ralf baecker: the paradox of knowing universals

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Ralf Baecker THE PARADOX OF KNOWING UNIVERSALS 13. Mai bis 3. Juli 2016 Kasseler Kunstverein

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Kasseler Kunstverein - Ausstellungsguide - Eröffnung: 12.05.2016, 19:00 Uhr Geöffnet: 13.05. – 03.07.2016 Mi – So von 11 – 18 Uhr

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RalfBaecker

ThePaRadoxofKnowingUniveRsals

13. Mai bis3. Juli 2016

KasselerKunstverein

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Kasseler Kunstverein

Ralf BaecKeRThe PaRadox of Knowing UniveRsals

13. Mai bis 3. Juli 2016

erste institutionelle einzelausstellungvon Ralf Baecker

eRöffnUng 12. Mai 2016, 19 Uhr

geöffneT Mittwoch bis sonntagvon 11 bis 18 Uhr

fühRUngen

füR gRUPPen organisieren wir führungengerne individuell auf anfrage.

einZelPeRsonen können ohneanmeldung an den samstags-Touren teilnehmen. Beginn ist jeweils um 14 Uhr an folgenden Terminen: 21. Mai, 4. Juni, 18. Juni und 2. Juli 2016. KosTen PRo PeRson 2 euro.

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veRansTalTUngen

22. Mai 2016, 15 Uhrverena friedrich The long nowartist Talk und Präsentation der arbeit The long now 

4. Juni 2016, 13–16 Uhrchristian faubel ZoohPRaxiscoPe – analoge KineMaTogRafischevisUals MiT deM ModifiZieRTen oveRheadPRoJeKToRworkshop

4. Juni 2016, 20 Uhrchristian faubel deR RhyThMUsaPPaRaT füR den oveRheadPRoJeKToR

– ein PhilosoPhisches sPielZeUgPerforming lecture

4. Juni 2016, 21 Uhrchristian faubel RecTangUlaR RoTaTionPerformance

15. Juni 2016, 18 Uhrgeorg Trogemann üBeR das Machenlecture

Ralf Baeckerartist Talk

22. Juni 2016, 18 UhrMartin howse TeRRa MUTa[0]Performing lecture

The Knob, The finger & The itPerformance

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cRysTal seT

(2011; siliziumkarbid Kristall, nadeln, Plexiglas, Kupferkabel und elektronik)

„crystal set“ ist eine künstlerische Untersuchung der physikalischen grundlagen zeitgenössischer digitaler Technologien. die Rohstoffe der uns umgebenden informationstechnologie sind halbleiterkristalle wie silizium, galenit, germanium oder silizium-carbid, die durch hochpräzise ferti-gungsmethoden zu Transistoren oder integrierten schaltkreisen (ic) verar-beitet werden.

crystal set basiert auf einem unbe-arbeiteten siliziumkarbid Kristall. 64 nadeln werden an der oberfläche der Probe angebracht und bilden einen halbleitenden übergang (diode) an der Kontaktstelle. siliziumkarbid hat zwei weitere eigenschaften: es emittiert licht an der Kontaktstelle (led) und erzeugt akustische signale (piezoelektrischer effekt).

eine software, die auf einer externen elektronik ausgeführt wird, untersucht die logische struktur des Kristalls. dabei schickt es verschiedene elekt-ronische Muster an die Kontakte, die auf einer analyse des stromflusses basieren. auf diese weise wird sein verhalten in einer geschlossenen Rückkopplungsschleife untersucht. 

Produziert mit Unterstützung des edith-Ruß-haus für Medienkunst und der schering stiftung Berlin

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inTeRface i

(2016; aluminiumprofile, Plexiglasteile, elektronik, schnüre und gummibänder)

die installation interface i untersucht die grenzen zwischen zwei sich gegen-seitig beeinflussenden systemen. durch zufällige impulse, aufgefangen von geiger-Müller-Röhren, die die natürliche hintergrundstrahlung der erde detektieren, wird eine struktur aus Motoren, schnüren und gummi-bändern in gang gesetzt. die daraus resultierenden Bewegungen können als verhandlungsprozesse zweier interagierender systeme verstanden werden. an deren schnittstellen bzw. grenzflächen entsteht durch die vernet-zung der elemente eine sich ständig verändernde, komplexe Zeichnung.

die arbeit interface i wurde mit hilfe der graduiertenschule der Universität der Künste Berlin und unterstützt durch die einstein stiftung Berlin produziert.

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The conveRsaTion

(2009; Zugmagnete, schnüre, gummibänder, Kabel, elektronik)

The conversation ist eine autonome Maschine, die aus 99 im Kreis ange-ordneten Zugmagneten besteht. die Magnete sind jeweils durch eine schnur mit einem von drei gummi-bändern (attraktoren) im Zentrum verbunden. Jeder Magnet arbeitet autonom und versucht sich an die Kräfte im netzwerk anzupassen. in abhängigkeit von der entstehenden Zugspannung reagieren die Magnete, um ihre Position zu erhalten.

Ähnlich einem homöostat versucht das system, ein hyperstabiles gleich-gewicht herzustellen. die gummi-bänder fungieren als vermittler zwischen den einzelnen autonomen akteuren. Umwelteinflüsse und durch elektronische und mechanische elemente verursachtes Rauschen verhindern, dass die Maschine ihr Ziel erreicht. durch das konstante ausglei-chen und anpassen an ihre nachbarn entsteht eine sich ständig ändernde Zeichnung.

Produziert mit Unterstützung von laBoral centro de arte y creación industrial, gijón

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MiRage

(2014; linienlaser, spiegel, fluxgate-Magnetometer, Plexiglas, nitinol-drähte, aluminiumprofile, elektronik)

Mirage ist eine Projektionsvor- richtung, die Prinzipien der optik und der forschung im Bereich künstlicher neuronaler netzwerke verwendet. Mirage generiert eine laserprojektion auf der grundlage von Messungen eines fluxgate Magnetometers (förster sonde). die aufzeichnungen des erdmagnetfeldes, das vom geo- dynamo der erde und seinen wechsel-wirkungen mit der aktivität der sonne abhängig ist, speisen einen algo-rithmus, der zeitlichgleich, abhängig von den vorherigen Messungen, eine 

„halluzinierte“ bzw „geträumte“ varia-tion des erdmagnetfeldes erzeugt.

diese variationen werden mit hilfe von 48 Muskeldrähten (nitinol) auf eine dünnen flexible spiegelfläche übersetzt. eine laserlinie wird so auf die verformte spiegelfläche gerichtet, dass eine tiefe landschaftartige Projektion an der wand entsteht.

Produziert mit der Unterstützung von leaP galerie, Berlin

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RechnendeR RaUM

(2009; Buchenholzleisten, schnüre, gummibänder, hebel, Bleigewichte, servomotoren und elektronik)

die umgestülpte Maschine – der Rechnende Raum ist eine leichte, aus holzstäben, schnüren und kleinen Bleigewichten gebildete skulptur, die gleichzeitig ein voll funktionierendes, logisch exaktes neuronales netzwerk darstellt. durch die streng geometri-sche, aber andererseits sehr filigrane Bauweise, ist dem Betrachter von jedem beliebigen standpunkt aus die gesamte prozessierende logik der Maschine zugänglich.

diese offenlegung des Kerns wird verstärkt durch die ungewöhnliche verteilung der elemente. der neun-eckige architektonische Körper bildet einen Torus. auf dieser geometrischen Basis wurde, im gegensatz zur übli-chen anordnung einer im inneren versteckten logik und einem nach außen, dem nutzer zugewandtem display, eine gewissermaßen umge-stülpte Maschine realisiert.

der Kern der Maschine, mit allen Rechenelementen, ist nach außen auf die oberfläche verlagert und das 

„display“, auf dem die ergebnisse des Rechenprozesses angezeigt werden, befindet sich im Zentrum des systems. obwohl damit die Rechenprozesse und deren logik direkt vor den augen 

des Betrachters ablaufen, ist es ihm dennoch nicht möglich, auch bei noch so langer versenkung in das Zusam-menspiel der elemente (die durch ein vielstimmiges, aber gleichmäßiges und beruhigendes surren begleitet wird), die abfolge der jeweiligen Zustände der Maschine zu erfassen.

durch das Umstülpen der Maschine wird zwar einerseits ihre arbeitsweise offen gelegt, gleichzeitig aber eine strikte selbstbezogenheit und igno-ranz der Maschine gegenüber dem Betrachter realisiert. die Maschine wendet sich vom Besucher ab und vollzieht ihre Berechnungen nur für sich selbst. ohne auf interaktion angewiesen zu sein oder gar dazu aufzufordern, durchläuft sie endlos ihren eigenen Zustandsraum. das ergebnis der Berechnungen wird nach innen, ins eigene Zentrum geleitet und ist nicht für den Betrachter bestimmt. damit tut sich eine interessante Para-doxie auf, obwohl die Maschine alles offen legt, verschließt sie sich gleich-zeitig, so als hätte sie ein geheimnis.

Text von Prof. georg Trogemann, 2007

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verena friedrichThe long now22. Mai 2016, 15 Uhr

foTo annegret höhne

aRTisT TalK Und PRÄsenTaTion deR aRBeiT The long noweine seifenblase bleibt gewöhnlich nur für wenige Momente stabil – eine perfekt geformte Kugel mit schil-lernder oberfläche, die ihre Umge-bung reflektiert. aufgrund der Kraft der gravitation und der ausdünnung der Membran platzt sie jedoch nach einigen sekunden und ist unwie-derbringlich verloren. als eines der klassischen vanitas-symbole steht die seifenblase daher traditionell für die vergänglichkeit des augenblicks sowie die fragilität des lebens.

The long now nähert sich der seifenblase aus einer zeitgenös-sischen Perspektive – mit Bezug auf ihre chemisch-physikalischen eigenschaften sowie auf aktuelle wissenschaftliche und technologische entwicklungen.

The long now zielt darauf ab, die lebensdauer einer seifenblase zu verlängern, sie womöglich für immer zu bewahren. Unter verwendung einer verbesserten Rezeptur erzeugt eine Maschine eine Blase, sendet diese in eine Kammer mit kontrollierter atmo-sphäre und hält sie darin solange wie möglich in suspension. das Projekt wird in form eines experimentellen versuchsaufbaus präsentiert, in dem die neu geschaffene seifenblase permanent zwischen fragilität und stabilität oszilliert.

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christian faubelzoohPRaxiscoPe – analoge KineMaTogRafische visUals MiT deM ModifiZieRTen oveRheadPRoJeKToR28. Mai 2016, 13–16 Uhr

woRKshoPin diesem workshop tauschen wir die halogenlampe des overhead- projektors gegen eine led und erweitern so den ohP zu einem kine-matografischen apparat. Mit einer einfachen elektronik wird die led zum flickern gebracht und rotierende scheiben nach dem Prinzip des wunder- oder lebensrades animiert.

„das zoohPraxiscope verbindet neue und alte Medien, neue und alte Tech-niken und neue und alte denkweisen und zeigt damit einen zeitlosen Blick, wo das alter der Medien keinen sinn hat, denn alle Medien waren jung und werden alt, alle Medien waren high-Tech und werden low-Tech.“(andre Rangel)

foTo christian faubel

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christian faubeldeR RhyThMUsaPPaRaT füR den oveRheadPRoJeKToR – ein PhilosoPhisches sPielZeUg28. Mai 2016, 20 Uhr

PeRfoRMing lecTURein diesem vortrag nutze ich einen autonomen apparat, um mit diesem experimentellen aufbau grundprin-zipien der Theorie des embodiment zu veranschaulichen. ich zeige mit diesem aufbau wie aus dem wech-selspiel von elektronik, Motoren und gummibändern komplexe rhythmi-sche strukturen entstehen. ich sehe diesen aufbau in der Tradition philo-sophischer spielzeuge weil nicht nur eine welt im Kleinen, in der Ursache und wirkung nicht lokalisierbar sind, aufgebaut wird, sondern auch ein apparat performt und sounds und visuals produziert und so für Unterhal-tung sorgt.

foTo claire Quigley

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christian faubelRecTangUlaR RoTaTion28. Mai 2016, 21 Uhr

PeRfoRMance Rectangular Rotation ist eine audio-visuelle Performance mit dem modifizierten Tageslichtprojektor, bei der schattenspiel mit kinema-tografischer animation vermischt wird. ein Rhythmusapparat generiert selbstorganisierte autonome Beats. Rhythmen entstehen durch die wech-selwirkung von elektronik, Motoren und gummibändern, die als schatten-spiel sichtbar gemacht werden. diese Rhythmen treiben auch rotierende scheiben an, auf denen die Phasen-bilder bewegter Rechtecke aufge-bracht sind und die nach dem Prinzip des lebensrades animiert werden.

foTo christian faubel

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georg TrogemannüBeR das Machen15. Juni 2016, 18 Uhr

lecTURe

foTo georg Trogemann

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Ralf BaeckerThe PaRadox of Knowing UniveRsals15. Juni 2016, 19 Uhr

aRTisT TalK

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Martin howseTeRRa MUTa[0]22. Juni 2016, 18 Uhr

foTo Martin howse

PeRfoRMing lecTURe... the chief principle of the art is the crow, which is the blackness of the night and clearness of the day, and flies without wings.

within a dirty laboratory setting, Terra Muta[0] performs a giving of voice literally to the silent earth, to the already voiced crow (members of the corvus family) and to the silent and darkened earth worm (lumbricus terrestris). These two latter creatures give and take a material voice from the earth, and are implicated mythi-cally and materially within cycles of decay, death and rebirth (rewritten as nigredo, and albedo). during a performance which unites deep earth currents and atmospheric signals with vocal beak and tongue fragility, both voice (material carrier for meaning or for nonsense), and the voiced (that non-sense) are derived directly from the earth using custom software tools, material electronics, and physical simulation analogues.

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The Knob, The finger & The it

22. Juni 2016, 18 Uhr

foTo aus Microchiroptera – Pond von gerald schauder

PeRfoRManceanaloge Modularsynthesizer, umge-baute Kurzwellenempfänger, ein mikrofoniertes Palmblatt, elektroni-sches Miniaturschlagzeug und Morse-taste gehören zum instrumentarium von The Knob, The finger & The it. das Kölner Trio (Tobias grewenig, andreas o. hirsch, volker hennes), allesamt begeisterte Klangbastler zwischen elektroakustik und elek-tronik, entwirft Klanglandschaften, die von einer art intergalaktischem Tümpel herüber zu wehen scheinen. warme flächen, hölzern pulsierende rhythmische figuren, robotische Klänge und organische laute gehen eine verbindung ein, bei der sich trotz der verschiedenartigkeit der Klan-gerzeugung oft nur schwer ermitteln lässt, welcher der Musiker eigentlich für welches element verantwortlich zeichnet. Mit ihren in weiten Teilen improvisierten stücken loten The Knob, The finger & The it Klang- konstellationen und -räume aus, bei denen zuweilen der eindruck entsteht, man befinde sich in einem frühen science fiction-film.

The Knob, The finger & The it beschreiben ihre Musik selbst als critter Jam, Palmtronix oder astro-jungle, und sie veranstalten mit vorliebe elektroakustische Picknicks im freien, bei denen sich per Minimal-equipment produzierte Klänge und Umgebungsgeräuschen miteinander vermischen. Zur Zeit stellt das Trio sein debut 

„astro camping“ fertig, das im herbst 2016 als 12” auf dem Kölner label makiphon erscheint.

www.theknobthefingerandtheit.com

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herausgegeben anlässlich der ausstellungRalf BaecKeRThe PaRadox of Knowing UniveRsals13. Mai bis 3. Juli 2016 

heRaUsgeBeR Kasseler Kunstverein e.v.gesTalTUng georg ReinhardtgeschÄfTssTellenleiTUng alexandra BergevoRsTand Joel Baumann, Kathrin Balkenhol, stefan Bast,Thomas fröhlich, Michael göbel, Markus hanisch, nils-arne Kässens,york Kautt, Milen Krastev, andrea schulze-wilmert, olaf val

coPyRighT herausgeber, autorinnen, Künstlerinnen, fotografinnenfotos (falls nicht anders angegeben): Ralf Baecker

KasseleR KUnsTveReinfriedrichsplatz 1834117 Kassel

[email protected]

faceBooK KasselerKunstvereinevTwiTTeR ks_kunstverein

die arbeit inTeRface i wurde mit hilfe der graduiertenschule der Universität der Künste Berlin und unterstützt durch die einstein stiftung Berlin produziert.danK an akitoshi honda

MiT fReUndlicheR UnTeRsTüTZUng dURch

die PUBliKaTion wiRd geföRdeRT dURch

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