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Kapitel Unterkapitel Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt

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Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt. Arbeitgeberverbände - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt

Kapitel Unterkapitel

Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt

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Kapitel Unterkapitel

Die Lager und ihre Thesen

• Arbeitgeberverbände• Wir müssen den deutschen

Arbeitsmarkt von Regulierungen befreien, ihn dahin bringen, dass Starrheiten v.a. beim Lohn verringert werden. Mittel: Flexibilisierung der Arbeitszeiten, mehr untere Lohngruppen, weniger Zuschläge, Aufweichung des Flächentarifes

• Historische Theorien in z.T. radikaler Form: Klassik, Neoklassik, Monetarismus

• Aktuelle Politik in gemäßigter Form: FDP und große Teile der Union sowie einzelne Grüne

• Gewerkschaften• Das Problem liegt nicht auf dem

Arbeitsmarkt, sondern beim Güterabsatz. Es wird zu wenig gekauft und deshalb weniger Arbeitskraft gebraucht. Hilfe versprechen hohe Lohnabschlüsse v.a. für Wenigverdiener und Investitionen der öffentlichen Hände.

• Historische Theorie: Keynesianismus mit seinen Nachfolgeschulen Post~, Neo~

• Aktuelle Politik: PDS, weite Teile von SPD und Grünen, Arbeitnehmerflügel der Union

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Kapitel Unterkapitel

Tarifvertragsrecht

Rechtsquelle: Tarifvertragsgesetz vom 25.08.1969

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Kapitel Unterkapitel

Exkurs Tarifverträge

• Manteltarifvertrag– Regelt die allgemeinen

Arbeitsbedingungen wie z.B. Arbeits- und Urlaubszeiten, Tarif-gruppenbeschreibungen, Gründe für Zulagen, Fortbildungsansprüche, Ruhestandsregelungen

• Entgelttarifvertrag– Regelt die im

einzelnen zur Anwendung kommenden Vergütungssätze

Zwei Arten von Tarifverträgen

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Kapitel Unterkapitel

Tarifvertragsrecht• Die Tarifautonomie genießt Verfassungsrang (Art 9 III GG)

, d.h. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können die Verträge ohne staatliche Vorgaben frei schließen. Nur Verträge zu Lasten Dritter sind nicht möglich.

• Es erfolgt eine Registrierung im Tarifregister des Bundesarbeitsministeriums.

• Tarifparteien sind die für eine Branche zuständige Gewerkschaft (CGB-DGB) und der jeweilige Arbeitgeberverband oder Arbeitgeber. Letzteres ist eher ein Einzelfall (z.B. VW, Telekom; „Haustarifverträge“).

• Verhandelt wird im Bereich der Privatwirtschaft zumeist für jedes Bundesland einzeln.

• Die Tarifverträge sind rechtlich nur bindend für die Mitglieder der an ihnen beteiligten Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände. Jeder andere Arbeitnehmer und Arbeitgeber müsste/könnte im Prinzip sein Entgelt frei aushandeln.

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Kapitel Unterkapitel

Tarifvertragsrecht (2)• Meist wird jedoch vereinbart, dass der Tarif auch für die

nicht organisierten Mitglieder eines dem Arbeitgeberverband angehörenden Unternehmens gelten soll. Umgekehrt vereinbaren die Betriebsräte nicht organisierter Unternehmen für ihre Beschäftigten auch oft die Übernahme des Verhandlungsergebnisses aus der Tarifrunde mittels Betriebsvereinbarungen

• Im Ergebnis gilt der Tarif für die weitaus meisten Unternehmen einer Branche ziemlich unverändert. Deshalb Flächentarifvertrag

• Tariföffnungsklausel: Bedingungen in einem Tarifvertrag, die abweichende Betriebsvereinbarungen oder Arbeitsverträge zulassen. Z.B. in ostdeutschen Unternehmen der Baubranche: wenn bestimmte Kennziffern im Unternehmen sich stark rückläufig entwickeln, können so die Löhne und Gehälter gekürzt werden

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Kapitel Unterkapitel

Die wichtigsten Unterschiede von Klassik/Neoklassik einerseits und

Keynesianismus andererseits

Page 8: Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt

Kapitel Unterkapitel

Der vollkommene Markt

• Es handelt sich dabei um ein Bündel von Annahmen, die im Ergebnis dazu führen, dass in jeder Branche zahlreiche, für sich genommen bedeutungslose Unternehmen um die Gunst ebensolcher Nachfrager buhlen. Wegen ihrer relativen Bedeutungslosigkeit kann keine Partei der anderen Preise vorschreiben. Sie bilden sich rein nach den Angebots- und Nachfragemengen.

Page 9: Rezepte für den deutschen Arbeitsmarkt

Kapitel Unterkapitel

Welches Schweinderl hätten‘s denn gern?

• Die Klassiker und Neoklassiker behaupten, dass der vollkommene Markt zwar noch nicht erreicht ist, die Marktkräfte aber stark genug sind um alle Hindernisse zu überwinden und letztlich doch das gleiche Ergebnis zu erzielen wie der vollkommene Markt, nur mit erheblich viel mehr Reibungsverlusten.

• Der Staat soll durch das Aufbrechen der Verkrustungen die Anpassungsprozesse beschleunigen.

• Die Keynesianer behaupten, dass erstens die Bedingungen des vollkommenen Marktes sich nie in die Realität umsetzten lassen und dass zweitens der lange Zeitraum für die Selbstregulierung trotz fehlender Vollkommenheit schlicht zu lang und zu sozial kostspielig ist.

• Deshalb muss der Staat zwar längerfristig Verkrustungen aufbrechen, kuz- und mittelfristig aber anderweitig nachhelfen.

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Kapitel Unterkapitel

Der unvollkommene ArbeitsmarktEinige Kriterien des

vollkommenen MarktesVerletzung in der Praxis

Freie Preissetzung Die Preise sind in der Realität nicht frei, sondern vertraglich gebunden. Die Tarifparteien sind dabei Monopole, haben also eine Marktmacht, die freie Preisanpassungen unterbindet.

Homogenität in sachlicher, persönlicher, zeitlicher und räumlicher Hinsicht

Die Qualifikation von Arbeitnehmern mit gleichem Abschluss variiert stark. Es spielt eine Rolle, wie das Klima im Unternehmen ist. Teilzeitstellen sind nicht so gerne gesehen wie Vollzeitstellen, Nachtschicht nicht so gerne wie Tagesarbeit etc. Der Umzug für einen neuen Arbeitsplatz kappt zu viele Bindungen um attraktiv zu sein.

Markttransparenz Weder kennt der einzelne Arbeitnehmer seinen genauen Wert für das Unternehmen um seinen Preis optimal verhandeln zu können noch ist z.B. eine umfassende Kenntnis der Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers bei Einstellung vorhanden oder eine eindeutige Profilgegenüberstellung beim Arbeitsamt für suche-biete.

Polypol Monopolistische Verhandlungsstrukturen, die auch noch prozessual verfestigt werden sollen.

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Kapitel Unterkapitel

Was tun spricht Zeuss

• Klassik/Neoklassik:• Schaffe Gewerkschafts- und

Arbeitgebermonopole ab. • Erhöhe durch bessere

Beratung die Markttransparenz.

• Sorge durch positive und negative finanzielle Anreize für mehr Mobilität, durch bessere Qualifikation der Führungskräfte für ein besseres Klima …

• Keynesianismus• Ob diese Maßnahmen Erfolg

versprechend sind, das mag dahingestellt sein, denn eine 100%ige Erfüllung der Kriterien ist nicht zu erreichen. Dafür gibt es zu viele anderweitige Interessen (Datenschutz, Gefühl der Ohnmacht, Austauschbarkeit)

• Sie beseitigen in jedem Falle nicht das Kernproblem: es werden zu wenige Güter verkauft.

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Kapitel Unterkapitel

Und was war da mit den Staatsausgaben?

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Kapitel Unterkapitel

Die Markträumung• Klassik/Neoklassik und Keynesianismus stimmen

grundsätzlich überein, dass ein beliebig hohes Güterangebot (Ys) nur dann ausreichend Abnehmer findet, wenn die Summe aus der Güternachfrage der Unternehmen für Investitionen (I) und die Summe der Güternachfrage der Haushalte für Konsumzwecke (C) zusammen die Höhe von Ys erreicht.

• Dann werden auch nur solche Personen „arbeitslos“ sein, die für den am Markt erreichbaren Lohn nicht arbeiten wollen. Diese „freiwillige Arbeitslosigkeit“ ist unerheblich für die Gültigkeit der Aussagen.

• Die Gleichheit tritt dann und nur dann ein, wenn das von den Haushalten gesparte, d.h. nicht für C verwendete Geld, die Ersparnis S, zu 100% von den Unternehmen für I verwendet wird.

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Kapitel Unterkapitel

Das Hindernis• Die Klassiker/Neoklas-

siker behaupten, dass die Markträumung, also I=S auch ohne Staat immer eintritt, weil sowohl I wie S auf Zinsen (Rentabilität) reagieren und zinsloses Sparen sowieso Unfug ist wegen Inflation und Nutzenentgang.

• Die Keynesianer behaupten, dass es blanker Zufall wäre, wenn S=I eintreten würde, da Haushalte und Unter-nehmen ganz unter-schiedliche Grundlagen für die Ermittlung der Höhe von S und I verwenden und die Haushalte außerdem noch sinnvoll zinslos sparen.

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Kapitel Unterkapitel

Auswirkung• Wenn der Staat für

Rahmenbedingungen wie im vollkommenen Markt sorgt, dann sind keine weiteren Maßnahmen mehr nötig und sinnvoll.

• Wenn zu viel Geld dem Wirtschaftskreislauf durch zinsloses Sparen entzogen wird, dann gibt es, weitgehend unabhängig von der Lohnhöhe, Arbeitslosigkeit.

• Dieses beiseite gelegte Geld kann nur dann zurückfließen, wenn der Staat diesen selben Betrag für Investitionen ausgibt und somit die Nachfrage von Haushalten und Unternehmen ergänzt.

• Sinnvollerweise finanziert sich der Staat dabei durch Kredite (nutzt S voll aus) und nicht durch Steuern, die auch zu Lasten von C und I gehen würden.

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Kapitel Unterkapitel

Arten von Arbeitslosigkeit und Methoden zu ihrer Bekämpfung

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Kapitel Unterkapitel

Arten von ArbeitslosigkeitStärke

Maßnahme

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Kapitel Unterkapitel

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Kapitel Unterkapitel

Arbeitsmarktungleichgewicht aufgrund technischen Fortschrittes

• Ist der technische Fortschritt stärker, als das Wachstum der Nachfrage, so kommt es zu Arbeitslosigkeit

YA YN

p

Y

N

Y=f(N)neu

w/P

NN

NALücke

notwendigerNachfragezuwachs

Keine Tendenz zur Reallohnsenkung, da Arbeitseffizienz höher als vorher

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Quelle: www.arbeitsamt.de

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