rehabilitations- und pflegeforschung · 2 2 rehabilitations- und pflegeforschung...

88
AOK Baden-Württemberg Rehabilitations- und Pflegeforschung Forschungsbericht 2018

Upload: others

Post on 26-Feb-2020

11 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

AO

K B

aden

-Wü

rtte

mb

erg

| R

ehab

ilita

tio

ns-

un

d P

fleg

efo

rsch

un

g

|

Fors

chu

ng

sber

ich

t 20

18

AOK Baden-Württemberg

Eine Information der AOK Baden-Württemberg.Konzept und Gestaltung: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg.Bilder: wdv, AOK (S. 3), Thomas Hörner (S. 64-67), Stefan Rösch (S. 82). Stand: August 2018, Bestell-Nr. 022/913. 022/0913/00/02

Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und weiterführende Gespräche zur Verfügung.

Ramona AuerRehabilitations- und Pflegeforschung

Presselstr. 19 • 70191 StuttgartTelefon 0711 [email protected]

www.aok-bw.de

Rehabilitations- und PflegeforschungForschungsbericht 2018

2 2

Rehabilitations- und Pflegeforschung Veröffentlichungen

Kongressvorträge

Auer R (2018): Sichere Mobilität im Alter (SiMoA), 3. Sturzpräventionstagung D-A-CH, Stuttgart,20. – 21. April 2018.

Auer R (2017): Innovationen für Sorgestrukturen inBaden-Württemberg. Fachtag InterdisziplinäreZusammenarbeit, Lahr, 25. Oktober 2017.

Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie.Politische und strukturelle Herausforderungenbei der Implementierung eines Behandlungs-konzepts. 15. Deutscher Kongress für Versor-gungsforschung, Berlin, 5. – 7. Oktober 2016,Abstract siehe S. 63.

Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohnerim Pflegeheim zur Verbesserung der Selbststän-digkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-FachtagReha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017):Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwick-lung und Implementierung eines Behandlungs-konzepts für die neurologische Anschlussrehabili-tation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlagan-fall). DGNR 2017, Berlin, 7. – 9. Dezember 2017.

Farin-Glattacker E, Giesler JM, Hempler I (2017):AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand.Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Frankenhauser-Mannuß J & Auer R (2017): Bedeu-tung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in derVersorgung älterer (pflegebedürftiger) Menschen.16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017, Abstractsiehe S. 67.

Immel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualitätund Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfä-hige Versorgung in der Rehabilitation? Vortrag amGesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten inSaarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Abstract siehe S. 76.

Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation desBehandlungskonzepts „AOK-proReha GeriatrieS72“. Vortrag am AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Köster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P,Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schät-zung zur Zahl potenziell geriatrischer Patientenmittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahres-kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatriee. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.

Wendelstein B (2017): Erfassung der Lebensquali-tät bei Demenz: Ansätze zur Bewertung undMittel zur Sensibilisierung Pflegender. Workshopbeim 13. Fachtag Demenz der Alzheimer Gesell-schaft Baden-Württemberg e. V., Klinikum amWeissenhof, Weinsberg, 13. Mai 2017.

Poster

Bullinger D & Auer R (2017): Politische und struktu-relle Herausforderungen bei der Implementierungeines leitlinienorientierten Behandlungskonzeptsin der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsen-tation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquiumder Deutschen Rentenversicherung in Frankfurta.M., 20. – 22. März 2017, Abstract siehe S. 65.

Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017):Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzeptsfür die neurologische Anschlussrehabilitationnach Schlaganfall (AOK-pro Reha Schlaganfall).16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G, Auer R & Bul-linger D (2017): Sektorenübergreifende Analysenvon Behandlungsverläufen mit verknüpften Da-ten von Krankenkasse und Rentenversicherung.16. Deutscher Kongress für Versorgungs -forschung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.

Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, LorenzHM, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Ko-morbiditäten und interdisziplinäre Versorgungvon Menschen mit Rheumatoider Arthritis.Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfall-chirurgie (DKOU) 2017 Berlin, 25.10. –27.10.2017.

Vorwort

3

Liebe Leserin, lieber Leser,für die AOK Baden-Württemberg ist die qualitativ hochwertigeVersorgung ihrer Versicherten ein zentraler Antreiber für dastägliche Tun. Für die Gestaltung der Inhalte und Prozesse über-nehmen wir als AOK Baden-Württemberg gerne die Mitverant-wortung. Im Vorgehen orientieren wir uns dabei stets an aktuel-len wissenschaftlichen Erkenntnissen und Entwicklungen. Daherarbeiten wir seit vielen Jahren vertrauensvoll mit hochrangigenwissenschaftlichen Partnern zusammen. Konsequent war esdemzufolge, diesem Thema auch in der eigenen Aufstellung eineprominente Bedeutung einzuräumen und den Bereich „Reha -bilitations- und Pflegeforschung“ zu institutionalisieren. Zum 1. Oktober 2016konnte das zunächst vierköpfige Team offiziell starten und ist im Laufe des Jah-res 2017 bereits auf sechs Mitarbeiterinnen angewachsen. Mehrere Projektesind erfolgreich übernommen worden, viele weitere Themen konnten bereitsim ersten Jahr in Bewegung gesetzt werden. Als leitende Perspektive werdenneue Themen aus einem Public-Health-Verständnis heraus gedacht; sie zielenstets auf eine sektorenübergreifende Versorgung ab. Dies ist im Hinblick auf dieBedarfe der Patientinnen und Patienten, von hilfebedürftigen (oft älteren) Men-schen auch zwingend notwendig. Die „Sektoren“ Prävention, Rehabilitation undPflege dürfen hierbei nicht solitär oder indikationsbezogen betrachtet werden. Dieerfolgreiche Vernetzung ist im Hinblick auf ihre Teilhabe am gesellschaftlichenLeben und ihre Selbstbestimmung von wesentlicher Bedeutung.

Als Schnittstelle zwischen der Wissenschaftswelt und der Organisation deskonkreten Versorgungsalltages übernimmt der Bereich „Rehabilitations- undPflegeforschung“ eine weitere wichtige Vermittlungsaufgabe in der Zusammen-arbeit. So konnten die Kolleginnen auf einigen wissenschaftlichen Kongressendie Themen auch aus dem Blickwinkel des mitgestaltenden Leistungsträgerspräsentieren.

Die Erfahrungen der ersten Projekte zeigen deutlich, dass es für unsere wissenschaftlichen Partner und auch für uns als AOK Baden-Württemberggewinnbringend ist, den Bereich „Rehabilitations- und Pflegeforschung“ alsvermittelnden Zuständigkeitsbereich wirken zu lassen. An dieser Stelle möchteich mich ausdrücklich bei allen Partnerinstituten aus Wissenschaft und Forschung einerseits sowie bei den Leistungserbringern andererseits bedanken, die uns immer wieder ihr Vertrauen in der Zusammenarbeit schenken und mitdenen gemeinsam wir innovative Projekte überhaupt erst entstehen lassenkönnen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der interessanten Lektüre unseres For-schungsberichts.

Dr. Christopher HermannVorsitzender des Vorstandes

Seite

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

Rehabilitations- und Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Selbstverständnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

AOK-proReha Geriatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

AOK-proReha Schlaganfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

ORBIT: Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Geplante Forschungsprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

SiMoA – Sichere Mobilität im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Rehabilitative Kurzzeitpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Analyse Kurzzeitpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Geplante Analyseprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Sturzprognose mittels Routinedaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Veränderung der Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Demenz mit Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Innovationsfonds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und POCD nach Elektivoperationen im Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Projektunterstützung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Modellvorhaben HKP Psych . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität im Rahmen des Klimawandels . . . . . . . . . . . 54

Rehabilitationszugang und -bedarf: Sektorenübergreifende Analyse von Versorgungsdaten der AOK und Deutschen Rentenversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege bei der AOK Baden-Württemberg und Erstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Rehabilitations- und Pflegeforschung

4

Seite

Übersicht Projektaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62

Der AOK-Fachtag Reha„Rehabilitation: Keine Frage des Alters“ am 30. Juni 2017 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 5. – 7. Oktober 2016, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung, 20. – 22. März 2017, Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 4. – 6. Oktober 2017, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Saarbrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

Arbeitsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78

AG Altern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

AG Organisationsbezogene Versorgungsforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

AG Bundesinitiative Sturzprävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Personen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

Ramona Auer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Anna Lena Flagmeier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Julia Frankenhauser-Mannuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Désirée Immel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Christine Kleber-Peukert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Britta Wendelstein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Andrea Wetzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Praktikantinnen 2016-2018 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Buchbeiträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Fachzeitschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Monographien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86

Andere Publikationsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

Kongressvorträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Poster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Inhalt

5

Rehabilitations- und Pflegeforschung

6

Selbstverständnis

7

Selbstverständnis

Wir vernetzen Praxis und Wissenschaft!

So gestalten wir eine innovative und bedürfnisori-

entierte Versorgung unserer Versicherten und deren

Familien. Partizipation, Teilhabe und Selbstständig-

keit bis zum Lebensende leiten uns dabei.

Dafür sorgen wir.

Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung

steht für die Institutionalisierung einer praxisorien-

tierten Forschung bei der AOK Baden-Württem-

berg. Die organisationale Ausgestaltung des Themas

Rehabilitations- und Pflegeforschung schreibt dem

Bereich einerseits eine Schnittstellenrolle zwischen

Wissenschaft und Praxis zu und andererseits eine

klare Aufgabenbeschreibung hin zu einer analyti-

schen Vorgehensweise in der Weiterentwicklung

der Versorgung. Die hier vorliegende Zusammen-

fassung der Forschungs- und Projektaktivitäten

gibt einen guten Überblick über die gelebte Umset-

zung dieses Themas bei der AOK Baden-Württem-

berg. Es sind sind die Forschungsaktivitäten seit

der Institutionalisierung des Bereichs im Oktober

2016 bis zum Stand Juni 2018 aufgeführt.

Rehabilitations- und Pflegeforschung

8

Projekte

9

Projekte• Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

• Geplante Forschungsprojekte

• Geplante Analyseprojekte

• Innovationsfonds

• Projektunterstützung

• Übersicht Projektaktivitäten

Hintergrund

Die geriatrische Rehabilitation ist ein wichtiger

Baustein in der Versorgungskette bei älteren Men-

schen in Baden-Württemberg. Dies wird im Geria-

triekonzept Baden-Württemberg nochmals bekräf-

tigt. Mit dem Projekt AOK-proReha Geriatrie will

die AOK Baden-Württemberg zur Sicherung der

geriatrischen Rehabilitationsstrukturen in Baden-

Württemberg beitragen. AOK-proReha Geriatrie ist

neben AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP das

zweite Behandlungskonzept dieser Forschungsreihe.

Die Femurfraktur (Oberschenkelbruch) ist eine der

häufigsten Aufnahmediagnosen in geriatrischen

Rehabilitationseinrichtungen. Aufgrund dessen soll

ein leitlinienorientiertes Behandlungskonzept in

der geriatrischen Rehabilitation für die Fraktur des

Femurs (ICD S72) entwickelt und anschließend

evaluiert werden, das bei positiver Evaluation ein-

heitlich in den geriatrischen Rehabilitationseinrich-

tungen in Baden-Württemberg zur Anwendung

kommen soll. Damit soll Transparenz geschaffen

und die tägliche Arbeit in den Einrichtungen er-

leichtert werden, indem Entscheidungen auf eine

objektive Basis gestellt werden. Die definierten

Behandlungsinhalte sollen anschließend zu einer

neuen leistungsorientierten Vergütungssystematik

herangezogen werden.

AOK-proReha GeriatrieHauptziel dieses Behandlungskonzepts ist die Erstellung einer qualifizierten

und nachvollziehbaren an den Bedürfnissen geriatrischer Patientinnen

und Patienten ausgerichteten Leistungsbeschreibung bei Femurfraktur

(Oberschenkelbruch). Daran ist auch eine an den einzelnen

Therapiemodulen ausgerichtete leistungsorientierte Vergütung geknüpft.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

10

Fragestellung und Zielsetzung

Das Ziel und der Inhalt des Programms AOK-proReha

Geriatrie ist die Sicherung der Qualität in der

geriatrischen Rehabilitation durch die Einführung

eines leitlinienorientierten Behandlungskonzepts

für die Femurfraktur. Während bisher Unklarheit

über Unterschiede zwischen den Behandlungskon-

zepten einzelner Rehabilitationseinrichtungen be-

stand, soll nun das neue, einrichtungsübergreifende

Konzept die Grundlage sowohl für eine adäquate

Vergütung, als auch für nachvollziehbare und eva-

luierte Behandlungsentscheidungen in der geriatri-

schen Rehabilitation darstellen und somit letztlich

auch die Versorgungsqualität verbessern. In diesem

Zusammenhang leitet sich folgende Fragestellung

ab: Ist die Versorgung in der geriatrischen Rehabili-

tation mit dem Behandlungskonzept besser oder

gleich gut im Vergleich zur bisherigen Behandlung?

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

IGES Institut GmbH Berlin

IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungan der Universität Ulm

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wissenschaftlicher BeiratKompetenz-Centrum Geriatrie (beim MDK Nord)

Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-Württemberg

SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie

AnsprechpartnerinDésirée Immel

FörderungAOK Baden-Württemberg

Laufzeit04/2014 – 12/2017

AOK-proReha Geriatrie

11

Methodik

Nach einer Stakeholderanalyse und einem Work-

shop mit Meinungsbildnern erfolgte eine europa-

weite Ausschreibung für die Entwicklung und Eva-

luation des Behandlungskonzepts. Die Entwick-

lung des Behandlungskonzepts wurde in einem

zweistufigen Verfahren realisiert. Zunächst wurde

eine systematische Literaturrecherche durchgeführt,

um wissenschaftliche Belege zu erhalten (externe

Evidenz). Dieses Wissen wurde mit professionellem

Erfahrungs- und Kontextwissen von den Modellkli-

niken angereichert (interne Evidenz). Die Wissens-

generierung erfolgte zunächst mittels Fragebögen.

Anschließend wurde dieses Wissen durch Telefon-

interviews nochmals reflektiert und verifiziert.

Nach der Entwicklung wurde das Behandlungs-

konzept in einigen Modellkliniken implementiert

und auf Praxistauglichkeit geprüft. Wichtige Er-

kenntnisse aus der Pilotierung flossen in Umset-

zungshinweise ein.

Der Schwerpunkt der Evaluation lag auf der Er-

gebnis- und Prozessqualität. Für die Überprüfung

der Ergebnisqualität wurde auf die sogenannten

KODAS-Daten (Kollektiver Datensatz der Landes-

arbeitsgemeinschaft Geriatrischer Rehabilitations-

kliniken Baden-Württemberg) zurückgegriffen.

Diese routinemäßigen Assessments werden in

zahlreichen geriatrischen Einrichtungen in Baden-

Württemberg bereits erhoben. Die KODAS-Daten

beinhalten u. a. den Barthel-Index, Informationen

zur Gehgeschwindigkeit, den Chair-Rising-Test

sowie den Timed-up-and-go. Darüber hinaus wird

die Seh-, Hör- und Kommunikationsfähigkeit der

Rehabilitandinnen und Rehabilitanden überprüft

und ein Demenz-Screening durchgeführt. Ebenso

beinhalten die KODAS-Daten Informationen über

die Wohnsituation der Patientinnen und Patien-

ten vor der Verlegung in die Rehabilitationsklinik.

Neben den Assessments wurden zusätzlich die

erbrachten Leistungen und die Behandlungsinten-

sität der einzelnen Therapieelemente evaluiert.

Weitere Themen der Evaluation waren das Ent-

lassmanagement und die geriatrisch-rehabilitative

Basisversorgung.

Das neue Behandlungskonzept wurde hinsichtlich

der Ergebnisqualität zunächst auf Nicht-Unterle-

genheit gegenüber dem bisherigen Vorgehen ge-

prüft. Zur Prüfung auf Gleichwertigkeit war eine

Festlegung des kleinsten klinisch noch relevanten

Unterschieds (minimal clinical important difference

= MCID) für die betrachteten Zielgrößen erforder-

lich. Hierfür wurde zunächst literaturgestützt ein

Kriterienkatalog zur Messung der Ergebnisqualität

entwickelt, der anschließend im Rahmen einer

Konsensbildung mit dem wissenschaftlichen und

politischen Beirat des Projekts abgestimmt wurde.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

12

Publikationen zum ProjektImmel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualität und Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfähige Versorgung in der Rehabili-

tation? Vortrag am Gesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten in Saarbrücken 3. – 5. Mai 2018.Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation des Behandlungskonzepts „AOK-proReha Geriatrie S72“. Vortrag am AOK-Fachtag

Reha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.Bullinger D & Auer R (2017): Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Implementierung eines leitlinienorientierten

Behandlungskonzeptes in der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsentation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquium derDeutschen Rentenversicherung in Franktfurt a.M., 20. – 22. März 2017.

Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie. Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Einführung eines Behandlungskonzeptes. Vortrag am 15. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Berlin, 5. – 7. Oktober 2016.

„Reha vor Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2016.„Zurück in die Selbstständigkeit“ Curaplan Aktiv Ausgabe 3/2016.„Konzept muss sich bewähren“ WIR Ausgabe 6/2015.„Zurück in den Alltag“ SVAktuell Ausgabe 1/2014.

Zwischenergebnisse

Erfreulicherweise zeichnen sich, trotz defensivem

Auswertungsansatz (Nicht-Unterlegenheitsprü-

fung), Verbesserungen ab. So sank der Anteil der

Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, bei denen

die Rehabilitationseinrichtung nach der Entlas-

sung Probleme sieht, deutlich. Tendenziell können

mehr Menschen in ihr gewohntes Umfeld statt ins

Pflegeheim entlassen werden. Diese Ergebnisse

korrespondieren mit einer stärkeren Gewichtung

des Entlassmanagements im neuen Behandlungs-

konzept. Beim Esslinger Transfertest (Wechsel vom

Rollstuhl in Stuhl bzw. Bett) ergaben sich ebenfalls

bessere Ergebnisse. Eine Erklärung hierfür könnte

die höhere Intensität des Krafttrainings, welche

durch das Konzept gefordert ist, sein.

Ferner ergab sich bei Entlassung aus der Rehabili-

tation eine deutliche Reduktion bei der Urininkon-

tinenz. Die an der Studie beteiligten Geriater füh-

ren dies auf einen verbesserten Umgang mit der

Vielzahl an verordneten Medikamenten (Polyphar-

maziemanagement) zurück, der durch das neue

Behandlungskonzept unterstützt wird.

Bevor endgültige wissenschaftlich fundierte Aus-

sagen getroffen werden können, müssen die Da-

ten detaillierter ausgewertet werden. Aktuell wird

der Abschlussbericht erstellt.

Fazit und Ausblick

Die Untersuchung hat bestätigt, dass das neue Be-

handlungskonzept dem bisherigen Vorgehen der

Häuser zumindest gleichwertig ist. Auch wenn in

der geriatrischen Rehabilitation in Baden-Würt-

temberg bereits Versorgung auf hohem Niveau

stattfand, ließen sich in einigen Bereichen (Entlass-

management, Inkontinenz, Transfertest) noch Ver-

besserungen erzielen. Unabhängig davon wurde

ein Behandlungskonzept auf dem neuesten wissen-

schaftlichen Standard entwickelt, das nicht nur die

Qualität häuserübergreifend sicherstellt, sondern

auch die Rehabilitationseinrichtungen durch eine

leistungsorientierte Vergütung langfristig zu-

kunftsfähig macht.

AOK-proReha Geriatrie

13

AOK-proReha SchlaganfallKern des Projekts ist die Entwicklung, Implementierung und Evaluation

eines an den Bedürfnissen von Schlaganfallpatientinnen und -patienten

orientierten Behandlungskonzepts der Phase D. Damit werden folgende Ziele

verbunden: Angleichung und Steigerung eines einrichtungsübergreifenden

Qualitätsniveaus, Steigerung der Patientenzufriedenheit, Schaffung von

Transparenz für alle am Rehabilitationsprozess Beteiligten und Eruierung

einer leistungsorientierten Vergütung.

Hintergrund

„Nichts ist mehr so, wie es war …“ – der Schlaganfall zeigt sich in den meisten

Fällen als einschneidendes Erlebnis. Seine Folgen beeinflussen die Lebensfüh-

rung nachhaltig – die der Betroffenen selbst, aber auch die der Angehörigen. In

Deutschland ereignen sich jährlich ca. 200.000 erstmalige und 70.000 erneute

Schlaganfälle (Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, www.schlaganfall-hilfe.de,

Stand: 27.07.2016). Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in

Deutschland. Die zudem drohende Pflegebedürftigkeit und die Beeinträchti-

gungen der Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben vieler Schlagan-

fallpatientinnen und -patienten unterstreichen die besondere Bedeutung der

Rehabilitation. Die Anzahl der für dieses Projekt zu erwartenden betroffenen

Menschen ist nicht ausnehmend hoch – die Erkrankung selbst und ihre Folgen

jedoch stellen höchste Anforderungen an eine qualitativ hochwertige und ziel-

orientierte Rehabilitation.

AOK-proReha Schlaganfall besteht aus vier Teilprojekten:

1. Erarbeitung eines leitlinienorientierten Behandlungskonzepts

inklusive

• aktiver Beteiligung neurologischer Rehabilitationskliniken

(Experten-Workshops)

• Implementierungsbegleitung

• stabilisierendes, nachhaltiges Überleitungsmodul

2. Evaluation des Behandlungskonzepts und der Patienten-

und Angehörigenzufriedenheit

3. Leistungstransparenz/Leistungscontrolling

4. Entwicklung einer leistungsorientierten

Vergütungsstruktur und -höhe

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

14

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

SEVERA Sektion Versorgungsforschung undRehabilitations forschung an der Universität Freiburg

IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wissenschaftlicher Beiratm&i Fachklinik, Herzogenaurach

Dr. Becker Klinikgruppe, Köln

ZVK Deutscher Verband für Physiotherapie e. V.

Stationär Ambulanter Verband zur Rehabilitation Hirnverletzter e. V.

Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen

AnsprechpartnerinChristine Kleber-Peukert

FörderungAOK Baden-Württemberg

Laufzeit02/2016 – 08/2019

Fragestellung und Zielsetzung

Das Projekt verfolgt einen mehrdimensionalen

Zielansatz:

• Etablierung einheitlicher Behandlungskonzepte

in der neurologischen Rehabilitation nach

Schlaganfall (Phase D)

• Angleichung/Steigerung des Qualitätsniveaus

(Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität)

• Transparenz

für die Patientinnen und Patienten im Sinne

einer Leistungstransparenz und Vorabin -

formation „Was kommt auf mich zu?”

für die Leistungserbringer im Sinne einer

Planungssicherheit „Was erwartet wer zu

welchem Preis?“

für die Leistungsträgerin AOK Baden-Württem-

berg im Sinne einer homogenen, qualitativ

hochwertigen Versorgung ihrer Versicherten

„Was bekommen unsere Versicherten in

welcher Qualität?“

• Optimiertes Versorgungsgeschehen für

Patientinnen und Patienten der AOK Baden-

Württemberg

• Sicherung einer stabilen Gesamtversorgungs -

situation; auch unter Einbezug des Sozialen

Dienstes der AOK Baden-Württemberg

• Steigerung der Patientenzufriedenheit

• Leistungsorientierte Vergütung auf Grundlage

des Behandlungskonzepts

Übergreifend soll eine alltagstaugliche, stabile,

selbstbestimmte Lebenssituation von Patientinnen

und Patienten nach einem Schlaganfall hergestellt

werden. Daraus resultiert die Fragestellung des

Projekts: Wird die Zielgruppe des Projekts durch

das zu entwickelnde Behandlungskonzept mindes-

tens gleich gut/besser versorgt?

AOK-proReha Schlaganfall

15

Methodik

Bei der Entwicklung des Behandlungskonzepts

wurde großer Wert auf die Zusammenarbeit zwi-

schen Wissenschaft und Praxis gelegt. Um die

Kompetenz möglichst vieler baden-württembergi-

scher neurologischer Rehabilitationseinrichtungen

einfließen zu lassen, bildete SEVERA Freiburg zum

Projektstart eine Expertengruppe, die das Projekt

über die gesamte Laufzeit begleiten wird. In ihr

sind alle an der neurologischen Rehabilitation be-

teiligten Professionen vertreten.

Um die aktuelle Evidenzlage bereits bestehender

Behandlungskonzepte und Veröffentlichungen zu

eruieren, fand zu Beginn des Projekts eine einge-

hende systematische Literaturrecherche statt, deren

Ergebnisse in ein erstes Eckpunktepapier einflossen.

Dieses wurde in einem Online-Diskussionsforum

von Expertinnen und Experten der neurologischen

Rehabilitation, Fachgesellschaften, Patientenorga-

nisationen und Selbsthilfeverbänden diskutiert und

weiterentwickelt. Im Rahmen von mehreren Exper-

tenveranstaltungen, schriftlichen Befragungen und

unter Einbindung des Wissenschaftlichen Beirats

des Projekts wurde das Konzept iterativ weiter ver-

feinert. In seiner nun 7. Version (Oktober 2017)

wird es seit dem März 2018 in vorerst acht neuro-

logischen Rehabilitationskliniken begleitet, imple-

mentiert und evaluiert.

Die Evaluation des Projekts führt das IFR Ulm in

zwei Stufen durch: Zunächst werden die Behand-

lungskonzepte auf Gleichwertigkeit im Sinne einer

Nicht-Unterlegenheit geprüft. Bei Bestätigung der

Gleichwertigkeit wird auf Überlegenheit getestet.

Hauptzielgrößen sind die Verbesserung der körper-

lichen und kognitiven Funktionen und der Selbst-

ständigkeit wie auch die Patienten- und Angehöri-

genzufriedenheit.

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern

beteiligter Rehabilitationskliniken wurden für die

Studie die Assessmentinstrumente und Fragebögen

ausgewählt, die die besten Ergebnisse hinsichtlich

Testgüte, Praktikabilität und Akzeptanz erwarten

lassen. Um den Aufwand möglichst praktikabel

zu gestalten, erfolgt die Durchführung der Tests

adaptiv in Abhängigkeit von den individuellen

Einschränkungen der Patientinnen und Patienten.

Kriterien der Testauswahl sind dabei die Art und

Stärke der funktionellen Beeinträchtigung, die

durchgeführten Therapiemodule, die Einschätzung

der behandelnden Ärztinnen und Ärzte und die

individuellen Rehabilitationsziele der Versicherten.

Für die Evaluation werden Daten aus zwei Patienten-

kohorten (Vergleichsgruppe/Interventionsgruppe)

zu jeweils drei Messzeitpunkten (Aufnahme in die

Rehabilitationsklinik, Entlassung aus der Reha -

bilitationsklinik und follow-up 4 Monate nach

Entlassung) erhoben.

Für die Bewertung der Behandlungsergebnisse ist

nicht allein die statistische Signifikanz entscheidend,

sondern auch die klinische Relevanz der gemesse-

nen Unterschiede. Dazu wird für die Zielgrößen

vorab der kleinste klinisch relevante Unterschied

(MCID) festgelegt, der angibt, inwiefern eine ge-

messene Veränderung für die Versicherten oder

die Klinikerinnen und Kliniker relevant ist.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

16

Publikationen zum Projekt„Gezielte Rehabilitation – Zurück in ein normales Leben“ SVAktuell Ausgabe 2/2018.Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017): Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwicklung und Implementierung

eines Behandlungskonzepts für die neurologische Anschlussrehabilitation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlaganfall).DGNR 2017, Berlin, 7.-9. Dezember 2017.

Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017): Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzepts für die neurologische Anschlussrehabilitation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlaganfall). 16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Berlin, 4.-6. Oktober 2017 – Posterbeitrag.

Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017): AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand. Vortrag beim AOK-Fachtag RehaAlter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

„Pflegebedürftigkeit verhindern“ SVAktuell Ausgabe 1/2016.

Projektstand und Zwischenergebnisse

Die für die Vergleichskohorte notwendige Erhebung

findet seit August 2017 in zehn neurologischen Re-

habilitationseinrichtungen statt. Die Entwicklung

des neuen Behandlungskonzepts ist abgeschlossen.

Es liegt seit Oktober 2017 in seiner für die Imple-

mentierungsphase finalisierten Version vor. Die im

Rahmen der Implementierungsbegleitung vorgese-

henen Besuche durch SEVERA Freiburg fanden im

Zeitraum November 2017 bis Februar 2018 statt.

Ausblick

Die Implementierungsphase startete im März 2018.

An dieser Phase nehmen acht stationäre neurolo-

gische Rehabilitationseinrichtungen teil. Die Ver-

gleichsgruppenerhebung wird in den Einrichtungen,

die nicht an der Implementierung teilnehmen, weiter-

geführt. Auf Basis des finalisierten Behandlungs-

konzepts bereitet die KPMG AG die Berechnung

der leistungsorientierten Vergütung vor.

AOK-proReha Schlaganfall

17

Hintergrund

Das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und die AOK Baden-Württemberg haben im Projekt ORBIT ein Konzept zur Umsetzungrehabilitativer Pflege entwickelt. Das Angebot richtete sich an Bewohnerinnenund Bewohner stationärer Einrichtungen der Altenhilfe mit Rehabilitations-bedarf und -potenzial, die durch die bisherige Versorgung nur ungenügendUnterstützung erhalten. Der Grundsatz „Rehabilitation vor Pflege“ schließtPflegebedürftige explizit mit ein. Oft sind aber Maßnahmen der geriatri-schen Rehabilitation nicht auf Pflegebedürftige zugeschnitten bzw. werdennicht angeboten oder die punktuelle Verordnung von Heilmitteln kann keinen nachhaltigen Effekt bringen. Eine Möglichkeit der Stärkung der Reha-bilitation bei Pflegebedarf liegt in der vermehrten Integration der Rehabili-tation in die Pflege. Studien zu Rehabilitation in der Pflege haben einige Effekte auf die Funktionalität gezeigt, die im Vergleich mit Kontrollgruppenzum Teil in Verbesserungen (Resnick et al. 2009) oder in einem geringerenAbbau (Kerse et al. 2008) lagen. Solche positiven Effekte konnten auch beiMenschen mit Demenz nachgewiesen werden (Graessel et al. 2011).

ORBIT: Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim

zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe

Zielsetzung des Projekts war die Integration von rehabilitativen Maßnahmen in die

stationäre Pflege. Von zentraler Bedeutung war, welches Entwicklungspotenzial bei

Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen vorhanden ist, wie es durch eine

rehabilitative Pflege gefördert werden kann und wie sich rehabilitative Pflege in

Pflegeheimen umsetzen lässt. Die Umsetzung der rehabilitativen Pflege basierte

dabei auf der fachlichen Kompetenz der Pflegefachkräfte und der Therapeutinnen

und Therapeuten und deren interdisziplinären Zusammenarbeit.

Literatur Graessel E, Stemmer R, Eichenseer B, Pickel S, Donath C, Kornhuber J & Luttenberger K (2011). Non-pharmacological,

multicomponent group therapy in patients with degenerative dementia: a 12-month randomized, controlled trial. BMCMedicine, 9(1), 129. http://doi.org/10.1186/1741-7015-9-129

Kerse N, Peri K, Robinson E, Wilkinson T, Von Randow M, Kiata L & Parsons J (2008). Does a functional activity programmeimprove function, quality of life, and falls for residents in long term care? Cluster randomised controlled trial. Bmj, 337(7675),912–915. http://doi.org/10.1136/bmj.a1445

Resnick B, Gruber-Baldini AL, Zimmerman S, Galik E, Pretzer-Aboff I, Russ K & Hebel JR (2009). Nursing home resident outcomesfrom the res-care intervention. Journal of the American Geriatrics Society, 57(7), 1156–1165. http://doi.org/10.1111/j.1532-5415.2009.02327.x

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

18

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

AnsprechpartnerinnenRamona Auer

Andrea Wetzel

FörderungAOK Baden-Württemberg

Laufzeit04/2014 – 03/2017

rehabilitativer Pflege wiederholt wurde (T 3). Das

Assessment erfasste neben soziodemographi-

schen Merkmalen Gesundheitsstatus, Funktionali-

tät, kognitive Leistungsfähigkeit, Depressivität

und Lebensqualität. Zusätzlich wurden in leitfa-

dengestützten Interviews jeweils die Pflegefach-

kräfte sowie Bewohnerinnen und Bewohner be-

fragt, außerdem fanden Experteninterviews mit

Therapeutinnen und Therapeuten, Wohnbe-

reichs-, Pflegedienst- und Heimleitungen statt.

Am Projekt waren 13 Pflegeheime, 59 Hausärztin-

nen und Hausärzte und 39 therapeutische Ein-

richtungen beteiligt. Insgesamt wurden 210 Be-

wohnerinnen und Bewohner mit Rehabilitations-

bedarf in die Studie aufgenommen. 48 Teilneh-

mende schieden vorzeitig wegen Erkrankungen,

Versterben oder Verlegung aus. Bei 139 Teilneh-

menden konnte eine komplette Datenreihe mit

drei Messzeitpunkten erhoben werden. Gleichzei-

tig wurde eine Kontrollgruppe von 28 Personen

aufgebaut, die ihre Therapie später oder gar nicht

erhielt.

Fragestellung und Zielsetzung

Zielsetzung des Projekts war die Integration von rehabilitativen Maßnahmen in die Pflege in statio-nären Einrichtungen der Altenhilfe. Von zentraler Bedeutung war, welches Entwicklungspotenzialbei Bewohnerinnen und Bewohnern vorhandenist, wie es durch eine rehabilitative Pflege geför-dert werden kann und wie sich rehabilitative Pflege in stationären Einrichtungen der Altenhilfeumsetzen lässt. Die Umsetzung der rehabilitativenPflege basierte dabei auf der fachlichen Kompe-tenz der Pflegefachkräfte und der Therapeutin-nen und Therapeuten. Eine weitere Zielsetzungdes Projekts war daher die Förderung der inter-disziplinären Zusammenarbeit der beiden Berufs-gruppen.

Methodik

Das Konzept von ORBIT bestand in einem mehr-

stufigen Verfahren. Nach der Identifikation des

Rehabilitationsbedarfs im Pflegekontext erfolgte

ein durch eine Pflegefachkraft ausführlich be-

gründeter Vorschlag für eine Physio- oder Ergo-

therapie oder eine Logopädie. Es gab keine Aus-

schlusskriterien; auch Personen mit fortgeschrit-

tener Demenz und/oder schwerer Pflegebedürf-

tigkeit wurden einbezogen. Nach hausärztlicher

Verordnung erfolgte eine intensive Therapie zwei-

mal wöchentlich über einen Zeitraum von drei

Monaten. Daran anschließend wurden von Thera-

peutinnen und Therapeuten Empfehlungen für

Therapieelemente gegeben, die weitere drei Mo-

nate durch Pflegefachkräfte weitergeführt wer-

den sollten. Zu Beginn der begleitenden Datener-

hebung (T  1) wurde ein ausführliches geriatri-

sches Assessment durchgeführt, das nach der

Therapie (T 2) sowie nach weiteren drei Monaten

ORBIT

19

Ergebnisse

Das Therapieergebnis – in 76 % der Fälle Physiotherapie – war in der Interventions-

gruppe signifikant besser als in der Kontrollgruppe (Mittelwertsdifferenzen im

Barthel-Index +1,4 vs. -2,7). Der Anteil der Personen, die sich im Barthel-Index

um mindestens 5 Punkte verbessern konnten, war in der Interventionsgruppe

entsprechend größer (37 % vs. 7 %, Abbildung 1)

Abbildung 1: Veränderungen im Barthel-Index in der Interventionsstichprobe (n = 139)und der Kontrollgruppe (n = 28) ohne Intervention im Zeitraum von 3-4 Monaten.

In 30 % der Fälle war ein Erhalt der Fähigkeiten Therapieziel. Die Intervention

brachte besonders dann Therapieerfolge, wenn der Verlauf ungestört von

Komplikationen war (43 % der Verläufe). Dann zeigten sich signifikante Ver-

besserungen in der Mobilität, der Selbstständigkeit und der Lebensqualität, de-

ren Erhalt oder Verbesserung auch nach Beendigung der Therapie möglich war.

Bei 56  % der Interventionsgruppe konnten die Therapieempfehlungen vom

Pflegefachpersonal umgesetzt werden. Gründe für die nur teilweise oder nicht

gelungene Umsetzung lagen meist in der mangelnden Belastbarkeit oder

Motivation der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch in einem Mangel an

zeitlichen Ressourcen der Pflegefachkräfte. Gelang die Umsetzung, ließen sich

signifikante Mobilitätsverbesserungen auch nach Beendigung der Therapie

nachweisen (Abbildung 2).

um ≥ 10 Punkte besserum 5 Barthel-Punkte bessergleichbleibendum 5 Barthel-Punkte schlechterum ≥ 10 Punkte schlechter

mit Intervention(n=139)

ohne Intervention(n=28)

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %

17,3 % 18,7 % 41,0 % 13,7 % 9,4 %

10,7 %25,0 %57,1 %7,1 %

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

20

Fazit und Ausblick

Die Studie deckte zusätzlichen Rehabilitationsbedarf in Pflegeeinrichtungen

auf, wobei häufig der Erhalt der Fähigkeiten Interventionsziel ist. Insbesondere

bei Verläufen ohne Komplikationen war die rehabilitative Pflege erfolgreich –

und dies auch bei schwer pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern

und Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Die Studienergebnisse wurden

auch politisch Handelnden vorgestellt und stießen dort auf großes Interesse

(BMG, BMFSFJ).

Publikationen zum ProjektAgenda Gesundheit Juli 2017 AOK Baden-Württemberg, abrufbar unter: https://portale.bw.aok.de/epapers/Agenda_Gesundheit.Pressemitteilung 10.07.2017 „AOK-Chef Hermann: Grenzen der Pflege aufbrechen“ abrufbar unter: https://aok-bw-

presse.de/landesweite-presseinfos/lesen/aok-chef-hermann-grenzen-der-pflege-aufbrechen.html.Kruse A, Becker G, Wetzel A, Natus A, Stolla C, Pössniker A & Chauduri A (2017): Abschlussbericht ORBIT, Organisation der Re-

habilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe. Abschlussbericht an die AOKBaden-Württemberg. Heidelberg: Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg.

Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Becker G & Waterkamp H (2016): ORBIT – Projekt und Evaluation. Reha im Altenzentrum Bruchsal. Bericht vom AOK-Fachkon-gress für Prävention, Reha, Pflege, 29. Juni 2016, Stuttgart.

„Reha bei Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2015.Deutscher Pflegetag 2016 10.-12. März in der STATION Berlin.Bericht und Empfehlungen der Enquetekommission „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht

gestalten“ Landtag Baden-Württemberg, Drucksache 15/7980, S. 162.

Auch bei schwer pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohnern war Reha-

bilitationspotenzial nachzuweisen. Außerdem weisen die Daten darauf hin,

dass auch Bewohnerinnen und Bewohner mit einer mittleren oder schweren

Demenz von der rehabilitativen Pflege profitieren. In den Interviews mit Pflege-

fachkräften wurde das Konzept positiv bewertet. Verbunden mit den Rehabili-

tationserfolgen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern trug es zu einer höhe-

ren Motivation und Zufriedenheit der Pflegefachkräfte bei.

Abbildung 2: Mittelwerte im Barthel-Index über die drei Messzeitpunkte in Abhängig-keit von der Umsetzbarkeit der Therapeutenempfehlungen (n = 130).

Empfehlungen umsetzbar (n=73)Empfehlungen nur zum Teil odernicht umsetzbar (n=57)

30 %

40 %

50 %

Barth

el-In

dex

T1 T2 T3Messzeitpunkte

ORBIT

21

Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg

Mit der Durchführung einer umfangreichen geriatrischen Versorgungsstrukturanalyse

sollen nicht nur das Landesgeriatriekonzept weiterentwickelt, sondern auch

zukunftsfähige Strategien ableitet werden, um die geriatrischen Versorgungsstrukturen

in Baden-Württemberg flächendeckend sicherzustellen.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

22

Hintergrund

Aufgrund der demografischen Entwicklung nimmtdie geriatrische Versorgung an Bedeutung zu. Diegeriatrische Rehabilitation erfolgt in Baden-Württem-berg sowohl im akutstationären Bereich als auch inder Rehabilitation. Neben der Frage nach Unter-schieden in der Klientel sowie im weiteren Rehabi-litationsverlauf zwischen den beiden Versorgungs-formen (Krankenhausbehandlung und geriatrischeRehaklinik) besteht Informationsbedarf sowohlallgemein hinsichtlich der Steuerung geriatrischerPatientinnen und Patienten nach (bzw. während)einem Krankenhausaufenthalt als auch hinsichtlichder Frage, ob Rehabilitationsbedarfe erkannt undumgesetzt werden. Darüber hinaus ist von Interesse,ob und in welchen Bereichen ggf. Über-, Unter-oder Fehlversorgung vorliegen. Mit der Datenanalysesoll Transparenz über die Versorgung geschaffenwerden, um Handlungsempfehlungen ableiten zukönnen.

Fragestellung und Zielsetzung

Die grundlegende Fragestellung des Forschungs-projekts lautet: Wie werden geriatrische Patientinnenund Patienten in Baden-Württemberg versorgt?

Hierfür wird folgenden Teilfragen nachgegangen:

• Wie groß ist die Zahl geriatrischer Patientinnenund Patienten?

• Wie hoch ist der Anteil geriatrischer Patientinnenund Patienten bei Versicherten mit Schlaganfall,Herzinsuffizienz und Oberschenkelhalsbruch?

• Erhalten geriatrische Patientinnen und Patienteneine geriatrische Versorgung? Wie gestaltensich die weiteren Versorgungswege nach einemKrankenhausaufenthalt bei Versicherten mitSchlaganfall, Herzinsuffizienz und Oberschenkel-halsbruch?

• Entwickeln die Versicherten unterschiedlicherTeilgruppen (Krankenhausbehandlung mitoder ohne geriatrische Behandlung nach OPS8-550, Behandlung in geriatrischer Fachabtei-lung, indikationsspezifische oder geriatrische Rehabilitation) über den Zeitraum eines Jahresunterschiedliche Bedarfe an Versorgung?

• Gibt es regionale Unterschiede in der Durchdringung/Intensität der geriatrischenVersorgung?

• Wie gestalten sich die Bedarfe in der geriatri-schen Versorgung in Baden-Württemberg voraussichtlich in den kommenden 20 Jahren in den einzelnen Regionen aus?

• Findet eine bedarfsgerechte und geriatrischenIndikatoren entsprechende Steuerung ältererVersicherter in der geriatrischen Versorgung in Baden-Württemberg statt? Welche (Fehl-)Anreize bietet das System für die Überweisenden?

• Wie können die geriatrischen Behandlungs-und Rehabilitationsbedarfe erfasst und im Krankenhaus oder der Rehabilitation umgesetztwerden?

• Welchen Beitrag kann der dazu entwickelte„Geriatrie-Check“ in Baden-Württembergleisten?

Für die Weiterentwicklung des Landesgeriatriekon-zepts soll eine umfangreiche Versorgungsstruktur-analyse durchgeführt werden, um zukunftsfähigeStrategien ableiten zu können und die geriatrischeVersorgungsstruktur in Baden-Württemberg flächen-deckend sicherzustellen.

Publikationen zum ProjektKöster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P, Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schätzung zur Zahl potentiell

geriatrischer Patienten mittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahreskongressder Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

PMV Forschungsgruppe, Universität zu Köln

AnsprechpartnerinDésirée Immel

FörderungAOK Baden-Württemberg

Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg

Laufzeit10/2013 – 06/2018

Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse

23

Methodik

Das Vorhaben wird methodisch sowohl auf derBasis von Daten der gesetzlichen Krankenkasse(AOK Baden-Württemberg) als auch unter Heran-ziehung von Verfahren der qualitativen Sozialfor-schung durchgeführt. Zunächst wurde mittelsRoutinedaten der „geriatrische Patient“ definiert.Die Definition dient als Basis für weitere Auswer-tungen. In den Grundauswertungen erfolgte mitDaten von AOK-Versicherten eine Prävalenzschät-zung und Hochrechnung zur geriatrischen Popula-tion insgesamt für Baden-Württemberg. Für dieAbbildung von Versorgungswegen wurden dreiTracerdiagnosen (Schlaganfall, Femurfraktur undHerzinsuffizienz) als Aufgreifkriterien gewählt. ImFokus standen die Art der Krankenhausbehandlungsowie die Versorgungswege nach dem Kranken-hausaufenthalt. Zusätzlich zu den Grundauswer-tungen werden mittels Experteninterviews undFokusgruppen weitere spezifische Fragestellungenbeantwortet, die die Identifikation geriatrischerPatientinnen und Patienten und deren Bedarfbzw. Steuerung in eine Rehabilitationsmaßnahmebetreffen, sowie die unterschiedlichen Bedingun-gen in verschiedenen Versorgungssettings undRegionen.

Projektstand und Zwischenergebnisse

Ein Abschlussbericht wird Ende 2018 vorliegen.

Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege

Für eine optimale Versorgung im Alter müssen die Bereiche Prävention,

Reha und Pflege besser als bisher miteinander vernetzt werden. Als Grundlage

hierfür wird für die AOK Baden-Württemberg mit qualitativen partizipativen

Methoden ein Positionspapier erstellt. Ziel ist eine klare Positionierung für

eine exzellente Versorgung der Versicherten im Alter, die auf einem

lebenslaufbezogenen Ansatz basiert, sowie die Schaffung einer Grundlage

für innovative Weiterentwicklungen.

LiteraturHokema A & Sulmann D (2009) Vernetzung in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung: Wem nützt sie? In: Böhm K,

Tesch-Römer C & Ziese T (Hrsg.): Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gesundheit und Krankheit im Alter.Robert Koch-Institut, Berlin, S. 207-2015.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

24

Hintergrund

Die Relevanz einer Vernetzung der Themen Präven-tion, Rehabilitation und Pflege für eine gesicherteVersorgung im Alter ist aufgrund der demografi-schen Entwicklung und der damit verbundenen He-rausforderungen unumstritten (Hokema & Sulmann2009). Eine sektorenübergreifende Vernetzung istdabei unerlässlich für eine möglichst optimale Ver-sorgung im Alter und zur Entwicklung dauerhafttragfähiger neuer Versorgungskonzepte. Hierbeimüssen die Grundpfeiler einer umfassenden ge-sundheitlichen Versorgung – Gesundheitsförderung,Prävention, Kuration, Rehabilitation, rehabilitativePflege und palliative Pflege – lebenslauforientiertineinandergreifen und vernetzt werden. Dies ist sowohl für die optimale Versorgung einzelner Versi-cherter als auch für die AOK Baden-Württembergals Unternehmen attraktiv, da sie so ihre führendefachliche Kompetenz und ihre Innovationsfähigkeitdarstellen kann. Im Rahmen des Kongresses „Alterplus Drei“ im Jahr 2016 wurde dies von der AOKBaden-Württemberg deutlich gemacht und erhieltgroße Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Aufdem Kongress konnten bereits einige Best-practice-Beispiele für die Vernetzung der drei Bereiche vorge-stellt werden. Es wurde aber auch deutlich, dass dieAOK Baden-Württemberg hier noch viel Pionier -arbeit leisten und proaktiv Konzeptionen und Plänezur hochwertigen Umsetzung entwickeln sollte.

Fragestellung und Zielsetzung

Ziel des Projekts ist die Erstellung eines Positionspa-piers der AOK Baden-Württemberg zum ThemaAlter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege.Ein solches Positionspapier soll gleichsam nach außen und innen wirken: Nach außen als klare Positionierung der AOK Baden-Württemberg zu einer optimalen Versorgung im Alter durch Vernet-zung der Bereiche Prävention, Rehabilitation undPflege; und nach innen als unternehmenseigenePosition, um neue Versorgungsstrukturen zu ent-wickeln sowie Modellprojekte und Studien zuplanen. Das Papier soll dabei ein grundlegendes Verständnis lebenslauforientierter Präventionsan-sätze fördern und auch bisherige Best-practice-Beispiele für vernetzte Versorgungskonzepte beinhalten. Die sektorenübergreifenden Vernet-zungspotenziale innerhalb der AOK Baden-Würt-temberg sollen herausgearbeitet werden.

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

AnsprechpartnerinnenBritta Wendelstein

Andrea Wetzel

FörderungAOK Baden-Württemberg

Laufzeit08/2017 – 01/2019

Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Reha – Pflege

25

Methodik

Das Positionspapier wird mit Methoden der quali-tativen Forschung gemeinsam mit Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern der AOK Baden-Württem-berg entwickelt. Mittels qualitativer Datenerhe-bung durch semi-standardisierte Leitfadeninter-views und mittels Fokusgruppen soll das Papier ineinem zirkulären Prozess erweitert und bearbeitetwerden. Durch diese Methodik soll eine hohe in-haltliche und fachliche Qualität erreicht werdenund sichergestellt sein, dass das Papier alle rele-vanten Themenbereiche und Vernetzungsmöglich-keiten adressiert. Zusätzlich werden bestehendeAngebote und Projekte der AOK Baden-Württem-berg für ältere Menschen zur Identifikation vonVernetzungspotenzial mittels einer Fragebogen-Erhebung erfasst. Die Datenerhebung und Erstel-lung des Positionspapiers erfolgt durch das Institutfür Gerontologie der Universität Heidelberg undwird durch fachliche Diskussion durch eine AOK-interne Expertengruppe unterstützt: die AG Altern.

Projektstand

Zu Projektbeginn wurden Vorgespräche mitExpertinnen und Experten geführt, um erste Anhaltspunkte zur Themenschwerpunktsetzungzu erhalten. Diese Gespräche wurden mittelsqualitativer Inhaltsanalyse und quantitativer Ana-lyse zu Altersbildern ausgewertet. In der AG Altern wurden diese ersten Ergebnisse mit demInstitut für Gerontologie diskutiert, und bildetendie Grundlage zur Entwicklung eines Interview -leitfadens, mit dem Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der AOK Baden-Württemberg befragt werden. Zudem wurden bereits bestehende Projekte und Angebote für Ältere in der AOK Baden-Württemberg mittels eines Frage bogenserhoben, um eine Übersicht zu erhalten undHandlungsfelder zu definieren. Erste Thesen desPositionspapiers wurden auch auf Führungs -ebene diskutiert.

Ausblick

Die nächsten Projektschritte umfassen die Fertig-

stellung der Erhebung von problemzentrierten

Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

der AOK Baden-Württemberg. Die Interviews und

Ergebnisse aus Diskussionen der Führungsebene

werden mit qualitativen Methoden ausgewertet.

Prozessbegleitend werden Zwischenschritte in der

AG Altern diskutiert. In Fokusgruppen aus inter-

viewten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wer-

den die Auswertungen validiert und Fokusthemen

diskutiert. Die Ergebnisse aus Expertengesprächen,

Fragebogen-Erhebung, Fokusgruppen, Diskussionen,

Interviews und Treffen der AG Altern fließen in die

Erstellung des Positionspapiers ein.

Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden

Sterbende Angehörige oder Zugehörige im Pflegeheim zu begleiten stellt die

meisten Menschen vor eine schwierige Situation. Sterben ist in Deutschland ein

gern vermiedenes Thema; eine hilfreiche Sterbekultur mit unterstützenden

Informationen ist rar. Sie konzentriert sich meist auf Schwerstkranke in

Palliativstationen, Hospizen oder auf SAPV/SAPPV-Teams. Für die Begleitung des

Sterbens hochbetagter Menschen am Lebensende im Pflegeheim hingegen ist

wenig Information und Unterstützung vorhanden. Eine erste Unterstützung soll der

Leitfaden für Angehörige und Zugehörige bieten.

LiteraturErnst J & Weißflog G (2017): Partnerschaft und Krebs: Psychoonkologische Aspekte. In: FORUM 32:144-47.Jähnke A & Stäudle J (2016): Beitrag der Pflege bei der Unterstützung von Angehörigen. In: Onkologe 22 (9): 638-44.

doi: 10.1007/s00761-016-0047-zLugton J (1995): Kommunikation mit Sterbenden und ihren Angehörigen. Berlin. Ullstein Mosby.Preisler M & Goerling U (2016): Angehörige von an Krebs erkrankten Menschen. In: Onkologe 22 (5): 335- 41.

doi: 10.1007/s00761-016-0047-zSchnepp W (Hg, 2002): Angehörige pflegen. 1 Aufl. Familienpflege. Bern u.a: Huber.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

26

Hintergrund

Angehörige und Zugehörige eines sterbenden

oder schwer kranken Menschen im Pflegeheim

nehmen besonders in der letzten Lebensphase eine

bedeutende Rolle ein. Sie stellen Ressourcen zur

Verfügung, vermitteln Geborgenheit, Sicherheit

und Vertrauen und nehmen damit eine Stellung

ein, die durch eine Pflegeperson nicht zu ersetzen

ist (Jähnke & Stäudle 2016, Preisler & Goerling

2016, Siegrist 1995 zitiert in Schnepp 2002). Zu-

sätzlich fungieren sie als Informationsquelle und

Vermittler zwischen den Sterbenden und dem

betreuenden Personal (Schnepp 2002). Dennoch

wurden und werden Angehörige und Zugehörige

oftmals als hinderliche und störende Faktoren im

Pflegealltag empfunden. Somit geraten Bedürfnis-

se nach Information und Unterstützung seitens

der Angehörigen in den Hintergrund (Jähnke &

Stäudle 2016, Ernst & Weißflog 2017, Lugton

1995). Zusätzlich empfinden Angehörige die

Ungewissheit des Fortschreitens der Erkrankung,

den Umgang damit und den nahenden Tod als

große Belastung (Preisler & Goerling 2016).

AnsprechpartnerinnenMarlen Pöche

Christine Kleber-Peukert

RahmenPraktikum, Praxissemester

Laufzeit09/2017 – 02/2018

Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden

27

Fragestellung und Zielsetzung

Vor diesem Hintergrund entstand die Frage, was

Angehörige und Zugehörige als wichtig erachten

und welche Angebote, Hilfestellungen und Infor-

mationen sie benötigen, um sterbende Familien-

mitglieder oder befreundete Personen im Pflege-

heim zu begleiten. Daraus soll ein Leitfaden für

Angehörige und befreundete Personen entwickelt

werden. Ziel des Leitfadens ist es, den Angehöri-

gen und Zugehörigen eine Stütze und Orientie-

rung in der Zeit der Begleitung und auch der Trauer

zu sein und ihnen Sicherheit im Umgang mit dieser

Situation zu vermitteln.

Methodik

Die Literaturrecherche fand mithilfe der Datenban-

ken Pubmed, CHINAL und Cochrane Library sowie

dem Bestand der Hochschule Esslingen und der

Württembergischen Landesbibliothek statt. Zusätz-

lich wurden Experteninterviews durchgeführt und

ausgewertet, deren Ergebnisse ebenso in den Leit-

faden einfließen sollen. Durch Hospitationen

in unterschiedlichen Bereichen der AOK Baden-

Württemberg wurden zudem Informationen für

eine Ist-Analyse der aktuellen Angebote der AOK

Baden-Württemberg gesammelt.

Projektstand

Das im Rahmen des Praxissemesters avisierte

Projekt wurde in der geplanten Zeitfrist abge-

schlossen.

Ausblick

Ziel der bisherigen Projektphase war es, anhand

der Recherche themenspezifischer Literatur und

forschungsgestützter Ergebnisse Eckpunkte für

den Entwurf des Leitfadens zu erarbeiten. In ei-

nem weiteren Projekt soll der Leitfaden erarbeitet

und weitere Angebote eruiert werden.

Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention

Die stationäre Sturzprävention wird seit Jahren erfolgreich in stationären

Einrichtungen der Altenhilfe umgesetzt. Unter Einbezug aktueller

wissenschaftlicher Erkenntnisse soll das bisherige Konzept überprüft werden.

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

28

Hintergrund

Stürze und sturzbedingte Verletzungen wie Hüft-

frakturen zählen zu den häufigsten Gesundheitsri-

siken von Heimbewohnerinnen und -bewohnern.

Daher arbeitet die AOK Baden-Württemberg be-

reits seit 2002 eng mit der Forschungsabteilung

des Robert-Bosch-Krankenhauses zusammen. Ein

vom Bundesministerium für Gesundheit gefördertes

Projekt konnte mittels randomisiert kontrollierter

Studie zeigen, dass es möglich ist, in Pflegeheimen

mehr als 30  % der Stürze zu verhindern. Dieses

Ergebnis und die Weiterentwicklung im Rahmen

einer Replikationsstudie veranlasste die AOK Ba-

den-Württemberg einen landesweiten Rollout zu

organisieren. Der proaktive Charakter des Präventi-

onsprogramms erzeugte ein positives Feedback bei

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrich-

tungen, den Heimbewohnerinnen und -bewohnern

und deren Angehörigen. Die öffentliche Wertschät-

zung drückte sich nicht zuletzt auch in zahlreichen

Prämierungen des Programms aus: Berliner

Gesundheitspreis, Qualitätsförderpreis 2005 in

Baden-Württemberg.

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

Robert Bosch Gesellschaftfür medizinische Forschung mbH

AnsprechpartnerinnenRamona Auer

Anna Lena Flagmeier

Beginn03/2018

Publikationen zum ProjektBecker C, Rapp K & Erhardt-Beer L (2012): Sturzprophylaxe im Pflegeheim. Ergebnisse einer zehnjährigen Zusammenarbeit

der Wissenschaft mit der AOK. In: Günster, Klose, Schmacke (Hrsg.): Versorgungs-Report. Schwerpunkt: Gesundheit imAlter. Schattauer, Stuttgart.

Aktualisierung des Konzepts der stationären Sturzprävention

29

Fragestellung und Zielsetzung

Das damalig implementierte Konzept bewährt sich

nun schon seit vielen Jahren, dennoch bedarf es ei-

ner Anpassung bzw. Weiterentwicklung, um auf

die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse rea-

gieren und eventuell Anpassungen vornehmen zu

können. Ausgehend von einer Übersichtsarbeit sol-

len weitere Maßnahmen, Konzepte und Projekte

zur Reduktion von Stürzen und sturzbedingten

Verletzungen in Pflegeheimen diskutiert und Emp-

fehlungen erarbeitet werden.

Methodik

Die gegenwärtige Evidenzlage zum Thema „Prä-

ventionsmaßnahmen zur Reduktion von Stürzen

und sturzbedingten Verletzungen in Pflegehei-

men“ wird aufgearbeitet. Dabei soll die bisherige

Evidenz zur Sturzprävention in Pflegeheimen

• aus Übersichtsarbeiten zusammengefasst und

• zusätzlich um die Ergebnisse einer Literatur -

recherche zu Publikationen ab dem Jahr 2010

ergänzt werden.

Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse auf

Übertragbarkeit und Praxistauglichkeit für eine

mögliche Implementierung in Pflegeeinrichtungen

in Baden-Württemberg diskutiert.

SiMoA – Sichere Mobilität im AlterStürze und sturzbedingte Verletzungen sind für Ältere ein einschneidendes

Erlebnis und gehen häufig mit Mobilitätsverlust und sozialer Isolation einher.

Mit der Einführung eines ambulanten Sturzpräventionsangebots soll eine

wichtige Versorgungslücke geschlossen werden.

Geplante Forschungsprojekte

30

Hintergrund

Stürze und sturzbedingte Verletzungen führen

nicht selten zu einer Pflegebedürftigkeit, oder

gar zum Verlust der eigenen Häuslichkeit – sie

verändern die persönlichen Lebensbedingungen

entscheidend und sind mit hohem Leid und so-

zialen Folgekosten verbunden. Der Erhalt der

Mobilität als Kernkompetenz eines aktiven Lebens

im Alter und die Prävention von sturzbedingten

Verletzungen sind deshalb von hoher Bedeutung.

Im Bereich des stationären Settings wurden inno-

vative Maßnahmen zur Sturzprävention bereits

umgesetzt (siehe S. 28-29). Was bislang jedoch

fehlt, ist ein evidenzbasiertes Programm zur ambu-

lanten Sturzprävention für ältere Menschen, das

flächendeckend angeboten wird. Mit dem Otago-

Übungsprogramm steht ein evidenzbasiertes Pro-

gramm für die Sturzprävention bei zu Hause leben-

den gebrechlichen Menschen zur Verfügung und

kann implementiert werden. Das Übungspro-

gramm ist sowohl als aufsuchendes Training als

auch als Gruppenangebot angelegt.

ProjektpartnerAOK Baden-Württemberg

Ansprechpartnerinnen

Désirée Immel

Anna Lena Flagmeier

FörderungAOK Baden-Württemberg

Geplanter BeginnVorprojektphase: 01/2018 – 05/2018 (Umsetzungsphase im Anschluss geplant)

SiMoA – Sichere Mobilität im Alter

31

Fragestellung und Zielsetzung

Die AOK Baden-Württemberg verfolgt mit der

Implementierung des Sturzpräventionsprogramms

folgende Ziele:

• Schaffung eines ambulanten evidenzbasierten

Sturzpräventionsprogramms in Baden-Württem-

berg (aufsuchend und Gruppenprogramm)

• Schließung einer Versorgungslücke im

präventiven Bereich

• Senkung des Sturz- und Frakturrisikos der

älteren Versicherten und Erhöhung der

Lebensqualität

• Aktive regionale Versorgungsgestaltung

Methodik

Die unternehmensweite Implementierung eines

neuen Leistungsangebots, die dafür notwendige

Infrastruktur, die große Zahl beteiligter Projekt-

partner und die logistischen Anforderungen sind

als hoch komplex einzustufen. Daher ist die Um-

setzung im Rahmen eines Projekts mit einer ent-

sprechenden Vorprojektphase von Januar 2018

bis Mai 2018 und einer anschließenden Umset-

zungsphase geplant. Auf Basis der Ergebnisse der

Vorprojektphase wird die Projektorganisation für

das Umsetzungsprojekt entsprechend ausgear-

beitet.

Projektstand

Die Vorprojektphase ist von Januar 2018 bis Mai

2018 vorgesehen.

Ausblick

Mit der Einführung eines strukturierten Sturz-

präventionsprogramms soll insbesondere im am-

bulanten Setting schwerwiegenden Folgen eines

Sturzes präventiv entgegengewirkt werden. Da-

bei spielen der Verbleib in der Häuslichkeit sowie

der Erhalt der Mobilität und somit die Teilhabe

eine große Rolle.

AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEPDen Kern der Projekte der AOK-proReha-Serie bilden leitlinienorientierte

Behandlungskonzepte, die auf Basis aktuellster medizinisch-wissenschaftlicher

Forschung in Verbindung mit Expertenwissen aus der Praxis erarbeitet werden. Sie

sind regelmäßig auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen und – wenn notwendig – zu

aktualisieren. Von Fachgesellschaften werden Zeiträume von rund 5 Jahren für eine

Fortschreibung bzw. Aktualisierung empfohlen (AWMF, 2018).

Geplante Forschungsprojekte

32

Hintergrund

Mit AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP startete im Mai 2008 die proReha-

Serie. Die Umsetzungs- und Evaluationsphase des Projekts endete am

31.12.2014 und konnte sehr gute, zu weiteren Projekten dieser Art ermutigende

Ergebnisse verzeichnen:

• 54 mitwirkende baden-württembergische, orthopädische

Rehabilitationseinrichtungen

• Über 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

• Positive Ergebnisse der Patientenbefragung während der Projektlaufzeit

(2009 – 2010; Fazit: Über 90 % der Teilnehmenden würden die erlebte

Maßnahme und die Einrichtung weiterempfehlen.)

• Sehr gute Evaluationsergebnisse (2011 – 2013; mehrdimensional

angelegte Evaluation in Form einer prospektiven Vergleichsstudie;

Untersuchungsparameter Behandlungsergebnis und Patientenzufrieden-

heit mit jeweils mehrdimensionalen Analyseparametern)

Aufgrund der Ergebnisse der Evaluation wurde das Behandlungskonzept als

spezielles Angebot in die alternative Regelversorgung der AOK Baden-

Württemberg übernommen. Damit verbunden bleibt der Anspruch, dass die

AOK-proReha-Behandlungskonzepte dem medizinisch-wissenschaftlich ak-

tuellsten Stand entsprechen. Regelmäßig werden Untersuchungen auf Aktuali-

sierungsbedarf hin eingeplant – so auch im Jahr 2018.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

SEVERA Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung an der Universität Freiburg

Ansprechpartnerin

Christine Kleber-Peukert

Förderung

AOK Baden-Württemberg

Laufzeit

08/2018 – 05/2019

AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP

33

Fragestellung und Zielsetzung

Die zu untersuchende Fragestellung lautet: Besitzt

das AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP zu-

grundeliegende Behandlungskonzept weiterhin

unverändert Gültigkeit oder besteht Aktualisie-

rungsbedarf? Sollte sich eine Aktualisierungsnot-

wendigkeit herausstellen, wird die entsprechende

Überarbeitung des Konzepts im Rahmen eines ei-

genen Projekts angeschlossen.

Methodik

Die Überprüfung des Konzepts ist in Form einer

eingehenden, systematischen Literaturrecherche in

nationalen und internationalen medizinischen

Datenbanken und Websites zu evidenzbasierter

Medizin vorgesehen. Dabei wird untersucht, ob

zwischenzeitlich Primärstudien, Sekundärstudien

oder evidenzbasierte Leitlinien vorliegen, die eine

Fortschreibung des Behandlungskonzepts erforder-

lich machen.

Rehabilitative KurzzeitpflegeZiel ist die Entwicklung und Implementierung eines neuen trägerübergreifenden –

Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung –

Versorgungsmodells im Bereich der stationären Kurzzeitpflege. Die Integration

rehabilitativer Elemente in die stationäre Kurzzeitpflege sowie eine Reduktion des

Verwaltungsaufwands durch verschlankte gemeinsame Prozesse sind wesentlicher

Bestandteil dieses Projekts.

Geplante Forschungsprojekte

34

Hintergrund

Innerhalb der pflegerischen Versorgungskette hat der Gesetzgeber durch das

Konstrukt der stationären Kurzzeitpflege die Möglichkeit geschaffen, im An-

schluss an ein Akutereignis eine hohe pflegefachliche Qualität sicherzustellen

und zugleich eine Klärung der weiteren Versorgung wie z. B. eine Rehabilitati-

onsmaßnahme herbeizuführen. Durch diese grundsätzliche Aufgabenstellung

ist die stationäre Kurzzeitpflege als Übergangsleistung zu verstehen und kann

von Personen mit bestehender Pflegebedürftigkeit nach § 42 SGB XI, bzw. seit

Januar 2016 auch von Personen ohne bestehende Pflegebedürftigkeit nach

§ 39c SGB V in Anspruch genommen werden. Je nach Beeinträchtigung der Pa-

tientinnen und Patienten kann nach einem Akutereignis nicht direkt in die

Häuslichkeit zurückgekehrt oder direkt eine Anschlussrehabilitation angetreten

werden. Diese Zeitspanne lässt sich mit einer Kurzzeitpflege überbrücken. Er-

gebnisse des Projekts ORBIT (Organisation der Rehabilitation für Bewohner im

Pflegeheim zur Verbesserung der Selbstständigkeit und Teilhabe) der AOK Ba-

den-Württemberg und des Instituts für Gerontologie in Heidelberg (siehe S. 18)

zeigen bei Pflegebedürftigen im stationären Umfeld, dass durch rehabilitative

Elemente Potenziale in der Bewegungsfähigkeit geschöpft werden können. Da-

von ausgehend kann die These formuliert werden, dass ähnliche Effekte auch

in der stationären Kurzzeitpflege auftreten könnten.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg

IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungder Universität Ulm

Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg

Lehrstuhl für Medizinmanagement der UniversitätDuisburg-Essen

Essener Forschungsinstitut für MedizinmanagementGmbH

Ansprechpartnerin

Julia Frankenhauser-Mannuß

Geplanter Beginn

Herbst 2018

Rehabilitative Kurzzeitpflege

35

Fragestellung und Zielsetzung

Ziel ist es, durch eine Erweiterung der stationären

Kurzzeitpflege um rehabilitative und/oder thera-

peutische Elemente die Rehabilitationsfähigkeit vor

Beginn der eigentlichen Maßnahme zu begünsti-

gen. Nach Erreichen eines Mobilitätsaufbaus unter

gezielten Maßnahmen kann dann in der anschlie-

ßenden Rehabilitation das Reha-Potenzial voll aus-

geschöpft und im besten Fall sogar die tatsächliche

Rehabilitationsdauer verkürzt werden. Im Hinblick

auf bestehende Infrastrukturen wie z. B. das Vor-

handensein eines multiprofessionellen Teams oder

therapeutische Ausstattung bietet es sich an, die

rehabilitative Kurzzeitpflege – oder auch prä-reha-

bilitative Phase – in Reha-Kliniken zu integrieren.

Darüber hinaus hätte dies auch den Vorteil, dass

ein individueller Beginn der Rehabilitation möglich

ist; nämlich abhängig vom Fortschritt der Patientin

oder des Patienten und nicht erst nach Ablauf ei-

nes bestimmten Zeitraums. Ebenfalls können dabei

belastende Transportwege vermieden werden.

Analyse KurzzeitpflegeIm Bereich der Kurzzeitpflege gibt es bislang nur eine sehr rudimentäre Datenlage,

sodass durch die geplante Studie der Versorgungsbereich der Kurzzeitpflege mit

grundlegend notwendigen Eckdaten beleuchtet werden soll. Dabei sollen

repräsentative Daten zum Gesundheitszustand von Personen, die aus Akutkliniken

entlassen werden, sowie zu deren Gesundheitsentwicklung während der

Kurzzeitpflege, erhoben werden. Ebenfalls sollen Strukturen, Prozesse und

Versorgungsleistungen in der Kurzzeitpflege untersucht werden.

Geplante Forschungsprojekte

36

Hintergrund

Die Gruppe der Personen, die Kurzzeitpflege in

Anspruch nimmt, ist in sich sehr inhomogen. Sie

umfasst einerseits bislang nicht pflegebedürftige

Personen mit reversiblen Einschränkungen und

guter Prognose und andererseits pflegebedürftige

Personen im Endstadium schwerer chronischer Er-

krankungen. Dennoch beeinflussen in beiden

Gruppen die Förderung bzw. Missachtung von

Besserungspotenzialen den weiteren Versorgungs-

bedarf und -verlauf. Bei Personen mit bestehender

Pflegebedürftigkeit, die nach einem Akutereignis

die Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen, findet in

42 % der Fälle eine Überleitung in die vollstationäre

Dauerpflege statt und nur ca. vier Prozent werden

im Anschluss an eine Kurzzeitpflege in eine Reha-

bilitationsmaßnahme überführt (Quelle: eigene

Auswertungen). Diese niedrigen Quoten lassen da-

rauf schließen, dass in der Kurzzeitpflege Defizite

einer bedarfsgerechten Versorgung für Personen

mit vorhandenen Besserungspotenzialen vorliegen.

Die bislang sehr rudimentäre Datenlage im Bereich

der Kurzzeitpflege erlaubt keine verlässlichen Aus-

sagen über den Gesundheitszustand, die funktio-

nellen Einschränkungen, die Versorgungsbedarfe,

die Besserungspotenziale und die Versorgungsver-

läufe von Personen, die Kurzzeitpflege in Anspruch

nehmen.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg

Ansprechpartnerin

Julia Frankenhauser-Mannuß

Geplanter Beginn

08/2018

Analyse Kurzzeitpflege

37

Fragestellung und Zielsetzung

Ziel der Studie ist die Gewinnung aussagekräftiger

Eckdaten für den Versorgungsbereich der Kurz-

zeitpflege. Bei einer repräsentativen Stichprobe

werden im Rahmen eines standardisierten geriatri-

schen Assessments zu Beginn und Ende der Kurz-

zeitpflege Daten zum Gesundheitszustand sowie

zur Gesundheitsentwicklung während der Kurz-

zeitpflege erhoben. Gleichzeitig werden die Struk-

turen, Prozesse und Versorgungsleistungen in den

Kurzzeitpflegeeinrichtungen, in denen diese Per-

sonen versorgt werden, beschrieben. Ein beson-

derer Fokus soll auf der Identifikation von Perso-

nen mit Besserungspotenzialen (rehabilitativen

Bedarfen) und der Entwicklung, Erprobung und

Evaluation eines Instrumentariums liegen.

Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim

In stationären Einrichtungen der Altenhilfe werden Medizinische Fachpflegekräfte

(MFP) nach einem erweiterten VERAH-Curriculum geschult und eine IT-basierte

Kommunikation zwischen Hausärztinnen und Hausärzten und der Pflege

eingeführt, um die Delegation ärztlicher Tätigkeiten an MFPs zu ermöglichen. Ziel

ist die Optimierung der Versorgung und der Kooperation zwischen MFPs und

Hausärztinnen und Hausärzten und damit die Vermeidung von Komplikationen und

unnötigen Krankenhauseinweisungen oder (not-)ärztlichen Besuchen.

Geplante Forschungsprojekte

38

Hintergrund

Die medizinische Versorgung von Menschen, die in

Pflegeheimen leben, ist – gerade in ländlichen Ge-

genden – eine große Herausforderung. So können

Engpässe in der ärztlichen Versorgung zu vermeid-

baren Krankenhausaufenthalten führen, die gera-

de für Menschen mit Demenz eine starke Belas-

tung darstellen. Zudem kommt es häufig zu ver-

meidbaren hausärztlichen Besuchen oder gar not-

ärztlichen Behandlungen, die sowohl personelle als

auch finanzielle Ressourcen beanspruchen. Durch

eine bessere Vernetzung und Zusammenarbeit

zwischen Pflege und Ärztinnen und Ärzten, sowie

durch ärztliche Delegation an kompetente und

speziell ausgebildete Pflegefachkräfte könnten un-

nötige zeitliche und finanzielle Belastungen ver-

mieden werden.

Mit dem Projekt „Sektorenübergreifende Koopera-

tion zur Verbesserung der medizinisch-/pflegeri-

schen Versorgung im ländlichen Raum mittels in-

novativer Technologien und Servicekonzepte –

AmbuNet“ wurden in der DRK Residenz Bad Fried-

richshall Pflegefachkräfte mit Zusatz-Ausbildung

(z.  B. Gerontopsychiatrische Fachkraft, Wundma-

nagement) zu Medizinischen Fachpflegekräften

(MFPs) ausgebildet. Hierfür wurde das VERAH-Cur-

riculum (Versorgungsassistentin in der Hausarzt-

praxis) verwendet und um pflegespezifische The-

men erweitert. Zusätzlich wurde eine webbasierte

IT-Infrastruktur sowie eine mobile Anwendung zur

Erstellung einer gemeinsamen Datenbasis von Pfle-

ge und Hausärztinnen und Hausärzten entwickelt.

Durch die hohe fachliche Qualifizierung sowie die

Bekanntheit des VERAH-Curriculums konnte eine

starke Vertrauensbasis zwischen MFPs und den

Hausärztinnen und Hausärzten (und auch ausge-

wählten Fachärztinnen und Fachärzten) geschaffen

werden. Die Hausärztinnen und Hausärzte haben

bestimmte ärztliche Tätigkeiten an die MFPs dele-

giert und konnten so zusätzliche häufige Besuche

in der Pflegeeinrichtung oder auch notärztliche

Einsätze vermeiden, etwa durch die Delegation

eines Katheterwechsels.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

(Projektpartner sind angefragt)

Ansprechpartnerin

Britta Wendelstein

Geplanter Beginn

Herbst 2018

Medizinische Fachpflegekraft im Pflegeheim

39

Fragestellung und Zielsetzung

Mit den MFPs stehen hoch qualifizierte Medizini-

sche Fachpflegekräfte zur Verfügung, an die ärzt-

liche Tätigkeiten delegiert werden sollen. Durch

das Ausführen ärztlich delegierter Tätigkeiten ist

eine Reduktion unnötiger (not-)ärztlicher Kontak-

te möglich. Auch ist mit einem Rückgang von ver-

meidbaren Krankenhauseinweisungen bei einfach

behebbaren medizinischen Komplikationen (z. B.

verstopfter Blasenkatheter) zu rechnen. Die Ver-

sorgung von Bewohnerinnen und Bewohnern

stationärer Einrichtungen der Altenhilfe und die

interdisziplinäre Zusammenarbeit (Ärztinnen und

Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten, Pflege)

wird durch die koordinierende Funktion der MFPs

optimiert. Dies trägt zudem zu einem Image-

Gewinn des Pflegeberufs bei, der sich auch in

einer erhöhten Berufszufriedenheit niederschlagen

kann.

Die Kommunikation zwischen MFPs und Hausärz-

tinnen und -ärzten soll niedrigschwellig auf elek-

tronischem Weg dokumentiert stattfinden, was

die Delegation von Tätigkeiten vereinfacht. Eine

solche technische Lösung zur Verbesserung der

Vernetzung der versorgenden Berufsgruppen und

somit eine Verbesserung der Versorgung selbst

entspricht der Digitalisierungsstrategie der Lan-

desregierung Baden-Württemberg.

Die MFP-Konzeption soll daher nach dem Vorbild

von AmbuNet in einem größeren Rahmen imple-

mentiert und evaluiert werden. Forschungsleitende

Fragestellungen sind dabei:

• Lässt sich durch die Implementierung der MFP-

Konzeption die Zahl vermeidbarer hausärztlicher

und notärztlicher Besuche und vermeidbarer

Krankenhausaufenthalte verringern?

• Wird die Versorgung der Bewohnerinnen und

Bewohner stationärer Einrichtungen der Alten-

hilfe optimiert?

• Verbessert sich die Kommunikation und Koope-

ration zwischen Pflege und Hausärztinnen und

-ärzten durch die geschulte MFPs und IT-basierte

Dokumentation der Delegation?

Ansprechpartnerinnen

Julia Frankenhauser-Mannuß

Britta Wendelstein

Geplanter Beginn

3. Quartal 2018

Sturzprognose mittels RoutinedatenEs soll ein Algorithmus entwickelt werden, der es erlaubt, die Wahrscheinlichkeit

eines Sturzes bzw. einer sturzbedingten Verletzung anhand von

Routinedaten vorherzusagen. Mittels gezielter Maßnahmen kann dann dieses

Risiko verringert werden.

Geplante Analyseprojekte

40

Kurzbeschreibung

GKV-Routinedaten werden zur Beantwortung vie-

ler Fragestellungen herangezogen. Der Operatio-

nalisierung der zu untersuchenden Erkrankung

kommt hierbei ein großer Stellenwert zu. Gerade

dann, wenn es sich um ein Ereignis wie den Sturz

handelt, das nicht durch eine unmittelbare Abrech-

nungsdiagnose in den Routinedaten zu selektieren

ist. Zur Schätzung epidemiologischer Raten, wie sie

für uns in der Versorgungsgestaltung interessant

sind, sind die Definition von Zähler (erkrankte Per-

sonen) und Nenner (Personen unter Risiko) nicht

trivial. Zur Bestimmung eines Algorithmus zur

Vorhersage des Sturzrisikos muss daher neben

Prävalenz und Inzidenz ein Modell zur Schätzung

dieser entwickelt werden. Ein Propensity Score

Matching bietet sich hier bspw. an. Ein derartiges

Modell kann aber nur nach genauer Definition und

Operationalisierung mit den entsprechenden Daten

gefüttert werden. Über Sturzrisiken liegen in der

Literatur inzwischen viele Erkenntnisse vor, zur Ab-

bildung dieser über GKV-Routinedaten wurden

bislang noch kaum Konzepte erarbeitet. Risikofak-

toren für einen Sturz werden aus der Literatur ent-

nommen und fließen in die Entwicklung des Mo-

dells mit ein.

Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten

Die Datenlage hinsichtlich der Empfehlung medizinischer

Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen der Pflegebegutachtung durch den

Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) ist bundesweit noch sehr

unzureichend. Die Analyse von Routinedaten der AOK Baden-Württemberg soll

hier erste Erkenntnisse liefern.

Ansprechpartnerinnen

Julia Frankenhauser-Mannuß

Anna Lena Flagmeier

Geplanter Beginn

3. Quartal 2018

Geplante Analyseprojekte

41

Kurzbeschreibung

Bislang gibt es noch kaum Auswertungen zum

neuen Begutachtungsverfahren auf Ebene der ge-

setzlichen Krankenversicherung (GKV). Bei 3,2 %

der Begutachtungen werden durch den Medizini-

schen Dienst der Krankenversicherungen (MDK) in

Baden-Württemberg Empfehlungen für eine Reha-

bilitation ausgesprochen. Davon nehmen gerade

mal 50  % (GKV insgesamt) dann tatsächlich an

einer Rehabilitationsmaßnahme teil.

Der Rehabilitationsempfehlung aus der Pflegebe-

gutachtung, aber auch der Analyse einer gelebten

Praxis des Grundsatzes „Reha vor Pflege“ kann

mittels einiger Fragestellungen nachgegangen

werden:

• Wie erklärt sich das Delta zwischen Rehabilitati-

onsempfehlung bei Pflegebedürftigen und der

tatsächlichen Inanspruchnahme?

• Wie sehen die Verläufe von Rehabilitandinnen

und Rehabilitanden (Inanspruchnahme von Leis-

tungen, Rückkehr ins häusliche Umfeld, Pflege-

bedarf etc.) aus, die durch die Pflegebegutach-

tung eine Rehabilitationsmaßnahme durchlau-

fen? Wie unterscheiden sich diese von Rehabili-

tandinnen und Rehabilitanden, deren Rehabili-

tationsmaßnahme postakut eingeleitet wurde?

• Welcher Anteil an Rehabilitandinnen und Reha-

bilitanden wird von der Hausärztin oder dem

Hausarzt über das Muster 61 in die Rehabilitation

gesteuert? Wie unterscheiden sich diese von

den oben genannten Rehabilitandinnen und

Rehabilitanden?

Die hier skizzierten Fragestellungen können über

Routinedaten erschlossen werden und zu weiteren

Fragestellungen führen. Weiter muss über quali-

tative Verfahren nach Beweggründen für oder

gegen eine entsprechende Leistungsinanspruch-

nahme gesucht werden.

Ansprechpartnerin

Britta Wendelstein

Geplanter Beginn

4. Quartal 2018

Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“Die Entwicklung der Gesundheitskosten mit dem Rentenübergang und auch damit

in Zusammenhang stehende Risikofaktoren sollen analysiert werden. Eine

solche Analyse kann Grundlage für ein an Versichertenbedürfnisse angepasstes

Präventionsprogramm zum Rentenübergang bilden.

Geplante Analyseprojekte

42

Kurzbeschreibung

Der gesunde Übergang ins Rentenalter wird – gerade

bei Diskussionen über ein höheres Rentenalter –

immer wieder thematisiert. Inwiefern verändert

sich die Gesundheit im Alter und inwiefern kann

der Renteneintritt hierbei eine Rolle spielen?

Einerseits könnten negative Altersbilder und auch

das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, also

mit dem Renteneintritt aus dem gesellschaftlich

produktiven Leben auszutreten, negative Folgen auf

die psychische und physische Gesundheit haben.

Andererseits ist vorstellbar, dass sich mit den neuen

Perspektiven, der wegfallenden Belastung – gerade

auch bei schwerer körperlicher Arbeit – und der

gewonnenen Zeit, die der Gesundheit gewidmet

werden kann, die psychische und physische Gesund-

heit verbessert.

Wie schlägt sich aber der Renteneintritt im Hinblick

auf die Gesundheitskosten nieder? Entstehen nach

dem Renteneintritt neue oder höhere Gesund-

heitskosten als zuvor? Inwiefern sind die Gesund-

heitskosten vom Alter des Versicherten bei Renten-

eintritt abhängig? Welche weiteren Faktoren

(chronische Erkrankungen, Frühverrentung etc.)

könnten einen Einfluss auf die Gesundheitskosten

nach Renteneintritt haben?

Zur Annäherung an diese Fragen sollen Routinedaten

zu Gesundheitskosten von Versicherten der AOK

Baden-Württemberg herangezogen werden. Hier-

für werden alle Versicherten betrachtet, die in der

Krankenversicherung der Rentner versichert sind.

Für diese Analyse wird ein hypothesengenerierendes

Vorgehen leitend sein. Die so gewonnenen Hypo-

thesen werden dann einer Überprüfung unterzo-

gen und können als Grundlage für die Entwicklung

entsprechender Angebote für den Rentenübertritt

dienen.

Veränderung der Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Demenz mit

Einführung des neuen Pflegebedürftig -keitsbegriffs und der Pflegegrade

(Masterarbeit)Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade sollte

u. a. die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen für Menschen mit Demenz

erleichtern. Es soll analysiert werden, welche Veränderungen sich hierbei im ersten

Jahr ergeben haben.

Ansprechpartnerinnen

Madeleine Hafranke

Britta Wendelstein

Rahmen

Praktikum, Masterarbeit

Geplanter Beginn

06/2018

Geplante Analyseprojekte

43

Kurzbeschreibung

Mit dem PSG II sollte u. a. die Situation von Menschen mit Demenz verbessert

werden. Während die Beeinträchtigungen, die mit einer Demenzerkrankung in

den anfänglichen und mittleren Stadien einhergehen, bei den bisherigen Pflege-

stufen zu wenig Berücksichtigung fanden, sollte das mit der Einführung des

neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade geändert werden. Das

neue Begutachtungsinstrument (NBA) berücksichtigt nun auch stärker die

Fähigkeiten im kognitiven, kommunikativen und Verhaltensbereich. So sollten

Menschen mit Demenz durch die Einführung der Pflegegrade besseren Zugang

zu pflegerischer Versorgung erhalten.

Grundlegende Fragestellungen der Analyse sind:

• Hat sich die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen bei Menschen mit

Demenz mit Einführung der Pflegegrade verändert? Hat sich mit der

Einführung des NBA der Anteil von Menschen mit Demenz unter den

Pflegebedürftigen erhöht?

• Wie verteilen sich die Inanspruchnahmen unterschiedlicher Pflegeleistungen

(ambulant, stationär, Verhinderungspflege, Tagespflege etc.)?

Rehabilitations- und Pflegeforschung

44

Innovationsfonds

45

InnovationsfondsMit dem Versorgungsstärkungsgesetz der gesetz-

lichen Krankenversicherung erhielt der Gemeinsame

Bundesausschuss (G-BA) den Auftrag, neue Ver-

sorgungsformen, die über die bisherige Regelver-

sorgung hinausgehen, und Versorgungsforschungs-

projekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Ver-

besserung der bestehenden Versorgung in der

gesetzlichen Krankenversicherung ausgerichtet

sind, zu fördern. Die Bundesregierung hat zu die-

sem Zweck einen Innovationsfonds aufgelegt.

Übergeordnetes Ziel des Innovationsfonds ist eine

qualitative Weiterentwicklung der Versorgung

in der gesetzlichen Krankenversicherung in

Deutschland. Die zur Verfügung stehende Förder-

summe beträgt in den Jahren 2016 bis 2019 je-

weils 300 Millionen Euro jährlich. Hierbei sind

225 Millionen Euro für die Förderung neuer Ver-

sorgungsformen und 75 Millionen Euro für die Ver-

sorgungsforschung vorgesehen (weiterführende In-

formationen unter: www.innovationsfonds.g-ba.de).

LiteraturGuenther U et al. (2016): Patients prone for postoperative delirium: preoperative assessment, perioperative prophylaxis,

postoperative treatment. In: Curr Opin Anaesthesiol. 29(3):384-390.Inouye SK (2006): Delirium in older persons. In N Engl J Med 354(11): 1157-1165. Reston J et al. (2013): In-facility delirium prevention programs as a patient safety strategy: a systematic review. In: Ann Intern Med

158(5 Pt 2): 375-380.Siddiqi N et al. (2016): Interventions for preventing delirium in hospitalised non-ICU patients. In: Cochrane Database Syst Rev 3:

CD005563.Thomas C et al. (2012): Diagnosing delirium in older hospitalized adults with dementia: adapting the confusion assessment

method to international classification of diseases, tenth revision, diagnostic criteria. In: J Am Geriatr Soc 60(8): 1471-1477.Witlox, J et al. (2010): Delirium in elderly patients and the risk of postdischarge mortality,Institutionalization, and dementia: a

meta-analysis. In: JAMA 304(4): 443-451.

PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität: Reduktion von Delirrisiko und POCD

nach Elektivoperationen im AlterZiel ist die Entwicklung eines prästationären Risikoscreenings bei Patienten älter als

70 Jahre vor elektiven chirurgischen Eingriffen zur Reduktion der Delirprävalenz, der

postoperativen kognitiven Dysfunktion (POCD) und der assoziierten Gesundheitskosten

für die gesetzliche Krankenversicherung und Krankenhausträger.

Innovationsfonds

46

Hintergrund

Delirien gehen mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität, kognitiven Ein-

schränkungen, Demenzprogression und Institutionalisierungsrate einher (Witlox,

Eurelings et al. 2010). Sie sind mit der Confusion Assessment Method (I-CAM)

(Thomas, Kreisel et al. 2012) valide erfassbar. Das Auftreten eines postoperativen

Delirs (POD) ist wesentlich von vorbestehenden Delir-begünstigenden Faktoren

wie Alter, vorbestehende Hirnschädigung und Demenz, kognitiven, sensori-

schen und Mobilitätsdefiziten, Multimorbidität und Polypharmazie abhängig

(Guenther, Riedel et al. 2016). Ein erheblicher Anteil der Delirien ist bei Beach-

tung der Delirrisikofaktoren vermeidbar (RR 0.69, 95 % CI 0.59 – 0.81) (Siddiqi,

Harrison et al. 2016). Das Delir ist daher ein Qualitätsmerkmal für eine altersge-

rechte Therapie, Delirvermeidung ein wesentlicher Parameter der Patientensi-

cherheit (Inouye 2006; Reston & Schoelles 2013). Frühindikatoren kognitiver

Defizite (Hyposmie, Schlaf und subjektive Gedächtnisstörung (SMI)) sind eben-

falls Delir-relevant und sollen hier erstmalig in einen Delirrisikoscore für Elektiv-

operationen integriert werden.

Konsortialführer

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, GeriatrischesZentrum (GZ) am Universitätsklinikum Tübingen (Projektleitung)

Universität Potsdam, Strukturbereich Kognitionswissenschaften – Department Sport- und Gesundheitswissenschaften (Methodik)

Konsortialpartner

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Universitätskli-nikum Tübingen: Allgemeinmedizin, GeriatrischesZentrum, Herzchirurgie, Orthopädie

Klinikum Stuttgart: Gerontopsychiatrie, GeriatrischesZentrum, Gefäß-, Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesie und Unfallchirurgie

Universitätsklinikum Ulm: Geriatrisches Zentrum

Universitätsklinikum Freiburg: Geriatrisches Zentrum

Geriatrisches Zentrum Karlsruhe am Diakonissen-krankenhaus: Herzchirurgie, Orthopädie

Universität Duisburg-Essen, Wirtschaftswissen -schaften, Lehrstuhl für Medizinmanagement

AOK Baden-Württemberg

Ansprechpartnerin

Julia Frankenhauser-Mannuß

Laufzeit

04/2017 – 11/2020

PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität

47

Fragestellung und Zielsetzung

Es wird untersucht, (a) inwieweit eine transsektoral-

multimodale Delirpräventions-Intervention bei

elektiven Eingriffen an über 70-Jährigen deren

Lebensqualität zusätzlich verbessert, indem sie Delir-

prävalenz und kognitive Defizite senkt und (b) ob

diese Intervention im deutschen Gesundheits -

system kosteneffizient ist – sowohl aus Sicht der

Leistungserbringer als auch aus Kostenträgersicht.

Methodik

Dabei handelt es sich um eine transsektorale

Längsschnittstudie im stepped-wedge design über

30 Monate mit 1.500 Patientinnen und Patienten

mit Elektivoperationen. Das stepped-wedge design

beinhaltet die Clusterrandomisierung von 10 chi-

rurgischen Abteilungen zur Evaluation der multi-

modalen Delir- und POCD-Präventionsintervention

mit 5 konsekutiven Messzeitpunkten (prästationär,

prä- und postoperativ, sowie 2 und 6 Monate post-

operativ) und einem follow-up nach 12 Monaten.

Eine transsektorale Versorgungsstrukturanalyse

sowie eine qualitative Erhebung prä- und post -

interventionell runden die Studie, neben einer

gesundheitsökonomischen Evaluation, ab.

Die AOK Baden-Württemberg als Konsortialpartner

ist maßgeblich an der gesundheitsökonomischen

Evaluation durch die Bereitstellung von Routinedaten

aus den Bereichen der Krankenhausversorgung,

der ambulant ärztlichen Versorgung, der Versor-

gung mit Heil- und Hilfsmitteln, Rehabilitation und

Pflege beteiligt.

Projektstand

Aktuell befindet sich das Projekt in der Rekrutie-

rungsphase der Probandinnen und Probanden, die

bis April 2019 andauern wird.

Rehabilitations- und Pflegeforschung

48

Projektunterstützung

49

ProjektunterstützungDie Rehabilitations- und Pflegeforschung

unterstützt Projekte anderer Bereiche und

berät in der Zusammenarbeit mit wissen-

schaftlichen Instituten. Zudem erfolgt

Zusammenarbeit in Projekten externer

Forschungseinrichtungen durch finanzielle

Unterstützung oder mittels der datenschutz-

konformen Bereitstellung von Routinedaten

zu Analysezwecken.

Modellvorhaben HKP PsychUm die negativen Auswirkungen „instabiler“ Phasen bei Inanspruchnahme

von HKP bei psychiatrisch Erkrankten zu verringern, wird eine Flexibilisierung

der Leistungen erprobt.

Projektunterstützung

50

Hintergrund

Durch die bestehenden Leistungen der häuslichen

Krankenpflege (HKP) sind psychisch kranke

Menschen nicht ausreichend versorgt, sodass es im

Verlauf immer wieder zu vermeidbaren Kranken-

hausaufenthalten kommt. Ein Wechsel zwischen

„stabilen“ und „instabilen“ Krankheitsphasen er-

fordert eine höhere Flexibilisierung der Frequenz

von HKP-Leistungen.

Fragestellung und Zielsetzung

Durch eine bedarfsgerechte Versorgung und flexi-

ble Interventionsmöglichkeiten der Leistungser-

bringer der HKP können die Auswirkungen „insta-

biler“ Phasen verringert und so Krankenhausauf-

enthalte vermieden werden. Durch das Modellvor-

haben nach § 37 SGB V können psychisch kranke

Menschen über ein flexibles Zeitkontingent mit

HKP versorgt werden, sodass in „stabilen“ Phasen

eine niedrigere Frequenz mit lediglich Medikamen-

tengabe und in „instabilen“ Phasen eine höhere

Frequenz im Sinne einer Krisenintervention erfol-

gen kann.

Methodik

Das Modellvorhaben wird durch die wissenschaftli-

chen Projektpartner sowohl formativ/prozessbe-

gleitend als auch summativ mit qualitativen und

quantitativen Methoden evaluiert.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

Forschungsinstitut Dr. Weißflog – Dr. Meyer GbR

Ansprechpartnerin

Sabine Kuhn

Telefon: 0711 2593-7758

E-Mail: [email protected]

Förderung

AOK Baden-Württemberg

Laufzeit

01/2017 – 12/2022

Modellvorhaben HKP Psych

51

Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM)

Mit dem Geriatrisch-Rehabilitativen Basismanagement haben sich Vertreterinnen

und Vertreter aus der „Geriatrieszene“ in Baden-Württemberg erstmals selbst

formatierte Qualitätsstandards auferlegt. Dieser generische Ansatz ist eine sinnvolle

Ergänzung zum Behandlungskonzept AOK-proReha Geriatrie.

Projektunterstützung

52

Hintergrund

Im Rahmen der Entwicklung des Behandlungskon-

zepts von AOK-proReha Geriatrie konstatierte die

Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie (LAG) Baden-

Württemberg die unzureichende Berücksichtigung

der Komorbiditäten. Folglich entstand der Bedarf

eines Konzepts, das die grundsätzlichen Standards

einer geriatrischen Rehabilitation beschreiben soll.

Im Rahmen eines Expertenkonsenses wurde ein

entsprechendes Manual entwickelt, das in der ge-

samten geriatrischen Rehabilitation seine Anwen-

dung finden und eine übergeordnete Relevanz

(Berücksichtigung im Geriatriekonzept) einnehmen

soll. Ziel dieses Manuals ist es, Standards zu defi-

nieren, die eine hohe Qualität in allen geriatrischen

Rehabilitationseinrichtungen sicherstellen.

Hiermit haben sich Vertreterinnen und Vertreter

aus der „Geriatrieszene“ in Baden-Württemberg

erstmals selbst formatierte Qualitätsstandards auf-

erlegt. Dieser generische Ansatz ist nun eine sinn-

volle Ergänzung zum Behandlungskonzept AOK-

proReha Geriatrie.

Fragestellung

Welche normativen Qualitätsstandards müssen für

die geriatrische Rehabilitation definiert werden?

Die AOK Baden-Württemberg begrüßte das Vorge-

hen und unterstützt die Entwicklung von Qualitäts-

standards. Aufgrund dessen wurde das Geriatri-

sche-Rehabilitative Basismanagement im Rahmen

der Datenerhebung des Behandlungskonzeptes

von AOK-proReha Geriatrie mit evaluiert.

Das Behandlungskonzept und das Manual weisen

inhaltliche Überschneidungen auf. Aufgrund des-

sen sollen einige Maßnahmen neu zugeordnet

werden. Des Weiteren dienen insbesondere die Er-

gebnisse des GRBMs als Diskussionsgrundlage für

eine Neubewertung des personellen Aufwands

(„Personalanhaltszahlen“) für die gesamte statio-

näre geriatrische Rehabilitation. Die Aufgabenstel-

lung wird leistungsträgerübergreifend vom Minis-

terium für Soziales und Integration Baden-Würt-

temberg moderiert.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

LAG Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-Württemberg

IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm

Ansprechpartnerin

Désirée Immel

Förderung

AOK Baden-Württemberg

Laufzeit

04/2016 – 03/2017

Publikationen zum ProjektJamour M, Metz B & Becker C (2018): Geriatrisch-Rehabilitatives Basismanagement: Ein Leitfaden für die Praxis.

Kohlhammer Stuttgart.

Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement (GRBM)

53

Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität im Rahmen des Klimawandels

Ziel ist die Beschreibung der Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten nach einer

Hitzewelle für eine besonders gefährdete Personengruppe. Ausgehend von den

Ergebnissen kann die Qualität und Quantität der bereits umgesetzten Maßnahmen

beurteilt sowie mögliche interventionelle Maßnahmen zum Schutz von Personen

mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben, abgeleitet werden.

Projektunterstützung

54

Hintergrund

Im Rahmen des Klimawandels ist in Deutschland immer häufiger mit Hitzewel-

len zu rechnen. Nach aktuellen Prognosen ist der Südwesten Deutschlands da-

von in besonderem Maße betroffen. Aus gesundheitlicher Sicht stellen Hitze-

wellen, insbesondere für bestimmte Personengruppen, ein Risiko dar. Vor allem

alte und/oder pflegebedürftige Menschen sind dabei in einem besonderen

Maße betroffen. Bewohnerinnen und Bewohner stationärer Einrichtungen der

Altenhilfe stellen allerdings nur einen Teil der gefährdeten Population dar. Der

deutlich größere Anteil an Personen mit Pflegebedürftigkeit lebt zu Hause. Die-

se Personengruppe kann zudem nicht im gleichen Maße auf eine 24-Stunden-

Betreuung mit Maßnahmen wie z.  B. Verschattung, ausreichendem Flüssig-

keitsangebot etc. zurückgreifen, wie dies bei Bewohnerinnen und Bewohnern

stationärer Einrichtungen der Altenhilfe der Fall ist. Außerdem existieren für

diese Personengruppe in Deutschland keine standardisierten Warn- und Inter-

ventionsstrukturen. Für Personen mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben,

liegen bisher keine zuverlässigen Daten vor. Die beabsichtigten Analysen haben

eine unmittelbare Relevanz für das Versorgungsgeschehen:

• Sie definieren die besonders gefährdeten Personengruppen und zeigen das

Ausmaß von Vulnerabilität auf.

• Sie analysieren, inwieweit die eingeschlagenen Maßnahmen in den Pflege-

heimen dazu geführt haben, dass es zu einem Rückgang der Hospitalisie-

rungs- und Mortalitätsrate bei Hitzewellen gekommen ist.

• Sie zeigen, inwieweit interventionelle Maßnahmen zum Schutz von Personen

mit Pflegebedürftigkeit, die zu Hause leben, erforderlich sind.

Projektpartner

Klinik für geriatrische Rehabilitation Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

AOK Baden-Württemberg

Ansprechpartnerin

Julia Frankenhauser-Mannuß

Laufzeit

04/2017 – 12/2018

Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung und Mortalität

55

Ziel ist es, anhand der Ergebnisse gezielte Maßnah-

men abzuleiten und zu entwickeln, die einen Rück-

gang von Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten

nach Hitzewellen fördern könnten.

Fragestellung

• Wie hoch ist die Zunahme der Hospitalisierun-

gen und der Mortalität unter einer Hitzewelle

bei Personen mit Pflegebedürftigkeit, die (a) zu

Hause oder (b) im Pflegeheim leben?

• Hat sich die Zunahme der Hospitalisierungen

und der Mortalität zwischen der Hitzewelle

2003 und der Hitzewelle 2015 verändert bei

Personen mit Pflegebedürftigkeit, die (a) zu Hau-

se oder (b) im Pflegeheim leben?

Die für die Analysen benötigten Daten zur Pflege-

bedürftigkeit und Pflegestufen werden anhand

von Routinedaten erfasst und lassen sich mit rele-

vanten Endpunkten wie Hospitalisierung und

Mortalität verknüpfen. Durch die Bereitstellung

der benötigten Routinedaten ermöglicht es die

AOK Baden-Württemberg erst, solchen versor-

gungsrelevanten Fragestellungen nachzugehen.

Darüber hinaus wird die AOK Baden-Württem-

berg aktiv an wissenschaftlichen Publikationen

mitarbeiten.

Rehabilitationszugang und -bedarf: Sektorenübergreifende Analyse

von Versorgungsdaten der AOK und Deutschen Rentenversicherung

Die Studie soll einerseits potenzielle Hemmnisse bezüglich einer Antragstellung

sowie davon betroffene Personengruppen identifizieren. Andererseits soll sie durch

eine Datenanalyse den Effekt einer Rehabilitationsmaßnahme bzw. des Verzichts

auf eine Antragstellung auf den Gesundheitsstatus sowie die Erwerbs- oder

Pflegeprognose untersuchen.

Projektunterstützung

56

Kurzbeschreibung des Projekts

Aufgrund der Alterung der Erwerbsbevölkerung sowie der Veränderung des

Krankheitsspektrums hin zu chronischen Erkrankungen ist künftig mit stei-

gendem Bedarf an Rehabilitationsmaßnahmen zu rechnen. Gleichzeitig gibt es

Personengruppen, die von einer Rehabilitationsmaßnahme profitieren könnten,

diese aber nicht in Anspruch nehmen („Under-User“). Somit ergeben sich Fragen,

mit welchen Konsequenzen für den Gesundheitsstatus und die Erwerbs- bzw.

Pflegeprognose des Betroffenen zu rechnen ist, wenn trotz Rehabilitationsbe-

darf die Behandlung verspätet eingeleitet wird oder gar keine entsprechenden

Maßnahmen in Anspruch genommen werden. Ein wissenschaftlicher Vergleich

des Behandlungs- und Krankheitsverlaufs sowie der Beitragszahlungen zwi-

schen Personen mit Rehabilitationsantrag und Personen mit einem potenziellen

Rehabilitationsbedarf, die jedoch keinen Antrag gestellt haben, wurde bisher

nicht durchgeführt.

Die Auswertung erfolgte auf Basis von Routinedaten der AOK Baden-Württem-

berg und der Rehabilitationsstatistikdatenbasis (RSD) der Deutschen Rentenver-

sicherung. Eine Zusammenführung der Informationen von der Rentenversiche-

rung und der AOK-Baden-Württemberg ermöglicht neue Analysen.

Projektpartner

AOK Baden-Württemberg

IFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschungan der Universität Ulm

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg

Deutsche Rentenversicherung Bund

Ansprechpartnerin

Désirée Immel

Laufzeit

01/2013 – 12/2018

Rehabilitationszugang und -bedarf

57

Die Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deut-

schen Rentenversicherung und der AOK Baden-

Württemberg. Dabei unterstützte die AOK Baden-

Württemberg das Projekt nicht nur finanziell, son-

dern stellte auch einen umfassenden Datensatz

für die Analyse zur Verfügung.

Zwischenergebnisse und Ausblick

Es liegen erste Ergebnisse für die Veränderungen

in Zugang und Inanspruchnahme bei orthopädi-

schen Anschlussrehabilitationsmaßnahmen vor.

Insgesamt nahmen ältere Versicherte, Frauen und

Versicherte mit einer deutschen Staatsangehörig-

keit häufiger eine Anschlussrehabilitation in An-

spruch. Ferner ergab sich eine höhere Inanspruch-

nahme einer Anschlussrehabilitation, wenn wäh-

rend des Akutaufenthalts physikalisch-therapeuti-

sche Einzelmaßnahmen durchgeführt wurden.

Höhere Kosten für Schmerzmedikamente gingen

dagegen mit einer geringeren Inanspruchnahme

einer Anschlussrehabilitation einher. Des Weiteren

waren die Rückverlegungen in den Akutsektor

bei den Patientinnen und Patienten, die keine

Anschluss rehabilitation durchführten, wahrschein-

licher.

Jüngere Patientinnen und Patienten nahmen sel-

tener eine Anschlussrehabilitationsmaßnahme in

Anspruch. Gründe dafür könnten neben dem Re-

habilitationsbedarf vor allem soziale Kontextfakto-

ren sein. Für die geringere Inanspruchnahme einer

Anschlussrehabilitation bei ausländischen Staats-

angehörigen könnte ein generell schlechterer Zu-

gang aufgrund von Wissensdefiziten, sprachlichen

und kulturellen Barrieren verantwortlich sein.

Die Analysen für die Subgruppen „psychosomati-

sche Erkrankungen“ und „Reha vor Pflege“ stehen

noch aus und werden voraussichtlich Ende nächsten

Jahres abgeschlossen.

Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung

Durch die alternde Gesellschaft und die steigende Lebenserwartung nimmt die

Gesundheitslast und die Bedeutung von Frakturen der oberen Extremität zu. Die

vorhandenen Studien in Deutschland zur Epidemiologie und zum Risiko von

Frakturen der oberen Extremität weisen Limitationen auf. Mittels Routinedaten

sollen aktuelle Daten zu Inzidenz und Mortalität ausgewertet werden.

Projektunterstützung

58

Kurzbeschreibung des Projekts

Durch die alternde Gesellschaft und die ansteigen-

de Lebenserwartung nimmt die Gesundheitslast

und die Bedeutung von Frakturen zu. Dabei gelten

Frakturen der oberen Extremität neben Hüftfraktu-

ren als der häufigste Frakturtyp älterer Menschen.

Die vorhandenen Studien in Deutschland zur Epi-

demiologie und zum Risiko von Frakturen der obe-

ren Extremität weisen Limitationen auf. Sie be-

schreiben keine aktuellen Daten, zeitlichen Trends

oder es wurden ausschließlich stationäre Daten

ausgewertet oder nur ein klinisches Kollektiv be-

trachtet. Im Rahmen einer Forschungskooperation

soll den Fragen nachgegangen werden, wie hoch

der Anteil von ambulant und stationär versorgten

Patientinnen und Patienten mit Frakturen der obe-

ren Extremität ist und wie sich die Mortalität von

Personen mit einer Fraktur der oberen Extremität

im Vergleich zu einer Person ohne eine Fraktur der

oberen Extremität darstellt.

Um mit einer umfangreichen Datenlage in

Deutschland eine bessere Versorgung von älteren

Menschen mit Frakturen der oberen Extremität zu

erreichen, gehen die AOK Baden-Württemberg

und das Institut für Versorgungsforschung und Ge-

sundheitsökonomie eine Kooperation ein. Hierzu

werden einerseits Routinedaten von der Seite der

AOK Baden-Württemberg benötigt und anderer-

seits die methodische und wissenschaftliche Fach-

kenntnis von Seiten des Instituts.

Projektstand

Aktuell werden die Daten ausgewertet.

Projektpartner

Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Centre for Health and Society, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

AOK Baden-Württemberg

Ansprechpartnerin

Désirée Immel

Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung

59

Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege bei der

AOK Baden-Württemberg und Erstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit)

Die Krankenkassen haben zur Verbesserung der Versorgung gesetzliche

Gestaltungsmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund führt die AOK Baden-

Württemberg Projekte durch. Mithilfe einer Matrix wurden die Projekte bewertet

und anschließend in einer Projektlandkarte abgebildet.

Projektunterstützung

60

Hintergrund

Das deutsche Gesundheitswesen weist in der jetzi-

gen Regelversorgung Entwicklungspotenziale auf.

Auf verschiedenen gesetzlichen Grundlagen haben

Krankenkassen Gestaltungsmöglichkeiten, die Ver-

sorgung zu verbessern. Vor diesem Hintergrund

läuft im Fachbereich Rehabilitations- und Pflege-

management eine Vielzahl von Projekten.

Fragestellung und Zielsetzung

Ziel dieser Arbeit war es, zunächst alle Projekte im

Fachbereich Rehabilitations- und Pflegemanage-

ment zu identifizieren und mithilfe im Rahmen die-

ser Arbeit entwickelten Matrix zu bewerten. Die

Kernfrage dabei war, welche Projekte besonders

gut laufen. Das Thema ist sehr relevant, da die Pro-

jekte bisher noch nicht bewertet wurden und sich

durch diesen Schritt die Möglichkeit ergibt, beson-

ders erfolgreiche Projekte auf das ganze Land aus-

zuweiten.

Methodik

Zu Beginn wurde eine Literaturrecherche durchge-

führt. Die Bestandserhebung der Projekte erfolgte

durch einen Steckbrief. Nach Erhalt der Projekt-

steckbriefe wurde eine systematische Übersicht

(Projektlandkarte) für den Fachbereich Rehabilitati-

ons- und Pflegemanagement erstellt. Anschlie-

ßend wurde auf Grundlage dieser Daten eine Be-

wertungsmatrix entwickelt. Die Projektbewertung

erfolgte durch die Projektleitenden.

Ergebnisse

Es konnten insgesamt 23 Projekte im Fachbereich

Rehabilitations- und Pflegemanagement identifi-

ziert werden. Davon werden bereits neun Projekte

in allen Bezirksdirektionen (siehe rechte Seite) um-

gesetzt. Für die Bewertungsmatrix können je acht

Punkte in drei Kategorien (Rechtlicher Rahmen und

Vertragskriterien, Methodik, Innovation und Reich-

weite) erreicht werden. Die Bewertung der Projek-

te mit der Bewertungsmatrix ergab für die Projekte

Punktzahlen von 14 bis 24. Dabei erreichten zwei

Projekte mit 24 Punkten die Höchstzahl.

Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation und Pflege

61

• HKP-Psych

• Online-Pflegekurs

• Geriatrische Versorgungsstrukturen

• Entlassmanagement

• Rehabilitationzugang und -bedarf

• Zusammenarbeit Sozialer Dienst mit den psychosozialen Krebsberatungsstellen

• Auskunftsdatenbank Rehabilitationssport und Funktionstraining

• Beratungskonzept BTHG

• Fachprojekt Pflegeberatung

Projekte in allenAOK-Bezirksdirektionen

Projektlandkarte von Projekten, die in allen Bezirksdirektionen stattfinden (Stand August 2017).

Ansprechpartnerinnen

Jill Stahl

Désirée Immel

Rahmen

Praktikum, Bachelorarbeit

Laufzeit

03/2017 – 08/2017

Übersicht Projektaktivitäten

62

Projekttitel Kooperationspartner

Projekte der Rehabilitations- und Pflegeforschung

AOK-proReha Geriatrie IGES Institut BerlinIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

AOK-proReha Schlaganfall SEVERA Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung an der Universität FreiburgIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

ORBIT: Organisation der Rehabilitation fürBewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe

Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

Geriatrische Versorgungsstrukturanalyse Baden-Württemberg

Ministerium für Soziales und Integration Baden-WürttembergPMV Forschungsgruppe an der Universität Köln

Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention –Reha – Pflege

Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

Begleitung Sterbender im Pflegeheim – Leitfaden(Eckpunkteentwurf)

Hochschule Esslingen, StudiengängePflegemanagement und Pflegewissenschaften

Aktualisierung des Konzepts der stationärenSturzprävention

Robert Bosch Gesellschaft für medizinischeForschung mbH

Geplante Forschungsprojekte

SiMoA – Sichere Mobilität im Alter

AOK-proReha nach Hüft- & Knie-TEP SEVERA Sektion Versorgungsforschung undRehabilitationsforschung an der Universität Freiburg

Rehabilitative Kurzzeitpflege Deutsche Rentenversicherung Baden-WürttembergIFR Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm Geriatrische Klinik der Universität HeidelbergLehrstuhl für Medizinmanagement der UniversitätDuisburg-EssenEssener Forschungsinstitut fürMedizinmanagement GmbH

Ist-Analyse des Versorgungsbereichs Kurzzeitpflege Geriatrische Klinik der Universität Heidelberg

MFP-Konzeption (Projektpartner sind angefragt)

Übersicht Projektaktivitäten

Übersicht Projektaktivitäten

63

Projekttitel Kooperationspartner

Geplante Analyseprojekte

Sturzprognose mittels Routinedaten

Analyse der Reha-Empfehlungen im MDK-Gutachten

Analyse „Risikofaktor Rentenübergang?“

Veränderung der Inanspruchnahme vonPflegeleistungen bei Demenz mit Einführung desneuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und derPflegegrade (Masterarbeit)

Hochschule Ravensburg-Weingarten, FakultätSoziale Arbeit, Gesundheit und Pflege, FachAngewandte Gesundheitswissenschaft

Projekte Innovationsfonds

PAWEL: Patientensicherheit, Wirtschaftlichkeit undLebensqualität: Reduktion von Delirrisiko undPOCD nach Elektivoperationen im Alter

Prof. Dr. med. Gerhard Eschweiler, GeriatrischesZentrum (GZ) am UK Tübingen (Projektleitung)Prof. Dr. phil. Dr. med. Michael Rapp UniversitätPotsdam (Methodik)UK Tübingen: GZ, Kaufmännische Direktion,Pflegedienst, Herzchirurgie, Orthopädie,AnästhesieKlinikum Stuttgart: Gerontopsychiatrie, GZ, Gefäß-, Unfallchirurgie, Orthopädie, Anästhesieund Unfallchirurgie, PflegefachweiterbildungUniklinikum Ulm: GZ Uniklinikum Freiburg: GZGZ Karlsruhe: Herzchirurgie, Orthopädie,AnästhesieAllgemeinmedizin TübingenUniversität Potsdam, Sozial- und PräventivmedizinUniversität Duisburg-Essen, Medizinmanagement

Projektunterstützung

Modellvorhaben HKP Psych Forschungsinstitut Dr. Weißflog – Dr. Meyer GbR

Das Geriatrisch-Rehabilitative Basismanagement(GRBM)

Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie Baden-WürttembergIFR Institut für RehabilitationsmedizinischeForschung an der Universität Ulm

Hitzewellen als Ursache von Hospitalisierung undMortalität im Rahmen des Klimawandels

Klinik für geriatrische Rehabilitation Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart

Rehabilitationszugang und -bedarf:Sektorenübergreifende Analyse vonVersorgungsdaten der AOK und DeutschenRentenversicherung

IFR Institut für RehabilitationsmedizinischeForschung an der Universität Ulm Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Deutsche Rentenversicherung Bund

Frakturen der oberen Extremität in der älteren und betagten Bevölkerung

Institut für Versorgungsforschung undGesundheitsökonomie, Centre for Health andSociety, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Identifizierung der Projekte in der Rehabilitationund Pflege bei der AOK Baden-Württemberg undErstellung einer Projektlandkarte (Bachelorarbeit)

Hochschule Furtwangen, Fakultät Gesundheit,Sicherheit, Gesellschaft, Studiengang AngewandteGesundheitswissenschaften

Rehabilitations- und Pflegeforschung

64

AOK-Fachtag Reha

65

Der AOK-Fachtag Reha„Rehabilitation: Keine Frage des Alters“am 30. Juni 2017

Der AOK-Fachtag Reha

„Rehabilitation: Keine Frage des Alters“ am 30. Juni 2017

Am letzten Freitag im Juni folgten rund 200 alte Bekannte und neue Gesichter aus

der „Rehaszene“ der Einladung zum AOK-Fachtag Reha nach Stuttgart in die

historische Reithalle. Hier hatte zum vierten Mal die AOK Baden-Württemberg zu

einer Expertenveranstaltung zu Fragen der Rehabilitation eingeladen. Thema dieses

Fachtages war: Rehabilitation: Keine Frage des Alters.

AOK-Fachtag Reha

66

Hierzu fand am Vormittag eine politische Podiums-

diskussion mit namhaften Vertretern aus der Politik

und Wissenschaft statt. Der Prominenteste unter

ihnen: Manfred Lucha, Minister für Soziales, Ge-

sundheit und Integration Baden-Württemberg.

Die politische Diskussionsrunde war mit Vorstands-

vorsitzendem Dr. Christopher Hermann, Andreas

Schwarz, Geschäftsführer der Deutschen Renten-

versicherung Baden-Württemberg, und Prof. Dr.

Dr. h.c. Andreas Kruse, Leiter des Instituts für

Gerontologie der Uni Heidelberg, komplett. Die

Quintessenz des Vormittags war, dass die Rehabili-

tation sich nicht allein auf im Arbeitsleben stehen-

de Menschen beschränken darf, sondern auch in

den frühen aber auch späten Lebensphasen sinn-

voll ist, um Kindern eine Basis für ein gesundes Er-

werbsleben zu geben und Älteren eine lange Teil-

habe zu ermöglichen. Hierzu ist die AOK Baden-

Württemberg bereit, mehr Geld für die Rehabilita-

tion in die Hand zu nehmen und sinnvoll zu inves-

tieren. Im Fokus sollen stets die Bedürfnisse des

einzelnen Menschen stehen. Dies kann dann die

Grundlage für eine leistungsorientierte Vergütung

sein.

Mit welchen Projekten die AOK Baden-Württem-

berg bereits die unterschiedlichen Lebensphasen un-

terstützt, wurde am Nachmittag der Veranstaltung

vorgestellt. Das Projekt ORBIT stellte Dr. Gabriele

Becker vom Institut der Uni Heidelberg vor. Die Er-

gebnisse zeigen, dass Patientinnen und Patienten

selbst bei hohem Pflegebedarf durch rehabilitative

Elemente wieder mehr Eigenaktivität erlangen

können.

Auch das Behandlungskonzept von AOK-proReha

Geriatrie zeigt Wirkung. Die ersten Evaluations-

ergebnisse wurden von Dr. Rainer Kaluscha, stell-

vertretender Leiter des Instituts für Rehabilitations-

medizinische Forschung der Uni Ulm, vorgestellt.

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass der Fokus

auf die Mobilität ein zentraler Faktor für die Wieder-

herstellung der Selbstständigkeit ist. Weitere Effek-

te sind auch im Entlassmanagement erkennbar.

Hierbei sank der Anteil der Rehabilitandinnen und

Rehabilitanden, bei denen die Klinik nach der Ent-

lassung Probleme sieht. Tendenziell konnten darüber

hinaus mehr Menschen in das gewohnte Wohn-

umfeld statt ins Pflegeheim entlassen werden.

v.l.: Andreas Schwarz, Manfred Lucha, Dr. Christopher Hermann,Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Vera Cordes (Moderation)

Dr. Gabriele Becker

Foto

: Thom

as H

örn

er

Foto

: Th

om

as H

örn

er

AOK-Fachtag Reha

67

Die Fachreihe AOK-proReha wird mit dem Behand-

lungskonzept nach Schlaganfall ergänzt. AOK-pro-

Reha nach Schlaganfall befindet sich momentan

noch in der Konzeptionsphase und wird von Exper-

ten aus Freiburg entwickelt. Prof. Dr. Erik Farin-

Glattacker leitet die Sektion Versorgungs- und Re-

habilitationsforschung und stellt dem Fachpubli-

kum den aktuellen Stand vor.

Als letzten Referenten gewährte uns Alwin Bau-

mann, Leiter der Rehabilitationsklinik für Kinder

und Jugendliche in Wangen, einen Einblick in die

Notwendigkeit einer frühzeitigen Rehabilitation

bei Kindern und Jugendlichen.

Neben den zahlreichen interessanten Programm-

punkten, gab es noch reichlich Zeit, sich ausführlich

mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern

fachlich auszutauschen. Hierbei stand die AOK

Baden-Württemberg als Ansprechpartnerin gerne

zur Verfügung. Als eine Möglichkeit für einen Aus-

tausch stand ein Ideenbaum für Weiterentwick-

lungen in der Versorgung zur Verfügung.

Prof. Dr. Erik Farin-Glattacker

Dr. Rainer Kaluscha

Foto

: Thom

as H

örn

er

Foto

: Thom

as H

örn

er

Foto

: Thom

as H

örn

erFo

to: T

hom

as H

örn

er

Rehabilitations- und Pflegeforschung

68

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag

69

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag.Abstracts von Vorträgenund Postern

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 5. – 7.Oktober 2016, Berlin

Sitzungs-Vorsitz

Prof. L. Ansmann, R. Auer

Vorsitz in der Sitzung „Wissen schaf(f)t Nutzen.Implementierung und Evaluation von Versorgungsinnovationen:

Ergebnisse – Erfolge – Hemmnisse“

Vortrag Abstract

R. Auer, D. Bullinger

AOK-proReha Geriatrie. Politische und strukturelle Herausforderungen bei

der Implementierung eines Behandlungskonzeptes

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag

70

Hintergrund

Inhalt der Forschungsreihe AOK-proReha sind leitli-

nienorientierte Behandlungskonzepte, die eine

qualitativ hochwertige Versorgung in der Rehabili-

tation sicherstellen sollen. Damit soll Transparenz

geschaffen und die tägliche Arbeit in den Rehabili-

tationseinrichtungen erleichtert werden, indem

Entscheidungen auf eine objektive Basis gestellt

werden. Die Leistungsbeschreibung ist zugleich an

eine leistungsorientierte Vergütung verknüpft.

AOK-proReha Geriatrie ist ein Behandlungskon-

zept für die Femurfraktur, welche in der geriatri-

schen Rehabilitation eine der häufigsten Aufnah-

mediagnosen ist. AOK-proReha Geriatrie ist das

zweite Behandlungskonzept dieser Forschungsrei-

he. Das erste Behandlungskonzept wurde für die

Rehabilitation nach Hüft- und Kniegelenks-Endo-

prothetik entwickelt. Die Implementierung dieses

Konzeptes war von massiven Widerständen auf

Seiten der Leistungserbringerverbände und einer

damit einhergehenden Boykottierung durch die

Kliniken begleitet, sodass die Umsetzung vom

Scheitern bedroht war. Mittels großer Anstrengun-

gen konnte das Konzept letztendlich erfolgreich in

Baden-Württemberg umgesetzt werden.

Inhaltlich und vertragspolitisch ist die AOK Baden-

Württemberg von der Initiierung von Behand-

lungskonzepten in der Rehabilitation überzeugt.

Bei der Entwicklung und Umsetzung des Konzep-

tes in der Geriatrie sollte jedoch zur reibungslose-

ren Implementierung ein anderer Ansatz gewählt

werden.

Fragestellung

Die Idee für die Entwicklung und Implementierung

des neuen Behandlungskonzeptes in der Geriatrie

war, von Anbeginn alle relevanten Stakeholder und

Meinungsbildner in den Entstehungsprozess einzu-

binden.

Die Fragestellung lautet daher: Kann ein partizi-

pativer Ansatz in der Erstellung des Behandlungs-

konzeptes den Erfolg in der Implementierung

erhöhen?

15. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

71

Methodik

Nach eingehender Stakeholder-Analyse wurden

wichtige Meinungsbildner aus der geriatrischen

„Versorgungsszene“ zu einem Auftaktworkshop

eingeladen. Hierbei wurde das Vorhaben skizziert,

die möglichen Inhalte diskutiert und schließlich

gemeinsam das weitere Vorgehen bestimmt. Die

anschließende europaweite Ausschreibung für die

Entwicklung und Erprobung von AOK-proReha

Geriatrie zielte auf ein objektives Verfahren ab, bei

dem sich wissenschaftliche Institute entsprechend

für den Auftrag bewerben konnten. Parallel wur-

den die geriatrischen Rehabilitationskliniken in Ba-

den-Württemberg über dieses Vorhaben infor-

miert und um Mithilfe bei der Entwicklung und Er-

probung gebeten. Neben den wissenschaftlichen

Instituten und Modelleinrichtungen wurden für

die Projektbegleitung zusätzlich zwei Fachbeiräte

eingesetzt. Beide Institutionen erhielten ebenfalls

eine partizipative Rolle.

Ergebnisse

Zunächst wurde das Behandlungskonzept entwi-

ckelt und anschließend stufenweise implemen-

tiert. Aktuell befindet sich das Modellprojekt in

der Evaluationsphase. Ein großer Wert während

des Entwicklungsprozesses wurde auf die Praxis-

tauglichkeit und Implementierungsmöglichkeit

gelegt. Im Rahmen dessen fand die Umsetzung in

enger Zusammenarbeit mit den Modellkliniken

und weiteren Stakeholdern statt.

Der gesamte Projektverlauf wurde als ein dynami-

scher Prozess mit partizipativer Entscheidungsfin-

dung verstanden. Somit war es möglich, dass ein

weiteres Teilprojekt, das konzeptionell nicht ange-

dacht war, entstehen konnte. Bevor es zur eigent-

lichen Implementierung des Konzeptes in den

Modelleinrichtungen kam, wurde im Rahmen

einer Pilotphase die Praxistauglichkeit geprüft. Die

Zusammenfassung der Ergebnisse erfolgte in

einem Workshop und floss anschließend in ein

Umsetzungskonzept, welches die Implementie-

rung in den Kliniken unterstützen soll. Aktuell wer-

den in der Evaluationsphase Daten mittels eines

Evaluationsbogens erhoben, der vorher mit den

Beiräten abgestimmt wurde. Dabei stand u.  a.

auch die Anwenderfreundlichkeit in der Klinik im

Fokus.

Diskussion

Die mikropolitischen Prozesse zwischen Vertrags-

partnern und den Akteuren in den Organisationen

finden in der Versorgungsforschung bislang zu we-

nig Beachtung. Im Projekt AOK-proReha Geriatrie

wurde mit sehr großem Aufwand ein partizipativer

Ansatz gewählt, um genau diese Prozesse im Blick

zu behalten. Weiter wurden im gesamten Prozess

die Inhalte für das Konzept komplett losgelöst von

Vergütungsfragen bearbeitet. Dieses Vorgehen

war für alle Beteiligten neu und von einem hohen

Abstimmungsbedarf geprägt.

Praktische Implikationen

Der Prozess der Umsetzung/Implementierung einer

neuen Versorgungsform sollte gleichbedeutend

mit den Inhalten in den Blick genommen werden.

Obwohl der partizipative Ansatz beim Projekt

AOK-proReha Geriatrie mit sehr großem Aufwand

verbunden war, kommt die AOK Baden-Württem-

berg zu einer positiven Bewertung des Projektver-

laufs. Daher wird dieses Vorgehen nun auch bei

der Erarbeitung des dritten Behandlungskonzepts

dieser Forschungsreihe, AOK-proReha nach

Schlaganfall, Anwendung finden.

26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung,

20. – 22. März 2017, Frankfurt

Vortrag Abstract

Politische und strukturelle Herausforderungen bei der Implementierung eines

leitlinienorientierten Behandlungskonzeptes in der geriatrischen Rehabilitation

D. Bullinger, R. Auer

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag

72

Hintergrund und Zielsetzung: Transparenz herstellen

Mit Einführung der Schiedsregelung durch das Ge-

setz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes

wird für die Vergütungsvereinbarung zwischen

Leistungserbringer und Krankenkasse die freie Ver-

einbarung des Preises bestärkt. In der Gesetzesbe-

gründung heißt es: „Die Vergütung zwischen den

(einzelnen) Krankenkassen und den Trägern der

zugelassenen Vorsorge- oder Rehabilitationsein-

richtungen werden ohne staatliche Einwirkungs-

möglichkeit frei vereinbart. Maßstab ist dabei eine

an der Leistung orientierte Preisgestaltung.

Dabei ist der Grundsatz der Beitragssatzstabilität

gemäß § 71 Absatz 1 SGB V zu beachten.“1

Über die Definition einer an der Leistung orientier-

ten Vergütung oder einer leistungsgerechten Ver-

gütung wurde und wird viel diskutiert. Die AOK

Baden-Württemberg möchte hier eine neue Syste-

matik einführen, die für die GKV bundesweit bis-

lang einzigartig ist. Über ein leitlinienorientiertes

Behandlungskonzept soll Transparenz hinsichtlich

der zu erbringenden Rehabilitationsleistung ge-

schaffen werden. Über diese Transparenz lässt sich

eine leistungsorientierte Vergütung ableiten.

AOK-proReha Geriatrie ist ein Behandlungskonzept

für die Femurfraktur, diese ist in der geriatrischen

Rehabilitation eine der häufigsten Aufnahmediag-

nosen. AOK-proReha Geriatrie ist das zweite

Behandlungskonzept dieser Forschungsreihe.

Methodik: Partizipative Vorgehensweise

Für die Erarbeitung des Behandlungskonzepts wur-

de eine partizipative Vorgehensweise gewählt, um

alle Chancen auf eine erfolgreiche Implementie-

rung auszuschöpfen. Alle am Versorgungsge-

schehen Beteiligten wurden von Anfang an in den

Prozess eingebunden. Eine europaweite Ausschrei-

bung für das Projekt zielte auf ein objektives und

unabhängiges Verfahren ab, bei dem sich wissen-

schaftliche Institute entsprechend für den Auftrag

bewerben konnten. Parallel wurden die geriatri-

schen Rehabilitationskliniken in Baden-Württem-

berg über dieses Vorhaben informiert und um

Mitarbeit gebeten. Neben den wissenschaftlichen

Instituten und Modelleinrichtungen wurden für die

Projektbegleitung zusätzlich zwei Fachbeiräte ein-

gesetzt. Beide Institutionen erhielten ebenfalls eine

partizipative Rolle. Die Möglichkeit des fachlichen-

transparenten Austausches wurde insbesondere

in der Entwicklung einer neuen Vergütungssyste-

matik genutzt. Die Modellrechnungen wurden

ebenfalls von einem unabhängigen Institut

durchgeführt.

1 BT-Drucksache17/5178, S. 21.

26. Rehawissenschaftliches Kolloquium der Deutschen Rentenversicherung

73

Ergebnisse

Zunächst wurde das Behandlungskonzept entwickelt

und anschließend stufenweise implementiert. Ein

großer Wert während des Entwicklungsprozesses

wurde auf die Praxistauglichkeit und Implementie-

rungsmöglichkeit gelegt. Im Rahmen dessen fand

die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit den

Modellkliniken und weiteren Stakeholdern statt.

Der gesamte Projektverlauf wurde als ein dynami-

scher Prozess mit partizipativer Entscheidungsfin-

dung verstanden. Somit gab es auch Raum für die

Entstehung weiterer Themen, welche bei den

Projektplanungen noch nicht angedacht waren.

Bevor es zur eigentlichen Implementierung in den

Modelleinrichtungen kam, wurde im Rahmen ei-

ner Pilotphase die Praxistauglichkeit geprüft. Die

Ergebnisse flossen anschließend in ein Umsetzungs-

konzept, welches die Implementierung in den Kli-

niken unterstützen soll. Auch in der Abstimmung

des Evaluationbogens stand die Anwenderfreund -

lichkeit der Klinik im Fokus.

Parallel wurde die leistungsorientierte Vergütung

mit einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen, als

unabhängige Institution, entwickelt. Die Vergütung

besteht dabei aus zwei Komponenten: zum einen

eine Grundvergütung und zum anderen ein varia-

bler Bestandteil, welcher den leistungsorientierten

Ansatz abbilden soll. Dabei standen insbesondere

therapeutische Leistungen im Vordergrund. Die

Berücksichtigung der Fallschwere in der Vergü-

tung, fußte auf einer gemeinsamen Entscheidung

mit den Leistungserbringerverbänden.

Diskussion und Schlussfolgerungen

Die mikropolitischen Prozesse zwischen Vertrags-

partnern und den Akteuren in den Organisationen

finden in der Versorgungsforschung bislang zu we-

nig Beachtung. Im Projekt AOK-proReha Geriatrie

wurde mit sehr großem Aufwand ein partizipativer

Ansatz gewählt, um genau diese Prozesse im Blick

zu behalten. Hierbei erwies sich die Entwicklung

einer neuen Vergütungssystematik als größte poli-

tische Hürde.

Der Prozess der Umsetzung/Implementierung einer

neuen Versorgungsform sollte gleichbedeutend

mit den Inhalten in den Blick genommen werden.

Obwohl der partizipative Ansatz beim Projekt

AOK-proReha Geriatrie mit sehr großem Aufwand

verbunden war, kommt die AOK Baden-Württem-

berg zu einer positiven Bewertung des Projektver-

laufs. Daher wird dieses Vorgehen nun auch bei

der Erarbeitung des dritten Behandlungskonzepts

dieser Forschungsreihe, AOK-proReha nach

Schlaganfall, Anwendung finden.

Partizipative Entscheidungsfindung als iterativer Prozess.

DynamischerProzess

Entwicklung des

Konzeptes

Implementierung des

Konzeptes

Entwicklung leistungsorientierter

Vergütung

BegleitendeEvaluation

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, 4. – 6. Oktober 2017, Berlin

Vortrag Abstract

Frankenhauser-Mannuß, J., Auer, R.

Bedeutung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in der Versorgung älterer

(pflegebedürftiger) Menschen

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag

74

Hintergrund

Das Hinauszögern von Pflegebedürftigkeit oder die Verhinderung einer Ver-

schlechterung des Zustands von pflegebedürftigen Menschen ist ein erklärtes

Ziel in der Versorgung. Mit dem Grundsatz „Rehabilitation vor Pflege“ wurde

dies sogar vom Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch verankert (§ 31 SGB XI). Mit

Inkrafttreten des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes wurde daher auch ein bun-

deseinheitliches und strukturiertes Verfahren zur Feststellung des rehabilitati-

ven Bedarfs im Rahmen der Pflegebegutachtung festgelegt. Dennoch sehen

sich die Gesetzliche Krankenversicherung und der Medizinische Dienst der

Krankenversicherungen immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht im

bedarfsgerechten Umfang Rehabilitationsmaßnahmen nach §  40  SGB  V zu

empfehlen. Die Gründe für die geringe Inanspruchnahme sind vielschichtig und

noch nicht abschließend geklärt. Eine fehlende Rehabilitationsfähigkeit kann

hier nach einem Akutereignis gerade beim älteren Menschen der Grund für die

Nicht-Inanspruchnahme bzw. Nicht-Beantragung einer Rehabilitation sein.

Fragestellung

Die Kurzzeitpflege nach § 42 SGB XI (exkl. Verhin-

derungspflege) kann zur Überbrückung und zur

Herstellung einer Übungsstabilität einen wichtigen

Beitrag in der Versorgung älterer Menschen leis-

ten. Die leitende Fragestellung ist daher:

Wie werden pflegebedürftige Menschen nach

einem Akutereignis versorgt und welche Bedeu-

tung haben hierbei die Kurzzeitpflege und die

Rehabilitation?

16. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

75

Methodik

Ausgewertet wurden anonymisierte Abrechnungs -

daten der AOK Baden-Württemberg aus dem

stationären, rehabilitativen und pflegerischen

Leistungsbereich. Insgesamt konnten dabei

116.901 Personen in der Analyse berücksichtigt

werden. Im stationären Bereich umfasst der Zeit-

raum der Auswertung Leistungsdaten aus dem

vierten Quartal 2015 bis einschließlich drittes

Quartal 2016. Um das an den stationären Aufent-

halt anschließende Versorgungsgeschehen im

rehabilitativen und pflegerischen Bereich abbilden

zu können, wurde hier der Analysezeitraum um

ein Quartal verlängert und endet somit mit dem

vierten Quartal 2016. Die Grundgesamtheit bilden

Versicherte mit einer Pflegestufe, die einen indika-

tionsunabhängigen Krankenhausaufenthalt im

Auswertungszeitraum hatten. Ausgehend von

dieser Population wurde im nächsten Schritt er-

mittelt, wie viele dieser Versicherten im Anschluss

an den stationären Aufenthalt direkt in eine Reha-

bilitationsmaßnahme übergingen bzw. Leistungen

aus der Kurzzeitpflege erhielten. Dafür musste das

Anfangsdatum der Rehabilitation bzw. der Kurz-

zeitpflege identisch mit dem Entlassdatum des

Krankenhauses sein bzw. durften nicht mehr als

zwei Tage zwischen der Entlassung und dem

Beginn der Rehabilitation bzw. Kurzzeitpflege

liegen. Das weitere Versorgungsgeschehen dieser

Versicherten wurde hinsichtlich eines Übergangs

nach der Kurzzeitpflege entweder in die Langzeit-

pflege oder in eine Rehabilitationsmaßnahme

weiterverfolgt. Darüber hinaus wurde ermittelt,

wie viele dieser Versicherten nach der Kurzzeit-

pflege direkt wieder in ihr häusliches Umfeld

zurückgekehrt sind oder verstarben. Ein Überblick

über die Verteilung der Pflegestufen gibt Einblick

in die Struktur der betrachteten Versicherten -

populationen.

Ergebnisse

Im Beobachtungszeitraum lassen sich rund

117.000 Krankenhausfälle bei Personen mit Pfle-

gebedürftigkeit verzeichnen. Davon beginnen

4,4 % direkt im Anschluss an den Akutaufenthalt

eine Rehabilitation. Nahezu 70  % davon weisen

Pflegestufe  1 auf. Pflegebedürftige, die vor dem

Akutereignis in der Häuslichkeit versorgt wurden,

nehmen zu einem Anteil von 15,7 % im Anschluss

eine Kurzzeitpflege in Anspruch. Jede/r zweite die-

ser Patientinnen und Patienten ist hier in Pflegestu-

fe 1 eingruppiert (53 %). Direkt in die Langzeitpfle-

ge gehen davon 42,4 % und eine Rückkehr in die

Häuslichkeit ist 53 % möglich. Lediglich 4 % neh-

men nach der Kurzzeitpflege eine Rehabilitation in

Anspruch. Überproportional ist auch hier die Pflege-

stufe 1 (77 %) vertreten.

Diskussion

Die Rehabilitation als Instrument zur Sicherung der

Teilhabe und damit der Lebensqualität älterer und

pflegebedürftiger Menschen kommt mit 4,4 % zu

gering zum Einsatz. Die Kurzzeitpflege als Interme-

diär wird bislang zu wenig genutzt, um nach

einem Akutereignis eine Trainingsstabilität und

damit Rehabilitationsfähigkeit herzustellen. Auffal-

lend ist außerdem die hohe Inanspruchnahme bei

niedrigen im Vergleich zu hohen Pflegestufen, des-

sen Ursachen noch festzustellen sind.

Praktische Implikationen

Zur zielgenaueren Nutzung der Kurzzeitpflege als

stabilisierendes Element in der Versorgung pflege-

bedürftiger Menschen sollte über eine Kombinati-

on von Kurzzeitpflege mit rehabilitativen Modulen

nachgedacht werden. Auch im Hinblick auf die

neue Leistung nach § 39 c SGB V, wonach Perso-

nen ohne Pflegestufe Anspruch auf eine Kurzzeit-

pflege erhalten. Auch für diesen Personenkreis

sollte über einen zielgenauen Einsatz der Kurzzeit-

pflege diskutiert werden.

SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken 3. – 5. Mai 2018,

Saarbrücken

Folienvortrag

D. Immel

Rehabilitation stärken! Qualität und Struktur –ein Schlüssel für eine zukunftsfähige Versorgung

in der Rehabilitation?

Kongressteilnahmen mit eigenem Beitrag

76

Die AOK Baden-Württemberg engagiert sich schon seit

Jahren in der Versorgungsforschung. Durch den regional

beschränkten Zugang kann die AOK Baden-Württemberg

gezielter auf die Strukturen vor Ort eingehen und schneller

auf neue Entwicklungen reagieren. Die Rentenversicherung

hat nach § 31 Abs. 1 Satz 5 SGB VI eigens die Möglichkeit,

Einrichtungen Zuwendungen zu gewähren, die auf dem

Gebiet der Rehabilitation forschen.

Für die Krankenkassen gibt es hierfür keine gesetzliche Ver-

ankerung. Lediglich mit der Einführung des Innovations-

fonds bestehen in der Versorgungsforschung Gestaltungs-

möglichkeiten. Die Beteiligung in der Forschung ist jedoch

für eine zukunftssichere Gestaltung von Versorgungsberei-

chen unabdingbar. Gerade in Bezug auf den demografi-

schen Wandel nimmt nicht nur die Einnahmen- bzw. Aus-

gabenproblematik zu, sondern sind auch die Ressourcen

begrenzt. Rationalisierung stellt eine der Optionen dar, auf

die steigende Ressourcenknappheit und zunehmende Finan-

zierungsengpässe im deutschen Gesundheitssystem zu

reagieren. Deswegen ist das Ziel hierbei, die Qualität bei

effizientem Mitteleinsatz zu erhöhen. Nur dadurch können

Versorgungsstrukturen und eine qualitativ hochwertige Ver-

sorgung, insbesondere für die alternde Gesellschaft, sicher-

gestellt werden.

Das Engagement in der Versorgungsforschung einer Kran-

kenkasse kann nicht als selbstverständlich gesehen werden.

Insbesondere wenn hierfür keine zusätzlichen Finanzie-

rungsquellen zur Verfügung stehen. Was der Innovations-

fonds vorsieht, setzt die AOK Baden-Württemberg im Rah-

men der Satzung zur Durchführung von Modellvorhaben

und somit Versorgungsgestaltung in der Rehabilitation

bereits um.

SALUT! DaSein gestalten. Der Gesundheitskongress in Saarbrücken

77

Die geriatrische Rehabilitation ist ein wichtiger

Bestandteil der geriatrischen Versorgungskette in

Baden-Württemberg. Mit der Entwicklung eines

leitlinienorientierten Behandlungskonzepts für die

Schenkelhalsfraktur (AOK-proReha Geriatrie) so-

wie der Einführung einer leistungsorientierten

Vergütungssystematik leistet die AOK Baden-

Württemberg einen wesentlichen Beitrag für die

Zukunfts- und Leistungsfähigkeit der geriatri-

schen Rehabilitation. Mit dem Behandlungskon-

zept soll Transparenz geschaffen und die tägliche

Arbeit in den Rehabilitationseinrichtungen er-

leichtert, indem Entscheidungen auf eine objekti-

ve Basis gestellt werden. Des Weiteren haben die

Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, durch

Leistungstransparenz Einfluss auf die Therapievor-

schläge und -entscheidungen zu nehmen. Somit

werden sie am Entscheidungsprozess beteiligt

bzw. informiert und ihre Selbstbestimmtheit wird

gestärkt.

Für die störungsfreie Entwicklung und Implemen-

tierung des Behandlungskonzepts wurde ein

partizipativer Ansatz gewählt. D. h. Transparenz

in den einzelnen Projektschritten schaffen sowie

wichtige Stakeholder aus der „Geriatrieszene“

frühzeitig einbeziehen. Dies setzt eine vertrauens-

volle Zusammenarbeit und ein neues Rollen -

verständnis aller Beteiligten voraus. Diese Vorge-

hensweise hat sich trotz hohem Ressourcenver-

brauch dennoch bewährt.

Arbeitsgruppen

78

Arbeitsgruppe Altern

Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung ist federführend für die AOK-

interne „AG Altern”, die sich aus den Arbeiten um den Kongress „Alter plus

Drei“ im Jahr 2016 gebildet hat. Das Lenkungsgremium des ersten Kongresses

sprach sich im Nachgang der Veranstaltung dafür aus, als „AG Altern” weiter

fortzubestehen und ein Positionspapier der AOK Baden-Württemberg zum

Thema Alter und Vernetzung zu erarbeiten. Im Rahmen der Arbeiten zum Posi-

tionspapier „Vernetzung im Alter: Prävention – Reha – Pflege” wurde die „AG

Altern” noch erweitert, sodass nun Expertinnen und Experten aus den Berei-

chen Rehabilitation, Pflege, Prävention, ärztliche und Krankenhausversorgung,

Personal, Personalrat und Öffentlichkeitsarbeit vertreten sind. In regelmäßigen

Treffen findet ein Austausch zum Positionspapier und zur Vernetzung der

Sektoren in der AOK Baden-Württemberg statt.

Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppen

79

ArbeitsgruppeBundesinitiative Sturzprävention

Der Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung wirkt bei der „Bundesinitiative

Sturzprävention” mit. Die „Bundesinitiative Sturzprävention” ist ein Zusam-

menschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Expertinnen und

Experten aus dem Bereich der Sturzprävention, Vertreterinnen und Vertretern

von Krankenkassen sowie von Sport- und Wohlfahrtsverbänden. Gemeinsames

Ziel der Beteiligten ist es, die Umsetzung von ambulanten Sturzpräventions-

gruppen zu fördern und weiterzuentwickeln. Dabei spielt der aktuelle wissen-

schaftliche Stand eine maßgebliche Rolle. Des Weiteren haben sich die Beteiligten

zur „Bundesinitiative Sturzprävention” zusammengeschlossen, um gemeinsam

ein Empfehlungspapier zu entwickeln. Ziel dieses Konsenspapiers ist es,

Empfehlungen für die Einrichtung und Förderung von Sturzpräventionsgruppen

im ambulanten Bereich auszusprechen. Aktuell wird das Empfehlungspapier

überarbeitet.

Arbeitsgruppe Organisationsbezogene Versorgungsforschung

Die „AG Organisationsbezogene Versorgungsforschung” ist eine von 13 Arbeits-

gruppen im „Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“ (DNVF). Die AG

dient der Vernetzung von interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissen-

schaftlern sowie Praktikerinnen und Praktikern und der theoretischen, inhalt-

lichen und methodischen Weiterentwicklung der organisationsbezogenen

Versorgungsforschung in Deutschland sowie dem Transfer der Forschungs -

ergebnisse in Politik und Praxis.

Der gemeinnützige Verein „Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“

(DNVF) ist ein interdisziplinäres Netzwerk, das allen Institutionen und Arbeits-

gruppen offensteht, die mit der Sicherung der Gesundheits- und Krankenver-

sorgung unter wissenschaftlichen, praktischen oder gesundheitspolitischen

Gesichtspunkten befasst sind. Das DNVF hat es sich zum Ziel gesetzt, die an der

Versorgungsforschung im Gesundheitswesen beteiligten Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler zu vernetzen, Wissenschaft und Versorgungspraxis zu-

sammenzuführen sowie die Versorgungsforschung insgesamt zu fördern.

Rehabilitations- und Pflegeforschung

80

Personen

81

Personen

Personen

82

Ramona AuerLeitung des Bereiches Rehabilitations- und Pflegeforschung

Public Health (M.Sc.), Verwaltungswissenschaften (Uni-Dipl.)

Nach ihrem Studium der Verwaltungswissenschaften an der Universität

Konstanz begann Frau Ramona Auer zunächst im Stabsbereich Politik des

Vorstandes der AOK Baden-Württemberg. Ihre Kompetenzen in den Berei-

chen Forschungslogik/-design und Epidemiologie ergänzte Frau Auer im

Rahmen eines berufsbegleitenden Masterstudiums Public Health an der

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Oktober 2016 leitet Frau Auer

den Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung.

Frau Auer ist aktives Mitglied der Arbeitsgruppe Organisationsbezogene

Versorgungsforschung beim Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung e.V.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7731

v.l.: B. Wendelstein, R. Auer, J. Frankenhauser-Mannuß, C. Kleber-Peukert, A. Wetzel, D. Immel, A. L. Flagmeier nicht im Bild

Foto

: Ste

fan R

ösc

h

Personen

83

Désirée Immel (geb. Bullinger)Mitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung

Public Health (M.Sc.), Gesundheitsmanagement (B.A.)

Frau Désirée Immel studierte zunächst Gesundheitsmanagement an der Dualen

Hochschule Baden-Württemberg. Während ihres Praxissemesters hatte sie die

ersten Berührungspunkte zum Thema Rehabilitation. Seit 2009 arbeitete sie im

Bereich der Weiterentwicklung von Versorgung in der ambulanten und mobilen

Rehabilitation in der AOK Baden-Württemberg. Berufsbegleitend studierte sie

von 2011-2015 an der Hochschule Fulda im Fachbereich Pflege und Gesundheit.

Seit Gründung im Oktober 2016 ist Frau Immel im Bereich Rehabilitations- und

Pflegeforschung tätig. Sie betreut Themenbereiche wie geriatrische Rehabilita-

tion und Sturzprävention und steht ebenso für Datenselektionen als Ansprech-

partnerin zur Verfügung.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7733

Anna Lena FlagmeierTrainee im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung

Gesundheits- und Fitnesssport (M.Sc.), Präventions-, Rehabilitations-

und Fitnesssport (B.Sc.)

Frau Anna Lena Flagmeier studierte Sportwissenschaften mit dem Schwerpunkt

Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport an der Technischen Universität

Chemnitz. Während ihres Studiums absolvierte sie ein akademisches Auslands-

jahr an der University of Gloucestershire in England, in dem sie sich vertieft mit

dem Thema Gerontologie auseinandersetzte. Seit April 2018 ist Frau Flagmeier

bei der AOK Baden-Württemberg als Trainee eingestellt. Dort lernt sie verschie-

dene Bereiche des Unternehmens kennen und unterstützt die Rehabilitations-

und Pflegeforschung seither bei unterschiedlichen Projekten.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7876

Dr. Julia Frankenhauser-MannußMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung

Dr. sc. hum., Diplom-Soziologin Schwerpunkt Medizin

Frau Julia Frankenhauser-Mannuß studierte Soziologie mit dem Schwerpunkt

Medizinsoziologie in Heidelberg. Seit 2009 arbeitete sie in unterschiedlichen

Bereichen der AOK Baden-Württemberg, u. a. in der Versorgungsanalytik. Berufs-

begleitend promovierte sie von 2011-2015 am Universitätsklinikum Heidelberg

in der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung. Seit April 2017

ist Frau Frankenhauser-Mannuß im Bereich Rehabilitations- und Pflegefor-

schung tätig. Dort betreut sie Projekte aus beiden Themenbereichen und ist die

erste Ansprechpartnerin zum Thema Daten und Analytik.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7686

Personen

84

Christine Kleber-PeukertMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung,

Stv. Referatsleiterin

Wirtschaftswissenschaften (Uni-Dipl.)

Frau Christine Kleber-Peukert wechselte nach einigen Stationen außerhalb des

Gesundheitssystems im Jahr 2000 zur AOK Baden-Württemberg. Nach ersten

Erfahrungen im Bereich Krankenhausplanung und -abrechnung erarbeitete sie

2001 die Konzeption Ambulante Rehabilitation der AOK Baden-Württemberg

dieser zu dem Zeitpunkt kassenartenindividuell geregelten Rehabilitationsform

und setzte sie hauptverantwortlich um. 2009 übernahm Frau Kleber-Peukert

die Leitung des Projekts AOK-proReha nach Hüft- und Knie-TEP. Sie ist in dem

im Oktober 2016 gegründeten Bereich Rehabilitations- und Pflegeforschung

Ansprechpartnerin für leitlinienorientierte Behandlungskonzepte in der Rehabi-

litation, Evaluationsentwicklung und Patienten-/Angehörigeninformation. Aktuell

leitet sie das Projekt AOK-proReha Schlaganfall.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7740

Dr. Britta WendelsteinMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung

Dr. phil. germanistische Linguistik, M.A. Sprachwissenschaft des

Deutschen und Europäische Ethnologie

Frau Britta Wendelstein ist seit Mai 2017 im Bereich Rehabilitations- und Pflege-

forschung tätig. Ihre langjährige Projekterfahrung aus der gerontopsychiatri-

schen und gerontologischen Forschung mit den Schwerpunkten Sprache und

Kommunikation bei Demenz und in der Pflege, Prävention kognitiver Beein-

trächtigungen, sowie pflegerische und palliative Versorgung bringt sie in Pro-

jekte zur pflegerischen und rehabilitativen Versorgung ein. Zu ihren Tätigkeiten

zählen die Entwicklung, Betreuung und Leitung von Projekten zum Thema

Pflege, des Projekts zur Erstellung des Positionspapiers „Vernetzung im Alter:

Prävention – Reha – Pflege“ sowie die wissenschaftliche Beratung von Projekten

anderer Bereiche.

Kontakt: [email protected], Telefon: 0711 2593-7787

Personen

85

Dr. Andrea WetzelMitarbeiterin im Bereich für Rehabilitations- und Pflegeforschung

Dr. phil., M.A. Studium der Bildungswissenschaft, Kriminologie,

Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Frau Dr. Wetzel ist seit November 1992 Mitarbeiterin der AOK-Hauptverwal-

tung. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Bereiche Gesundheitsförde-

rung/Prävention, Rehabilitation, Pflege, Pflegende Angehörige, Soziale Dienste,

palliative Versorgung. Als Projektkoordinatorin am Institut für Gerontologie

der Universität Heidelberg entwickelte und betreute sie im Auftrag der AOK

Baden-Württemberg bisher folgende Forschungsprojekte: Hilfen für Pflegende

(1994-1999), psychologische und kognitive Merkmale zur Bewältigung bei

älteren Schlaganfallpatienten (2000-2003), ARISE (2003-2013), ORBIT (2014-

2017) und Positionspapier Alter: Vernetzung von Prävention – Rehabilitation

– Pflege (2017-fortlaufend). Sie ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des

Projekts „Psychologische Beratung alter Menschen“ des Diakonischen Werks

der Evangelischen Landeskirche e.V.

Kontakt: [email protected], Telefon: 06221 54-8191

Praktikantinnen 2016-2018

Jill Stahl verfasste vom 01.03.2017 bis zum

31.08.2017 ihre Bachelorarbeit mit dem Titel

„Identifizierung der Projekte in der Rehabilitation

und Pflege bei der AOK Baden-Württemberg und

Erstellung einer Projektlandkarte“ im Fach Ange-

wandte Gesundheitswissenschaften an der Hoch-

schule Furtwangen. Hierfür war sie Vollzeit als

Praktikantin im Bereich für Rehabilitations- und

Pflegeforschung integriert.

Marlen Pöche absolvierte vom 13.09.2017 bis

zum 13.02.2018 ein Praxissemester im Rahmen

ihres Studiums in den Studiengängen Pflegemana-

gement und Pflegewissenschaften an der Hoch-

schule Esslingen. Ihre primäre Aufgabe war die

Ausarbeitung eines Leitfadens für Angehörige, die

einen sterbenden Menschen in stationären Einrich-

tungen der Altenhilfe begleiten. Hintergrund des

Leitfadens ist es Angehörige in der Begleitung

eines sterbenden, oft auch schwer kranken Men-

schen zu bestärken und ihnen Sicherheit im Um-

gang mit der Situation zu vermitteln. Dazu sollen

ihnen hilfreiche Informationen über die Zeit des

Sterbens, über die Zeit danach, über Trauer und

Hilfsangebote an die Hand gegeben werden. Frau

Pöche unterstützte zudem die Vorbereitungsphase

des Projekts SiMoA – Sichere Mobilität im Alter.

Madeleine Hafranke verfasst vom 01.06.2018

bis zum 30.11.2018 ihre Masterarbeit zum Thema

„Veränderung der Inanspruchnahme von Pflege-

leistungen bei Demenz mit Einführung des Neuen

Pflegebedürftigkeitsbegriffs und der Pflegegrade“

im Fach Angewandte Gesundheitswissenschaft an

der Hochschule Ravensburg-Weingarten. Hierfür

ist sie Vollzeit als Praktikantin im Bereich für Reha-

bilitations- und Pflegeforschung integriert.

Veröffentlichungen

86

Buchbeiträge

Auer R (2016): Rehabilitationsmanagement ausSicht der Krankenkassen. In: Rieger M, Hilden-brand S, Nessler T, Letzel S & Nowak D (Hrsg.):Prävention und Gesundheitsförderung an derSchnittstelle zwischen kurativer Medizin und Arbeitsmedizin, ecomed MEDIZIN, Heidelberg, S. 319-324.

Wendelstein B, Meyer-Kühling I (2018): Kommuni-kation mit älteren Patienten. In: Koerfer A & Al-bus C (Hrsg.): Kommunikative Kompetenz in derMedizin. Ein Lehrbuch zur Theorie, Didaktik,Praxis und Evaluation der ärztlichen Gesprächs-führung, Verlag für Gesprächsforschung, Göttin-gen, S. 1731-1750.

Fachzeitschriften

Büchele G, Becker C, Cameron I, Auer R, Rothen-bacher D, König H-H & Rapp K (2017): Fracturerisk in people with developmental disabilities:results of a large claims data analysis. In: Osteo-porosis International 28(1), 369-375.

Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, Lorenz H-M, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Präva-lenz, Komorbidität und interdisziplinäre Versor-gung der Rheumatoiden Arthritis – Versiche-rungsdaten zur ambulanten und stationärenVersorgung in Baden-Württemberg. In: Zeit-schrift für Rheumatologie, online publishedhttps://doi.org/10.1007/s00393-017-0381-6.

Leutgeb R, Frankenhauser-Mannuß J, Scheuer M,Szecsenyi J, Goetz K (2018): Job satisfaction andstressors for working in out-of-hours care - a pi-lot study with general practitioners in a ruralarea of Germany. In: BMC Family Practi-ce;19(1):95. doi: 10.1186/s12875-018-0777-7.

Monographien

Jamour M, Metz B & Becker C (2018): Geriatrisch-Rehabilitatives Basis-Management: Ein Leitfadenfür die Praxis. Kohlhammer Stuttgart.

Andere Publikationsorgane

AOK-proReha Geriatrie

„Reha vor Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2016.

„Zurück in die Selbstständigkeit“ Curaplan AktivAusgabe 3/2016.

„Konzept muss sich bewähren“ WIR Ausgabe6/2015.

„Zurück in den Alltag“ SVAktuell Ausgabe 1/2014.

AOK-proReha Schlaganfall

„Gezielte Rehabilitation – Zurück in ein normalesLeben“ SVAktuell Ausgabe 2/2018.

„Pflegebedürftigkeit verhindern“ SVAktuell Aus-gabe 1/2016.

ORBIT

Kruse A, Becker G, Wetzel A, Natus A, Stolla C,Pössniker A & Chauduri A (2017): Abschlussbe-richt ORBIT, Organisation der Rehabilitation fürBewohner im Pflegeheim zur Verbesserung derSelbstständigkeit und Teilhabe. Abschlussberichtan die AOK Baden-Württemberg. Heidelberg:Institut für Gerontologie der Universität Heidel-berg.

Agenda Gesundheit Juli 2017 AOK Baden-Württem -berg, abrufbar unter:https://portale.bw.aok.de/epapers/Agenda_Ge-sundheit.

Pressemitteilung 10.07.2017 „AOK-Chef Hermann:Grenzen der Pflege aufbrechen“ abrufbar unter:https://aok-bw-presse.de/landesweite-pressein-fos/lesen/aok-chef-hermann-grenzen-der-pfle-ge-aufbrechen.html.

Bericht vom AOK-Fachkongress für Prävention, Reha, Pflege, 29. Juni 2016, Stuttgart.

„Reha bei Pflege“ SVAktuell Ausgabe 4/2015.

Deutscher Pflegetag 2016 10.-12. März in der STATION Berlin.

Bericht und Empfehlungen der Enquetekommission„Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiertund generationengerecht gestalten“ LandtagBaden-Württemberg, Drucksache 15/7980.

2 87

Rehabilitations- und Pflegeforschung Veröffentlichungen

Kongressvorträge

Auer R (2018): Sichere Mobilität im Alter (SiMoA), 3. Sturzpräventionstagung D-A-CH, Stuttgart,20. – 21. April 2018.

Auer R (2017): Innovationen für Sorgestrukturen inBaden-Württemberg. Fachtag InterdisziplinäreZusammenarbeit, Lahr, 25. Oktober 2017.

Auer R & Bullinger D (2016): AOK-proReha Geriatrie.Politische und strukturelle Herausforderungenbei der Implementierung eines Behandlungs-konzepts. 15. Deutscher Kongress für Versor-gungsforschung, Berlin, 5. – 7. Oktober 2016,Abstract siehe S. 63.

Becker G (2017): Ergebnisse der Studie ORBIT. Organisation der Rehabilitation für Bewohnerim Pflegeheim zur Verbesserung der Selbststän-digkeit und Teilhabe. Vortrag beim AOK-FachtagReha Alter Plus 3 Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Farin-Glattacker E, Giesler JM & Hempler I (2017):Standardisierung versus Flexibilisierung: Entwick-lung und Implementierung eines Behandlungs-konzepts für die neurologische Anschlussrehabili-tation nach Schlaganfall (AOK-proReha Schlagan-fall). DGNR 2017, Berlin, 7. – 9. Dezember 2017.

Farin-Glattacker E, Giesler JM, Hempler I (2017):AOK-proReha Schlaganfall: Aktueller Stand.Vortrag beim AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Frankenhauser-Mannuß J & Auer R (2017): Bedeu-tung von Rehabilitation und Kurzzeitpflege in derVersorgung älterer (pflegebedürftiger) Menschen.16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017, Abstractsiehe S. 67.

Immel D (2018): Rehabilitation stärken! Qualitätund Struktur – ein Schlüssel für eine zukunftsfä-hige Versorgung in der Rehabilitation? Vortrag amGesundheitskongress SALUT! DaSein gestalten inSaarbrücken, 3. – 5. Mai 2018, Abstract siehe S. 76.

Kaluscha R (2017): Ergebnisse der Evaluation desBehandlungskonzepts „AOK-proReha GeriatrieS72“. Vortrag am AOK-Fachtag Reha Alter Plus 3Prävention, Reha, Pflege, 30. Juni 2017, Stuttgart.

Köster I, Heppner HJ, Lübke N, Meinck M, Oster P,Vogel W, Niebling W & Schubert I (2017): Schät-zung zur Zahl potenziell geriatrischer Patientenmittels Routinedaten. Erste Ergebnisse aus Baden-Württemberg. Vortrag beim 29. Jahres-kongress der Deutschen Gesellschaft für Geriatriee. V., Frankfurt, 28. – 30. September 2017.

Wendelstein B (2017): Erfassung der Lebensquali-tät bei Demenz: Ansätze zur Bewertung undMittel zur Sensibilisierung Pflegender. Workshopbeim 13. Fachtag Demenz der Alzheimer Gesell-schaft Baden-Württemberg e. V., Klinikum amWeissenhof, Weinsberg, 13. Mai 2017.

Poster

Bullinger D & Auer R (2017): Politische und struktu-relle Herausforderungen bei der Implementierungeines leitlinienorientierten Behandlungskonzeptsin der geriatrischen Rehabilitation. Posterpräsen-tation am 26. Rehawissenschaftlichen Kolloquiumder Deutschen Rentenversicherung in Frankfurta.M., 20. – 22. März 2017, Abstract siehe S. 65.

Giesler JM, Hempler I & Farin-Glattacker E (2017):Entwicklung eines flexiblen Behandlungskonzeptsfür die neurologische Anschlussrehabilitationnach Schlaganfall (AOK-pro Reha Schlaganfall).16. Deutscher Kongress für Versorgungsfor-schung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.

Jankowiak S, Kaluscha R, Krischak G, Auer R & Bul-linger D (2017): Sektorenübergreifende Analysenvon Behandlungsverläufen mit verknüpften Da-ten von Krankenkasse und Rentenversicherung.16. Deutscher Kongress für Versorgungs -forschung, Berlin, 4. – 6. Oktober 2017.

Strahl A, Schneider O, Frankenhauser-Mannuß J,Knapstein S, Hermann C, Lembeck B, LorenzHM, Rüther W & Flechtenmacher J (2017): Ko-morbiditäten und interdisziplinäre Versorgungvon Menschen mit Rheumatoider Arthritis.Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfall-chirurgie (DKOU) 2017 Berlin, 25.10. –27.10.2017.

AO

KB

aden

-Wü

rtte

mb

erg

|R

ehab

ilita

tio

ns-

un

dPf

leg

efo

rsch

un

g|

Fors

chu

ng

sber

ich

t20

18

AOK Baden-Württemberg

Eine Information der AOK Baden-Württemberg.Konzept und Gestaltung: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, Siemensstraße 6, 61352 Bad Homburg.Bilder: wdv, AOK (S. 3), Thomas Hörner (S. 64-67), Stefan Rösch (S. 82). Stand: August 2018, Bestell-Nr. 022/913. 022/0913/00/02

Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und weiterführende Gespräche zur Verfügung.

Ramona AuerRehabilitations- und Pflegeforschung

Presselstr. 19 • 70191 StuttgartTelefon 0711 [email protected]

www.aok-bw.de

Rehabilitations- und PflegeforschungForschungsbericht 2018