rephlex no 8 2013

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Zeitung der Versammlung der Studierenden der PHZH NO 8, 14. Mai 2013 RePHlex porträtiert

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Studentenzeitung der PH Zürich

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Page 1: RePHlex No 8 2013

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Zeitung der Versammlung der Studierenden der PHZHNO 8, 14. Mai 2013

RePHlex

porträtiert

Page 2: RePHlex No 8 2013

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Liebe Leserin, lieber Leser

Erinnerst du dich: Du, als Neugeborenes im Krankenhausbettchen; Du, im Sandkasten; Du, bei deiner Einschulung? Vor meinem inneren Auge tauchen Bilder auf: Ich, winzig und mit Halbglatze; Ich, mit Snoo-pyshirt und hocherhobener Schaufel; Ich, im Blumenkleid mit überdimensionalem Kragen und ohne Schneidezähne. Was ich abrufe, sind keine erinnerten Momen-te. Ich sehe Fotos. Fotos, an die ich mich gut er-innere, denn dass ich sie das letzte Mal betrach-tet habe ist keine 26, sondern höchstens zwei Jahre her. Bilder haben meine weiter zurück-liegenden Erinnerungen ersetzt. Ich versuche die wahren Momente abzurufen und kann nicht ausschliessen, dass ich die „erinnerten“ Gefühle nachträglich aus dem Foto interpretiere. Wer waren wir damals? Was haben die Kinderfotos mit der Person im Hier und Heute zu tun?

Portraitiert. Auch in der aktuellen RePHlex–Ausgabe bilden wir Menschen ab. Dabei handelt es sich um Personen, mit denen ihr zumindest einen Eintrag in eurem Lebenslauf gemeinsam habt: Das Studium an der PHZH. Ein bodybuil-dender Sekundarlehrer und der gesamte Hoch-schulchor, sie alle wurden portraitiert.Zusätzlich informiert dich RePHlex 8 über PH-relevante Themen wie interne Events und Angebote oder die Problematiken bei der Prü-fungsanmeldung.

Viel Spass beim Lesen wünschen euch Julia und die gesamte Redaktion!

Editorial

InhaltsverzeIchnIs

Julia an ihrem ersten Schultag 1996???

2

imprEssumAusgabe: RePHlex NO 8, 14. Mai 2013 | Herausgeber: VS PHZH, Versammlung der Studierenden an der PHZH, Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www.vsphzh.ch | Redaktion: RePHlex, Zeitung des VSPHZH, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www. rephlex.ch | Redaktionsleitung: Julia Rietze, Manuel Wirth | Redaktion: Judith Leumann, Tobias Hiller, Remo Storchenegger, Rebekka Bischof, Hüseyin Ucmak | Freie Mitarbeit: Claude Curty, , Annina Gutsmann, Julia Bärtschi, Vera Honegger, | Titelbild: Hochschulchor PHZH, Fotos von Dieter Wiesflecker | Layout & Gestaltung: Rebekka Bischof & Alain Strebel

Anzeigen: Manuel Wirth; [email protected] – Anzeigenschluss Oktober 2013, 20. September 2013

schulisch Studienpreise hä? Liebe Grüsse von der VS Ein gigantischer Chor - Eine gigantische Chorleiterin Ein SommernachtstraumZehn Jahre SchreibzentrumPH short news

kritusch Prüfungsanmeldung Sek 1

PHädagogischSuchen sie noch, oder fragen sie schon?Ich habe einen weiten Weg zurückgelegt in den letzten...

???Kreative Köpfe aufgepasst!Hausaufgaben - leicht vergessenIrritierte Gesichter wir porträtiert

pausischFotorätsel

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10-11121319

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Der Hochschulchor der PHZH

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Liebe

Grü

sse

vom

vs

Viele Studis an der PH wissen gar nicht, dass es sie gibt und dennoch werden sie jedes Jahr aufs Neue verliehen: Die Studienpreise! Hier eine Wegbeschrei- bung zu deiner Auszeichnung!

Text Manuel Wirth Fotos ???

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studiEnprEisE? Hä?

Am Anfang des Weges steht natürlich die preiswürdige Arbeit. Diese kann eine Masterarbeit, ein Portfolio oder gar ein Leistungsnachweis eines Moduls sein! Hauptsache ist, dass die Arbeit sehr gut ist!

Liebe DozentInnen, auch Sie spielen im Fall der Studienpreise eine wichtige Rolle. Ermuntern Sie Studierende, die Herausragendes leis-ten, sich für die Preise zu bewerben. Durch Ihr Referenzschreiben öff-nen Sie die Tür zum Preis!

Insgesamt werden vier Preise in verschiedenen Kategorien verliehen: 1. Dialog-Preis, wenn deine Arbeit die bildungspolitische Öffentlichkeit interessiert! 2. Forschungs-Preis bei einer wissenschaftlichen Arbeit über eine päda-gogische Fragestellung. 3. Innovations-Preis für Kreatives, Innovatives, Überraschendes, etc. 4. Professions-Preis bei Reflexionen über Erfahrungen und Lernprozesse auf dem Weg zur professionellen Identität Lehrperson.

Eingabetermin ist der 5. Juli 2013!

Die Jury prüft die eingereichten Arbeiten und entscheidet über die Preisvergabe. Als Preisgeld winken in jeder Kategorie 1000.- CHF ! Also lohnt es sich auch, eine Grup-pen- arbeit einzureichen, wie es die letzt-jährigen Gewinner des Innovations-Preises getan haben!

Wie ihr sehen könnt, gibt es viele neue Ge-sichter in unserer VS. VS? Ja, wir sind die Versammlung der Studierenden, welche unter anderem für das Wohl von euch allen sorgt, oder es zumindest versucht. Unsere zwei Schulentwickler, die tatkräftige Nathalie und der fordernde Thomas, welche ihr Amt erst vor kurzem übernommen haben, sind zuständig für die regelmässigen Treffen mit den Stufen- und Jahrgangsvertretungen und kümmern sich um kleinere Anliegen wie zu wenig Mikro-wellen (wo sich bereits etwas getan hat) bis zu grösseren Problemen wie Konflikten mit Do-zierenden. Weiterhin sorgt unser herzensguter Martin neuerdings für den reibungslosen Ab-lauf der TheraBierbar, sodass Getränke wie Bier, eine Vielzahl von Drinks, aber natürlich auch Alkoholfreies, sowie Würste, Musik und Unterhaltungsmöglichkeiten für euch zur Ver-fügung stehen. Ausserdem kümmert er sich um alle Events, die sonst noch von uns organisiert werden. Für Werbung, Präsenz im Studiweb und auf Facebook, Fotos und die Gestaltung von Plakaten ist schon seit einiger Zeit die ent-zückende Beatrice zuständig, die durch den neuen Wind, der bei uns weht sichtlich begeis-

tert ist. Das Blatt, welches ihr in den Händen hält, entstand aus dem Impuls und dem gut zusammenarbeitenden Team vom allseits infor-mierten Manuel, der schon einige PH-Semes-ter auf dem Buckel hat und seine Arbeit stets voller Motivation ausübt. Das neueste Mitglied im Team ist der innovative Jonah als unser All-rounder. Seine Arbeit dient zur Entlastung un-seres gesamten Teams. Nicht zuletzt bleibt noch der bescheidene Posten des Präsidenten, der stets versucht die ganze Truppe bei Laune zu halten. Diese Ehre wurde (ich hoffe gut über-legt) von den ehemaligen VS-Mitgliedern mir zugeteilt. Mit einer Zuversicht und Vertrauen in unser Team versuchen wir den neuen Wind in den Segeln aufzufangen und unser PH-Segel-schiff stets in Richtung Sonne zu steuern. Ich freue mich auf eine schöne Zukunft der bisher zum Teil noch etwas stieren PHZH. Ich lade euch alle dazu ein, uns eure Ideen und Anre-gungen mitzuteilen, sodass wir diese möglichst bald umsetzen können.Bis bald und ein gutes Studieren!

Euer Rafi

Gewinner 2012 von l. nach r.: Barbara Leutenegger Visser (Dialog), Matthias Wach-ter (Innovation), Isabelle Rifici (Forschung), Katharina Eggenberger (Profession)

schulisch

Jetzt wisst ihr, wohin die Reise geht und es bleibt nur noch eins zu sagen: Viel Erfolg! Stürtzt euch auf die Preise!Genaue Infos unter: http://www.pestalozzianum.ch/de/ > Preise > Studienpreise Stiftung Pestalozzianum

Liebe Mitstudentinnen und Mitdstudenten

Thomas Marbot

Rafael Toth

Nathalie Becker

Jonah Gundelfinger

Manuel Wirth

Martin Tosoni

Beatrice Maendli

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Gefährlicher individueller Mailverkehr. „Mit Dora will ich nichts zu tun haben!“, sagte mein Freund C. bei der letzten Mittagsdiskussi-on in der Mensa. Dora ist eine von sechs Frau-en, die im Sekretariat von Esther Kamm und Claude Walther arbeiten. Sie kümmert sich um Prüfungsangelegenheiten auf der Sekundarstu-fe I. Alle Sek-Studierende kennen ihre E-Mails: „Wichtig: Sek I Online Prüfungsanmeldung im FS13“ und etwa einen Monat später ein Re-mindermail „Anmeldeschluss online Prüfungen FS13 Sekundarstufe I“. Spätestens wenn ich sie mit vollem Namen erwähne, Dora Stocker, kennt sie jede und jeder Sek-Studierende.

Solange der Kontakt mit Frau Stocker bei den zwei allgemeinen Emails (und den Prüfungsan-meldebestätigungen!) bleibt, ist die PH-Welt in Ordnung. Sobald sich aber ein individueller Mailverkehr einschleicht, steigt der Puls ei-nes jeden Sek-Studierenden höher. Meistens besteht dann der Verdacht, dass die oder der Studierende sich für eine Prüfung nicht ange-meldet hatte, die aber absolviert werden sollte. Wenn man dann Studierende ausrufen und über „Dora“ schimpfen hört, hat sich der Verdacht bestätig: Die Prüfung darf nicht absolviert wer-den. Dass dies zu Unmut führt, ist verständlich. Denn das hat oft eine Studienverlängerung zur Folge.

Man muss ehrlich sein, mit Dora Stocker hat das herzlich wenig zu tun und das ist den Stu-dierenden auch bewusst. Sie ist die Frau im Sekretariat, die dem Reglement Folge leistet und stets bemüht ist, konstruktiv zu sein. Doch frag ich mich, ob das Problem nur bei den ver-hängten Studierenden liegt, die es nicht auf die Reihe bekommen, sich für eine Prüfung anzu-melden? Natürlich gibt es diese Fälle, sie sollen aber in diesem Artikel nicht weiter themati-siert werden. Doch das System macht es selbst pflichtbewussten Studierenden nicht einfach

sich korrekt zu verhalten und wir leben, etwas überspitzt gesagt, immer mit der Angst, eine Anmeldung verpasst zu haben.

Missverständnisse sind vorprogram-miert. Wenn ich auf Evento die Diplomprüfungen Sek I öffne, erhalte ich drei Seiten Prüfungsan-meldungsvorschläge. Wie kann es sein, dass ich mich für sämtliche Sek I – Prüfungen anmelden kann, für die ich die Zulassungsbedingungen nicht erfülle? Zum Beispiel könnte ich mich für „Letteratura italiana dell‘Otto e del Novecen-to“ anzumelden, obwohl ich kein Italienisch im Profil habe. Oder für die Diplomprüfung Mu-sik. Dies würde zwar zu meinem Profil passen, jedoch beginne ich erst mit der Ausbildung und habe noch keine andere Prüfung in diesem Fach abgelegt.

Das Registrierungssystem ist schlichtweg un-logisch: Da gibt es (Sammel-)Anmeldungen, die für mehrere Prüfungen zählen, obwohl sie nicht am selben Tag stattfinden: „Bewegung und Sport: Fertigkeit“. Grundbewegungen 1 & 2, sowie Sportspiele finden im Zwischensemes-ter statt, hingegen die Tanzprüfung ist in ein Modul integriert und wird in der letzten Wo-che vor Weihnachten geprüft. Die Fertigkeiten - Anmeldung zählt somit für 4 Prüfungen. Als Pendant dazu bringe ich ein Beispiel aus dem Bereich Geografie: Im letzten Herbstsemester musste ich mich für zwei Prüfungen anmelden. Die fanden nicht nur am selben Tag und direkt nacheinander statt, sondern auch noch im sel-ben Raum, der nur bedingt verlassen werden durfte (Pippi-Pause, Einzelerlaubnis).

Bürokratie führt zu Studienverlänge-rung. Nur auf die Aussage der Dozenten darf man sich nicht verlassen: So absolvierte H. das Tanzmo-dul und die Prüfung, ja bekam sogar eine Note

„mit Dora wiLL ich nichts zu tun haben“

Prüfungsanmeldungen Sek 1 Text Vorname Nachname

Fotos Vorname Nachname

76

prüfungsanmEldungEn sEk 1

kritisch

dafür, doch stellte er im Februar mit Schre-cken fest, dass auf dem Notenblatt, welches die PHZH in Papierform den Studierenden jeweils zusendet, seine Sportnote nicht vermerkt war. „Ich habe mich während dem Semester auf eine Prüfung vorbereitet, die ich eigentlich nicht hätte absolvieren dürfen!“, so H. Als der indi-viduelle Mailverkehr vor dem ich im zweiten Absatz warnte, begann, war der Fall klar: An-geklagt wegen versäumter Prüfungsanmeldung. Folge: Der Start mit der Masterarbeit ver-schiebt sich und der Abschluss verzögert sich um ein Semester. Tragisch, wenn man bedenkt, dass alle Leistungen erbracht wurden und es nur darum geht, sie ins System zu übertragen.

Auf weitere (Einzel-)Fälle möchte ich nicht ein-gehen, sondern die nächsten Zeilen der Kom-munikation von Prüfungsresultaten widmen.

Kommunikation von Prüfungsresulta-ten. Lehrpersonen wissen, dass Schülerinnen und Schüler am liebsten gleich nach der Prüfung eine Note für ihre erbrachte Leistung haben wollen. Dies ist auch bei Studierenden so. Nur haben wir uns schon damit abgefunden, dass wir die Resultate einiges später bekommen als die Unistudierenden, die mit uns dieselbe Prü-fung absolvierten (Beispiel aus der Geografie). Der Zeitunterschied variiert bis zu zwei Mona-ten. Auf das Resultat aus dem Modul „Grund-lagen der Chemie“ wartete ich aber sage und schreibe drei Semester! Dies mit der Begrün-dung, dass zwei Prüfungen miteinander ver-rechnet werden. Da blieb mir nur geduldiges Warten übrig...

Eigenverantwortung, aber mit gutem SystemFür Prüfungsanmeldungen sind Studieren-de selber verantwortlich und sie müssen auch nachprüfen, ob sie sich korrekt für die Prüfun-

gen angemeldet haben. Dass dies das Sekretariat bei über 800 Studierenden nicht übernehmen kann, ist verständlich. Von Seiten der Pädagogi-schen Hochschule gibt es diverse Hilfestellun-gen:• Die Mails von Frau Stocker sind jeweils mit „WICHTIG“ und einer grossen roten Über-schrift versehen.• Das Bestätigungsmail nach erfolgreicher An-meldung kann der Überprüfung dienen.• Auf dem Studiweb befinden sich diverse Mo-dulpläne sowie Informationsschreiben bezüg-lich Prüfungsanforderungen.

Und trotzdem ist das System unübersichtlich und führt zu Missverständnissen. Eine Verbes-serung der Situation wäre beispielsweise eine aufs Profil abgestimmte Übersicht der zu er-ledigenden Prüfungen auf Evento. Ebenfalls fehlt meiner Meinung nach eine Auflistung der Prüfungen, für welche ich mich angemel-det habe. Ich wünschte mir, dass im Zuge der Komplettüberarbeitung des Evento-Web’s auch das Prüfungsanmeldesystem reorganisiert und übersichtlicher gestaltet wird. Zurzeit findet diesbezüglich eine Umfrage auf Evento statt. Dabei können Studierende Inputs geben und Funktionen benennen, welche sie vermissen. Nutzt diese Gelegenheit und meldet eure Wün-sche; es ist nicht immer Weihnachten!

Link zum Prüfungsreglement: http://www.phzh.ch/de/Ausbildung/Prue-fungen/Pruefungsreglemente/Link zu den Prüfungsanforderungen: https://stud.phzh.ch/de/Sek1/Vollzeit/H09/Prufungen/Diplomprufungen/Link zu den Modulplänen: https://stud.phzh.ch/de/Sek1/Vollzeit/H10/ !!

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Im Labyrinth des Wissens braucht es eine Stra-tegie sowie Ressourcen und Instrumente für auf den Weg. Die Bibliothek PH Zürich unterstützt Sie kostenlos mit verschiedenen Beratungsan-geboten direkt vor Ort.

Überall in der Bibliothek sind Helfer zu fin-den. An den Theken im Stockwerk G und H Nord berät man Sie bei der Suchabfrage in al-len elektronischen Ressourcen (Medienkatalog, e-books, e-journals, Bild- und Tondatenbanken, etc.). Mit den Bücherwagen unterwegs, wei-beln zudem Floorwalker durch die Bestände. Um den Hals tragen sie orange Bänder mit der Aufschrift „Fragen Sie mich“.

Fragen können Sie auch fachspezifisch oder praxisorientiert. Wie weiter mit meiner Arbeit? oder gar, Wo fange ich damit an? Wie könnte ich die Situation in meiner Klasse bewältigen? Wie das Thema X behandeln mit meinen Schülern? Alles Fragen, welche Sie unseren Fachreferie-renden stellen können.

Die Fachreferierenden sind Dozierende aus den 22 Fachbereichen der PH Zürich. Sie unter-stützen die Bibliothek PH Zürich darin, den Be-stand den Bedürfnissen der Studierenden ent-sprechend aufzubauen. Sie sind fachkompetent und praxiserfahren. Mit einem blauen Plexiglas, Namensschild und ebenfalls einem Band mit der Aufschrift „Fragen Sie mich“ ausgerüstet, sind Sie in der Regel einmal die Woche in der Bibliothek anzutreffen.

Zeitpunkte und weitere Informationen über diese kostenlose, persönliche und für alle offene Dienstleistung der Fachreferierenden-Sprech-stunde finden Sie auf der Homepage der Biblio-thek PH Zürich: http://www.bibliothek.phzh.ch > Recherche > Beratung > FR-Sprechstun-de

Wir freuen uns auf Sie und Ihr Anliegen – Sie brauchen keinen Termin – Fragen Sie einfach!

Ihre Bibliothek PH Zürich

suchen sie noch,

Im Labyrinth des Wissens braucht es eine Strategie sowie Ressour-cen und Instrumente für auf den Weg. Die Bibliothek PH Zürich unterstützt Sie kostenlos mit ver-schiedenen Beratungsangeboten direkt vor Ort.Text & Fotos Bibliothek PH Zürich

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oDer fraGen sie schon?

PHdagogisch

Ich habe die Musikabteilung konsultiert, um meine Vertie-

fungsarbeit zu besprechen. Herr Toby Frey war sehr hilfsbe-

reit und hat mir diverse hilfreiche Artikel angeboten. Ich kann

die FR-Sprechstunde sehr empfehlen, für Anliegen aller Art

im jeweiligen Fachbereich, nicht nur, was die Didaktik betrifft,

sondern auch im Kompetenzbereich.Alex Deligianis

Die Besprechung mit der Expertin ermöglichte

mir die Weiterarbeit an einem Punkt, wo ich da-

vor steckengeblieben war. Ich bekam eine neue

Perspektive und hilfreiche Informationen mass-

geschneidert auf meine Fragestellung. Vielen

Dank!

Sabina Staub

Als ich an meinem erste

n Portfolioeintrag feil-

te, lief gerade Herr D

esarzens an mir vorbei. E

r

fragte mich, woran ich denn schreibe. Nachdem

ich es ihm erklärte, bot er mir fachkundigen

Rat, da der Inhalt der Arbeit zu

fälligerweise sein

Fachgebiet war. Insbesondere von seinem Lite-

raturwissen konnte ich sehr profitieren.

(Name der Redaktion bekannt)

«icH HabE EinEn WEg zurückgElEgt

Wie erging es Ihnen als Berufseinsteige-rin vor 2 Jahren?Meine Schulleiterin ist ebenfalls Primarlehre-rin, bei ihr fand ich grossen Rückhalt und sehr praktische Unterstützung bei meinen Vorberei-tungen für den Schulstart. Dann, als es rich-tig los ging mit Unterrichten, erhielt ich eine Fachbegleitung am Arbeitort. Sie ist ebenfalls Unterstufenlehrerin und war damals ganz neu zuständig für berufseinsteigende Lehrpersonen. Sie macht das mit einem grossen Engagement, gibt einem nie das Gefühl, unnötige Fragen zu stellen oder auch ihre Zeit übermässig zu beanspruchen. Ich fühlte und fühle mich sehr kompetent begleitet, gut geführt und sehr gut aufgehoben.

Wie lief diese Fachbegleitung in der Schule?Eigentlich ganz unkompliziert, grundsätz-lich legten wir einen Termin fest pro Woche. Manchmal gab es nichts zu besprechen, manch-mal brauchten wir etwas mehr Zeit. Es ging da-bei meist um praktische Schulalltagsprobleme sowohl im Unterricht wie auch bei Elternge-sprächen. Ich holte mir jeweils ganz konkrete Ratschläge ab, wie ich bestimmten Situationen begegnen kann.

Welche Berufseinführungs-Angebote fanden Sie während der letzten zwei Jahre besonders interessant?Ich habe verschiedene Kurse besucht, beson-ders interessant fand ich beispielsweise den Kurs “Beratungs- und Gesprächskompetenzen weiterentwickeln”. Das gab mir tatsächlich eine gewisse Sicherheit bei den Gesprächen. Die Theorie war gut, die praktischen Tipps aber noch besser: sie waren ganz konkret und ich setzte sie bei der nächsten Gelegenheit um – und das mit Erfolg. Gerne hätte ich auch die

Beratung in Anspruch genommen. Alles unter einen Hut zu bringen war aber zeitlich und ört-lich sehr schwierig. So entschied ich mich da-gegen, ich fühlte mich ja auch, wie gesagt, sehr gut aufgehoben mit meiner Fachbegleitung.

Welches war denn das Highglight für Sie?Das sind sicher die drei Wochen am Schluss der Berufseinführung, die sind wie eine Oase im hektischen Schulalltag. Für einmal reicht es einfach, am Morgen pünktlich zu erscheinen und nicht schon eine Stunde früher, am Abend dasselbe: wenn der Unterricht fertig ist, ist fer-tig, der Feierabend kann beginnen. Kein Nach-bereiten, kein Vorbereiten für den nächsten Tag mehr, keine Listen nachführen oder abhaken. Diese zusätzliche Freizeit geniesse ich sehr. Die Gespräche mit anderen Berufseinsteigenden empfinde ich als spannend und anregend, tau-schen wir doch viele Erfahrungen und nützliche Tipps aus.

Wovon haben Sie am meisten profitiert während der Weiterbildungswochen?Ich denke, das waren vor allem die Workshops. Sie waren megapraktisch, vergleichbar mit ei-nem Betty-Bossy-Kochbuch. Dort habe ich mir sehr viel aufgeschrieben und diese Notizen nehme ich oft und gerne zur Hand. Sie sind einfach unglaublich nützlich, ich staune immer wieder, wie gut sie sich eins zu eins in meinem Schulalltag ein- und umsetzen lassen und sich auch bewähren. In diesen Workshops hatte ich den Eindruck, dass die Dozierenden uns wirk-lich Perlen vorsetzten. Und ich ging mit einer wunderbaren Perlenkette nach Hause.

Wo stehen Sie heute als Lehrerin?Im Schulteam bin ich mit grossem Abstand die Jüngste und fühle mich da auch etwas als Kü-

cken. Hier an der PH wird mir aber doch be-wusst, dass ich in den letzten zwei Jahren einen Weg als Lehrerin zurückgelegt habe. Und das war ein guter Weg. Mehr denn je bin ich davon überzeugt, dass ich den richtigen Beruf ergrif-fen habe. Ich freue mich ganz besonders über die Entwicklung, die ich mit meinen Schüle-rinnen und Schülern gemacht habe, über den Respekt und die Geduld, die mir die Kinder entgegenbringen.

Monica Mötteli, Primarstufenlehrerin in Kollbrunn

Angebote der Berufseinführung

Begleitung am Schulort • Fachbegleitung am Arbeitsort Begleitung durch die PH Zürich • Einzelsupervision • Gruppensupervision • Kurse • Weiterbildungswochen am Ende der zwei-jährigen Phase der Berufseinführung Weitere Information unter:http://www.phzh.ch/de/Weiterbildung/Berufsein-fuehrung/

Sekretariat der Berufseinführung: 043 305 60 20 oder [email protected]

Monica Mötteli unterricht seit 2011 eine Klasse an der Primarschule Kollbrunn. Als Berufseinsteigende hatte sie Anrecht auf die Angebote der Berufseinführung. Wie es ihr dabei ergangen ist, erzählt sie im Gespräch mit RePHlex.. Das Interview führte Vera Honegger, Redaktorin PH Zürich

in dEn lEtztEn zWEi JaHrEn»

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1110

Seit 2008 leitet Elsbeth Thürig das Ergänzungs-modul Hochschulchor an der Pädagogischen Hochschule Zürich. Sie startete ihre Chorar-beit mit rund zwanzig Studierenden und jedes Semester kamen mehr Sängerinnen und Sänger hinzu. Was macht diesen Chor besonders, dass sich so viele PH - Angehörige neben den vielen Alltagsterminen für das Mitwirken entschei-den?

Auf folgender Doppelseite verrät uns Elsbeth Thürig mehr über ihre Persönlichkeit, über ih-ren Bezug zur Musik und ihre Arbeitsweise mit dem Chor.

Elsbeth Thürig ist 1976 in der Gemeinde Ent-lebuch im Kanton Luzern geboren. Als mu-sikbegeistertes junges Mädchen lernte sie das Geigenspiel, wirkte im Dorfchor mit und hatte Freude am klassischen Gesang sowie am Jodeln. Doch dies reichte ihr nicht. Sie war der Über-zeugung, dass man das Singen lernen und pro-fessionalisieren kann und suchte die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Stimme. Dies war damals nicht üblich und so war sie die erste Musikschülerin in der Gemeinde Entle-buch, die Gesangsunterricht besuchte.

Neben ihrer Leidenschaft für die Musik inter-essierte sie sich für den Lehrberuf. Dies führte dazu, dass sie 1992 die Ausbildung zur Primar-lehrerin absolvierte. „Ich war extrem gerne Pri-marlehrerin“, so Elsbeth Thürig. Und doch reiz-te sie das Musikstudium so sehr, dass sie einige Jahre später neben dem Berufsleben mit der zweiten Ausbildung begann. Lehrerin blieb sie immer, zuerst auf der Primar-, Sek I- und Sek II und heute ist sie Dozentin an der PH Zürich. „Jetzt kann ich Musik und den Lehrberuf noch

enger miteinander verknüpfen, das schätze ich unglaublich!“

Elsbeth Thürig machte ihr Hobby zum Beruf und das hat sowohl Vor- wie Nachteile: Die Musik sei ihr täglicher Begleiter geworden, doch habe sie jetzt kein Hobby mehr. „Stopp. Das stimmt so nicht“, korrigierte sich Elsbeth Thürig, „ich verbringe freie Zeit gerne in der Natur und gehe zum Beispiel wandern.“ Da sie die Musik immer sehr intensiv umgäbe, suche sie bewusst den Gegenpol dazu. In ihrem Haus-halt laufe fast nie Radio oder Musik im Hinter-grund. Und während dem Autofahren? „Ja. So erfahre ich, was gerade in den Charts ist. Ich studiere aktuelle Sounds, neue Stimmen und Stile… Bis jetzt baute ich noch keinen Unfall“, schmunzelte sie.

Wie sieht der Prozess aus, wenn du dich auf ein neues Projekt einlässt?Elsbeth Thürig: Die Programmgestaltung ist der härteste Teil der Chorarbeit! Es ist eine verkrampfte Angelegenheit, in der ich mich teilweise mehrere Tage zurück ziehe und sehr konzentriert und fokussiert Musik höre. Dieser Teilprozess setzt mich manchmal unter Druck, denn die Stückwahl und die Arrangements tra-gen im Wesentlichen dazu bei, ob ein Projekt gelingt. Bei der Werkwahl stelle ich mir immer den Chor vor. In den Sommerferien weiss ich jeweils nicht wie viele Sängerinnen und Sänger sich melden, aber ich weiss, dass an der PH vie-le junge Frauen studieren. Es gibt also nicht die übliche Stimmverteilung von Sopran, Alt, Tenor und Bass, sondern die einzelnen Stimmen müs-sen neu gesetzt und umarrangiert werden. Ein weiterer Knackpunkt ist geeignete Songs zu fin-den. Ein tolles Stück allein reicht nicht aus; der

ein GiGantischer chor -Geht man montags zwischen 12:30 Uhr und 13:45 Uhr auf der Lager-strasse am Sihlhof vorbei, hört man aus dem Gebäude einen grossen Klangkörper, der anspruchsvol-le Werke unterschiedlichster Art singt. Es ist der Hochschulchor, der für die 4. Musik- & Performan-ce-Nacht, unter dem Motto «Som-mernachtstraum», am PH Campus probt.

Text Judith Leumann Fotos Dieter Wiesflecker & Manuel WIrth

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Song muss sich klanglich zu einem Chorarran-gement adaptieren lassen.

Die Chorarbeit ist im Gegensatz zu der Pro-grammgestaltung lebendig. Durch den Chor wird dem Arrangement Leben eingehaucht. Jedoch zu Beginn des Semesters muss sich das Ensemble zuerst finden und klanglich entfalten können. Schon nach kurzer Zeit entsteht aus vielen individuellen Stimmen ein Chor und nach 10 bis 14 Proben tritt er bereits mit einem neuen Programm auf.

Und was für einen Chorbeitrag erwartet uns am 31. Mai an der 4. Musik- & Per-formance-Nacht am PH Campus? Elsbeth Thürig: Ich versuchte mit dem Chor ver-schiedene Stile zu erarbeiten. Wir singen som-merleichte Kost von Sheryl Crow, den Beach Boys und aus dem Musical Grease. Im Gegen-satz dazu erklingt aus dem klassischen Chorgen-re „Guter Mond du gehst so stille“. Aber auch jazzige Klänge sind mit „Mr. Sandman“ vertre-ten. Alle Arrangements passen zur Thematik Sommer, Nacht und Traum.

Das Konzert findet auf dem Campusplatz in ei-nem Zelt statt. Dies stellt für mich die grösste Herausforderung dar. Es gibt viele Fragen be-züglich des Klangs und ich bin sehr dankbar über die technische Unterstützung, die ich be-komme.

Ich bin mir sicher, dass es ein unvergesslicher Sommernachtstraum wird! Mit vielen künstle-rische Darbietungen, Kerzen, feinem Essen und spannenden Begegnungen soll dieser Abend zu einem schönen Semesterabschluss-Erlebnis werden.

schulisch

EinE gigantiscHE cHorlEitErin

Elsbeth Thürig

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Eine laue Sommernacht. Der Campus in ma-gisches Mondlicht getaucht lädt zum Fantasie-ren und Verweilen. In allen Winkeln erwacht nächtliches Treiben: Geheimnisvolle Klänge, wilde Töne, verführerische Tänze und zauber-hafte Darbietungen berauschen deine Sinne und gipfeln in einem sprudelnden Fest. – Was ist Traum, was ist Wirklichkeit?

Zum vierten Mal organisieren Elsbeth Thürig und Andi Thürig eine Musik- & Performan-ce-Nacht. „Früher gab es am Semesterende je-weils Vortragsübungen, die mehr eine Last als eine Lust darstellten. Mit der Einführung einer Musik- & Performance-Nacht, wollten wir eine Ebene schaffen, die mehr Freude bereitet“, er-

klärte Elsbeth Thürig. Ausserdem entstand da-durch eine intensive Zusammenarbeit verschie-denster Menschen, die sich für ein Mal auf eine ganz andere, neue Art begegnen.

Was als Versuch startete, geht am Campus in die nächste Runde: Mit dem neuen Gebäude-komplex ist die räumliche Barriere nicht mehr vorhanden. Aber eine Zusammenarbeit ent-steht durch Nähe nicht automatisch. Es braucht Aktivität, Kommunikation und vielleicht auch Konfrontation. Mag die Organisation heraus-fordernd sein, so lohnt sich der Aufwand.Neben einem unvergesslichen Abend mit künstlerischen Darbietungen, Kerzen und fei-nem Essen wird durch die 4. Musik- & Perfor-

mance-Nacht am PH Campus eine Ebene ge-schaffen, die das Machtgefälle aus dem Alltag verschwinden lässt und wertschätzende Begeg-nungen ermöglicht.

Neben diversen E-Modulen wie der Hochschul-chor, die Hochschulband, das Instrumentalen-semble, das Theatermodul und das Tanzmodul wirken auch Vokalsolistinnen, Studierenden- und Dozierendenbands mit.

Zum ersten Mal ist auch die Therabierbar mit dabei! Gemeinsam mit der Mensa sorgt sie für die kulinarische Verköstigung!Das detaillierte Programm liegt ab Anfang Mai beim Empfang der PH Zürich auf.

schulisch

„„Ausserdem wird getanzt, Theater ge-spielt, erzählt… – Und wie gesagt, hält der Abend auch sonst noch die eine oder an-dere Überraschung bereit!“ Elsbeth Thürig

„Musikalisch wird der Abend äusserst vielfältig. Die Musikpalette reicht von Chor, Orchester, klassischem Sologesang, akustischer Strassenmusik bis hin zu Rockbands. Von romantischer Salonmusik über Blue-grass bis hin zu Alternativ-Rock wird da so ziemlich alles vertreten sein…“ Andi Thürig

Der rote Faden führt direkt zur Jubiläumsfeier des Schreibzentrums im LAA. Ein Buffet, Blu-men und der schick eingekleidete Mr. Write verbreiten im sonst etwas kargen Stock G eine festliche Stimmung.Die Feier beginnt mit David Bucher – Dabu Fantastic, der seinem Namen heute mehr als gerecht wird. Dabu, Musiker und Lehrer, singt Schülertexte vor, untermauert sie mit eigenen Beats und Raps. Sie handeln von computer-süchtigen Lehrern, selbst gestalteten Stunden-plänen, Schoggilektionen, Klassenausflügen nach Hollywood oder Justin Bieber als Lehrer. Die kreativen und teilweise sehr nuancierten Beschreibungen der Kinder berühren und be-geistern das Publikum. Danach wird gegessen und getrunken, geredet und gelacht. Drei An-sprachen folgen, eine kreative, auf Plakaten aufgeschriebene Rede von Gerhard Thomann, Leiter des Zentrums für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbidlung. Die Prorektorin der Weiterbildung und Forschung, Sabina Larcher Klee, erzählt, wie sie – als sie zum ersten Mal vom Schreibzentrum hörte - Schreizentrum verstand. Das bringt uns zum Lachen. Verzwei-felte Schreie durch Blockaden oder andere Pro-bleme beim Schreiben sind keine Seltenheit. Und natürlich berichtet auch Monique Honeg-ger, die Gründerin des Schreibzentrums, vom Anfang und der Reise bis heute. Mit Stolz dankt sie allem Mitreisenden. Wieder wird getrun-ken und gegessen. Zudem wird jetzt „speedge-coacht“. Gäste schreiben einen kurzen Text und werden von einem Tutor oder einer Tutorin beraten, sie bekommen eine Rückmeldung für

ihren Text und so gleich auch einen Einblick in unsere Arbeit. Die Bühne wird wieder beleuch-tet, diesmal werden in der Erzählnacht entstan-den Texte vorgetragen, begleitet von der Band November’s Fall. Ein toller Auftritt! Schon bald gehen die ersten Leute, dann die zweiten und zum Schluss die letzten.Das Fest war schön und ich freue mich auf die nächsten zehn Jahre Schreibzentrum. Zufrieden folge ich dem roten Faden Richtung Ausgang und erinnere mich an Gerhard Tho-manns Worte: „S’Schribzentrum isch’s Zäni!“

von Julia Bärtschi, seit 6 Semestern Tutorin im Schreibzentrum der PHZH

zehn Jahre schreibzentrumZehn Jahre schreiben. — Zehn Jahre Schreibblockaden. — Zehn Jahre scheitern. — Zehn Jahre schreien. — Zehn Jahre verzweifeln. — Zehn Jahre weinen. — Zehn Jahre helfen. — Zehn Jahre vertiefen. — Zehn Jahre nachdenken. — Zehn Jahre notieren. — Zehn Jahre strukturieren. — Zehn Jahre coachen. — Zehn Jahre suchen. — Zehn Jah-re finden. — Zehn Jahre diskutieren. — Zehn Jahre motivieren. — Zehn Jahre planen. — Zehn Jahre verbessern. — Zehn Jahre Schreibblockaden aufheben. — Zehn Jahre lachen. — Zehn Jahre Freude. — Zehn Jahre Arbeit. — Zehn Jahre Schreibzentrum.

Ein Grund zum Feiern. Text Julia Bärtschi

Fotos Dieter Wiesflecker

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dein mind map:

Es ist Mittwochmorgen, kurz nach 8 Uhr. Wie immer absolviere ich meine Runde durch die Klasse - KV im 3. Lehrjahr, E-Profil - und kon-trolliere, ob meine Schützlinge auch ja ihre Hausaufgaben gemacht haben. Das Fazit ist er-nüchternd. Einerseits stimmt mich das ja sehr nachdenklich und fordert mich heraus, stets nach neuen Methoden zu forschen, wie ich die Lernenden doch noch dazu motivieren kann, ihre Hausaufgaben zu machen. Andererseits muss ich mir gleichzeitig ein Schmunzeln ver-kneifen und mein ernstes Gesicht wahren.Der Grund: Die Ausreden der Lernenden, wa-rum ihre Hausaufgaben nicht gemacht sind. Wenn die Lernenden nur halb so viel Energie in ihre Hausaufgaben stecken würden wie in die Suche nach immer neuen Ausreden, wäre ich schon zufrieden! Natürlich ging ausgerech-net gerade der Toner des Druckers zur Neige, als sie die Aufgaben ausdrucken wollte, erzählt mir eine Lernende. Alle Läden waren selbstver-ständlich auch bereits geschlossen. So blieb die Tonerkassette leer - und das Hausaufgabenblatt ebenfalls. Auf meinen Hinweis, man könnte ja die Hausaufgaben auch von Hand schreiben bzw. lösen, ernte ich einen verständnislosen Blick. Ich nehme den unausgesprochenen Vor-wurf „wir sind doch nicht mehr im Mittelalter“ mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis und gehe weiter. Bei der nächsten Lernenden hat zwar der Drucker funktioniert, doch teilt sie sich diesen mit ihrer Schwester. Letztere hatte sich aber wegen Liebeskummer in ihr Zimmer ein-geschlossen, mitsamt dem Drucker notabene - welch Zufall - und ich frage mich heimlich, wie ihr wohl der Drucker über ihren Kummer hinweghelfen konnte.Zeit, diesen Gedankengang weiter zu verfolgen, bleibt mir jedoch nicht, denn ich stehe bereits vor dem nächsten leeren Blatt. „Die Hausauf-

gaben sind gemacht!“, bekomme ich auf mei-nen fragenden Blick zur Antwort. „Aha“, sage ich gedehnt und fixiere den Lernenden. Dieser bleibt gänzlich unbeeindruckt. Ohne mit der Wimper zu zucken sagt er mir: „Die Aufgaben sind mit einer magischen Tinte geschrieben und nur mit Hilfe einer ganz speziellen Lampe zu le-sen.“ „Interessant“, antworte ich, hebe ungläu-big meine Augenbrauen, spiele das Spiel aber mit, da ich gespannt bin, wie es wohl weiter geht. „Und wo bitte kann ich solch eine Lam-pe kaufen?“, frage ich. „Das ist streng geheim. Aus Sicherheitsgründen, wegen der Ausser-irdischen“, erhalte ich zur Antwort. Da es aus Sicherheitsgründen natürlich dem Lernenden auch nicht möglich ist, diese Speziallampe mit in den Unterricht zu nehmen, gebe ich schliess-lich auch diesen Fall auf und absolviere weiter meine Runde. Schon bald stehe ich vor dem nächsten leeren Blatt. Die Antwort hier: „Ich habe alle Lösun-gen im Kopf. Ich schreibe nie etwas auf. Warum auch? Alle Lösungen sind sowieso im Internet zu finden. Dort kann ich sie jederzeit finden.“ Na ja, allerspätestens an der nächsten Prüfung muss der Lernende seine Einstellung dazu än-dern, denn der Computer ist als Lösungshilfe bei Prüfungen (noch) nicht standardmässig er-laubt. Auf die Anschlussfrage des Lernenden, wieso er diese Sachen überhaupt auswendig ler-nen müsse, da doch eh alles im Internet verfüg-bar sei, habe ich keine plausible Antwort parat. Und irgendwie muss ich ihm ja, wenn ich ganz ehrlich bin, auch bis zu einem gewissen Masse zustimmen. Ein anderer Lernender kann jeweils infolge ei-nes Todesfalls in seiner Familie die Hausaufga-ben nicht machen. Das finde ich sehr tragisch, denn mittlerweile muss er sehr einsam sein, da bei ihm wohl schon die gesamte Verwandtschaft

verstorben ist...Die anderen Ausreden sind klassischer Natur: Das Buch ist nicht mehr auffindbar, der Hund oder die Katze hat die Hausaufgaben gefressen oder zur Not kann es auch der kleine Bruder gewesen sein.Alles in allem also ein sehr kreativer Einstieg in den Morgen. Der Unterhaltungswert wäre um einiges kleiner, würde man die Hausaufgaben abschaffen, wenn gleich dies doch auch ein ver-tretbares Szenario für die Zukunft wäre, oder?

hausaufGaben...

Lead Text Claudine Birbaum

Fotos Vorname Nachname

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Page 9: RePHlex No 8 2013

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?Eben musste ich beide Hände zu Hilfe nehmen, um auszurechnen, wie viele Tage ich jetzt schon diesem Gedanken nachhänge: Erstaunlich, wie winzigste Abweichungen mächtig genug sind, uns aus unseren festgefahrenen Routinen zu reissen. Kleinigkeiten reichen und wir fallen verwirrt, entzückt oder irritiert aus allen Wol-ken. Elf Wochen mal etwas mehr als 7 Tage sind gleich, äh, etwa 82 gerundet. Vor etwas mehr als elf Wochen bin ich nämlich aus dem Kon-fliktmanagement-Modul getreten und lag mit meiner Vorahnung, dass mich der Input über die „Codes“ noch lange beschäftigen würde, schon über der Türschwelle richtig...Ganz kurz, um was es ging: Wir alle folgen „Codes“, die sich im Rahmen unserer Kultur so-wie Umwelt eingebürgert oder „eingewachsen“ haben. Es handelt sich dabei um Denkweisen, Rituale oder Handlungsmuster, die sich ständig und immer wieder in unserem alltäglichen Ver-halten repräsentieren. Diese Codes haben wir in uns - automatisch, denn wir sind mit ihnen aufgewachsen. Ein paar Beispiele: Wir sehen einen Freund und geben ihm zur Begrüssung die Hand oder drei Küsschen, sicher keine ma-jestätische Verbeugung oder was weiss ich. Wir schauen uns während eines Gesprächs in die Augen und stecken uns nicht einfach die Fin-ger in die Nase. Ist doch so, oder? Auf jeden Fall benehmen wir uns „irgendwie“ und gleichzei-tig bewusst - diesen Codes entsprechend eben, wie sie bei uns gang und gäbe sind. Geschieht oder läuft dann doch mal was anders als uns lieb ist, reisst unsere Gewohnheitskette und wir sind nichts anderes als ganz schön dumm aus der Wäsche guckende portraitierte Homo Sapiens-Sapiens. Von diesen Codes gibt’s unzählige - wir soll-ten mal zählen, wie oft wir stur und verkorkst einer Routine nachgehen, die beim genauen Hinschauen fragwürdig erscheint. Oder wie viele Verhaltensmuster führen wir ohne gross

irritierte Gesichter wie portraitiertwenn kinnLaDen runterfaLLen

Lead Text Annina Gutmann

Fotos Vorname Nachname

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nachzudenken immer wieder aus, weil es „halt einfach so gemacht wird“ oder es „sich halt ein-fach so gehört“?Mittlerweile schwinge ich mich dank früh-lingshaften Temperaturen wieder aufs Velo und verzichte auf die überfüllten Busse, die für Mitfahrer manchmal schlicht eine Zumutung sind. Und vor drei Tagen hatte ich sie wieder: ‘Verdächtig irritierte Stirnfalten’, während ich auf die Strasse manövrieren musste, damit ich den Jogger in meiner Fahrradspur nicht über den Haufen radelte. Meine fragwürdig in Falten gelegte Stirn verriet meine Verwirrung, als ich an ihm vorbeifuhr und ich mir nicht erklären konnte, wieso er seine Laufschuhe nicht auf dem Trottoir abrollen konnte. Ich halte mich ja schliesslich auch an die schmale Fahrradspur, obwohl ich gerne mal mitten auf der Strasse freihändiges Velofahren auskosten würde. Statt-dessen halte ich mich spiessig und Gesetzes we-gen an die Regeln: Eingeschränktes Freiheits-gefühl! Was soll’s, so lautet eben „unser“ Code! Als der joggende Privilegierte an der Kreuzung - völlig gleichgültig über das Stopp-Signal - dann auch noch an mir vorbeigezogen war, als ob er mir seine Asics-Fusssohlen präsentieren wollte, war ich die „verkörperte Irritation in Person“ selbst! Geht’s noch? Ganz klar festge-halten werden muss: Ich war in unserem Wer-überholt-wen-Eifer sicher nicht geschlagen, höchstens unfair überholt worden! Nach dieser verkraftbaren Niederlage kam es, dass ich letztes Wochenende zu Fuss unterwegs war und ausgerechnet dem Redefreudigsten der ProNatura- Promotoren in die Zangen lief. Seine überzeugenden Überredungskünste für eine Spende mochten noch so plausibel klin-gen, meine Unterschrift blieb aus. Es tat mir ernsthaft leid, denn meine Neugier hatte diesen Worthelden ganz schön hinhalten lassen; nor-malerweise laufe ich schnurstracks an solchen Spendensammlern vorbei. Diesmal wollte ich

einfach mal mehr erfahren über ihr tagelanges Dastehen. Zu meiner Überraschung war ihr Stand auch am frühen Abend noch am selben Ort und wie es der Zufall wollte, fiel ich schon wieder ins gleiche Promotoren-Visier. Obschon er dann auf seine auswendig gelernten Parolen verzichtete, war ich es, die auf ihn zuging - denn ich hatte Mitleid; und vorgesorgt! Wahr-scheinlich hatte er den ganzen Tag damit ver-bracht, wiederholt dasselbe von sich zu geben. Seinem hoffnungsvollen Blick nach folgerte ich, dass er schon fast meine „doch noch gewonne-ne Unterschrift“ vor Augen sah, stattdessen war meine Absicht eine andere: „Sorry, leider auch diesmal nicht. Man kann es zwar nicht besser“, und noch mitten im Satz drückte ich ihm eine Ovomaltine-Schokoladentafel (mein schlechtes Gewissen-Dämpfermittel) in die Hände. „Aber länger!“ Ich konnte schier seine komplette Mundhöhle sehen; derart fiel seine Kinnlade runter. Ein va-ges Dankeschön konnte er mir in seiner sprach-losen Entzückung bloss noch nachrufen. Während ich meinen gewohnt routinierten Heimweg anging, wusste ich augenblicklich, dass ich diesen Gedanken, dessen Zeitdauer ich sogar schon ausgerechnet habe, noch lange nicht abhängen will:„Irritationen bei andern sind amüsant. Die ei-genen: Beste Geschichten zum Weitererzählen! Und die Selbstkreierten? Schlicht eine Wohltat fürs Gemüt solch fassungslose Gesichter wie portraitiert auskosten zu dürfen…“

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fot0rÄtseL 1. Suche die Orte auf den Bildern auf dem Campusplatz.2. Markiere die Stellen auf der Karte.3. Sende die Koordinaten bis xx.09.2013 an [email protected] und gewinne einen Gutschein fürs Hin&Weg im Wert von 20.- CHF. Auflösung vom letzten Mal (Ausgabe 7): Lösungswort: LUNCHBOX. Gewinner: C. Radu, B. Steiger, L. Alfarè

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sHort pH-nEWs... dass es im nächsten Semerster kein Montagsmenu mehr gib? RIP Montagsmenu...

... dass die Zürcher Skaterszene unseren Campusplatz entdeckt hat?

... dass es neu SONY-Videocameras mit integriertem Beamer in der Ausleihe des Digital Learning Centers hat?

... dass es mindestens eine/n Tagi-Spion/in an der PH hat?

... dass die VS Ruheräume für Studis erkämpfen will? Wir sagen: „Go for it!“

... dass Studierende den Tutoren (welche ja auch hier studieren) DU sagen dürfen und nicht siezen müssen?

... dass das Semester bald zu ende ist?

Wüsset ihr scho...

Text & Fotos Manuel Wirth

pausisch

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