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Randomisierte Algorithmen Randomisierte Algorithmen 4. Routing in Hyperwürfeln Thomas Worsch Fakultät für Informatik Karlsruher Institut für Technologie Wintersemester 2019/2020 1 / 71

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Randomisierte Algorithmen

Randomisierte Algorithmen4. Routing in Hyperwürfeln

Thomas Worsch

Fakultät für InformatikKarlsruher Institut für Technologie

Wintersemester 2019/2020

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Routing in Hyperwürfeln

Überblick

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

2 / 71

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.1 Definition HyperwürfelI 3 ≥ 1: 3-dimensionaler Hyperwürfel �3 = (+3 , �3) mitI Knotenmenge+3 = {0, 1}3 undI Kantenmenge �3 : Knoten G und ~ verbunden, wenn Hamming-Distanz 1

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.2 BeobachtungenI |+3 | = # = 23

I |�3 | = 3 · 23−1 ∈ Θ(# log# )I �3 hat Durchmesser

3 = log# , dennfür G = (G1G2 · · · G3) und ~ = (~1~2 · · ·~3) ist

(G1G2G3 · · · G3−1G3)(~1G2G3 · · · G3−1G3)(~1~2G3 · · · G3−1G3)

...

(~1~2~3 · · ·~3−1G3)(~1~2~3 · · ·~3−1~3)

ein Weg von G nach ~ (nach Entfernung aller Doppelten).

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.2 BeobachtungenI |+3 | = # = 23

I |�3 | = 3 · 23−1 ∈ Θ(# log# )I �3 hat Durchmesser 3 = log# , denn

für G = (G1G2 · · · G3) und ~ = (~1~2 · · ·~3)

ist(G1G2G3 · · · G3−1G3)(~1G2G3 · · · G3−1G3)(~1~2G3 · · · G3−1G3)

...

(~1~2~3 · · ·~3−1G3)(~1~2~3 · · ·~3−1~3)

ein Weg von G nach ~ (nach Entfernung aller Doppelten).

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.2 BeobachtungenI |+3 | = # = 23

I |�3 | = 3 · 23−1 ∈ Θ(# log# )I �3 hat Durchmesser 3 = log# , denn

für G = (G1G2 · · · G3) und ~ = (~1~2 · · ·~3) ist(G1G2G3 · · · G3−1G3)(~1G2G3 · · · G3−1G3)(~1~2G3 · · · G3−1G3)

...

(~1~2~3 · · ·~3−1G3)(~1~2~3 · · ·~3−1~3)

ein Weg von G nach ~ (nach Entfernung aller Doppelten).

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.3 ProblemstellungI Knoten von �3 seien Prozessoren.I Routing: Jeder Knoten G habe „Nachricht“ (oder „Paket“) vorliegen, die auf einem

Pfad in �3 zu Zielknoten 5 (G) transportiert werden muss.I Permutationsrouting: 5 : + → + ist eine Bijektion, beschreibt also eine

Permutation der Knoten.

I Einschränkung: in jedem Schri� kann über jede Kante maximal ein Pakettransportiert werden.

I für Staus: FIFO-WarteschlangenI gesucht: für jedes Paar (G, 5 (G)) ein

„Reiseplan“ (Kanten, Zeitpunkte) von G nach 5 (G),so dass möglichst schnell alle Pakete am Ziel

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.3 ProblemstellungI Knoten von �3 seien Prozessoren.I Routing: Jeder Knoten G habe „Nachricht“ (oder „Paket“) vorliegen, die auf einem

Pfad in �3 zu Zielknoten 5 (G) transportiert werden muss.I Permutationsrouting: 5 : + → + ist eine Bijektion, beschreibt also eine

Permutation der Knoten.I Einschränkung: in jedem Schri� kann über jede Kante maximal ein Paket

transportiert werden.I für Staus: FIFO-WarteschlangenI gesucht: für jedes Paar (G, 5 (G)) ein

„Reiseplan“ (Kanten, Zeitpunkte) von G nach 5 (G),so dass möglichst schnell alle Pakete am Ziel

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.4 EinschränkungZur Vermeidung einer zentralen Instanz, die die Transporte organisieren muss:I hier nur Algorithmen, die oblivious bzw. datenunabhängig sindI Das heißt: die Route für Paket G hängt nicht von den Routen anderer Pakete ab.I Algorithmus also vollständig charakterisiert durch

die # 2 denkbaren Pfade %G,~

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.5 Bit-Fixing-AlgorithmusVon G = (G1G2 · · · G3) nach ~ = (~1~2 · · ·~3) benutzeI Pfad, der sich aus

(G1G2G3 · · · G3−1G3)(~1G2G3 · · · G3−1G3)(~1~2G3 · · · G3−1G3)

...

(~1~2~3 · · ·~3−1G3)(~1~2~3 · · ·~3−1~3)

durch Streichen aller Doppelten ergibt.I datenunabhängig

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.6 „Matrix-Transposition“ mit dem Bit-Fixing-AlgorithmusI 5 (G1 · · · G3/2G3/2+1 · · · G3) = (G3/2+1 · · · G3G1 · · · G3/2)I Problem: fixiere beliebiges Bitmuster I3/2+1 · · · I3 .

I Transport der 23/2 =√# Pakete

von allen Knoten G1 · · · G3/2I3/2+1 · · · I3über gleichen Knoten I3/2+1 · · · I3I3/2+1 · · · I3

I pro Schri� maximal 3 = log# Pakete transportierbarI also untere Schranke von

√# /log# Schri�en

I viel größer als der Durchmesser log#

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.7 SatzZu jedem deterministischen datenunabhängigen Algorithmus fürPermutationsrouting in einem Graphen mit # Knoten, die alle Ausgangsgrad 3haben, gibt es eine Permutation, für die der Algorithmus Ω(

√# /3) Schri�e benötigt.

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 BeweisI �: deterministischer datenunabhängiger Algorithmus für PermutationsroutingI %D,E : von � für ein Paket von D nach E gewählter PfadI Beweisidee:

I finde eine Kante 4I für die „große“ Mengen von �ellknoten* ′ = {D1, . . . , D: } und zugehörigen

Zielknoten+ ′ = {E1, . . . , E: } existierenI so dass alle Pfade %D8 ,E8 über 4 führen.

I Da in jedem Schri� über 4 nur je ein Paket in jede Richtung transportiert kann,folgt untere Schranke von :/2.

I Wir werden sehen, dass man : =√# /3 solche Pfade finden kann.

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (2)I Betrachte beliebigen Knoten E und

alle # − 1 Pfade %D,E von anderen D zu ihm.I Für : ≥ 1 sei (: (E) die Menge aller Kanten,

durch die mindestens : dieser Pfade führen.I (∗

:(E) sei die Menge aller Endknoten der Kanten in (: (E).

I Offensichtlich ist |(∗:(E) | ≤ 2|(: (E) |.

I Da # − 1 Pfade zu E hinführen, aber nur 3 Kanten, müssenüber mindestens eine dieser Kanten mindestens #−1

3Pfade führen.

I Also ist für : ≤ #−13

auch E ∈ (∗:(E).

I Von nun an stets : ≤ #−13

und daher E ∈ (∗:(E).

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (2)I Betrachte beliebigen Knoten E und

alle # − 1 Pfade %D,E von anderen D zu ihm.I Für : ≥ 1 sei (: (E) die Menge aller Kanten,

durch die mindestens : dieser Pfade führen.I (∗

:(E) sei die Menge aller Endknoten der Kanten in (: (E).

I Offensichtlich ist |(∗:(E) | ≤ 2|(: (E) |.

I Da # − 1 Pfade zu E hinführen, aber nur 3 Kanten, müssenüber mindestens eine dieser Kanten mindestens #−1

3Pfade führen.

I Also ist für : ≤ #−13

auch E ∈ (∗:(E).

I Von nun an stets : ≤ #−13

und daher E ∈ (∗:(E).

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (3)I Zeige:

|+ \ (∗:(E) | ≤ (3 − 1) (: − 1) |(∗

:(E) | (1)

I Wegen E ∈ (∗:(E) führt jeder Pfad %D,E

von einem Knoten D ∈ + \ (∗:(E) „nach (∗

:(E) hinein“.

I Für jeweils erstes „Hineinführen“ über eine Kante(F,F ′) ∈ + \ (∗

:(E) × (∗

:(E) gilt:

I Es gibt |(∗:(E) | möglicheF ′.

I zu jedemF ′ maximal 3 − 1 Kanten „von außerhalb“I über solche Kante (F,F ′) führen höchstens : − 1 Pfade

I folglich „außerhalb“ von (∗:(E), also in+ \ (∗

:(E),

nur in (1) behauptete Anzahl von Knoten

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (3)I Zeige:

|+ \ (∗:(E) | ≤ (3 − 1) (: − 1) |(∗

:(E) | (1)

I Wegen E ∈ (∗:(E) führt jeder Pfad %D,E

von einem Knoten D ∈ + \ (∗:(E) „nach (∗

:(E) hinein“.

I Für jeweils erstes „Hineinführen“ über eine Kante(F,F ′) ∈ + \ (∗

:(E) × (∗

:(E) gilt:

I Es gibt |(∗:(E) | möglicheF ′.

I zu jedemF ′ maximal 3 − 1 Kanten „von außerhalb“I über solche Kante (F,F ′) führen höchstens : − 1 Pfade

I folglich „außerhalb“ von (∗:(E), also in+ \ (∗

:(E),

nur in (1) behauptete Anzahl von Knoten

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (4)I Folglich gilt für jedes : ≤ (# − 1)/3:

# = |+ \ (∗:(E) | + |(∗

:(E) |

≤ (3 − 1) (: − 1) |(∗:(E) | + |(∗

:(E) |

≤ ((3 − 1) (: − 1) + 1) · 2|(: (E) |≤ 2:3 |(: (E) |

und daher |(: (E) | ≥#

2:3

I Summation über alle Knoten ergibt∑E∈+|(: (E) | ≥

# 2

2:3.

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Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (5)I Da es aber maximal #3/2 Kanten im Graphen gibt,

muss mindestens eine Kante in mindestens

# 2/2:3#3/2 =

#

:32

Mengen (: (E) vorkommen.I wähle : so, dass dieser Wert wieder : ist, also : =

√# /3.

I : ist kleiner gleich (# − 1)/3I Es sei nun 4 eine Kante, die

in : =√# /3 Mengen (: (E1), . . . , (: (E:) liegt.

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.8 Beweis (6)I Es sei nun 4 eine Kante in : =

√# /3 Mengen (: (E1), . . . , (: (E:)

I Es sei D1 einer der : Knoten, für die %D1,E1 über 4 führt.I Nach Wahl von : gibt es zu jedem E8 mindestens : Knoten, für die %D8 ,E8 über 4

führt.I Daher können wir induktiv D8 festlegen, indem wir verlangen, dass D8 einer der

mindestens : − (8 − 1) Knoten ungleich D1, . . . , D8−1 sei, für die %D8 ,E8 über 4 führt.I Also gibt es mindestens : =

√# /3 Pfade %D1,E1, . . . , %D: ,E: , die alle über die

gleiche Kante 4 führen.

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Routing in Hyperwürfeln

Das Problem und deterministische Algorithmen

4.9 BemerkungI Frage: Gibt es zumindest einen deterministischen datenunabhängigen

Algorithmus, für den nur sehr wenige Permutationen tatsächlich „sehr schlimm“sind?

I Antwort: Für jeden deterministischen datenunabhängigen Algorithmus gibt essogar (

√# /3)! Permutationen, die mindestens

√# /23 Routingschri�e nötig

machen.

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Routing in Hyperwürfeln

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

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Routing in Hyperwürfeln

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

4.10 Satz (Markov-Ungleichung)Es sei . eine Zufallsvariable mit Erwartungswert E [. ],die nur nichtnegative Werte annehme.Dann gilt für alle C, : ∈ R+:

P(. ≥ C) ≤ E [. ]C

bzw. P(. ≥ :E [. ]) ≤ 1

:.

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Routing in Hyperwürfeln

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

4.11 BeweisI betrachte Zufallsvariable

- =

{0 falls . < C

C falls . ≥ C

I dann - ≤ . und E [- ] ≤ E [. ]I also

C · P(. ≥ C) ≤ E [. ]

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Routing in Hyperwürfeln

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

4.12 Satz (Chebyshev-Ungleichung)Es sei - eine Zufallsvariable mit Erwartungswert `- und Standardabweichung f- .Dann gilt für alle C ∈ R+:

P( |- − `- | ≥ Cf- ) ≤1

C2

bzw.

P( |- − `- | ≥ C) ≤f2-

C2.

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Routing in Hyperwürfeln

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

4.13 BeweisI Zufallsvariable . = (- − `- )2 hat Erwartungswert `. = f2

-.

I Nach der Markov-Ungleichung:

P(. ≥ C2`.

)≤ 1

C2.

I Die linke Seite ist aber

P(. ≥ C2`.

)= P

((- − `- )2 ≥ C2f2-

)= P( |- − `- | ≥ Cf- ) .

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.14 ProblemstellungI Im folgenden stets: -1, . . . , -= unabhängige 0-1-Zufallsvariablen mit

P(-8 = 1) = ?8 für 1 ≤ 8 ≤ =.I Solche Zufallsvariablen heißen auch Poisson-Versuche.I Außerdem sei - = -1 + · · · + -= und ` = E [- ] = ∑=

8=1 ?8 .I Falls alle ?8 = ? sind, spricht man auch von Bernoulli-Versuchen, - ist dann

binomialverteilt.I Gesucht:

I Abschätzungen für Abweichungen von - vom Erwartungswert,I die besser sind als die aus Markov- und Chebyshev-Ungleichung.

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.15 SatzMit den Bezeichnungen wie in Punkt 4.14 gilt:I für 0 < X :

P(- ≥ (1 + X)`) ≤(

4X

(1 + X) (1+X)

)`I für 1 > X > 0 also 0 < 1 − X < 1 :

P(- ≤ (1 − X)`) ≤(

4−X

(1 − X) (1−X)

)`

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

0

0.2

0.4

0.6

0.8

1

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3

exp(x)/((1+x)**(1+x))exp(-x)/((1-x)**(1-x))

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.16 BeobachtungI Für G ≥ 0 ist 1 + G ≤ 4G .

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.17 Beweis (von Satz 4.15)I sei C positiv; Markov-Ungleichung liefert:

P(- ≥ (1 + X)`) = P(4C- ≥ 4C (1+X)`

)≤

E[4C-

]4C (1+X)`

I mit den -8 sind auch die 4C-8 unabhängig:

E[4C-

]= E

[4C

∑-8

]= E

[∏4C-8

]=

∏E

[4C-8

]I E

[4C-8

]= ?8 · 4C + (1 − ?8) · 1 = 1 + ?8 (4C − 1) ≤ 4?8 (4

C−1)

I P(- ≥ (1 + X)`) ≤∏4?8 (4

C−1)

4C (1+X)`=4∑?8 (4C−1)

4C (1+X)`

=4` (4

C−1)

4C (1+X)`=

(4 (4

C−1)

4C (1+X)

)`I wähle C = ln(1 + X) (positiv!)

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.17 Beweis (2)Fall P(- ≤ (1 − X)`) ≤ · · · für 1 > X ≥ 0I analoge RechnungI wähle C = − ln(1 − X) (positiv!)

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.18 BemerkungI In Satz 4.15 von Interesse:

� (`, X) =(

4X

(1 + X) (1+X)

)`für X > −1

I Betrachte sta� dessen:

ln(� (`, X)1/`) = X − (1 + X) ln(1 + X) = 5 (X)

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.19 Lemma

1. Für −1 < G ≤ 0 gilt: 5 (G) ≤ −G2/2.2. Für 0 < G gilt: −G2/2 ≤ 5 (G).3. Die Funktion 6(G) = 5 (G)/G2 ist monoton wachsend.

4. Für 0 < X < G gilt: 5 (X) ≤ 6(G)X2.5. Für 0 < X < 24 − 1 gilt: 5 (X) ≤ −X2/5.6. Für 0 < X < 1 gilt: 5 (X) ≤ −X2/3.

Beweis: rechnen

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.21 KorollarI Für 0 ≤ X ≤ 24 − 1 gilt:

P(- ≥ (1 + X)`) ≤(

4X

(1 + X) (1+X)

)`≤ 4−X2`/5

I Für 0 ≤ X ≤ 1 gilt:

P(- ≥ (1 + X)`) ≤(

4X

(1 + X) (1+X)

)`≤ 4−X2`/3

I Für 1 > X ≥ 0 gilt:

P(- ≤ (1 − X)`) ≤(

4−X

(1 − X) (1−X)

)`≤ 4−X2`/2

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Routing in Hyperwürfeln

Chernoff-Schranken

4.23 KorollarI Für 0 ≤ X gilt:

P(- ≥ (1 + X)`) ≤( 4

1 + X

) (1+X)`I Für 24 − 1 ≤ X gilt:

P(- ≥ (1 + X)`) ≤ 2−(1+X)`

Beweis: rechnen

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

34 / 71

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.25 Algorithmus

1. Für jedes Paket 1G in Startknoten G wird unabhängig undgleichverteilt zufällig ein Zwischenknoten IG gewählt.

2. Unter Verwendung des Bit-Fixing-Algorithmuswird jedes 1G von G nach IG transportiert.

3. Unter Verwendung des Bit-Fixing-Algorithmuswird jedes 1G von IG zu Zielknoten 5 (G) transportiert.

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.26 Satz

1. Die Wahrscheinlichkeit, dass jedes Paket seinen Zwischenknoten nachspätestens 73 Schri�en erreicht hat, ist mindestens 1 − 2−53 .

2. Die Wahrscheinlichkeit, dass jedes Paket sein Ziel nach spätestens 143 Schri�enerreicht hat, ist mindestens 1 − 2/# 5.

3. Für 3 ≥ 3 ist der Erwartungswert für die Laufzeit von Alg. 4.25 kleiner odergleich 143 + 1.

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.27 LemmaI G Startknoten, beliebig aber fest,IG zufällig gewählt

I dG = (41, 42, . . . , 4:): „Bit-Fixing-Pfad“ von G nach IGI „d~ ∩ dG“ : Menge der gemeinsamen Kanten zweier PfadenI (G = {1~ | ~ ≠ G ∧ d~ ∩ dG ≠ ∅}I C : tatsächlicher Ankuftszeitpunkt von 1G in IG ,

also aufgelaufene „Verspätung“ ℓG = C − :I Behauptung: ℓG ≤ |(G |.

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.28 BeweisI Zwei Pfade dG und d~ mögen Kante gemeinsam haben.I Behauptung 1: Sobald sich Pfade getrennt haben,

führen sie nicht wieder zusammen.I betrachte Knoten D und E auf Bit-Fixing-Pfad von G ; IG

I der Weg von D nach E ist eindeutig festgelegt (bit fixing!)I unabhängig davon

I von wo man zu D gekommen ist undI wohin es von E aus weiter geht

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Erster randomisierter Algorithmus

4.28 Beweis (2)Sprechweisen:I Paket 1~ ∈ (G „verlässt“ dG ,

wenn es zum letzten Mal eine Kante von dG benutzt.I dieser Zeitpunkt für jedes 1~ eindeutig (Behauptung 1)I Ein Paket habe beim Transport über 48 von dG „Verspätung“ ℓ ,

falls Transport erst in Schri� C = 8 + ℓI Für 1G ist das wirklich die Zeitdifferenz zwischen frühest möglicher AnkunftC = 8 und tatsächlicher Ankunft C = 8 + ℓ am Endpunkt von 48

I Für andere 1~ ∈ (G ist das nur „irgendeine“ Zahl.

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Erster randomisierter Algorithmus

4.28 Beweis (3)I Behauptung 2: wenn sich die Verspätung von 1G von ℓ auf ℓ + 1 erhöht,

verlässt ein Paket 1~ ∈ (G den Pfad dG mit Verspätung ℓ .I Behauptung 1: das passiert für jedes Paket in (G nur einmalI Behauptung 2: also ℓG ≤ |(G |.

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Erster randomisierter Algorithmus

4.28 Beweis (4)I Betrachte 48 , die von Paket 1G zu Zeitpunkt C benutzt werden möchte

aber nicht kann, wegen anderem 1~

I Verspätung von 1G erhöht sich von ℓ = C − 8 auf ℓ + 1,und das kann auch nur so passieren.

I „Verspätung“ von 1~ bei Benutzung von 48 ist C − 8 = ℓI Sei C ′ letzter Zeitpunkt, zu dem ein Paket 1 aus (G Verspätung ℓ hat.I sei 4 9 ′ die Kante, die 1 benutzen „will“; also ist C ′ − 9 ′ = ℓ .I Dann verlässt auch ein Paket in (G zu C ′ Pfad dG :

I Da 1 Kante 4 9 ′ benutzen „will“,I wird ein Paket 1 ′ sicher Kante 4 9 ′ benutzen.I Es hat offensichtlich Verzögerung C ′ − 9 ′ = ℓ .

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Erster randomisierter Algorithmus

4.28 Beweis (5)I Würde 1′ Pfad dG nicht verlassen, dann gäbe es 1′′, das Kante 4 9 ′+1 zum

Zeitpunkt C ′ + 1 mit Verzögerung C ′ + 1 − ( 9 ′ + 1) = ℓ benutzen würde.I Widerspruch zur Wahl von C ′:

letzter Zeitpunkt, zu dem ein Paket Verspätung ℓ hat.I Also verlässt 1′ Pfad dG zum Zeitpunkt C ′.I Wir schreiben daher nun 1′ zu, bei Paket 1G die Erhöhung der Verspätung von ℓ

auf ℓ + 1 verursacht zu haben.I Da 1′ den Pfad dG verlässt und nie wieder betri�, wird so keinem Paket doppelt

Verspätungserhöhung angerechnet.I Also ist ℓG ≤ |(G |.

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Erster randomisierter Algorithmus

4.29 Lemma

I Betrachte Zufallsvariable �G~ =

{1 falls dG ∩ d~ ≠ ∅0 sonst

.

I Dann gilt:1. Die Gesamtverspätung von 1G beim Eintreffen in IG ist ℓG ≤

∑~≠G �G~ .

2. E[∑

~≠G �G~

]≤ 3/2.

3. P(ℓG ≥ 63) ≤ 2−63 .

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Erster randomisierter Algorithmus

4.30 Beweis1. Lemma von eben: ℓG ≤ |(G | =

∑~≠G �G~ .

2. Betrachte irgendein dG = (41, . . . , 4:) mit : ≤ 3.I Die Zufallsvariable) (4) gebe die Anzahl Pfade d~ mit ~ ≠ G an, die über eine

Kante 4 führen.I Dann ist ∑

~≠G

�G~ ≤:∑8=1

) (48)

und

E

[∑~≠G

�G~

]≤

:∑8=1

E [) (48)]

I Zeige:E [) (48)] ≤ 1/2

(wegen : ≤ 3 folgt die Behauptung)44 / 71

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Erster randomisierter Algorithmus

4.30 Beweis (2)I O. B. d. A. führe 48 von (G1 · · · GA0GA+2 · · · G3) zu (G1 · · · GA1GA+2 · · · G3).I Bit-Fixing-Algorithmus: Ein Pfad von ~ nach I~ führt

genau dann über 48 , wenn gilt:I ~ = D1 · · ·DA0GA+2 · · · G3 undI I~ beginnt mit G1 · · · GA1

I Solche ~ ≠ G gibt es 2A − 1.I Zwischenknoten zufällig gleichverteilt und unabhängig gewählt,I also ist für jedes ~ die Wahrscheinlichkeit

für das Präfix G1 · · · GA1 in I~ stets 2−(A+1) .

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Erster randomisierter Algorithmus

4.30 Beweis (3)Also ist

E [) (48)] =∑~≠G

P(d~ benutzt 48

)=

∑D1···DA≠G1···GA

P(dD0GA+2···G3 benutzt 48

)= (2A − 1) · 2−(A+1) ≤ 1/2

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Erster randomisierter Algorithmus

4.30 Beweis (4)I wegen der ersten beiden Punkte: E [ℓG ] ≤ 3/2I man vergesse die) (48) und denke wieder an die �G~

I also Chernoff-Schranken anwendbar

I da 24 − 1 < 11, liefert Korollar 4.23

P(ℓG ≥ 63) ≤ P(∑

�G~ ≥ 63)

= P(∑

�G~ ≥ 12 · 3/2)

≤ P(∑

�G~ ≥ (1 + 11)E[∑

�G~

] )≤ 2−123/2 = 2−63

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.26 Satz (zur Erinnerung)

1. Die Wahrscheinlichkeit, dass jedes Paket seinen Zwischenknoten nachspätestens 73 Schri�en erreicht hat, ist mindestens 1 − 2−53 .

2. Die Wahrscheinlichkeit, dass jedes Paket sein Ziel nach spätestens 143 Schri�enerreicht hat, ist mindestens 1 − 2/# 5.

3. Für 3 ≥ 3 ist der Erwartungswert für die Laufzeit von Alg. 4.25 kleiner odergleich 143 + 1.

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.31 Beweis von Satz 4.261. Mit Wahrscheinlichkeit 1 − 2−53 alle Pakete nach ≤ 73 Schri�en am

Zwischenknoten:I Wahrscheinlichkeit, dass Paket um ≥ 63 Schri�e verzögert wird, ist ≤ 2−63 .I # = 23 Pakete unabhängig voneinander transportiert: Wahrscheinlichkeit, dass

wenigstens eines um ≥ 63 Schri�e verzögert wird, ist ≤ 23 · 2−63 = 2−53 .I Zusätzlich jedes Paket über maximal 3 Kanten transportiert: Wahrscheinlichkeit,

dass wenigstens ein Paket erst nach ≥ 73 Schri�en am Ziel ist, ≤ 2−53 .I Also: mit Wahrscheinlichkeit ≥ 1 − 2−53 alle Pakete nach ≤ 73 Schri�en am

Zwischenknoten.

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.31 Beweis von Satz 4.26 (2)2. Mit Wahrscheinlichkeit mindestens 1 − 2/# 5 alle Pakete nach ≤ 143 Schri�en

am Ziel:I Zweite Phase: Umkehrung der ersten Phase.I Deshalb gilt getrennt hierfür die gleiche Analyse.I Damit bei Nacheinanderausführung beider Phasen durch ihre Überlappung keine

zusätzlichen nachteiligen Effekte auftreten, Erweiterung der erste Phase:I Jedes Paket verharrt im Zwischenknoten, bis insgesamt seit Beginn des Routing 73

Schri�e vergangen sind.I Wahrscheinlichkeit, dass alles nach ≤ 143 Schri�en erledigt, mindestens(1 − 2−53 ) (1 − 2−53 ) = 1 − 2/# 5 + 1/# 10 ≥ 1 − 2/# 5

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Routing in Hyperwürfeln

Erster randomisierter Algorithmus

4.31 Beweis von Satz 4.26 (3)3. Für 3 ≥ 3 ist die erwartete Laufzeit ≤ 143 + 1.

I Die größte Laufzeit beschränkt durch Zeitfür „sequentielles Routing“. Zeitbedarf dafür ≤ 23# .

I Für 3 ≥ 3 ist # ≥ 8, also 143 ≤ 23# ,I also ist dann der Erwartungswert für die Laufzeit

≤ (1 − 2/# 5)143 + (2/# 5) · 23#= 143 − 283/# 5 + 43/# 4

≤ 143 − 0 + 1/# 2

≤ 143 + 1

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (1)I Tragweite zuerst von Erdős erkanntI Nachweis der Existenz gewisser Objekte

I Variante 1: Zufallsvariable -I hat reelle numerische WerteI E [- ] existiert

dann nimmt -I mindestens einen Wert an, der nicht kleiner als E [- ] ist, und

einen Wert, der nicht größer als E [- ] ist.I Also existieren Ereignisse, für die - diese Werte annimmt.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (1)I Tragweite zuerst von Erdős erkanntI Nachweis der Existenz gewisser Objekte

I Variante 1: Zufallsvariable -I hat reelle numerische WerteI E [- ] existiert

dann nimmt -I mindestens einen Wert an, der nicht kleiner als E [- ] ist, und

einen Wert, der nicht größer als E [- ] ist.

I Also existieren Ereignisse, für die - diese Werte annimmt.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (1)I Tragweite zuerst von Erdős erkanntI Nachweis der Existenz gewisser Objekte

I Variante 1: Zufallsvariable -I hat reelle numerische WerteI E [- ] existiert

dann nimmt -I mindestens einen Wert an, der nicht kleiner als E [- ] ist, und

einen Wert, der nicht größer als E [- ] ist.I Also existieren Ereignisse, für die - diese Werte annimmt.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (2)I Variante 2: endliches nichtleeres Universum*

I mit Objekten$I Eigenschaft % , die Objekte haben können

I Wähle zufällig ein Objekt$ aus* aus.Wahrscheinlichkeit ?, dass$ Eigenschaft % hat?I Wenn ? > 0 ist,

dann muss in* ein$ mit % ($) existieren.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (2)I Variante 2: endliches nichtleeres Universum*

I mit Objekten$I Eigenschaft % , die Objekte haben können

I Wähle zufällig ein Objekt$ aus* aus.Wahrscheinlichkeit ?, dass$ Eigenschaft % hat?

I Wenn ? > 0 ist,dann muss in* ein$ mit % ($) existieren.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (2)I Variante 2: endliches nichtleeres Universum*

I mit Objekten$I Eigenschaft % , die Objekte haben können

I Wähle zufällig ein Objekt$ aus* aus.Wahrscheinlichkeit ?, dass$ Eigenschaft % hat?I Wenn ? > 0 ist,

dann muss in* ein$ mit % ($) existieren.

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Routing in Hyperwürfeln

Die probabilistische Methode

Die probabilistische Methode (2)I Variante 2: endliches nichtleeres Universum*

I mit Objekten$I Eigenschaft % , die Objekte haben können

I Wähle zufällig ein Objekt$ aus* aus.Wahrscheinlichkeit ?, dass$ Eigenschaft % hat?I Wenn ? > 0 ist,

dann muss in* ein$ mit % ($) existieren.

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

Überblick

Das Problem und deterministische Algorithmen

Markov- und Chebyshev-Ungleichung

Chernoff-Schranken

Erster randomisierter Algorithmus

Die probabilistische Methode

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

PlanI Sprechweisen:

I RPH-Algorithmus: datenunabhängiger randomisierter Algorithmus fürPermutationsrouting in Hyperwürfeln

I RPH-Algorithmus schnell: erwartete Laufzeit in$ (3).I Bisher:

I Algorithmus 4.25 nutzt Θ(#3) Zufallsbits und ist schnellI Datenunabhängige deterministische Algorithmen

nutzen 0 Zufallsbits und sind nie schnell. (Satz 4.7)

I Frage: Gibt es RPH-Algorithmen gibt, die weniger als Θ(#3) Zufallsbitsbenutzen und trotzdem schnell sind?

I Ziel: Θ(3) ZufallsbitsI notwendig undI in gewissem Sinne „hinreichend“, um sein schnell zu können

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

PlanI Sprechweisen:

I RPH-Algorithmus: datenunabhängiger randomisierter Algorithmus fürPermutationsrouting in Hyperwürfeln

I RPH-Algorithmus schnell: erwartete Laufzeit in$ (3).I Bisher:

I Algorithmus 4.25 nutzt Θ(#3) Zufallsbits und ist schnellI Datenunabhängige deterministische Algorithmen

nutzen 0 Zufallsbits und sind nie schnell. (Satz 4.7)

I Frage: Gibt es RPH-Algorithmen gibt, die weniger als Θ(#3) Zufallsbitsbenutzen und trotzdem schnell sind?

I Ziel: Θ(3) ZufallsbitsI notwendig undI in gewissem Sinne „hinreichend“, um sein schnell zu können

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.32 SatzWenn ein RPH-Algorithmus in Würfeln mit # = 23 Knoten nur : Zufallsbits benutzt,dann ist seine erwartete Laufzeit in Ω(2−:

√# /3).

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.33 BeweisI Fasse RPH-Algorithmus ' auf als Wahrscheinlichkeitsverteilung über 2:

deterministischen Algorithmen.I Dann wird mindestens ein det. Alg � mit Wahrscheinlichkeit ≥ 2−: ausgewählt.I Es sei G eine Eingabe, für die � Laufzeit Ω(

√# /3) hat.

I Betrachte die Bearbeitung von G durch ':I Mit Wahrscheinlichkeit ≥ 2−: wird ' wie � arbeiten.I Also ist der Erwartungswert für die Laufzeit von ' mindestens Ω(2−:

√# /3).

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.34 KorollarJeder schnelle RPH-Algorithmus muss Ω(3) Zufallsbits verwenden.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.35 BeweisI Es sei 2 irgendeine positive Konstante.I Damit 2−:

√# /3 ≤ 23 ist, muss gelten:

I 2: ≥√# /(232), also

I : ≥ log√# −$ (log3), also

I : ∈ Ω(3).

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.36 SatzFür jedes 3 gibt es einen schnellen RPH-Algorithmus,der 33 Zufallsbits benötigt und erwartete Laufzeit 223 hat.

Achtung! Hier wird nicht die Existenz eines RPH-Algorithmus für Hyperwürfel allerGrößen zugesichert wird.

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Routing in Hyperwürfeln

Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.36 SatzFür jedes 3 gibt es einen schnellen RPH-Algorithmus,der 33 Zufallsbits benötigt und erwartete Laufzeit 223 hat.

Achtung! Hier wird nicht die Existenz eines RPH-Algorithmus für Hyperwürfel allerGrößen zugesichert wird.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 BeweisI A = (�1, . . . , �C ): Liste det. PH-AlgorithmenI A; rand. 'A (zufällig gleichverteilt ein �8 ∈ A)I A effizientes # -Schema, falls für jede # -Permutation

E [Laufzeit] ≤ 223

I Zeige: es ex. effizientes # -Schema mit C = # 3 Algs.I 'A braucht nur log C ∈ $ (log# ) = $ (3) Zufallsbits

I Nachweis der Existenz eines so kleinen effizienten # -Schemasmi�els der probabilistischen Methode

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 BeweisI A = (�1, . . . , �C ): Liste det. PH-AlgorithmenI A; rand. 'A (zufällig gleichverteilt ein �8 ∈ A)I A effizientes # -Schema, falls für jede # -Permutation

E [Laufzeit] ≤ 223I Zeige: es ex. effizientes # -Schema mit C = # 3 Algs.I 'A braucht nur log C ∈ $ (log# ) = $ (3) Zufallsbits

I Nachweis der Existenz eines so kleinen effizienten # -Schemasmi�els der probabilistischen Methode

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (2)I Fasse Algorithmus 4.25 als Menge B = {�1, . . . , �## }

von ## deterministischen PH-Algorithmen auf.I Zufallsexperiment: aus B zufällig (mit Zurücklegen)

ListeA = (�1, . . . , �# 3) von # 3 Algorithmen �8 = � 98 auswählenI Zeige:A ist effizientes # -Schema mit Wahrscheinlichkeit echt größer Null.I Also existiert ein effizientes # -Schema.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (3)I c8 : die # ! PermutationenI Det. PH-Algorithmus � heiße gut für c8 , wenn er c8 in höchstens 143 Schri�en

routet, sonst schlecht.I Satz 4.26.2. sagt: Für jedes c8 ist ein Bruchteil von ≤ 1/# aller � 9 schlecht für c8 .I zunächst ein beliebiges c8 fixiert.I Erwartungswert für die Anzahl der für c8 schlechten Algorithmen inA ist≤ # 3/# = # 2

I - 9 sei die 0-1-Zufallsvariable mit- 9 = 1, gdw. � 9 schlecht für c8 .

I Also: ` = E[∑# 3

9=1- 9

]≤ # 2.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (4)I ` = E

[∑# 3

9=1- 9

]≤ # 2

I sei 2 = # 2/` ≥ 1I - 9 unabhängige Zufallsvariablen

I Obere Schranke für P(∑# 3

9=1- 9 > 4# 2)

mi�els Chernoff-Schranke (Kor. 4.23):

P©­«# 3∑9=1

- 9 > (1 + 3)# 2ª®¬ <

(1

4

)# 2

= 4−#2

.

(siehe nächste Folie)I Ereignis �8 : > 4# 2 Algorithmen inA schlecht für c8 .I Also P(�8) < 4−#

2

.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (5)

P©­«# 3∑9=1

- 9 > (1 + 3)# 2ª®¬ = P©­«# 3∑9=1

- 9 > (1 + X)2`ª®¬

≤ P©­«# 3∑9=1

- 9 > (1 + 2X)`ª®¬

≤(

42X

(1 + 2X)1+2X

)`≤

(42X

(1 + 2X)2X

)`=

( 4

1 + 2X

)2X`≤

( 4

1 + 3

)2X`=

(44

)3# 2

≤(1

4

)# 2

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (6)I Wahrscheinlichkeit, dassA für mindestens ein c8 schlecht:

P

(# !⋃8=1

�8

)≤

# !∑8=1

P(�8) ≤ # ! · 4−# 2

< 1 .

I Also: Wahrscheinlichkeit, dass von den Algorithmen inA für jede Permutationhöchstens 4# 2 schlecht sind, ist echt größer 0. Also existiert ein solchesA.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.37 Beweis (7)I Zeige: diesesA sogar ein effizientes # -Schema.I Es sei c8 beliebig.I Mit Wahrscheinlichkeit ≥ 1 − (4# 2/# 3) = 1 − 4/# wird 'A diese Permutation

in ≤ 143 Schri�en durchführen. Andernfalls werden höchstens 23# Schri�ebenötigt.

I Also Erwartungswert für die Laufzeit höchstens

(1 − 4

#)143 + 4

#23# ≤ 223 .

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.38 BemerkungI Zeige: Für hinreichend große # gilt: # ! · 4−# 2

< 1.I Stirlingsche Formel:

# ! =√2c#

##

4#(1 + ℎ(# )) mit

ℎ(# ) =1

12#+ 1

288# 2− 139

5140# 3± · · · ∈ $ ( 1

#)

I Also:

lim#→∞

# !4#

2= lim#→∞

√2c# · ##

4# · 4# 2= lim#→∞

√2c# · 4# log#

4# · 4# 2= 0

I Genaueres Nachrechnen ergibt, dass schon für # ≥ 4 gilt: # ! · 4−# 2

< 1.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

4.39 BemerkungI Satz 4.36 behauptet nur die Existenz eines – noch dazu nichtuniformen –

schnellen RPH-Algorithmus, der nur$ (3) Zufallsbits braucht.I Schwieriger: man gebe explizit RPH-Algorithmen an, die möglichst wenige

Zufallsbits benötigen.I Bislang beste Lösung: uniform Θ(32) Zufallsbits.I Aufgabe: Man senke diesen Wert.

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Zweiter „randomisierter Algorithmus“

ZusammenfassungI Chernoff-SchrankenI die probabilistische MethodeI Routing in Hyperwürfeln:

I deterministisch ist der schlimmste Fall immer schlimmI randomisiert im Erwartungswert immer harmlos

I aber eben nur der Erwartungswert

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