSpeicher genutzt werden können.

puz: Wie funktioniert das?

Prof. Krauter: Angenommen, man ar-beitet acht Stunden im Büro und dasElektroauto ist in dieser Zeit an dasNetz angeschlossen, um sich aufzula-den. Das braucht natürlich keine achtStunden, aber das Auto kann trotz-dem am Netz bleiben und sich zumBeispiel erst dann aufladen, wenn ge-rade viel Strom im Netz ist. Das ist einintelligentes Ladeverhalten, das zurNetzstabilität beiträgt. Wir haben beiuns am Lehrstuhl auch gezeigt, dasses gut möglich ist, Haushaltsgeräteintelligent auszurichten.

puz: Handelt es sich dabei um dasThema Smart Home?

Prof. Krauter: Genau. Wir haben mitdem Lehrstuhl für Thermodynamikund Energietechnik und der FirmaMiele einen Kühlschrank konzipiert,der einen eigenen Kältespeicher hat.Das heißt, dass der Kühlschrank nichtständig am Netz sein muss, sondernauch einen halben Tag keinen Strombraucht. Er kann sich dann wieder andas Netz schalten, wenn zum Beispielder Energiepreis niedrig ist. Er kannauch kurzfristig ferngesteuert werdenund so als kleines Regelenergiewerkdienen: Der Kühlschrankkäufer müs-ste dafür Geld bekommen. Dafür gibtes aber noch keine brauchbaren ge-setzlichen Regelungen. Es gibt nochviele andere Geräte, das Potenzial imprivaten Bereich wird derzeit abernicht evaluiert.

puz: Ist das Thema Energiewendenoch nicht in der Gesellschaft ange-kommen?

Prof. Krauter: Aktuell sind wir in einerPhase, in der die Medien sehrschlecht darüber reden. Die Beden-ken der Großkonzerne werden zu-meist nur aufgenommen und nichthinterfragt. So kocht dann die Mei-nung hoch, dass die Solarenergie vielzu teuer sei. Die ganzen Erfolge, diees gibt, werden nicht erwähnt. Wennman Technologieweltmarktführer ineinem Zukunftsthema der Energiever-sorgung ist, sollte das wahrgenom-men werden.

puz: Ist die Energiewende noch einBerufsfeld der Zukunft?

Prof. Krauter: Aktuell entlassen dieSolarfirmen ihre Mitarbeiter. Ich hof-fe, dass das nur ein kurzfristiges Phä-nomen ist. Aber das Hin und Her sorgtfür Verunsicherung beim Nachwuchs.Die Gefahr ist, dass alles Know-howins Ausland abwandert. Deutschlandhat in der Photovoltaik die Wirtschaft-lichkeit erreicht, aber denkt jetzt übereine Begrenzung nach. Dadurch wer-den die Kosten steigen. Das ist im

Wettbewerb doppelt schlecht. Die Energiewende und deutsche System-technik könnten ein richtiger Export-schlager werden, vor allem dort, woman bisher nur auf fossile oder nu-kleare Energieträger gesetzt hat, zumBeispiel in Indonesien, Venezuela, Ni-geria oder im Iran. Auf lange Sichtkommt man nicht an den erneuerba-ren Energien vorbei. Daher denke ichschon, dass es wieder ein Berufsfeldmit viel Zukunft wird.

Das Gespräch führte Mark Heinemann

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Berichte

puz: Frau Professor Sureth, im Januar2011 haben Sie den Vorsitz des VHBübernommen. Können Sie kurz erläu-tern, worin Aufgaben und Ziele desVerbandes bestehen?

Prof. Sureth: Der VHB ist der ältestewissenschaftliche Verband im Bereichder BWL und versteht sich als Vereini-gung der universitären Hochschulleh-rer für Betriebswirtschaft im deutsch-sprachigen Raum. Mittlerweile zählenwir über 2 000 Mitglieder. Der vorran-gige Zweck des Verbands ist die Ent-wicklung der BWL als Universitätsdis-ziplin. Dies geschieht durch die För-derung der betriebswirtschaftlichenForschung und Lehre sowie die Nach-wuchsförderung und Pflege von wis-senschaftlichen Netzwerken inner-halb und außerhalb des Verbands.Ein wichtiges Ereignis ist dabei dieJahrestagung, die ein Forum bietet,um eigene Forschung zu präsentierenund aktuelle Herausforderungen inder Unternehmenspraxis und in Hoch-schulen zu diskutieren. Das hohe Ni-veau der Fachvorträge zeigt sich auchin den Publikationen der Verbands-zeitschrift Business Research sowiein der Resonanz der Tagespresse aufunsere Arbeit.

puz: 2011 feierte der VHB seinen 90.Geburtstag. Welchen Stellenwert hatdieses Jubiläum für den Verband?

Prof. Sureth: Angesichts der langenund spannenden Geschichte des Ver-bands und des Fachs BWL hat dieserGeburtstag natürlich eine besondereBedeutung. Anlässlich des Jubiläumshat der VHB ein Buch mit dem Titel

Im Januar 2011 hat Prof. Dr. Caren

Sureth, Inhaberin des Lehrstuhls

für Betriebswirtschaftliche Steu-

erlehre an der Universität Pader-

born, das Amt der Vorsitzenden

des Verbands der Hochschulleh-

rer für Betriebswirtschaftslehre

(VHB) übernommen. Das 90-

jährige Jubiläum des VHB und die

Tatsache, dass Prof. Dr. Sureth

den Vorsitz dieser Wissenschafts-

gesellschaft übernommen hat,

bieten Anlass zu einem Gespräch.

Im Interview mit der puz spricht

sie über die Bedeutung der BWL

und des Verbandes, über deren

Geschichte und über ihre Tätig-

keit als Verbandsvorsitzende.

... mit Caren Sureth, Professorin für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre

„Die BWL wird geprägt vonihren Protagonisten“

Interview

„Der Verband der Hochschullehrer fürBetriebswirtschaft – Geschichte desVHB und Geschichten zum VHB” her-ausgegeben. Das Buch, das auch inder FAZ sehr lobend besprochen wur-de, bietet informative, aber auchüberraschende Einblicke in die Ent-wicklung des Verbands und der BWL.

puz: Wenn Sie auf die lange Ge-schichte des Verbands zurückblicken,was ist aus Ihrer Sicht besonders be-merkenswert?

Prof. Sureth: Diese Frage ist aufgrundder Vielzahl der historischen Facettendes Verbandes schwierig zu beant-worten. Es ist wohl im Besonderendie rasant schnelle Entwicklung derBWL, die mich fasziniert. Da istzunächst die Anzahl an BWL-Lehr-stühlen, die sich, beginnend mit 14Anfang des 20. Jahrhunderts, bis heu-te vervielfacht hat. Hinzu kommt dieinnere Vielschichtigkeit unseresFachs, die vor allem seit dem schnel-len Wachstum der Disziplin, diegrundlegende Erneuerung bei zu-gleich verstärkter Internationalisie-rung der BWL in den Sechzigerjahrenbefördert wurde. Aus einer Disziplin,die sich auf wenige Kernfächer be-schränkte, ist heute eine sehr diffe-renzierte und teilweise hoch speziali-sierte Fächerlandschaft geworden.Die Internationalisierung der BWLund der länderübergreifende Aus-tausch von Ideen, Forschungskonzep-ten und -ergebnissen sind dabei zumStandard geworden.

puz: Für die Universität und unsereFakultät ist es natürlich eine große

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Prof. Dr. Caren Sureth

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Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Das Gespräch führte Prof. Dr. DennisKundisch, Prodekan für Öffentlich-keitsarbeit der Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften.

Berichte

Ehre, dass Sie den Weg an die Spitzeeines so bedeutenden Verbands ge-funden haben. Inwiefern können Siepersönlich, aber auch die Universitätvon Ihrer Tätigkeit als Verbandsvor-sitzende profitieren?

Prof. Sureth: Ich bin dankbar für dasVertrauen, das mir innerhalb des Ver-bands geschenkt wird. Aus Sicht derUniversität ist es weniger meine Vor-standstätigkeit, sondern vielmehr dieseit Jahren große Präsenz von Mitglie-dern unserer Fakultät auf der VHB-Ta-gung und anderen internationalen Fo-ren, die zeigt, dass wir im Wissen-schaftsumfeld im Wettbewerb umgute Forschung sehr erfolgreich sind.Dies ist auch für die Wertschätzungder Paderborner BWL bei unserenStudierenden wichtig, für die nichtnur durch selbst erlebtes Engage-ment im Hörsaal, sondern auch durchForschungsrankings und durch Preisefür herausragende Lehre das hohe Ni-veau der BWL in Paderborn in Lehreund Forschung deutlich wird. Zudemwerden im Verband wichtige Diskus-sionen über die Entwicklung desFachs geführt, die sehr hilfreich sind,um hochschulpolitische Entwicklun-gen in Paderborn mit der gebühren-den Umsicht, aber auch Tatkraft um-setzen zu können. Innerhalb der Uni-versität gehören dazu neben den Pro-fessoren und Mitarbeitern natürlichauch die Studierenden. Zudem hatdas Engagement von Wolfgang Weber(Vorsitzender 2003 bis 2004) undLudwig Nastansky (StellvertretenderVorsitzender 2003 bis 2004 undlangjähriges Vorstandsmitglied) so-wie von zahlreichen Fakultätsmitglie-

Interview

dern auf den VHB-Tagungen dazu bei-getragen, dass es bei uns eine hoheSensibilität für neue Entwicklungengibt. Insofern ist es die Verbandsar-beit im Ganzen, die die Lehr- und For-schungstätigkeit im Bereich der uni-versitären BWL unterstützt und berei-chert.

puz: Welche konkreten Projekte sindSie und der Verband im Jahr 2012 an-gegangen?

Prof. Sureth: Eine besondere Heraus-forderung für Universitäten, die auchauf der diesjährigen Jahrestagung inBozen diskutiert wurde, stellen dieBedeutung und der Umgang mit Zeit-schriftenrankings dar, die in den letz-ten Jahren ganz erheblich zu einerVeränderung der Anreizstrukturen inUniversitäten beigetragen haben.Hier führen wir eine intensive Diskus-sion darüber, ob und in welcher Wei-se im Kanon „leistungsorientierterAnreizsysteme“ Rankings, beispiels-weise VHB-JOURQUAL, in den nächs -ten Jahren fortentwickelt werden. Da-neben wird debattiert, wie exzellenteuniversitäre Lehre aussehen und wiemit dem Spannungsbogen zwischentheoretischer Ausbildung und Praxi-sorientierung umgegangen werdensollte, wenn man bedenkt, dass anwirtschaftswissenschaftlichen Fakul-täten sowohl für die Spitze der Wirt-schaft als auch in der Breite ausgebil-det wird. Zu diesen und weiteren The-men wird im VHB intensiv diskutiertund damit die Disziplin weiterent-wickelt.

Kontakt:Prof. Dr. Caren SurethFakultät für WirtschaftswissenschaftenDepartment 2: Taxation, Accounting and Finance05251 [email protected]

http://wiwi.uni-paderborn.de/dep2/bwl-insb-betriebswirtschaftliche-steuerlehre-prof-sureth/http://vhbonline.org

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Und es wurde wirklich ein glanz-volles Fest mit vielen Höhepunkten.Schon zum offiziellen Festakt fandensich illustre Gäste ein, um zu gratulie-ren und auf 40 Jahre Uni-Geschichtezurück zu blicken. Die NRW-Wissen-schaftsministerin Svenja Schulze gra-tulierte persönlich, ebenso Pader-borns Bürgermeister Heinz Paus undder Landrat des Kreises Paderborn,Manfred Müller. Als Geschenk brach-

ten sie ein symbolisches Autobahn-schild mit, verbunden mit ihrem Ein-satz, die Universität künftig von der A 33 aus als Abfahrt auszuschildern.Mit Wilhelm Ferlings (ehemaliger Pa-derborner Stadtdirektor), Wilhelm Lü-ke (ehemaliger Paderborner Bürger-meister), Prof. Dr. Friedrich Buttler(Konrektor und später Rektor der Uni-GH) und Ulrich Hintze (ehemaligerKanzler der Uni-GH) saßen Zeitzeugen

auf dem Podium, die Interessantesund Amüsantes aus der Gründerzeitder Uni erzählten. Per Videobotschaftgratulierten u. a. der Alumnus DieterZetsche, Vorstandsvorsitzender derDaimler AG, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sa-gerer, Rektor der Uni Bielefeld undBundesbildungsministerin Dr. Annet-te Schavan.

Pünktlich zu Beginn der zweitenJubiläumswoche setzte dann die Fa-kultät für Kulturwissenschaften einweiteres Ausrufezeichen mit der Ver-leihung der Ehrendoktorwürde an dieLiteraturnobelpreisträgerin HertaMüller in Anerkennung und Wert-schätzung ihrer langjährigen Verbun-denheit mit der Universität Pader-born.

Tag der offenen Tür als GemeinschaftsleistungEine tolle Gemeinschaftsleistung

war der Tag der offenen Tür. Über 15 000 Menschen strömten auf dasUnigelände und erlebten ein echtesAbenteuer in Wissenschaft und For-schung, für das alle Beteiligten eintolles Programm zusammengestellthatten. „Ein Tag reicht nicht, um alles

Too young to be oldUni feierte glanzvoll ihren 40. Geburtstag

„Zu Beginn waren wir uns nicht ganz sicher: Wie groß sollen wir ei-

gentlich feiern? Aber als dann aus dem Kreis der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter immer mehr tolle Ideen zur lebendigen Gestaltung des Ju-

biläums kamen, wurde ganz schnell klar: Es ist wie ein Virus, ganz vie-

le machen begeistert mit. Unsere Programmplanung wurde zum

Selbstläufer.“ Mit diesen Worten begrüßte Präsident Prof. Dr. Nikolaus

Risch die Gäste des Festaktes zum Auftakt der Jubiläumswochen.

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Ein glücklicher Präsident und seine strahlenden Gäste beim Jubiläums-Festakt. Foto

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zu sehen, was man sehen möchte.“Diese Aussage sprach vielen Besu-cherinnen und Besuchern aus demHerzen. Zum krönenden Abschlussdes Tages brannten die Chemiker einprachtvolles Höhenfeuerwerk ab – ihrGeburtstagsgeschenk an die Uni.

In eine große Bühne verwandeltendie Event-Physiker das Audimax mitihrer rasanten Show „Wie Physiker ei-ne Party feiern“ und begeisterten ihrPublikum mit verblüffenden Experi-menten, einem „Feuerwerk XXL“ undeiner tollen Lasershow. Der Poetry-Slam „Profs versus Profis for Charity“,zum dritten Mal von der Hochschul-gruppe GoAhead! veranstaltet, warein echter Dichterwettstreit zwischenHochschulprofessoren und Profi-Slammern.

Einen Einblick in die Forschungs-felder und Kooperationen der fünf Fa-kultäten gab die Vortragsreihe „Zu-kunftsgestaltung durch Transdiszipli-narität“. Zum Auftakt jedes Vortragsinterpretierten Dozenten und Studie-rende aus den Bereichen Musik, Spra-chen und Bewegung das Vortragsthe-ma künstlerisch.

Und zum Thema Kunst gab esnoch Einiges mehr: Die Unity BigBand trat mit einem Jazzprogramm imCapitol Musiktheater auf. Das Hoch-schulorchester spielte Edvard GriegsKlavierkonzert für Familien. Schillers

„Jungfrau von Orleans“ feierte an derStudiobühne Premiere. Die Pro-grammkinoinitiative Lichtblick e. V.zeigte Lehr- und Experimentalfilmeaus vier Jahrzehnten.

Kreative Ideen und Projekte als Geschenk Reich beschenkt wurde die Uni

auch: Die Hochschulgruppe GoAhead!drehte das „Jubiläums-Lipdub“, einMusik-Video, bei dem die Teilnehmernur ihre Lippen zum Musiktext bewe-gen. Viele Studierende, Mitarbeiteraus Fakultäten und andere Gruppie-rungen machten in bunten und witzi-gen Verkleidungen beim Dreh AnfangJuli mit. Carsten Engelke, IMT-Medien,produzierte den Jubiläumsfilm zumFestakt. Michael Ahlers und EckhardWiemann komponierten und textetenden Geburtstagssong „Celebrating“,der während des Jubiläums-Festakteszum ersten Mal dem Publikum prä-sentiert wurde. Peter Freese, Ameri-kanistik-Professor der ersten Stunde,überreichte die Jubiläumsfestschrift,für die er sich auf eine spannendeZeitreise durch die letzten vier Jahr-zehnte begeben hat. Portraits der Pro-fessorinnen der Uni Paderborn prä-sentiert der gleichnamige Buchbandund ein Kurzfilm, den die Gleichstel-lungsbeauftragte der Uni PB, IrmgardPilgrim, herausgegeben hat. Und alsschönes Bekenntnis der Stadt Pader-

born wurden zunächst für die Jubilä-umswochen die Paderborner Orts-schilder mit der Aufschrift „Universi-tätsstadt Paderborn“ versehen. EinMuseumskoffer des Faches Kunst prä-sentiert nun die ganze Welt der UniPaderborn in einem transportablen„Museum im Kleinen“. Das hfmBRASS Blechbläserensemble der Mu-sikhochschule Detmold schenkte diemusikalische Untermalung des Fest-aktes.

Nach so viel Wissenschaft undKunst durfte natürlich die Party nichtfehlen. Sowohl die Studierenden alsauch die Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Uni feierten ein rauschen-des Fest bis in den frühen Morgen.

„Wir haben das große Glück unddie Freude, im Rahmen des 40-jähri-gen Jubiläums der Universität Pader-born viele wunderbare Momente erle-ben zu dürfen. Wir wünschen unssehr, dass unsere beiden Festwochensowohl Tage der Erinnerung als auchTage bunter Zukunftsträume seinwerden, gefüllt mit Dankbarkeit undAnerkennung im Rückblick und mitFreude, Zuversicht und Fröhlichkeitim Blick auf Gegenwart und Zukunft”,wünscht sich Nikolaus Risch.

Heike Probst

Berichte

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Viel Interessantes gab es am Tag der offenen Tür zu entdecken.

Das Geburtstagsfeuerwerk: Chemie in einer ih-rer schönsten Formen. www.upb.de/40jahre

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„Leiste Gutes und schreibe darüber …“„Es war dringend erforderlich,

nicht nur Forschung zu betreiben,sondern auch darüber zu berichten“,sagte Ramona Wiesner, Initiatorinund Verantwortliche Redakteurin desFFP im Vorwort zur ersten Ausgabe

1-1998: „Gerade in einer Zeit, in derdie Hochschulen untereinander imWettbewerb stehen, muss gelten:Leiste Gutes und schreibe darüber.“Dieser Satz klingt auch nach fünfzehnJahren topaktuell. Prof. Dr.-Ing. KlausMeerkötter, 1998 Prorektor für For-schung und wissenschaftlichen Nach-

wuchs, trieb gemeinsam mit RamonaWiesner die Positionierung des „For-schungsForum” Paderborn als zwei-tem Universitätsmagazin neben derpuz – der Paderborner Universitäts-zeitschrift – voran. Die puz berichtetebis 1998 auf acht „Gelben Seiten“über die Forschungsaktivitäten derUni, viel zu wenig Platz für die vielfäl-tigen Themen aus den verschiedenenBereichen. „Inzwischen haben wir 173spannende Beiträge veröffentlicht.Von Agrarmärkten, Antibiotika undder Antike über Fußball, Gesundheitund Kunst bis hin zur Zeichenspracheam Computer, zum Automobilleicht-bau und zur Lasertechnik … – es warund ist immer wieder unglaublich be-eindruckend, auf welchen Gebietenunsere Wissenschaftler sehr erfolg-reich forschen. Das Magazin leistet ei-nen wesentlichen Beitrag, diese Leis-tungen transparent zu machen“, soRamona Wiesner.

„FFP zeigt – Forschung genügthohen Qualitätsansprüchen …“Und auch die Zielgruppe sollte ei-

ne andere sein: Richtet sich die puzvor allem an die Studierenden, dieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter der

Happy Birthday ForschungsForum Paderborn

Vielfältige Forschungslandschaft der Universität auf Hochglanz

Das Wissenschaftsmagazin „ForschungsForum Paderborn“ FFP

der Universität Paderborn feiert in diesem Jahr seinen

fünfzehnten Geburtstag. War das Magazin zunächst nur als einmali-

ges „Bonbon“ zum 25. Jubiläum der Universität gedacht, entwickelte

es sich rasch als feste Größe des Hochschulmarketings und unver-

zichtbares Medium zur Profilschärfung.

Hochschulmarketing

Berichte

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Jubiläums-USB-Stick mit allen 15 Ausgaben in animierter Darstellung.

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Universität sowie an die interessierteÖffentlichkeit, sollte das Forschungs-Forum Paderborn zusätzlich Unter-nehmen, die wissenschaftliche Com-munity oder auch potenzielle Koope-rationspartner über die Forschungs-aktivitäten der Universität Paderborninformieren. Prof. Meerkötter formu-lierte damals im Vorwort: „Mit demForschungsForum Paderborn soll ge-zeigt werden, dass die PaderbornerForschungsaktivitäten hohen Quali-tätsansprüchen genügen und sichnicht nur auf Informatik und Technikbeschränken, sondern auch anderenaturwissenschaftliche sowie geistes-wissenschaftliche Bereiche betref-fen.“

Die Sprache des Magazins warund ist bis heute ein aktuelles, oft dis-kutiertes Thema. Das ForschungsFo-rum will in anschaulicher und interes-santer Weise über vielfältige, bedeut-same Forschungsansätze und -ergeb-nisse informieren. Klaus Meerkötterlegte dem schreibenden Hochschul-lehrer schon damals nahe: „Darüberhinaus sollte er gelegentlich seineForschungsergebnisse auch so dar-stellen, dass er nicht nur in seinerCommunity verstanden wird, sondernauch von Wissenschaftlern aus ande-ren Disziplinen und einer interessier-ten Öffentlichkeit.“ Aber er registriertbis heute eine gewisse Scheu der Kol-leginnen und Kollegen, allgemein ver-ständlich zu formulieren, was mögli-cherweise aus der Befürchtung resul-tiert, der wissenschaftliche Gehalt ei-ner Aussage könne durch eine einfa-che Sprache verwässert werden.

Ein langjähriger Wissenschaftli-cher Beirat wirbt die Beiträge ein und

begleitet die Autorinnen und Autoren,um neben der hohen wissenschaftli-chen Qualität auch die Ansprüche anAnschaulichkeit und Verständlichkeitzu gewährleisten.

„Beiträge im FFP anspruchsvollerals in populärwissenschaftlichenZeitschriften …“Prof. Dr. techn. Gitta Domik-Kie-

negger, „langjährigstes” Mitglied imWissenschaftlichen Beirat des FFP,über ihre Tätigkeit: „Die Mitarbeit imBeirat ist meine erfreulichste Kommis-sionsarbeit an der Universität. Da-durch habe ich erst die Vielfalt meinerUniversität kennengelernt. Trotz inter-disziplinärer Sprache sind Beiträge imFFP anspruchsvoller als in populär-wissenschaftlichen Zeitschriften, dies

gibt den Beiträgen auch die interes-santen tiefen Einblicke in die Themen.

Über die Jahre ist es auch einfa-cher geworden, Autoren für das For-schungsForum Paderborn anzuwer-ben, denn wer einmal für das FFP ge-schrieben hat, kann schätzen, dass ermit dem Hochglanzartikel Geschäfts-partnern und möglichen Kooperati-onspartnern anderer Disziplinen et-was sehr Ansprechendes in die Handdrücken kann – dies ist mit den Fach-beiträgen in der eigenen Communitynicht lösbar.“

Zum fünfzehnten Geburtstag des„ForschungsForum Paderborn“ gratu-liert Klaus Meerkötter ganz herzlichund wünscht der „Redakteurin derersten Stunde“ Ramona Wiesner unddem Wissenschaftlichen Beirat, dasses ihnen auch weiterhin gelinge, dievielfältige Forschungslandschaft derUniversität Paderborn auf dieserhochprofessionellen Ebene vorzustel-len.

Heike Probst

Hochschulmarketing

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:Ramona [email protected]/hochschulmarketing/ffp

Ramona Wiesner, Leiterin des Referats Hochschulmarketing und Universitätszeitschrift, Initiatorinund Verantwortliche Redakteurin des FFP, mit der ersten Ausgabe 1-1998 und der aktuellen Ausga-be 15-2012 sowie mit dem Jubiläums-USB-Stick „15 Jahre ForschungsForum Paderborn“.

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: Pro

bst

Prof. Dr.-Ing. Klaus MeerkötterProf. Dr. tech. Gitta Domik-Kienegger

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Computer Games erzeugen Emo-tionen im Spieler, etwa Freude, Über-raschung, Ärger, Spannung, Angst,Ekel oder Aggression.

Beim Einsatz eines Computer-spiels zur Therapie traumatisierter

Menschen ist die gesteuerte Erzeu-gung von Emotionen die Grundlageder Therapie. Entsprechend einermentalen oder realen Exposition desPatienten mit den Trauma auslösen-den Geschehnissen in der klassischen

Therapie werden angstbesetzte Wel-ten und Handlungen in der computer-basierten Therapie zur Desensibilisie-rung des Patienten herangezogen.

Therapiespiel muss validiert werdenErfahrungen im Einsatz von Com-

puterspielen bei der Therapie derPost-traumatischen Belastungsstö-rung (PTBS) gibt es durch Kriegsvete-ranen. Bei Kindern und Jugendlichenbeginnt man erst mit diesen Entwick-lungen. Als Teil eines Schwerpunktes„Interaktive 3D Grafik+Games“ wirdin der Fachgruppe von Prof. Dr. GittaDomik-Kienegger (Informatik) dasKnow-how zum Erfassen von Emotio-nen und anderen psychischen Zustän-den gesammelt und eingesetzt. Dennbevor ein Therapiespiel bei Patientenund Patientinnen mit PTBS eingesetztwerden kann, muss es grundlegendvalidiert werden.

Hier sind Emotionen im Spiel

User eXperience Testing an Computerspielern

Angst, Flow oder Präsenz eines Spielers während eines Computer-

spiels zu messen gestaltet sich schwierig. Für das aufwändige User

eXperience Testing dieser Art wird derzeit in der Informatik entspre-

chende Software im Rahmen von Bachelorarbeiten erstellt.

Informatik

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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rens

Schnappschüsse von Birte Lindhorst, Studentin im Informatik-Masterprogramm, bei einemComputerspiel in 3D. Freude, Überraschung, Ärger und Spannung sind sichtbar – aber auchmessbar?

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Kontakt:Prof. Gitta Domik-KieneggerInstitut für Informatik05251 [email protected]

Was muss bei der Validierung ei-nes Therapiespiels nachgewiesenwerden?

• Dass das Spiel eine messbare Stei-gerung und Absenkung von Angstmöglich macht – denn zur Desensi-bilisierung müssen Ängste kon-trolliert gesteigert werden und zurEntspannung müssen die Ängstewieder gesenkt werden;

• dass das Spiel einen Spieler zufesseln vermag – denn für eine er-folgreiche Therapie ist es wichtig,dass sich Patienten mit ihremTrauma auseinandersetzen unddie schmerzhaften Erinnerungenauf sich nehmen, um wieder ge-sund zu werden;

• dass Spieler sich im Spiel präsentfühlen – denn nur dann ist eineÜbertragung vom Spiel auf realeSituationen möglich.

Über 50 Datensätze wurden ausgewertetBirte Linhorst, Patrick Baumann

und Stephan Breer haben sich in ihrenBachelorarbeiten bei Prof. Domik-Kie-negger diesen Themen gewidmet undsubjektive und objektive Messungenvon Angst, Flow (Gefühl des völligenVertiefens in eine Tätigkeit) und Prä-senz in kommerziellen Computerspie-len untersucht. Als subjektive Mess-methode standen Fragebögen für dieSpieler zur Verfügung, als objektiveMessmethode das transportable me-dizinische Messgerät VairioPort-B der

Firma Becker, das zur genauen Mes-sung von Muskel-An- und -Entspan-nung (Elektromyogramm – EMG),Hautleitfähigkeit (elektrodermale Ak-tivität der Haut – EDA) und Herzfre-quenz (Elektrokardiogramm – EKG)diente.

Über 50 Datensätze von freiwilli-gen Probanden konnten durch Versu-che im PsyLab (dem experimentalpsy-chologischen Labor von Prof. Dr. Ing-rid Scharlau) erstellt und auf psy-chische Zustände wie Angst und Flowund den Bewusstseinszustand Prä-senz ausgewertet werden. Die Aus-wertung der Daten verlangt eine auf-wändige Datenverarbeitung durch

Signalverarbeitung und Fuzzy LogicMethoden, die von den Studierendenimplementiert wurde. Als Ergebnisfanden diese etwa heraus, dass dasSpielen mit Stereobrillen die Präsenzund in mittelschweren Spiellevels denFlow erhöhen kann. Dagegen scheintauf einem zu komplexen Spiellevelder Spieler mit Stereo eher wenigervom Spiel gefesselt zu werden alsbeim Spielen am Monobildschirm.Während unterschiedliche Flow- undAngstzustände auch objektive Mess-parameter beeinflussen, ist Präsenzbisher nur als subjektives Empfindenmessbar geblieben.

Bei der Durchführung dieser Expe-rimente freute sich Professorin Do-mik-Kienegger über Zusammenarbei-ten mit Professorin Ingrid Scharlau(Psychologie), Dr. Rafael Radkowski(HNI) und Dr. Wilfried Huck (Kinder-und Jugendpsychiatrie Hamm). Weite-re Zusammenarbeiten mit dem GamesLab (Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow) sind am Start. Unterstütztwurde diese Arbeit vom Institut für In-formatik und der Fakultät EIM.

Informatik

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Michael Hilus, Student im Informatik-Masterprogramm, hier als Proband bei einem User eXperienceTest mit dem kommerziellen Spiel TrackMania 2: Canyon (Ubisoft).

Anbringen der Elektroden für EMG, EDA und EKG vor dem User Experience Testing.

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s: A

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Bereits drei Monate zuvor began-nen die Vorarbeiten. „Um den Teil-nehmern des Seminars im Rahmender medienpraktischen Ausbildungmöglichst viel Freiraum zu geben, warunsere einzige Vorgabe zu Beginn desSemesters, eine live im Internet aus-

gestrahlte Fernsehshow zu produzie-ren, die das Publikum möglichst pro-fessionell und kurzweilig unterhält“,erklärt Dr. Thomas Strauch, der ge-meinsam mit Carsten Engelke das Se-minar leitete.

Konzept guter FernsehunterhaltungErste Ansatzpunkte für den Ent-

wurf der Show lieferte ein von denStudierenden erarbeitetes Konzeptzur Definition guter Unterhaltung.„Wir analysierten dazu verschiedeneFernsehshows und erfassten die As-pekte, die die Sendungen von ande-ren abheben“, berichtet Yvonne Gott-schlich, eine der Seminarteilnehme-rinnen. Die Entscheidung fiel letztlich

Studierende produzieren ihre erste eigene TV-Show

Showtime an der Universität Paderborn. Knapp 20 Studierende des

Ins tituts für Medienwissenschaften und des Studiengangs Populäre

Musik und Medien präsentierten im Sommer die erste an der Univer-

sität live produzierte und im Internet ausgestrahlte Fernsehshow.

„GET IT! – Die Campus Challenge“ lautete der Titel der Gameshow, in

die die Studierenden viel persönliches Engagement investierten.

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Vom Hörsaal zum Fernsehstudio

Kleine Lehrstunde: Moderator Hendrik Hänel lässt sich von Show-Gast Helmut Böh-mer, Leiter der Golfakademie, den richtigen Abschlag zeigen. Fo

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MedienwissenschaftenPopuläre Musik und Medien

Kameramann und -helfer sind ein eingespieltesTeam. Spezielle Technik ermöglicht die Kommu-nikation am Set auch während der Show.

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auf eine Gameshow, in der die Mode-ratoren zwischen den Spielen wieder-holt mit ihren Kandidaten ins Ge-spräch kommen. „Dafür erstellten wirdann ein redaktionelles Konzept,schrieben Ablaufpläne und überleg-ten uns ein passendes Set-Design“,so Gottschlich.

Nach und nach entstand so „GETIT! – Die Campus Challenge“, eine Un-terhaltungsshow, in der Mitarbeiterverschiedener Einrichtungen der Uni-versität in Geschicklichkeits- und Ge-dächtnisspielen gegen Studierendeantraten. Zunächst einzeln, dann ineiner Gruppenentscheidung. Ganz ne-benbei fanden die Zuschauer durchEinspieler und das Gespräch zwischenGästen und den Moderatoren mehrüber die ungewöhnlichen Arbeitsplät-ze der Kandidaten heraus. „Die Spielewaren zwar aufgrund der Platzverhält-nisse simpel gehalten, wir haben siejedoch thematisch an das jeweiligeArbeitsumfeld der Gäste angepasst“,weiß Yvonne Gottschlich. Auch dieAusstattung des Studios fügte sich indas Gesamtkonzept ein und erinnertean eine Studenten-WG mit zusammengewürfelten Möbeln, Plakaten undbunten Lichterketten.

Zusammenspiel von Technik alsbesondere Herausforderung Doch Studio, Gäste und Moderato-

ren ergeben noch längst keine fertigeFernsehshow. Vor allem die Technikrund um Regie, Kameras und Tonauf-nahme stellte die Studierenden vorHerausforderungen. „Kaum jemand

von uns hatte bisher besondere Erfah-rungen mit dem Kamera-Equipment.Wir mussten also gerade in diesemBereich einiges neu lernen, damit inder Show schließlich nichts schiefging“, erinnert sich Maren Cremer,Mitglied des Kamera-Teams.

Learning by Doing mit Unterstüt-zung durch Mitarbeiter des IMTDie nötige Unterstützung dafür be-

kamen die Studierenden von den Mit-arbeitern des Zentrums für Informati-ons- und Medientechnologien (IMT).Sie sorgten nicht nur für die techni-sche Infrastruktur der Sendung, son-dern gaben den Seminarteilnehmernauch Einführungen in die Bedienungder Kameras, Schnitt- und Übertra-gungsplätze. „Auch hier galt es, denStudierenden viel Freiraum für eigeneErfahrungen zu geben. Nur wenn esnötig war, standen wir unterstützend

zur Seite oder griffen selbst ein“, be-tont Dr. Thomas Strauch die Förde-rung der Eigenständigkeit währenddes Seminars.

Neue Projekte in PlanungDas Ergebnis der Arbeit konnte

dann letztlich überzeugen. „Insge-samt sind wir sehr zufrieden. Der Ab-lauf der Show, die Bilder und dastechnische Zusammenspiel, alleswirkte schon ziemlich professionellund wurde gut umgesetzt“, soStrauch.

Doch auch wenn „GET IT! – DieCampus Challenge“ in ihrer Art wohleinzigartig bleiben wird, haben dieDozenten Strauch und Engelke be-reits neue Pläne. „Dieses Projekt warfür uns ein Test, was wir technischund organisatorisch realisieren kön-nen. Demnächst möchten wir dannein Seminar anbieten, an dessen Endeein komplettes Kultur- und Lifestyle-magazin steht“, so Strauch. Die För-derung der Eigenständigkeit der Stu-dierenden bleibt dabei eines derwichtigsten Ziele.

Eine Aufzeichnung sowie weitereFotos der Show sind unter www.on screenmedien.de bereitgestellt.

Christian Salmen

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt: Dr. Thomas Strauch Leitung IMT: Medien 05251 [email protected]

MedienwissenschaftenPopuläre Musik und Medien

Das Bild fest im Blick: Aufnahmeleiterin Yvonne Gottschlich und Kamerafrau Maren Cremer (v. l.)achten während der Show auch auf die kleinen Details.

Volle Konzentration in der Regie. Julia Grote, Tim Kossow und Christian Salmen (v. l.) müssen diekomplizierte Technik genau beherrschen, um Bild, Ton und Einspieler aufeinander abzustimmen.

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Im Stadtquartier „DigiTal“ warauch das Heinz Nixdorf Institut tat-kräftig dabei und betreute mit 22 Wis-senschaftlern, Technikern und Stu-denten drei Forschungsstationen mit

Exponaten, die von den jungen For-schern selbst ausprobiert und erfah-ren wurden und so eine Härteprüfungbestanden.

Mit 200 km/h über die BordsteinkanteDirekt bei der ersten Station konn-

ten die Kinder eine realitätsnahe Fahr-simulation erleben, die man auf einerProjektionswand von sechs Quadrat-metern mitverfolgen konnte. Dr. JörgStöcklein vom Heinz Nixdorf Institutstellte fest: „Sobald die Kinder merk-ten, dass der Simulator richtig in Be-wegung kommt, wenn man mit 200km/h über die Bordsteinkante fährt,war es vorbei mit jeder Geschwindig-keitsbegrenzung. Vor allem bei denJungs gab es kaum einen, der ohnevirtuellen Unfall durch die Streckekam.“ Zum Glück wurden die mehr als10 000 Kilometer „nur virtuell“ zu-rückgelegt.

Wissenschaftler mussten BeBot rettenBei der Station „BeBots“, konnten

die Besucher in einem Slalom-Rennen

Heinz Nixdorf Institut

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Paderborner Forscher imEinsatz für den NachwuchsHeinz Nixdorf Institut betreute Forschungsstationen beim Ideenpark

Der Ideenpark hat im Sommer in Essen zahlreiche Kinder angelockt.

Es tummelten sich 320 000 Besucher auf 60 000 Quadratmetern, was

einer Fläche von fünf Fußballfeldern entspricht. Hier haben rund 1 500

Ingenieure, Forscher, Tüftler und Studenten ihre neuesten Ideen vor-

gestellt, um Kinder für die Welt der Technik und Wissenschaft zu be-

geistern.

Anna legt hier einige der über 10 000 Kilometer auf dem Fahrsimulator zurück.

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gegen intelligente und autonom fah-rende Miniroboter antreten. Bedientwurden die so genannten BeBots viaWii-Fernbedienungen oder Wii-Board.Der Clou: Auf einem großen Bild-schirm sah man nur genau das, wasder Roboter auch über seine Kameragesehen hat. Gleich am ersten Tag liefhier ein kleines Mädchen mit strah-lenden Augen zum Stand, schnapptesich einen der blinkenden Roboterund lief damit weg. Nachdem die Wis-senschaftler den BeBot gerettet hat-ten, wurden sie erneut von einemDrittklässler herausgefordert: „DerJunge hat gefragt, welche Program-miersprache und welche Kommunika-tionsprotokolle wir verwenden. Erfragte auch nach unserem Prozessorund wusste, dass der ARM-Prozessorschon im iPhone verwendet wurde.Da musste ich erst mal gedanklichumschalten, und habe mit dem Klei-nen auf wirklich fachlichem Niveaugesprochen“, berichtet MitarbeiterAlexander Jungmann beeindruckt.

Auch Lehrer waren neugierigAuch an der dritten Station waren

die Kinder aktiv am Werk. Hier bastel-ten sie aus 26 Einzelteilen ihr eigenesDoppelpendel und gewannen Einbli-cke in komplexe, regelungstechnischeVerfahren. Für die Kinder war es eineknifflige Herausforderung, ihr Pendel

senkrecht aufzurichten, sodass siestaunten, als die Wissenschaftler desInstituts ein von ihnen entwickeltesDoppelpendel mit Linearantrieb zeig-ten, das genau das schafft. Wie oftdas Paderborner Pendel sich auf- undabschwingen musste, konnte mannicht mehr zählen. „Toll war, dass vie-le Lehrer unseren Stand besuchtenund die Bastel-Idee mit in ihre Schu-len nehmen wollen“, erzählte MartinLeibenger vom Heinz Nixdorf Institut:

„Es gab auch Familien, die nach meh-reren Tagen wieder kamen und vonihren Experimenten zu Hause erzähl-ten. Einige befestigten Gewichte anden Pendeln, um sie aufzuschwingen.Das sind tolle Erfahrungen, die unszeigen, dass sich die investierte Zeitund Arbeit lohnt und die Kinder etwasvon der Begeisterung für die Technikmit nach Hause nehmen.“

Alle 22 Paderborner Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter kamen beein-druckt aus Essen zurück; überzeugtdavon, den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs im Land miteben solchen Veranstaltungen wiedem Ideenpark zu stärken.

Nachdem das Heinz Nixdorf Insti-tut im vergangenen Jahr mit der „Sen-dung mit der Maus“ Kinder für MINT-Fächer begeisterte, lieferte es somitauch dieses Jahr auf dem Ideenparkeinen Beitrag, um den wissenschaftli-chen Nachwuchs zu sichern.

Heinz Nixdorf Institut

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:Franziska ReicheltPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitHeinz Nixdorf Institut05251 [email protected]

David mit dem Miniroboter BeBot: Auf dem Ideenpark konnte er den Roboter mit einem Wii-Boarddurch einen Parcours steuern und dabei gegen einen anderen, autonom fahrenden Roboter antre-ten.

Lukas und Camille mit ihren selbst gebastelten Pendeln: 26 Einzelteile mussten dafür richtig mon-tiert werden.

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Hochsommerliche Temperaturenund ein strahlend blauer Himmel len-ken die Schritte der Schülerinnen undSchüler in den Sommerferien norma-

lerweise ins nächstgelegene Freibad.Doch an diesem Tag ist alles anders.Auf einer Wiese unterhalb des Opto-elektronikgebäudes P8 haben sich die

Mitglieder des Physik-Clubs und eineganze Reihe von Physikstudierendenversammelt, um zum ersten Mal einenWetterballon zu starten. Er soll eineFilmkamera bis auf etwa 30 000 m Hö-he befördern und tolle Bilder aus derStratosphäre wieder mit auf die Erdebringen.

2010 entstand die Idee des Physik-Clubs im damaligen Department-Vor-stand, der den Kontakt zu den Physik-Lehrerinnen und -Lehrern der Pader-borner Schulen aufnahm. Seitdemtreffen sich rund 20 bis 30 Schüler re-gelmäßig in den Räumen und Laborendes Departments Physik. Dem Clubtreu bleiben die meisten bis zum Abi-tur. Auf dem Programm stehen nebenspannenden Experimenten auch La-borbesichtigungen oder das Arbeitenmit dem Elektronenmikroskop. Aberdas Wichtigste ist die Projektarbeit.Ideen werden gesammelt und auf ihreRealisierbarkeit überprüft. Die Teil-nehmenden recherchieren und erar-beiten sich in kleinen Gruppen unterAnleitung die notwendige Theorie.

Die fliegenden Experimente des Paderborner Physik-Clubs

Junge Menschen für die Physik und das Studium zu begeistern ist das

erklärte Ziel des Physik-Clubs des Departments Physik. Schülerinnen

und Schüler aus den Oberstufen der Paderborner Schulen treffen sich

einmal in der Woche und beschäftigen sich unter kompetenter

Anleitung eines Teams um Dr. Gerhard Berth mit spannenden

physikalischen Fragen. Dabei entstehen faszinierende Experimente

und Projekte und zweimal drehte sich bisher alles um die

Eroberung des Himmels

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Gearbeitet wird mit Begeisterung und auch der Spaß kommt nie zu kurz. Foto

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Physik

Von der Eroberung des Himmels

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Danach erfolgt die Umsetzung und esentstehen Projekte wie der Wetterbal-lon oder der Zeppelin.

Flughafen gibt Startfreigabe für den Wetterballon„Wir haben den Ballon mit 2 000

Litern Helium befüllt, damit er seinGesamtgewicht von 1,3 Kilogrammauf die gewünschte Höhe befördernkann“, sagt Finnegan Pichnik, mit 13Jahren der jüngste Teilnehmer desClubs. Tobias Faulborn und LenaHandstein befestigen eine Styropor-box mit integrierter Kamera und ei-nem GPS-Tracker am Ballon unmittel-bar vor dem Start. Vorab mussten ei-ne Flugverkehrskontrollfreigabe derDeutschen Flugsicherung und eineStartfreigabe des Flughafens Pader-born-Lippstadt eingeholt werden.„Der Ballon dehnt sich wegen des sin-kenden atmosphärischen Drucks im-mer mehr aus und erreicht kurz vordem Zerplatzen in der Stratosphäreeinen Durchmesser von etwa 12 bis 15Metern abhängig von Startvolumenund Ballonqualität“, erläutert Dr. Ger-hard Berth. „Nach Anforderung perSMS sendet der GPS-Empfänger seineletzte erfassbare Position an das„Wächter-Handy“, ergänzt Physikstu-dent Michael Rüsing.

Nach etwa zwei Stunden kommtdie ersehnte SMS. Studenten und Mit-glieder des Physik-Clubs verteilensich auf die Autos und fahren zu ei-nem Maisfeld nahe Delbrück. Schließ-lich findet Finnegan Pichnik die Styro-porbox samt Ballonresten. Das ge-samte technische Equipment hat denSturz unbeschadet überstanden unddie Auswertung kann losgehen.

Ein Zeppelin als Ufo über PaderbornSchon einmal hat Dr. Gerhard

Berth mit dem Physik-Club mit fernge-steuerten Zeppelinen Fluggeräte ent-worfen und realisiert. Eine Gruppebaute das Zeppelingerüst mit zugehö-rigem Auftriebkörper, die anderekümmerte sich um Antrieb und Steue-rungstechnik. Um die Hülle herzustel-len mussten hochempfindliche Alumi-nium-Folienbahnen absolut sorgfältigmit dem Bügeleisen verschweißt undmit Ventilen zur Heliumbefüllung ver-sehen werden. Verleimte Streben ausBalsaholz bildeten das Skelett, in dasder verschweißte Folienkörper einge-fügt wurde. Im Zeppelin sorgte eineSchwimmblase ähnlich wie beim Fischfür das kontrollierte Steigen und Sin-ken. Motoren, deren Neigung verän-dert werden konnten, trieben dasLuftschiff an. Auf einer Führungs-schiene konnten ein Gewicht hin undher bewegt werden, um die Neigungzusätzlich zu verändern und das Luft-schiff auszutarieren. Gesteuert wurdemit einer Fernbedienung. Zunächstbauten die Mitglieder des Physik-Clubs einen zwei Meter langen Proto-typen, der sich leider bei seinem Jung-fernflug selbstständig machte und füreine leichte Ufo-Hysterie in Paderborn

sorgte. Danach entstand eine sechsMeter lange und im Durchmesser 1,20Meter breite Version, die für Aufsehensorgt, wenn sie ihre Fahrt antritt.

„Die Schülerinnen und Schülerkommen in den Physik-Club, weil siesich für das Fach interessieren, weilsie sich hier wohlfühlen und Spaß ha-ben“, sagt Dr. Gerhard Berth. „Wirversuchen, dieses Interesse mit span-nenden Projekten und Einblicken indie Wissenschaft zu verstärken. DerClub sorgt so auch für eine gute sozia-le Bindung. Einige Mitglieder des Phy-sik-Clubs wechseln nach bestande-nem Abitur in die Sommerakademieund starten so nahtlos ins Physik-Stu-dium. Und das wollen wir ja unter an-derem auch erreichen. Sie sollen sobegeistert sein, dass sie hier in Pader-born Physik studieren. Dafür erobernwir auch gern mal den Himmel.“

Heike Probst

Physik

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:Dr. Gerhard BerthDepartment für Physik05251 [email protected]://physik.uni-paderborn.de/schulen-und-oeffentlichkeitsarbeit/physik-club

Der „kleine“ Zeppelin schwebt in der Werk-statt ...

Glücklicher Finder: Finnegan Pichnik mit der Styroporbox, die Kamera und GPS-Tracker sicher beimAufprall ins Maisfeld nahe Delbrück geschützt hat.

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Ein Konferenzraum im Technolo-giePark Paderborn. An zwei großenGruppentischen sitzen junge Leute imBusiness-Outfit und diskutieren. In ei-ner der Gruppen geht es heftig zur Sa-che. Zwei Männer und eine Frau redenhitzig auf einen Vierten ein, der die

Wortkanonaden eher stoisch an sichabprallen lässt. Der Stoiker ist der De-legierte Chinas. Die, die sich aufre-gen, sind die Delegierten aus Südafri-ka, Großbritannien und den USA. Inperfektem, britischem Englisch, aberohne die in den offiziellen Committee

Sessions geforderte strenge Etikettewird hier in einer so genannten infor-mellen Arbeitsgruppe zum Thema„Blutdiamanten“ Tacheles geredet.Und die Delegierten versuchen, Ver-bündete für ihre draft resolutions, ih-re Resolutionsentwürfe, zu finden.

2006 gründete Denise M. Parkin-son, Lektorin am Institut für Anglistikund Amerikanistik der Universität Pa-derborn, die Hochschulgruppe Pader-MUN. Studierende aller Fakultätentreffen sich wöchentlich und beschäf-tigen sich neben der englischen Spra-che mit dem Aufbau und dem strengreglementierten Ablauf von UN-Konfe-renzen. Ihr Wissen wenden sie dannbei simulierten UN-Konferenzen inDeutschland, Europa oder New Yorkals Vertreter eines Landes an.

Platz nehmen im großen Sitzungssaal der UNHöhepunkt eines MUN-Jahres ist

die NMUN, die Model United Nationsin New York. Fünf Tage lang diskutie-ren rund 3 500 Studierende aus allerWelt in 19 Komitees aktuelle politi-sche Fragen und verabschieden zahl-

Vom Uni-Campus aufs diplomatische Parkett

Die Aktivitäten der Hochschulgruppe PaderMUN

Die Mitglieder der Hochschulgruppe PaderMUN pauken Englisch und

das kleine 1x1 der Diplomatie, um dann im Business-Outfit ihre Rolle

als Delegierte auf simulierten Sitzungen der UN, sogenannten Model

United Nations, wahrzunehmen. Dabei sind sie nicht nur sehr erfolg-

reich, sondern haben auch eine Menge Spaß. Und mancher wechselt

nach dem Studium tatsächlich aufs diplomatische Parkett.

PaderMUN

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Strahlende Gesichter nach der Auszeichnung als „hervorragende Delegation“: Präsidentin Leony Meis Pereira(l.) präsentiert die Urkunde.

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reiche Resolutionen, bevor sie sichzur abschließenden Vollversammlungim berühmten Saal der Vereinten Na-tionen versammeln. 2012 sitzen dortauch 16 Studierende der UniversitätPaderborn als Delegation von Boli-vien. Und sie können es gar nicht fas-sen, als sie aufgerufen werden, Beifallaufbrandet und der Generalsekretärsie als „Hervorragende Delegation“auszeichnet.

„In diesem Saal zu stehen und vorall diesen Menschen ausgezeichnetzu werden, das war einfach phantas-tisch für uns alle“, ist Leony Meis Pe-reira, Präsidentin der Paderborner De-legation, noch immer ganz begeistertvon diesem Moment. Der Stolz ist be-rechtigt, denn die meisten Auszeich-nungen gehen an amerikanische, ka-nadische, englische oder französischeUniversitäten, an denen MUN-Grup-pen fest im universitären Lehrbetriebverankert sind. Die Paderborner Dele-gation hatte Monate intensiver undfreiwilliger Arbeit investiert.

Model United Nations, kurz: MUN,fanden kurz nach der Ratifizierung derCharta der Vereinten Nationen 1945zum ersten Mal in Amerika statt, umdas politische Bewusstsein der Schü-lerinnen und Schüler bzw. Studieren-den zu schärfen und diplomatisch be-gabten Nachwuchs schon in derSchulzeit heranzubilden. An den ame-rikanischen Colleges und Universitä-ten gehören eigene MUN-Gruppenzum universitären Leben dazu, für Ju-risten sowie Politik-, Volks- und Be-

triebswissenschaftler sind sie Pflicht-programm. Eleanor Roosevelt war ei-ner der ersten Keynote-Sprecher beieiner NMUN in den 1950er-Jahren.UN-Generalsekretär Ban Ki-Moonsprach 2008 dort und formulierte:„Gekommen als Nachwuchs-Delegier-te, werdet ihr diese Konferenz als ech-te Diplomaten verlassen.“

Vorbereitung und Disziplin führen zum ErfolgJeder Delegation wird vor Konfe-

renzbeginn ein Land zugeteilt. Lan-desspezifische Informationen zu Wirt-schaft, Geschichte, Politik, Gesell-schaft und Kultur müssen recherchiertwerden, um das Land in den anste-henden politischen Diskussionen an-gemessen und erfolgreich vertreten

zu können. „Wir erarbeiten mit denStudierenden die Rules of Procedu-re“, die offiziellen Verhaltensregelnder Vereinten Nationen“, erklärt Leo-ny Meis Pereira. In Rollenspielen trai-nieren die Teilnehmer das diplomati-sche Vokabular, die Abläufe in denGremien und Komitees, Verhand-lungsgebaren und -strategien sowieden Auftritt auf dem diplomatischenParkett. „Wer gegen diese Regelnoder den Dresscode verstößt, wirdauf der Konferenz sofort nicht mehrernst genommen“, sagt Denise M.Parkinson: „Diese Simulation verlangtabsolute Identifikation mit der Rolleals Diplomat des jeweiligen Landes.“

Auf der Paderborner MUN been-den Großbritannien und die USA dieDiskussionen um die Blutdiamantenmit einem diplomatischen Schachzug.Sie erscheinen nicht zur CommitteeSession und werden von der Redelistegestrichen, was zur endgültigenSchließung dieser Liste führte und be-wirkt, dass kein Resolutionsentwurfzum Thema „Blutdiamanten“ verab-schiedet werden kann. Ein 10-Punkte-Tanz auf dem diplomatischen Parkett.

Heike Probst

PaderMUN

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt: Leony Meis [email protected]

In den informellen Arbeitsphasen versuchen die Delegierten, Mitstreiter für ihren Resolutionsent-wurf zu finden.

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Marvin Johannes Roosa, Student der Uni Siegen, streitet in der Committee Session vehement fürdie Position Großbritanniens.

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Bässe wummern durch unserenKörper, Scheinwerfer wechseln ihreFarbe im Sekundentakt. Von der dreiMeter hohen Bühne herab blicken wir

auf eine feiernde, tanzende Menge.Die Hitze ist unerträglich. Und für ei-nen Moment bekommen wir eineAnung davon, was es für ein Gefühl ist

auf einer großen Bühne zu stehen. Di-rekt neben den Künstlern, neben derShow, aber doch mittendrin.

„AREA 4“ – eine große FamilieBeim Festival „AREA 4” hatten fünf

Studierende die Möglichkeit, einenBlick hinter die Kulissen zu werfenund unter der Leitung von ThorstenSellheim (Ex-Moderator des WDRRockpalast, Journalist und Lehrbeauf-tragter im Paderborner Popstudien-gang) Videoclips für die Vidi-Wall unddie Internetseite des Rockpalasts zugestalten. In einem fortführenden Se-minar im Wintersemester 2012/2013wird mit Sellheim aus dem gesammel-ten Material ein Imagefilm über dasFestival entstehen.

Mit seiner Kombination aus fami-liärer Atmosphäre und guter Musikschafft es das „AREA 4“ jedes Jahr zupunkten, darin sind sich alle Besuchereinig. Auch in der achten Ausgabe desFestivals gab es wieder ein buntes Li-ne-Up: Zwischen Social Distortion,Bullet for my Valentine, SportfreundeStiller und Beatsteaks war für jedenMusikgeschmack etwas dabei. Und

Popstudenten im „lautestenWohnzimmer von NRW“

Kooperation zwischen dem Studiengang „Populäre Musik und Medien“und dem „WDR Rockpalast“

In diesem Jahr versammelten sich wieder 20 000 Musikbegeisterte,

um das ländliche Lüdinghausen bei Münster für drei Tage in eine Mu-

sikhochburg zu verwandeln; auch Studierende des Popstudiengangs

waren auf dem großen Festival „AREA 4“ mit von der Partie. Durch die

Initiative von Prof. Dr. Christoph Jacke konnte die Zusammenarbeit mit

dem „WDR Rockpalast“ und dem Konzertveranstalter „FKP Scorpio“

fortgeführt werden.

Populäre Musik und Medien

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Die Studenten mit ihrem Betreuer hinter der Bühne: Jan Holthaus, Elke Susanne Neudeck, Marius Wurth, Thorsten Sellheim (Lehrbeauf-tragter), Luisa Greupner und Laura Schaefer (v. l.).

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das mit der Familie? Das übernehmendie Fans schon selbst. Viele kommenjedes Jahr wieder. So auch das be-kannte Fernseh- und Radioformat„WDR Rockpalast“.

Hier arbeiten ProfisSeit Jahren ist der Rockpalast ver-

antwortlich für den Live-Schnitt unddie Berichterstattung des münsterlän-dischen Festivals. Schon bei der An-kunft wurde uns klar, was für einenormer Aufwand hinter dieser Aufga-be steckt. Die drei Übertragungswa-gen, die direkt hinter der Bühne stan-den, sind vollgepackt mit Equipment;dazu kommen unzählige Kameras vor,auf und hinter der Bühne. In einem sokomplexen Event- und Medien-Appa-rat muss alles Hand in Hand gehen.Hier weiß jeder was er zu tun hat, an-ders würde es wohl auch gar nichtfunktionieren. Wie, das konnten wirhinter der Bühne beobachten. Abernicht nur als Zuschauer, sondern auchals Mitarbeiter.

„Filmteam Paderborn“ – Menschen, Bilder , ImpressionenDer WDR Rockpalast kümmert sich

um Musik und Künstler, aber zu ei-nem Festival gehört viel mehr. Esfunktioniert erst durch seine Besu-cher und die Atmosphäre, die durchsie entsteht. Unsere Aufgabe war es,genau diese Stimmung einzufangen.

Mit den Kameras des IMT der Univer-sität ausgestattet filmten wir auf demgesamten Festivalgelände: das Lebenauf dem Campingplatz, das Tanzenvor der Bühne und sämtliche Versu-che der Hitze zu entgehen – eben al-les, was ein dreitägiges Festivallebenausmacht.

Eine Kooperation voller ÜberraschungenLetztendlich wurden unsere Erwar-

tungen übertroffen. Neben dem, waswir in Sachen Filmen und Schnitt da-

zugelernt haben, waren es gerade dienicht selbstverständlichen Einblicke,die den Erfolg der Kooperation aus-machten. So ließen uns die Meisterdes Liveschnitts sogar einen Blick inihr Allerheiligstes werfen und wir ver-folgten in der MAZ das hin und herJonglieren zwischen acht verschiede-nen Kamerabildern. Hierbei sei nocheinmal ein Dank an Thorsten Sellheimgerichtet, der sich dafür einsetzte,uns in das Team zu integrieren unduns einmalige Eindrücke zu ermögli-chen. Bei so viel Zuspruch bleibt nurzu hoffen, dass auch im nächsten Jahrwieder Studierende des Studien-gangs „Populäre Musik und Medien“die Möglichkeit bekommen, von solcheiner Kooperation zu profitieren.

Laura Schaefer und Elke Susanne Neudeck

Populäre Musik und Medien

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:Prof. Dr. Christoph [email protected]://www.wdr.de/tv/rockpalast

Die Studenten beim Schnitt: Luisa Greupner, Laura Schaefer, Marius Wurth, Thorsten Sellheim(Lehrbeauftragter), Jan Holthaus und Elke Susanne Neudeck (v. l.).

Sonnenaufgang über dem Mitarbeitercampingplatz.

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Nicht nur die Universität Pader-born feiert in diesem Jahr ein Jubilä-um, sondern auch das Zentrum fürSprachlehre (ZfS). Fünf Jahre warenfür die Geschäftsführerin Dr. SigridBehrent und ihr Team Grund genug,

um dieses Ereignis gebührend zu fei-ern: „Fünf Jahre, da liegt es doch na-he, auch fünf Tage lang zu feiern!“Und so entstand ein buntes Pro-gramm mit kulinarischen, musikali-

schen und polyglotten Höhepunktenaus aller Welt.

Die Woche begann unter dem Mot-to „A wie Asien“ und lockte die Gästemit Sushi und Kalligraphie in die Me-diathek, das Selbstlernzentrum desZfS. Mit Tusche und Pinsel wurden ja-panische Kanji gemalt und der Aufbauder chinesischen Schrift erklärt. AmAbend fand eine offizielle Eröffnungs-feier statt, bei der Prof. Dr. VolkerPeckhaus (Dekan der Fakultät für Kul-turwissenschaften), Prof. Dr. NicoleMarx (Wissenschaftliche Leiterin desZfS) und Dr. Sigrid Behrent die bishe-rigen Erfolge der Umstrukturierungvon der BESL (Betriebseinheit Sprach-lehre) zum ZfS Revue passieren lie-ßen und mit den geladenen Gästendarauf anstießen.

„¿Me das tu número?“Am nächsten Tag folgte die „Ro-

mano-Manie“ mit einem üppigen Ta-pas-Buffet. Gestärkt von Empanadasund weiteren Köstlichkeiten gabenStudierende und Dozenten beim Ka-raoke spanische, italienische und

Fünf Jahre Zentrum für Sprachlehre

Gefeiert wurde mit Sushi und Karaoke

Das Zentrum für Sprachlehre feiert in diesem Jahr seinen fünften Ge-

burtstag und hat sich dazu ein besonderes Programm überlegt. Jede

Sprache, die am ZfS gelernt werden kann, spielte in der Jubiläumswo-

che vom 11. bis 16. Juni eine Rolle. Von Sushi über Cupcakes und von

Karaoke über Schnupperkurse konnten Gäste rund um die Mediathek

in die Welt der Sprachen eintauchen.

Zentrum für Sprachlehre

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

„Romano-Manie“: Spanisch-Dozent Javier Caballero erläutert Dr. Sigrid Behrent die Piñata.

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französische Hits zum Besten. Einebesondere Überraschung war die Pi-ñata, eine lateinamerikanische Ge-burtstagstradition, die mit Süßigkei-ten gefüllt wird. Anschließend konntefrei nach dem Motto „¿Me das tu nú-mero?“ auf Spanisch geflirtet werden.

„Hej hej“Ganz im Zeichen der „Nordlichter“

stand der Mittwoch. Mit einemfreundlichen „Hej!“ wurden vormit-tags Sprachinteressierte im Schnup-perkurs Schwedisch von Lena Berg-lind und Elin Behrens begrüßt. VonStudis für Studis wurde hier ein ersterEinblick in die Sprache des Heimat-landes von Astrid Lindgren gegeben.Aber auch auf Finnisch und Niederlän-disch konnten erste Spracherfahrun-gen gesammelt werden. Anschließendluden die Dozenten zum Kaffe, Kahvibzw. Koffie in die Mediathek ein.

„Very amused“„Very amused“ war die Queen am

Donnerstag, als es hieß: „Englisharound the world“. Aber nicht nur die„British English Speakers“ kamenhier bei Shortbread, Scones & Co. aufihre Kosten, sondern auch „Ameri-cans“, die bei einem leckeren Cupca-ke ihr Wissen beim US-Quiz unter Be-weis stellen konnten.

Der Freitag überraschte unter demMotto „Z wie Zeit für andere Zielspra-chen“ mit russischer Poesie, arabi-scher Schrift und Stadionpolnisch –

gerade passend zur Fußball-Europa-meisterschaft. Zum krönenden Ab-schluss endete die Jubiläumswochemit einer großen Feier im Gowns-men’s Pub. Bei internationalem Buffetund Live-Musik von und mit Nubia Ai-leen Reuter und Juan Cerero Ayuso(Spanisch-Dozenten der UniversitätPaderborn), Gert Smolorz & MirjamKrapoth („The Little Fiddle“) sowieMatthias Hartwig & Band konntenaufmerksame Jubiläumswochen-Be-sucher beim ZfS-Quiz punkten undtolle Preise gewinnen.

Weitere Eindrücke und Informatio-nen zum Jubiläum gibt es auch unterwww.upb.de/zfs/jubilaeum

Linda Krahn

Zentrum für Sprachlehre

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt: Dr. Sigrid BehrentZentrum für Sprachlehre05251 [email protected]/zfs

„Nordlichter“: Finnisch-Dozentin Helena Virtanen-Pienemann, Niederländisch-Dozentin Mirjam Kra-poth und Schwedisch-Dozentin Lena Berglind (v. l.).

„English around the world“: die „Queen“ undCupcakes.

Live-Musik im Gownsmen’s Pub: Juan Cerero Ayuso und Nubia Aileen Reuter (v. l.).

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In den vergangenen Jahren ist dieZahl der Väter, die eine Auszeit im Be-ruf nehmen, um ihre Kinder zu betreu-en, an der Universität Paderborn ste-tig gestiegen. So nahmen im Jahr2009 13 Väter an der Universität Pa-derborn die Elternzeit in Anspruch,während es im Jahr 2011 bereits 20waren.

Anstrengende Abwechslung vom ArbeitsalltagProf. Dr. Wolfram Meyerhöfer, Pro-

fessor für Mathematikdidaktik, undMarcus Schulz, Leiter des Prüfungsse-kretariats, haben Elternzeit genom-men und sind sehr glücklich darüber,diesen, für einen Vater immer nochnicht so selbstverständlichen Schrittgegangen zu sein.

Wolfram Meyerhöfer blieb vier Mo-nate bei seinem Sohn Anton undkonnte viel von dessen früher Ent-wicklung mitbekommen. Als eine „an-strengende Abwechslung vom Ar-beitsalltag” sieht er seine Elternzeit.

Als „absolut empfehlenswert“ be-schreibt Marcus Schulz seine Eltern-zeit. „Man erlebt den Alltag mit denKindern. Das ist eine ganz neue Erfah-rung“, ist er begeistert. Auch habesich die Elternzeit sehr positiv auf dieBeziehung zu seinem Sohn Joschkaausgewirkt. „Wenn er sich wehgetanhat, dann schreit er nicht nach Mama,sondern nach Papa“, erzählt MarcusSchulz lächelnd. Besonders positivwar für ihn die Reaktion der Universi-tät, als sich sein drittes Kind ankün-digte und er seine Elternzeit problem-los um zwei Monate verlängern konn-te. So verlief der Übergang ins Famili-enleben zu fünft für alle Beteiligtenentspannter.

Eltern-Service-Büro unterstützt bestensProf. Dr. Meyerhöfer erhielt im El-

tern-Service-Büro viel Unterstützungfür sein Vorhaben. Bereits vor der Ge-burt seines Sohnes wurde er hier vonBarbara Pickhardt umfassend zur El-ternzeit informiert. Nach der Eltern-zeit vermittelte ihm die Diplom-Päda-gogin eine engagierte und erfahreneTagesmutter in Uninähe für den klei-

An der familiengerechten Universität Paderborn stehen auch die Väter

im Fokus. Immer mehr Männer beteiligen sich an Betreuungsaufgaben

und nehmen Elternzeit. Sie wollen aktiv am Familienleben teilnehmen

und nicht mehr nur der Versorger der Familie sein. Der Universität Pa-

derborn als familiengerechter Hochschule ist es daher ein wichtiges

Anliegen, Männer in der aktiven Wahrnehmung ihrer Vaterrolle zu un-

terstützen und die Vereinbarkeit von Vaterschaft und Beruf/Studium

stetig zu verbessern.

Familiengerechte Hochschule

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Aktives Vatersein fördern

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Absolut empfehlenswerte Erfahrung

Prof. Dr. Wolfram Meyerhöfer mit Anton an seinem Arbeitsplatz in der Uni-versität.

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nen Anton. „Die Zusammenarbeit mitdem Eltern-Service-Büro lief einfachsuper“, lobt er die Einrichtung. Nebender Beratung für (werdende) Vätergibt es an der Universität noch vieleweitere Maßnahmen zur Förderungaktiver Vaterschaft.

Im Winter 2009/2010 gab es dieVeranstaltungsreihe „Elternschaftund Wissenschaft“ mit Vorträgen zuThemen wie beispielsweise „Doppel-karrieren und Elternschaft in der Wis-senschaft“ oder „Vaterschaft im 21.Jahrhundert“. Im Rahmen der inter-nen Fort- und Weiterbildung wurdeebenfalls mehrfach der Workshop„Vereinbarkeit von Beruf und Vater-schaft – Väterfreundliche Hochschu-le“ angeboten. Auch der Newsletter„Familiengerechte Uni Paderborn“ in-formiert regelmäßig zu väterrelevan-ten Themen.

Kollegiale Beratung hilft, Probleme zu lösenDie kollegiale Beratung für Väter

und werdende Väter in der Wissen-schaft ist eine weitere Maßnahme in

diesem Bereich. Junge Wissenschaft-ler erhalten hier die Möglichkeit, in ei-ner Gruppe mit anderen Wissen-schaftlern über ihre Probleme undRollenkonflikte als Vater und Wissen-schaftler zu sprechen und gemeinsamnach Lösungen zu suchen.

Andreas Fröger, Wissenschaftli-cher Mitarbeiter an der Fakultät fürKulturwissenschaften, nahm 2011 ander ersten Runde der kollegialen Be-ratung teil. „Bei der kollegialen Bera-tung werden innerhalb einer Gruppegemeinsam Problemlösungen erar-beitet. In jeder Sitzung werden jeweilsein Moderator und eine Person, dieein Problem thematisiert, festgelegt.Die anderen Teilnehmer entwickelndann gemeinsam Lösungsansätze“,beschreibt Andreas Fröger die Metho-de, die er als hilfreich und effizient be-wertet.

Besonders die Heterogenität derGruppe machte die kollegiale Bera-tung für ihn so ertragreich. „Es warensowohl Kulturwissenschaftler alsauch Informatiker und Mathematikerin der Gruppe“, berichtet Fröger. Sowaren auch die Lösungsansätze, diedie jeweiligen Mitglieder vorschlugen,immer aus völlig anderen Perspekti-ven entwickelt worden und durch diejeweilige Disziplin geprägt. Eine wei-tere positive Erfahrung war, dass alleTeilnehmer mit ähnlichen Problemenzu kämpfen haben. Schwierig sei es

hingegen anfänglich gewesen, sichden fremden Vätern offen anzuver-trauen. „Am Anfang haben wir uns garnicht mit unseren echten Problemenbeschäftigt“, erinnert sich Fröger. Erstspäter konnten die Väter diese Hürdeüberspringen, sich der Gruppe offenanvertrauen und Probleme gemein-sam lösen. Die Gruppe bleibt sogartrotz der Beendigung des Programmsweiter bestehen.

Weitere Informationen zum Ange-bot unter:

http://www.uni-paderborn.de/universitaet/familiengerechte-hochschule/angebote-fuer-vaeter/kollegiale-beratung-fuer-vaeter-und-werdende-vaeter/

Aktuell werden noch Teilnehmerfür eine neue Runde gesucht.

Mareike Dördelmann

Familiengerechte Hochschule

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:GleichstellungsbeauftragteDipl.-Päd. Irmgard Pilgrim05251 [email protected]

Dipl.-Päd. Barbara Pickhardt 05251 [email protected]

Die kollegiale Beratung für Väter und werdende Väter richtet sich an Nachwuchswissenschaftler der Universität Paderborn.

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geblich geprägt. Die Nutzer erwartenvon einem modernen Recherchesys-tem innerhalb von Millisekunden einrelevantes Ergebnis, auch wenn diezu durchsuchende Informationsmen-ge riesig ist. Eine nachträgliche Ein-schränkung bzw. Verbesserung derSuchergebnisse mittels so genannterFacetten wird ebenso erwartet wiedas Vorschlagen verwandter Suchbe-griffe („meinten Sie ...?“) sowie einegewisse Toleranz gegenüber Tippfeh-lern.

Die heute im Einsatz befindlichen,in der Regel in den 1990er-Jahren ent-wickelten Online-Bibliothekskatalogehaben in den letzten Jahren gegen-über diesen Systemen mehr und mehran Boden verloren. Neben den ge-nannten, eher funktionalen bzw. tech-nischen Problemen müssen sich Bi-bliotheken mit einem immer umfang-reicheren und heterogeneren Daten-bestand einer grundsätzlicheren He-rausforderung stellen.

Die Erwartung der Nutzer, dass al-le im Bestand einer Bibliothek vor-handenen analogen Informationsme-dien sowie alle von ihr lizenziertenelektronischen Informationsmedien,darüber hinaus auch relevante frei zu-gängliche elektronische Informations-ressourcen im Katalog nachgewiesenwerden, ist immer schwieriger zu er-füllen. Auch die Tatsache, dass in Bib -liothekskatalogen bisher im RegelfallZeitschriften und Sammelwerke, nichtaber die in diesen enthaltenen Aufsät-ze nachgewiesen sind, ist zu einemimmer größeren Problem geworden.Diese Umstände führen unter ande-rem dazu, dass die bisherigen Biblio-thekskataloge insbesondere von Stu-dierenden, die nicht mehr der Genera-tion der „Internet Immigrants“ ange-hören, sondern – „Digitally Born“ –mit dem Internet groß geworden sind,immer weniger akzeptiert werden.

Anzustreben ist daher ein moder-nes, erwartungskonformes System,welches sich als „One Stop“-Lösungfür eine integrierte Recherche übermöglichst alle heterogenen Informati-onsquellen einer Bibliothek präsen-tiert.

Universitätsbibliothek

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Herkömmliche Online-Bibliothekskataloge werden den heutigen An-

forderungen an ein modernes Recherchesystem nicht mehr gerecht.

Internetportale wie Google und Amazon geben in diesem Bereich die

Richtung vor. Nutzer erwarten eine schnelle, einfache und intuitive Re-

cherche über möglichst alle relevanten Quellen und Informationsme-

dien. Mit dem neuen Bibliothekskatalog, der im September als Beta-

Version gestartet ist, stellt sich die Universitätsbibliothek (UB) Pader-

born dieser Herausforderung.

Schneller, einfacher und intuitiver recherchieren

Neuer Bibliothekskatalog

Neuer Katalog – Mobil auf iPad und iPhone. Foto

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Hohe Erwartungen der NutzerInternet-Portale wie Google und

Amazon haben die Erwartungshaltung

der Nutzer, wie eine schnelle, einfa-che und intuitive Recherche auszuse-hen hat, in den letzten Jahren maß-

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Kontakt:René SprotteUniversitätsbibliothek Paderborn05251 [email protected]

Primo – zukunftsfähige Lösung im VerbundEine Antwort auf die Problemstel-

lung ist das Produkt Primo der FirmaEx Libris, welches weltweit, inzwi-schen auch an einigen deutschen Universitätsbibliotheken, eingesetztwird. Bei Primo handelt es sich um einauf Suchmaschinentechnologie ba-sierendes Softwaresystem, mit demsich alle Arten von Informationsme-dien unabhängig von Format undStandort zeitgemäß durchsuchen undfinden lassen. Eine der größten Pri-mo-Installationen befindet sich beimKOBV (Kooperativer Bibliotheksver-bund Berlin-Brandenburg) in Berlin. Ineinem Primo-Konsortium, dem auchdie Universitätsbibliotheken der Tech-nischen Universität, der Freien Univer-sität, der Humboldt-Universität undder Universität der Künste in Berlin,die Universitätsbibliotheken Mann-heim und Trier sowie die Universitäts-und Landesbibliothek Düsseldorf an-gehören, nutzt die UB Paderborn dietechnische Infrastruktur und Erfah-rung des KOBV für den Betrieb vonPrimo. Lizenziert wurde von der UBauch das Ex Libris-Produkt Primo-Cen-tral, ein Mega-Index aus Millionenelektronischer Ressourcen wie z. B.Metadaten von Aufsätzen, die in denneuen Katalog integriert werden.

Eigenes Katalogfrontend und lokale ErweiterungenNach längerer Evaluationsphase

hat sich die UB bewusst dazu ent-schieden, nicht die mit Primo geliefer-te Standard-Rechercheoberfläche ein-zusetzen und diese mittels Kosmetikan lokalspezifische Paderborner An-forderungen anzupassen. Stattdes-sen wurde in nur elf Monaten ein neu-es, eigenes Katalogfrontend imple-mentiert, das auf Primo, Primo-Cen-tral und dem Bibliothekssystem Alephaufsetzt und die Stärken der Teilsys-teme optimal nutzt. Dem Anspruchder UB, den neuen Katalog individuellund optimal gestaltet als zukünftigesHerzstück ihres Informationsangebo-tes zu implementieren, wird damitRechnung getragen.

Der neue Katalog bietet eine mo-derne, intuitive Benutzeroberfläche.Die Sortierung der Suchergebnisse er-folgt standardmäßig nach Relevanz,kann aber je nach Wunsch auch nachErscheinungsjahr oder Autoren um-sortiert werden. Eine nachträglicheVerbesserung bzw. Einschränkungder Suchergebnisse mittels Facettenist in vielfältiger Hinsicht möglich.

Der neue Katalog ist mit der Be-nutzerverwaltung des Bibliothekssys-tems gekoppelt, so dass nicht nur imneuen Bibliothekskatalog recher-chiert werden kann, sondern auch di-rekt alle Kontoinformationen zur Ver-fügung stehen. So können Nutzerselbst die Leihfrist entliehener Bücherverlängern, von anderen Nutzern ent-liehene Bücher vormerken oder Me-dien aus dem Magazin bestellen. EinEchtzeitabgleich mit dem Bibliotheks-system zeigt die Verfügbarkeit vonExemplaren jederzeit an.

Darüber hinaus bietet der neueKatalog nach Anmeldung die Möglich-keit, individuelle Literaturlisten zu er-stellen und recherchierte Titel dortdauerhaft zu speichern. Eine Export-

funktion in die gängigen Literaturver-waltungsprogramme steht ebenso zurVerfügung wie der Listenversand perE-Mail.

Bei der Entwicklung der Benutzer-oberfläche wurde darauf geachtet,dass sich der neue Katalog optimalmit mobilen Geräten nutzen lässt.

Die im September gestartete Ver-sion des neuen Katalogs befindet sichaktuell in der Beta-Test-Phase unddamit in kontinuierlicher Entwicklung.Der bisherige Katalog wird bis aufweiteres angeboten. In die Entwick-lung des neuen Katalogs fließen dieper Feedback-Button übermitteltenRückmeldungen und Verbesserungs-vorschläge sukzessive ein.

René Sprotte

Universitätsbibliothek

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Neuer Katalog. Recherche nach „linux programming“ im lokalen Bestand und Primo Central. MittelsFacetten gefiltert nach „Online-Ressourcen“.

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Die (russische) Welt zu Gast in PaderbornWährend des Eröffnungsaktes am

ersten Tag unterzeichneten Lilia Prik-hodk, Leiterin der Russlandabteilung

der Moskauer Hochschule für Ökono-mie, Statistik und Informatik (MESI)und Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsi-dent der Universität Paderborn  denKooperationsvertrag zwischen den

beiden Hochschulen, umrahmt von ei-nem abwechslungsreichen Kulturpro-gramm. Um die Ausrichtung einerRussland-Woche hatten sich etwa 60deutsche Hochschulen bei der HRKbeworben, von denen elf ausgewähltwurden. Nach einem gemeinsamenMittagessen überreichten Ministerial-dirigent Maximilian Metzger vom Bun-desministerium für Bildung und For-schung (BMBF) und HRK-General -sektretär Thomas Kathöfer die Urkun-den an die Vertreterinnen und Vertre-ter der elf Gewinnerhochschulen.

Am zweiten Tag waren zur Thema-tik „Studium in Russland“ neben denStudierenden der Universität Pader-born gut zweihundert Schüler derRussisch-Klassen der PaderbornerSchulen erschienen. Dr. Thomas Prahlvom DAAD vermittelte in zwei Refera-ten einen Überblick über das russi-sche Hochschulsystem und das aktu-elle Studienangebot für Deutsche inRussland. Berichte und die Diskussio-nen über die Kooperation mit russi-schen Universitäten wurden weitge-hend von den anwesenden Vertreternund Teilnehmern der bisher durchge-führten Tempus-Projekte bestritten.

HRK lobt Russische Woche

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hatte für die gemeinsame

Auftaktveranstaltung für alle Russland-Wochen an ausgewählten

deutschen Hochschulen 2012 die Universität Paderborn ausgewählt.

Die Deutsch-Russische Woche, die im Mai 2012 durchgeführt wurde,

stand unter dem Motto „Neue Wege der Zusammenarbeit“. Kooperati-

onspartner für die Durchführung waren die Deutsch-Russische

Gesellschaft Paderborn und das Aussiedlernetzwerk Monolith.

Die Veranstaltung gliederte sich auf fünf Schwerpunkte, die

jeweils einen besonderen Teilaspekt der deutsch-russischen

Beziehung thematisierten.

Deutsch-Russische Woche

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Weitere Kooperation besiegelt

Heiße Rhythmen aus Sibirien begeistern inter-nationale Studierende.

In Informationsveranstaltungen wurde auch Wissen über Land und Leute vermittelt.

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Studenten entdecken Kultur mit vielen FacettenDer dritte Tag stand ganz im Zei-

chen der persönlichen Begegnungenund des Informationsaustausches imFoyer der Universität, wo Infoständeund Stellwände zur deutsch-russi-schen Partnerschaft, zu Vereinen unddeutsch-russischen Künstlern ausge-stellt waren. Während die Gäste derKooperationswochen am Abend vomstellvertretenden Paderborner Bür-germeister Dieter Honervogt im Rat-haus empfangen wurden, startete be-reits ein von den Studierenden orga-nisiertes rauschendes Fest in der Kul-turwerkstatt, auf dem bis in die späteNacht hinein gefeiert wurde.

Am folgenden Tag fand eine Kul-turveranstaltung mit Dichterlesungenrusslanddeutscher Autoren und Le-sungen aus dem Reisetagebuch desRusslandreisenden und Beraters derZarenfamilien im 19. Jahrhundert, Au-gust Freiherr von Haxthausen, statt.Ein besonderes Erlebnis für die Teil-nehmer waren die Gespräche mit denMitgliedern der Familie von Haxthau-sen, die der Einladung zu der Kultur-veranstaltung gefolgt waren. Der Kul-turtag fand seinen Ausklang in derStudiobühne mit den Gesängen desChores der Russisch-Orthodoxen Ge-meinde der wundertätigen Gottes-mutter-Ikone „Feodorowskaja“ in Pa-derborn.

Wirtschaft und Wissenschaftblicken nach OstenWelche hohe kulturelle, politische

und nicht zuletzt ökonomische Be-deutung der Kooperation zwischenRussland und Deutschland zukommt,wurde noch einmal am Wirtschaftstagbesonders deutlich, für den der ehe-malige langjährige Botschafter inMoskau und Vorsitzende des Vorstan-des des Deutsch-Russischen Forumse. V., Dr. Ernst-Jörg von Studnitz, nachPaderborn gekommen war. Die Podi-umsdiskussion über die Chancen vonStudierenden mit russischen Sprach-kenntnissen in deutschen und russi-schen Unternehmen wurde von demPräsidenten der IHK Bielefeld, HerbertSommer, geleitet.

Die Woche wurde mit einem Film-abend abgeschlossen, an dem dermoderne russische Film „Kukuschka –der Kuckuck“ von dem bekannten Re-gisseur Alexander Rogoschkin gezeigtwurde, der alle Teilnehmer aus-nahmslos begeisterte. Die Woche warohne Frage ein gelungener Start für„Neue Wege der Kooperation“ mitRussland. Als erster Schritt in dieseRichtung schloss sich daher unmittel-bar an die Russlandwoche eindeutsch-russisches Symposium an,das gemeinsam von MESI und derUniversität Paderborn erfolgreich or-ganisiert wurde.

Franz-Josef KaiserStefan Schwan

Deutsch-Russische Woche

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Silotka Pod Schuboj, Olivie und andere russische Leckereien.

Die Informationsveranstaltungen über Russland während der Russlandwoche waren gut besucht.

Kontakt:Stefan SchwanLeiter International Office05251 [email protected]

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Theoretische Grundlagen der dOCUMENTA (13) sowie einzelnerKünstler wurden in den Seminaren inPaderborn ausführlich vorbereitetund diskutiert. Bei diesen Überlegun-gen spielte die Kunstvermittlung einebesondere Rolle, da sie potenziellüber Kunst- und Museumspädagogikhinausgeht, sich selbst und ihre Zieleständig hinterfragt – was aufgrundder Konzeption der Ausstellung auch

angebracht ist: „Was tun wir, wennwir nicht wissen, was wir tun?“ fragtdie Leiterin der Vielleicht-Vermittlungder dOCUMENTA (13), Julia Moritz.Dieser Frage näherten sich die Studie-renden in Experimenten anhand ver-schiedener Konzepte an und über-führten diese von Paderborn nachKassel. Vor Ort – und das bedeutetneben der Betrachtung von Kunstwer-ken als Originale auch eine Kunstver-

mittlung in einer authentischen Situa-tion, die dem Schutzraum „Seminar“oftmals konträr entgegensteht – wur-den an unterschiedlichen Schauplät-zen der diesjährigen dOCUMENTA (13)Vermittlungssituationen initiiert.

Sehr persönliche Notizen Das Werk „I See by Your Finger-

nails That You Are My Brother: Jour-nals, 1969-2011“ der Künstlerin IdaApplebroog, bestand aus privaten Bil-

Was tun wir, wenn wir nichtwissen, was wir tun?

Paderborner Kunststudierende erproben Konzepte von Kunstvermittlung auf der dOCUMENTA (13)

Mit insgesamt drei Seminaren, die sich alle schwerpunktmäßig mit

der dOCUMENTA (13) beschäftigten, sind Prof. Dr. Sabiene Autsch und

Tim Pickartz mit insgesamt 50 Studierende des Faches Kunst nach

Kassel gereist, um die Großkunstausstellung zu besuchen und dort

selbst experimentell zu arbeiten.

Kunst

Berichte

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

In der Documenta-Halle vor der großformatigen Arbeit von Thomas Bayrle: Kunstvermittlung durch Kunstbeschreibung mit dem Rücken zum Bild.

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Teil der Installation von Ida Appelbroog.

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dern, Zeichnungen und Notizen, dieals großformatige Drucke und zumMitnehmen gedachte Poster gezeigtwurden. Präsentation und Partizipati-on sind in dieser Arbeit eng miteinan-der verzahnt. Die Studentin Uta Lü-cking entwickelte hierzu eine Kunst-vermittlung, die sich konzeptionell indie Reihe der 100 Notizbücher einreih-te, welche von der dOCUMENTA (13)herausgegeben wurden, indem sie fürjeden Seminarteilnehmer ein Notiz-heft angefertigt hatte: Im Inneren die-ser Hefte wurden vor Ort persönlicheNotizen und Gedanken verzeichnet,die auf sehr simple Fragen wie „Waskann ich in diesem Raum tun? Undwas habe ich davon getan?“ derartmannigfaltige Antworten fanden, überwelche das Kunstwerk selbst zu ver-mitteln begann und eine ausführlicheDiskussion ermöglichte.

Kunst, die das Herz zum Schlagen bringtDie 5-Kanal-Videoinstallation mit

dem Titel „The Refusal of Time“ vonWilliam Kentridge wird im Nordflügeldes Hauptbahnhofs auf drei unreno-vierte Wände einer alten Lagerhalleprojiziert und scheint durch starkrhythmische Musik und das Umge-bensein von Bildern den Betrachtervöllig in sich aufzunehmen.

Die Installation betraten die Stu-dierenden mit unterschiedlichen Pa-piersorten, Stiften, Kreide, Klebernund Scheren – Materialien, welche

von den StudentinnenLudmila Rempel undJennifer Leißmann vor-bereitet wurden. DieStudierenden fertigtenTexte, Grafiken, Zeich-nungen und Papier-plastiken an, welchesich mit der persönli-chen Zeit, der Anwe-senheit im Raum sowieder in der Arbeit darge-stellten Zeit und dernur scheinbar einfa-chen Frage „Was istZeit?“ auseinander-setzten. Die Präsenta-tion der Ergebnissezeigte die Notwendig-keit einer Erfahrungvor Ort in aller Deut-lichkeit auf: „Ich habees da drinnen nichtmehr ausgehalten. DieBilder, der stampfendeRhythmus. Mein Herzschlägt wie wild. Ichmuss mich jetzt erst-mal beruhigen!“ sagteeine Studentin, nach-dem sie die Installation verließ.

Den Standpunkt des Anderen einnehmenVerblüffend war der Sichtweisen-

wechsel einer Gruppe Studierender,die unter dem Titel „Mit dem Rückenzur Kunst“ Gruppenteilnehmer einige

Kunstwerke in der dOCUMENTA-Halleabzeichnen ließ – mit verbundenenAugen nach Anweisung anderer Stu-dierender. Was zunächst nach einerkünstlerischen Herausforderungklingt, ist am Ende eine sehr konzen-trierte Übung zur Bildbetrachtung undBeschreibung geworden.

Nach all diesen Sichtweisenwech-seln und Experimenten auf der dOCU-MENTA (13) wissen die Studierendenmöglicherweise immer noch nicht,was in aller Absolutheit zu tun ist,aber sie wissen, was sie tun könnenund konnten wertvolle Erfahrungenmit der Vermittlung zeitgenössischerKunst sammeln.

Lisa Grimm und Tim Pickartz

Kunst

Berichte

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kontakt:Prof. Dr. Sabiene AutschKunst, Kunstgeschichte und ihre Didaktik 05251 [email protected] des Raumes von Ida Applebroog auf der dOCUMENTA (13).

Studierende unter der Bronzeskulptur „Idee di Pietra“ von Giusep-pe Pennone.

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Berichte

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puz: Was ist für Sie das Wichtigste in Ihrer Lehre?

Prof. Dr. Fevzi Belli (Angewandte Datentechnik, Fakultät für Elektrotechnik, In-formatik und Mathematik): Frei nach v. Humboldt Forschung und Praxis einbeziehen und motivierend ver-mitteln.

puz: Was bedeutet der doppelte Abiturjahrgang für Ihre Lehre?

Prof. Dr. Hans-Hugo Kremer (Wirtschaftspädagogik, Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften): Der doppelte Abiturjahrgang geht für mich zunächst mit einer gesellschaftli-chen Verantwortung einher. Damit verbundene Auswirkungen für die eigeneLehre sind sehr schwer zu prognostizieren. Die Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften nimmt diese Herausforderung an und entwickelt innovative Modul-konzepte oder Betreuungs- und Begleitungskonzepte, wie das Mentoring-Mo-dell Paderborn, weiter. Auch im Doppel-Abiturjahrgang soll so ein Rahmen fürein erfolgreiches Studium eröffnet werden.

puz: Was halten Sie von den neuen fakultätsspezifischen Angeboten der Hoch-schuldidaktik?

Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid (Partikelverfahrenstechnik, Fakultät für Maschi-nenbau): Didaktische Probleme, viele Alltagssituationen im Beruf und nicht zuletzt dieCharaktere der Mitarbeiter selbst sind in hohem Maße fachspezifisch. Daherbegrüßen wir es sehr, dass dies zunehmend bei Konzeption und Durchführungvon Fortbildungen berücksichtigt wird! Wir sind überzeugt, dass dies den Nut-zen der Kurse für die Mitarbeiter ganz wesentlich steigert.

puz: Was ist Ihr wichtigster Tipp für neuberufene Professorinnen und Professo-ren?

Prof. Dr. Ilka Mindt (Englische Sprachwissenschaft, Fakultät für Kulturwissen-schaften): Neuberufene Professorinnen und Professoren sollten sich ein Jahr Zeit gönnen,um die komplexen Prüfungsordnungen in der Lehre kennenzulernen sowie sichin die administrativen Strukturen der Universität einzuarbeiten. Heißer Tipp:Teilnahme an der Veranstaltung am Tag der Lehre „Welcome @ UPB”, bei derdie wichtigsten Einrichtungen der Universität vorgestellt werden. Diese Veran-staltung ist sehr zu empfehlen.

... bei fünf Professorinnen und Professoren, die im Winterse-mester 2012/2013 an der Universität Paderborn lehren

Herausforderungen in der Lehre bei der höchsten

Studierendenzahl in der Geschichte der Universität

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

Das neue Semester hat begon-

nen. Studierende und Lehrende

der Universität Paderborn haben

sich auf die höchste Studieren-

denzahl in der Geschichte ihrer

Universität eingerichtet. Wir ha-

ben fünf Professorinnen und Pro-

fessoren unserer Hochschule zu

aktuellen Aufgaben und Heraus-

forderungen in der Lehre befragt.

Prof. Dr. Dorothee MeisterVizepräsidentin für Lehre, Studium und

Qualitätsmanagement

Page 49: PUZ 2 2010 1-4 - uni-paderborn.de · 5 000 Exemplare Einsendeschluss für die puz 1-2013 1. April 2013 Layout ... Strategie der „intelligenten Selbstbeschränkung“ (Claus Offe)

Kurz nachgefragt

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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puz: Worauf freuen Sie sich beim kommenden Tag der Lehre an der UniversitätPaderborn besonders?

Prof. Dr. Dorothee Meister (Medienpädagogik, Fakultät für Kulturwissenschaf-ten, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Qualitätsmanagement): Wir sind in Paderborn mit der Förderung guter Lehre weit gekommen – unter an-derem die Lehr- und Förderpreise, hochschuldidaktische Weiterbildungen undviele Aktivitäten der Fächer sorgen für viele gute Entwicklungen. Einiges stehtaber auch noch an und deshalb bin ich gespannt auf den Austausch mit vielenLehrenden und Professoren unserer Universität.Ich freue mich darauf, Sie beim Tag der Lehre begrüßen zu dürfen!

Die Gespräche führte Dr. Robert Kordts-Freudinger, Stabsstelle Bildungsinno-vationen und Hochschuldidaktik.

Alle Informationen zum Tag der Lehream 4. und 5. Februar 2013 unter: https://blogs.uni-paderborn.de/tdl2013

Kontakt: Dr. Robert Kordts-Freudinger, DanielAl-KabbaniStabsstelle Bildungsinnovationenund Hochschuldidaktik05251 60-3332 [email protected]/hochschuldidaktik

Prof. Dr. Fevzi Belli Prof. Dr. Hans-Hugo Kremer

Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid Prof. Dr. Ilka Mindt

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Berichte

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puz: Was reizt Sie daran, als Eventkoch in einer Großküche zu stehen?

Stefan Wiertz: Mir macht es sehr viel Spaß, das, was ich normalerweise in klei-nen teuren Küchen mache, mal in einer Großküche zu tun und 1 200 bis 2 500Essen pro Tag zuzubereiten. Pro Semester entwickeln wir ungefähr 100 studen-ten- und mensataugliche Rezepte für die Campus Cooking Tour, die dann hoch-gerechnet und kalkuliert werden müssen. Ich bin jetzt acht Semester mit dabeiund könnte eigentlich mal meinen Master machen.

puz: Kochen Sie mit dem Mensateam einfach so drauflos?

Stefan Wiertz: Nein. Wir treffen uns drei Monate vor dem Termin, sprechen al-les im Team durch und kochen auch die Rezepte, um zu sehen, ob sie in der je-weiligen Mensa zu verwirklichen sind. Manchmal muss man da ein bisschen tu-nen. In der Woche treffen wir uns dann um 7:30 Uhr und legen gemeinsam los.

puz: Wieso heißt das Motto „Alles aus einem Topf“?

Stefan Wiertz: Wir wollten den Studierenden die Möglichkeit geben, mit ihrenMitteln – eine Feuerstelle, ein Topf, vielleicht ein Löffel – mal etwas anderes zukochen als Spagetti Bollo oder Mamma Miracoli. Deshalb das Motto, das Leitfa-

Eventkoch Stefan Wiertz stand

anlässlich der Campus Cooking

Tour für die Paderborner Studie-

renden am Herd der Mensaküche.

Chefkoch Wolfgang Meyer und

sein Team hatten eine Menge

Spaß mit dem prominenten Kolle-

gen und zeigten ihm, wie man als

eine der besten Mensen Deutsch-

lands pro Tag 4 000 Essen zube-

reitet. Auf das Konto des Fernseh-

kochs gingen dabei „nur“ 1 200

Portionen. Die puz hat Stefan

Wiertz beim Zerteilen des „Kra-

chenden Kräuter-Schweinebra-

tens“ über die Schulter geschaut.

Während er mit einem scharfen

Messer virtuos den Braten in

Scheiben schnitt und mit Mengen

von Kresse bestreute, beantwor-

tete er konzentriert und trotz der

Hitze gut gelaunt unsere Fragen.

... bei Stefan Wiertz, Event-Koch, Kochbuchautor und Geschmacksnomade

Ein Ehren-Master für acht Semester Campus Cooking

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

Mensa-Chefkoch Wolfgang Meyer, Ramona Wiesner, Referat Hochschulmarketing und Universitäts-zeitschrift, und Eventkoch Stefan Wiertz (v. l.) am Ort des Geschehens.

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Berichte

den für das Kochbuch ist. In der Campus Cooking Woche gibt es dann aber inder Mensa nur einen Ein-Topf.

puz: Kochen die Studierenden denn noch richtig?

Stefan Wiertz: Ja, und sogar mehr als früher. Wir können das über die Zahlen imNetz verfolgen. Das Rezept von gestern – Frühlingsknödel im Sesammöhrensudmit frischen Kräutern – wird fast am häufigsten herunter geladen, denn es istvegetarisch, saisonal und supersimpel. Da ist keine Handwerkskunst dabei, woich annehmen muss, ich brauche noch mal ein Semester Extrastudium.

puz: Kommen Sie mit den Studierenden ins Gespräch?

Stefan Wiertz: Ja, das ist auch ganz wichtig. Und es gibt auch witzige Fragen.Morgen kommt garantiert die Frage „Was ist confiert?“ Das werde ich bestimmt101 mal beantworten dürfen. Viele haben das auch schon vorher gegoogelt undwollen nur mal sehen, ob ich es auch weiß oder ob ich Prüfungsangst habe. Ichhoffe, dass es allen Spaß macht beim Campus Cooking. Und immer daran den-ken: Der Tellerrand ist erst der Anfang.

Das Gespräch führte Heike Probst.

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

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„Ein-Topf-Gerichte”, ein Kochbuch, das die Stu-dierenden mit nach Hause nehmen konnten,um Leckeres in nur einem Topf zu kochen.

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Berichte

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puz: Inwiefern ist ein Schul-Praktikum in Schweden für angehende Lehrerinnenund Lehrer besonders interessant?

Beth Adams-Ray: Das schwedische Schulsystem ist in vielerlei Hinsicht fort-schrittlich. Das Gesamtschul- und Ganztagskonzept funktioniert seit vielen Jah-ren bestens. Auch im deutschen Schulsystem hat sich in letzter Zeit ja Einigesgetan und gerade die angehenden Lehrerinnen und Lehrer sind nun aufgerufen,die angestoßenen Reformen mit Leben zu füllen. Deshalb ist es immer eineFreude, wenn man erfährt, dass unsere Lehramtsstudierenden aus Schwedenmit vielen neuen Ideen, wie eine etwas andere Art von Schule funktionierenkann, zurückkommen.

puz: Müssen Bewerber die schwedische Sprache beherrschen?

Beth Adams-Ray: Nein, alle sprechen Englisch – sogar die jüngeren Schülerin-nen und Schüler sind in der Regel schon fit genug, um ein Gespräch mit denPraktikanten führen zu können. Wenn man allerdings zusätzlich einen Anfän-gerkurs in Schwedisch, zum Beispiel im Zentrum für Sprachlehre, gemacht hat,wird das natürlich sehr geschätzt.

puz: Worauf sollten sich die Praktikanten ansonsten vorbereiten, was wird sei-tens der Schule und seitens der Schülerinnen und Schüler erwartet?

Beth Adams-Ray: Die Praktikanten sollten schon einige Ideen und auch interes-sante Materialien für den Unterricht mitbringen. Die Schülerinnen und Schülerfreuen sich etwa über deutsche Popmusik, typische Rezepte zum Ausprobierenund Texte zu den Hobbys oder zur Heimatregion der Studierenden. Stundenent-würfe müssen aber nicht vorbereitet werden; die genaue Planung erfolgt vorOrt gemeinsam mit den Praktikumsbetreuern.

puz: In welchen Fächern und zu welchem Zeitpunkt im Jahr ist ein Praktikummöglich und wie lange vorher muss man sich bewerben?

Beth Adams-Ray: Besonders gern werden Deutsch-Studierende aller Lehrämtergenommen. Einige Schulen suchen aber auch Englisch- und Französisch-Studie-rende, die für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen ausgebildet wer-den. Die Studierenden sollten in Deutschland bereits erste Praktikumserfahrun-gen gesammelt haben. Das Praktikum kann jeweils in den Semesterferien – ein-mal im September, einmal im März – durchgeführt werden. Für die Bewerbungmüssen ein Motivationsschreiben und ein Lebenslauf mit Angaben zu den Stu-dienfächern und zur Schulform eingereicht werden. Alle Bewerber werden in ei-ne Warteliste eingetragen. Die Wartezeit ist abhängig von der Anzahl der War-tenden – also unterschiedlich lang.

Seit vielen Jahren engagiert sich

Beth Adams-Ray vom Internatio-

nal Office zusammen mit dem

Ins titut für Erziehungswissen-

schaft und dem Zentrum für

Bildungsforschung und Lehrerbil-

dung (PLAZ) für den Ausbau von

Kontakten zu schwedischen Part-

nerschulen, um Paderborner

Lehramtsstudierenden ein Aus-

landspraktikum zu ermöglichen.

… bei Beth Adams-Ray vom International Office

„Es ist immer eine Freude, wenn unsere Lehramtsstudierenden

mit vielen neuen Ideen aus Schweden zurückkommen“

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

Beth Adams-Ray

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Berichte

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puz: Sie haben mit Prof. Söll zusammen die Kontakte zu den Schulen in Schwe-den aufgebaut. Wie geht es jetzt weiter?

Beth Adams-Ray: Wir freuen uns, dass die Kolleginnen am Institut für Erzie-hungswissenschaft und im PLAZ die Vermittlung von Praktikumsplätzen über-nehmen werden. Die Erfahrungen aus dem Ausland prägen oft das zukünftigeLehrerdasein in positiver Weise und es ist wichtig, dass so viele Studierendewie möglich die Gelegenheit bekommen, zumindest einmal während des Studi-ums ins Ausland zu gehen.

Das Gespräch führte Lara Gerhardts.

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

Kontakt:Christine Freitag (fachliche Fragen,Fragen zu den Schulen)Institut für Erziehungswissenschaft05251 [email protected]

Erika Wienhusen (Abgabe von Le-benslauf und Motivationsschreiben,Fragen zu den Schulen)Institut für Erziehungswissenschaft05251 [email protected]

Lara Gerhardts (Anerkennungsfra-gen, Fragen zu den Schulen)PLAZ05251 [email protected]

Page 54: PUZ 2 2010 1-4 - uni-paderborn.de · 5 000 Exemplare Einsendeschluss für die puz 1-2013 1. April 2013 Layout ... Strategie der „intelligenten Selbstbeschränkung“ (Claus Offe)

Berichte

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puz: Herr Kussin, welche Ziele verfol-gen Sie als Leiter des Hochschul-sports?

Uli Kussin: Generell wünsche ich mirerst einmal eine stetige Weiterent-wicklung in quantitativer sowie inqualitativer Hinsicht. Mit der „Gesun-den Hochschule“ soll die Kooperationweiterhin gut verlaufen, damit ein ge-sundheitsfördernder und aktiver Le-bensstil gesichert wird. Projekte undMaßnahmen wie der Pausenexpress,das Gesundheits-Trainingszentrum(GTZ), die Mobile Massage usw. sol-len auch in Zukunft wichtiger Be-standteil der Universität sein und ge-winnbringend im Sinne der Gesund-heitsförderung und des Wohlbefin-dens umgesetzt werden. Das Teamdes Hochschulsports ist und soll einTeam sein, welches auf „beweglicheBedürfnisse“ reagiert und die Identifi-kation mit der Universität durch seinAngebot stärkt.

puz: Wie sieht ein aktueller Arbeits-tag von Ihnen aus?

Uli Kussin: Ich muss jeden Tag viellernen und entdecke Geheimnisse,die ich bisher aus dem Wissen-schaftsbereich und der Lehre nichtkannte. Mein Alltag lässt sich mit we-nigen Worten als vielfältig und ab-wechslungsreich beschreiben. Inhalt-lich erwartet mich viel Büro- undStrukturarbeit. Dominiert wird meinBürotag auch von vielen Treffen, Ge-sprächen und Projekten mit den ver-schiedensten Angehörigen der Hoch-schule. Bei all dem Neuen ist das zen-trale, alltägliche Geschäft wie die Ver-

Der 1970 geborene Nachfolger

von Dieter Thiele interessiert sich

besonders für den Bereich Spiel-

sport und Gesundheitssport. Von

1995 bis 2000 studierte er Sport-

wissenschaft, von 2000 bis 2012

war er als Dozent an der Univer-

sität Paderborn tätig.

… bei Uli Kussin, seit dem 1. August Leiter des Hochschulsports

Auf „bewegliche Bedürfnisse“ reagieren

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

waltungsarbeit zu erledigen oder dasKursprogramm zu organisieren, umallen Teilnehmenden gerecht zu wer-den.

puz: Was zeichnet den Beruf „Leiterdes Hochschulsports“ aus?

Uli Kussin: Geduld, Kreativität, Prag-matismus und Flexibilität. Ich bin imBereich der Sportwissenschaft großgeworden. Als Leiter des Hochschul-sports empfinde ich die praxisnahe,organisatorische Arbeit als sehr ange-nehm. Das Profil verlangt, eine Viel-fältigkeit und Vielzahl an Aufgabenabzudecken, die den Beruf sichernicht langweilig erscheinen lassen.

puz: An welchen aktuellen Projektenarbeiten Sie gerade?

Uli Kussin: Momentan arbeitet dasTeam des Hochschulsports an Projek-ten zur Gestaltung eines aktiveren Le-bensstils der Studierenden und Mitar-beitenden. Diese Projekte stehen un-ter den Prämissen Bewegung, Sportund Gesundheit. Eine weitere Aufga-be stellen die neuen Sportflächendar, die einer Komplimentierung indas HSP-Programm bedürfen. Nichtzu vergessen sind der Aufbau und dieEntwicklung eines neuen Teamsdurch die Pensionierung von DieterThiele und den Standortwechsel vonLena Schalski.

puz: Was gefällt Ihnen an Ihrem Berufbesonders?

Uli Kussin: Die tägliche Arbeit undder Umgang im und mit Sport und Be-

Uli Kussin

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Berichte

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wegung im Bereich Freizeit, Gesund-heit und Leistung. Die verschiedenenAufgaben wie die Organisation undVerwaltung all dessen, die Events undSonderveranstaltungen, aber auchdie Projekte und Initiativen uns stetigzu entwickeln und zu verbessern, las-sen „die Zeit wie im Flug vergehen“.

puz: Worauf können sich die Teilneh-menden in naher Zukunft freuen?

Uli Kussin: Ohne zu viele Verspre-chungen zu machen ist es unser Be-streben, den Anforderungen und Be-dürfnissen aller Teilnehmenden aufDauer gerecht zu werden. Wir verste-

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Kurz nachgefragt

hen uns als ein wichtiger integralerBestandteil der Universität und wis-sen um die Herausforderungen an Be-wegung und Sport im Sinne der Frei-zeitgestaltung und Gesundheitsför-derung zur Identifikation mit und zumWohlbefinden an der Universität.Diesbezüglich gilt unser Dank auchallen Unterstützern, Partnern und vorallem den vielen Teilnehmenden, dieuns stetig ermutigen, noch mehr zutun und eine wichtige Funktion im Le-ben an der Universität einzunehmenund unseren Beitrag zu leisten.

Das Gespräch führte Leonie Pagnotta.

Kontakt:Uli KussinLeiter Hochschulsport05251 60-2456www.upb.de/hochschulsport

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Ehrendoktorwürde für Herta MüllerDie Literatur-Nobelpreisträgerin HertaMüller ist für ihre literarische Leistungund ihr politisches Engagement vonder Universität Paderborn mit der Eh-rendoktorwürde ausgezeichnet wor-den. „Die Fakultät für Kulturwissenschaf-ten der Universität Paderborn verleihtdie Ehrendoktorwürde an Frau HertaMüller in Anerkennung ihrer herausra-genden künstlerischen Leistung, ihresEinsatzes für Freiheit und Menschen-rechte und ihrer langjährigen Verbun-denheit mit der Universität Pader-born”, sagte LiteraturwissenschaftlerProf. Dr. Norbert Otto Eke in seinerLaudatio auf Herta Müller. Auch NRW-Ministerpräsidentin Han-nelore Kraft gratulierte der Universitätzur Entscheidung, eine so bedeuten-de Schriftstellerin mit einer Ehrenpro-motion auszuzeichnen, und beglück-wünschte die Literatur-Nobelpreisträ-gerin zur ihrem Titel. „Wir ehren Sie heute nicht nur als her-ausragende Literatin, sondern auchals unermüdliche Kämpferin fürSelbstbestimmtheit, Menschenwürdeund Humanität”, sagte der Dekan derFakultät für Kulturwissenschaften,Prof. Dr. Volker Peckhaus.

„Ich bin immer sehr gerne hierherge-kommen und danke Ihnen sehr fürdiese Auszeichnung”, sagte die Lite-ratur-Nobelpreisträgerin in ihrer Dan-kesrede. An der Universität Paderbornhabe sie erfahren, was Normalität be-deutet. Selbst nachzudenken habe sieerst in Paderborn gelernt und auch,dass Studenten keine Angst habenmüssen.Bereits seit dem Wintersemester1989/90 besteht ein intensiver Kon-takt der Autorin mit Lehrenden und

Studierenden des Insti-tuts für Germanistikund Vergleichende Lite-raturwissenschaft. Her-ta Müller war in den Jah-ren 1993, 1994, 1998,2002, 2005 und zuletzt2010 wiederholt Gastder Universität. An derUniversität Paderbornentstand auch die erstegrößere wissenschaftli-che Publikation zu Her-ta Müllers Werk, demzahlreiche weitere Ar-beiten Paderborner Li-teraturwissenschaftlerfolgen sollten. Die Ver-leihung der Ehrendok-torwürde verstehen diePaderborner Wissen-schaftler auch als Ver-pflichtung, die Ausein-andersetzung mit dem

Werk Herta Müllers wissenschaftlichweiterzutragen.

Patrick Kleibold

Ehrendoktorwürde für ProfessorKlaus RosenthalProf. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Klaus Ro-senthal, Inhaber des Lehrstuhls fürMarketing an der Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften, wurde mit ei-ner weiteren Ehrenpromotion durchdie Staatliche Alexander-Puschkin-

Preise/Ehrungen

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Der Rektor der Staatlichen Alexander-Puschkin-Universität, Prof. Dr. Mechyslau Chasnouski (links),verleiht die Urkunde zur Ehrenpromotion an Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Klaus Rosenthal.

Verleihung der Ehrendoktorwürde an die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller (v. l.): Prof. Dr. Volker Peckhaus,Hannelore Kraft, Herta Müller, Prof. Dr. Nikolaus Risch und Prof. Dr. Norbert Otto Eke.

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Preise/Ehrungen

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Universität in Brest, Weißrussland,geehrt. Mit der Ehrenpromotion wur-den sein langjähriges wissenschaftli-ches Engagement im Bereich der Be-triebswirtschaftslehre in Weißruss -land sowie seine Lehrveranstaltungenzur historisch-systematischen Philo-sophie gewürdigt. Bereits 2009 er-hielt Rosenthal für sein Engagementin Russland die Ehrendoktorwürdeder Petersburg State Transport Uni-versity (PSTU).

Kontakt:Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. Klaus RosenthalDepartment Management05251 [email protected]

Emeriti-Preis 2011 Der Emeriti-Preis ist das von den ehe-maligen Professorinnen und Profes-soren der Universität gestiftete Sti-pendium für eine Studentin oder ei-nen Studenten unserer Hochschule.Erstmalig vergeben wurde der Preisim vergangenen Jahr an Evelyn Kreb,Studentin im Bachelor-StudiengangPopuläre Musik und Medien.Evelyn Kreb wurde ein Jahr lang mit ei-nem monatlichen Betrag in Höhe von300 Euro gefördert: „Die Zusage fürdas Stipendium, finanziert von denehemaligen Professorinnen und Pro-

fessoren, bekam ich gerade zu Beginnmeines Auslandssemesters in Frank-reich. Wie man sich vorstellen kann,habe ich damals einen Luftsprung ge-macht! Durch die Förderung konnteich die Ausgaben für mein Auslands-studium wesentlicher einfacher finan-zieren. Auch danach, während derstressigen Phase meiner Bachelorar-beit, war ich dankbar, mich vollstän-dig auf die Abschlussarbeit konzen-trieren zu können.“Der Emeriti-Preis wird auch in diesemJahr wieder an eine oder einen Studie-renden unserer Hochschule vergeben.Die Auswahl des Preisträgers erfolgtin Kooperation mit der Stiftung Studi-enfonds OWL, die Stipendien im Rah-men des Deutschlandstipendiumsvergibt. An unserer Hochschule engagierensich die Alumni-Vereine für die akti-ven Studierenden und vergeben Prei-se und Stipendien. So wurden im Jahr2011 unter anderem fünf Stipendien inKooperation mit dem Studienfondsvergeben.

Patrick Kleibold/Alexandra Dickhoff

Kontakt: Alexandra DickhoffAlumni 05251 [email protected]

Weierstraß-Preise 2012 für besondere LehrendeBei der Absolventenfeier der Fakultätfür Elektrotechnik, Informatik und Ma-

thematik ist die Verleihung der Weier-straß-Preise eines der Highlights. Die-se alljährlich auf Grundlage von Befra-gungen der Studierenden vergebenenEhrungen in Gedenken an den bedeu-tenden Mathematiker Karl Weierstraßzeichnen besonderes Engagement inder Lehre aus. Im Jahr 2012 wurdenPD Dr. Cornelia Kaiser aus dem Insti-tut für Mathematik und Dipl.-Ing.Dang Hai Tran Vu aus dem Institut fürElektrotechnik und Informationstech-nik ausgezeichnet. PD Dr. Cornelia Kaiser aus dem Insti-tut für Mathematik erhält den Weier-straß-Preis in Anerkennung ihrer aus-gezeichneten Vorlesungen „Geome-trie“ und „Lineare Algebra 1“. Letztge-nannte ist eine der beiden großen Ein-stiegsveranstaltungen des Mathema-tikstudiums. Sie fällt den Studieren-den oft schwer. Trotzdem lobten dieStudierenden außergewöhnlich klardas große Engagement, mit dem Cor-nelia Kaiser auf jede Frage eingehe.

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Prof. Dr. Peter Freese (links), Prof. Dr. Otto Rosenberg (3. v. l.) und Tibor Werner Szolnoki (rechts),Vorstand Alumni Paderborn, gratulieren der Emeriti-Preis-Stipendiatin 2011, Evelyn Kreb, im Namender Professorinnen und Professoren, die das Stipendium finanziert haben.

PD Dr. Cornelia Kaiser (oben) und Dipl.-Ing.Dang Hai Tran Vu sind die Weierstraß-Preisträ-ger 2012.

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Preise/Ehrungen

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

kultät heraus: „Der UGO-Preis ist einAusweis der spannenden und fundier-ten Forschungsarbeit unserer jungenLeute“. Annette Brüseke, Vorsitzendeder UGO, leitete die Preisverleihungund überreichte die Urkunden an diesieben diesjährigen Preisträgerinnenund -träger, die sich über die ideelleAuszeichnung und über ein Preisgeldfreuten.

Kontakt:Prof. Dr. Martin SchneiderDepartment Management05251 [email protected]

Glenn-H.-Brown-Preis 2012 für Paderborner ChemikerDer Chemiker Dr. Alexander Lorenz er-hielt jetzt in Mainz den Glenn-H.-Bro-wn-Prize der International LiquidCrystal Society. Diese Gesellschaft,deren Ziel die weltweite Förderungder Flüssigkristallforschung ist, ver-gibt den renommierten Preis alle zweiJahre an Nachwuchswissenschaftlerfür eine hervorragende Arbeit auf demGebiet der Flüssigkristalle.In diesem Jahr wurden aus einer Fülleinternationaler Bewerberinnen undBewerber vier Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler ausgewählt undfür ihre jeweilige Dissertation ausge-

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Die Studierenden gaben zudem an,sich gut betreut und ernst genommenzu fühlen. „Frau Dr. Kaiser ist als Do-zentin einmalig. Sie investiert sehrviel Zeit in die Vorlesung und die Stu-denten. Absolut lobenswert.“Dipl.-Ing. Dang Hai Tran Vu aus demInstitut für Elektrotechnik und Infor-mationstechnik erhält den Weier-straß-Preis in Anerkennung seinerausgezeichneten Lehrtätigkeit. Erhielt Übungen zur Nachrichtentechnikund zu digitalen Kommunikationssys -temen. Die studentischen Bewertun-gen hoben ausdrücklich die Gabe vonDipl.-Ing. Tran Vu hervor, schwierigenStoff anschaulich und verständlich er-klären zu können. Er kenne die typi-schen Probleme der Studierenden mitdem zu lernenden Stoff und gehe dar-auf ein. „Dipl.-Ing. Tran Vu ist sehrkompetent und motiviert. Er kennt zu-dem viele Zusatz- und Hintergrundin-formationen, welche die Verständlich-keit weiter erhöhen.“

25. UGO-Preisverleihung WirtschaftswissenschaftenSieben herausragende Studienarbei-ten, die in den Wirtschaftswissen-schaften der Universität Paderbornentstanden sind, wurden in diesemJahr mit dem so genannten UGO-Preisausgezeichnet.

Die Unternehmergruppe Ostwestfalen(UGO) stiftet den Preis nun schon seit1988. Das Jubiläum der 25. Preisver-leihung begingen die Unternehmer-gruppe und die Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften der UniversitätPaderborn mit vielen Gästen im Rah-men einer feierlichen Preisverleihungim neuen Gebäude „Zukunftsmeile 1“an der Fürstenallee.In diesem Jahr erhielten Wilhelm Klat,Lea Evers, Simon Boxnick und Stefa-nie Boettcher den UGO-Preis für ihreMasterarbeiten. Nadja Maraun undKathrin Tigges wurden für ihre Bache-lorarbeiten und Dr. Conrad Schulze-Bentrop wurde für seine Dissertationausgezeichnet. Die Themen der prä-mierten Arbeiten reichen von der Be-deutung sozialer Normen über die Un-ternehmensbewertung bis hin zu ei-ner neuen Datenauswertungsmetho-de in der Managementforschung. In seinem Grußwort erinnerte Prof. Dr.Heinrich Kürpick, Ehrenvorsitzenderder UGO, daran, dass der Preis im Jahr1988 ausgelobt worden war, um Un-ternehmenspraxis und universitäreForschung stärker miteinander zu ver-binden. Prof. Dr. Martin Schneider,Vorsitzender der Vergabekommissi-on, dankte der UGO für die langjähri-ge Unterstützung und stellte die Be-deutung der Auszeichnung für die Fa-

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Annette Brüseke mit den Preisträgerinnen und -trägern Stefanie Boettcher, Wilhelm Klat, Kathrin Tigges, Simon Boxnick und Dr. Conrad Schulze-Ben-trop sowie Martin Schneider (v. l.).

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Wissenschaftlern aus der ganzenWelt, die auf dem Gebiet der Signal-verarbeitung für Sprach- und Audio-anwendungen forschen.In der dreitägigen Veranstaltung wer-den neue Verfahren rund um Sprach-qualitätsverbesserung, Signaltren-nung, Geräusch- und Echounter-drückung sowie Algorithmen für Mi-krofongruppen und Hörgeräte vorge-stellt. Der 13. Workshop in dieser Rei-he fand jetzt in Aachen statt. Es nah-men rund 250 Wissenschaftler aus et-wa 20 Ländern daran teil, und es wur-

zeichnet.Dr. Lorenz erhielt den Preis für seinehervorragende Dissertation mit demThema „Switchable waveguiding inphotonic liquid crystal microstructu-res”. In seiner Arbeit hat er die Grund-lagen zur Entwicklung integrierter op-tischer Schalter gelegt, die etwa inder optischen Nachrichtenübertra-gung eingesetzt werden können, umdie Intensität, die Farbe oder den Po-larisationszustand des Lichts, dasdurch eine Glasfaser geleitet wird,durch das Anlegen einer elektrischenSpannung zu modulieren. Er nutzteseine Teilnahme am Graduiertenkol-leg „Mikro- und Nanostrukturen inOptoelektronik und Photonik” erfolg-reich, um während des Promotions-studiums neben den im Chemiestudi-um erworbenen Fertigkeiten auchprofunde Kenntnisse der Physik undder theoretischen Elektrotechnik zuerwerben und dieses anspruchsvolleThema auf hohem Niveau zu bearbei-ten. Seine Promotion hat er im Som-mer 2010 an der Universität Pader-born mit der Bestnote „Mit Auszeich-nung” absolviert.

Best Student Paper Award auf der IWAENC 2012Der International Workshop on Acous -tic Signal Enhancement (IWAENC) istdie zweijährliche Zusammenkunft von

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Dr. Alexander Lorenz (links) erhält von Prof. David Walba (University of Colorado, Boulder, Awardsand Honors Committee of the International Liquid Crystal Society) die Urkunde des Glenn-H.-Brown-Prize 2012.

den rund 100 Veröffentlichungen prä-sentiert.Der „Best Student Paper Award“ wirdvon der wissenschaftlichen Konfe-renzleitung für den besten Beitrag ei-nes Doktoranden verliehen, basie-rend auf den Kriterien wissenschaftli-che Originalität, Bedeutung für dasForschungsgebiet sowie Qualität derschriftlichen Ausarbeitung und dermündlichen Präsentation.In diesem Jahr wurde der Beitrag vonDang Hai Tran Vu, Doktorand amFachgebiet Nachrichtentechnik derUniversität Paderborn, mit dem Titel„Exploiting Temporal Correlations inJoint Multichannel Speech Separationand noise Suppression Using HiddenMarkov Models“ ausgezeichnet. Derzusammen mit Prof. Reinhold Häb-Umbach verfasste Artikel schlägt einVerfahren vor, wie zeitliche Korrela-tionen im Sprachsignal ausgenutztwerden können, um die blinde Quel-lentrennung zu verbessern.Unter blinder Quellentrennung ver-steht man die Trennung eines Sprach-gemischs, wie es etwa typisch für eineCocktail-Party ist, so dass die einzel-nen Sprecher getrennt voneinanderhörbar werden.Dang Hai Tran Vu war bereits Preisträ-ger auf der IWAENC 2010.

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Dang Hai Tran Vu erhält die Urkunde aus den Händen des Co-Chairs, Prof. Walter Kellermann, Uni-versität Erlangen-Nürnberg.

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Wirtschaftspädagogik-Preis 2012 Im Sommer verlieh die Stiftung Wirt-schaft und Erziehung den Wirt-schaftspädagogik-Preis zum Thema„Professionalisierung der Lehrerbil-dung“ an der Universität Mannheim.Zum dritten Mal in einem Turnus vonzwei Jahren wurden exzellente Ab-schlussarbeiten ausgezeichnet, diedazu beitragen, die Innovationsfreu-digkeit und -fähigkeit in der kaufmän-nischen Berufsbildung zu fördern.Der mit 1 000 Euro dotierte dritte Platzging in diesem Jahr an zwei Paderbor-ner Studierende der Wirtschafts -pädagogik. In einer umfassenden Be-fragung von 600 Schülerinnen undSchülern an zwei Berufskollegs inNRW gingen Kerstin Grawe und Katha-rina Vorbeck der Frage nach, überwelche Vorerfahrungen zur Berufsori-entierung Jugendliche im Berufskollegverfügen.Die Abschlussarbeiten waren jeweilsin das Xenos-Projekt „IndividuelleFörderung und selbstgesteuerte Kom-petenzentwicklung für multikulturelleLebens- und Arbeitswelten in der be-rufsschulischen Grundbildung“ (In-Lab) eingebunden. Der Betreuer Prof.Dr. H.-Hugo Kremer fasst zusammen:„Die Studien zeigen interessante An-kerpunkte für die berufliche Bildung

auf, um eine individuelle Berufsorien-tierung unterstützen zu können.“

Petra Frehe

Präsidium vergibt fünf GraduiertenstipendienGleich fünf Absolventen der Univer-sität Paderborn freuen sich über denErhalt eines Graduiertenstipendiumsfür ihr jeweiliges Promotionsvorha-ben. Überreicht wurde die Auszeich-nung den Kandidatinnen und Kandi-

daten jetzt vom Präsidium. Vorge-schlagen hatte sie die Forschungs-kommission, die bei der großen Zahlvon Anträgen keine leichte Aufgabezu bewältigen hatte.„Die Qualität der eingereichten Anträ-ge war sehr gut“, betonte Uni-Präsi-dent Prof. Dr. Nikolaus Risch und gra-tulierte den künftigen Doktoranden:„Wir freuen uns, dass Sie sich ent-schieden haben, weiter zu machen.Jetzt hoffe ich, dass Sie die Zeit erfolg-reich für Ihre Forschungen nutzenkönnen“, sagte Risch. Die Auswahl seinicht einfach gewesen und habe einerintensiven Diskussion bedurft. In die-sem Jahr seien es sehr viele Bewerbergewesen, daher dürften die Ausge-wählten zu Recht stolz auf ihre Leis -tung sein.Die fünf vergebenen Stipendien teilensich in zwei Grundstipendien, ein Ab-schlussstipendium und zwei Promoti-onsstipendien im Bereich der Gender-forschung auf.Die auf zwei Jahre angelegten Grund-stipendien gingen an Joana Brüning,Fakultät für Kulturwissenschaften, diezum Thema „Contemporary BritishPoetry: PerFORMing in the Presenceof the Past“ forscht, und Andre Ber-winkel, Fakultät für Naturwissen-schaften, der zum Thema „Sport undpsychische Gesundheit: Eine Evaluati-onsstudie. Handlungsempfehlungenfür die Sport- und Bewegungsthera-

Strahlende Preisträgerinnen (v. l.): Katharina Vorbeck und Kerstin Grawe bei der Preisverleihungdes Wirtschaftspädagogik-Preises 2012 der Stiftung Wirtschaft und Erziehung an der UniversitätMannheim.

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Jannica Budde, Andre Berwinkel, Joana Brüning, Martin Dröge und Maria Japs (v. l.) erhalten einGraduiertenstipendium für ihr jeweiliges Promotionsvorhaben.

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pie mit depressiven Patienten“ pro-moviert.Das Abschlussstipendium erhält Mar-tin Dröge, Fakultät für Kulturwissen-schaften, für seine Arbeit über „KarlFriedrich Kolbow (1899-1945) – Bio-graphie und Weltbild“.Die Promotionsstipendien im Bereichder Genderforschung gingen an Janni-ca Budde und Maria Japs, beide Fakul-tät für Kulturwissenschaften. JannicaBudde beschäftigt sich mit „WeiblicheFlanerie- und Migrationserfahrungenam Beispiel deutsch- und türkisch-sprachiger Gegenwartsliteratur“ undMaria Japs schreibt ihre Arbeit zumThema „Nahida Ruth Lazarus-Remyals Konvertitin und Apologetin des Ju-dentums. Die christliche Perspektivevon Lazarus-Remy auf das jüdischeFrauenbild des 19. Jahrhunderts“.Die Stipendiaten erhalten monatlicheinen Betrag in Höhe von 1 000 Eurozuzüglich eines Sachkostenzuschus-ses von 103 Euro. Die Förderung be-deutet für die Stipendiaten, dass siesich jetzt ausschließlich auf ihre Ar-beiten konzentrieren können.„Dieses Stipendium bedeutet mir eineMenge. Jetzt kann ich in angemesse-ner und kürzerer Zeit meine Arbeit ab-schließen. Ansonsten hätte ich ne-benbei noch sehr viel arbeiten müs-

sen, worunter meine Arbeit gelittenhätte“, sagte Martin Dröge. Ebensosieht dies Joana Brüning: „Dieses Sti-pendium gibt mir die nötige Sicher-heit, um mich mit aller Kraft auf meineArbeit zu konzentrieren.“Patrick Kleibold.Festakt der Fakultät für Maschinenbau mit Verleihung desFERCHAU-Förderpreises 2012Der FERCHAU-Förderpreis für hervor-ragende Studienleistungen wurde amLehrstuhl für Konstruktions- und An-triebstechnik der Fakultät für Maschi-nenbau im Herbst zum siebten Malvergeben.Preisträger 2012 sind Florian Schien-stock und Oliver Schienstock, die ge-meinsam den mit 1 000 Euro dotierten1. Preis erhielten. Darüber hinauswurden Benjamin Bauer und TobiasWecker mit dem 2. Preis (600 Euro)sowie Samuel Düe und Eduard Scharfmit dem 3. Preis (400 Euro) ausge-zeichnet.Alle Studierenden hatten sich mit ih-rer Semesteraufgabe zum Thema„Konstruktion einer Hubsäule mitSpindelantrieb“ an dem Wettbewerbbeteiligt. Prof. Dr.-Ing. Detmar Zim-mer, Leiter des Lehrstuhls für Kon-struktions- und Antriebstechnik, bie-

tet den FERCHAU-Förderpreis im Rah-men seiner Vorlesung „Maschinenele-mente – Antriebstechnik“ an: „Es istuns wichtig, die Teilnahme am Förder-preis innerhalb des Grundstudiumsvielen Studierenden zu ermöglichen.Gruppen und Einzelpersonen, die ne-ben der Durchführung der gestelltenAufgabe auch eine vernünftige Doku-mentation ablieferten, konnten sichqualifizieren.“Dipl.-Ing. Jens Husemann, Leiter derFERCHAU-Niederlassung in Bielefeld,hat selbst an der Universität Pader-born studiert und beglückwünschtedie Preisträger: „Wir sind stolz auf IhrEngagement. Die investierte Zeit zahltsich im späteren Berufsleben aus.“Husemann betonte, dass es sich beiden Ingenieurwissenschaften um zu-kunftsträchtige Fächer handle und dieFERCHAU Engineering GmbH frühzei-tig Kontakt zu guten Absolventen su-che. „Für uns sind Absolventen inter-essant, die über den Tellerrand hin-aus blicken und während des Studi-ums an ihrer sozialen Kompetenz ar-beiten. Der Erwerb dieser Kompetenzetwa durch die Teamarbeit bei der Se-mesteraufgabe und gesellschaftlichesEngagement sind wesentliche Qualifi-kationen für einen optimalen Berufs -einstieg.“

Die Preisträger des FERCHAU-Förderpreises 2012 (v. l.): Samuel Düe, Eduard Scharf, Tobias Wecker, Benjamin Bauer, Oliver Schienstock und FlorianSchienstock.

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Die Erstsemester sind da

Noch bevor die Vorlesungszeit desWintersemesters an der UniversitätPaderborn begonnen hatte, habensich im Auditorium maximum über800 Studierende aus den MINT-Fächern versammelt, um offiziell be-grüßt zu werden und ihre neue Hoch-schule näher kennen zu lernen.

Rund 3 100 Erstsemester haben zumWintersemester 2012/2013 ihr Studi-um an der Universität Paderborn be-gonnen, etwas weniger als vor einemJahr (3 630). Damit studieren aktuellinsgesamt 18 630 junge Menschen inPaderborn .Dr. Yvonne Salman von der ZentralenStudienberatung (ZSB) machte denStudienanfängern Mut: „GenießenSie den Zauber des Neuanfangs undIhre Studienzeit. Denken Sie immerdaran: Sie sind nicht alleine. Wir sindjederzeit für Sie da und werden Sieunterstützen.“Anschließend hieß der Präsident derUniversität, Prof. Dr. Nikolaus Risch,die Erstsemester willkommen undstellte den neuen Studierenden dieStruktur und das Profil der Universitätder Informationsgesellschaft vor: „Abheute fängt für Sie alles von Null an.Sie können auf den bisher erbrachtenLeistungen in der Schule aufbauen,

sollten sich jedoch nicht darauf ausru-hen. Wir freuen uns auf Sie, denn Siewerden die Zukunft der UniversitätPaderborn mitgestalten“.Auch Bürgermeister Heinz Paus hießdie Erstsemester willkommen undstellte die vielen Gesichter Pader-borns vor. Er gratulierte den Studi-enanfängern zu ihrer Entscheidungfür die Universität Paderborn, denndiese sei ein Teil der PaderbornerIdentität.Als Vorstandsmitglied der Ehemali-genvereinigung Alumni Paderborn

und als Pressesprecher der Univer-sität warb Tibor Werner Szolnoki beiden Studienanfängern für eine le-benslange Verbundenheit mit ihrerHochschule. Er riet ihnen, einen Teilihres Studiums im Ausland zu verbrin-gen und nicht zuletzt an der Uni auchwirkliche Freunde zu finden: „Profitie-ren Sie schon während Ihres Studi-ums, etwa durch Praktika, von denKontakten der Uni zu ihren Absolven-ten.“Seinen ersten offiziellen Auftritt hatteder neue Vorsitzende des Allgemei-nen Studierendenausschusses, Flori-an Rittmeier. Er rief dazu auf, die Uni-versität als Ort der Bildung zu begrei-fen und über den Tellerrand zu schau-en. Auf die Erstsemester würden vieleVeränderungen zukommen. Sie soll-ten den neuen Lebensabschnitt mitLeidenschaft beginnen, um dann dieUniversität als gereifte Persönlichkeitzu verlassen. Im Anschluss an die offizielle Be-grüßung fanden fachspezifische Ein-führungsveranstaltungen statt.

Patrick Kleibold

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Bürgermeister Heinz Paus, Florian Rittmeier, Dr. Yvonne Salman, Tibor Werner Szolnoki und Prof.Dr. Nikolaus Risch (v. l.) bei der Erstsemesterbegrüßung im Audimax der Universität Paderborn.

Aufmerksame Zuhörer im Auditorium maximum.

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Initiative will Wohnraum für Studierende schaffen

Wer selbst einmal studiert hat oderstudierende Kinder hat, weiß aus ei-gener Erfahrung, wie wichtig es ist,gleich zu Studienbeginn die passen-de Unterkunft zu finden. Das ist mitt-lerweile auch in Paderborn nicht ein-fach.

Die Stadt und auch die Hochschulensind mit einer erhöhten Nachfragenach studentischem Wohnraum kon-frontiert. Um diesen Herausforderun-gen zu begegnen, haben die Stadt Pa-derborn, die Universität Paderborn,der AStA der Universität, das Studen-tenwerk Paderborn sowie Haus &Grund die gemeinsame Initiative„Wohnraum für Studierende in Pader-born“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, inPaderborn dauerhaft mehr Wohn-raum für Studierende bereitzustellen.Die Initiative „Wohnraum für Studie-rende in Paderborn“ wirbt um die Mit-hilfe aller Paderbornerinnen und Pa-derborner und bittet sie, zusätzlichen

Wohnraum für Studierende zur Verfü-gung zu stellen. Um dieses ehrgeizigeZiel umzusetzen, sind unterschiedli-che Handlungsfelder und Maßnah-men in Planung:1. Wohnungsmarktportal im Internet:

Ein Wohnungsmarktportal im Inter-net soll die Wohnungssuche undauch die Mietersuche vereinfachen.

2. Studentenbefragung: Eine qualita-tive Bedarfsermittlung wird konkre-te Daten zum heutigen Wohnstan-dort sowie Antworten auf die Fragenach zukünftigen Wohnwünschenund Präferenzen der Studierendenermitteln.

3. Informationsbroschüren beantwor-ten alle Fragen rund um das Thema„Wohnraum für Studierende in Pa-derborn“ wie: An wen kann ichmich wenden, wenn ich etwa mei-nen Dachboden ausbauen möchte?

4. Die Aktion Wohnen für Hilfe, dieihren Ursprung in der Universitäthat, soll weiter ausgebaut werden.Bei dem Projekt geht es um genera-tionsübergreifende Wohnpartner-schaften zwischen älteren Men-

schen und Studierenden. Dabei be-kommen Studierende die Möglichkeit,kostengünstig Wohnungen von älte-ren Menschen anzumieten. Die Stu-dierenden bieten ihnen im GegenzugHilfe im Alltag an.

Neben der Umsetzung der Ziele wer-den weitere konkrete Maßnahmen zurBehebung der Engpasssituation aufdem studentischen Wohnungsmarktformuliert. Vorrangig muss es darumgehen, kurzfristig Potenziale im Be-stand zu aktivieren. Aber auch lang -fristig müssen neue und moderneWohnkonzepte und Studentenheimegeschaffen werden, um den gestiege-nen Bedarf zu decken. Die hohen Stu-dierendenzahlen sind keine temporä-re Situation; dieser Zustand wird inden kommenden Jahren und Jahr-zehnten zur gesellschaftlichen Nor-malität.

Patrick Kleibold

Die Stadt Paderborn, die Universität Paderborn, der AStA der Universität, das Studentenwerk Paderborn sowie Haus & Grund haben die gemeinsameInitiative „Wohnraum für Studierende in Paderborn“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, in Paderborn dauerhaft mehr Wohnraum für Studierende bereitzu-stellen. V. l. Abgeordnete Claudia Warnecke, Paul Robrecht, Haus und Grund, Ulrich Klingebiel, Studentenwerk Paderborn, Präsident Prof. NikolausRisch, Christoph Husemann, AStA Paderborn.

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Neue Professorinnen und Professoren wichtigste Investition

Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsidentder Universität Paderborn, begrüßtebei einem Empfang zwölf der insge-samt 14 neu berufenen Professorin-nen und Professoren im Senatssit-zungssaal der Universität Paderborn.Sie kommen aus unterschiedlichenRegionen Deutschlands, haben aberalle dasselbe Ziel: die Hochschuleweiter nach vorne bringen, indem sieForschung und Lehre auf hohem Ni-veau anbieten.

Darin bestärkten Risch und KanzlerJürgen Plato die Neuberufenen: „Wirbrauchen hier kluge und engagierteMenschen, die sich einbringen. DieserEmpfang hat auch den Sinn, dass Siesich kennen lernen, austauschen undmiteinander in Kontakt kommen undbleiben.“ Nur gemeinsam sei das Er-reichen ehrgeiziger Ziele möglich. Ge-nau darauf setzten die Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler bei ei-ner Vorstellungsrunde den Schwer-

punkt. Die Neuberufenen aus allenfünf Fakultäten stellten nicht nur sich,sondern auch die wichtigsten Eck-punkte ihrer Arbeit vor.„Gehen Sie mutig und unbefangen andie Arbeit. Sie haben sich richtig ent-schieden. Die Universität Paderbornbietet engagierten und motiviertenMenschen große Chancen, erfolgreichzu forschen“, gab Risch den Anwesen-den mit auf den Weg: „Sie sind unserewichtigste Investition.“ Die Begrü -ßung der neu berufenen Professorin-nen und Professoren findet seit eini-gen Jahren im Rahmen eines Emp-fangs statt. Damit verbunden erhaltendie Neuberufenen die Gelegenheit,sich mit den Strukturen und Diens t -leistungen der Universitätsverwal-tung vertraut zu machen.Begrüßt wurden von der Fakultät fürKulturwissenschaften: Prof. Dr. And-rea Becher, Jun.-Prof. Dr. AlexandraEberhardt, Prof. Dr. Margreth Egidi,Jun.-Prof. Caroline Heinrich, Prof. Dr.Ulrike Heinrichs, Jun.-Prof. KatrinKlinksieck, Jun.-Prof. Dr. Jana Roosund Prof. Dr. Elvira Topalovic-Smajlo-

vic; von der Fakultät für Naturwissen-schaften: Prof. Dr. Eva Blumberg; vonder Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften: Jun.-Prof. Dr. Karl-HeinzGerholz, Prof. Dr. Burkhard Hehen-kamp und Prof. Dr. Nancy Wünderlich;von der Fakultät für Elektrotechnik,Informatik und Mathematik: Prof. Dr.Margareta Rösler und Prof. Dr.-Ing. Jo-hann Christoph Scheytt.

Patrick Kleibold

Begrüßung der neuberufenen Professorinnen und Professoren (v. l.): Prof. Dr. Margareta Rösler, Prof. Dr. Elvira Topalovic, Jun.-Prof. Dr. Alexandra Eber-hardt, Prof.Dr.-Ing. Johann Christoph Scheytt, Prof. Dr. Nancy Wünderlich, Prof. Dr. Ulrike Heinrichs, Jun.-Prof. Caroline Heinrich, Jun.-Prof. Dr. Karl-HeinzGerholz, Jun.-Prof. Dr. Jana Roos, Prof. Dr. Burkhard Hehenkamp, Prof. Dr. Andrea Becher und Prof. Dr. Eva Blumberg. Es fehlen Prof. Dr. Margreth Egidiund Jun.-Prof. Katrin Klinksieck.

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schaftspflichtig ist. Strategische Ent-scheidungen des Präsidiums wieHochschulentwicklungsplan, Wirt-schaftsplan oder Zielvereinbarungenbedürfen der Zustimmung des Hoch-schulrats.

www.upb.de/organisation/hochschulrat

Neuer Hochschulrat der UniversitätPaderborn nahm Arbeit auf

Der neue Hochschulrat der Univer-sität Paderborn hat in seiner konsti-tuierenden Sitzung offiziell seine Ar-beit aufgenommen. Der Senat derUniversität Paderborn hatte am 9.Mai 2012 die Mitglieder des Hoch-schulrats, der als oberstes Verfas-sungsorgan über die Geschicke derHochschule wacht, bestätigt.

Der neue Hochschulrat mit einerAmtszeit bis 2017 setzt sich aus die-sen Mitgliedern zusammen: Der bis-herige Vorsitzende Prof. Dr. WinfriedSchulze (Mercator Research CenterRuhr GmbH, Essen) wurde ebenso be-stätigt wie Hubertus Benteler (Vor-standsvorsitzender Benteler Interna-tional), Dr.-Ing. Herbert Hanselmann(Geschäftsführender GesellschafterdSpace), Prof. Dr. Friedhelm Meyerauf der Heide (Universität Paderborn,Fakultät für Elektrotechnik, Informatikund Mathematik) und Prof. Dr. Leena

Suhl (Universität Paderborn, Fakultätfür Wirtschaftswissenschaften). Neugewonnen wurden Dr. phil. JürgenBrautmeier (Direktor der Landesan-stalt für Medien NRW, Düsseldorf),Prof. Dr. Martina Schraudner (Biolo-gin und Wissenschaftsorganisatorin,TU Berlin) sowie Prof. Dr. Eva-MariaSeng (Universität Paderborn, Fakultätfür Kulturwissenschaften).Es sei gelungen, in Wirtschaft, Wis-senschaft und Kultur engagierte Per-sönlichkeiten zu finden, betonte Prof.Dr. Frank Göttmann, Mitglied der Fin-dungskommission.Auf den neuen Hochschulrat wartetnach dem Landeshochschulgesetz einumfangreicher Aufgabenkatalog. Einewichtige Funktion ist die Wahl derHochschulleitung. Zudem ist das Gre-mium durch seinen VorsitzendenDienstvorgesetzter des Präsidentenund des hauptberuflichen Kanzlers.Weitere Aufgaben sind die Aufsichtüber die Geschäftsführung des Präsi-diums, wobei das Präsidium demHochschulrat gegenüber rechen-

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Die Mitglieder des neuen Hochschulrats der Universität Paderborn (v. l.): Prof. Dr. Friedhelm Meyer auf der Heide, Dr.-Ing. Herbert Hanselmann, Prof.Dr. Leena Suhl, Dr. phil. Jürgen Brautmeier, Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Prof. Dr. Winfried Schulze und Prof. Dr. Martina Schraudner. Es fehlt HubertusBenteler.

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Gesundheitskultur in Unternehmenhat Hochkonjunktur

Die Universität Paderborn ist beimBetrieblichen Gesundheitsmanage-ment ein gutes Vorbild. Immerhingibt es hier bereits seit 1999 Ge-sundheitsangebote. Daher war derOrt für die Tagung „RessourceMensch – Gesundheitskultur in Un-ternehmen“ gut gewählt.

Rund 200 Teilnehmer waren der Einla-dung der Universität, der TechnikerKrankenkasse (TK) und des Bundes-verbandes mittelständische Wirt-schaft gefolgt. Höhepunkte waren dieVorträge des Paderborner Arbeits-und Organisationspsychologen Prof.Dr. Niclas Schaper und des Extrem -sportlers Joey Kelly.Schaper machte deutlich, dass dasThema Mitarbeiterbindung spätes -tens seit der Diskussion um den de-mographischen Wandel an Bedeu-tung zugenommen hat: „Firmen müs-sen die individuelle Verbundenheit

und Identifikation der Beschäftigtenmit dem Unternehmen fördern, wennsie Mitarbeiter langfristig binden wol-len.“ In der Universität Paderborn liegt derFokus derzeit auf Präventionsangebo-ten. „Unsere größte Herausforderungist es, alle Statusgruppen, also Stu-dierende, Lehrende, die Verwaltungund weitere Uni-Angehörige zu bedie-nen“, sagte Diana Riedel, Leiterin desSachgebietes Arbeits-, Gesundheits-und Umweltschutz.Unterstützt wird die Uni seit zehn Jah-ren von der TK, was auch Sandra Bi-schof freut. Sie ist Leiterin der „Ge-sunden Hochschule Paderborn“ undkoordiniert vielerlei praktische wiestrukturelle Maßnahmen.Ein großer Unterstützer der Projektean der Universität ist deren KanzlerJürgen Plato: „Unser Ziel ist es, dasssich die Menschen hier wohlfühlen.Der große Zuspruch bei den Gesund-heitsangeboten gibt uns Recht.“Wie man an die Grenzen der körperli-chen Belastbarkeit gelangt, erläuterte

Joey Kelly in seinem Vortrag „No Li-mits“. Er zählte die Stationen seinerextremsportlichen Karriere – vom ers -ten Triathlon bis zur Teilnahme anzahlreichen Extremrennen – auf undgab den Zuhörern ein Rezept mit aufden Weg, wie es gelingt, Höchstleis -tungen zu erreichen: „Ausdauer, einZiel und Leidenschaft – das sind diedrei wichtigen Dinge.“ Größte Heraus-forderung sei es immer wieder, „deneigenen inneren Schweinehund zu be-siegen“.

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Kontakt:Dipl. Sportwiss. Sandra BischofArbeitskreis Gesunde Hochschule05251 [email protected]

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Warben für Gesundheit durch Bewegung (v. l.): Joey Kelly, Udo Wiemann (Kreisgeschäftsstellenleiter Bundesverband mittelständische Wirtschaft), Dia-na Riedel, Karl-Julius Sänger (Techniker Krankenkasse), Sandra Bischof und Jürgen Plato.

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Wissenschaftsministerin zu Besuchbeim Spitzencluster

Wissenschaftsministerin SvenjaSchulze überbrachte während ihresBesuches an der Universität Pader-born die Finanzierungszusage fürdas Management des Spitzenclus -ters „Intelligente Technische Syste-me OWL“ (it`s OWL). Die am Spitzen-cluster beteiligten Unternehmen ga-ben mit ebenfalls 300 000 Euro proJahr eine Zusage in gleicher Höhe.

„Sie haben sich und damit NRW groß-artig im Spitzenclusterwettbewerbdes Bundes behauptet“, gratuliertedie Wissenschaftsministerin den Be-teiligten zum herausragenden Erfolgim Januar dieses Jahres. „Ostwestfa-len-Lippe ist damit zu einem der inter-national führenden Standorte in derProduktionstechnologie geworden.Durch die Mitfinanzierung des Clus-termanagements will das Land Sie da-bei unterstützen, diese Position kon-sequent auszubauen.“Die forschungspolitischen Investitio-nen des Landes in der Region hätten,so die Ministerin weiter, die Basis fürdiese Entwicklung gelegt, die mit demGewinn des BMBF-Spitzencluster-wettbewerbs gekrönt worden sei.Jetzt gehe es darum, sich nicht aufden Lorbeeren auszuruhen, sondern

den Aufbau des Clustermanagementsund den Ausbau der Forschungsinfra-struktur und der Netzwerke voranzu-treiben.Neben dem Forschungsgebäude „Zu-kunftsmeile 1“ gehört dazu auch derAufbau der Fraunhofer-ProjektgruppeMechatronik, die seit März 2011 tätigist. Das Land beteiligt sich mit rund8,3 Millionen Euro an der Arbeit derProjektgruppe. Seit Ende Dezember2011 forschen knapp 20 Wissen-schaftler und Wissenschaftlerinnen

an einer Vielzahl von Forschungspro-jekten mit der Industrie.„OWL zeigt, was man erreichen kann,wenn die Kooperation von Wissen-schaft und Wirtschaft, die Unterstüt-zung aus Politik und Verwaltung ge-lebt wird“, betonte Svenja Schulzezum Abschluss ihres Besuches in Pa-derborn.

Patrick Kleibold

Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, im neuen Fahrsimulator in der Zukunftsmeile.

Frühförderangebote steigern Interesse an MINT-Fächern

Nehmen Schülerinnen an einem Studien- und Berufswahlangebot teil, haben sie eine deutlich positivere Einstellungzu den so genannten MINT-Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Zu dem Ergebnis kommt eine Verbleibstudie des Projekts „Frauen gestalten die Informationsgesellschaft“ der Univer-sität Paderborn. Vorgestellt wurde die Verbleibstudie im Rahmen des Workshops „Frühstudium 2012“, der bei der Jah-restagung der Gesellschaft für Informatik (GI) in Braunschweig veranstaltet wurde.„Unsere Studie in Paderborn hat zudem ergeben, dass sich viele Schülerinnen nicht nur ein technisch-naturwissen-schaftliches Studium vorstellen können, sondern bereits 56 Prozent der ehemaligen Teilnehmerinnen unserer Frühför-derangebote ein Studium im MINT-Bereich aufgenommen haben“, so Projektkoordinatorin Dipl.-Soz. Ines Eckardt.Die Studie umfasst den Zeitraum von 2006 bis 2010. Insgesamt 1 000 ehemalige Teilnehmerinnen der Frühförderange-bote an der Universität Paderborn nahmen daran teil. „Unser integratives Gesamtkonzept aus den VeranstaltungenGirl’s Day, Frühlings- und Herbst-Uni stellt verschiedene ausgewogene und niederschwellige Studien- und Berufsorien-tierungsangebote für Schülerinnen aus verschiedenen Altersstufen dar und weckt somit Interesse“, erklärt Projektmit-arbeitern Jasmin Hillebrandt. Weitere Ergebnisse der Verbleibstudie sind im Tagungsband oder in der in Kürze erschei-nenden Verbleibstudie 2006 bis 2010 nachzulesen. http://groups.uni-paderborn.de/women/downloads/

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Zwischen monströsen Körpern und der Realität

Inwieweit werden die ThemenMensch- und Tierwerdung in Litera-tur und Film verarbeitet? Was für ei-ne Rolle spielt Ridley Scotts „BladeRunner“ im Mensch-Maschine-Dis-kurs? Diese und weitere Fragen be-schäftigten im vergangenen Som-mersemester die Teilnehmer des vonder Paderborner Komparatistin Ne-rea Vöing angebotenen Seminars„Transformationen: Tier – Mensch –Maschine“.

Höhepunkt des Seminars war einzweitägiger Studierendenkongress,der in Kooperation mit der Medien-wissenschaftlerin Judith Wimmer ander Otto-Friedrich-Universität Bam-berg stattfand. Hier schlüpften dieStudierenden in die Rollen von Vor-tragenden, Moderatoren und Organi-satoren.„Man hatte von Anfang an den An-sporn, sich intensiv in das Thema ein-zuarbeiten“, so der Student PhilippFalk über die Arbeitsatmosphäre.Während Philipp Falk und David Gen-se Vorträge verfassten, übernahmMaryam Momen Pour Tafreshi eineModeration. Ermöglicht wurde der

Kongress durch die großzügige Förde-rung der Universitätsgesellschaft Pa-derborn e. V. sowie der Fakultät fürKulturwissenschaften.Nach der Begrüßung durch die Veran-stalter und einem ersten Panel zumThema der Menschwerdung mode-rierte Maryam Momen Pour Tafreshidas Panel der Tierwerdung, in demdie Verwandlung vom Mensch zumTier behandelt wurde. So wurden Vor-träge über den Film „Cat People“ undüber Kafkas „Die Verwandlung“ ge-halten. Im dritten Abschnitt des Kon-gresses beschäftigten sich David Gen-se und Philipp Falk mit Themen desMensch-Maschine-Diskurses. Dazustellte sich David Gense die Frage, obder Cyborg als posthumaner Menschin ein evolutionäres Denkschema ein-zuordnen ist und inwiefern Prothesendas Menschsein bestimmen. PhilippFalk untersuchte unter dem Aspektder Visualität von Erinnerung dieIdentitätssuche der Replikanten indem Film „Blade Runner“.Passend zum Thema hielt GastrednerSven Stollfuß (Marburg) einen Vor-trag über posthumane Visionen undmonströse Körper, welcher viel Ge-sprächsstoff zur abschließenden Dis-kussion lieferte.

„Im Gesamten war ich sehr beein-druckt von dem Kongress und derIdee an sich. Sowohl beim Vortragenals auch beim Diskutieren wurden vie-le Themen angesprochen, sodass ichviel mitnehmen konnte“, resümiertePhilipp Falk.Insgesamt werteten die Studierendenden Kongress als großen Erfolg, dernicht zuletzt durch eine lockere Lern-atmosphäre und das Zusammentref-fen zweier Gruppen aus unterschiedli-chen Universitäten erzielt wurde.

Maryam Momen Pour Tafreshi undDavid Gense

Kontakt: Nerea Vöing MAInstitut für Germanistik und Vergleichende [email protected]:/ /kw.uni-paderborn.de/for-schung/kulturphaenomen-arbeit/mit-gl ieder-und-tei lprojekte/nerea-voeing-ma/

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Die Kongressteilnehmer waren in Bamberg Vortragende, Moderatoren und Organisatoren gleichermaßen.

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OWL-Workshop zur linearen Optimierung mit hochmotiviertenSchülern

Wie transportiert man Güter mög-lichst effektiv? Wie kann bei einerProduktion möglichst sparsam mitMaterial umgegangen werden? Wiemaximiert man den Gewinn in einerFirma und optimiert einen Produk-tionsprozess? Fragen, zu denen esdurch den Einsatz mathematischerMittel optimale Antworten gibt.

Damit beschäftigten sich nun Schüle-rinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9im Rahmen des dreitägigen Regional -akademie-OWL-Workshops „LineareOptimierung“ an der Universität Pa-derborn. „Das Finden von optimalen Lösungenentscheidet mit darüber, wie erfolg-reich ein Unternehmen am Markt ist“,erklärte die Leiterin des Workshops,Prof. Dr. Andrea Walther aus dem Ins -titut für Mathematik. In den Semi-narräumen der Universität Paderbornlernten die Schülerinnen und Schülerzuerst graphische Verfahren zur Lö-sung einfacher Probleme kennen.Später wagten sie sich dann auch mitUnterstützung des Computers an dieLösung komplexerer Probleme. Dabei

Workshops eigenständig optimale Lö-sungen für konkrete Problemstellun-gen finden konnten“, lobte Professo-rin Walther. Wichtig sei für die Schüle-rinnen und Schüler auch der Erkennt-nisgewinn gewesen, dass hinterscheinbar simplen Dingen meist sehrkomplexe Sachverhalte stehen, diedann doch nicht so einfach zu lösensind.

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nutzten sie das so genannte Simplex-Verfahren. Auf diese Weise könnensich die Schülerinnen und Schüler inTheorie und Praxis in diesen sehrwichtigen Bereich der Mathematikeinarbeiten.„Solche Inhalte sind im normalenSchulunterricht kaum zu finden. Da-her haben die Teilnehmer hochmoti-viert an den gestellten Aufgaben gear-beitet, so dass sie am letzten Tag des

Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler lernten bei der Regionalakademie OWL das Suchen und Anwenden optimaler Lösungen.

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Neu: Logo-PIN Universität Paderborn, Produkte im Corporate Design,www.upb.de/hochschulmarketing

(erhältlich im Sekretariat Referat Hochschulmarketing und Universitätszeit-schrift/Referat Presse und Kommunikation, 05251 60-2553, [email protected])

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Mit zündenden Geschäftsideen auf dem Weg zur Unternehmens-gründung

Beim entrepreneur camp OWL imSommer 2012 fand das spannendeFinale des Ideenwettbewerbes statt.Die Juroren hatten die Qual der Wahlzwischen sechs Konzepten.

Nach reiflicher Abwägung wurden dieGewinner benannt. Der erste Preis (1 500 Euro) ging an Thomas John, dermit Linda Englisch einen innovativenAnsatz für eine mobile Anwendung er-arbeitet hat, der den Verbraucher beider effizienten Identifikation passen-der Lebensmittel unterstützt. Denzweiten Preis (1 000 Euro) gewannDr.-Ing. Kalman Graffi, der ein Peer-to-Peer-Rahmenwerk, mit dem sich ver-schiedene soziale Netzwerke sicherbetreiben lassen, entwickelt hat. Mitdem dritten Preis (500 Euro) wurdenFabian Christ und Benjamin Nagel fürdie Entwicklung eines Kundenmana-gement-Systems für kleine Unterneh-men ausgezeichnet.Das entrepreneur camp OWL beein-druckte nicht nur durch die Ideen,sondern bot den rund 50 Teilnehmerneinen interessanten Event, bei demsich Gleichgesinnte intensiv austau-schen und Kontakte knüpfen konnten.Zudem erfuhren die potenziellenGründer und Unternehmer durchKompetenzdiagnosen einiges über ihrpersönliches Unternehmerprofil. „Dasentrepreneur-camp bietet eine attrak-tive Plattform, die unter dem Fokus„Unternehmertum und Selbstständig-keit“ den individuellen Interessen-schwerpunkten der Teilnehmer ge-recht wird. Veranstaltungen mit die-sem Format würde ich gern häufigerin der Region besuchen“, so SamirRoshandel, Teilnehmer des Events,das im Rahmen des EU-gefördertenProjekt „open entrepreneur-lab“durchgeführt wurde. Die UniversitätPaderborn realisiert gemeinsam mit der TechnologieParkPaderbornGmbH, der Fachhochschule des Mit-telstands (Bielefeld) und der Wirt-schaftsförderungsgesellschaft Pader-born mbH dieses Projekt, um techno-

logie- und wissensbasierte Gründun-gen in allen relevanten Bereichen zuunterstützen. „Es lohnt sich zu grün-den – mit der richtigen Idee, einemguten Team und einer soliden Pla-nung“, so Prof. Bernd Seel, Leiter deruniversitären Transferstelle UniCon-sult. Lydia Ortkraß, Existenzgrün-dungsberaterin bei UniConsult, er-gänzt: „Planen, gründen, finanzierenund florieren – es verläuft oft nicht sogeradlinig. Wir prüfen bei innovativenGründungsvorhaben aus der Hoch-

schule, ob öffentliche Förderprogram-me genutzt werden können und be-gleiten die Antragsstellung, damit op-timale Startbedingungen geschaffenwerden.“

Kontakt:Lydia OrtkraßUniConsult – Technologietransfer05251 [email protected]

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Die Gewinner des Ideenwettbewerbes des Projektes open entrepreneur-lab freuen sich über ihreAuszeichnungen: Fabian Christ, Thomas John und Dr.-Ing. Kalman Graffi (v. l.).

Literaturverwaltung und Wissensorganisation mit Citavi – auch mit Teamfunktion!Die Bibliothek bietet allen Studierenden und Mitarbeitenden der UniversitätPaderborn die Möglichkeit, über eine Campus-Lizenz das Literaturverwal-tungsprogramm Citavi zu nutzen.Citavi ist eine windowsbasierte Software zur Literaturverwaltung und Wis-sensorganisation. Das System unterstützt didaktisch kompetent sowohl dieLiteraturrecherche als auch die effektive Erschließung und Einbindung derRechercheergebnisse in wissenschaftliche Arbeiten.Wir liefern Ihnen Informationen zur Campus-Lizenz und geben eine Ein-führung in grundlegende Systemfunktionen.

Termine:Donnerstag, 10.1.2013, 10:00 UhrDienstag, 5.2.2013, 10:00 Uhr*

Dauer: ca. 90 Minuten (*Termin am 5.2. mit praktischem Teil, Dauer dann ca. 120 Minuten)

Treffpunkt: Besprechungsraum der Bibliothek, Ebene 5, BI 5.104Anmeldung: im Informationszentrum, 05251 60-2017

oder [email protected]

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Career Service – berufsrelevanteSchlüsselkompetenzen erwerben

Mit Schlüsselkompetenzen Türenöffnen: Im Bewerbungsprozess sindlängst nicht mehr nur gute Notenausschlaggebend. Ob bei der Bewer-bung, im Vorstellungsgespräch oderim Assessment-Center: Schlüssel-kompetenzen werden gerade beimBerufseinstieg ein immer wichtige-res Auswahlkriterium.

Aus diesem Grund bieten der Lehr-stuhl für Betriebswirtschaftslehre,insbesondere Marketing (Prof. Dr.Andreas Eggert), und der bei UniCon-sult angesiedelte Career Service eineWinter School in Kooperation mit uni-versitätsinternen und -externen Part-nern zur Vermittlung berufsrelevanterSchlüsselkompetenzen an.Durch dieses Programm haben Stu-dierende die Möglichkeit, im Rahmenvon Case Studies Aufgabenstellungenaus der aktuellen Unternehmens -praxis zu bearbeiten und Erfahrungenin interdisziplinären Teams sowie inder Projektarbeit zu sammeln. DenTeilnehmenden wird ermöglicht, Ein-blicke in die Praxis zu erhalten, wert-volle Kontakte zu Unternehmensver-tretern aufzubauen, interessante Un-ternehmen kennen zu lernen und dar-über hinaus Hinweise zur beruflichenOrientierung und persönlichen Ent-wicklung zu bekommen.Durch begleitende Workshops wer-den die auf dem Stellenmarkt und imBerufsleben nachgefragten Berufs-kompetenzen vermittelt bzw. erwei-tert.Die Winter School richtet sich an Stu-dierende der Bachelor-Studiengängealler Fakultäten und Fachrichtungender Universität Paderborn. Eine An-rechnung im Studium Generale istmöglich.Wurden noch im Wintersemester2011/2012 sieben Veranstaltungen imWorkshop-Programm des Career Ser-vice angeboten, konnte im Sommer-semester 2012 die Anzahl verdoppeltwerden. Die Workshops zu den The-menbereichen Bewerbungsprozess,berufsrelevante Schlüsselkompeten-

zen und Berufsorientierung werden inKooperation mit namhaften regiona-len und überregionalen Unternehmensowie mit externen Trainern durchge-führt. Mit rund 250 Teilnehmendenwurden die Qualifizierungsangeboteim Winter- und Sommersemester sehrgut angenommen. Auch im Wintersemester 2012/2013bietet der Career Service wieder einumfangreiches Angebot an Work -shops und Vorträgen für alle Studie-renden, Promovierenden und Wissen-schaftlichen Mitarbeitenden der Uni-

versität Paderborn an. Die Teilnahmeist kostenfrei, eine Anmeldung jedocherforderlich. Weitere Informationen zu den aktuel-len Angeboten und Leistungen desCareer Service finden Sie im Internetunter upb.de/career.

Kontakt:Annika FrieseUniConsult/Career Service05251 [email protected]/career

Der Workshop „Initiativbewerbung“ im Sommersemester 2012.

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Vorlesungsverzeichnisse 1972 bis 2006 digitalisiert

Pünktlich zum 40. Geburtstag der Universität hat die Universitätsbiblio-thek (UB) alle gedruckten Personal- und Vorlesungsverzeichnisse der Uni-versität Paderborn von Wintersemester 1972/1973 bis Wintersemester2006/2007 sowie die entsprechenden Verzeichnisse der Vorgängereinrich-tungen (Pädagogische Hochschule Westfalen-Lippe, Fachhochschule Südost-Westfalen, Pä dagogische Akademie) digitalisiert.

Ab sofort stehen die Verzeichnisse als im Volltext durchsuchbare pdf-Datei-en über die Digitalen Sammlungen der UB zur weltweiten Nutzung im Inter-net unter digital.ub.uni-paderborn.de zur Verfügung. Zudem sind die Digitalisate im Katalog der Bibliothek nachgewiesen. „Wiewar der genaue Titel des Seminars, das ich im Sommersemester 2006 belegthatte?“ „Wie war der Name des Dozenten, der die Lehrveranstaltung durch-führte?“ Solche Einzelfragen können jetzt leicht online beantwortet werden.Darüber hinaus steht nun eine für die Erforschung der Universitätsgeschich-te relevante Quelle ersten Ranges digital zur Verfügung.Kontakt: Julia Weidner, Universitätsbibliothek, 05251 60-2025,[email protected]

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nen Verschleiß in der Maschine oderauf eine schwankende Qualität desRohmaterials zurückgeführt werden.„Mit der eingesetzten Messtechnik,wie einer Hochgeschwindigkeitska-mera, können die Abweichungenschon innerhalb des Produktionspro-zesses entdeckt werden“, erläutertDipl.-Ing. Mikhail Borzykh, Mitarbeiterbei Fraunhofer. „Innerhalb des Pro-zesses sorgt die Software dafür, dassdas Werkzeug nachjustiert wird, be-vor das Toleranzmaß überschrittenwird. So verhindern wir den Aus-

schuss, es ist kein Anhalten der Ma-schine nötig, der Produktionsprozesskann ungestört ablaufen. Auch dienachgelagerte Qualitätssicherungentfällt, da sie nun in den Produk-tionsprozess integriert ist.“ Die ge-wonnenen Erkenntnisse sollen in Zu-kunft auch auf andere Produktions-prozesse übertragen werden. Das Projekt wurde im Rahmen desZentralen Innovationsprogramms Mit-telstand (ZIM) vom Bundesministeri-um für Wirtschaft und Technologie ge-fördert.

Kontakt: Fraunhofer-Projektgruppe für Entwurfstechnik Mechatronik Dipl.-Ing. Mikhail Borzykh 05251 [email protected]

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Ein großer Schritt in Richtung Intelligente Serienproduktion

Im Rahmen eines Kooperationspro-jektes entwickelte ein Team von Mit-arbeitern der Projektgruppe Ent -wurfstechnik Mechatronik des Fraun-hofer-Instituts für Produktionstech-nologie IPT und des Lehrstuhls fürUnformende und Spanende Ferti-gungstechnik der Fakultät für Ma-schinenbau ein selbstkorrigierendesStanz-Biege-Werkzeug für die Her-stellung von Biegeteilen aus hoch -festen Werkstoffen.

Gemeinsam mit der WeidmüllerGmbH & Co KG aus Detmold und derOtto Bihler Maschinenfabrik GmbHaus Halblech verkürzten die Forschernicht nur die langen Einrichtungszei-ten der Maschine, sondern verringer-ten auch den Ausschuss in der Pro-duktion, der oft auf Formabweichun-gen von Bauteilen zurückzuführen ist.Der Clou: Das Stanz-Biege-Werkzeugkorrigiert sich mittels ausgefeilterMesstechnik und einem eigens da für entwickelten Softwarepro-gramm selbst. Beim Stanzen und Biegen von Serien-bauteilen treten immer wieder Form-abweichungen auf. Sie können auf ei-

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Stanz-Biege-Maschine für die Herstellung von Klemmen.

Die Klemme an ihrer korrekten Position.

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Deutschen Hochschulsportverbands(adh), und Prof. Dr. em. Wolf-DietrichBrettschneider sowie mit Danksagun-gen weitere Freunde, Kollegen undMitarbeiter von Dieter Thiele.„Wir bewegen kluge Köpfe …“, dieses

Motto ist Programm,denn der Hochschul-sport aktiviert Studie-rende, Beschäftigte,Azubis und Gäste derUni zum Sporttreiben.Pro Semester bewegtder Hochschulsportknapp 4 000 Teilneh-mer. Und auch in Zu-kunft, dann ohne Die-ter Thiele, wird derHochschulsport vieletausende von Sportbe-geisterten bewegenund das auch mit vielErfolg, denn Thiele hateine funktionierendeEinrichtung und ein en-gagiertes Team aufge-baut, das sicher in sei-nem Sinn diese erfolg-reiche Arbeit fortführt.

Patrick Kleibold

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Ein Leben für den Hochschulsport –Verabschiedung von Dieter Thiele

40 Jahre lang hat Dieter Thiele dieGeschicke des Hochschulsports ander Universität Paderborn nicht nurgeleitet, er hat den Hochschulsportmaßgeblich geprägt und zu einernicht mehr wegzudenkenden erfolg-reichen Institution aufgebaut. Jetztist er offiziell in den Ruhestand ver-abschiedet worden.

Viele seiner Weggefährten, Mitarbei-ter, Mitglieder des Hochschulsports,Studenten und natürlich seine Freun-de ließen sich diese feierliche Veran-staltung nicht entgehen. Tibor WernerSzolnoki, Pressesprecher der Univer-sität, führte durch die Veranstaltung,die eines ganz deutlich machte: DieHochschule verliert mit Dieter Thieleeinen Menschen, der vier Jahrzehntedie Geschicke der Universität maß-geblich prägte und der zu jeder Zeitein wertvoller Ansprechpartner imHochschulsport und noch darüberhinaus war und ist.

In informativen und teilweise höchstamüsanten Berichten schilderten dieFestredner das Leben und Wirken vonThiele. Es sprachen Präsident Prof. Dr.Nikolaus Risch, Nico Sperle, Vor-standsvorsitzender des Allgemeinen

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Prof. Dr. Nikolaus Risch (v. l.), Dieter Thiele und Prof. Dr. em. Wolf-Dietrich Brettschneider.

Ab in den wohlverdienten Ruhestand.

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Ideenpark in Essen – Kann Kakao radioaktiv sein?

14 Tage lang haben Barbara Nofenund Eddy Thevapalan, Studierendedes Fachbereichs Elektrotechnik,den Stand des zdi-SchülerlaborscoolMINT.paderborn auf dem Ideen-park in Essen betreut.

14 Tage lang hieß es früh aufstehen,den Stand vorbereiten, die Messgerä-te kontrollieren und die Versuchsauf-bauten auf Vollständigkeit prüfen, be-vor um 10:00 Uhr die ersten Besucherin die Hallen stürmten, um als Erstean den begehrten Mitmachstationenzu sein.14 Tage lang stellten sie sich aufStandbesucher im Alter von 3 bis 99Jahren ein und begleiteten verspielteVorschulkinder, neugierige Kids, coo-le Teens, interessierte (Groß-)Eltern,aufmerksame Lehrer und wissbegieri-ge Rentner beim Experimentieren.Bereits Wochen vorher hatten Barba-ra und Eddy mit den Vorbereitungenbegonnen und geeignete Experimenteausgewählt, selbst erklärende Kurz-anleitungen geschrieben und umfang-

reiches Verbrauchsmaterial besorgt.So konnte die Funktionsweise einerWechselsprechanlage erkundet undunter Mission Spionage abgehörtwerden, Infrarotstrahlung sichtbarund hörbar gemacht werden, dasLicht der guten alten Glühbirne mitneueren Leuchtmitteln verglichenwerden, Rotoren für Windkraftanla-gen gebastelt und optimiert werdenund der spannenden Frage nachge-gangen werden: Kann Kakao radioak-tiv sein?Unter den vielen Erlebnissen der 14Tage haben die beiden engagiertenStandbetreuer ihre persönlichenHigh lights. Eddy: „Die Geschichte vonJonathan war eigentlich am schöns -ten. Er hat morgens bei uns einen Ro-tor für die Windkraftanlage gebasteltund ist nach drei Stunden wieder ge-kommen, weil er unbedingt einenschnelleren Rotor basteln wollte. Sei-ne Oma meinte, dass er die komplet-ten drei Stunden nur von dem Rotorgeredet hätte und sie unbedingt wie-der zurück mussten. Mit seinem über-arbeiteten Rotor ist er dann Tagessie-ger geworden und strahlte über sei-nen Erfolg!“ Barbara: „Dann war da

noch eine Kindergartengruppe. Ichhabe mich zum Experimentieren aufden Boden gesetzt und hatte direkt 15Kinder um mich herum und es dauertenicht lange, da saßen zwei auf mei-nem Schoß. Toll, wie fasziniert dieKinder waren.“Auf zahlreiche Lehreranfragen rea-giert die Leitung des Schülerlaborsmit neuen Angeboten der Lehrerfort-bildung zu den Themen „Spektrosko-pische Messverfahren in der Optik,der Röntgen- und Isotopenmesstech-nik“, „Photometrie in der Lebensmit-teltechnik“ und „Steckplatinen im Un-terricht: von der einfachen Dioden-schaltung zur Abhöranlage“.

Katrin Temmen

Kontakt:Jun.-Prof. Dr.-Ing. Katrin TemmenFachgebiet Technikdidaktik, EIM-E05251 [email protected]

Dr.- Ing. Jürgen DomjahnDidaktik der Physik05251 [email protected]

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Barbara (links) und Eddy (rechts) helfen beim Bau und Test von Rotorblättern für die Windkraftanlage. Im Hintergrund wird die Wechselsprechanlagegetestet.

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Paderborn lädt zur 40. ArbeitstagungFlüssigkristalle

Vom 20. bis zum 22. März 2013 findetan der Universität Paderborn die 40.Arbeitstagung Flüssigkristalle statt.

Erwartet werden etwa 120 bis 150Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler aus Europa, die sich mit derErforschung geordneter Flüssigkeitenbeschäftigen.Flüssigkristalle bilden die Grundlagemoderner Flachbildschirme und ha-ben daher in den letzten Jahren rasan-te Verbreitung gefunden. Insofern istes folgerichtig, dass sich die Univer-sität der Informationsgesellschaft mitder Untersuchung und Entwicklungdieser Substanzen beschäftigt. Auchim Graduiertenkolleg „Mikro- und Na-nostrukturen in Optoelektronik undPhotonik“ bilden Experimente mitFlüssigkristallen einen wichtigenSchwerpunkt.Die Konferenz wird sich aber nicht nurden technisch und ökonomisch inter-essanten Aspekten, sondern auch derRolle flüssigkristalliner Strukturen inPflanzen und Lebewesen widmen.Schon im Jahr 2005 hatte die Univer-sität Paderborn diese jährlich stattfin-dende Tagung organisiert. Die bevor-stehende Konferenz zelebriert zweiJubiläen: Zum einen handelt es sichum die 40. Tagung dieser Veranstal-tungsreihe, zum anderen erinnert siean die Entdeckung der Flüssigkristallevor 125 Jahren im Jahre 1888 durchden Botaniker Friedrich Reinitzer.

Kontakt:Prof. Dr. Heinz KitzerowPhysikalische Chemie05251 [email protected]

Damals und heute: An der Stelle, wo sich im Jahr 2005 die Tagungsteilnehmer zu einem Gruppen-bild versammelten (oben), steht heute das neue Chemiegebäude K.

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Vereinsfusionen als (Überlebens-)Strategie

Sportvereine sind zunehmend gefor-dert, sich strategisch auszurichtenund ihre eigene Entwicklung profes-sionell zu gestalten. Denn mit denVeränderungen der Gesellschaft ver-ändern sich auch die Anforderungenund Herausforderungen für Sportver-eine.

Aktuell stellen die demographischeEntwicklung, die Abwanderung jungerMenschen sowie Schwierigkeiten beider Besetzung ehrenamtlicher Posi-tionen zentrale Problembereiche dar,

die es zu bewältigen gilt. Diese struk-turell personellen Entwicklungen blei-ben letztlich auch für den sportlichenErfolg nicht folgenlos: Hohe Niederla-gen und Kellerduelle bis hin zum Ab-stieg der jahrelang schwer erkämpf-ten Ligen sind das Ergebnis. Rückläu-fige Einnahmen aus öffentlichen Ein-richtungen und stetig steigende Kos -ten verursachen zudem wiederkeh-rende finanzielle Engpässe bis hin zurExistenzbedrohung des Vereins.Die Wahl eines starken Partners, dieBündelung gemeinsamer Kräfte durchdie Fusion zweier Vereine scheint hiereine vermeintlich innovative und at-traktive Lösungs- und Überlebens-strategie zu sein. Doch aufgrund ei-nes starken Traditionsbewusstseinsund jahrelang bestehender Rivalitä-ten von Vereinen stellt eine Fusion inder Regel kein leichtes Unterfangen,sondern vielmehr einen komplexenund langwierigen Prozess dar.Cindy Adolph, Doktorandin im Ar-beitsbereich Sportsoziologie an derUniversität Paderborn, setzt sich in-tensiv mit Fusionsprozessen vonSportvereinen auseinander. Dabeistehen sowohl die Bedingungen füreine gelungene Fusion als auch dieBarrieren, die eine mögliche Fusionerschweren oder gar verhindern, im

Zentrum ihrer Forschung. Mit ihrer Ex-pertise ist Cindy Adolph in das Leis -tungsangebot der Paderborner Bera-tungsstelle ForSport eingebunden.Hier erhalten Sportvereine, aber auchaußersportliche Organisationen wieWirtschaftsunternehmen aus der Re-gion OWL eine kompetente Beratung ,wie Fragen der Personal- und Organi-sationsentwicklung im Sport sowie

durch Sport zukunftsorientiert undnachhaltig beantwortet werden kön-nen.

Kontakt:Laura StrittDepartment Sport und Gesundheit05251 [email protected]/forsport

Laura Stritt, Geschäftsführerinvon ForSport Paderborn.

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Cindy Adolph, Expertin für Ver-einsfusionen.

UniConsult-Erfolgsprojekt ITpreneurship in Zypern

Bereits ausgezeichnet als Deutsch-land-Sieger 2010/2011 des EuropeanEnterprise Awards ist das Interessean dem Projekt ITpreneurship nachwie vor groß.

Die Technologie- und Wissenstrans-ferstelle UniConsult wurde nun einge-laden, ihr Projekt auf der KonferenzEast-Meets-West on Innovation andEntrepreneurship Congress and Exhi-bition 2012 in Nikosia, Zypern, vorzu-stellen. Das Projekt „ITpreneurship: Koopera-tive Gründungsoffensive Hochschule– Wirtschaft im IT-Cluster Paderborn“wurde als Vorbild ausgewählt und sollzur Anregung zukünftiger internatio-naler Gründungsprojekte dienen. Im

Rahmen einer Präsentation mit an -schließendem Roundtable werden dieErfolge und Kernaspekte dieses Pro-jektes auf der Konferenz diskutiert.ITpreneurship zeichnet sich dadurchaus, dass Unternehmen ihre Ge-schäftsideen, die sie selbst nicht um-setzen können, potenziellen Unter-nehmensgründern zur Verfügung stel-len. Angelehnt an den Ansatz derOpen Innovation-Idee wird es ermög-licht, zusätzliches Gründungspotenzi-al zu erschließen.Die nachhaltige Bedeutung und dasInteresse an dem Projekt ITpreneur -ship spiegelt den Projekterfolg sowiedie Arbeit des Existenzgründungsbe-reichs von UniConsult somit auf natio-naler und internationaler Ebene wi-der.

Kontakt:Torben KlockeUniConsult05251 [email protected]/eyes

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Rund 20 Sommerakademie-Absolventen starten ins Physik-Studium

Sie haben ihr erstes Semester am 8.Oktober begonnen, aber bereits zu-vor ihre erste große Physik-Vorle-sung erfolgreich hinter sich gebrachtund einen guten Einblick ins Studiumund die Abläufe in die Uni gewonnen.

„Die Studierenden haben eine Mengegesehen und gelernt in den letztensechs Wochen und waren sehr aktivbei der Sache“, berichtet Dr. UweGerstmann, Organisator und Dozentder Sommerakademie. Sie beschäftig-ten sich mit Mechanik sowie Wärme-lehre und sahen spannende Experi-mente zum freien Fall, der Ae-rodynamik stromlinienförmi-ger Körper oder der Wir-kungsweise von Diesel- undOtto-Motoren. „Experimentemachen den Studierendenund auch uns immer eineMenge Spaß, denn man kanndie Physik sehen“, sagt Do-zent Dr. habil. Alexander Paw-lis. „Oft haben die Studieren-den eine Vorstellung davon,wie ein Experiment funktio-nieren könnte. Verhält sichdie Physik im Experiment je-doch anders als von den Stu-dierenden erwartet, wird ausdiesem Aha-Effekt ein nichtzu toppender Lern-Effekt“. Eine Exkursion zur Physika-lisch-Technischen Bundesan-

stalt (PTB) in Braunschweig verschaff-te den angehenden Studierenden ei-nen ersten Einblick in die Metrologie,die Wissenschaft vom Messen und ih-re Anwendung. Beim traditionellenKanuausflug machten die Studieren-den einen entspannten Selbstversuchmit dem nassen Element. Auf denStromschnellen der Lippe zwischendem Lippesee und Boke kentertenfast alle Boote – bei hochsommerli-chen Temperaturen eine willkomme-ne Abkühlung. Mit von der Bootspar-tie waren neben Studierenden derhöheren Semester auch Studienbera-ter Dr. Marc Sacher und Prof. Dr. ArnoSchindlmayr, Sprecher des Depart-ments Physik.

Die Event-Physik schoss für die Neuenbeim ansschließenden Grillen Salutmit Tennisbällen aus einer eigenwilli-gen Kanonen-Konstruktion und ver-teilte höchst zerbrechliche Rosen, diemit flüssigem Stickstoff schockgefros -tet waren.Zum Abschluss erhielten die Sommer-Akademiker die sogenannte „Physi-ker-Taufe“. Dabei wird flüssiger Stick-stoff mit einer Temperatur von -196Grad Celsius über die Hand gegossen.Vereist wird dabei niemand, denndurch den Leidenfrost-Effekt bildetsich auf der Hautoberfläche eine dün-ne Dampfschicht, über die der flüssi-ge Stickstoff einfach abtropft. Physikzum Anfassen eben.Heike Probst

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Dozenten der Sommerakademie 2012: Vorne rechts auf dem Steindie Dozenten Dr. Alexander Pawlis, Matthias Witte und Dr. Uwe Gerstmann sowie die Administrations-Assisten-tin Simone Lange (v. l.).

Eine Kanutour sorgte für Spaß und gute soziale Bindungen im Department Physik.

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Ab ins Schulmuseum – Pädagogiktrifft Geschichte

Seit Dezember 2011 ist die Zusam-menarbeit zwischen dem Institut fürErziehungswissenschaft, dem Zen-trum für Bildungsforschung undLehrerbildung (PLAZ) und demSchulmuseum beschlossene Sache.Im Sommersemester 2012 ist nundas erste Seminar an der UniversitätPaderborn entstanden und durchge-führt worden.

Unter der Leitung von Imke von Bar-gen vom Institut für Erziehungswis-senschaft ging es in der interdiszi-plinären Veranstaltung darum, Vor-schläge dafür zu erarbeiten, wie dasSchulmuseum Paderborn e. V. ver-bessert werden könnte.Die 46 Studierenden des erziehungs-wissenschaftlichen Seminars entwar-fen dazu in Kleingruppen verschiede-ne Konzepte und setzten diese dannin konkrete Projekte um. Der Praxis-bezug stand dabei an oberster Stelle.Nicht nur die Zielformulierung, einepraxistaugliche Verbesserung desMuseumsangebots zu liefern, trughierzu bei. Auch die Arbeitsweise imSeminar war entscheidend: So gehör-ten Ortsbesuche im Schulmuseumsamt gründlicher Analyse der unter-schiedlichen Räume und des aktuel-len Angebots zum Seminarprogramm.„Hier sieht man, dass die Kooperationerste Früchte trägt und konkret wird“,erklärt Koordinatorin von Bargen.„Wir haben direkt erfahren, dass die-se Form, ein Seminar durchzuführen,die Studenten sehr motiviert. Sie ha-ben sich stark mit ihren unterschiedli-chen Projekten identifiziert.“ Die Se-minarform könne ein Weg zu mehrPraxisbezug im Studium sein, so dieDozentin weiter.Julian Bartels, Matthias Tunke undPaul Dobias unterstreichen dies. DieStudierenden entwarfen für dasSchulmuseum eine Facebook-Prä-senz. „Wir haben nach einer Möglich-keit gesucht, die Öffentlichkeitswirk-samkeit des Schulmuseums zu ver-bessern. Die Internetpräsenz auf Fa-cebook schien uns dafür genau richtig

zu sein, denn hier kann gerade dasjüngere Publikum angesprochen wer-den. Die Verantwortlichen erhaltenein direktes Feedback zu den Inhaltendes Museums und man kann sich hierleicht mit Besuchern und anderenSchulmuseen vernetzen“, erklärt Tun-ke. Eine andere Absicht verfolgt der Pro-jektvorschlag von Paula und DörteHeners sowie Lisa Haack. Die dreinutzen eine im Paderborner Umfeldschon bekannte Form, museale Inhal-te zu präsentieren: Das Team entwarfeinen so genannten Museumskoffer.Dabei werden Gegenstände mit einemBezug zu einem bestimmten Themadidaktisch aufbereitet und in einemKoffer platziert. Dieser kann dann voneinem Lehrer mit in den Unterricht ge-nommen werden, um den Schülerin-nen und Schülern die Inhalte näher zubringen. „Wir haben uns für die The-matik Schrift entschieden“, erklärtHaack. „Mit dem Museumskoffer zudiesem Thema kann das Schulmuse-um sein Angebot ausweiten, wenn et-wa eine Besucherklasse Inhalte imUnterricht weiter verfolgen will.“ DerKoffer präsentiert dabei die Entwick-lung der Schrift von ihren Anfängen

bis heute. Weitere Projekte befassensich mit dem „Rechnen wie vor 100Jahren“, mit einer Museumsrallye, mitder deutsch-israelischen Schriftstelle-rin Jenny Aloni, mit einem Flyermodellzur Schulgeschichte oder mit dem his -torischen Klassenzimmer.Der Leiter des Schulmuseums Pader-born e. V., Clemens Schäfers, blicktpositiv auf die Arbeit mit den Studie-renden zurück: „Es wurde gesägt undgehämmert und manchmal konntenwir Ältere auch einige Tipps zur Arbeitder Studierenden beisteuern.“ Erfreute sich darüber, dass unterschied-liche wissenschaftliche Ansichtensichtbar werden und bedankte sichbei allen Beteiligten.

Kontakt: Imke von BargenInstitut für Erziehungswissenschaft05251 [email protected]://schulmuseum.blogspot.de/

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Laura Gerber, Friederike Emde und Johanna Iben (v. l.) stellten im Rahmen des Projektes ihre Ergeb-nisse vor.

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40 Studierende nutzten erste Paderborner Schreibtage

„Aufschreiben statt Aufschieben“ –unter diesem Motto tauschten zwei-einhalb Tage lang rund 40 Studie-rende ihren heimischen Schreibtischgegen einen Platz im Schreibraumund beschäftigten sich mit ihren Se-minar- oder Abschlussarbeiten.

Die Schreibtage boten den Studieren-den einen strukturierten Tagesablaufaus angeleiteten kurzen Impulsenzum Beginn und zum Ende des Tages,eigenen Arbeitsphasen, Kurzwork -shops und sportlichen Pausen. DieBausteine konnten frei gewählt wer-den und fanden räumlich voneinandergetrennt statt. Neben dem „stillen“Schreibraum war im Kommunikati-onsraum das Sprechen ausdrücklicherwünscht, hier sollten sich die Stu-dierenden miteinander austauschen.Eine kleine Bibliothek sorgte dort für

zusätzliche Einblicke in die Technikendes wissenschaftlichen Schreibens,Tee, Kaffee, Obst und Süßes brachtenden Geist wieder in Schwung. Für dennötigen sportlichen Ausgleich war der„Pausenexpress“ zuständig: Sport-student Marc Becker absolvierte mitden Teilnehmerinnen und Teilneh-mern mehrmals täglich Übungen zurMobilisation, Kräftigung, Dehnungund Entspannung und sorgte fürSchweißperlen und gute Laune. „Manche Studierende haben die achtStunden fast komplett durchgeschrie-ben und einfach die ungestörte Ar-beitsatmosphäre genutzt“, berichtetDipl.-Päd. Stefanie Schäfer, Wissen-schaftliche Mitarbeiterin des Kompe-tenzzentrums Schreiben. Das be-stätigt auch Christian Bleek, der kurzvor seinem Staatsexamen für dasLehramt am Berufskolleg steht. ZurVorbereitung seiner Examensarbeitnahm er vorab am Workshop für Ab-schlussarbeiten teil und nutzte nun

die Schreibtage. „Ich muss Texte be-arbeiten und dabei helfen mir derOrtswechsel und die angenehme At-mosphäre in dieser kleinen Schreib-gruppe“, fasst er seine Eindrücke zu-sammen. „Wenn ich dann nach Hausegehe, habe ich wirklich Feierabend,denn ich habe meine Arbeit, die ichmir vorgenommen habe, erledigt.“„Viele Studierende schauen im Laufedes Tages vorbei und sind eher er-leichtert, wenn wir sie ansprechenund ihnen Unterstützung anbieten“,fasst Stefanie Schäfer zusammen. „Eswird bestimmt eine zweite Auflageder Schreibtage geben. Bis dahin sindalle eingeladen, die Angebote imKompetenzzentrum Schreiben zu nut-zen“.

Kontakt:Dipl.-Päd. Stefanie SchäferKompetenzzentrum Schreiben05251 [email protected]

Der Pausenexpress machte in 15 Minuten wieder fit für den Schreibtisch (v. l.): Cynthia Arnold, Christiane Bathe, Marc Becker vom Pausenexpress,Christina Gerling, Stefanie Schäfer und Sybille Wiescholek.

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Rumänien-Praktikum: Zwei Studentinnen erleben Gastfreundschaft

Für angehende Lehrerinnen und Leh-rer wird es aufgrund kulturell hetero-gener Schulklassen und Kollegienimmer wichtiger, sich offen und vor-urteilsfrei mit Andersartigkeit aus-einanderzusetzen und interkulturelleKommunikationskompetenzen zuentwickeln. Auslandserfahrungensind für Lehramtsstudierende des-halb ein wichtiger Schritt zur Vorbe-reitung auf ihren späteren Arbeitsall-tag.

„Wer über Land und Leute urteilt,muss vor Ort gewesen sein. Nur sokann man sich seine eigene Meinungbilden“, meint Dr. Günter Lobin, Vor-sitzender der Deutsch-RumänischenGesellschaft Paderborn (DTRG).Rumänien ist ein Land, in dem sich indieser Hinsicht besonders viel lernenlässt: „Das Rumänienbild der Deut-schen ist vor dem Hintergrund derlangen sozialistischen Vergangenheitdes Landes leider sehr negativ undvoller Vorurteile“, so Lobin. „Dabei istRumänien ein schönes und interes-santes Land, das historisch außerdemstark geprägt ist von deutschen Ein-flüssen.“ Noch heute gibt es Schulen,in denen Deutsch als Unterrichtsspra-che genutzt wird. Für Studierende eröffnet sich dadurchdie Möglichkeit, ohne größereSprachbarrieren ein Auslandsprakti-kum in ihren jeweiligen Studien-fächern zu absolvieren.Die Paderborner Lehramtsstudentin-nen Pauline Hunstig und DelphineLaunay waren an Schulen in Teme-schwar (Timisoara) und in Hermann-stadt (Sibiu) im Einsatz, beides jahr-hundertelang Zentren der deutschenMinderheiten in Rumänien. „Ich ziehe eine sehr positive Bilanzund kann das Praktikum jedem emp-fehlen. Es waren sehr aufschlussrei-che vier Wochen, in denen ich in mei-nen Fächern Französisch und Ge-schichte viel selbst unterrichten durf-te und von den Fachlehrern gut betreut wurde. Auch privat sind

die Rumänen sehr herzlich und gastfreundlich“, resümiert DelphineLaunay.In Zukunft möchte die Deutsch-Rumä-nische Gesellschaft auch verstärkt Be-triebspraktika unterstützten: Diesdürfte sowohl für Lehramtsstudieren-de interessant sein, die im Bachelor-Studium neben den schulischen Pra-xisphasen zusätzlich ein Berufsfeld-praktikum zu absolvieren haben, alsauch für Studierende unterschiedli-cher Studiengänge im wirtschaftswis-senschaftlichen Bereich und in denMINT-Fächern.Die Deutsch-Rumänische Gesellschaftunterstützt Praktikanten der Univer-sität Paderborn, ungeachtet ihrer Stu-dienrichtung, finanziell mit einem Rei-sekosten- und Unterkunftszuschuss.Den Lehramtspraktikanten steht zu-dem das Zentrum für Bildungsfor-

schung und Lehrerbildung (PLAZ) be-ratend zur Seite, wenn es um die or-ganisatorische und inhaltliche Vorbe-reitung des Auslandspraktikumsgeht.

Lara Gerhardts

Kontakt:Günter LobinDeutsch-Rumänische Gesellschaft Paderborn (DTRG)[email protected]

Lara GerhardtsZentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ)05251 [email protected]

Die Paderborner Lehramtsstudentin Delphine Launay und Dr. Günter Lobin, Vorsitzender derDeutsch-Rumänischen Gesellschaft Paderborn, sind begeistert von Rumänien und freuen sich überdie gute Kooperation mit mehreren Praktikumsschulen.

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rungsfragen und persönliche Erfah-rungen auszutauschen.Die vielfältigen Vorträge beschäftig-ten sich mit Fragestellungen zu eng-lischsprachigen literarischen Werken,Filmen, Musik, Theater und aktuellenkulturellen Tendenzen. Geleitet vonkritischer Analyse und klassischenkulturwissenschaftlichen Kategorienwie Rasse, Geschlecht, sozialer Klas-se und (nationaler) Identität ergabensich so oftmals verblüffende Verknüp-fungen zwischen weiblichen Brüsten,Insektenschwärmen und dem Weltun-tergang.

Daniela Babilon und Tanja Reiffenrath

Kontakt:Institut für Anglistik und Amerikanistik05251 [email protected]@upb.de

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3. Paderborn-Siegen Master- undDoktoranden Kolloquium

Insektenschwärme, weibliche Brüs -te, Apokalypse – es gibt viele span-nende und außergewöhnliche The-men, mit denen sich die Masterstu-dierenden und Promovierenden derAnglistik und Amerikanistik der Uni-versitäten Paderborn und Siegen inihren Arbeiten derzeit beschäftigen.

Beim 3. Paderborn-Siegen Master-und Doktoranden Kolloquium hattensie erneut die Möglichkeit, vor einembreitgefächerten Publikum Konferenz -erfahrung zu sammeln und wissen-schaftliche Kontakte zu knüpfen.Während Einige die Gelegenheit nutz-ten, das Konzept ihrer Arbeit zum ers -ten Mal vorzustellen, ging es Anderendarum, zentrale Thesen zur Diskussi-on zu stellen oder abschließendesFeedback einzuholen.

Konstruktiv unterstützt wurden dieVortragenden dabei von den mitge -reisten Professorinnen und Professo-ren beider Universitäten. Im Vergleichzum Vorjahr hat sich die stetig wach-sende Teilnehmerzahl erfreulicher-weise sogar verdoppelt. Großzügig unterstützt durch Mittelder Fakultät für Kulturwissenschaftenund der Universitätsgesellschaft Pa-derborn fand die Tagung erneut imHagener Journalistenseminar HausBusch statt.Von Paderborner Seite begleitetenProf. Dr. Miriam Strube sowie derDAAD-Gastprofessor William Deckervon der Oklahoma State Universityden interuniversitären Austausch. Ne-ben intensiven fachlichen Diskussio-nen bot das zweitägige Graduierten-kolloquium außerdem den Nach-wuchswissenschaftlern die Gelegen-heit, sich im informellen Rahmen überPromotionsmöglichkeiten, Finanzie-

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Die Teilnehmenden des 3. Paderborn-Siegen Master- und Doktoranden Kolloquiums im Haus Busch in Hagen.

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Die 32 Preisträger aus OWL wurdendurch die Regierungspräsidentin Ma-rianne Thomann Stahl, Karl-Heinz Stil-ler, Aufsichtsratsvorsitzender derWincor Nixdorf AG, und Prof. Dr. Niko-laus Risch, Präsident der UniversitätPaderborn, nach der Vorstellung ihrerArbeiten ausgezeichnet. „Jeder hat si-cherlich irgendwann einmal denSpruch gehört: Sei nicht so neugierig– ich hoffe für uns alle, dass dieserSatz für immer out ist, denn Neugierist die Triebfeder für alle Erkenntnis-se“, sagte Risch. Wissenschaft undWirtschaft seien auf Talente angewie-sen; daher ermutigte Risch dieSchüler, ihren eingeschlagenen Wegmutig und engagiert weiterzugehen.

„Sie könnenstolz auf IhreL e i s t u n g e nsein“, lobteauch Karl-HeinzStiller dieSchüler. In derheutigen Zeitkönnten Erfolgenur noch ge-meinsam erzieltwerden, dahermüssten alle aneinem Strangziehen. Damitdieser Erfolgauch in Zukunfteintritt, kündig-

Mit 38 Sachen auf dem Bobby-Car

Wer bei „Jugend forscht“ mitmachenwill, muss kein zweiter Einstein sein.Wichtig sind Neugier und Kreativität.Diese hat der 18-jährige GymnasiastNiklas Demel bewiesen.

Er entwickelte ein motorisiertes Bob-by-Car, das von einem Computer ge-steuert wird, und konnte damit denersten Platz beim Bundeswettbewerbim Fachgebiet Technik erringen. Mitihm wurden insgesamt 32 Preisträgeraus OWL in den Landeswettbewerben„Jugend forscht“ und „Schüler experi-mentieren“ geehrt.Die Jugendlichen waren gefordert,spannende Ideen in einem eigenenForschungsprojekt zu verwirklichen.Gesucht wurde der „Daniel Düsen-trieb von morgen“, gefunden wurdengleich mehrere ideenreiche Tüftler. Ei-ner von ihnen ist Niklas Demel,Schüler vom Gymnasium Verl. In sei-nem Forschungsprojekt baute er einhandelsübliches Bobby-Car zu einemselbstfahrenden Fahrzeug um, das ei-ne Geschwindigkeit von erstaunlichen38 km/h erreicht. „Ich bin sehr stolzauf das Ergebnis. Von der Idee bis zurFertigstellung sind drei Jahre vergan-gen. Ein Schwerpunkt war der Baudes Fahrzeuges, ein anderer die Pro-grammierung der Software“, sagteder angehende Maschinenbaustu-dent. Angefangen habe alles mit einerTeststrecke in seinem Jugendzimmer.

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te Marianne Thomann-Stahl an, dassSchulen künftig systematisch bei derTeilnahme an „Jugend forscht” unter-stützt werden sollen.Was es eigentlich heißt, Professorinund Physikerin zu sein, erläuterteChristine Silberhorn, Professorin fürQuantenoptik. In ihrem Vortrag gabsie den Jugendlichen wichtige Tippsfür ihre Zukunft. Neugier sei eine ganzwichtige Eigenschaft, die ein Wissen-schaftler mitbringen solle, denn nurderjenige, der beobachte und neugie-rig sei, könne Antworten auf die Her-ausforderungen der Zukunft finden.Auch die Event-Physiker um Dr. MarcSacher begeisterten die Preisträgermit sehenswerten Showeinlagen. Un-ter anderem simulierten sie einenFeuer-Tornado. Im Anschluss konntendie Schüler die Uni hautnah erleben.In verschiedenen Laborführungen be-kamen sie einen Einblick in die For-schungsräume. Unter anderem konn-ten sie auch die Reinst-Räume erleben, dazu gehörte gelbes Licht,viel Lärm, riesige Maschinen – aberkein Staub. In einem weißen Ganzkör-peranzug ging es los. Vielleicht wird jaauch der eine oder andere Schülerspäter den Weg zur Universität fin-den.

Patrick Kleibold

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Regierungspräsidentin Marianne Thomann Stahl (links), Karl-Heinz Stiller, Aufsichtsratsvorsitzen-der der Wincor Nixdorf AG (2. v. r.), und Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsident der Universität Pader-born (rechts), überreichten Niklas Demel eine Urkunde und ein Geschenk.

32 junge Tüftler aus Ostwestfalen-Lippe wurden an der Universität Pader-born ausgezeichnet.

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Institut für Mathematik wählte neuen Prodekan

Prof. Dr. Torsten Wedhorn ist neuerProdekan des Instituts für Mathema-tik der Fakultät für Elektrotechnik,Informatik und Mathematik. DieWahl erfolgte im Rahmen einer Fa-kultätsratssitzung.

Der Mathematiker leitet an der Uni-versität Paderborn seit Oktober 2006die Arbeitsgruppe „ArithmetischeGeometrie“. Diese beschäftigt sichmit der Untersuchung zahlentheoreti-scher Probleme mit Hilfe geometri-scher Methoden und liegt an derSchnittstelle zwischen Algebra, Geo-metrie und Zahlentheorie. In seinerArbeitsgruppe werden bevorzugt Fra-gestellungen untersucht, bei denenSymmetrien eine große Rolle spielen.Insbesondere beschäftigen sie sichmit Aspekten der Langlands-Korres -pondenz, die einen Zusammenhangzwischen der Galois-Gruppe der ratio-nalen Zahlen (und damit zahlentheo-retischen Fragestellungen), Modul-räumen (und damit geometrischenProblemen) und automorphen Dar-

stellungen (und damit Darstellungs-theorie und Liegruppentheorie) her-stellt. Prof. Wedhorn ist Gutachter fürzahlreiche nationale und internatio-nale Fachzeitschriften. Des Weiterenist er als Gutachter für die AQAS zurAkkreditierung von Bachelor- und

Mas ter-Studiengängen in der Mathe-matik tätig. Prof. Wedhorn tritt dieNachfolge von Prof. Dr. Angela Kunoth an, die das Institut seit Mai2010 geleitet hatte.

Mark Heinemann

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Prof. Dr. Torsten Wedhorn ist neuer Prodekan des Instituts für Mathematik. Es gratulierten Dr. Mi-chael Laska (links, Geschäftsführer der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik) so-wie Prof. Dr.-Ing. Joachim Böcker (rechts, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Ma-thematik).

Studiengänge des Instituts für Elektrotechnik und Informationstechnik reakkreditiert

Der Bachelor- und der Masterstudiengang Elektrotechnik in Vollzeit und Teilzeit des Instituts für Elektrotechnikund Informationstechnik der Universität Paderborn sind reakkreditiert worden. Gleichzeitig wurde der Masterstu-diengang Electrical Systems Engineering (MS ESE) erstmalig zugelassen.

Wie die Kommission für Studiengänge der Zertifizierungsagentur ASIIN mitteilte, gelten die Akkreditierungen für vierJahre. Der erstmalig akkreditierte Masterstudiengang Electrical Systems Engineering wird vollständig in englischerSprache angeboten. Er richtet sich an ausländische und deutsche Studierende, die bereits einen qualifizierten Bache-lorabschluss in Elektrotechnik oder einem verwandten Fach erworben haben. Das Institut bietet zwei Vertiefungen an:Signal & Information Processing sowie Electronics & Devices. Der Studiengang läuft über vier Semester. Er beinhalteteine Kursphase von drei Semestern sowie eine sechsmonatige Vorbereitungsphase der Masterarbeit.Der Studienbetrieb startete bereits zum Wintersemester 2011/2012 und das Institut freut sich über eine sehr guteNachfrage. Federführend für diesen Studiengang ist Prof. Dr.-Ing. Bärbel Mertsching aus dem GET Lab der UniversitätPaderborn. Für die Akkreditierung des Bachelor- und des Masterstudiengangs Elektrotechnik zeichnete Prof. Dr. techn. Felix Gausch, Leiter des Fachgebiets Steuerungs- und Regelungstechnik, verantwortlich.Erstmalig bietet das Institut die bewährten Bachelor- und Masterprogramme nun auch als Teilzeitstudiengänge an,um jenen Studierenden eine Erleichterung zu schaffen, die sich zum Beispiel intensiv um Familienmitglieder kümmernmüssen und große Schwierigkeiten haben, ein reguläres Vollzeitstudium erfolgreich zu absolvieren.

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Studierende erlebten die Pader imRahmen eines Seminar-Projektes

Mit der Bewerbung um die Anerken-nung als UNESCO-Weltkulturerbehaben die Paderborner ihre Pader-quellgebiete neu entdeckt. Die Tech-nische Beigeordnete ClaudiaWarnecke hat in vielen Gesprächenerfahren, dass „die Bürger ein ganzneues Pader-Bewusstsein entwickelthaben“. Die Tatsache, dass es die„Urbane Wasserlandschaft“ nicht indie engere Wahl der Gremien ge-schafft hat, die über die UNESCO-An-träge entscheiden, habe daran nichtsgeändert.

Auch junge Menschen, die aus ande-ren Regionen Deutschlands zum Stu-dium an die hiesige Universität ge-kommen sind, begeistern sich für diePader. Den Beweis lieferte ein Uni-Se-minar im Bereich der Medienwissen-schaften. Im Rahmen eines Projektesunter der Schirmherrschaft des Bür-germeisters Heinz Paus verfassten die

Studierenden journalistische Beiträ-ge, welche die Pader in allen Facettenbeleuchten. Die Bandbreite ist enorm:Von Texten, in denen die geologischeEntstehung der Paderquellen themati-siert wird bis hin zur aktuellen Nut-zung des Paderquellgebietes als in-nerstädtisches Naherholungsgebietreichen die Beiträge.„Mir war wichtig, dass die Autoren dieBedeutung der Pader gestern undheute erschließen aber auch ihre ei-gene Meinung einfließen lassen“,sagte Heiko Appelbaum, der das Se-minar als Lehrbeauftragter leitete undals Gästeführer des Verkehrsvereinsselbst die Vorzüge des „Alleinstel-lungsmerkmals Pader“ anpreist.Dass der Bürgermeister die Schirm-herrschaft für das Projekt übernom-men hat zeigt die enge Verbindungzwischen Universität und Stadt Pader-born. „Wenn sich die Studierenden imRahmen ihres Studiums Gedankenüber die Besonderheiten ihres Stu -dienortes machen, schafft das einenganz anderen Blick“, sagte Heinz

Paus. Die Stadt erhalte dadurch auchHinweise für die Außendarstellunggegenüber einer äußerst dynami-schen Zielgruppe.Claudia Warnecke freute sich darü-ber, dass die unterschiedlichen Blickeauf die Pader die Thematik weiter inden Köpfen der Menschen reifen lässt: „Die Pader wird in der nächstenZeit eine wichtige Rolle in den städti-schen Planungen spielen“, sagte dieTechnische Beigeordnete. Mit der be-hutsamen und viel gelobten Umge-staltung des Paderquellgebietes un-terhalb der Stadtverwaltung sei einwichtiger Anfang gemacht worden.

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Auf Recherche im Paderquellgebiet waren im Sommer Studierende der Universität Paderborn. Für das Seminar im Bereich der Medienwissenschaftenhat Bürgermeister Heinz Paus die Schirmherrschaft übernommen.

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Alte Meister des italienischen Films

„Antonioni: Modernist“ lautete derschlichte Titel der Tagung, die imFrühjahr in den Räumlichkeiten desAlten Bauamts in Bamberg stattfand.Initiiert und organisiert wurde dieseVeranstaltung über den Neorealis-mus, einer bedeutenden Strömungitalienischer Filmkunst in der Nach-kriegszeit, von Prof. Dr. Claudia Öhl-schläger (Paderborn) und Prof. Dr.Jörn Glasenapp (Bamberg). Die Ta-gung wurde sowohl von Professorenals auch von Studierenden bestrit-ten.

Der Beginn stand ganz im Zeichen Mi-chelangelo Antonionis. Zunächst un-terstrich Prof. Dr. Glasenapp in seineneinleitenden Worten die Vorreiterrolledieses Erfolgsregisseurs für den mo-dernen Film. Prof. Dr. Öhlschläger re-ferierte über die Dekonstruktion derHeiligen Familie in Il Grido. Prof. Dr.Glasenapp präsentierte Antonioni inseinem Vortrag über La Notte als Kriti-ker der bürgerlichen Oberschicht, Ju-dith Wimmer (Bamberg) verwies imRekurs auf Georg Simmel auf das Ver-schwinden des Individuums in Anto-

nionis filmischer, anonymer Finanz-welt. Georgiana Banita (Bamberg)sprach über den Rohstoff Öl in Il De-serto Rosso und Il Grido. Der Ab-schlussvortrag von Prof. Dr. LisaGotto (Köln) befasste sich mit visuel-len Effekten in Antonionis Jenseits derWolken. Der zweite Tag wurde von Studieren-den moderiert und gestaltet. Isabellevon Moeller (Paderborn) und MaxSchnell (Bamberg) sprachen über Din-ge in De Sicas Ladri de Biciclette, Sa-rah Henze und Kristin Przyklenk (Pa-derborn) nahmen Räume der Fremd-heit in Rossellinis Stromboli in denBlick. Mit Fellinis Cabiria, einer melan-cholischen Grenzgängerin, beschäf-tigte sich der Vortrag von Nico Börner(Paderborn). Nikita Chramzow (Bam-berg) und Celestina Hoppmann (Pa-derborn) analysierten Dynamiken desBegehrens in Antonionis L’Avventu-ra,. Zuletzt präsentierten JohannesDreibach und Daniela Kühn (Bam-berg) Thesen zur Instabilität von Au-torschaft in Fellinis 8 und AntonionisBlow Up. Die auf ein Tandemseminar im Som-mersemester 2012 zurückgehendeGemeinschaftstagung war für alle Be-

teiligten lehrreich und spannend. Dasfränkisch-süddeutsche Ambiente trugzu einer offenen und herzlichen At-mosphäre bei. Schon vor Ort wurdenPläne für weitere Veranstaltungendieses Formats geschmiedet.

Anna Katherina Ibeling

Kontakt:Claudia ÖhlschlägerInstitut für Germanistik und Verglei-chende [email protected]

Die Teilnehmenden der studentischen Tagung in Bamberg mit Prof. Dr. Claudia Öhlschläger und Prof. Dr. Jörn Glasenapp.

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Deutsch-amerikanische Studierendengruppe erarbeitet Marketing-Fallstudie

Im Rahmen der 3. Customer ValueCase Competition trafen im Sommer-semester zehn Studierende der Uni-versität Paderborn auf 19 amerikani-sche Studierende von der WesternMichigan University.

Für die amerikanischen Studierendenwar der Besuch der Customer ValueCase Competition Bestandteil ei-ner zweiwöchigen Rundreise durchDeutschland, bei der sie neben Pader-born auch Hamburg, Berlin, Köln undKoblenz besuchten.Die Customer Value Case Competitionwurde im Jahr 2010 von Prof. Dr. And-reas Eggert (Lehrstuhl für BWL, insbe-sondere Marketing, Universität Pa-

derborn) und Prof. Dr. James A. Eckert(Western Michigan University, USA)ins Leben gerufen. Sie gehört seitdemzum festen Angebot des Lehrstuhlsfür BWL, insbesondere Marketing,und wird jährlich angeboten.In interkulturellen Teams erarbeitetendie Studierenden eine Marketing-Fall-studie zum Thema „Customer ValueManagement“. Ihre Ergebnisse stell-ten die Teams im Rahmen einer Ab-schlusspräsentation vor. Der erfolg-reiche Verlauf der Veranstaltung unddie Verleihung des Awards für dasbes te Team wurden abschließend ge-feiert.Die Vorteile für die Teilnehmer diesesEvents waren zahlreich. So hatten sieeinerseits die Möglichkeit, ihr bishererworbenes Marketingwissen anzu-wenden und zu vertiefen. Darüberhinaus erhielten alle Teilnehmer Zerti-

fikate, die sie auch gut für ihre Bewer-bungsunterlagen verwenden können.Im Vordergrund standen für die Teil-nehmer jedoch der interkulturelleAustausch und die Zusammenarbeitin einem deutsch-amerikanischenTeam.

Kontakt:Prof. Dr. Andreas EggertDepartment Management05251 [email protected]/dep1/marketing

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Alle Teilnehmer waren sich auch in diesem Jahr wieder einig: Die Customer Value Case Competition war ein voller Erfolg. Die Professoren Andreas Eg-gert aus Paderborn und James A. Eckert aus Michigan (hinten v. l.) freuen sich bereits auf die gemeinsame Veranstaltung im nächsten Jahr.

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zu Lindau, hier kommen die Teilneh-menden aus dem kompletten Spek-trum der Physik. Es wäre toll, wennsich öfter die Gelegenheit zu einemsolchen Rundumblick bieten würde.Leider kann man nur als Nobel-preisträger mehrmals in Lindau teil-nehmen“, bedauern die beiden Nach-wuchswissenschaftler mit einem Au-genzwinkern.

Heike Probst

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Zwei junge Paderborner Physikertrafen auf Nobelpreisträger

27 Nobelpreisträger und 580 Studie-rende aus 70 Ländern versammeltensich im Sommer zur 62. Tagung derNobelpreisträger in Lindau. Mit da-bei waren die beiden PaderbornerPhysik-Doktoranden Christian Wie-beler (25) und Andreas Christ (28).

Im Rahmen der seit 1951 jährlich ver-anstalteten Konferenz treffen sich No-belpreisträger mit exzellenten jungenWissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern, um ihr Wissen mit dernachfolgenden Generation zu teilen,aktuelle Forschungsthemen zu disku-tieren und ein internationales Netz-werk zu knüpfen. Im Mittelpunkt derKonferenz, die in diesem Jahr der Phy-sik gewidmet war, stehen Vorträgezur aktuellen Forschung, aber auchlockere Gesprächsrunden mit den No-belpreisträgern. „Weltweit bewerbensich mehrere 1 000 talentierte Nach-wuchswissenschaftler. Nur die 580Besten schaffen es, von der mit No-belpreisträgern besetzten Jury ausge-wählt zu werden. Es spricht für ihresehr guten Leistungen und ihre exzel-lente Ausbildung“, urteilte Prof. Dr.Arno Schindlmayr, Sprecher des De-partments Physik, der die beiden Dok-toranden vorgeschlagen hat.„Im Rahmen der Konferenz hatte ichdie Gelegenheit, mit Walter Kohn zudiskutieren, der 1998 für die Entwick-lung der Dichtefunktionaltheorie mitdem Nobelpreis ausgezeichnet wur-de“, berichtet Christian Wiebeler, seitFebruar 2012 Doktorand der theoreti-schen Physik mit Schwerpunkt Quan-tenchemie bei Jun.-Prof. Dr. StefanSchumacher. „Er gab mir wertvolleHinweise für meine Promotionsarbeitund empfahl mir Fachliteratur sowieArbeiten anderer Wissenschaftler, dieer aufgrund seiner jahrzehntelangenTätigkeit persönlich kennt undschätzt“.Andreas Christ, seit 2008 Doktorandim Bereich der theoretischen Quan -tenoptik bei Prof. Dr. Christine Silber-horn, profitierte in ganz anderer Formvon der Konferenz: „Die Vorträge der

Nobelpreisträger aus fremden Gebie-ten lassen mich mein Forschungsge-biet viel besser in das System Physikeinordnen“, beschreibt Christ. „DieNobelpreisträger referieren mit gro -ßem Enthusiasmus, auch komplizier-te Sachverhalte sind so verpackt,dass junge fachfremde Physiker mit-kommen.“ Beide haben ihren Aufenthalt in Lin-dau als sehr bereichernd empfundenund empfehlen allen erfolgreich Stu-dierenden, sich für die Konferenz zubewerben. „Normale Konferenzenverlaufen ganz anders, sie sind sehrspezifisch auf ein Fachgebiet be-grenzt. Das ist der große Unterschied

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Erfolgreiche Nachwuchs-Physiker (v. l.): Andreas Christ und Christian Wiebeler vor dem Laborge-bäude der Paderborner Physik.

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Carsten Walther ist neuer Geschäftsführer des Studentenwerkes Paderborn

Am 1. Juli hat Carsten Walther alsneuer Geschäftsführer seine Tätig-keit beim Studentenwerk Paderbornangetreten.

„Ich freue mich, dass wir mit HerrnWalther einen Geschäftsführer be-kommen haben, der neben seinerfachlichen Expertise auch enge Bin-dungen zur Universitätsstadt Pader-born vorweisen kann“, so Dr. MichaelBrinkmeier, der Vorsitzende des Ver-waltungsrates. Das zuständige Minis -terium für Innovation, Wissenschaftund Forschung des Landes NRW hatteCarsten Walther offiziell als Ge-schäftsführer bestellt.

Carsten Walther wurde 1964 in Ha -nau/Main geboren. Nach seinem Ab-schluss zum Bankbetriebswirt undmehrjähriger Tätigkeit bei der Deut-schen Bank wechselte er 2002 alskaufmännischer Leiter zur KonsumDresden eG. Hier war er ab 2004 alsVorstandsmitglied (CFO) für verschie-dene Geschäftsbereiche verantwort-lich. Carsten Walther ist mit der Pa-derborner Professorin Dr. AndreaWalther verheiratet; das Ehepaar hatzwei Kinder und lebt in Paderborn.„Ich bin sehr gespannt auf meineneue Aufgabe“, so Carsten Walther.„Vorrangige Aufgabe ist die Versor-gung der Studierenden insbesondereim Hinblick auf den doppelten Abitur-jahrgang. Hier laufen die Vorbereitun-gen bereits auf Hochtouren.“Studentenwerk Paderborn

Carsten Walther hat seine Tätigkeit als Ge-schäftsführer am 1. Juli aufgenommen.

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Forschungsaustausch zwischen Paderborn und Malaysia

Die Fraunhofer-Projektgruppe „Ent-wurfstechnik Mechatronik“ aus Pa-derborn hat gemeinsam mit der ma-laysischen Universiti Teknologi einMemorandum of Understanding un-terzeichnet.

Das Dokument bildet den Ausgangs-punkt für die zukünftige deutsch-ma-laysische Zusammenarbeit. Unter-schrieben wurde es in Hannover aufder Konferenz „System-integrated In-telligence“, ausgerichtet vom Sonder-forschungsbereich 614 „Selbstopti-mierende Systeme des Maschinen-baus“ der Universität Paderborn so-wie zwei Sonderforschungsbereichender Universität Bremen und der Leib-niz Universität Hannover. Die Fraunhofer-Projektgruppe und dieUniversiti Teknologi organisierten ge-meinsam den Workshop „Advances inMechatronic und Engineering Techno-logy“, den Auftakt der Kooperation.Die Delegation aus Malaysia präsen-tierte dreizehn Vorträge und besuchtewährend des Aufenthalts in Deutsch-land neun Forschungseinrichtungen,

darunter das ProduktionstechnischeZentrum und das Mechatronik-Zen-trum in Hannover.

Kontakt:Dr.-Ing. Roman Dumitrescu05251 [email protected]

Teilnehmer der Konferenz „System-integrated Intelligence“ in Hannover.

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Internationale Flüssigkristallkonferenz 2012 mitPaderborner Beteiligung

Die International Liquid Crystal Con-ference, die im Sommer in Mainzstattfand, durfte sich einer lebhaftenTeilnahme aus Paderborn erfreuen.

Die Konferenz wird an verschiedenenOrten auf der ganzen Welt durchge-führt und daher ist es eine seltene Ge-legenheit, dass die Tagung inDeutschland stattfindet.Zu dieser Konferenz kommen allezwei Jahre Wissenschaftlerinnen undWissenschaftler aus aller Welt zusam-men, um sich über den aktuellenStand der Forschung zu informieren.Auch Teilnehmerinnen und Teilneh-mer unserer Universität, die sich mitFlüssigkristallen beschäftigen, nutz-ten die Gelegenheit, um ihre eigenenErgebnisse in insgesamt drei Vorträ-

gen und fünf Posterpräsentationen ei-nem internationalen Publikum vorzu-stellen.Damit auch Studierende aus Pader-born Gelegenheit zur Teilnahme hat-ten, wurde zeitgleich eine Exkursionunter der Leitung von Dr. AndreasHoischen organisiert. Auf dem Pro-gramm der Exkursion standen nebeneinem eintägigen Besuch der Konfe-

renz eine Besichtigung des Max-Planck-Instituts für Polymerforschungin Mainz sowie eine Führung durchden Industriepark Hoechst, der heutein seinen teils historischen Gebäudenmehr als 90 Firmen der chemischenIndustrie beherbergt.

Heinz Kitzerow

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Paderborner Teilnehmer der International Liquid Crystal Conference 2012 in Mainz. V. l.: Mingxue Tang, Zimei Chen, Prof. Claudia Schmidt, Danielle Kla-winski, Bingru Zhang, Dr. Andreas Hoischen, Natalie Zimmermann, Joachim Vollbrecht, Simon Tobias Vetter, Markus Wahle, Bernhard Atorf, Dr. JürgenSchmidtke, Gaby Nordendorf, Martin Urbanski, Dr. Alexander Lorenz und Prof. Heinz Kitzerow.

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„App in die Uni“

Wann und wo ist die nächste Vorle-sung? Was gibt es heute in der Men-sa zu essen? Wann fährt der nächsteBus zur Uni, in die Stadt oder zumBahnhof? All dies sind Fragen, diesich Studenten täglich stellen. EineAntwort liefert jetzt eine neue Appli-kation für das Smartphone, das Ta-blet und auch für den PC, die ab so-fort an der Universität Paderborn zurVerfügung steht. Die App „iUPB“wurde von den Studenten Dirk Schu-macher und Michael Whittaker ent-wickelt.

Unter der Fragestellung „Wie lässtsich das studentische Leben an derUniversität erleichtern und wie lassensich gleichzeitig die Anforderungenund die Kreativität der Studenten inden Mittelpunkt stellen“ wurde derWettbewerb „App in die Uni“ vomDSORLab und vom Zentrum für Infor-mations- und Medientechnik (IMT) insLeben gerufen. „Insgesamt fünf Appssind von Studierenden der Uni einge-reicht worden. Dies zeigt, dass vielKompetenz in der Studentenschaftvorhanden ist“, sagte Prof. Dr. Gu-drun Oevel, Leiterin vom IMT. Insge-samt 90 Prozent aller Studenten be-säßen Smartphones der neusten Ge-neration. Daher sei es wichtig, diese

neuen Technologien zu nutzen, umdas studentische Leben zu vereinfa-chen und um sich in der Uni zukunfts -orientierter zu bewegen.Die besten drei Apps wurden nun mitGeldpreisen ausgezeichnet. „Die Stu-denten haben fantastische neueWerkzeuge für die Informationsge-sellschaft von heute entwickelt“, sag-te Prof. Dr. Leena Suhl vom DSORLab.Der erste Preis mit einem Preisgeld inHöhe von 300 Euro ging an die Stu-denten Dirk Schumacher und MichaelWhittaker. Mit der App „iUPB“ habensie eine lauffähige App zur Organisati-

on des Uni-Lebens mit dem Schwer-punkt Information geschaffen. DieApp lässt fast keine Wünsche in Be-zug auf Information offen und über-zeugte die Jury bestehend aus Prof.Dr. Leena Suhl, Prof. Dr. Jörg Müller-Lietzkow und Tilman-Mathies Klar(Medienwissenschaften bzw. Medien-pädagogik, Fakultät für Kulturwissen-schaften) sowie Ramona Wiesner(Stabsstelle Hochschulmarketing)durch ihren Umfang und ihre Profes-sionalität.

Patrick Kleibold

Prof. Dr. Nikolaus Risch (links) und Prof. Dr. Leena Suhl übereichen die Urkunde für den erstenPreis im Wettbewerb „App in die Uni“ an Michael Whittaker für dessen App „iUPB“.

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Prof. Dr. Leena Suhl, Prof. Dr. Nikolaus Risch, Lin Xie, Oliver Fuchsberger, Sebastian Rittner, Michael Whittaker, Hendrik Weist, Tony Lemke, Lauritz Wit-te, Ramona Wiesner und Prof. Dr. Gudrun Oevel (v. l.) bei der Übergabe der Urkunden im Wettbewerb „App in die Uni“.

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gen genießen“ wieder zurück nachPaderborn.Ein großer Dank geht an unseren sym-pathischen Stadtführer für die lebhaf-te Darstellung und an unsere Dozen-tin für die gelungene Organisation!Raphaela Huttenlochner

Kontakt: Mirjam KrapothZentrum für Sprachlehre05251 [email protected]/zfs

samkeit auf Dinge, die uns sonst wohlverborgen geblieben wären. Außer-dem verfolgten wir die Spuren derehemaligen Gracht, die sich einstdurch ganz Enschede zog. Als gelun-gene Abrundung der Stadtführunggingen wir alle noch in der besten Eis-diele Hollands ein „lekker ijsje“ es-sen.Danach konnte noch jeder letzte Vla-Einkäufe und Ähnliches tätigen odereinfach nur den Rest Sonne genießen.Abschließend ging es dann ganz nachdem Motto „Das Leben in vollen Zü-

Sprachkurs vor Ort – Ein Streifzugdurch Enschede

Zur Verfestigung der Sprachkennt-nisse reisten einige Teilnehmer deruniversitären Niederländisch-KurseII und III in die Niederlande.

Nach erholsamen drei Stunden Zug-fahrt war Enschede erreicht. Um unsvor dem Stadtrundgang erst einmalzu stärken, erkundeten wir in kleinenGrüppchen Enschedes niedliche Cafésund Restaurants von innen. Auch die-jenigen, die sich auf Hollands Modelä-den gefreut hatten, kamen hier vollauf ihre Kosten.Nach diesem angenehmen Einstiegging es weiter mit einer Stadtführung. Wir lernten einen sehr netten, älterenHolländer kennen, der uns mit Begeis -terung die Sehenswürdigkeiten En-schedes zeigte. Darunter befandensich zum Beispiel die „Grote Kerk“ alsvermutlich zentralster Punkt der Stadtsowie auch das Stadhuis (wo unserLeiter ein besonderes Faible für Lam-pen zu haben schien …). Denn nichtselten richtete er mit seinem Ausruf„Ik vind dat zooo mooi!“ („Ich findedas sooo schön!“) unsere Aufmerk-

Stadtführer Hans Lunter (4. v. l.) begeistert die Niederländischlerner des ZfS von den Schönheiten der Grenzstadt Enschede.

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„En Foto van Enschede med twee huizen”

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„WissensRäume“ gaben Einblicke in40-jährige Uni-Geschichte

Mit einer eindrucksvollen Ausstel-lung wurde im Audimax das Univer-sitäts-Jubiläum gewürdigt. „Wis-sensRäume der Universität Pader-born – Bauen für Lehre, Studium undForschung 1972 bis 2012“ war einebunte Zeitreise durch vier Jahrzehnteder jüngeren Paderborner Geschich-te.

Im Fokus der Jubiläums-Ausstellungstand eine Fotodokumentation überdie bauliche Entwicklung des Pader-borner Campus’ in den vergangenen40 Jahren, ergänzt um Impressionendes universitären Alltags. Neben denFotos aus dem Universitätsarchiv ver-anschaulichten Exponate und Insze-nierungen wissenschaftliche For-schungen und universitäres Leben.Ein Büro bzw. Arbeitszimmer war un-ter der Treppe zur Audimax-Emporeaufgebaut, wo Sequenzen aus frühe-

ren Lehr- und Dokumentarfilmen derUniversität in einem inzwischen histo-rischen Computer als Dauerloop zusehen waren.Das Fach Leistungselektronik undelektrische Antriebstechnik (LEA)

stellte ein Elektroauto als Exponat zurVerfügung, das C-Lab (CooperativeComputing & Communication Labora-tory) den Gesichtsroboter Mexi. DasDirect Manufacturing Research Center(DMRC) fertigte Modelle des Campus’in verschiedenen Zeitschnitten an, dieder Grafiker Martin Heynen als digita-le Animation mit entsprechenden La-geplänen visualisierte. Und augen-zwinkernd wurde durch einen Citroën2CV – eine Ente – auf das stets aktuel-le Thema Parkplatzsuche hingewie-sen.Die Ausstellung „WissensRäume“wurde im Vorfeld des Festakts am 22.Oktober durch den Präsidenten derUniversität, Prof. Dr. Nikolaus Risch,im Foyer des Audimax eröffnet.Während der Festwochen und insbe-sondere am Tag der offenen Tür konn-te die Universitätsarchivarin und Aus-stellungskuratorin Dr. Anikó Szabóden zahlreichen Besucherinnen undBesuchern, Hochschulangehörigenwie gleichermaßen auswärtigen Gäs -ten, durch Führungen die Entwicklungder Hochschule bekannt machen. Auf-grund des regen Interesses war dieAusstellung über die Jubiläumswo-chen hinaus bis zum 15. November imFoyer des Audimax zu sehen.

Ansprache bei der Ausstellungseröffnung durch die Universitätsarchivarin Dr. Anikó Szabó.

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Zahlreiche Gäste genießen nach der Ausstellungseröffnung und dem Jubiläums-Festakt das unge-zwungene Zusammensein.

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Gedenken an Erdbeben in Japan

Anlässlich des ersten Jahrestagesder Erdbeben-Katastrophe in Ost-Ja-pan lud die Generalsekretärin desDAAD (Deutscher Akademischer Aus-tauschdienst), Dr. Dorothea Rüland,Anfang des Sommersemesters eineDelegation der Universität Pader-born zu einer Gedenkveranstaltungnach Bonn ein.

Am 11. März 2011 wurde Japan vomschwersten Erdbeben seiner jüngerenGeschichte heimgesucht. Das BebenOst-Japans und der folgende Tsunamihatten neben immensen Zerstörun-gen nahezu sechzehntausend Totezur Folge.In der besonders betroffenen Regionliegt die Universität Tohoku. Mit de-ren wirtschaftswissenschaftlicher Fa-kultät hatten die Paderborner Wirt-schaftswissenschaften kurz zuvor einKooperationsabkommen für Studiumund Forschung abgeschlossen. Die-ses sieht den Austausch Studierenderdes Bereichs Wirtschaftswissenschaf-ten auf Bachelor- und Masterebenevor und eröffnet zusätzlich Möglich-

keiten der Forschungszusammenar-beit und Ausbildung von Doktoran-den.Tohoku-Beauftragter der PaderbornerFakultät für Wirtschaftswissenschaf-ten, Prof. Dr. Stefan Jungblut: „Umunserer neuen Partneruniversität indieser schwierigen Zeit beizustehen,konnte kurzfristig, mit Unterstützungvon Präsidium und International Offi-ce der Universität Paderborn sowiedem DAAD, die Zahl der gefördertenAustauschstudienplätze für Studie-rende der Universität Tohoku verviel-facht werden. So freuen wir uns sehr,dass im Studienjahr 2011/12 mehr als20 Studierende der Universität Toho-ku an unsere Fakultät kamen.“ Dasbegleitende Sonderförderprogrammdes DAAD wurde aus Mitteln des Bun-desministeriums für Bildung und For-schung (BMBF) finanziert.Im Mittelpunkt der Gedenkveranstal-tung stand die Begegnung mit japani-schen Studierenden und Dozentender Tohoku-Universität. Die japani-schen Studierenden, die alle als Aus-tauschstudierende an der Paderbor-ner Fakultät für Wirtschaftswissen-schaften eingeschrieben waren, be-

richteten über die Auswirkungen derKatastrophe, die Anstrengungen zurWiederherstellung des Universitäts-betriebs und über freiwillige Hilfs-maßnahmen zum Wiederaufbau derRegion. An der DAAD-Gedenkveran-staltung nahmen neben dem General-konsul von Japan in Nordrhein-West-falen, Kiyoshi Koinuma, auch der De-kan der Fakultät für Wirtschaftswis-senschaften der Universität Tohoku,Prof. Seiichi Ohtaki, sowie Dr. Mat-thias Hack, Leiter des BMBF-ReferatesZusammenarbeit mit Asien und Ozea-nien, teil.

Kontakt:Prof. Dr. Stefan JungblutDepartment 4: Economics05251 [email protected]

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Die japanischen Studierenden der Universität Paderborn mit Prof. Dr. Mori (2. v. l.), Prof. Kazuko Suematsu (vorne Mitte), stellvertretende Leiterin derDivision of International Education and Exchange der Universität Tohoku, und Prof. Seiichi Ohtaki (zweite Reihe Mitte), Dekan der Fakultät für Wirt-schaftswissenschaften der Universität Tohoku, sowie Prof. Dr. Stefan Jungblut (hinten 4. v. l.), Tohoku-Beauftragter an der Fakultät für Wirtschaftswis-senschaften der Universität Paderborn, und Stefan Schwan (hinten 3. v. l.), Leiter des International Office der Universität Paderborn, auf der DAAD-Ge-denkveranstaltung zum Japan-Erdbeben.

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Zukunftsmeile Fürstenallee Gewinner beim Ideenwettbewerb„Deutschland – Land der Ideen“

Die ProjektentwicklungsgesellschaftZukunftsmeile Fürstenallee ist mitihrer Initiative „Zukunftsmeile Fürs -tenallee – Spitzenforschung für denMittelstand“ als Preisträger im bun-desweit ausgetragenen Wettbewerb„365 Orte im Land der Ideen“ ausge-zeichnet worden.

Mit der Zukunftsmeile Fürstenalleewird ein Forschungs- und Entwick-lungscluster für „Intelligente Techni-sche Systeme“ aufgebaut.Dietmar Kellerhoff von der DeutschenBank und Juliane von Trotha von derInitiative „Land der Ideen“ überreich-ten Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Ge-schäftsführer der Projektentwick-lungsgesellschaft Zukunftsmeile Fürs -tenallee und Vizepräsident der Uni-versität Paderborn, die Auszeichnung

als ausgewählter Ort 2012. „Wir sindsehr stolz, ein ausgewählter Ort imLand der Ideen zu sein. Die Zukunfts-meile Fürstenallee zeigt, dass wir hierin der Region auf hohem wissen-schaftlichen Niveau zusammenarbei-ten und damit schon oftmals bundes-weite Aufmerksamkeit erzeugt ha-ben“, sagte Schäfer. Die Auszeich-nung ermutige alle Beteiligten, diesenhervorragenden Weg weiterzugehen.Karl-Heinz Stiller, Vorsitzender desAufsichtsrats von Wincor Nixdorf undWegbegleiter des Projektes, sieht inder Zukunftsmeile „ein herausragen-des Beispiel für die intelligente An-wendung deutscher Spitzenfor-schung.“ Dank der zukunftsweisen-den Verbindung von technischem undgeistigem Know-how werde darüberhinaus die regionale Wirtschaft in ih-rer Innovationskraft gestärkt.Anschließend konnten sich die Besu-cher ein eigenes Bild von den For-schungsfeldern der Zukunftsmeile

machen. Präsentiert wurden ihnen ei-nige Forschungshighlights, die Spit-zenforschung erlebbar machen.Die Initiative „Deutschland – Land derIdeen“ prämiert in Kooperation mitder Deutschen Bank seit 2006 Ideenund Projekte, die einen nachhalti -gen Beitrag zur ZukunftsfähigkeitDeutschlands leisten. Die 365 „Aus-gewählten Orte“ stehen für denIdeenreichtum, die Leidenschaft unddie Umsetzungsstärke der Menschenim Land und machen die Innovations-kraft Deutschlands erlebbar.

Patrick Kleibold

Über die Auszeichnung im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ freuten sich (v. l.): Dietmar Kellerhoff von der Deutschen Bank, Dietrich Honer -vogt, stellvertretender Bürgermeister, Karl-Heinz Stiller, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Wincor Nixdorf, Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Geschäftsführerder Projektentwicklungsgesellschaft Zukunftsmeile Fürstenallee und Vizepräsident der Universität Paderborn, Dr. Wolfgang Kern, Vorsitzender Inno-Zent OWL, und Georg Herrmann, Geschäftsführer des Bildungszentrums für informationsverarbeitende Berufe.

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Zeitreise durch vier Jahrzehnte

40 Jahre sind ein Grund zum Feiern,denn in den nur vier Jahrzehnten hatsich die einstige Gesamthochschulezu einer Universität mit 18 500 Stu-denten und starken Lehr- und For-schungsprofilen entwickelt. Die Uni-versität Paderborn hat das Glück,noch mit Mitarbeitenden und Förde-rern der ersten Stunde auf ihre Ge-schichte zurückblicken zu können.

Einer von ihnen ist Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Freese, der sich mit sei-ner Festschrift anlässlich des 40-jähri-gen Jubiläums der Hochschule auf ei-ne spannende Zeitreise durch vierJahrzehnte begibt. Zum Jubiläums-Festakt im Auditorium maximum hatPeter Freese das umfangreiche undinformative Werk der Uni-Leitungübergeben. Es ist eine Reise auf demZeitstrahl zurück zu den Anfängenund durch vier Jahrzehnte Universität,bebildert mit über 1 000 Fotos auszahlreichen Archiven auf insgesamt472 Seiten.Die Liste derer, die zu Wort kommen,ist lang. „Eine Festschrift soll die Ge-schichte der Universität aufdröselnund den gegenwärtigen Zustand be-leuchten“, sagt Freese. Und so prä-

sentiert er eine Zeitreise von den An-fängen in den 70er Jahren, durch dievier Jahrzehnte der Universität bisheute. Zu Wort kommen die heutigeUniversitätsleitung um Prof. Dr. Niko-laus Risch und Jürgen Plato, aberauch die früheren Rektoren FriedrichButtler, Hans Dieter Rinkens, Hans-Al-bert Richard und Wolfgang Weber.Keine universitäre Einrichtung, ange-

fangen bei den Fakultäten über diestudentischen Einrichtungen bis hinzum Studentenwerk wurde ausgelas-sen. So bietet die Festschrift eine Mannig-faltigkeit, die garantiert jeden Hoch-schulangehörigen interessieren wird.

Patrick Kleibold

Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese präsentierte die Festschrift während des Jubiläums-Festak-tes.

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Ein neues Schild für die A 33

Geburtstagsgeschenke gab es reichlich für die Universität. Eines ziert nundie Laterne vor der Studiobühne im Innenhof der Uni. Das Autobahnschild,das Landrat Manfred Müller und Bürgermeister Heinz Paus zum Jubiläums-Festakt mitbrachten, könnte mittelfristig den Wegweiser von der A 33 in dasPaderborner Zentrum ersetzen und den direkten Weg zur Universität wei-sen.

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Das neue Schild über dem frisch renoviertenBrunnen.

Noch spiegelt sich das gegen-überliegende Unigebäude imneuen Wegweiser.

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Richtfest als Geburtstagsgeschenk

Eine prächtige Richtkrone ziertepünktlich zum 40. Geburtstag der Uniden Rohbau des neuen Gebäudes Q.„Das heutige Richtfest ist unser Ge-burtstagsgruß an die Universität“,sagte Heinrich Micus, Bauherr undNiederlassungsleiter des Bau- undLiegenschaftsbetriebes NRW, in sei-ner Begrüßung. Kanzler Jürgen Platobetonte: „Gerade auch im Hinblickauf die große Zahl von Studienanfän-gern in den nächsten Jahren brauchtdie Universität Paderborn diese Er-weiterungsflächen“. Zahlreiche Besu-cher feierten gemeinsam mit JürgenPlato, Heinrich Micus, Rüdiger Stall-berg, Abteilungsleiter im Ministeriumfür Bauen, Wohnen, Stadtentwicklungund Verkehr des Landes NRW, und Dr.Reginbert Taube, Geschäftsbereichs-

leiter im Bau- und Liegenschaftsbe-trieb NRW, Dietrich Honervogt, stell-vertretender Bürgermeister, und demAStA-Vorsitzenden Florian Rittmeierund nutzten den „Tag der offenenBaustelle“ für eine Besichtigung.Schon jetzt ist der beeindruckendeSäulengang zu erkennen, der zumneuen Haupteingang der Uni führenwird. Der noch unverglaste freie Blickins Innere des Gebäudes lässt dieStruktur der variablen Raumkonzepteund auch die vielfältigen Möglichkei-ten für studentische Arbeitsplätzeund kommunikative Treffpunkte erah-nen. Vom Innern des Gebäudes blicktman bald auf den von Yuji Takeokagestalteten Garten mit den fünf Bron-zeskulpturen, die die fünf Fakultätender Uni darstellen werden. Nach der geplanten Fertigstellung imJuli 2013 bezieht die Fakultät für Wirt-

schaftswissenschaften das Gebäude.Damit stehen rechtzeitig für das Win-tersemester 2013/2014 rund 6 200Quadratmeter zusätzliche Fläche fürSeminar-, Labor-, Sitzungs- oderBüroräume zur Verfügung. „Die Uni-versität Paderborn erhält mit diesemNeubau eine klarere Adresse mit ei-nem neuen Eingangsbereich, sie wirddadurch im Stadtbild präsenter“, sag-te Heinrich Micus. Für das Gebäude Qwerden insgesamt 21 Millionen Euroaus dem Hochschulmodernisierungs-programm des Landes NRW verbaut,sechs Prozent finanziert die Univer-sität.

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Präsentierten die Richtkrone: Rüdiger Stallberg, Abteilungsleiter Bauen, NRW-Bauministerium, AStA-Vorsitzender Florian Rittmeier, Dietrich Honer -vogt, stellvertretender Bürgermeister, Heinrich Micus, Niederlassungsleiter BLB NRW Bielefeld, Uni-Kanzler Jürgen Plato und Dr. Reginbert Taube, Geschäftsbereichsleiter des BLB NRW.

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Chemie am Tag der offenen Tür

Die Chemielaboranten-Auszubilden-den und die Chemiedidaktik des De-partments Chemie haben am Tag deroffenen Tür der Universität Pader-born für experimentierfreudige Besu-cher eine Möglichkeit geschaffen,mit alltäglichen Stoffen zu experi-mentieren. Dieses Angebot wurdemit großer Begeisterung aufgenom-men.

Am Veranstaltungstag wurden vonden Azubis des Departments Chemieunter der Leitung von Dr. Mike Bobertund von Mitarbeitern der Chemiedi-daktik unter Leitung von JenniferKühlmann sowie von interessiertenLehramtsstudierenden sieben unter-schiedliche und abwechslungsreicheVersuchsstationen hergerichtet.Bei der Auswahl der Experimente wur-de besonderer Wert auf sinnliche Ein-drücke und Phänomenvielfalt gelegt.Die Erfahrungen aus zahlreichen Kin-derfreizeitprojekten an der Univer-sität Paderborn waren hilfreicheGrundlage für das Versuchsangebot.Kurz nach 10 Uhr wurde das Pro-gramm von einigen Kindern mit ihrenEltern in Beschlag genommen. Überden gesamten Tag bis 18 Uhr war derExperimentierraum fest in Kinderhän-den. Die grundlegende und einfacheIdee, nur mit normalen Haushaltsma-terialien zu arbeiten, wurde positivaufgenommen – auch von älteren Ju-gendlichen. Viele Besucher waren erstaunt über

die große Vielfalt und die einfach -en Möglichkeiten, Versuche selbstdurchzuführen. Dabei wurde ein ein-facher Seminarraum mit minimalemAufwand zu einem kindgerechten La-bor verwandelt. Wie funktioniert einemoderne Windel und wie viel Flüssig-keit kann sie aufnehmen? Wie sindFarben in unseren Filzstiften ge-mischt? Warum wird das Gemüse Rot-kohl oder Blaukraut genannt? Dieseund andere Fragen beschäftigten dieKinder.Als besonderes Ereignis wurde einGewinnspiel für die Kinder angebo-ten, bei dem drei Experimentierkästenals Hauptpreis verschenkt wurden.Die Aufgabe lag darin, in der Fühlbox

vier unterschiedliche Stoffe zu ertas -ten. Als Trostpreise wurden Reagenz-gläser verschenkt.

Dr. Mike Bobert, Jennifer ChristinKühlmann

Kontakt:Jennifer Christin KühlmannDidaktik der Chemie05251 [email protected]

Dr. Mike BobertAusbildungsleiter 05251 [email protected]

Genaues Messen ist besonders wichtig.

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Fernleihe: Literaturbeschaffung von anderswo

Sie benötigen Bücher oder Aufsätze, die sich nicht im Bestand der Bibliothek befinden? Über die Online-Fernleihehaben Sie Zugriff auf Bibliotheksbestände außerhalb von Paderborn. Wir bieten in der zweiten Semesterhälfte in-dividuelle Einführungen in diese Dienstleistung der Universitätsbibliothek.

Termine: 2. Semesterhälfte (bis 29.1.2013),jeweils dienstags, 10:00 bis 11:00 Uhr

Raum: Räume der Fernleihe auf Ebene 3Anmeldung: nicht erforderlich

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Volksbildungswerk blickte hinter dieKulissen der Universität

Gemeinsam mit der Mittelstandsver-einigung besuchte das Volksbil-dungswerk Hövelhof unter Leitungvon Christoph Schön die UniversitätPaderborn. Dabei war es möglich, ei-nen Blick hinter die Kulissen zu wer-fen.

Neben der Universitätsbibliothekkonnten schwerpunktmäßig das Zen-trum für Informations- und Medien-technologien (IMT) sowie das Soft-ware Quality Lab (s-lab) der Zukunfts-meile und das Direct ManufacturingResearch Center (DMRC) besichtigtwerden.Die Gruppe gewann Einblicke in dieArbeitsweise des IMT. So gestatteteder Leiter der Abteilung Medien, Dr.Thomas Strauch, die Besichtigungdes universitätseigenen Radio-Studi-os L´Unico während der Live-Aus-strahlung im Paderborner Raum.Kostproben der universitären For-

schung zeigten der Geschäftsführerdes s-lab, Dr. Stefan Sauer, und derGeschäftsführer des DMRC, Dr. EricKlemp. Insbesondere das 3D-Druck-verfahren, welches unter anderem An-wendung bei der Entwicklung neuerFlugzeuge des Unternehmens Boeingfindet, beeindruckte die Teilnehmerder Veranstaltung.„Der Besuch des Volksbildungswerkssoll auch ein Zeichen dafür sein, dassdie Universität jederzeit offen für die

Traditionsbesuch an der Universität Paderborn mit Christoph Schön, Klaus Grotebrune und Frank Berenbrinker (Vorsitzende Mittelstandsvereinigung;untere Reihe von rechts) sowie Christian Berg (Vorsitzender Volksbildungswerk Hövelhof; obere mittlere Reihe links).

interessierte Bevölkerung ist und ei-nen integrativen Bestandteil der Regi-on darstellt“, so die Meinung vonChristoph Schön, Leiter der Stabsstel-le des Präsidiums Hochschulnetzwerkund Fundraising.

Kontakt:Christoph Schön05251 [email protected]

Einführung in die Bibliotheksbenutzung für ausländische Studierendeund Gäste

Wir führen Sie durch die Bibliothek, stellen Ihnen den Katalog vor undgeben Ihnen alle Informationen rund um die Ausleihe.

Bei Interesse an einer Führung (gern auch in englischer Sprache) wen-den Sie sich bitte an die zuständige Fachreferentin, Julia Weidner, RaumBI 1.109, 05251 60-2025.

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Haupt- und Realschüler lernen im Uni-Labor

Bereits zum fünften Mal führte dasFachgebiet Sensorik in Zusammenar-beit mit Innozent OWL das ProjektSchuBS (Schule und Betrieb amSamstag) durch. Im Sommer schlos-sen zwölf Schüler der 9. Klasse ausHaupt-, Real- und Gesamtschulendes Kreises Paderborn den Kurs er-folgreich ab.

Das speziell für das Projekt entwickel-te Unterrichtsprogramm umfasst 48Unterrichtsstunden und wird in achtBlöcken zu je sechs Stunden durchge-führt. Der Unterricht findet samstagsin Laboren des Fachgebiets Sensorikder Universität Paderborn statt. DieTeilnehmer haben dabei die Möglich-keit, sich in ausgewählten Laborender Universität umzuschauen, ver-schiedene Prozesse im Reinraumselbst durchzuführen und mit einzel-nen Geräten der Halbleitertechnolo-gie zu arbeiten. Sie lernen dabei dasBerufsbild des Mikrotechnologen unddes Physik-Laboranten kennen. JederUnterrichtsblock wird in drei Teile auf-geteilt.Der erste Teil umfasst die Arbeiten imReinraum, in dem die Schüler unterder Betreuung von Thomas Markwicaund Dipl.-Ing. Dmitry Petrov Schrittfür Schritt einen typischen Prozess fürMikrostrukturen nachbilden durften.Als Ergebnis stand am Ende der von den Schülern durchgeführtenÜbungsprozesse eine Siliziumschei-be, die durch typische Verfahrens-schritte wie Beschichten, Lithografieund Ätzen von den Schülern mit demLogo des SchuBS-Projekts versehenwurde.Im zweiten Teil des Unterrichtsblockserhielten die Teilnehmer theoretischeKenntnisse aus den Bereichen Mikro-technologie, Physik und Chemieebenso wie Grundlagen der Elektro-technik und der Mikrosystemtechnik.Unter anderem wurden der Aufbauund die Funktionsweise des Rein-raums erläutert sowie einige physika-lische Grundlagen der Prozesse ver-mittelt, die während des ersten Unter-

richtsblockes im Reinraum umgesetztwurden.Im dritten Teil des Unterrichts be-schäftigten sich die Teilnehmer mitdem Löten einer elektrischen Blink-schaltung. Anhand der aufgebautenSchaltung wurde die Funktionsweiseanaloger und digitaler elektrischerSchaltungen erklärt. Parallel zu der Uni-Gruppe wurden imRahmen des SchuBS-Projekts nochweitere Schülergruppen im BentelerAus- und Weiterbildungszentrum inSchloß Neuhaus betreut. Dort lerntensie Grundlagen der Metalltechnik undder Mechatronik kennen und beka-men praktische Einblicke in diese Be-rufsfelder.

Das Projekt SchuBS soll die Ausbil-dungsfähigkeit der Schüler und ihreChancen auf einen Ausbildungsplatzin technischen Berufen verbessern.Der prozentuale Anteil der SchuBS-Absolventen, die einen passgenauenAusbildungsplatz bekommen, liegtdeutlich höher als bei den anderenAbsolventen. Der Erfolg des Projektszeigt sich auch darin, dass in diesemJahr ein SchuBS-Absolvent einen Aus-bildungsplatz im Fachgebiet Sensorikbekommen hat.Kontakt:Dmitry PetrovFG Sensorik05251 [email protected]

Schüler beim Löten zum Aufbau einer elektronischen Schaltung.

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Einführung in die Benutzung der Universitätsbibliothek

An jedem ersten Dienstag im Monat, jeweils 11:00 Uhr, führen wir Siedurch die Bibliothek, stellen Ihnen unseren Katalog vor und geben Ihnenalle Informationen rund um die Ausleihe. Eine Anmeldung ist nicht erfor-derlich, Treffpunkt ist der Kassenautomat im Eingangsbereich der UB.

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Paderborner Forscher simulieren die zukünftige Auslastung von Anlagensteuerungen

Neue Forschungsarbeiten aus Pader-born erlauben eine Kosten und Zeitsparendere Planung komplexer Anla-gen wie Windkraftwerke, Wasserauf-bereitungsanlagen oder Fertigungs-straßen in der Automobilindustrie.

Allen Anlagen gemein ist ein hoherGrad an Automatisierung, der mit Hil-fe kompakter Steuerungsgeräte er-reicht wird. Die Funktionalität dieserKompaktsteuerungen haben die Uni-versität Paderborn und die Fraunho-fer-Projektgruppe „EntwurfstechnikMechatronik“ aus Paderborn virtuellmodelliert. So können Systemabläufefür unterschiedlichste Einsatzgebieteschon vor dem Bau der Anlage simu-liert werden.In Kooperation mit Phoenix Contacthaben die Universität Paderborn unddie Fraunhofer-Projektgruppe „Ent-wurfstechnik Mechatronik“ weitereSchritte zu einer effizienten Planunghoch automatisierter Anlagen unter-nommen. Phoenix Contact ist Welt-marktführer im Bereich Automatisie-rung mit Sitz in Blomberg. Automati-sierung beschreibt das selbstständigeFunktionieren von Anlagen, beispiels-weise die autonome Reaktion auf sichändernde Umweltbedingungen. Dasfunktioniert, indem Sensoren mehr-mals pro Sekunde Messwerte an eineSteuerung weitergeben. Diese be-rechnet Ausgangswerte und entschei-det, wie die Anlage weiterarbeitenoder reagieren soll. Anwendungsbei-spiele finden sich in Windkraftwerken,die selbst auf Windrichtung und -stär-ke reagieren. Damit solche Anlagenpräzise und zeitgenau arbeiten, müs-sen intensive Berechnungen durchge-führt werden, die leistungsfähigeSteuerungen voraussetzen. Bisher konnte erst nach oder zum En-de der Entwicklung solcher Anlagenermittelt werden, wie leistungsstarkdie Steuerungen sein müssen. Das er-forderte kosten- und zeitintensiveTests. Die Paderborner Projektgruppeentwickelte jetzt Methoden und Werk-

Entwicklung ein effizienteres Arbei-ten, da die gewonnenen Informatio-nen direkt als Entscheidungsgrundla-ge mit in die Planung von Anlagen ein-bezogen werden. In Zukunft sollendiese Simulationen auch stärker fürdie Weiterentwicklung verwendetwerden und somit Qualität und Leis -tungsfähigkeit der kommenden Pro-duktgenerationen verbessern.

zeuge, die die Auslastung von Steue-rungen im Vorhinein bestimmen kön-nen. Hierfür werden alle umliegendenEinflüsse detailliert am Computer si-muliert. So ist zu erkennen, ob dievorgegebenen Berechnungszeiteneinzuhalten sind, wie hoch die Aus -lastung ist und wo mögliche Optimie-rungspotenziale liegen.Im Ergebnis werden so Zeit und Kos -ten gespart. Auch erlaubt die neue

Kurz berichtet

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Virtuelle Nachbildung einer Kompaktsteuerung zur Simulation deren zukünftiger Belastung.

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Englische Romantik gibt es jetzt als Taschenbuch

Die von Prof. Dr. Rolf Breuer (Institut für Anglistik und Amerikanistik, Fa-kultät für Kulturwissenschaften) im Laufe seiner aktiven Zeit mehrfach ge-haltene Vorlesung über die englische Romantik, zuletzt im Wintersemester2011/2012 nach seiner Emeritierung, ist nun als Buch in der Reihe UTB(Universitätstaschenbücher) beim Paderborner Fink Verlag erschienen.

Die englische Romantik war vor allem eine Zeitder Umbrüche: Neue Gedanken fanden Aus-druck in den Texten von Blake, Wodsworth, Co-leridge, Byron, Shelley, Keats, Scott und Aus-ten. Rolf Breuer führt anhand repräsentativerAutoren in die Literatur dieser Epoche ein. Ex-kurse zu Malerei und Gartenkunst, Technik undWissenschaft, Gesellschaft und Politik vermit-teln ein umfassendes Bild dieser wichtigen Epo-che. Englische Romantik, Literatur und Kultur 1760bis 1830, Rolf Breuer.

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Uni-Projekt fordert und fördert Paderborner Schülerinnen

Zum dritten Mal haben das Gymnasi-um St. Michael, das Zentrum für Bil-dungsforschung und Lehrerbildung(PLAZ) und das Institut für Germanis -tik und vergleichende Literaturwis-senschaft ein Forder-Förder-Projektfür die fünften Klassen des Gymnasi-ums durchgeführt.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrumfür Bildungsforschung und Lehrerbil-dung (PLAZ) und Prof. Dr. MichaelHofmann aus der Germanistik riefenengagierte Deutsch-Lehrerinnen desGymnasiums St. Michael das Forder-Förder-Projekt ins Leben. Das Projektdient der individuellen Förderung vonSchülerinnen der fünften Klassen. Eswerden unter anderem Medienkom-petenz und Strategien zum selbst ge-steuerten und forschenden Lernen er-worben. „Das Projekt ist sowohl für die eherschwachen, als auch für die leistungs-stärkeren Schülerinnen geeignet, dawir garantieren können, dass die Stu-dierenden die Schülerinnen die ganze

Zeit über begleiten. Sie stehen auchaußerhalb des Unterrichts in E-Mail-Kontakt oder treffen sich auch mal amWochenende in der Bibliothek derUni, um zu recherchieren oder zuschreiben. Das ist für die Schülerin-nen natürlich eine besondere Erfah-rung“, so Susanne Markussen, zu-ständige Lehrerin am Gymnasium St.Michael. Betreut werden die Schüle-rinnen von Lehramtsstudierenden,die im Projekt ihr FachpraktikumDeutsch oder ein außerschulischesPraktikum absolvieren. Jede und jederStudierende begleitet zwischen vierund sechs Schülerinnen, die eine Ex-pertenarbeit zu einem selbst gewähl-ten Thema verfassen und diese amEnde des Schulhalbjahres den Eltern,Lehrern und Mitschülerinnen in einemkleinen Vortrag präsentieren. „Erstwusste ich gar nicht, wie man einenComputer an macht und jetzt schreibeich schon E-Mails und kann meine Ex-pertenarbeit am Computer schreiben.Natürlich helfen die Studentenauch!“, berichtet eine begeisterteSchülerin des diesjährigen Projekts.Die Vorerfahrungen der Schülerinnensind sehr unterschiedlich, doch zu-

sätzliche einführende Workshops inThemen wie „Dateien erstellen undspeichern“, „PowerPoint-Präsentatio-nen erstellen“ oder „Recherchieren inder Stadtbibliothek“ bringen dieSchülerinnen schnell auf einen ge-meinsamen Stand. „Es ist toll zu se-hen, wie die Mädchen sich in ihreselbst gewählten Themen einarbeitenund wie sie dann mit Feuereifer lesen,recherchieren und tippen“, erzählt ei-ne der Studentinnen. Interessierte Lehramtsstudierendedes Faches Deutsch haben die Mög-lichkeit, sich im PLAZ für das Projektanzumelden. Der genaue Anmelde-zeitraum wird noch bekannt gegeben.Geplant ist es, das Projekt jährlichund ab dem Wintersemester 2013/2014 auch für Bachelorstudierende imBerufsfeldpraktikum anzubieten.

Kontakt:Antje Tarampouskas M.A.Zentrum für Bildungsforschung undLehrerbildung (PLAZ)05251 [email protected]

Die Schülerinnen der 5. Klassen des Gymnasiums St. Michael halten stolz ihre Urkunden in der Hand.

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Die Fachpraktikanten und Fachpraktikantinnen des Faches Deutsch betreuten die Schülerinnen über das ganze Schulhalbjahr bei der Expertenarbeitund beim Expertenvortrag.

Lehrkräfte und Wirtschaftspädago-gen suchen Antworten

Annähernd 1,9 Millionen Eurofließen in das knapp dreijährige For-schungs- und Entwicklungsprojekt„InBig“. Der Projekttitel „InBig“steht für „Individuelle Kompetenz-entwicklungswege: Bildungsgangar-beit in einer dualisierten Ausbil-dungsvorbereitung“.

Das Projekt ist Teil des Bundespro-gramms „XENOS – Integration undVielfalt“ und wird gefördert durch dasBundesministerium für Arbeit und So-ziales und den Europäischen Sozial-fonds. Projektträger ist das Ministeri-um für Schule und WeiterbildungNRW (MSW). Wissenschaftlich beglei-tet wird das Projekt durch die Univer-sität Paderborn, Department Wirt-schaftspädagogik, unter der Leitungvon Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Prof.Dr. Marc Beutner und Dr. Andrea Zoy-ke.Arbeitsschwerpunkte sind die The-menfelder Entwicklung von Basiskom-

petenzen, Umgang mit Heterogenität,Integration von Praxisphasen, Gewaltund Toleranz sowie die Weiterbildungvon Führungskräften. In diesem Zu-sammenhang werden unter anderemauch Antworten gesucht auf Misser-folge, Identitätsprobleme, Gewalt-tätigkeiten und fehlendes Interessean Ausbildung bei Jugendlichen.Die Projektpartner aus dem centre forvocational education and training (ce-vet) der Universität Paderborn, ausdem Ministerium für Schule und Wei-terbildung des Landes NRW (MSW)sowie aus der Geschäftsstelle für EU-Projekte und berufliche Qualifizierungder Bezirksregierung Düsseldorf(GEB) haben gemeinsam mit Bil-dungsgangakteuren aus sechs betei-ligten Berufskollegs in NRW seit März2012 erste Grundlagen gelegt. Biszum Herbst 2012 stoßen weitere zwölf

Berufskollegs zur Unterstützung derProjektarbeit hinzu. Ein Beirat trägt imProjektablauf zur Qualitätssicherungsowie zum Transfer der Konzepte undErgebnisse bei. Zu diesem Beiratzählen Vertreter aus dem Bundes -institut für Berufsbildung (BIBB), ausKultusministerien ausgewählter Bun-desländer, aus der österreichischenReferenzstelle für Qualität in der Be-rufsbildung (ARQA-VET) und aus ei-nem regionalen beruflichen Ausbil-dungszentrum in den Niederlanden(ROC Nijmegen).

Kontakt:Prof. Dr. H.-Hugo KremerDepartment Wirtschaftspädagogik05251 [email protected]/wipaedhttp://cevet.upb.de/inbig

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Stiftungsprofessur von dSPACE fürdie Universität Paderborn

Das Institut für Informatik der Uni-versität Paderborn erhält eine neueProfessur für „Verteilte EingebetteteSysteme“, gestiftet von der dSPACEGmbH, Paderborn.

Eingebettete Systeme integrierenComputer in technische Umgebungenund sind zunehmend verteilt reali-siert, zum Beispiel in modernen Fah-rerassistenz- und Sicherheitssyste-men von PKW, die mit zahlreichen Ak-toren, Sensoren und diversen Rech-nersystemen im Auto und zukünftigauch außerhalb des Autos verbundensind. Für die nächsten fünf Jahre wirddSPACE zwei Millionen Euro für Per-sonal- und Sachausstattung bereit-stellen. „Die Universität Paderbornfreut sich sehr über das großzügigeEngagement von dSPACE“, so Präsi-dent Prof. Dr. Nikolaus Risch. „Es er-möglicht uns, den zukunftsträchtigentechnischen Bereich der Informatik inForschung und Lehre weiter auszu-bauen.“Für die Paderborner Informatik be-deutet die Stiftungsprofessur eineVerstärkung des bestehenden For-schungsschwerpunktes im Bereicheingebetteter Systeme und eine För-

derung der interdisziplinären Zusam-menarbeit mit den Ingenieurwissen-schaften. „Schon heute fährt in ei-nem modernen PKW mehr hochspe-zialisierte und sichere Software als inden neuesten Flugzeugen. UnsereStiftungsprofessur soll dafür diebenötigten Spezialgebiete der Infor-matik an der Universität Paderbornverankern“, so Dr.-Ing. Herbert Han-selmann, Geschäftsführender Gesell-schafter der dSPACE GmbH.

In der Lehre wird die Stiftungsprofes-sur maßgeblich an dem neuen Studi-engang Computer Engineering betei-ligt sein, der derzeit von der Informa-tik und der Elektrotechnik der Univer-sität Paderborn aufgebaut und imWintersemester 2013/2014 startenwird.

Patrick Kleibold

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Dr.-Ing. Herbert Hanselmann (links), Geschäftsführender Gesellschafter der dSPACE GmbH Pader-born, und Prof. Dr. Nikolaus Risch, Präsident der Universität Paderborn, nach der Unterzeichnungdes Vertrages über die Stiftungsprofessur.

Universitätsstadt für zwei Wochen

Während des 40-jährigen Ju-biläums zeigte sich, dass die Uni-versität endgültig in der Stadt an-gekommen ist. Für die zwei Ju-biläumswochen sind die Paderbor-ner Ortsschilder mit dem Zusatz„Universitätsstadt“ versehen wor-den. Heinz Paus, der Bürgermeis -ter der Stadt Paderborn, signali-sierte mit diesem Geschenk – wennauch nur auf Zeit, dass die heimi-sche Politik durchaus um die Be-deutung der Hochschule weiß.

Patrick Kleibold

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ten Runde Auszüge aus den Romanen„Lippels Traum“, „Der Gurkenkönig“oder „Emil und die Detektive“ vorge-tragen. Nach jeder Runde wurde dieLeseleistung der einzelnen Vorleservon den Schülerinnen und Schülernbewertet. Letztlich durchsetzen konn-te sich Thomas Reclaw mit einem Aus-zug aus dem Buch „Eine Woche vollerSamstage“ von Paul Maar, der denSaal zum Lachen und dem Vorleserdie notwendigen Punkte zum Siegbrachte.Der „Vorlesewettbewerb mit Kinder-jury“ wurde erstmals 2011 als eine in-novative Möglichkeit zur Leseförde-rung und Lesemotivation vomDeutschtreff unter der Leitung von El-ke Düsing und Claudia Kukulenzdurchgeführt. Dabei treten die Schü-lerinnen und Schüler nicht gegenein-ander an, sondern bewerten die Vor-leseleistungen angehender Lehrerin-nen und Lehrer. In entspannter At-

mosphäre erleben sie, wie verschie-dene Auszüge aus der Kinder- und Ju-gendliteratur durch die kunstvollenVorträge lebendig werden, wobei dasAmalthea-Theater dem Leseerlebniseinen besonderen Charme verleiht.Neben den Schülerinnen und Schü -lern werden auch die Lehramtsstu-dentinnen und -studenten gefordert:Das Vorlesen gehört zum Alltag derangehenden Deutschlehrer, und derVorlesewettbewerb erlaubt dabei inspielerischer Atmosphäre, die eige-nen Vorlesefähigkeiten einmal vorzukünftigem Publikum auszuprobie-ren. Der nächste „Vorlesewettbewerbmit Kinderjury“ ist für das Frühjahr2013 geplant.

Kontakt:Michael TangerDeutschtreff05251 [email protected]

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Kinder küren Kommilitonen zum besten Leser

Zum zweiten Mal hat der Deutsch-treff der Universität Paderborn imSommer den Vorlesewettbewerb mitKinderjury durchgeführt.

Vor einer Jurorengruppe von fast 50Schülerinnen und Schülern der vier-ten Klassen der Domschule und derOverbergschule lasen die Studentin-nen und Studenten Thomas Reclaw,Pia Freitag, Elvira Giesbrecht, Michae-la Crone und Jonas Timmerberg inzwei Vorleserunden um den Titel desbesten Vorlesers der Universität Pa-derborn 2012.Während in der ersten Runde aus demden Vorlesern unbekannten Buch„Hier kommt Lola“ von Isabel AbediTextauszüge von jeweils drei Minutenvorgelesen wurden, haben die Stu-dentinnen und Studenten in der zwei-

Der Sieger Thomas Reclaw (3. v. l.) mit der Kinderjury.

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Zehn Jahre „Balu und Du“

Emre ist neun Jahre alt und hatte bisvor kurzem noch Schwierigkeiten,Kontakte zu Mitschülern zu knüpfen.Seine Klassenlehrerin schlug ihn inAbstimmung mit den Eltern für dasMentorenprogramm „Balu und Du“der Universität Paderborn vor. SeitEmre ein Mogli ist und einen Balu anseiner Seite hat, klappt es auch mitden Freunden in der Klasse.

Emre ist nur eines von 4 000 Moglis,die über das Projekt „Balu und Du“bisher einen Balu gefunden haben.Balus sind Lehramtsstudierende, dieehrenamtlich jeweils einen Mogli, einGrundschulkind, ein Jahr lang im All-tag begleiten. Die Moglis treffen sichein- bis zweimal in der Woche mitihren Balus, wie sie in Anlehnung an„Das Dschungelbuch“ genannt wer-den, um gemeinsam etwas zu unter-

nehmen. „Wir waren schon gemein-sam picknicken, zusammen im Zoooder haben Weihnachtsplätzchen ge-backen“, so eine Studierende. Die Balus bieten ihren Moglis nebender Familie und Schule Lernanregun-gen, wobei es explizit nicht um Haus-aufgabenhilfe geht, sondern darum,bei den Kindern durch neue Erfah-rungsräume die Lernfreude zuwecken. Durch die Balus machen dieMoglis oft Erfahrungen, die sie inihrem gewöhnlichen Alltag womöglichnicht machen würden.Das Projekt existiert bundesweit seitnunmehr zehn Jahren. Den Anfangmachten die Standorte Osnabrückund Köln im Jahre 2002, aktuell sindes 50 Standorte mit über 4 000 Mog-lis, die einen Balu gefunden haben.An der Universität Paderborn geht dasProjekt, das von Prof. Dr. ChristineFreitag aus dem Institut für Erzie-hungswissenschaft geleitet wird, nun

in das dritte Projektjahr. Unterstütztwird es durch die Universität Pader-born, das Zentrum für Bildungsfor-schung und Lehrerbildung (PLAZ) unddie Bürgerstiftung Paderborn.

Kontakt:Sarah RölkerInstitut für Erziehungswissenschaft05251 [email protected]

Projektkoordinatorin Sarah Rölker (1. Reihe 3. v. l.), Zauberer Jean Olivier (1. Reihe 5. v. l.) und die Moglis mit ihren Balus bei der Jubiläumsfeier des Pro-jekts „Balu und Du“.

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Achtes Emeriti-Treffen – EhemaligeProfessoren informieren sich überdie „Zukunftsmeile Fürstenallee“

Zum achten Mal hat jetzt das Emeri-ti-Treffen der ehemaligen Professo-rinnen und Professoren stattgefun-den. Rund dreißig Ehemalige warender Einladung des Ehemaligenver-eins in die Zukunftsmeile Fürstenal-lee gefolgt.

Der Vizepräsident für Forschung undwissenschaftlichen Nachwuchs, Prof.Dr. Wilhelm Schäfer, hielt einen Vor-trag zum Thema „Zukunftsmeile Fürs -tenallee – Spitzenforschung für denMittelstand!“. „Was hier in Paderbornentstanden ist, sei einfach spitze. DieRegion habe durch den Erfolg beimSpitzencluster einen riesigen Sprunggemacht und gehöre jetzt zu den for-schungsstärksten und innovativstenin ganz Deutschland”, sagte Schäfer. Die Treffen finden seit Herbst 2008mit großem Erfolg statt. Die zahlrei-

chen Teilnehmer äußerten sich sehrpositiv über die Gelegenheit, ehemali-ge Kollegen wieder zu sehen undNeuigkeiten aus ihrer Universität zuerfahren.

Patrick Kleibold

Kontakt: Alexandra DickhoffAlumni 05251 [email protected]

Mehr als 30 ehemalige Professoren trafen sich zum achten Emeriti-Treffen in der „Zukunftsmeile Fürstenallee“.

Einführung in die Bibliotheksbenutzung für interessierte Mitarbeiten-de der Universität

Sie erhalten einen ausführlichen Einblick in den Aufbau der Bibliothek,erfahren, wie Sie gewünschte Literatur schnell und ohne großen Auf-wand finden, welche Informationen Sie direkt von Ihrem Arbeitsplatzaus abrufen können und wer Ihre Ansprechpartner bei Fragen und Pro-blemen sind.

Bei Interesse an einer Einführung wenden Sie sich bitte an das Informa-tionszentrum, 05251 60-2017 oder [email protected]

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Herzliches Wiedersehen – Universität feierte zum zweiten MalLibori mit ihren Ehemaligen

Am Libori-Freitag trafen sich rund110 ehemalige Studierende sowieDozenten der Hochschule zum zwei-ten Libori-Treff der Ehemaligen aufdem Paderborner Franz-Stock-Platz.Eingeladen hatte Alumni Paderborn,der zentrale Ehemaligenverein derHochschule.

Viele der Teilnehmer brachten ihre al-ten Studienausweise mit und kamendarüber bei einem gemütlichen Bieraus dem eigens angefertigten Alumni-Bierkrug schnell ins Gespräch. Inlockerer Runde plauderte man überdie Studienzeiten an der Uni undtauschte Erinnerungen aus.„Es ist schön, ehemalige Kommilito-nen und Dozenten nach so vielen Jah-ren wiederzusehen. Das Ehemaligen-Treffen ist eine tolle Veranstaltungund im kommenden Jahr werde ichauf jeden Fall wieder dabei sein“, sag-te die ehemalige Studentin der Ma-thematik, Renate Hermesmeier. Anschließend konnten die Teilnehmerbei einem Stadtbummel mit dem Pa-derborn-Gästeführer Heiko Appel-

baum, ebenfalls ein Alumnus der UniPaderborn, ihren ehemaligen Stu -dienort neu entdecken.Das Volksfest ist noch heute ein be-liebter Treffpunkt für die Ehemaligender Uni und sie kommen eigens fürdie Veranstaltung wieder gerne nachPaderborn. Das Libori-Treffen der Ehemaligen sollvon nun an ein Treffpunkt für die Al-umni der Universität werden und wirdauch im kommenden Jahr angeboten.

Fotogalerie Ehemaligen-Treffen Libori2012: groups.uni-paderborn.de/gal-lery/

Patrick Kleibold und Alexandra Dickhoff

Kontakt: Alexandra DickhoffAlumni 05251 60-2074

Am Libori-Freitag haben sich rund 110 ehemalige Studierende sowie Dozenten der Hochschule zum zweiten Libori-Treff der Ehemaligen auf dem Franz-Stock-Platz getroffen.

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Agnes Brune (v. l.), ehemalige BWL-Studentin, Renate Hermesmeier, ehemalige Mathematik-Stu-dentin, Prof. Dr. Dr. Peter Freese, Erster Vorsitzender Alumni Paderborn, und Alexandra Dickhoff,Geschäftsführerin Alumni Paderborn, freuten sich beim Ehemaligen-Treffen der Universität Pader-born über das Wiedersehen.

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Einblicke in die Lesewoche am Institut für Romanistik: Wenn Studenten zu Autoren werden

Worauf kommt es beim Schreiben ei-ner Geschichte an? Wie bringt manden Leser dazu, von der ersten biszur letzten Seite gebannt mitzulesenohne das Buch weglegen zu wollen?Steckt nicht in jedem von uns dieFähigkeit, eine Geschichte zu schrei-ben, wenn man erst einmal angefan-gen und bereits einen Handlungsent-wurf im Kopf hat?

Dies alles erfuhren die Studierendenaus erster Hand, als der argentinischeKrimiautor Raúl Argemí, einer dermarkantesten Gegenwartsschriftstel-ler Lateinamerikas, Ende Mai an derUniversität Paderborn eine Lesungund einen Workshop zum Schreibenvon fantastischen Geschichten leite-te. Die beiden Veranstaltungen fan-den im Rahmen des Seminars „Litera-tura fantástica argentina“, geleitetvon Prof. Dr. Sabine Schmitz vom In-stitut für Romanistik, statt.

Am Abend vor dem Workshop las RaúlArgemí aus „El Gordo, el Francés y elRatón Pérez“, einer Geschichte übermenschliche Intrigen, Begierden undDemütigung in einer Welt, in der we-nig Platz für das Gute ist. Dabei er-klärte er auf authentische und sehrunterhaltsame Art, warum er die Cha-raktere genau so und nicht anderskonstruiert hat, was er sich bei denverschiedenen Handlungen gedachthat und wie die einzelnen Puzzleteilesich am Ende zu einem Großen undGanzen zusammenfügen ließen. „Eswar überaus interessant, einmal ausdem anderen Blickwinkel sehen undfühlen zu können, wie einzelne Ge-danken verflochten werden, Handlun-gen und daraus die Geschichten ent-stehen, die wir Leser zumeist nur alsEndprodukt zu sehen bekommen“,sagte Afag Meyer, eine der Seminar-teilnehmerinnen.Im Rahmen des Workshops konnte ei-ne Gruppe von 19 Studierenden daszuvor im Seminar erworbene theoreti-sche Wissen zur fantastischen Litera-tur in die Praxis umsetzen und eine ei-

gene Kurzgeschichte verfassen.Während des Workshops las Argemídie Werke der Studierenden vor undkonnte sich schnell in die Gedankender „Juniorautoren“ hinein fühlen. Ergab konkrete Vorschläge zu Inhaltund Aufbau der einzelnen Geschich-ten, die die Teilnehmenden zumNachdenken anregten.Die Studierenden waren begeistertund haben aus diesem Seminar vielmitgenommen. „Wir haben live mit ei-nem tollen lateinamerikanischenSchriftsteller interagieren können, derunseren Horizont durch seine zahlrei-chen und überaus spannenden Anek-doten um einiges erweitert hat“, be-stätigt Saskia Fusy, eine weitere Se-minarteilnehmerin.

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Kontakt:Prof. Dr. Sabine SchmitzInstitut für Romanistik05251 [email protected]

Gruppenbild mit Raúl Argemí.

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Theaterworkshop – Yasmina Rezaneu entdeckt

Yasmina Reza ist die meistgespielteTheaterautorin der Gegenwart.Stücke wie „Art“, „Trois versions dela vie” und „Le dieu du carnage”machten die Französin weltweit be-kannt.

Im Rahmen eines eintägigen Theater-workshops hatten Paderborner Stu-denten die Möglichkeit, Rezas „Art“von einer ganz neuen Seite zu ent-decken. Prof. Dr. Sabine Schmitz initi-ierte den Workshop als Teil ihres Ro-manistik-Aufbauseminars zum Thea-ter von Reza. Geleitet und gestaltetwurde er von der theatererfahrenenFranzösischdozentin Elise Rynkowski.Sie verfolgte mit dem Workshop einedoppelte Zielsetzung: Die Studentensollten zunächst für die Einsatzmög-lichkeiten ihres Körpers und ihrer

Stimme sensibilisiert werden, umdann im nächsten Schritt zu lernen,wie sie diese beiden Instrumente aufder Bühne einsetzen können.Der Tag begann mit Vorüberlegungenund Textarbeit zu den drei Figurenaus „Art“. Dann stand der Körper imMittelpunkt: Aufwärm- und Entspan-nungsübungen halfen den Studenten,das Ausdruckspotenzial ihres Körperszu entdecken und für die Schaffungeiner Figur einzusetzen. Am Nachmit-tag widmeten sich Rynkowski und ih-re Theaterschüler der Stimme. An-hand verschiedener Übungen lerntendie Studenten, ihre Stimme bewussteinzusetzen und die Stimme einer be-stimmten Figur zu finden.Zum Abschluss des Workshops konn-ten die Teilnehmer ihre neu erworbe-nen Kenntnisse und Fähigkeiten an-wenden: In Kleingruppen studiertensie eine kurze Szene aus „Art“ ein undpräsentierten diese dann auf der Büh-

ne vor einem kleinen Publikum. DieZuschauer zeigten sich beeindrucktvon der Qualität der so kurzfristig ein-studierten Szenen. Und auch allge-mein war die Resonanz auf denWorkshop ausnahmslos positiv: Fürdie Studenten war das Schauspielerneine neue und bereichernde Erfah-rung, die ihnen darüber hinaus RezasStück näher brachte. Workshop-Leite-rin Rynkowski und auch InitiatorinSchmitz, die selbst an vielen Übungenteilnahm, waren begeistert von der in-tensiven Arbeit der Studenten unddem tollen Ergebnis einer etwas an-deren Lehrveranstaltung.

Linda Englisch

Kontakt:Prof. Dr. Sabine SchmitzInstitut für Romanistik05251 [email protected]

Körperübungen halfen den Studenten, ihren Körper auf der Bühne bewusst einzusetzen.

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¡Que viva Madrid!

Die Exkursion in die spanischeHauptstadt, die im Rahmen desHauptseminars „Madrid“ von Prof.Dr. Stefan Schreckenberg stattfand,hat nicht nur alle Erwartungen derTeilnehmerinnen (neben 16 Studie-renden auch drei Doktorandinnendes Instituts für Romanistik) erfüllt,sondern sogar – dem bunten Pro-gramm und hervorragenden Wettersei Dank – bei weitem übertroffen.

Den thematischen Auftakt bildete dieReise in das Madrid Verde mit demBesuch des bekannten Parque del Re-tiro im Stadtzentrum sowie demaußerhalb gelegenen El Capricho, derGeheimtipp schlechthin laut der bei-den studentischen Referentinnen.Auch zu den anderen attraktiven Be-sichtigungszielen – von verschiede-

nen Museen wie dem Prado oder Rei-na Sofía über die Biblioteca Nacional,dem Teatro María Guerrero bis hinzum Congreso de los Diputados – ha-ben die Studentinnen in interessan-ten Vorträgen sowohl wertvolles Insi-derwissen als auch spannende Anek-doten zum Besten gegeben. Die enge Zusammenarbeit mit unse-ren spanischen Partneruniversitätenermöglichte es außerdem, einerseitseinen wissenschaftlichen Einblick indie Welt des Theaters durch den Be-such der Real Escuela de ArteDramático zu gewinnen; andererseitsvermittelte die Besichtigung der Uni-versidad Carlos III interessante Ein-drücke von der spanischen Studen-tenwelt. Nach einem erfahrungsreichen Aus-flug in das historische Toledo rundetedas gemeinsame Picknick inmittendes zentralen Parque del Oeste mit

seinem besonderen spanischen Flairdie überaus gelungene Exkursion ab.

Julia Kröger und Pamela Peters

Kontakt:Prof. Dr. Sabine SchmitzInstitut für Romanistik05251 [email protected]

Verena Welling, Regina Wiens, Denisse Valencia Zang, Larissa Kahrau, Pamela Peters, Kristina Kolb, Franziska Förster, Sara Irrgang, Ann-Christin Rahe,Eva Niksa, Julia Kröger, Jessica Post, Stefanie Wiesemann Lemos, Stefan Schreckenberg, Larissa König, Magdalena Can, Madeleine Meyer und CorinnaSeifert (v. l.) auf dem Plaza de España.

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Praxisseminare unterstützen westfälischen Hörspielwettbewerb

Im Sommer fand auf dem KulturgutHaus Nottbeck in Oelde die Verlei-hung des ersten westfälischen Kurz-hörspielpreises „Shortcuts” statt.Der Preis wurde von der LWL-Litera-turkommission für Westfalen unddem IMT-Medien der Universität Pa-derborn initiiert.

An der dramaturgischen und tontech-nischen Umsetzung der Wettbewerbs-beiträge waren Studierende der Uni-versität Paderborn (Seminarleitung:Prof. Dr. Walter Gödden, Dr. ThomasStrauch, Carsten Engelke) und derUniversität Weimar (Seminarleitung:Prof. Nathalie Singer, Martin Becker,Mario Weise) beteiligt.Zwei Piloten wissen nicht genau, wassie überhaupt transportieren – undwerfen ihre Ladung kurzerhand übereinem Dorfplatz ab. Ein Ehepaarmacht aus einer Mücke einen Elefan-ten – und schon tobt der Zirkus durch

das Schlafzimmer. Ein Mann wird imFlughafen zum Telefon gerufen – undfindet sich inmitten eines Dramas wie-der. Es sind große Geschichten, diebeim „Shortcuts“-Hörspielaward kurzerzählt werden. Auf der großen Gala-veranstaltung zum WestfälischenKurzhörspielaward erlebten sie ihreWeltpremiere. Eine mehrköpfige Jury unter Beteili-gung der Universität Paderborn (Dr.Thomas Strauch, IMT Medien, Prof.Dr. Walter Gödden, Fakultät für Kul-turwissenschaften) suchte die Texteder zehn Finalisten aus. Produziertwurden sie von Studierenden des „Ex-perimentellen Radios“ der Bauhaus-Universität Weimar und der Univer-sität Paderborn. Insgesamt beteilig-ten sich rund 100 Autorinnen und Au-toren mit über 180 Beiträgen am Kurz-hörspiel-Wettbewerb. Bei der Preisverleihung auf dem Kul-turgut Nottbeck stimmten die Besu-cher in den Kategorien „Beste Text-vorlage“ und „Beste Regie“ ab. DenAutorenpreis (jeweils 500 Euro) er-

hielten das Autorenduo Karr&Wehner(„Das Robinson-Dilemma“), Lara Siel-mann („Wo wir wuchsen“) und LudgerHaumann („Aufkröppen in Gelsenkir-chen“). Der Regiepreis (300 Euro)ging an die Studentin Stefanie Heim. Die Siegerbeiträge erscheinen auf ei-ner CD und sind außerdem eine Zeit-lang an Hörinseln im Park des Litera-turmuseums Nottbeck zu hören. Die Studierenden der Universität Pa-derborn lernten in diesen Projektenüber das Fachwissen hinaus, wie ko-operative Projekte mit unterschiedli-chen Partnern zeitnah realisiert wer-den können.

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Kontakt:Dr. Thomas StrauchZentrum für Informations- und Me-dientechnologien05251 [email protected]

Die Jury erläutert dem Publikum die Kriterien der Vorauswahl.

Kurz berichtet

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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Kurz berichtet

Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

Arbeitsgruppe Medienpädagogik veröffentlicht App

Die Arbeitsgruppe „Medien – Bildung– Forschung“ um Prof. Dr. Bardo Her-zig (Institut für Erziehungswissen-schaft) hat eine Service-App ent-wickelt und nun veröffentlicht. MitHilfe der App können Studierendeund weitere Interessierte aktuelle In-formationen der Arbeitsgruppe auf ihrSmartphone laden. „Wir bieten nebenaktuellen Informationen zu Projektenund Aktivitäten der Arbeitsgruppe vorallem solche Informationen, die fürStudierende hilfreich sind: Kontakt-daten der Arbeitsgruppenmitglieder,die aktuellen Sprechzeiten oder wich-tige Termine und Hinweise zu Prüfun-gen, Seminaren und Vorlesungen“, soProf. Herzig. Dabei hat die Arbeits-gruppe Wert auf eine möglichst an-wenderfreundliche Gestaltung gelegt,etwa durch Möglichkeiten der direk-ten Kontaktaufnahme per E-Mail oderper Anruf aus der App heraus. Im Sin-ne von Alltagstauglichkeit enthält dieApp vorrangig die Informationen, die

in Bezug auf die Bewältigung des Stu-dienalltags einen hohen praktischenWert haben. Alle anderen Informatio-nen können auf der ausführlichenWebpräsenz der Arbeitsgruppe nach-gelesen werden. Die App liegt für dasBetriebssystem Android (verfügbarbei Google Play) vor, eine iOS-Version

wird derzeit erstellt und ist bald ver-fügbar. Unabhängig vom Betriebssys -tem kann das Informationsangebotauch als Web-App aufgerufen wer-den.

Weitere Informationen und Downloadunter http://www.upb.de/ag-herzig

Die neue App ist jetzt veröffentlicht worden

Fachspezifische Rechercheworkshops für Studierende

Sie schreiben eine Seminar- oder Abschlussarbeit? Sie haben Probleme bei der Suche nach wissenschaftlicher Litera-tur? Stellen Sie Ihre Fragen in unseren fachspezifischen Rechercheworkshops und erfahren Sie, welche Kataloge undDatenbanken für Ihr Thema relevant sind. Nach einem kurzen Einstieg in Suchstrategien und -techniken recherchie-ren Sie unter Anleitung in Kleingruppen und lernen Tricks und Tipps für die Literatursuche kennen. Wir bieten Ihnenindividuelle Unterstützung, die speziell auf die Fragestellungen Ihrer Arbeit abgestimmt ist.

Termine: Geisteswissenschaften Dienstag, 22.1.2013, 10:00 Uhr

Literaturwissenschaften/ Donnerstag, 24.1.2013, 10:00 UhrMedienwissenschaften

Naturwissenschaften/ Donnerstag, 17.1.2013, 10:00 UhrSport Mittwoch, 23.1.2013, 14:00 Uhr

Dauer: ca. 60 bis 120 MinutenTreffpunkt: Schulungsraum der Bibliothek, Ebene 5, BI 5.103Anmeldung: im Informationszentrum, 05251 60-2017 oder [email protected]

Um möglichst genau auf Ihre Fragen eingehen zu können, ist eine Anmeldung mit Angabe von Fach und Thema derwissenschaftlichen Arbeit bis drei Tage vor dem Veranstaltungstermin für uns hilfreich.

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Ehrenamtliche Unterstützung für gemeinnützige Organisationen

Die Einsatzpläne des Rettungsdiens -tes der Malteser optimieren, der Dia-konie helfen, Menschen für das Eh-renamt zu gewinnen, Schüler ausNicht-Akademikerfamilien für einStudium motivieren – drei Beispieledafür, wie Studierende der Wirt-schaftswissenschaften gemeinnützi-ge Organisationen aus der RegionOstwestfalen in diesem Sommerse-mester ehrenamtlich unterstützt ha-ben.

Die Projekte waren Teil des Pro-gramms Economics Citizenship Edu-cation an der Fakultät für Wirtschafts-wissenschaften. Durch die Teilnahmesollen Studierende an gesellschaftli-che Problemstellungen und die Wich-tigkeit des Ehrenamtes herangeführtwerden. Das Konzept des ServiceLearning verbindet Lernen mit derÜbernahme von Verantwortung in ei-nem gemeinnützigen Bereich.In dem Programm sind die Studieren-den zwei Monate in engem Kontaktmit den gemeinnützigen Organisatio-nen. Bei Besuchen vor Ort und Be-sprechungen unterstützen die Studie-renden die Kooperationspartner mit

ihrem im Studium erworbenen Fach-wissen. Dabei decken die Projektevon der Planung des Personaleinsat-zes bis zur Entwicklung von Marke-tingkonzepten eine gelungene Band-breite des wirtschaftswissenschaftli-chen Studiums ab.Im Rahmen der Abschlussveranstal-tung im vergangenen Sommersemes -ter präsentierten die Studierendengemeinsam mit den gemeinnützigenOrganisationen ihre Ergebnisse. Derstellvertretende Bürgermeister derStadt Paderborn, Martin Pantke, un-terstrich die Wichtigkeit solcher Pro-gramme und des Ehrenamtes für dieRegion. Mit Bezug auf die Fußball-EM2012 stellte der Studiendekan Prof.Dr. H.-Hugo Kremer heraus, „dass anTagen wie diesen nicht nur Fußballgespielt wird, sondern mit dem Pro-gramm Economics Citizenship Educa-tion ein Pflänzchen heranwächst, wel-ches gesellschaftliche Verankerungvon Hochschulen herausstellt undneue Wege eröffnet.“Der Initiator des Programms, Junior-professor Dr. Karl-Heinz Gerholz, zeig-te sich zufrieden: „Mit Economics Citi-zenship Education geben wir Studie-renden die Möglichkeit, über denTeller rand zu schauen und sie für dieBedeutung gesellschaftlichen Enga-

gements zu sensibilisieren. Gleichzei-tig profitieren die gemeinnützigen Or-ganisationen der Region durch diefachliche Unterstützung. Die Motivati-on und Einsatzbereitschaft der Stu-dierenden zeigen, dass sie nebendem Studium auch motiviert und en-gagiert sind, regionale Verantwortungzu übernehmen.“Das Programm Economics CitizenshipEducation startete im Sommersemes -ter 2012. Als gemeinnützige Koopera-tionspartner waren etwa die DiakoniePaderborn-Höxter, die Malteser West-falen-Lippe, Arbeiterkind und Rota-ract Paderborn dabei. Interessiertegemeinnützige Organisationen kön-nen für zukünftige Projekte gerne perE-Mail an [email protected] Kontaktaufnehmen.

Kontakt:Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz GerholzDepartment Wirtschaftspädagogik05251 [email protected]/ece

Die Teilnehmer von Economics Citizenship Education mit Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz (rechts), Prof. Dr. H.-Hugo Kremer (12. v. r.) und Martin Pantke(14. v. r.).

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Paderborner Universitätszeitschrift 2-2012

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sie erfuhren Interessantes über dieHerstellung von Nanostrukturen, dieLabore der Quantenoptik und physi-kalische Großgeräte. Auch Physikpro-fessor Dr. Thomas Zentgraf freut sichüber die Resonanz und das Interesseder Besucher: „Vom Schulkind überAbiturienten bis hin zu den Elternkonnten wir unsere Gäste für die Phy-sik begeistern.“ Weiterhin betont er,„dass insbesondere die vielen Studie-renden und Doktoranden wesentlichzum großen Erfolg des Tages beige-tragen haben.“

Heike Probst

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Wie ein Gebäude zur Bühne wird

Das neue Gebäude L am Pohlweg istmit seinen roten Farbakzenten einechter Hingucker. Am Tag der offe-nen Tür nutzte das Department Phy-sik diese Eigenschaft und verwan-delte das Gebäude in eine einzigegroße Bühne, um die Physik an derUni Paderborn zu präsentieren. Inden Hörsälen informierten Vorträgeüber die Forschungen der Arbeits-gruppen. Das Foyer war der Dreh-und Angelpunkt aller Aktivitäten.Hier fanden viele Informations- undBeratungsgespräche statt, aber mankonnte auch einfach bei Kaffee undWaffeln dem bunten Treiben zu-schauen.

Über 50 Studierende und Mitarbeiterder Physik hatten das Foyer in einenExperimentier-Parcours verwandelt,der von den großen und kleinen Besu-chern begeistert genutzt wurde. Sokonnte man eine Pyramide aus Plas -tikbechern mit dem Schall einer Pau-ke zu Fall zu bringen. Oder geschickteine Kugelbahn zum Beladen einer Ei-senbahn nutzen, die lustig ihre Run-den auf den Gleisen drehte. Mutigeverschossen Ringe mit der Indukti-onskanone aus der Event-Physik-Show. Und auch das Experiment ausder letzten „1, 2 oder 3-Show“ fehltenicht. Johannes Pauly, Student und

Event-Physiker, erklärte dem Publi-kum mit Unterstützung von Ralf Win-terberg (Techniker im physikalischenPraktikum), warum es blitzt, wenn ei-ne Straßenbahn im Winter unter einervereisten Oberleitung entlang fährt.

Vom Infoschalter starteten zahlreicheFührungen durch die verschiedenenLabore. In den Reinräumen der Physikkonnten die Besucherinnen und Be-sucher - verkleidet wie die Spurensi-cherung an einem Tatort – bei einemAusflug in den Nano- und Mikro-Kos-mos einen tiefen Einblick in die mo-derne Mikroskopie gewinnen. Oder

Gleich öffnet sich die Schleuse zum Reinraum-Komplex.

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Die Eisenbahn über eine Kugelbahn zu beladen war für Groß und Klein spannend und lustig.

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Personal-Nachrichten1. April 2012 bis 1. Oktober 2012

Promotionen

Fakultät für KulturwissenschaftenAßmann, Sandra, Doing Connectivity– Medienhandeln zwischen formalenund informellen Kontexten. (Betreuer:Prof. Dr. Bardo Herzig)

Berger-Zell, Carmen, Trauerleibsorge– Ein Resonanzphänomen. (Betreuer:Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke)

Derwanz, Heike, Street Artists. Karrie-ren auf dem Kunst- und Designmarkt.(Betreuerin: Prof. Dr. Inga Lemke)

Grote, Marlen, Frühe deutschsprachi-ge Sammelhandschriften. (Betreuer:Prof. Dr. Stephan Müller)

Heuer, Imke Wiebke, „Mein ist dieThat“ – Attentäterinnen in der Litera-tur. (Betreuerin: Prof. Dr. GiselaEcker)

Hoffmann, Bomaud, Les représentati-ons hybrides de la mort dans le romanafricain francophone. (Betreuer: PDDr. Stefan Gross)

Hübner, Jennifer, Von Heroinen undMörderinnen – Zur Konstellierungweiblichen Gewalthandelns in derdeutschsprachigen Drama- und Pro-saliteratur ab 1800. (Betreuer: Prof.Dr. Norbert Otto Eke)

Kurnap, Nicole, Genealogie und Er-zählung in Wolframs Parzival. (Be-treuer: Prof. Dr. Stephan Müller)

Marek, Roman, Die Zirkulation der Vi-deobilder. Automatismen der Wieder-holung bei YouTube & Co. (Betreuer:Prof. Dr. Hartmut Winkler)

Nolte, Andrea, Fernsehen bedeutetHinschauen: Die Doku-Soap im Span-nungsfeld zwischen Kritik und Wis-senschaft. Eine Re-Vision ihrer Anfän-ge mit Blick auf das Verhältnis vonFormat und Medium. (Betreuer: Prof.Dr. Hartmut Winkler)

Richter, Robert, Väter in Elternzeit –Umsetzungen und Strategien zwi-

schen Familie und Beruf. (Betreuer:Prof. Dr. Eckard König)

Ringkamp, Daniela, Menschenrechtezwischen Begründung und Verwirkli-chung. Zur Aufwertung des Individu-ums als Adressat von Menschen-rechtspflichten. (Betreuerin: Prof. Dr.Ruth Hagengruber)

Singer, Christoph, Sea Change: TheShore from Shakespeare to Banville.(Betreuer: Prof. Dr. Christoph Ehland)

Zeynalova, Khadija, Die aserbaid-schanische Musikkultur im 20. Jahr-hundert und ihre Rezeption westli-cher Musik. (Betreuer: Prof. Dr. Wer-ner Keil)

Fakultät für WirtschaftswissenschaftenDelius, Robin, Sicherstellen der Abru-fe bei Automotive-Zulieferern mit mi-nimalen Kosten unter besondererBerücksichtigung von Liquiditäts-, Be-schäftigungs-, Knowhow- und IT-Re-striktionen. (Betreuer: Prof. Dr. Wil-helm Dangelmaier)

Göke, Stefan, Personnel Turnover andthe Dynamics of Team Performance:Evidence from German AssociationFootball. (Betreuer: Prof. Dr. BerndFrick)

Klieber, Sebastian, Innovationen be-gleiten. Die Funktion von Schulleiternin Schulentwicklungsprozessen. (Be-treuer: Prof. Dr. Peter F. E. Sloane)

Klöpfer, Stefan, Gewinnmaximieren-de Losgrößen-, Reihenfolge- und Ka-pazitätssteuerung bei bekannter Ver-gangenheit, gegebenen Elementar-faktoren und begrenzter Bedarfsan-meldung. (Betreuer: Prof. Dr. WilhelmDangelmaier)

Meierrieks, Daniel, On the Socio-Eco-nomic Roots and MacroeconomicConsequences of Terrorism. (Betreu-er: Prof. Dr. Thomas Gries)

Naumann, Marc, Robust planning inscheduled passenger traffic with ap-

plied stochastic programming and in-tegrated risk management. (Betreue-rin: Prof. Dr. Leena Suhl)

Redlin, Margarete, Development, Inequality and Poverty in China. (Be-treuer: Prof. Dr. Thomas Gries)

Siefen, Kostja, Simulation und Opti-mierung der Standort- und Kapa-zitätsauswahl in der Planung von Ladeinfrastruktur für batterieelektri-sche Fahrzeugflotten. (Betreuerin:Prof. Dr. Leena Suhl)

Fakultät für NaturwissenschaftenAli, Momem Sayed Ahmed, Synthesisand Characterization of Photo-cross-linkable Polymers and Hydrogel ThinFilms. (Betreuer: Prof. Dr. Dirk Kuck-ling)

Birkenheuer, Stefan, Alternative, en-vironmentally friendly pretreatmentson multi-metal constructions by orga-nosilane-based conversion layers.(Betreuer: Prof. Dr. Guido Grundmei-er)

Chowdhury, Farzana, Untersuchun-gen zur Aufnahme von Antibiotika inRotkohl und Möhren – Verbreitungs-pfade und mögliche Verbraucherrisi-ken. (Betreuer: apl.-Prof. Dr. ManfredGrote)

Ewe, Manuel, Entwicklung und An-wendung einer SBSE-TD/GC/MS-Me-thode zur Bestimmung von Weichma-chern und Antioxidantien in Geträn-ken. (Betreuer: apl.-Prof. Dr. ManfredGrote)

Heß, Felix Reinhold, Generierung vonDefekten auf der Waferkante mittelsNanosekunden-Laserablation für dieAnalyse von Messsystemen. (Betreu-er: Prof. Dr. Jörg Lindner)

Kasdorf, Olga, Mesogene organischeHalbleiter: Untersuchungen zur Mor-phologie, Dotierung und Einbettungin Mikroresonatoren. (Betreuer: Prof.Dr. Heinz-Siegfried Kitzerow)

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Personal-Nachrichten1. April 2012 bis 1. Oktober 2012

Kloster, Viktor, Charakterisierungund Validierung des Ermüdungsriss -verhaltens bei überwiegend negati-ven R-Verhältnissen im Hinblick aufeine sichere Bauteilauslegung. (Be-treuer: Prof. Dr. Hans Albert Richard)

Kreft, Sven, Systematik zur effizien-ten Bildung geospezifischer Umge-bungsmodelle für Fahrsimulationen.(Betreuer: Prof. Dr. Jürgen Gause -meier)

Nordsiek, Daniel, Systematik zur Kon-zipierung von Produktionssystemenauf Basis der Prinziplösung mechatro-nischer Systeme. (Betreuer: Prof. Dr.Jürgen Gausemeier)

Rubitschek, Felix, Biokompatible ul-trafeinkörnige Niob-Zirkonium Legie-rungen – Integrität unter mechani-scher und korrosiver Beanspruchung.(Betreuer: Prof. Dr. Hans-Jürgen Maier)

Sasse, Miriam, SelbstoptimierendeRohrextrusionslinien. (Betreuer: Prof.Dr. Volker Schöppner)

Teutenberg, Dominik, Entwicklung ei-ner Vorgehensweise zur Abschätzungder Einflüsse konstruktions- und ferti-gungsbedingter Toleranzen auf diemechanischen Eigenschaften vonKlebverbindungen unter zyklischerBelastung. (Betreuer: Prof. Dr. OrtwinHahn)

Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und MathematikBrune, Peter, Dynamics of StochasticPartial Differential Equations with Dy-namical Boundary Conditions. (Be-treuer: Prof. Dr. Björn Schmalfuß)

Gerth, Christian, Change Manage-ment for Business Process Models.(Betreuer: Prof. Dr. Gregor Engels)

Giefers, Heiner, Design and Program-ming of Reconfigurable Mesh basedMany-Cores. (Betreuer: Prof. Dr. Mar-co Platzner)

Glahn, Tobias, Zur numerischen Be-rechnung elektromagnetischer Felderin passiven nichtlinearen Materialienim Zeitbereich. (Betreuer: Prof. Dr.Rolf Schuhmann)

Henkler, Stefan, Ein komponentenba-sierter, modellgetriebener Soft-wareentwicklungsansatz für vernetz-te, mechatronische Systeme. (Betreu-er: Prof. Dr. Wilhelm Schäfer)

Huhmann, Tobias, Welchen Einflusskönnen Computeranimationen auf dieRaumvorstellungsentwicklung ha-ben? (Betreuer: Prof. Dr. Peter Ben-der)

Kemmerich, Thomas, Learning andCoordination in Sequential Multia-gent Problems. (Betreuer: Prof. Dr.Hans Kleine Büning)

Kempkes, Barbara, Local strategiesfor robot formation problems. (Be-treuer: Prof. Dr. Friedhelm Meyer aufder Heide)

Koch, Benjamin, Elektrooptische Po-larisationsregelung mit Interferenzde-tektion für automatisches DPQSK-Po-larisationsdemultiplex. (Betreuer:Prof. Dr. Reinhold Noé)

Mathews, Emi, Self-Organizing Ad-hoc Mobile Robotic Networks. (Be-treuer: Prof. Dr. Franz Josef Rammig)

Moutuou, El-kaioum Mohamed, Twis -ted groupoid KR-theory. (Prof. Dr. Joa-chim Hilgert)

Nelkner, Tobias, Rationale and De-sign of a Knowledge Maturing Envi-ronment for Workplace IntegratedLearning. (Betreuer: Prof. Dr. Johan-nes Magenheim)

Pohlenz, Daniel, Wirkungsgradopti-male Regelung eines elektrischenFahrantriebes mit variabler Zwi-schenkreisspannung. (Betreuer: Prof.Dr. Joachim Böcker)

Lange, Björn, Limitierungen der p-Do-tierbarkeit von Galliumnitrid. (Betreu-er: Prof. Dr. Wolf Gero Schmidt)

Pfanner, Gernot, The dangling-bonddefect in silicon Insights into electro-nic and structural effects from first-principles calculations of the EPR-pa-rameters. (Betreuer: Prof. Dr. Wolf Ge-ro Schmidt)

Pollmann, Nora, Phasenstrukturen inHybridpolymeren und deren Einflussauf Mechanik und Chemikalienbe-ständigkeit. (Betreuer: Prof. Dr. Wolf-gang Bremser)

Suckut, Julia, Die Wirksamkeit von pi-ko-OWL als Lehrerfortbildung – EineEvaluation zum Projekt im Kontext inFallstudien. (Betreuer: Prof. Dr. PeterReinhold)

Wünnemann, Martin, Bedingungenund Transfer beim Lernen von Gleich-gewichtsaufgaben. (Betreuer: Prof.Dr. Norbert Olivier)

Fakultät für MaschinenbauGirolstein, Christian, Schwingfestig-keitsverhalten induktiv schnell gehär-teter Klebverbindungen im automobi-len Leichtbau. (Betreuer: Prof. Dr. Ort-win Hahn)

Hesse, Markus, Analyse und Simulati-on der Strömungsverhältnisse in tan-gierenden Innenmischern. (Betreuer:Prof. Dr. Andreas Limper)

Hoffschlag, Reinhild, Nutzung einesneuen Antriebskonzeptes zur Analysedes Adhäsionsverhaltens niedervis-koser Thermoplaste und Entwicklungeiner Systematik zu Betriebspunktfin-dung und -überwachung beim Heiz-elementschweißen. (Betreuer: Prof.Dr. Volker Schöppner)

Kaiser, Elmar, „Scale-Up“ Methodenzur Prozessführung von 2K Spritz -gussbauteilen im Hinblick auf ihreVerbundhaftung. (Betreuer: Prof. Dr.Elmar Moritzer)

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Rautenberg, Jens, Ein Wellenleiter-basiertes Verfahren zur Bestimmungvon Materialdaten für die realitätsna-he Simulation von Schallausbrei-tungsphänomenen am Beispiel starkabsorbierender Kunststoffe. (Betreu-er: Prof. Dr. Bernd Henning)

Tscheuschner, Tobias, The Complexi-ty of Local Max-Cut. (Betreuer: Prof.Dr. Burkhard Monien)

Fakultät für NaturwissenschaftenAlexander Pawlis, II-VI Semiconduc-tor Nanosystems – Applications inQuantum Information Science.

Fakultät für WirtschaftswissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Martin Schneider andie Universität Trier

Fakultät für KulturwissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Nicole Marx an dieUniversität Bremen

Fakultät für MaschinenbauUniv.-Prof. Dr. Hans Jürgen Maier andie Universität Hannover

Fakultät für Elektrotechnik, Informa-tik und MathematikUniv.-Prof. Dr. Björn Schmalfuß andie Universität Jena

Fakultät für KulturwissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Petra Büker an diePädagogische Hochschule Schwä-bisch Gmünd

Uni.-Prof. Dr. Sara Hornäk an die Uni-versität Gießen

Fakultät für WirtschaftswissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Dr. Georg Schneideran die Universität Mannheim

Univ.-Prof. Dr. Caren Sureth an dieUniversität Köln

Fakultät für KulturwissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Hannelore Bublitz mitAblauf des 31.08.2012

Fakultät für NaturwissenschaftenUniv.-Prof. Dr. Michael Weiß mit Ab-lauf des 31.07.2012

Univ.-Prof. Dr. Klaus Lischka mit Ab-lauf des 31.07.2012

Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und MathematikUniv.-Prof. Dr. Franz Josef Rammigmit Ablauf des 31.07.2012

Fakultät für NaturwissenschaftenProf. Dr. Horst Ziegler am 13.04.2012

Prof. Dr. Ernst. Fr. Weber am15.06.2012

Ehemals Fachbereich MaschinentechnikProf. Dr. Joachim Weitland am11.07.2012

Ehemals Abteilung Höxter, Fachbe-reich Landschaftsarchitektur undUmweltplanungProf. Dr. Wilhelm Frohne am31.03.2012

Ehemals Abteilung MeschedeProf. Dr. Karl-Ignaz Kleineberg am25.05.2012

Personal-Nachrichten1. April 2012 bis 1. Oktober 2012

Angenommene Rufe

Eintritt in den Ruhestand

Erteilte Rufe

Abgelehnte Rufe

Verstorben

Habilitation/Verleihung derLehrbefugnis

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Fachwissen und VerständnisProf. Dr. Eva Blumberg, Jahrgang 1975, istseit April 2012 Professorin für Sachunter-richtsdidaktik „Schwerpunkt LernbereichNaturwissenschaften” in der Fakultät fürNaturwissenschaften. Nach ihrem Lehramtsstudium für die Pri-marstufe in Bielefeld und Münster arbeite-te Professorin Blumberg am Seminar fürDidaktik des Sachunterrichts der Westfäli-schen Wilhelms-Universität (WWU) inMünster. Gefördert durch ein Stipendiumder WWU promovierte sie dort zur multi-kriterialen Zielerreichung im naturwissen-schaftsbezogenen Sachunterricht. Dazuarbeitete sie im Rahmen eines Schwer-punktprogramms der Deutschen For-schungsgemeinschaft (DFG) zur „Bil-dungsqualität von Schule“ in einem Ko-operationsprojekt mit dem Max-Planck-Ins titut (MPI) für Bildungsforschung inBerlin mit.Nach ihrem Vorbereitungsdienst an einerMünsteraner Grundschule sammelte Pro-fessorin Blumberg Lehrerfahrungen so-wohl in der Primar- als auch in der Se-kundarstufe. Parallel zu ihrer schulprakti-schen Arbeit war sie unter anderem alsLehrbeauftragte am erziehungswissen-schaftlichen Institut der WWU Münstertätig und arbeitete als Autorin im Wester-mann Verlag an einem Schulbuch mit. Fürihre Dissertation erhielt sie den Faraday-Preis der Gesellschaft für Didaktik desSach unterrichts (GDSU).„Beim Aufbau dieser neuen SU-Professursind mir Forschung und Lehre – möglichstin Verzahnung – gleichermaßen wichtig,wobei mir die Stärkung der SU-Studieren-den besonders am Herzen liegt. Über ihreEinbindung in Forschungsprojekte möchteich den zukünftigen SU-Lehrkräften zu ei-ner fundierten fachwissenschaftlichenund fachdidaktischen Grundausbildungauch empirisches Verständnis und schul-praktische Erfahrungen vermitteln.“

Gutes Argumentieren lernenJun.-Prof. Dr. Elena Ficara, Jahrgang 1974,ist seit September 2012 Juniorprofessorinfür Philosophie und Bildung am Institutfür Humanwissenschaften (Philosophie)der Fakultät für Kulturwissenschaften.Nach einem Studium der Philosophie ander Universität Turin wurde sie 2005 mitdem Thema „Die Ontologie in der Kritikder reinen Vernunft“ an der Universität zuKöln promoviert. Zwischen 2006 und 2011war sie an der Technischen UniversitätBerlin als Lehrbeauftragte und Wissen-

schaftliche Mitarbeiterin tätig. Außerdemwar sie visiting scholar an der Universityof St. Andrews sowie an der HumboldtUniversität zu Berlin. Bevor sie den Ruf der Universität Pader-born annahm, war sie dort bereits Lehr-kraft für besondere Aufgaben. Ihre For-schungsschwerpunkte sind neben Kant,Hegel und Heidegger auch die Metaphy-sik, die philosophische Logik und die Ar-gumentation in der öffentlichen Debatte.„Lerne, gut zu argumentieren und Duwirst gerecht sein. Sei gerecht, und Duwirst gut argumentieren“, so Jun.-Prof.Elena Ficara.

Verantwortlich ausbildenProf. Dr. phil. Birgit Eickelmann, Jahrgang1971, ist seit Oktober 2012 Professorin fürSchulpädagogik am Institut für Erzie-hungswissenschaft der Fakultät für Kul-turwissenschaften. Nach ihrer Ausbildungzur Lehrerin für die Sekundarstufen I undII war Prof. Eickelmann von 1999 bis 2003als Studienrätin tätig. Im Anschluss warsie bis 2012 abgeordnete Lehrerin an derTechnischen Universität Dortmund.Sehr aktiv ist Birgit Eickelmann in derLehrerbildung sowie in der empirischenSchulforschung am Institut für Schulent-wicklungsforschung. Dort wurde sie 2009promoviert, die Habilitation folgte 2012.Prof. Eickelmann wirkt in zahlreichen Pro-jekten der empirischen Schulforschungmit. Dazu gehört unter anderem eine Stu-die der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) zur Schulentwicklung mit di-gitalen Medien. Zudem leitet sie das Pro-jekt „Qualitätssicherung von zentralenPrüfungen“ im Kontext der Weiterentwick-lung und der wissenschaftlichen Beglei-tung des Zentralabiturs in NRW. Seit 2012hat sie gemeinsam mit Prof. Dr. WilfriedBos die wissenschaftliche Leitung als Na-

tional Research Coordinator der interna-tional vergleichenden Schulleistungsstu-die IEA- ICILS 2013 inne. Diese fokussiertcomputer- und informationsbezogeneKompetenzen von Jugendlichen und wirdin 20 Bildungssystemen weltweit paralleldurchgeführt. Birgit Eickelmann über-nimmt regelmäßig nationale und interna-tionale Expertisen und Reviewtätigkeiten.In Paderborn liegen ihre Schwerpunkte inder Empirischen Schulforschung mit be-sonderer Fokussierung auf die Anforde-rungen an Lehren und Lernen im 21. Jahr-hundert sowie die Untersuchung desSpannungsfeldes zwischen Theorie undEmpirie bei der Steuerung des Schulwe-sens. „Ich möchte Studierende ausbilden,ermutigen und ihnen Verantwortungsbe-wusstsein mit auf den Weg geben“, soProf. Eickelmann.

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Unendlich-dimensionale Analysis undGeometrieProf. Dr. Helge Glöckner, Jahrgang 1969,ist seit April 2012 Leiter der Arbeitsgruppe„Unendlich-dimensionale Analysis undGeometrie“ am Institut für Mathematikder Fakultät für Elektrotechnik, Informatikund Mathematik.Prof. Glöckner studierte Mathematik undPhysik an den Universitäten Darmstadtund London. Nach wissenschaftlicherTätigkeit in Erlangen und Darmstadt er-folgte dort 1999 die Promotion in Mathe-matik. Als Post-Doktorand war er in Göt-tingen und Baton Rouge sowie in Darm-stadt tätig. An der Technischen Universitäthabilitierte sich Helge Glöckner im Jahr2004.Im April 2007 trat er ein Heisenberg-Sti-pendium der Deutschen Forschungsge-meinschaft (DFG) an und im Oktober desgleichen Jahres eine Heisenberg-Professuram Institut für Mathematik der UniversitätPaderborn. Diese ging 2012 in eine regulä-re Professur über. Seine Forschungsinter-essen liegen in den Bereichen Unendlich-dimensionale Liegruppen, insbesonderedirekte Limesgruppen, Differentialrech-nung in topologischen Vektorräumen, Un-endlich-dimensionale Geometrie, Struk-turtheorie total unzusammenhängender,lokal kompakter topologischer Gruppensowie Liegruppen über lokalen Körpernund nicht-archimedische Analysis.„Symmetrien geometrischer oder analyti-scher Objekte und Verallgemeinerungenspielen in vielen Bereichen der Mathema-tik und der mathematischen Physik einewichtige Rolle. Liegruppen bilden denSchwerpunkt der Forschungen. In der Leh-re ist mir eine solide Ausbildung der Stu-dierenden im Bereich der Analysis undFunktionenanalysis sowie in Grundlagender Differentialgeometrie ein besonderesAnliegen. Das nicht nur in Hinblick aufSpezialisierungen, sondern auch wegendes breiten Anwendungsspektrums diesergrundlegenden Disziplinen“, so Prof.Glöckner.

Institutionenökonomik und WirtschaftspolitikProf. Dr. Burkhard Hehenkamp, Jahrgang1969, ist seit Mai 2012 Inhaber des Lehr-stuhls für Volkswirtschaftslehre, insbe-sondere Institutionenökonomie und Wirt-schaftspolitik, im Department 4 der Fakul-tät für Wirtschaftswissenschaften. Nach einem Studium der Mathematik,Statistik und Wirtschaftsmathematik ander Technischen Universität Dortmundwurde Prof. Hehenkamp im Jahr 2000 mitdem Thema „Evolutionary Foundations ofOligopolistic Competition“ promoviert.

Für seine Arbeit erhielt er den Disserta-tionspreis der Universität Dortmund.Seine Forschung wurde von der Deut-schen Forschungsgemeinschaft (DFG),von EON-Ruhrgas, der Deutschen Bundes-bank und der Schweizerischen National-bank gefördert. Es folgten Lehraufträge ander Universität Witten-Herdecke sowie ei-ne Vertretung des Lehrstuhls von Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Axel Ockenfels an derUniversität zu Köln und eine weitere Ver-tretung von Prof. Dr. John Haisken-DeNewan der Ruhr-Universität Bochum. Darüberhinaus war Prof. Hehenkamp von 1997 bis2002 Generalsekretär des „Spring-Mee-tings for Young Economists“.2007 habilitierte er sich mit dem Thema„Interdependent Preferences in StrategicInteraction“.Das Forschungsgebiet seines Lehrstuhlsan der Universität Paderborn lässt sich alsAngewandte Mikroökonomische Theoriebeschreiben. Mikroökonomische Theorieund insbesondere Spieltheorie werdenauf institutionenökonomisch und wirt-schaftspolitisch relevante Fragestellun-gen angewandt. Die aktuellen Schwer-punkte liegen in der Wettbewerbstheorieund -politik, der Gesundheitsökonomikund der Personalökonomik. Zukünftigsetzt der Lehrstuhl auf die ExperimentelleWirtschaftsforschung als weiteres metho-disches Standbein.

Kunst und KunstgeschichteProf. Dr. Ulrike Heinrichs, Jahrgang 1964,ist seit April 2012 Professorin fürKunst/Mittlere und Neuere Kunstge-schichte am Institut für Kunst/Musik/Tex-til der Fakultät für Kulturwissenschaften.Nach einem Studium der Kunstgeschich-te, Romanistik und Christlichen Archäolo-gie an der Albert-Ludwigs-Universität inFreiburg und der Université de la Sorbon-ne Paris-IV wurde sie 1992 in Freiburg pro-moviert. Danach war Prof. Heinrichs bis1995 als Wissenschaftliche Volontärin amGermanischen Nationalmuseum Nürnbergtätig. Im Anschluss übernahm sie die Ver-tretung des Konservators der AbteilungenTextilien, Möbel, Spiele und Schmuck undvertrat danach bis 1997 die Assistenz amKunstgeschichtlichen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen. Es folgteein Postdoc-Stipendium am Göttinger Gra-duiertenkolleg „Kirche und Gesellschaftim Heiligen Römischen Reich des 15. und16. Jahrhunderts“. An der Ruhr-UniversitätBochum, wo sie sich mit einer Studie überden Maler und Kupferstecher MartinSchongauer habilitierte, war sie von 1998bis 2006 als Wissenschaftliche Mitarbeite-rin am Kunstgeschichtlichen Institut tätig.

Ab November 2006 hatte Prof. Heinrichseine Zeit-Professur für Kunstgeschichtedes Mittelalters an der Freien UniversitätBerlin inne. 2012 nahm sie den Ruf an dieUniversität Paderborn an. Ihre Schwer-punkte liegen in den Bereichen Skulpturdes hohen und späten Mittelalters; Male-rei und Grafik des späten Mittelalters undder Renaissance in Frankreich, Deutsch-land und den Niederlanden; Bausteine ei-ner Geschichte des Bildes und des Sehensim hohen und späten Mittelalter in histo-risch-anthropologischer Sicht; Kunst undHumanismus; bildkünstlerische Erzählfor-men und Zeitkonzepte. In Arbeit ist ihrBuchprojekt „Theoretical knowledge andpictorial experience in color in late me -dieval painting“.

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Optoelektronik und ExperimentalphysikProf. Dr. Dirk Reuter, Jahrgang 1968, istseit Oktober 2012 Professor für Experi-mentalphysik und Leiter der Arbeitsgrup-pe für optoelektronische Materialien undBauelemente im Department Physik derFakultät für Naturwissenschaften.Nach einem Physikstudium an der Rhei-nisch-Westfälischen Technischen Hoch-schule Aachen war Prof. Reuter von 1994bis 1997 Doktorand am MPI für Mikro-strukturphysik in Halle und wurde mitdem Thema „Diffusion von 3d-Metallenauf W(110)“ promoviert.

Im Anschluss war er bis 1999 Stipendiatim GRK 384 der Ruhr-Universität Bochum.Von 2000 bis 2006 übernahm Prof. Reuterin Bochum die Stelle des Hochschulassis -tenten am Lehrstuhl für Angewandte Fest-körperphysik, die 2006 in eine permanen-te Position als Wissenschaftlicher Mitar-beiter und stellvertretender Lehrstuhllei-ter überging. In dieser Zeit forschte er zu-dem 2003 und 2004 als Gastwissenschaft-ler am Hochfeldmagnetlabor in Nijme-gen/Niederlande. Im Jahr 2007 habilitiertesich Prof. Reuter in Bochum mit dem The-ma „Kombination von fokussierter Ionen-implantation und Molekularstrahlepitaxie:Ein Weg zu neuartigen Halbleiterhetero-strukturen“ und wurde zum Privatdozen-ten ernannt. In Paderborn sind seine For-schungsschwerpunkte Molekularstrahl -epitaxie von Halbleiternanostrukturen inden Materialsystemen Arsenide und Anti-monide, kubische Nitride, II-VI-Halbleiter;Halbleiterstrukturen für die Quanteninfor-mationsverarbeitung; Herstellung undCharakterisierung von Halbleiterquanten-punktstrukturen, insbesondere von InAs-und GaN-Quantenpunkten; Zweidimensio-nale Ladungsträgersysteme für die Grund-lagenforschung und die Anwendung inBauelementen sowie optische und elektri-sche Untersuchungen an Halbleiterhe-terostrukturen (Photolumineszenzspek-troskopie, Kapazitäts-Spannungs-Spek-troskopie).

Fremdsprachen lernenJun.-Prof. Dr. Jana Roos, Jahrgang 1977,ist seit April 2012 Juniorprofessorin im Be-reich Didaktik des Instituts für Anglistikund Amerikanistik der Fakultät für Kultur-wissenschaften.Nach einem Studium der Fächer Englischund Französisch für das Lehramt der Se-kundarstufe I und II an der Universität Pa-derborn absolvierte sie dort ab 2002 einPromotionsstudium. 2006 wurde JanaRoos mit dem Thema „Spracherwerb undSprachproduktion: Lernziele und Lerner-gebnisse im Englischunterricht der Grund-schule“ promoviert.Von 2005 bis 2007 war sie als Redakteu-rin und Autorin für Bildungsmedien mitdem Themenschwerpunkt Englisch Grund-schule tätig, ehe sie zwischen 2008 und2010 ein Referendariat für das Lehramt fürdie Sekundarstufe II am StudienseminarPaderborn des Gymnasiums Schloß Neu-haus und am Studienseminar Detmolddes Brakeler Gymnasiums Brede absol-vierte.Vor dem Antritt ihrer Juniorprofessur warsie an der Universität Potsdam von 2009bis 2012 Vertretungsprofessorin für dieDidaktik der englischen Sprache und eng-lischsprachigen Kulturen.Die Forschungs- und Arbeitsschwerpunktevon Jana Roos liegen in den Bereichen Se-cond Language Acquisition, FrühesFremdsprachenlernen, Kontinuität desLernprozesses: Übergang Primarstufe/Se-kundarstufe I sowie Lehrwerksanalyseund -kritik. Im Bereich des schulischenFremdsprachenlernens, insbesondere desEnglischunterrichts an Grundschulen, ste-hen Fragen der Entwicklung der Lernspra-che im Mittelpunkt. Ein weiterer Schwer-punkt ist die Förderung des Englischer-werbs durch den Einsatz kommunikativerAufgaben, die sich am sprachlichen Ent-wicklungsstand der Lernenden orientie-ren. Ziel ist es, Erkenntnisse der Zweit-spracherwerbsforschung mit der Metho-dik und Didaktik des (frü�hen) Englischun-terrichts zu verbinden.

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Pädagogisch-psychologische Diagnostikund FörderungJun.-Prof. Dr. Katrin B. Klingsieck, Jahr-gang 1981, ist seit August 2012 Juniorpro-fessorin für „pädagogisch-psychologischeDiagnostik und Förderung“ im Fach Psy-chologie des Instituts für Humanwissen-schaften der Fakultät für Kulturwissen-schaften. Nach einem Studium der Psychologie ander Universität Konstanz sowie im ameri-kanischen Amherst und an der UniversitätMannheim wurde Katrin Klingsieck 2008Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Ar-beitseinheit „Psychologie der Bildung undErziehung“ an der Universität Bielefeld.Im Rahmen ihrer Dissertation beschäftigtesie sich mit dem (Alltags-)phänomen derProkrastination, also dem unnötigen Auf-schieben von Dingen, die man eigentlicherledigen wollte.2011 wurde Katrin Klingsieck mit dem The-ma „Differenzierung von Prokrastination:Exploration, Diagnose und Domänenspe-zifizität“ promoviert.Bevor sie den Ruf an die Universität Pa-derborn annahm, hatte sie dort bereits dieVertretung der Juniorprofessur inne. ImRahmen der Juniorprofessur werden For-

schungsarbeiten zu Prokrastination,Selbstregulation beim Schreiben von Tex-ten in Studium und Wissenschaft und derdiagnostischen Kompetenz von Lehrkräf-ten entstehen. In der Lehre sollen Semi-narkonzepte für das Seminar „Diagnoseund Förderung“ entwickelt und evaluiertwerden.„Ich möchte mit meiner Forschung undLehre einen Beitrag zur (weiteren) Profes-sionalisierung der Hochschullehre leistenund freue mich auf meine Zeit an der UniPaderborn.“

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Konzepte für Lehr-/LerngelegenheitenProf. Dr. Thea Stroot, Jahrgang 1957, istseit Oktober 2012 Professorin für Allge-meine Erziehungswissenschaft am Institutfür Erziehungswissenschaft der Fakultätfür Kulturwissenschaften. Die Professurist bis Ende März 2017 befristet. Danachwird Professorin Stroot an das Oberstu-fen-Kolleg an der Universität Bielefeldzurückkehren. Professorin Thea Stroot wurde mit demThema „Praktiken der Sexisierung inFührungspositionen am Beispiel Schullei-tung“ promoviert.Seit 1989 ist sie im Rahmen der Versuchs-schule des Landes Nordrhein-Westfalenund der Wissenschaftlichen EinrichtungOberstufen-Kolleg an der Universität Bie-lefeld tätig. Dort liegt ihr Arbeitsschwer-punkt in der Entwicklung, Erprobung undEvaluation von Lehr-/Lernkonzepten, dieunter Bedingungen allgemeiner Standar-disierungen die Heterogenität von Lern-gruppen auch hinsichtlich einer entspre-chenden Curriculumentwicklung und -er-probung konstruktiv bedenken.Der Schwerpunkt der Paderborner Profes-sur befasst sich mit der Entwicklung einesMentoringkonzeptes für Lehramtsstudie-rende, das den Theorie-Praxis-Bezug zen-tral stellt. Zudem stehen die Bereiche Indi-viduelle Förderung und Inklusion als Auf-gabe von Schulleitung, Diversität in Schu-le sowie Schul- und Unterrichtsentwick-lung im Fokus.„Die antizipierten Anforderungen an dasprofessionelle Handeln von Lehrerinnenund Lehrern in der Schule sowie die Eigen-logiken der Massenuniversität begünsti-gen eine formal gedachte Trennung vonsogenannter Theorie und sogenannterPraxis. Eine vielfältig strukturierte Hoch-schulpraxis, mit den Studierenden ge-meinsam konstruiert und auf die partizi-pative Aneignung unterschiedlicher Wis-senstypen ausgerichtet, kann dazu beitra-gen, einen veränderten Theorie-Praxis-Be-zug zu begründen“, so Prof. Stroot.

Amerikanistik: Literatur und KulturProf. Dr. Miriam Strube ist seit April 2012Professorin für „Amerikanistik: Literaturund Kultur” am Institut für Anglistik undAmerikanistik der Fakultät für Kulturwis-senschaften.Miriam Strube studierte Amerikanistik,Anglistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum sowie der New YorkUniversity.Mit einem Stipendium des DeutschenAkademischen Austauschdienstes gingsie 2001 als Gastwissenschaftlerin an dieColumbia University in New York City und

2004 mit einem Fulbright-Stipendiumnach Washington D.C. Von 2001 bis 2006arbeitete sie am Englischen Seminar derRuhr-Universität Bochum, wo sie 2006promoviert wurde. Im Anschluss folgte ei-ne Wissenschaftliche Mitarbeit in derAmerikanistik in Dortmund.Von 2007 bis 2008 war sie als Gastprofes-sorin an der Oglethorpe University in At-lanta tätig und erhielt den Rudolf-Chau-doire-Preis der Universität Dortmund fürhervorragende wissenschaftliche Leistun-gen.Bevor Miriam Strube den Ruf nach Pader-born annahm, hatte sie dort bereits die Ju-niorprofessur „Englischsprachige Litera-turen und Kulturen“ inne und war im Win-tersemester 2011/2012 Research Fellowan der Harvard University. Für ihre Lehreals Juniorprofessorin wurde sie sowohlmit dem Fachschaftspreis für innovativeund qualitätsorientierte Lehre als auchmit dem Lehrpreis des Präsidiums ausge-zeichnet. Ihre Schwerpunkte liegen in derLiteratur des 19. und 20. Jahrhunderts,Cultural Theory, Gender Studies, Musik,visuelle Kultur sowie amerikanische Philo-sophie. Miriam Strube ist Beiratsmitgliedder Deutschen Gesellschaft für Amerika-studien sowie Gründungsmitglied undKontaktperson des DAAD-Freundeskrei-ses in Paderborn.

Mathematik lehren und lernenProf. Dr. Sebastian Rezat, Jahrgang 1973,ist seit Oktober 2012 Professor für „Ma-thematikdidaktik“ am Institut für Mathe-matik der Fakultät für Elektrotechnik, In-formatik und Mathematik. Nach einem Studium an der Hochschulefür Musik Detmold und der UniversitätBielefeld legte Prof. Rezat 2002 sein Ers -tes Staatsexamen für Lehrämter der Se-kundarstufe I und II mit den Fächern Ma-thematik und Musik ab. Drei Jahre späterfolgte das Zweite Staatsexamen fürLehrämter der Sekundarstufe I und II.2009 wurde Professor Rezat mit dem The-ma „Das Mathematikbuch als Instrumentdes Schülers. Eine Studie zur Schulbuch-nutzung in den Sekundarstufen“ an derJustus-Liebig-Universität Gießen promo-viert. 2010 erhielt er für seine Dissertationden Förderpreis der Gesellschaft für Di-daktik der Mathematik. Neben For-schungsaufenthalten an den Universitä-ten Luleå (Schweden) sowie Agder (Nor-wegen) übernahm er eine Vertretungspro-fessur an der Universität Bremen. Bevor erden Ruf an die Universität Paderborn an-nahm hatte er dort bereits eine Vertre-tungsprofessur inne. Seine Schwerpunkteliegen in den Bereichen Instrumente desLehrens und Lernens von Mathematik,insbesondere der Erforschung der Nut-zung und Wirkung von Schulbüchern, Indi-vidualisierte Lernpfade im Bereich derArithmetik und Propädeutik der Algebrasowie auf den sprachlichen Aspekten derMathematik und des Lernens von Mathe-matik. „Ich möchte ein Zentrum für Schul-buchforschung und andere Instrumentedes Lehrens und Lernens von Mathematiketablieren. Ziel ist, die Nutzung der ver-schiedenen Instrumente besser zu verste-hen, um sie bewusster im Lernprozesseinzusetzen. In der Lehre möchte ich denhohen Standard der Lehramtsausbildungim Fach Mathematik aufrecht erhalten undausbauen“, sagt Prof. Rezat.

Neuberufene1. April 2012 bis 1. Oktober 2012

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