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Quantitative Modellierung von strukturellen wirtschaftlichen
Änderungen
• Input-Output-Analyse
• Computable General Equilibrium Analyse– Illustratives Modell– Anwendungsgebiete und Modelltypen– Fallstudien– Vor- und Nachteile dieser Methode
Fragestellungen
• Fragenbündel– Verteuerung fossile Energie– Welche Verringerung der Aktivitäten?– Auswirkungen auf Haushalte?
• Vergleich der quantitativen Effekte– Verschiedene mögliche politische Instrumente– Proaktives Handeln fördern
Input-Output Buchhaltung
• Transactions Table– Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung– Sektorale Verflechtungen (Input-Output-Tab)
• Eigenschaften– Jahresbezug, Wertgrößen– Identitäten je Sektor sowie für
Intermediärverbrauch und Endverbrauch (=BIP)
Transactions TableVerkäufe an Vorleistungen Endnachfrage Brutto-
output
Landwirt-schaft
Industrie Dienst-leistungen
Haushalte Export
Käufe von
Vorleistungen Landwirtschaft 0 400 0 500 100 1000
Industrie 350 0 150 800 700 2000
Dienstleistungen 100 200 0 300 0 600
Primärinputs Löhne 200 500 300
Andere
Wertschöpfung
100 300 100
Importe 250 600 50
Gesamte Inputs 1000 2000 600
Input-Output-Modellierung
• GrundannahmeXij=aijXj
• ModellX=AX+Y
X=(I-A)-1Y „Leontief Inverse“
• Fragestellungen– Exportsteigerung => Outputniveau?
Umweltbezogene I-O-Modellierung
• Entwicklung seit den 60er Jahren
• Konstante Skalenerträge
• Keine Substitution zwischen Inputs
• Beispiele– Energieverbrauch je Sektor (physikalisch)– Transportnachfrage je Sektor
Anwendungen der umweltbezogenen I-O-Modelle
• Strukturänderung im Intermediärverbrauch– Z.B. Umstellung von Kohle auf Gas– Z.B. Umstellung in der TransportmittelwahlJeweils: Umfang der Strukturänderung exogen
• Zurechnung zur Endnachfrage– Direkte und indirekte Emissionen der
Endnachfrage sichtbar– Z.B. Elektrizitätsproduktion
Kosten und Preise in der I-O-Modellierung
• Wir wirkt CO2-Steuer auf Preise und VPI?• Modell: Multiplikation mit Preisvektor
– Änderung eines Güterpreises => schlägt auf andere Güterpreise durch
• Ergebnisse– Keine Input-Substitution => maximaler Effekt– Verteilungswirkung (auch indirekte
Emissionen)
Grenzen der I-O-Analyse
• Keine Änderung der Konsumstruktur
• Keine Rückwirkungen über die Einkommensseite
• Keine Substitutionsprozesse in der Produktion
Computable General Equilibrium Modelle
• Erweiternd berücksichtigt:– Nutzenüberlegungen auf Haushaltsseite– Profitüberlegungen auf Unternehmensseite– Kapazitätsbeschränkungen
• Grundlagen– Empirische Version des Walrasianischen GE– Numerische Lösungen und Lösungsalgorithmen
Anwendungsgebiete
• Steueranalyse
• Internationaler Handel
• Stutkuranpassungen und Entwicklung
• Energie und Umwelt
• Verschränkungen aus diesen Gebieten
Modelltypen
• Statisch dynamisch
• Ein-Länder Mehr-Länder-Modelle
Social Accounting MatrixAktivitäten Güter Faktoren Haushalte Staat Kapital ROW
Aktivitäten Heim- Verkauf
Exporte
Güter Vorleistungen
Priv Konsum
Öff Konsum
Investi-tionen
Faktoren Wertschöpfung
Haushalte Allokationsmatrix
Transfers
Staat Ind Steuern Zölle Einkommenssteuern
Kapital Priv Sparen
Öff Sparen
Ausl. Sparen
ROW Importe
Fallstudien
• Whalley and Wigle (1991): Internationale Verteilung der CO2-Vermeidungskosten
• Common and Hamilton (1996): Verwendungsoptionen für CO2-Steuer-Erlös
• OECD (2000): Wirtschaftliche Implikationen umweltverträglicher Verkehr
Whalley and Wigle (1991)
Kosten (% des BIP) globaler CO2-Reduktion
Fixer Anteil je Land Globale Reduktion
Region Produktion besteuern
Konsum besteuern Steuer
EU -4.0 -1.0 -3.8
Nordamerika -4.3 -3.6 -9.8
Japan -3.7 +0.5 -0.9
Übrige OECD -2.3 -2.1 -4.4
Ölexporteure +4.5 -18.7 -13.0
ROW -7.1 -6.8 -1.8
Welt -4.4 -4.4 -4.2
Common and Hamilton (1996)
Effekte der CO2-Besteuerung nach Verwendungsoptionen
Lohnkostensenkung Budgetdefizit verringern
Reales BIP 0.07 -0.09
VPI -0.18 0.42
Budgetsaldo (% des BIP) -0.02 0.31
Beschäftigung 0.21 -0.04
CO2 Emissionen -3.9 -4.7
OECD (2000)
Makroökonomische Effekte EST-Österreich
Implizite Schattenkosten Güterverkehr 0.2 ATS / tkm
Personenverkehr 1.2 ATS / km
BIP real, % p.a. -0.1
Beschäftigung, % +0.4
Ausgewählte Sektoren,
Änderung des
Brutto-Produktionswertes
Chemie -3.1
Kleidung +9.6
Baugewerbe +3.3
Evaluierung der CGE-Methode
+ Verhaltensänderungen HH, U nach Preisänderungen
- Modellierung derselben diskutabel
Ziel: langfristige Tendenzen ermitteln
kein Prognosemodell
Aspekte: Datenverfügbarkeit
Genauigkeit ökonomischer Maßzahlen