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Richard Strauss Also sprach Zarathustra Empfohlen ab Klasse 8 von Andreas Rückert (2013)

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Richard Strauss Also sprach Zarathustra Empfohlen ab Klasse 8

von Andreas Rückert (2013)

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Richard Strauss: Also sprach Zarathustra Do 16.7./Fr 17.7.2020, 20 Uhr 19 Uhr Konzerteinführung Freitag Live-Übertragung in SWR2 und Live-Videostream, anschlie-ßend als Video auf SWRclassic.de

Stuttgart, Liederhalle Sa 18.7.2020, 20 Uhr 19 Uhr Konzerteinführung Freiburg, Konzerthaus

Außerdem im Konzert: Ludwig van Beethoven: Coriolan-Ouvertüre c-Moll op. 62 Witold Lutosławski: Violoncellokonzert Nicolas Altstaedt, Violoncello SWR Symphonieorchester Krzysztof Urbański, Dirigent Empfohlen ab Klasse 8

Erstellt von Andreas Rückert (2013)

------------------------------------------------------------------------------------------- Tickets, Kurzinfo, Programmheft (eine Woche vor dem Konzert online) unter: https://www.swr.de/swrclassic/symphonieorchester/SWR-Symphonieorchester-Stuttgart,veranstaltung-824.html Ins Gespräch kommen Auf Wunsch können für Schulklassen Gespräche mit Orchestermitgliedern vor oder nach dem Kon-zert vermittelt werden. Dauer ca. 30 Minuten. Anmeldung unter [email protected].

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o Andreas Rückert (2013) Handreichungen zu SWR-Konzerten / Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung

Von Andreas Rückert

Richard Strauss: Also sprach Zarathustra op. 30

Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche) für großes Orchester

Inhalt

Vorbemerkungen ....................................................................................................................... 3

Ideen für den Unterricht ............................................................................................................ 4

1. Einstieg und erster Kontakt zum Werk ........................................................................... 4

2. Leben und Werk von Richard Strauss im Kontext ........................................................... 7

3. Struktur und inhaltliche Bedeutung der sinfonischen Dichtung ..................................... 8

Literaturhinweise: .................................................................................................................... 15

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Vorbemerkungen

Vorbemerkung 1:

Die Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung zu Richard Strauss Tondichtung „Also sprach Za-

rathustra“ wollen über den Komponisten, die Stellung des Werkes im Gesamtkontext sowie

das Werk an sich informieren und bieten sowohl Material wie auch Stundenverläufe. Ich habe

allerdings nicht Texte – vor allem reine Infotexte –, die sich in gleicher Form im Internet finden,

reproduziert, sondern hier nur den Link oder die Adresse angegeben, unter der man diese

finden kann.

Vorbemerkung 2:

Die Anschaffung des Werkes in Noten- und Audioform für halte ich für sinnvoll. Die hier ver-

wendete Partitur ist Folgende:

Edition Eulenburg Nr. 444

Vorbemerkung 3:

Die Unterrichtsideen möchten vor allem versuchen, die Schüler möglichst schnell und umfas-

send mit dem Werk an sich bekannt zu machen. Viele interessante Fragen wie z. B.:

• Strauss’ Nietzsche-Rezeption

• Überhaupt Nietzsches Philosophie um die Gestalt Zarathustra herum

bleiben hierbei unberücksichtigt. Dies wäre im Idealfall ein Anknüpfungspunkt für fächerüber-

greifenden Unterricht.

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Ideen für den Unterricht

1. Einstieg und erster Kontakt zum Werk

Die Tondichtung „Also sprach Zarathustra“ ist ein faszinierend differenziertes Werk mit so vie-

len Stimmungsumschwüngen sowie aufwühlenden wie abstrusen Klangwirkungen, dass eine

auch nur annähernd vollständige Annäherung an das Stück Wochen in Anspruch nehmen

würde. Grundsätzlich ist für mich auch die typisch Strauss’sche ungeheure rhythmisch-thema-

tische Komplexität bei gleichzeitiger exzessiver Ausnutzung bzw. Auslotung aller möglichen

orchestralen Möglichkeiten Schülern schwer zu vermitteln. Es bleibt deshalb nur die Hoffnung,

die Schüler mit einigen wenigen aber wesentlichen Aspekten des Stückes vertraut zu machen

und dabei zu hoffen, dass sich der Rest irgendwie beim Konzertbesuch ergibt.

Es empfiehlt sich meiner Ansicht nach, mit dem evtl. auch noch bei Schülern bekannten und

allgemein sicherlich beeindruckendsten Teil des Werkes anzufangen, also dem „Sonnenauf-

gang“ zu Beginn (EE S. 5 – 8)

Der Einstieg könnte über ein Brainstorm der Schüler zum Thema „Sonnenaufgang – Darstel-

lung mit instrumentalen Mitteln“ erfolgen, wobei diese sicherlich Elemente nennen, die bei

Strauss vorkommen:

• Beginn leise / tief – Schluss laut / ganzer Tonumfang des Orchesters

• Spannngsvoller Aufbau von ruhiger zu schneller Bewegung

• Rhythmisch-melodische Beschleunigung

Beim anschließenden Hören lassen sich dann Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen:

• Es findet keine rhythmische Beschleunigung statt, auch bleibt die Musik an sich ru-

hig.

• Es findet aber eine gewaltige dynamische Steigerung statt.

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• Über den beginnenden Bässen erklingt ein Trompetensignal mit Antwort des Or-

chesters.

• Insgesamt 3-maliges Signal, immer mit gesteigerter Lautstärke

• Überleitung zum nächsten Teil jeweils durch Pauke

• Abschluss des 3. Teils durch das volle Orchester, Orgel nachklingend

Möchte man dies vertiefen bietet sich als preiswerte Alternative zum Kopieren der fünf Parti-

turseiten die Reduktion aus dem Spielplänebuch1 an (Datei Spielpläne Strauss):

• Hier kann das für den späteren Verlauf wichtige „Naturtonmotiv“, also die aufstei-

gende Tonfolge der Trompeten c´, g´, c´´ gezeigt werden.

• Außerdem lässt sich die feinere dynamische Abstufung erkennen

• Ebenso der harmonische Verlauf:

1. Teil: Naturtonmotiv; Orchesterantwort C-Dur, C-Moll

2. Teil: Naturtonmotiv; Orchesterantwort C-Moll, C-Dur

3. Teil: Naturtonmotiv; Orchesterantwort F-Dur, C-Dur (Quartsextakkord), a-Moll,

G-Dur (2 Viertel), Schluss C-Dur

1 Spielpläne 5/6, S. 101, 2. Auflage 2002/2003

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Idee zur Erweiterung:

Das wohl wichtigste Zitat des Sonnenaufgangs von Strauss findet sich in dem Science-Fiction-

Film „2001 – Odyssee im Weltraum“ von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1968. Darin geht es

im Grunde genommen um die Idee, dass die Menschheit sich durch den Einfluss einer außer-

irdischen Macht erst vom Affen zum Menschen entwickelt hat. Dies symbolisiert quasi der den

Film eröffnende Sonnenaufgang. Die den Film beendende Sequenz ist das Ergebnis der Welt-

raumreise eines Astronauten. Auf youtube können beide Sequenzen abgerufen werden:

„2001 – A Space Odussey Opening”

„2001 – A Space Odyssey – ending”

Schön daran ist, dass in der Schlusssequenz ein uralter Mann (eben der Astronaut) stirbt und

ein Embryo durch den Weltraum fliegt (über den inhaltlichen Sinn dieser Szene sich zu unter-

halten würde zu weit führen), also das Thema „Wiedergeburt“ gezeigt wird. Dies kann wun-

derbar zur inhaltlichen Bedeutung des Werkes überleiten!

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2. Leben und Werk von Richard Strauss im Kontext

In den Literaturhinweisen finden sich einige Quellen sowie eine Datei2, mit denen man sich

gut über Leben und Werk des Komponisten informieren kann. Ich zähle die meiner Ansicht

nach wesentlichen Aspekte auf:

• Strauss wird in eine sehr kunstinteressierte und diese fördernde bürgerliche Fami-

lie hineingeboren

• Er unternimmt früh Kompositionsversuche, die teilweise Aufmerksamkeit erregen

(2 Sinfonien)

• Er entwickelt sich zum Meister:

o der Sinfonischen Dichtung (Till Eulenspiegels lustige Streiche, etc.)

o der Oper (Salome, Elektra, Rosenkavalier)

o des Kunstlieds

o Gerade weil Strauss zu seinen Lebzeiten (Zeit des Kaiserreichs und später der

Hitlerdiktatur) eine enorme Berühmtheit genoss, wurde sein Werk nach dem

2. Weltkrieg nicht so geachtet (auch und vor allem inhaltlich).

• Den typischen Straussstil kennzeichnen:

o Extensive Klangmalerei (hierbei könnte das sinngemäße Zitat, „er könne jede

Biersorte in Musik setzen“, hilfreich für das Selbstbild sein – seine Mutter

kommt ja aus der Brauereifamilie Hacker-Pschorr, die noch heute eine

2 Lebenslauf aus: Deppisch, Walter: Richard Strauss, Reinbeck bei Hamburg 1968

, S. 161ff.

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bayrische Traditionsfirma in Sachen Brauerei ist), die „rauschhafte, sinnliche

Pracht des Orchesterklangs ist ohne Vorbild3“

o Harmonisch erreicht Strauss sicherlich die Grenzen der Tonalität, ohne sie aber

bewusst zu überschreiten.

o Seine Stücke sind von ungeheuerer rhythmischer und tonaler Komplexität und

gerade deshalb wenig analysefreundlich.

o Er vermag sowohl hochdramatisch und todernst, aber auch grell und witzig-

ironisch zu sein (s. vor allem den Schluss von „Also sprach Zarathustra“).

o Nicht alle seiner sinfonischen Dichtungen stehen qualitativ auf gleicher Höhe.

3. Struktur und inhaltliche Bedeutung der sinfonischen Dichtung

Zarathustra (oder griechisch Zoroaster, s. Internetseite) war ein legendenumwobener persi-

scher Gelehrter, eingeordnet etwa in die Zeit um 1100 v. Chr. Der Philosoph Nietzsche (1844-

1900) sah in ihm und seinen ihm zugewiesenen Werken eine seltene Verkörperung des „Über-

menschen“, „vital, tapfer, tüchtig, mächtig, frei, rücksichtslos – dem Willen zur Macht (und

Erkenntnis) verfallen4“ An anderer Stelle setzte Nietzsche Zarathustra mit Erneuerungsbewe-

gungen in der Musik in Bezug5. Dies muss wohl für Richard Strauss Anlass gewesen sein, diese

Gedanken in Musik zu setzen. Das Werk ist 1896 innerhalb eines halben Jahres entstanden

und uraufgeführt worden.

3 Konzertführer S. 499

4 dtv-Atlas zur Philosophie S. 178

5 Dazu aus dem Konzertführer: „Zu lange hat die Musik geträumt; jetzt wollen wir wachen. Nachtwandler waren

wir, Tagwandler wollen wir werden.“, S. 523

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Sicherlich lässt sich der ganze Hintergrund durch die Verteilung von Kurzreferaten ein wenig

aufdröseln (s. dazu die Literaturhinweise). Danach könnten sich die Schüler mit der von

Strauss selbst der Partitur vorangestellten Vorrede Nietzsches zu seinem Werk auseinander-

setzen:

Zarathustras Vorrede

Als Zarathustra dreißig Jahre alt war, verließ er seine Heimat und den See seiner Heimat und ging

in das Gebirge. Hier genoss er seines Geistes und seiner Einsamkeit und wurde dessen zehn Jahre

nicht müde. Endlich aber verwandelte sich sein Herz, - und eines Morgens stand er mit der Mor-

genröte auf, trat vor die Sonne hin und sprach zu ihr also:

"Du großes Gestirn! Was wäre dein Glück, wenn du nicht die hättest, welchen du leuchtest!

Zehn Jahre kamst du hier herauf zu meiner Höhle: du würdest deines Lichtes und dieses Weges

satt geworden sein, ohne mich, meinen Adler und meine Schlange.

Aber wir warteten deiner an jedem Morgen, nahmen dir deinen Überfluss ab und segneten dich

dafür.

Siehe! Ich bin meiner Weisheit überdrüssig, wie die Biene, die des Honigs zu viel gesammelt hat,

ich bedarf der Hände, die sich ausstrecken.

Ich möchte verschenken und austeilen, bis die Weisen unter den Menschen wieder einmal ihrer

Torheit und die Armen wieder einmal ihres Reichtums froh geworden sind.

Dazu muss ich in die Tiefe steigen: wie du des Abends tust, wenn du hinter das Meer gehst und

noch der Unterwelt Licht bringst, du überreiches Gestirn!

Ich muss, gleich dir, untergehen, wie die Menschen es nennen, zu denen ich hinab will.

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So segne mich denn, du ruhiges Auge, das ohne Neid auch ein allzu Großes Glück sehen kann!

Segne den Becher, welcher überfließen will, dass das Wasser golden aus ihm fließe und überallhin

den Abglanz deiner Wonne trage!

Siehe! Dieser Becher will wieder leer werden, und Zarathustra will wieder Mensch werden."

- Also begann Zarathustras Untergang6

6 Ganzer Text u. a. bei www.kreudenstein-online.de

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Die Beschäftigung der Schüler mit der Vorrede sollte folgende Aspekte herausarbeiten:

1. Das Bild der Sonne, die unter und wieder auf geht, spielt als Metapher eine große Rolle.

2. Wie die Sonne verlässt auch Zarathustra seine Einsamkeit (= Weisheit), um die Schwä-

chen der Welt, die Normalität jenseits von Wissen und Vernunft, wiederzuentdecken,

wagt also einen Neubeginn (= Wiedergeburt).

3. Die dazugehörige These von Nietzsche:

„Der Wiedergeburts-Gedanke (ist) die höchste Formel der Bejahung, die überhaupt er-

reicht werden kann7“.

Um mit dem Werk an sich bekannter zu werden, kann nun folgende Interpretation von Romain

Rolland8, mit dem Strauss freundschaftlich verbunden war, gelesen werden, die meiner An-

sicht nach alle nun notwendigen Informationen enthält:

„Viel mehr Größe und Originalität liegt in der späteren Dichtung Also sprach

Zarathustra – Tondichtung frei nach Nietzsche op.30. Die Empfindungen

sind weit menschlicher, und das Programm, das sich Strauss gestellt hat, ver-

liert sich keineswegs in unbedeutende, malerische oder anekdotische Einzel-

heiten, sondern wird in einigen ausdrucksvollen und majestätischen Zügen

umrissen. Strauss verteidigt seine Freiheit Nietzsche gegenüber. Er hat die

verschiedenen Entwicklungsstufen darstellen wollen, die ein freier Geist

durchmacht, um zum „Übermenschen“ zu gelangen. Das sind rein menschli-

che Ideen und in keiner Weise die Errungenschaften eines philosophischen

7 Handbuch der sinf. Dichtung, S. 162

8 * 29. Januar 1866 in Clamecy (Nièvre), Département Nièvre; † 30. Dezember 1944 in Vézelay) war ein französi-

scher Schriftsteller, Musikkritiker und Pazifist. Er wurde 1915 als dritter Franzose mit dem Nobelpreis für Literatur

ausgezeichnet (aus: Wikipedia)

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Systems. Die Untertitel sind: Von den Hinterweltlern, Von der großen Sehn-

sucht, Von den Freuden und Leidenschaften, Das Grablied, Von der Wissen-

schaft, Der Genesende, Das Tanzlied, Nachtlied. Man sieht darin den Men-

schen, der anfangs, vom Rätsel der Natur erschüttert, eine Zuflucht im Glau-

ben sucht. Dann empört er sich gegen die asketischen Ideen und stürzt sich

toll in die Leidenschaften. Doch bald ist er übersättigt, angeekelt, lebens-

überdrüssig; er versucht es mit der Wissenschaft, verwirft sie wieder und ge-

langt dahin, sich von der Unruhe nach Erkenntnis zu befreien, indem er

schließlich seine Befreiung im Lachen findet. Das Lachen ist der Herr der

Welt, der glückselige Tanz, der Rundtanz des Weltalls, wo alle menschlichen

Gefühle mitspielen: religiöser Glaube, unbefriedigte Wünsche, Leidenschaf-

ten, Ekel und Freude.“

Die Schüler können anhand des Textes den tondichterischen Ablauf und die inhaltliche Bedeu-

tung der Tondichtung herausarbeiten.

Anschließend sollten den Schülern die wesentlichen Themen zu den einzelnen Abschnitten

präsentiert werden (Notenbsp. als Datei aus „Handbuch der sinfonischen Dichtung, S. 164ff).

Wichtig wäre noch zu erwähnen, dass das Auftreten der Themen nicht unbedingt mit den von

Strauss gewählten Überschriften übereinstimmt (s. auch die Taktangaben in der Datei Haupt-

gedanken), in einigen Abschnitten also mehrere neue Themen erklingen, in anderen keine.

Trotzdem ist die Kenntnis der Themen unerlässlich, will man sich in der Tondichtung zurecht-

finden! Auf www.youtube.com kann man zahlreiche Aufzeichnungen des Stückes anhören,

wie z.B. meine favorisierte Aufnahme:

Strauss: Also Sprach Zarathustra / Nott · Gustav Mahler Youth Orchestra · BBC Proms 2009

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Ich habe deshalb im Folgenden zusammengestellt, welches Thema wann auftritt (in Auswahl).

So können die Schüler die Hörbeispiele in Werkausschnitten hören und nach diesen und den

Notenbeispielen wie folgt beschreiben:

1. „Naturtonthema“ (s. Einstieg): aufsteigende Quinte, dann aufsteigende Quarte, signal-

artig

2. „Hinterwäldlerthema“: lyrisch, schlicht, Dreiklangsmelodik, „Dienstmarktterzen“

3. „Große Sehnsucht“: bewegt, aufsteigend über 3 Oktaven, zitiert Naturtonthema

4. „Überdrussthema“: sehr erregt (kleine Notenwerte), Aufwärtsbewegung

5. „Freudenthema“: bewegtes auf und ab

6. „Leidenschaftsthema“: extatischer Tonsprung (Dezime) mit „Vorlauf“, Chromatischer

Abgang mit Ausklang

7. „Widersacherthema“: zu Beginn Tritonussprung, dann aufsteigende Chromatik,

schwerfällig

8. „Wissenschaftsthema“: sperrige Melodik, zu Beginn Naturtonthema, dann eine takt-

weise Dreiklangschromatik (C-Dur ohne Terz, h-Moll, Es-Dur, A-Dur, Des-Dur), die nicht

schön klingt

9. „Mut-Thema“: in Terzen chromatisch vorwärtsdrängend

10. „Tanzthema“: Beginn aus Naturtonthema, aufsteigend in der 1. Oktave, zunächst

ohne, dann mit Dur-Terz über 2½ Oktaven in den Vorhalt f´´´ mit nachfolgender Auflö-

sung

zu 1: „Naturtonthema“, Partitur S. 5-8, Zeit: 0.40 bis 2.14

zu 2: „Hinterwäldlerthema“: Partitur S. 10f., Zeit: 3.16 bis 4.00

zu 3:„Große Sehnsucht“: Partitur S. 18f., Zeit: 5.54 bis 6.10

zu 4: „Überdrussthema“: Partitur S. 20f., Zeit 7.00 bis 7.20

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zu 5:„Freudenthema“: Partitur S. 28f., Zeit 7.56 bis 8.25

zu 6: „Leidenschaftsthema“: Partitur S. 33f., Zeit 8.35 bis 9.00

zu 7: „Widersacherthema“: Partitur S. 44f., Zeit: 9.40 bis 9.55

zu 8: „Wissenschaftsthema“: Partitur S. 61f., Zeit: 12.08 bis 13.00 oder weiter

zu 9: „Mut-Thema“: Partitur S. 66f., Zeit: 14.54 bis 15.11

zu 10: „Tanzthema“: Partitur S. 126f., Zeit: 22.02 bis 22.20 oder weiter

Hiernach sollte ein Hören des kompletten Werkes erfolgen, evtl. können die Schüler Kärtchen

vorbereiten, die sie hochhalten, wenn sie ein Thema hören. Vor allem das „Naturthema“ ist

immer wieder sehr präsent.

Einzugehen ist noch auf den Schluss, jenes Nebeneinander von lang gehaltenem H-Dur in den

Holzbläsern und dem Pizzikatopochen der Bässe, zunächst mit dem Naturtonthema, dann nur

noch mit dem großen C; Sinnbild für immerwährenden Aufbruch, für das Nebeneinander von

Gegensätzen, die sich in der Welt nicht auflösen lassen.

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Literaturhinweise:

- Artikel in den üblichen Lexika (MGG, Riemann, Wikipedia)

Strauss-Monographie:

- Deppisch, Walter: Richard Strauss, Reinbeck bei Hamburg 1968

Musikalische Analyse:

- Kloiber, Rudolf: Handbuch der sinfonischen Dichtung, Wiesbaden 1967

- Renner, Hans: Konzertführer, Stuttgart 1959

- Specht, Richard: Richard Strauss und sein Werk, Wien 1921, neu aufgelegt: Lightning

Source UK Ltd 20. Februar 2012

Friedrich Nietzsche:

• Dtv-Atlas zur Philosophie, München 1991

Web-Seiten zur Philosophie:

www.zoroaster.net/indexd.htm

www.gutenbrg.spiegel.de/nietzsche/zara/also.htm