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Research Collection Doctoral Thesis ESR, ENDOR und Tripelresonanz von Uebergangsmetallsystemen mit internen Wasserstoffbrücken Author(s): Schweiger, Arthur Publication Date: 1976 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000169185 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection . For more information please consult the Terms of use . ETH Library

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Research Collection

Doctoral Thesis

ESR, ENDOR und Tripelresonanz vonUebergangsmetallsystemen mit internen Wasserstoffbrücken

Author(s): Schweiger, Arthur

Publication Date: 1976

Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000169185

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Diss. ETH 5748

E S R , E N D O R UND TRIPELRESONANZVON UEBERGANGSMETALLSYSTEMENMIT INTERNEN

WASSERSTOFFBRUECKEN

ABHANDLUNGzur Erlangung

des Titels eines Doktors der Naturwissenschaftender

EIDGENOESSISCHENTECHNISCHEN

HOCHSCHULEZUERiCH

vorgelegt von

ARTHURSCHWEIGER

dipl. Physiker ETHgeboren am 13. 3uni 1946

von Zürich

Angenommen auf Antrag von

Prof. Dr. Hs.H. Günthard,ReferentProf. Dr. F.K. Kneubühl, Korreferent

1976

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Gestaltung, Umgestaltung,

Des ewigen Sinnes ewige Unterhaltung.

JWvG

In Erinnerung an meinen Vater

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Meinem verehrten Lehrer

Herrn Prof. Dr. Hs.H. GUnthard

unter dessen Leitung ich die vorliegende Arbeit ausführte, möchte ich

für seine grosszügige Unterstützung und sein Interesse herzlich danken.

Danken möchte ich auch Herrn JUrg Forrer, el.ing.HTL, für den Aufbau

der Tripelresonanzapparatur und seine Mithilfe bei den ENDOR-

Messungen.

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TEIL

KUPFER - KOMPLEXE MIT INTERNEN WASSERSTOFFBRUECKEN

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- 1

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG 4

2. EXPERIMENTELLES 7

2.1 Probenherstellung und Kristallographie 7

2.1.1 Me(II)-Sahcylaldoxim 7

2.1.2 Me(II)-Dimethylglyoxim 8

2.2 Messapparatur

2.2.1

2.2.2 Tripelresonanz

2.2.3 Kühlsysteme

11

ESR, ENDOR n

11

15

3. ANALYSE DER ESR- UND ENDOR-SPEKTREN 18

3.1 Allgemeiner Formalismus 18

3.1.1 Einleitung 18

3.1.2 Spin-Hamiltonoperator • 20

3.1.3 Allgemeine Transformation des Spin-Hamiltonoperators 23

3.1.3.1 Elektronischer Zeemanterm 24

3.1.3.2 Hfs- und Kernzeemanterm 26

3.1.4 Transformation des elektrischen Quadrupoloperators 30

3.1.4.1 Zentralkem 31

3.1.4.2 Ligandkerne 32

3.1.5 Transformation des Kopplungsoperators 36

3.1.5.1 Intensitäten der ESR-Uebergänge 36

3.1.5.2 Intensitäten der ENDOR-Uebergänge 40

3.1.6 Eigenwerte, Uebergangsfrequenzenund Intensitäten 44

in erster Ordnung

3.1.7 Energieeigenwerte in zweiter Ordnung 46

3.1.8 Abhängigkeit der transformierten Grössen vom Dreh- 48

winkel

3.1.9 Korrespondierende ENDOR-Uebergänge 49

3.2 Anwendung des allgemeinen Formalismus auf den 50

Cu(sal) -Einkristall

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- 2 -

3.2.1 Spin-Hamiltonoperator 51

3.2.2 ENDOR-Frequenzen und Intensitäten der beiden 52Stickstoffkerne

3.2.3 ENDOR-Uebergängezweier äquivalenter Protonen 61

62

62

62

65

67

67

69

78

82

84

85

86

90

90

90

92

93

94

94

96

100

101

103

105

114

117

118

4. EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE

4.1 ESR-Spektren4.1.1 ESR von Cu(sal)4.1.2 ESR von Cu(dmg)4.2 ENDOR-Spektren von Cu(sal)4.2.1 Kupfer-ENDOR4.2.2 Stickstoff-ENDOR

4.2.3 Protonen-ENDOR

4.3 ENDOR-Spektren von Cu(dmg)4.3.1 Stickstoff-ENDOR

4.3.2 Protonen-ENDOR

4.4 Tripelresonanz

5. DISKUSSIONDER EXPERIMENTELLE

5.1 Cu(sal)25.1.1 Das MO-Modell

5.1.2 G-Tensor

5.1.3 A U-Tensor5.1.4 Stickstoff-Liganden5.1.4. 1

NA -Tensor

5.1.4. 2 Bestimmung der Bindungsparameter5. 1.5 Protonen

5.1.5. 1 Aldehydproton H

5.1.5. 2 Proton H

5.1.5. O¦J Brückenproton H,1 b

5.2 Brückenproton von Cu(dmg).5.3 Ausblick

5.4 Zusammenfassung

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3 -

Anhang A 120

Anhang B 123

Anhang C 128

Anhang D 129

Literaturverzeichnis 131

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- 4 -

1. EINLEITUNG

Ungefähr seit dem Jahre 1907, als einige Chemiker das auffallendunorthodoxe Verhalten des Wasserstoffs in vielen Verbindungen mitFormeln wie F-H--F oder H20—H-0-H umschrieben, befasst sichdie Naturwissenschaft erfolgreich mit Wasserstoffbrücken.

Informationen über die Lage und das chemische Verhalten des Brücken¬protons wurden mit Hilfe der verschiedensten physikalisch-chemischenMethoden wie IR, NMR, Röntgen- und Neutronenstreuung gewonnen

(1,2).

Eine neuere Technik, Wasserstoffbrücken in Einkristallen zu unter¬

suchen, stellt die ENDOR-Spektroskopie dar (3).a) Ein paramagne¬tisches Zentrum dient dabei als mikroskopischeProbe zum Studiumder Bindungseigenschaften.

Im ENDOR-Experiment (4) wird ein ESR-Uebergang (m_+l ,mT)<^>(m ,m)S I S' Iteilweise gesättigt (Beobachter). Durch ein Radiofrequenzfeld (Pumpe),das die Kernresonanzbedingung(mc+l ,mT)4#>(m0+l ,m + 1) oder

ol S I

(mg^jj-^fmg^jj:!)erfüllt, verkürzt sich der Relaxationswegzwi¬schen den beiden Energieniveaus, wodurch die beobachtete ESR-Linieentsättigt und ihre Intensität verstärkt wird. Das ENDOR-Spektrumbeschreibt damit die IntensitätsÄnderung des ESR-Signals als Funktionder Radiofrequenz.

Sind die ESR-Linien inhomogen verbreitert und zudem leicht zu sätti¬

gen, so resultiert aus dem ENDOR-Signal eine verglichen mit derherkömmlichen ESR-Spektroskopiebedeutend grössere Auflösung der

Elektron-Kern-Wechselwirkung.

Während ENDOR-Messungen an Radikalen und Uebergangsmetalleninanorganischen Kristallen schon seit längerer Zeit bekannt sind,

a) ENDOR = E_lectron-Nuclear-.Double-j}esonance

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berichten 19 69 RIST und HYDE (5) zum ersten Mal über Untersuchungen

an metallorganischen Komplexen. Kurz darauf konnte von denselben

Autoren (6) gezeigt werden, dass selbst von Pulverproben und gefrore¬

nen Lösungen für gewisse ausgezeichnete Orientierungen der Moleküle

ein mit Einkristalldaten vergleichbares ENDOR-Spektrum gewonnen

werden kann.

In der vorliegenden Arbeit untersuchen wir die Metallkomplexe

Cu(dimethylglyoxim)2 (Cu(dmg)2) (Pulver) und Cu(salicylaldoxim)2(Cu(sal) ) (Einkristall) (Figur l.-l).

In beiden Verbindungen sind die Liganden über intramolekulare Wasser-

stoffbrücken zusätzlich gebunden. Cu(sal)2 weist eine stark asymme¬

trische H-Brücke auf, von der die Lage des Protons nicht bekannt ist.

Im monomeren Cu(dmg)2 dagegen wird die Brücke als angenähert

symmetrisch mit einem Einfach- oder Doppelminimum angenommen (7).

Die Kopplungskonstantender Cu-Komplexe werden mit ESR, ENDOR

und Tripelresonanz bestimmt, wobei für die Pulverproben die von (6)

angegebene Technik Verwendung findet.

Von vorrangigemInteresse sind die Bindungsverhältnisse in der nähe¬

ren Umgebung des Cu-Ions, sowie die magnetischen Parameter der

Brückenprotonen, die eine ungefähre Lokalisierung derselben erlauben.

Wir beschreiben im folgenden zunächst, den Bau eines Tripelresonanz-

gerätes (Kap. 2), mit dem in dieser Arbeit erste Erfahrungen gesam¬

melt werden. Anschliessend präsentieren wir einen allgemeinen Forma¬

lismus zur Bestimmung von Resonanzfrequenzen und ihren Intensitäten

in der ESR- und ENDOR-Spektroskopie (Kap. 3). Danach berichten

wir über unsere ESR- und ENDOR-Messresultate, die am Schluss im

Rahmen eines MO-Modells und Punkt-Dipol-Approximationendiskutiert

werden (Kap. 5).

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H* /%16

rOC 7Cu/ >

"Hie /N0

O-'

CH,

(b)

CH,

/ \Cu

\ /°--H-'°

.CK,

'CH,

Figur (l.-l) Struktur von (a) Cu(salicylaldoxim)(b) Cu(dimethylglyoxim)

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7 -

EXPERIMENTELLES

2.1 Probenherstellung und Kristallographie

2.1.1 Me(II)-Salicylaldoxim

Die Herstellung der beiden Metallkomplexe Cu(sal) und Ni(sal>2erfolgte nach COX und Verf. (8,9).

Der Kupferkomplexwurde mit Cu markiert, um übersichtlichere ESR-

und ENDOR-Spektren zu erhalten.

Cu(sal)„ und Ni(sal). wurden im Gewichtsverhältnis 1/100 in Essig¬

säure Aethylester gelöst. Durch langsames Verdampfen der gesättigten

Lösung erhielten wir dunkelgrüne, monokline Mischkristalle mit3

typischen Dimensionen von 5x5x1 mm .

Eine nachträgliche Bestimmung des Kupfergehaltes mittels Atomabsorp¬

tion ergab das Molverhältnis Cu/Ni = 1.0%.

Die Röntgenstrukturdaten von Cu(sal) und Ni(sal)2 sind in Tabelle

(2.1.1.-1) aufgeführt. Wie aus der Verschiedenheit der Raumgruppen

ersichtlich, sind Ni(sal) und Cu(sal)2 nicht isomorph.

Der Cu-Komplex wird in zwei im allgemeinen magnetisch nicht äqui¬

valenten Lagen im Wirtsgitter eingebaut.

a) Cu in Form von CuO stammte vom EIR Würenlingen (CH).b) Wir danken Herrn Dr. May vom Gerichtlich-Medizinischen Institut

der Universität Zürich für die Durchführung der Atomabsorptions-messungen.

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Tabelle 2.1.1.-1

Strukturdaten von Cu(sal)2 und Ni(sal) bei Raumtemperati

Komplex

Cu(sal),

Ni(sal).

Raumgruppe

P21/c

P21/n

e Elementarzelle Z Ref.

a = 13.96 A

b = 6.08 A

c = 8.00 A2

(10)(11)

ß = 97°35'

a = 13.83 A0

b = 4.89 A

c = 10.20 A2 (12)

'

ß = 110°26'

2.1.2 Me(II) -Dimethylglyoxim

Zur Untersuchung von Cu(dmg)2 wurden nur Pulverproben hergestellt.Die Komplexe Ni(dmg)2 und Pd(dmg)2 sind beide sehr schwer, Cu(dmg),dagegen leicht löslich (6-10~3 Mol/1), so dass die paramagnetischen

'

Cu-Zentren durch eine Kofällung in die Matrizen eingebaut werdenmussten.

i) Cu(dmg)2/Ni(dmg)

Um eine genügende Kupferkonzentration im Wirtsgitter zu erhalten( = 1%), wurde Cu-Acetat und Ni-Acetat im Gewichtsverhältnis 2:1 (I)in H20 heiss gelöst und die alkoholische Dimethylglyoximlösungtropfenweise zugegeben. Ni(dmg)2 fällt sofort aus und baut dabei diegewünschte Menge Cu(dmg)2 in sein Kristallgitter ein.

Cu(dmg)2/Pd(dmg)2

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9 -

CuCl und PdCl lösten wir im Gewichtsverhältnis 1/10 in salzsaurem

Wasser (pH = 2-3), um die Bildung von Pd-Hydroxyd zu verhindern.

Danach wurde die Lösung mit NaOH neutralisiert und bei Raumtempera¬

tur und konstant gehaltenem pH die Kofällung vorgenommen.

Die Röntgendaten von Cu(dmg) , Ni(dmg) und Pd(dmg)2 sind in

Tabelle (2.1.2.-1) zusammengestellt.

Tabelle 2.1.2.-1

Strukturdaten von Cu(dmg) , Ni(dmg)2 und Pd(dmg)2 bei Raumtemperatur

Komplex

Cu(dmg),

Ni(dmg),

Pd(dmg)„

a)

Raumgruppe Elementarzelle Z Ref.

a = 9.79 A

b = 17.12 A (13)P21/n o

c = 7.15 A

ß = 106.57°

a = 16.68 X

4 (14)

Ibam b = 10.44 A

c = 6.52 A

oa = 16.85 A

4 (15)

Ibamo

b = 10.49 Ao

c = 6.52 A

4 (16)

a) Temperatur: 77 K

Kristallines Cu(dmg) tritt als Dimer auf, wobei das Kupferion mit

vier Stickstoffatomen und einem Sauerstoffatom des Nachbarmoleküls

koordiniert.

Die beiden Liganden der Cu(dmg)2-Molekel bilden einen Winkel von

159° 16'. Durch diese pyramidale Verzerrung treten verschiedenlangeo o

intramolekulare H-Brücken auf (2.53 A, 2.70 A) (Figur 2.1.2.-la).

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10 -

In wässriger Lösung jedoch Hess sich Cu(dmg) als Monomer nach¬

weisen (7). Bei einer Kofällung mit Ni(dmg) oder Pd(dmg) ist somit

zu erwarten, dass die Cu-Moleküle einzeln im Wirtsgitter eingebautwerden.

Die isomorphen Komplexe Ni(dmg) und Pd(dmg) bilden unendliche,1 Lo o

lineare Ketten mit Metall-Metall-Abständenvon 3.245 A bzw. 3.26 A

(Fig. 2.1.2.-lb).

^C

<"

-i:(a) lb)

Figur (2.1.2.-1) a) Struktur von Cu(dmg),b) Struktur von Ni(dmg) bzw. Pd(dmg)

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11 -

2.2 Messapparatur

2.2.1 ESR, ENDOR

Die ESR-Messungen wurden mit einem Spektrometer (E-Line) der Firma

Varian durchgeführt. Die ENDOR-Apparatur ist eine Eigenentwicklung

unseres Institutes. Für eine detaillierte Beschreibung sei auf die

Dissertation von K. GRUBER (17) verwiesen. Im folgenden sind die

wichtigsten Spezifikationen des ENDOR-Spektrometers zusammengefasst:

— Frequenzbereich 3-39 MHz (abgestimmte Version)

— Leistungssender (SE 415) 1 kW

— Radiofrequenzfelder (H,,) bis zu maximal 110 Gpp (je nach

Frequenzband)— Computergesteuerter Sweep

— Die Spektren sind aufsummierbar (CAT) und können auf Magnetband

gespeichert werden.

— Modulationsart: zweifache Modulation

1) Radiofrequenz (RF) 1-4 kHz

2) Magnetfeld 35 Hz

— Large-sample-cavity(Oeffnung szf 25 mm), TEQ11 mode, wasser¬

gekühlt

Die Magnetfelderbestimmten wir mit einem "selflocking" Magneto¬

meter (18).

Zur Beschreibungder ENDOR-Methode verweisen wir auf verschiedene

ausführliche Review-Artikel (19-21).

2.2.2 Tripelresonanz

Zum bestehenden Spektrometer (ENDOR 1) wurde ein Tripelresonanz-

zusatz (ENDOR 2) gebaut, der als unabhängiges ENDOR-Gerät betrieben

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12

werden kann. Es handelt sich wiederum um eine abgestimmte Version

mit einem Frequenzbereich von 5.5-31 MHz bei RF-Feldern H bis

zu 18 Gpp.

In Figur (2.2.2.-1) ist eine Gesamtübersichtdes Tripelresonanz-systems wiedergegeben.Das Blockschema gliedert sich in die Frequenzaufbereitung, den Vor¬

verstärker und den wassergekühlten Leistungsverstärker, die Kontroll¬

einheiten, das Anpassnetzwerk und die Cavity.

i) Cavity

Der MW-Hohlraumresonator,dessen zylinderförmige Wand als RF-Spuleausgebildet ist (H^), wurde für das zweite RF-Feld (H ) durch vier

wassergekühlte Kapillarrohre aus rostfreiem Stahl ergänzt, die zusam¬

men eine HF-Spule mit zwei Windungen bilden. Zum Einbau der Stäbe

und zur Verwendung des He-Gaskühlsystems (HELI-TRAN) musste die

Cavity für eine seitliche Ankopplung der Mikrowellenleistung neu

konzipiert werden. Die Dimensionen wurden so berechnet, dass mit

den Modi TE oder TE (je nach Last) gemessen werden kann.

Die beiden RF-Felder stehen senkrecht aufeinander, H ±H . Für

das Mikrowellenfeld H und das statische Magnetfeld H gelten:

H21||Hn ; Hn,H21,H22lHo

Figur (2.2.2.-2) zeigt einen schematischen Schnitt durch die Tripel-resonanzcavity. .

a) Sämtliche elektronischen Einheiten wurden an unserem Institut von

Herrn J. Forrer entwickelt.

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sonanzsystems

05/

6unzfSJ*)Vf)»rf'/.'Vc/

7001

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-UI9HOJIUOH

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Figur (2.2.2.-1)6unwnitJass&/H

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Sd

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- 14 -

L Cu-Bänder

mH20 -*

H.O —

Hellxzylinder

H.O —

^WellenLien- -—^-

Iter <^i / £&

Gordonkoppler

k wassergekühlteRohre

He-Dewar

^iv Kopplungsring

!>

ver8ch.Anschlüsse

/ für HP,

eflonlsolation

He 4.2-JOO K

Figur (2.2.2.-2) Tripelresonanzcavity mit seitlicher MW-Ankopplung.(schematisch)

ii) Frequenzaufbereitung, Leistungsverstärker

Als RF-Quelle im Bereich von 10-30 MHz dient ein VFO (Typ 3200 Bhp).Das Ausgangssignal wird amplitudenmoduliert (Modulationsgrad 100%)und über einen Vorverstärker auf den 60 W-BreitbandleistungsverstärkerDE 200 mit 50 ü Ausgangsimpedanz gegeben.

iii) Anpassnetzwerk, Kontrolleinheit

Der Parallelschwingkreis , bestehend aus der Vierdrahtspule in der

Cavity und einem Vakuumtauchkondensator, wird durch eine Impedanz¬transformation von 1:64 an den Leistungsverstärker angepasst. Dies

erreicht man, wie in Figur (2.2.2.-3) beschrieben, mit drei in Serie

geschalteten Wellenleitungstransformatoren. Mit dieser Breitbandan¬

passung des Parallelkreises an die Ausgangsimpedanz des HF-Verstärkers

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- 15

wird an der Spule ein zur abgegebenen Leistung optimales RF-Feld

erzeugt.

Funktionsbereich . 9-30MHz

Leistungsübertragung 2-50 W

4 Wndg 7 Wndg t Wndg31x23x15 36x23x15 3x36x23x15violett p-100 Ix violettfi.100 3xviolett fJ.100

30*70A/t-0tnput

Wasser-J kuhtung

L- 0.25/iH

1:4 1:4 1:4

Impeaanztranstormation l'.SV

Koax 8-SSOpF CMC1I00A P-lScm 3ENN1NGS

Figur (2.2.2.-3) Abstimmeinheit mit Impedanztransformation

Beim Verändern der VFO-Frequenz wird der entstehende Phasenfehler

von einem Diskriminator gemessen und durch eine Such- und Nach¬

laufautomatik auf einfache Weise korrigiert.

Damit lässt sich die Resonanzbedingung zwischen 7 und 30 MHz

aufrechterhalten.

2.2.3 KUhlsysteme

Um eine Sättigung der ESR-Uebergänge zu erreichen, mussten sämt¬

liche ENDOR-Messungen bei Temperaturen unterhalb 15 K durchgeführt

werden.

i) Einkristall

Die Einkristallspektren wurden mit einem selbstgebauten Kryostaten,

der sich über der Cavity hydraulisch heben und senken liess , aufge¬

nommen.

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- 16 -

Der Kristall wurde mit Apiezon an einem Kristallhalter aus BeO be¬

festigt, auf einem Zweikreisgoniometer ausgemessen und seine Orien¬

tierung bezüglich dem Laborsystem mit Hilfe von Transformations-matrizen bestimmt (22).

Um die auftretenden Wärmeverluste auf ein Minimum zu reduzieren,schenkten wir den Verbindungenzwischen BeO- und Cu-Finger undzwischen diesem und dem He-Gefässboden besondere Aufmerksamkeit.BeO und Cu wurden mit Indium unter Hochvakuum bei 400°C ver¬

schmolzen (23), während wir den Cu-Finger mit einer Indiumfolie an

den Gefässboden pressten (Figur 2.2.3.-.la).

(a)

lHe

In-Folie

W* Berylco

PressringCu-Fingei

Kohlen¬

widerstandIn-

n^nLotste

BeO

(b)

lHe

g .. r-mIN -Schild

Quarz

»/

w

Large sample

Cavity

Kristall

(lemp. 5-'0«

Quarzdewar

Nn (-150'c - +ido,c)

Figur (2.2.3.-1) Unterer Teil des Kryostatena) Wärmeleitende Verbindungen zwischen lHe und

Kristallb) Gasschild zur weiteren Erniedrigung der Proben¬

temperatur

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17

Mit einem Stickstoffstrom, der als Wärmeschild wirkte, konnte die

Kristalltemperatur zwischen 5 und 12 K variiert werden (Figur 2.2.3-

lb). Figur (2.2.3.-2) zeigt die Abhängigkeit der Kristalltemperatur in

Funktion der Temperatur des N--Gases. (Gemessen mit einem flach¬

geschliffenen Kohlenwiderstand am Ort des Kristalls.)

Ein optimales ENDOR-Signal von Cu(sal)„ erhielten wir bei =10 K.

TIKI

-10

-5

-100_J

-200IT[°C]

Figur (2.2. 3.-2) Abhängigkeit der Kristalltemperatur in Funktion der

Temperatur des N -Gases

ii) Pulver

Zur Kühlung der Pulverproben bei ENDOR- und Tripelresonanzmessungen

verwendeten wir das He-Gaskühlsystem HELI-TRAN von Air Products

and Chemicals, Inc. mit den entsprechendenLTD-Quarzdewars. Die

Gas-Temperatur konnte zwischen 8 und 300 K variiert werden.

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3. ANALYSE DER ESR- und ENDOR-SPEKTREN

3. 1 Allgemeiner Formalismus

'3.1.1 Einleitung

In einer frühen Arbeit "gibt BLEANEY (24) einen Satz von Gleichungenan, die die Winkelabhängigkeitdes Spektrums eines typischen Spin-Hamiltonoperators beschreiben. Der Formalismus arbeitet mit geometri¬schen Drehungen der Vektoroperatoren des Elektron- und Kernspinsund einer Störungsrechnung zweiter Ordnung nach Rayleigh-Schrödinger.

Bei Spin-Hamiltonoperatoren mit dominantem Feinstrukturterm führt

diese Methode zu grossen systematischenAbweichungen von der

korrekten Lösung des Eigenwertproblems und der beobachteten Spektren.WEIL und ANDERSON weisen zudem darauf hin, dass bei vergleich¬baren Hyperfein- und Kernzeemantermen der Bleaneyformalismus selbst

bei Abwesenheit des Feinstrukturterms unbefriedigende Resultate lie¬

fert (25).

BIR beschreibt eine Methode, in welcher nach der (numerischen)

Diagonalisierung des elektronischen Zeeman- und Feinstrukturterms

der Kernspinraum für jeden Eigenzustand des Feinstrukturterms unab¬

hängig transformiert wird (26). Es hat sich in verschiedenen Anwen¬

dungen gezeigt (27-29), dass dieser Formalismus im allgemeinen

befriedigende Werte für die Uebergangsfrequenzenund Intensitäten der

ESR-Spektren liefert.

Bereits vor der Arbeit von BIR haben eine Reihe von Autoren ähnliche

Formeln veröffentlicht, in welchen die simultane Diagonalisierungerster Ordnung des Hyperfein (Hfs)- und des Kernzeemanterrns durch

quadratische Formen ausgedrückt wird (30-33).

Eine vollständigere Bestimmung von Rotationsmatrizen, welche die

Transformation der Spinoperatoren definieren, wurde von McCLUNG

angegeben (34).

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19 -

Der in dieser Arbeit abgeleitete Formalismus benutzt neben WIGNERS

fundamentaler Transformationsformel für Vektoroperatoren (35)

p~-l =Sv (3.1.1.-1)

R R

die Verallgemeinerungen (R, R' e O (3))

= PR1R-1 RV = PR,VPR,-1 ?R,?-Rl= R'VPR1R-1 . (3.1.1.-2)

Gleichung (3.1.1.-1) beschreibt den Zusammenhang zwischen^ einer

Aehnlichkeitstransformation von V mit dem unitären Operator PR und

der Drehung R des Referenzkoordinatensystems. In (3.1.1.-2) sind

die Operatoren PD und PD, im allgemeinen verschieden, so dass derÄ R K

Ausdruck PR1R-! auftritt.

Den Transformationen (3.1.1.-2) der Spinräume S (PR = QR). 1 (pR=NR}und Fk (P =N (k)) entsprechen die Basistransformationen

R R

Q-J ^ } = I *_ } D(S){ RVR| Smg| I Smg| I I

N=|7" ! =1 TT } D(I)| 5| (3.1.1.-3)1 Rl yIm I 1 Im: | I I

i—— i I

1 (Fk) I (k) iVk)| VmFkl =KkmFk'D lR 1 '

mit den Darstellungsmatrizen D von O (3).

Eine Transformation des Elektronspinraumes nach (3.1.1.-1) bezeich¬

nen wir im folgenden als Bleaney (B)-Transformation, die verallgemei¬

nerte Transformation (3.1.1.-2) entsprechend als Bleaney-Bir (BB-

Transformation.

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- 20 -

Der betrachtete Spin-Hamiltonoperator ist mit einem Zentralion und k

Sätzen von äquivalenten Ligandkernen so allgemein gewählt, dass er

eine grosse Klasse von paramagnetischenSubstanzen beschreibt.

Weiter verallgemeinernde Terme lassen sich ohne Schwierigkeiten hin¬

zufügen (z.B. Feinstrukturterm, chemical-shift-Tensor).

Der Elektronenspin S und die Kernspins 1=1 und F = £ IK

sind beliebig.

Die Energieeigenwerte werden in (3.1.) bis zur zweiten Ordnungbestimmt und Formeln für die ESR- und ENDOR-Intensitätenangegeben.Im Abschnitt (3.2.) und im Teil II dieser Arbeit wird der abgeleiteteFormalismus zur Bestimmung der Kopplungsparametervon Cu(sal) ,

Cu(dmg) und der Protonen im kobaltdotierten Saphir verwendet und

die für diese Systeme spezifischen Probleme erläutert.

3.1.2 Spin-Hamiltonoperator

Wir betrachten einen Spin-Hamiltonoperator der Form

H = u H GSe o

+ SAl" - u g H I + fQI (3.1.2.-1)n n o

+ l[SA(k)Fk -» gk5 Fk + IfkKQ(k)IkK]. n n ok

Der erste Term beschreibt die elektronische Zeemanwechselwirkung.M

Wählen wir als molekülfestes Koordinatensysteme die Hauptachsendes G-Tensors , so wird

G =

22

33

diagonal.

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- 21 -

Die Terme der zweiten Zeile von (3.1.2.-1) beschreiben die Hfs-

Wechselwirkung des Elektrons mit dem Kern des Zentralions, sowie

die Kernzeeman- und Quadrupol-Wechselwirkung. Der Hfs-Tensor A

des Zentralions wird als symmetrisch voraugesetzt, A=A. Ausgedrückt

im molekularen Koordinatensysteme ist A eine volle Matrix. Ebenso

ist auch die Matrix Q der elektrischen Quadrupolwechselwirkung voll,

symmetrisch und zudem spurfrei, TrQ = Q. Für die folgenden Operator¬

transformationen wird der chemical-shift a im Kernzeemanterm vernach¬

lässigt.

In analoger Weise beschreibt die dritte Zeile von (3.1.2-1) die Hfs-,

Kernzeeman- und Quadrupoltermevon Sätzen perfekt äquivalenter

Ligandkerne. Jeder Satz ist mit dem Index k gekennzeichnet, der ein¬

zelne Kern des k-ten Satzes mit kic. Perfekte Aequivalenz impliziert(k) (k)

für alle Mitglieder eines Satzes identische A und Q -Tensoren.~M

Diese sind symmetrisch und im allgemeinen voll bezüglich e . Es

werden also keine Einschränkungenan die Lagen der Tensorhauptach-(k) (k)

sen A, Q, A und Q gemacht.

Die Basisvektoren des Laborsystems e sind durch

iM = iLR>/5v) (3.1.2.-2)

~Mmit dem Molekülkoordinatensysteme verknüpft.

Dabei ist

R(aßy) = R( 00 y)R( 0/5 0)R(<* 00 ) gegeben durch (35)

(Icacßcy-sasy) (sac/Jcy+syccr) -sßcy\

(-cacßsy-sacy) {-sacßsy+cacy) sßsy 1 (3.1.2.-2')

casß sasß cß /

a) Nach KNEUBUEHL (36) können in Systemen mit tiefer Symmetrie asymme¬trische G- und A-Tensoren auftreten.Wir machen deshalbvon der

Symmetrieder Tensoren nicht explizite Gebrauch, und schreiben jeweilsan Stelle von X2 das Produkt XX.

b) Für die ganze Arbeit gilt: c = cos , s =sin

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22 -

In Figur (3.1.-1) wird die Transformation zwischen I und e durch

die Eulerwinkel a, ß,y verdeutlicht und die Richtung des externen

statischen Magnetfeldes Hq || e* , sowie die Drehachse e des Kristalls

mit dem Drehwinkel jzC angegeben.

—M

e.= e,_ „j

— L

Figur (3.1.2.-1)

— ~MMit H ausgedrückt im e -System (Eigenbasis von G) erhält man den

Spin-Hamiltonoperator

H = u H (001)R(a/5y)GS

+ SAI - u g H (OODR(aßy)I + IQIn n o (3.1.2.-3)

+ I [SA(k)Fk - u gkH (001)R(aßy)Fk + I?CK Q{k)fkK] .

Wir führen einige spezielle Notationen für beliebige Rotationsmatrizen(k) (k)R und die Matrizen G, Q, A, Q und A ein, die sich als zweck¬

mässig erweisen.

Die k-te Kolonne (Zeile) dieser 3x3-Matrizen wird mit X , (X, ) be-.k k.

zeichnet. Zudem benutzen wir häufig die Einteilung

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23

-X11

hi_Si

12

hi."13'

^23K33'

11 | „13/x11 1 x"\

11

SiK31

12

<22<32

13

<23<33

(*" I *. 3)t \

Einheitsmatrizen und Nullmatrizen der Dimension n werden mit 1

bzw. 0 symbolisiert.

Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass speziell für X = R die

Untermatrizen RU und R der Rotationsmatrix R(aßO) durch die

Elemente der dritten Zeile R ausgedrückt werden können:

R11Rl.,31

SA

R13 = -8/

,11 _

1 R31 / 0 l\*2. _

IT [-1 0)

(s) ¦ 3. (casß , sasß , c/5) (3.1.2.-4)

3.1.3 Allgemeine Transformation des Spin-Hamiltonoperators

Die Anwendung der verallgemeinerten Operatortransformation (3.1.1.-2)

auf sämtliche Spinräume des Hamiltonoperators (3.1.2.-3) ergibt

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- 24 -

H = II NRW NJ, 6,, H QJj^^W= "eHoÄ3®% %X n NR(k)' N^OO (3.1.3.-1)

k

+ (SRANg, INg1 - MngnH0R_ 3Ag.INI1 +%,foiN|1) n NR(k) ¦ N^tk)k

+ I [SRA(k)NR(k)'FkNR1(k) - nngkHoR_3NR(k)'FkNR1(k)+ NR(k)' I?'cQ(k)Ik"^1(lc)]Ng1N=1 n VD'N-'ft) .

-= (k)Die Transformationsmatrizen R, R und R werden im folgenden schritt¬

weise so bestimmt, dass die Aussendiagonalelementevon H, abgesehenvon Beiträgen der Quadrupolterme,für m_= m_ Null werden.

3.1.3.1 Elektronischer Zeemanterm

Durch den unitären Operator Q5 wird der elektronische Zeemanterm- EZH (erster Term von 3.1.3.-1) auf Diagonalform transformiert.Dazu muss die Vektorgleichung

R 3GR = (001)g (3.1.3.-2)

mit den Unbekannten R = R(R(<*/!y)) und g = g(R) gelöst werden. Mit der

Bedingung (3.1.3.-2) wird

"EZ * " - 1 - ~ _1H = ^eHogS3Nl'Ni n Vk)'NR (k) .

k

Die Grössen R und g lassen sich durch die folgenden Matrixoperationenbestimmen:

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25 -

i) R 3GR (R 3GR) = g2 = R 3GGR(3.1.3.-3)

ii) R_3G = gR3_

Die Lösungen von (3.1.3.-3) legen von R lediglich die Winkel ä

und ß fest, während V zwischen 0<Y < 2n frei wählbar bleibt. Im

weiteren zeigt die Relation R(3/jy) = R(00k)R(«^O) , dass die Wahl von

y nach der Bestimmung von ä und ß erfolgen kann.

Mit den Gleichungen (3.1.2.-4), (3.1.3.-3) und y= 0 finden wir für

R nach einigen Matrixumformungen

iL = R, {äßO) =- R ,G3. 3. rg . 3

R!!=R!!(^0)=i^g-rR.3G.3~R.3Gl2)R*1 = R^äßO)R = R (a/S0)= 13 =13 "9

g

1/2,

-0)

(3.1.3.-4)

wobei g = |(R GGR )(3.1.3.-4')

Sl2=l*3G-ä'^3,^Für die Eulerwinkel ä ,ß~ erhält man aus (3.1.2.-4) die expliziten Aus¬

drücke

1 ~ G33c/j =

- R ,G ,=—— cßr

g . 3 .3 g r

- 912sß =— (3.1.3.-4")

(ca sa) = R „G912 -3

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- 26 -

Die Gleichungen (3.1.3.-4) zeigen, dass die relevanten Eigenschaftendes B-transformierten elektronischen Zeemanterms u gH S als quadra¬tische Formen oder lineare Abbildungenvon R ausgedrückt werden

können.

Diese charakteristische Eigenheit wird typisch sein für alle weiteren

Transformationen.

3.1.3.2 Hfs- und Kernzeemanterm

Die Transformationen des Elektron- und Kernspinraums liefern für die-.Hfs , T-TNZTerme H und H des Zentralkerns

HHfS+HNZ = g NR(k)'NR,Q=(HHfs + H^NjVw(3.1.3.-5)

= [SRA - HngnH0R_3]lTO5lN|1 n NrW'Nr1*) •

k

Leider existiert kein Operator Ng , der (3.1.3.-5) auf die gewünschteForm

(XX X\

X X X 1 I - ji g H R ,( 0 0 Y )I (3.1.3.-6)/ n n o . 30 0 X /

bringt.- - - - - Hfs - - NZDie Terme S I und S I von H und I , I von H lassen sich

deshalb nicht gleichzeitig eliminieren. Der Grund liegt darin, dass

R{äßy) durch die Transformation von HS

bis auf den Faktor R(00f)vollständig bestimmt wird und H durch R(00y) allein nicht auf die

Form u g H R J00Y)I gebracht werden kann,n n o . 3

Es ist aber möglich, analog zur Methode von BIR, von m„ abhängigeo

und somit weniger allgemeine Operatoren N=, . zu finden, die denR(m )

Ausdruck

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- 27 -

(S3(001)RA - Hn9nH0R<3)RI

in jedem einzelnen Eigenraum von S mit Eigenwert mg auf Diagonal¬

form transformieren.

Für jeden Subraum mit in =m fordern wir

R (m0g"1GA - u g H l(3))R(mJ = (OOl)c(m ) . (3.1.3.-7).3 S n n o S o

Diese Beziehung mit den Unbekannten R(äßO,mg) und c(mg) entspricht

(3.1.3.-2). Für die Grösse c(rr

Rolle spielen wird, erhält man

(3.1.3.-2). Für die Grösse c(m ), die im folgenden eine wichtige

c(ms) = |(R_3C(ms)C(mg)R_3)1/2| (3.1.3.-8)

mit C(mJ = m_g_1GA - ug H 1(3) . (3.1.3.-8')o o il i\ O

Die Matrix C(mJ kann positiv, negativ oder nicht definit sein.

Mit den Relationen

c22(mg) = R<3C12(ms)C12(mg)R>3 (3.1.3.-9)

c23(mS) = R.3C.3(mS)5.3(mS)R.32 2 2C12+C3=C '

lauten die Matrixelementevon R(a/S0,mg) und die expliziten Ausdrücke

für die Eulerwinkel «, ß

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- 28

=RU{mS] =

c12(mg)c(ms) R, 3C. 3(mS)R. S^S'^V)=^4r^ R.C12(mg) (_; j)2- s ^V -3

,13, . ^12<*8> /M <3-1-3-10)0R3 K* = T^TT * ,C(mJi. ü c(m_) .3 S

= C12(mS)5/5 "

c(mj 3.1.3.-10'

Die Gleichungen (3.1.3.-10) und (3.1.3.-10') sind völlig analog zu

(3.1.3.-4) und (3.1.3.-4"). (G wird durch C(mJ ersetzt.)

Die Faktoren N=,N= und N^U'N'V) wurden bisher noch nicht voll¬

ständig definiert.

Setzen wir in jedem Diagonalblockdes Elektronspinraums (m0 = m )S S

R' = R = R(ms) und R(k)' = R(k) = R(k) (m )

und in den Aussendiagonalblöcken(m_ ^ mjS s

R' = R(mg), R = R(mg) und R(k)' = R(k)(mg), R(k) = R(k)(mg),so wird mit N=, ,N=l, .

= 1(I), N„(k), ,N-1(k), .= i(F '

R(mg) R (mg)' V^(mg) R (m )

der BB-transformierte Spin-Hamiltonoperator

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29

i) für in =m_ und unter Benutzung der Beziehungo o

VklFVfk) = R(k)Fk = ZNR(k)fkK N-^k) = I R{k)ik«RR k R K k

für die Ligandkerne

j.Hd = u gH mj(1) n 1(F ' (3.1.3.-11)

e o k

+ c(mJL n 1(F } + IR(mJQR(m )f U '^ 'S 3 k

S S k

+ I[c(k)(mg)i(I)Fk + i(I)I fkKR(k)(ms)Q(k)R(k,(ms)IkK]und

ii) für m /mg :

Had = N=,- .Ni1, , Fl N„(k),- ^"V), . (3.1.3.-12)R(mJ R (m ) ' ' R (m.) R (mg)

• [(S1 S2)(RU R13)AR(mg)f + I (§1 ^(R11 R13)A(k)R(k)(mg)Fk ] .

Der Klammerausdruck in (3.1.3.-12) kann mit den Matrizen

Ä(mg) = (RU R13)AR(mg)ÄW(ms) = (RnR13)A(k)R(kl(ms)

als

2 3

5?vw + l^*)(ms»v"geschrieben werden.

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- 30 -

(k) =

Die MatrixelementeÄMl,(ma) und Ä„„ (mj lassen sich mit R, R(mJ(k) S

und R (m_) durch bilineare oder quadratische Formen ausdrücken.

Sie sind im Anhang AI zusammengestellt.

Durch die BB-Transformation werden die Blöcke mit m = m (Diagonal¬es o

blocke bezüglich dem Elektronenspinraum) bis auf Elemente des

Quadrupoloperators diagonalisiert. Die Aussendiagonalblöckeenthaltennur Hfs-Terme, die bei dominanter Elektronzeemanenergie in einer

Störungsrechnung zweiter Ordnung berücksichtigt werden können (vgl.Kap. 3.1.7 ).

Die Anwendung der BB-Transformation auf die Terme H +H eines

Satzes von k äquivalenten Kernen erfolgt analog. Die Grössen R(m ),o

c(m ) und C(m ) in (3.1.3.-8) und (3.1.3.-10) sind dabei durch

„(kH . (k), . , „(k), ,R (m ), c (m ) und C (m_) zu ersetzen,o o o

3.1.4 Transformation des elektrischen Quadrupoloperators

Die Quadrupoltensorendes Zentralkerns (Q) bzw. der Sätze äquivalen-(k)

ter Ligandkerne (Q ) werden mit den im Abschnitt 3.1.3.2 hergelei-(k)

teten Matrizen R und R transformiert.

Für den k-ten Satz mit k äquivalenten Kernen gilt die Gleichung

HQ(k) = NR(k). , II^Q^N"1!«. ,R (mg) V R (mg)= I lkK Q(k)(mJ ik" (3.1.4.-1)

2_

x- 7=(k) , . v -V.K — _(k) , . v ,'kK ~k.it ~kK ~kn .

wobei Q(k)(ms) = R(k)(mg)Q(k)R(k,(mg) .

Mit k = 1 erhält man den entsprechendenAusdruck für den Zentral¬

kern .

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- 31 -

Aus (3.1.4.-1) werden die Matrixelementevon H und H explizite

berechnet.

Wir betrachten die beiden Fälle:

i) Matrixelementevon H in der Basis I ip. 1

-O(k) kii) Matrixelementevon H mit k = 2 und beliebigem I in der

Wignerbasis (35)

3.1.4.1 Zentralkern

Die Matrixelementedes BB-transformierten Quadrupoloperators für den

Zentralkern H berechnet man mit Hilfe der Gleichungen für die

Quadrate und gemischten Produkte von Spinoperatoren in der Eigen¬

basis.

<ImT|HQ|lmT> = I<ImJl2 | Im> Q (m_) (3.1.4.-2)1 i u 1 u 1 AU o

+ ^Q^(ms)<l5,ilV"+"I»"IP|I,ni'fKV

In Tabelle (3.1.4.-1) sind die expliziten Ausdrücke für die Matrix¬

elemente von H für einen beliebigen Kernspin I zusammengestellt.

Dazu ist zu bemerken, dass unabhängig von I nur die Matrixelemente

bis zu den zweiten oberen und unteren Seitendiagonalen von Null

verschiedensind. Die Elemente Q^ (m), welche für Zentral- und

Ligandkerne formal gleich lauten, sind im Anhang A2 wiedergegeben.

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- 32 -

Tabelle 3.1.4.-1

Explizite Ausdrücke für die Matrixelemente von H°

mI ml

<m -2 ml

m -2 ml

m -1 mI

mi mi

m +1 mI

m +2 ml

>m +2 ml

<Imi|H0| Im >

-A(I,mI-l)A(I,mI)(Q11(ms)-Q22(mg)+ 2iQ12(mg))

T(2mI-l)A(I,mI)(Q13(mg)+iQ23(mg))

4 (-Kl+ l)+3m2)Q33(ms)¦2-(2mI + l)A(I,mI+ l)(Q13(mg)-iQ23(ms))

TA(I,mI+ l)A(I,mI+ 2)(Qu(mg)-Q22(ms)-2iQ12(ms))

mit A fl.mj) = I(I + l)-m (m -1)

Für die Matrixelementevon RQ( eines Satzes k von zwei äquivalen¬ten Kernen in der direkten Produktbasis gelten dieselben Gleichungen.

3.1.4.2 Ligandkerne

Die Berechnung der Matrixelementedes Hfs-Operators für äquivalenteLigandkerne wird in der gekoppelten Basis beträchtlich vereinfacht,indem die Submatrizen mit ms = mg und m ^m in F-Blöcke(F=0,1, ..., £l ) zerfallen und sämtliche Elemente ausserhalb dieserBlöcke Null sind.

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- 33 -

Für den BB-transformierten Quadrupoloperator H wird die Bestim¬

mung der Matrixelementein der Wignerbasis jedoch erschwert, da

H nicht in einfacher Weise durch den Gruppenspin ausgedrückt

werden kann, was zu von Null verschiedenen Quadrupolelementen

zwischen den F-Blöcken führt.

Die Schlussformeln für die Energiematrix inklusive Quadrupol-Wechsel-

wirkung sind aber wiederum sehr durchsichtig und einfach.

Am Beispiel der Stickstoffliganden von CutsalL wird gezeigt (vgl.

Kap. 3.2.1.), dass nur eine Berechnung der Matrixelementein der

gekoppelten Basis die experimentell auftretenden Aufspaltungen im

ENDOR-Spektrum befriedigend erklären kann.

Wir beschränken uns bei der Bestimmung der Matrixelementevon

H auf zwei äquivalente Kerne I und I2 deren Einzelspins Ii=I2jedoch beliebig wählbar sind.

Die Basisfunktion in der Wignerbasis

__a)

j'/'Pm } ^T, ® NV, | ' S| Fm | | Ii I | li21

lautet mit 0 ^ F ^ 21

*FmF(tV = ^V V23' S'^ftS'^Z(3.1.4.-3)

Die Wignerkoeffizienten S sind dabei von der Form (35)

a) Zur Vereinfachung der Schreibweise setzen wir in diesem Abschnitt undim Anhang A3 : m =i , m. =i,

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34

(2I-F): (F + mj: (F-mJ:

SFmFIiImF-i F'- n/2F+ 1 V(F + 21 + 1)'.' V (I-i) L (I +i) 1 (I-mF + i)! (i + mp-i)

•(-l)1^-1 K-lf l,l+ \:l7;)' ^rl- F. (3.1.4.-4)K (F-k)1 (F + mp-icJUKK-m )'.

Im Anhang A3 sind die Spinoperatoren von H in der Wignerbasis

zusammengestellt, während die Matrixelemente von H mit F = 2 in

Tabelle (3.1.4.-2) wiedergegeben werden.

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35

Tabelle 3.1.4.-2: BB-transformierte Matrixelementedes Quadrupoloperators für

zwei äquivalente Kerne mit Spin I , I2 in der Wignerbasis (F < 2)

F-Block

F = 0

F = 2

Matrixelement

1-1

1 0

1 1

1-1 1 0 1 1

-Lp(i)q3 IyTp(i)Q" -^PWQ'Ip(l)Q3 i^TPUlQ"

-TOP(I)Q3

2-2

2-1

2 0

2 1

2 2

2-2 2-1 2 0 2 1 2 2

-i-P'(i)Q3 ip'WQ" 4x/6"P'(l)Q' 0 0

TjP'ÖJQj iv€"P'(DQ" -jjP'OJQ' 0

Ip'(i)Q3 -iV6>(i)Q" -ivTP'mQ'

4P'lI)Q3 -ip'OQ"

-ip'(I)Q,

Fm= FmF

F = 0

F = 2

0 0

0 0

0 0

0 0

0 0

2-2

2-1

2 0

2 1

2 2

l/vTo P"(I)0'*

2/x/30 P"(DQ"*

i/v/Fp-WQj2/v'Sb P"(I)Q"

1/V30 P"(I)Q'

mit Q' = Qn(™s>-Q22(mS)+2iQ12(mS)Q" = Q13(ms)+iQ23(ms)

und P(I) = 4I2+4I-3P"(I) = I(I+l)(4I2+4I-3)

P'(I) = 4I2+4I-15

a) Mit (F = 0—F = 2) sind die von Null verschiedenen Elemente zwischenden

Blöcken F = 0 und F = 2 bezeichnet.

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36

3.1.5 Transformation des Kopplungsoperators

Die Uebergänge zwischen den Eigenzuständen des Energieoperatorswerden durch die MW- bzw. RF-Felder induziert und durch den Kopp¬lungsoperator

H' = (H (t)(s )R(<*ßy) + H (t)(a )R("M) • (u GS - p g I)li> .v 2u .u "e n n

(3.1.5.-1)beschrieben.

Die Indizes v und jj geben die Richtungen der oszillierenden Felder

Hlw(t) (MW) und H2 (t) (RF) bezüglich dem Laborsystem an.

Der BB-transformierte KopplungsOperator lautet

= Hll>(t)%(mJÄI1(mJR.,(a00)R(0^)^eGfe~ VnS(mS)fJ+ H2p(t)%(mJÄI(mJK.p(a00)R(0^)[ »eG*S " VnS(mS)fl •

(3.1.5.-2)

3.1.5.1 Intensitäten der ESR-Uebergänge

Zur Bestimmung der ESR-Intensitäten können in (3. 1. 5.-2) der Term

"eH2^(t)ÄR(mJÄl(mJR.W(a00)5(0'"')GSSsowie die beiden Terme mit I vernachlässigt werden.

a) In (3.1.5.-1) werden die Terme mit den Gruppenspins F nicht auf¬geführt.

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- 37

Da für alle unsere ESR-ExperimenteH (t) || e gilt, beschränken wir

uns auf v= 1.

Der transformierte KopplungsOperator reduziert sich damit auf

S'=nH,.(t)k- .Ng,1 .R .(<*00)R(0/5y)GRS . (3.1.5.-3)Me 11 R(mg) R(mg) .1

Der Operator N=,- ,N=, , wird in der direkten ProduktbasisR(mg) R(mg)

\<l> ! ® \ $ \ durch die Drehgruppenkoeffizienten| Sm_| | Im |

D^ (R(mQ)R(mJ_1) = <</¦- | N=,- .='* . | * > (3.1.5.-4)m.m S S Im ' Rlm^lRlm^J ' im-

darstellt.

Zu den ESR-Uebergängen

mit m =m„+l liefert (3.1.5.-4) den Faktor (35)

|D-(I) (RtmJRtmJ-1)! 2=dlX) 2(/J(ms.m )) (3.1.5.-5)1 m.m S S mjm i> b

wobei c(Mmg,mg)) = c[/i"(mg)-/5(mg!] (3.1.5.-6)

Es ist möglich, das Argument /3(mg,mg) in (3.1.5.-5) ohne Kenntnis

der einzelnen Eulerwinkel /5(m ), /5(mg) zu bestimmen. Aus (3.1.2.-2')

(3.1.3.-8) und der Gleichung

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38 -

R 3c(mg) = c'mc)R3 (ms) erhalten wir

c(/3(ms,mg)) =(R(mg)R(mg))33 = R(mg)3 R(mg)3=

c(mg)c(mg) 5.3C(mS)5S)R.3 (3.1.5.-6)

2Mit diesem Ausdruck kann der Faktor d (/Km_,mJ) direkt als Funktion

des Vektors R (aßy) berechnet werden, wodurch die Ermittlung der

ESR-Intensitäten ganz wesentlich vereinfacht wird.

Vervollständigt durch die k Sätze äquivalenter Kerne lauten die, ESR-

Uebergangswahrscheinlichkeitenfür beliebige Spinquantenzahlen S, I

und F

r3 ~ ~ i

[Z_(R 1(aOO)R(0/iv)GR)A <Smg | SA| Smg>j•di0 2(/J(m_.mJ) n d(I l *(/».(m_.mJ) .

m^ S S * m_km k rk S S

(3.1.5.-7)

In Tabelle (3.1.5.-1) sind die Matrixelemente <Srh |sj Sm > und

die expliziten Ausdrücke für den Vektor

(R ^aOOjRtOßyjGR) zusammengestellt.Die ESR-Uebergänge (im = 1) werden im allgemeinen nicht mehr durch

die Auswahlregeln Am =Am k = 0 beschrieben.

Welche der Uebergänge m <^> m

mFk4=^mFk"erlaubt" oder "verboten" sind, bestimmen die Faktoren

^D 2^ J?k) 2

d- und d- . , beziehungsweisemm • m km k

deren Winkel f(mg,mg) und ß (m ,m ).

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- 39 -

Sind der Hfs- und Kernzeemanterm von derselben Grössenordnung,so

werden die Diagonal- und Aussendiagonalelementevon (3.1.5.-5)

vergleichbar und für anisotrope A-Tensoren stark richtungsabhängig,

so dass Begriffe wie "erlaubte Uebergänge" oder "verbotene Ueber-

gänge" nicht mehr definiert sind.

3.1.5.2 Intensitäten der ENDOR-Uebergänge

Der transformierte Kopplungsoperator des Kernzeemanterms lautet nach

(3.1.5.-2)

H2p(t)%(mJ?Il(1mJR.,(a0O)S(O/5,') KGRi! " VnSfa8li] '

S O

(3.1.5.-8)

wobei für ENDOR u = l und für Tripelresonanz p=l,2 gilt.

Da in der Basis nullter Ordnung die durch H2 (t) induzierten Ueber¬

gänge allein durch die Aussendiagonalelementeder Blöcke mit mg=mgbeschrieben werden, reduziert sich (3.1.5.-8) auf den Term mit Kern¬

spin I und den Faktor

%(m/l(mg) = lU)-

Für die Intensitäten der Uebergänge

|mg,mi> =#> |mg,mi>

erhält man somit den Ausdruck

3 i2|I[R (aOO)R(OMR(mj], <iSit I ^AI Imi>l • (3.1.5.-9),t=l •¦"

Die Komponenten des Vektors (R (<*00)R(0MR(mg)) sind in Tabelle

(3.1.5.-2) für ,u = 1,2 explizite aufgeführt.

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Sui(t-Sw)-(T+g)S

=

(Sui'S)v(B

Sui'Suic

{(I+8»'8)YI+B,U'8,=»-(8u.'8)vT-8,H'S,2f}^

{(xAi-s^'H+^v^'^f

i/ZS»oree

,zzn„

ißz

ZZ

Z2

'I

ZIf{/s»s

ZIdzs^jzsvs

66fr

££o(^o+TJo-)

"oTTo

i/s6

(«<SUIS

|Vg|Sws>

r(HD(<<i/o)a(oo»)1a)

(X=

<i)sJOiEJ9dosßuniddo>(UBui3a2

uaqosiuoJi>(ai3uejjaTuuojsuBJa-ag

S9Psiueiuenj

I-'S'I'C

siisqei

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- 41 -

Für die Uebergänge zwischen den Energieniveaus der Ligandkernegelten entsprechende Gleichungen.

ALLENDOERFER und MAKI (37) haben gezeigt, dass für genügend kleine2

H (t) die Intensitäten der ENDOR-Linien zu H2 Qund damit zu den

oben berechneten Uebergangswahrscheinlichkeitenproportional sind.

Unter dieser Voraussetzung entsprechen die in (3.1.5.-9) bestimmten

Intensitäten denjenigen der ENDOR-Uebergänge.

Die Matrixelementedes ersten Terms von (3.1.5.-8) mit mg^mgkönnen bei der Berechnung der ENDOR-Uebergängein der Basis erster

Ordnung nicht mehr vernachlässigt werden (38).

In der Literatur ist der Einfluss dieser Matrixelemente auf die ENDOR-

Intensität als "Enhancement" bekannt. GESCHWIND (39) veranschau¬

licht diesen Effekt in einem einfachen physikalischen Bilde, in dem

das durch das Elektron erzeugte Dipolfeld am Ort des beobachteten

Kerns vom RF-Feld moduliert und dieses dadurch verstärkt wird.

Berechnungen des "Enhancements" sind nur für sehr spezielle Lagen

zwischen den G- und Hfs-Tensorhauptachsenbeschriebenworden.

Der in diesem Kapitel abgeleitete Formalismus erlaubt es aber, die

ENDOR-Intensitäten in der Basis erster Ordnung in einfacher Weise

für allgemeine Lagen der Tensoren zu bestimmen.

Die Matrixelemente des vollständigen KopplungsOperators (3.1.5.-8)

in der Basis erster Ordnung sind durch die allgemeine Gleichung

<^-(1) H' </<(1)> = «l>-3y°> (3.1.5.-10)mm m Tm

4s E^ -E^ V *m 4"BEm - Ey mm

gegeben. Für die Elemente in der Basis nullter Ordnung mit einem

Kern und einem Elektron gilt

a) Mehrere Kerne können in guter Näherung einzeln behandelt werden.

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42

<*.2h' 0°> = <m: | -VnR./f I V *mgmg' (3.1.5.-11)

+ <mg| peR_>jGls|mg>D^mi{R(ms)R(msr1}.Die relativen ENDOR-Intensitäten lauten damit

M-U) fi 0(1)>| 2. (3.1.5.-12)

m m '

3.1.6 Eigenwerte, Uebergangsfrequenzenund Intensitäten in erster

Ordnung

Wir fassen kurz die wichtigsten Formeln zusammen:

i) Energieeigenwerte in erster Ordnung

E(mg,mI,m k)

(k)= ^gH mg + c(m )m + Je (mg)mFkk

-1/2 [l(I+ 1) - 3m2] Q^'tmg)2 2 2

+ I<FkmFk \Y(lkK +ik" +I3Ä ) |FkmFk>Q3k)(mg) . (3.1.6.-1)

Alle Koeffizienten und Matrixelementevon (3.1.6.-1) sind in den

einzelnen Abschnitten von Kapitel 3.1. und im Anhang A aufgeführt.

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- 43 -

ii) ESR-Uebergänge in erster Ordnung

E(m„+1 ,m',mpk) - E(m ,m ,m k)

(k) (k) i'

= )igH + c(m +l)in-c(ms)mj + l[c (mg+ l)mpk - c (mg)mFkJ

_I [Ki+i) _ 3m2]Q33(mg+l) +j [l(I+D - 3m2]Q33(mg)

+ (3.1.6.-2)

Die relativen Intensitäten dieser ESR-Uebergänge werden durch den

Ausdruck (3.1.5.-7) bestimmt.

Charakteristisch ist dabei für eine gegebene Aufstellung des Kristalls

der Faktor

di1' 2(/}(m_+l.mJ) 0 diF l 2(/5 (m +l,m )) .

m.m H S S k m.km k rk S o

iii) ENDOR-Uebergänge

Die ENDOR-Auswahlregeln lauten

Am = 0, Am = 1, Am k = 0 (3.1.6.-3)

oder Am = 0, Am = 0, Ampk = 1 . (3.1.6.-4)

Damit sind die Uebergangsfrequenzenin erster Ordnung gegeben durch

AE(mg,m +l,mj,m k)

= E(mg,mI+l, mpk) - Edng.m^nipk) (3.1.6.-3')

= c(mg) +4Q33(mg)(2mI+l)

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I

(Wo£'a£'a(su<).

£'a(SlU)ZI?(ZI)T£'^«Sui)ZIVT)-f°

°\£¦

1*S

SZI

;I?(°

T)a—p((

ur)°(m)

°/I)

a(bui)=*(!>¦*((SUI)ZID/T)-

f'

f'

97

(0T^(

m>Z;^+(S-)£'o£-h£'h(sui,o(o

o) e-H_|LJ((Sui)o(Sui)zi0/t).

r((suj)M(<<{/o)a(oo»)rta)

£z

zz

iz

ei

zi

ii

v"

(Z't=

rt)sjoiBjadosßunxddo>(ueui9az

ugreai^nuuaii3Tui.iojsuB.n-gg

S3palU3UISja

^--g-f-c;axjaqBi

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45

AE (m , m , mpk+l, mpk)

E(ms<m ,m k+1) - E(ms,mI#mFk) (3.1.6.-4')

c(k)(mg) + [ ] .

Die Klammer im letzten Term von (3.1.6.-4') kann aus (3.1.6.-1)

und den Tabellen im Anhang A (A2 ,A3) unmittelbar bestimmt werden.

Für die Intensitäten der ENDOR-Uebergängegilt nach (3.1.5.-9) in

der Basis nullter Ordnung

3

II[R (a00)R(0/5y)R(m_)l • < ImT | i, | Im > | 2.

1 — l . U o A 1 -^ i

Die Drehgruppenkoeffizienten treten erst in der Basis erster Ordnung

auf.

Die numerische Genauigkeit der nach dem BB-Formalismus berechneten

Energieeigenwerte und Uebergangsintensitäten wurde mit einer exakten

Rechnung an zwei Zahlenbeispielen überprüft.

Die auftretenden Fehler A in den ESR-Uebergängen erster Ordnung für

ein System mit dipolarer Wechselwirkung zwischen einem Proton und

einem Elektron sind dabei sehr gering:

1) A? :(-2, -2, 4) MHz, v = 10 MHz, =#-A~l kHz1 P

2) A^ :(-40,-40,80) MHz, v = 10 MHz, =^>A<100kHz

Besonders bemerkenswert sind auch die kleinen Abweichungen in den

Intensitäten der ESR-Uebergänge , deren genauere Bestimmung bisher

oft mit Schwierigkeiten verbunden war.

1) AI(aP) = 1/105 2) AI(AP2) = 5/103

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46 -

Für Systeme mit sehr grossen Hfs-Kopplungen oder mehreren Kernenerfüllen die ESR- und ENDOR-Frequenzen in erster Ordnung die an sie

gestellten Anforderungen bezüglich Genauigkeit nicht mehr. Durch die

folgende Störungsrechnung werden die Resonanzfrequenzen wesentlichverbessert.

3.1.7 Energieeigenwerte in zweiter Ordnung

In diesem Abschnitt werden für die Beiträge der Energieeigenwerte in

zweiter Ordnung

- - - 2

(2) ^-l<msmimFk I fil mgmImFk>|Wk^l - E ,

(3.1.7.-1)ö I F mgmjrripk m m m k

geschlossene Formeln angegeben und diese anschliessend diskutiert.

Mit Em m m k und <"1s"1l"1Fk '^' mgmImFR> bezeichnen wirS I F

die Energieeigenwerte erster Ordnung (3.1.6.-1) beziehungsweise die

Matrixelementeder Hfs-Wechselwirkung mit m_/m .

S S

(2)Die Berechnung von E erfolgt im Anhang B.m_m^m„K

Als Resultat finden wir die einfache Gleichung (BlD(BH')

' ^rn^k - tW'[A2(S,ms)(l-*i)P(mg;I,mi;Fk,mFk) (})-A2(S,mg+l)(l i)P(ms;I,mi;Fk,mFk) ( M] (3.1.7.-2)

mit

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47

P(mg;I,mi;F ,mpk)= Än(mg) n11(I,mI)Ä11(mg) + JT^Ü«rn^Ä13^)!13^)+{Ä13(ms)Ä(k)13(mg) + Ä(k)13(mg)Ä13(ms)} m^k

+ Ä(k)1,(ms)n11(Fk,mpk)Ä(k)11(mg)++ /T33(Fk,mpk)Ä(k)13(mg)A(k)13(mg) , (3.1.7.-2')

die ähnlich zu den Energieeigenwerten erster Ordnung als Summe von

hermitischen Formen ausgedrückt werden kann.

(I) (Fk)Die Drehgruppenkoeffizienten D- und D- treten im Aus-

mTmT m_,Km„K(2)

druck für E , nicht mehr auf, was die praktische Bestimmungm„mIm[,k

der Energiebeiträge zweiter Ordnung bedeutend vereinfacht.

Als typische Eigenschaft der Störungsrechnung zweiter Ordnung er-

scheint in P(m ;I,m ;F ,m k) der Term

(Ä13(mg)Ä(k)13(ms) + Ä^^KJA^KJJnynpk , (3.1.7.-3)

der aus gemischten Produkten der transformierten Hfs-Tensoren Ä(mg)und Ä (m ) gebildet wird. Da im allgemeinen Ä^p » A^„ , spielt

dieser Term für die ENDOR-Uebergängeder Liganden eine wesentliche

Rolle. Dies gilt ganz besonders dann, wenn das ENDOR-Spektrum auf

ESR-Linien mit grossem |m | beobachtet wird.

Eine solche Situation wird im Teil II diskutiert.

Die Gleichung (3.1.7.-2) kann leicht auf eine beliebige Anzahl von

Sätzen perfekt äquivalenter Kerne erweitert werden. Die erwähnten

Mischterme (3.1.7.-3) treten dann zwischen jedem Paar von Sätzen

und zwischen jedem Satz und dem Zentralion auf.

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- 48

3.1.8 Abhängigkeit der transformierten Grössen vom Drehwinkel

~MIn Einkristallmessungen dreht man das Molekülsystem e um eine zum

Laborsystem e feste Achse (e) .

Mit SM = eLR(<*ßy) (3.1.8.-1)

~Lwird die Drehachse von e aus gesehen

(e)M = R(aßy){e)L . (3.1.8.-2)

Der Ausdruck für (e) wird in die Rotationsmatrix

D{(e)M, <S]M

eingesetzt, welche die Orientierung von e als Funktion des Dreh¬

winkels jzC um die Drehachse (e) beschreibt (40).

Mit der Anfangsaufstellung (3.1.8.-1) erhält man für das um rf ge¬

drehte Molekülsystem

SMU! = eLR>/SF)D{(e)M,(*} . (3.1.8.-3)

In unseren Experimenten wird die Drehachse durch (e) = (100) gebil¬

det (vgl. Figur 3.1.-1), so dass

D{(e)M,*f} =D{R_1#

Die Drehmatrix zwischen e {jzC } und e (e {jzf} = e R'ia'ß'y')) lautet,

ausgedrückt durch jzC und die Anfangs Orientierung R{a:ßy)

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- 49

r:i = r.i

R'2 = R 2cv( - R 3Sj^ (3.1.8.-4)

r;3 =r_2s^ + r_3c^

Der Vektor R AOßy) muss somit in den Energieformeln durch R' {<xßy,<zflersetzt werden.

In den Tabellen (3.1.5.-1) und (3.1.5.-2) sind ferner für die Elemente

der Kopplungsoperatoren die Winkel a' ß'y' mit den Relationen

ca's/5' = casß

ca's ß' = sas/Jcizf - c/3s)Z^

s ß'cy' =-(sacßcy + casy)sjzf + sßcycrf

sß'sy' = (sacßcy + cacy)sfj + sßsycrf

cß' = sasßsd + c/5cizC (3.1.8.-5)

einzuführen.

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- 50 -

3.1.9 Korrespondierende ENDOR-Uebergänge

ENDOR-Uebergangsfrequenzen vom Typ

mS ^ mS' ml O "V mFk 4» mpk + 1

(3.1.9.-1)

"mS ^ "mS' "x^ "'i' ™pk "^ mpk + 1

erhält man in erster Ordnung durch die Resonanzbedingungen

+mgmImpk + 1~ E+mgmimpk=c (+mS)

E-m_mTmpk + 1~ E-mQmTmJc=c "^""V • (3.1.9.-2)

Das AusgleichsprogrammENDOR 2 berechnet aus einem der beiden(kW) und c(k)(-mj — *(k)

o fc.Uebergänge cv VmJ und cK '(-mj den Al '-Tensor

Beobachtet man in einem ENDOR-Experiment über genügend grosse(k)Winkelintervalle beide Resonanzen c (+m ), so lässt sich die Aus

O

wertung wesentlich vereinfachen, da durch die Bildung

[c(k)(-mg)]2-[c(k)(+ms)]2 = R_3[C(k)(+mg)C(k)(+mg)- C(k)(-ms)C(k,(-mg)]R_3

= ^k9kHog_1|mslR.3(A(k)G + GA(k))R.3 (3-1.9.-3)

(k)der zu bestimmende Tensor A nur noch linear auftritt (ProgrammENDOR 3).

Aus (3.1.9.-3) wird wiederum deutlich, dass nur für isotropes A

die korrespondierenden Linien c (+mj und c (-mJ symmetrischzur freien Protonenfrequenz verlaufen.

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51

3.2 Anwendung des allgemeinen Formalismus auf den Cu(sal) :Ni(sal)?-Einkristall

3.2.1 Spin-Hamiltonoperator

Der Spin-Hamiltonoperator (3.2.1.-1) lautet für einen Site des Cu(sal),

Komplexes

HCu(sal)2jj H GSe o

+ SACufCu - » gCU H ICu + ICuQCuiCu'n n o

2

+ SAF -ugHF + II Q In n o «=!

+ I (SA(k)Fk - u gkH„Fk)k

n"n o

[E S R] (3.2.1.-1)

[ENDOR]

mit den Spinquantenzahlen S - 1/2, I = 3/2, F = 2, F = 1 .

Die Summation im letzten Term erstreckt sich über die vier ausgewer¬

teten Protonen H1,,H,I_,H.I.,H,,1.il id ib ll

Mit [ESR] und [ENDOR] sind die Terme bezeichnet, deren Tensoren

vollständig mit den entsprechendenMethoden gemessen werden konnten.

Lediglich der A -Tensor der Stickstoffkerne lässt sich auf zwei Arten

ermitteln. Der Quadrupoltensor Q konnte aus messtechnischen

Gründen (Frequenzbereich) nicht bestimmt werden.

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- 52 -

3.2.2 ENDOR - Frequenzen und Intensitäten der beiden Stickstoff¬

kerne

Die Berechnung der Endor-Uebergänge der beiden perfekt äquivalentenStickstoffkerne erfolgt in vier Schritten unter Anwendung der in

Kapitel (3.1.) abgeleiteten allgemeinen Formeln.

i) ENDOR-Frequenzen in erster Ordnung

Die Matrixelementevon (3.2.1.-1) lauten für die DiagonalblöckeH_ (m=m ) nach der BB-Transformation

* F° 1 2

0 0 ßQ~* AQ"* <** -Jg" &•

1 Q„ -Q"3 ftwc.c.

2 c.c.

(-2cN+Qj -Q" ^Q' 0 03 ß

(-cN-2G3)/rQ" iQ'-Q- ^Q" «Q1

c.c.3 ft &

(cN-iQ3) Q"

(2cN+Q3)mit Q'=Q11(mg)-Q22(mg)+2iQ^2(mg), Q'* = konj.Komplex

Q"=Q*3(mg)+iQN3(mg), Q^Q^) , (3.2.2.-1)

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- 53 -

Der elektronische Zeemanterm und die Beiträge des Zentralions werden

in (3.2.2.-1) nicht mitgefUhrt, da diese Terme in H zu den N-ENDOR-

Uebergängen keinen Beitrag leisten. Ferner beschränken wir uns im

folgenden auf m =1/2. Die Rechnung für m =-1/2 verläuft analog.S o

Bei der Bestimmung der Uebergangswahrscheinlichkeitenwird gezeigt,

dass in dieser Näherung nur N-ENDOR-Uebergängeinnerhalb der

beiden F-Blocks F=l und F=2 von Null verschieden sind.

Die sechs ENDOR-Frequenzen

,,(1), Cu N,

N. „(1), Cu N (1), Cu NAEptmg^j. ,mp+l,mp) = Ep (m^nij ,mp+l)-Ep (m^n^ ,mp)

lauten nach (3.2.2.-1) in erster Ordnung mit m =1/2 und m=3/2

FN=1: AE^d/2,3/2,1,0) = cN(l/2) - 3/2 5^(1/2)4E(1)(l/2, 3/2, 0,-1) = cN(l/2) + 3/2 0^(1/2)

FN=2: AE^1'(1/2,3/2,2,1) = cN(l/2) + 3/2 Q^(l/2)M.2l\l/Z,Z/2,l,Q) = cN(l/2) + 1/2 Q^3(l/2)AB2l\l/2,3/2,0,-1) = cN(l/2) - 1/2 Q^U/2)AE^'d^,3/2,-1,-2) = cN(l/2) - 3/2 0^(1/2) (3.2.2.-2)

ii) Elimination grosser Aussendiagonalelementevon H

Durch die BB-Transformation werden die Quadrupolelemente in den

Aussendiagonalenvon H_ nicht eliminiert.

Für Cu(sal). gilt Q„„, Q',Q" « c (mc). Trotzdem ist die Voraussetzung2 33 o

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- 54

|!WflD.J <<|E" " E/ Vü (3.2.2.-3)

in der Störungsrechnungzweiter Ordnung mit

H^ ..

H*

E~„(2) V- HD,^kHD(^E„ = /_, E - E (3.2.2.-3')

für das Matrixelement

Cu =N -N,5| Cu ^N Nvrig.mj. ;F .niplHlm^mj ;F ,mp5

<l/2,3/2,0,0|H| 1/2, 3/2, 2,0> = V^Q^ (3.2.2.-3")

nicht erfüllt, da

|aD.;i.,BD,iJ = l<1/2'3/2,0,0|H|l/2,3/2,2,0>|2

= 2Q«2 > iE, - Ej2 = lE^d/2,3/2,0)!2= Q^/Die Energieeigenwerte E (1/2,3/2,0) und E* (1/2,3/2,0) werden so

stark gestört, dass ihre Bestimmung in erster Ordnung keine brauch¬bare Näherung liefert.

= F+ FDurch die Aehnlichkeitstransformation H = U HU mit der unitären

und von QT unabhängigen Matrix

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55

(ccp) 0 0 (-sp) 0 0

1

1

1

0

0

(s<p)0

0

0

1

1

(cf)1

1

(3.2.2.-4)

wird das Element <l/2 , 3/2 ,0,0 |H | 1/2 ,3/2, 2,0> der nahezu entarte¬

ten Matrix H Null.

Für die beiden Winkelfunktionenerhält man c<p = \/\ß, s<f = V2//3.Die Diagonalelemente

E^1'(1/2,3/2,0) = 0 und E^l/2,3/2,0) = -Q^transformieren zu

E^'d/2,3/2,0) = -2Q^3 und E^'d^ , 3/2 , 0) = Q^3 ,

so dass die beiden mit E (1/2,3/2,0) verknüpften Uebergänge im

NF = 2-Block die Werte

AE^ (1/2,3/2,1,0) = cN(l/2) - 3/2 Q^und 4E21}(l/2, 3/2,0,-1)=cN(l/2) + 3/2 Q^ (3.2.2.-5)

annehmen (vgl. Figur 3.2.2.-1)

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56 -

Das Element < 1/2 ,3/2,0,0|S| 1/2,3/2,0,0> des Blocks FN = 0 wird

durch diese Transformation von Null verschieden, da die gekoppelteBasis |4v,N N( nicht Eigenbasis des Quadrupoloperators ist.

[ t ,m I

iii) Stickstoff-ENDOR-Uebergängein zweiter Ordnung

In der transformierten Basis

UF (3.2.2.-6)Ol 1

lauten die MatrixelementeH(mS'mS)H(mS'mS) aus (B6)2IN

NR'(m m )s'(mg,m )f

= M(mg,ms)M(mg,mg) 8 © 1 (2F+1)FN=0

+ M&S'mS)+8 U^'m'V"^+ M(5lS'mS) » UF+(k)M(S,S'mS)+UF+ l(2I+1)«UF+(k)M(SlS'mS)(k)MS'mS)+UF . (3.2.2.-7)

FU beeinflusst in unserem Beispiel nur die beiden Energiebeiträge

r(2) . „(2)E „„ und E .

m_m , 00 mm ,20Ol o i

FMit der Trans formationsmatrix U und mc

= 1/2, mT= 3/2 erhalten wir

o 1

E(2)'

_, -l(R'(l/2,-l/2)-'(l/2,-l/2)tL1/2,3/2,00 W [H H ' 3/2,00; 3/2,00

* <M"/2'-1/2)t>3/2,3//tVl/!-1/\..2.»^ ,..(1/2,-1/2). M.Al/2,-1/2)1'. 2+ (M 's/2,3/2* M '20,20 *'

+ (WM(l/2,-l/2)(k)M(l/2,-l/2)+)2o 2Q s|} (3.2.2.-8)

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- 57

und

„(2)_

, -1 a'(l/2,-l/2)fl'(l/2,-l/2)+)E1/2,3/2,20 - KgHo> (H H '3/2,20:3/2,20

= (u gH0 ) {(M-1 ,„,(1/2, -1/2),,(1/2,-1/2)U" 3/2,3/2

+ (M (1/2,-1/2)+ ,(k) (l/2,-l/2)+.>3/2,3/2( M '20,20 Ctf

. ,..(1/2,-1/2)+ (k) (1/2,-1/2) 2+ (M >3/2,3/2( M '20,20 °*

+ ((k)M(l/2,-l/2)(k)M(l/2,-l/2)+)2o2oC2}. (3.2.2.-8')-

Die Energieeigenwerte in zweiter Ordnung können somit durch die mit

Fden Quadraten der Elemente von U gewichteten Matrixelementender

untransformierten Basis ausgedrückt werden.

iv) Relative Intensitäten

Die Intensitäten der ENDOR-Uebergängesind durch den Kopplungs¬

operator

«' = -%^21(t)R.ll(l/2)FN (3.2.2.-9)

in der Basis

Fm„= © wF

u

T-T'Cugegeben. Der Einfluss von H ist vernachlässigbar.

nsDer Diagonalblockder Kopplungsmatrix für mq = 1/2 lautet nach der

TFTransformation mit U

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- 58

=' F+-' FH = U THU

z 0 -z 0

23 2Z °

{2 -. n +

2Z .° 2Z

° I2- *3

-2z

^ +0 0-z z "z3 2Z

o %r o fz+ o

0 0 fz" z3 z+

0 0 0 z 2z

wobei z^= -Png^H21(t)(R_1R)p

(3.2.2.-10)

und Zl + iZ2

z =

Zl - iz2 .

Durch die Aehnlichkeitstransformation entstehen ausserhalb der

F-Blöcke zusätzliche Kopplungselemente -z~ und -z , welche Ueber¬

gänge zwischen F = 0 und F=2 erzeugen.

Die relativen ENDOR-Intensitätenwerden durch

|<l/2,3/2,F,mp | H| 1/2 ,3/2 ,F,mp>| 2

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- 59 -

bestimmt und sind in Tabelle (3.2.2.-1) zusammen mit den Resonanz¬

feldern aufgeführt.

Tabelle 3.2.2.-1

ENDOR-Uebergängezweiter Ordnung für zwei perfekt äquivalente Kerne* t -t -- Zentral

mit 1=1=1, mT1 2 =3/2, m„=l/2 und ihre relativen Intensitäten.

F ENDOR-Uebergang AE (mQ,mT u,m„+l,m_)r o 1 r rrel.Intens.

1AE^l/2,3/2,1,0) =cN(l/2)-3/2 Q^ (1/2)+A(6AN 'Cu-A+2B+2C]

AE^(l/2,3/2,0,-l)=cN(l/2)+3/2Q^(l/2)+ /i[6AN'Gu+A+2B-2C]

. 1

1

2

AE^(l/2,3/2,2,l) =cN(l/2)+3/2 Q^3(l/2)+/5[6AN'Cu-3A+2B+6C]AE^(l/2,3/2,l,0) =cN(l/2)-3/2 Q^3(l/2) + /S[6AN'Cu+3A+2B+2C]

AE^(l/2,3/2,0,-l)=cN(l/2)+3/2 Q^3(l/2) + /5[6AN'Cu-3A+2B-2C]

AE^(l/2,3/2,-l,-2)=cN(l/2) -3/2Q^3(l/2)+ /i[6AN'Cu+3A+2B-6C

2

1

1

2

2-0AE^(l/2,3/2,1,0) =cN(l/2)+3/2 Q^3(l/2)+/3[6AN ' Gu+A+2B+2C]

AE^0(l/2,3/2,0,-l)=cN(l/2)-3/2Q^3(l/2) + ^[6AN'Cu-A+2B-2C]

2

2

2 2 2?N -N .N yNA=A11+A12+A21+A22'

2 2

c=ÄN +ÄN° A13 A23

_N -N -N -NB=A12A21-AnA22

N,Cu=ÄNÄCuÄNÄCuA A13A13 23A23

A=(8uegHo)

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- 60 -

Eine Berechnung von H in der Basis erster Ordnung ergibt für sämt¬

liche Uebergänge mit m_ = 1/2 eine Zunahme der Intensität um durch¬

schnittlich einen Faktor von 840 (je nach Orientierung etwas verschie¬

den). Die Intensitätsverhältnisse bleiben somit auch unter Berück¬

sichtigung des "Enhancement" erhalten.

In Figur (3.2.2.-1) wird der Weg zur Ableitung des N-ENDOR-Spek-

trums noch einmal aufgezeigt.

Uebergänge1. Ordnung

1. OrdnungF+ F

+ U THU

Uebergänge2. Ordnung

c (+5)

(21-1,-2)Oh.o)

(210.-1) (2h,0)

;fc=~!i (2010^3) —

(2I2.1).(1I0.-1)

(20h,0)

3/2 Q„

I \ OI I v

/ I

0.1MHz

Figur (3.2.2.-1) Einfluss der verschiedenenApproximationenauf das

ENDOR Spektrum der beiden äquivalenten Stickstoffkerne (m =1/2),

(Q33 < 0)

a) Für m. -1/2 treten nur unwesentliche Aenderungen auf, da

A ¦» u g Hrnan o

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61

Eine Störungsrechnung zweiter Ordnung mit den Quadrupolelementen

in den Aussendiagonalenvon Hn ergibt für sämtliche Energieeigen¬werte den Beitrag

2cN(l/2)

3.2.3 ENDOR-Uebergängezweier äquivalenter Protonen

Die ENDOR-Uebergänge der äquivalenten Protonen des k-ten Satzes

lauten in erster Ordnung

,„, Cu P, ±1 P, , P(k), ,AE (m ,m ,mpk+l,mpk) = c (mg) •

Mit E aus (3.1.7.-2) und I U= m U= 3/2 erhält man für beide

Protonen die selben ENDOR-Uebergänge

mg=!l/2:4E(2)(tl/2,3/2,l,0)= täfht 1/2, 3/2,0,-1)

V! /», (Ä21Ä12 - All522' + ^«fÄ + ÄPlj=C (_l/2) +

2u gHre o

(3.2.3.-1)

Die Störungsrechnung zweiter Ordnung bewirkt somit für zwei äqui¬

valente Kerne mit 1=1 =1/2 in der gekoppelten Basis lediglich eine

Verschiebung der ENDOR-Uebergänge und führt nicht zu einer Aufspal¬

tung, wie sie für die Stickstoffkerne gefunden wurde.

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62 -

EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE

4.1 ESR-Spektren

4.1.1 ESR-von Cu(sal)2:Ni(sal)2In Figur (4.1.1.-1) ist ein typisches ESR-Spektrum für eine beliebige

Orientierung des Kristalls wiedergegeben.

N-H-ENDOR

2600—i

2800_J

Cu-N-H-ENDOF

3000 [Gauss] H0

63,Figur (4.1.1.-1) ESR-Spektrum von Cutsall., für eine beliebige

Orientierung (-140°C)

o a)Sämtliche Spektren wurden bei ca. -140 C aufgenommen.

a) Diese Temperatur wurde nach Abkühlung des Stickstoffschildes des

Kryostaten erreicht.

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63

Das Spektrum jeder der beiden nicht äquivalenten Lagen von Cu(sal).in Ni(sal). zerfällt in vier Cu-Gruppen (I =3/2), bestehend aus je

fünf Stickstofflinien mit den relativen Intensitäten 1:2:3:2:1 (Gruppen¬spin F =2). Einer der beiden Sites liegt oberhalb 3000 G. Vom zwei¬

ten beobachtet man Kupfergruppen um 2650 G und 2800 G, während

der Rest des Spektrums mit dem ersten Site überlagert ist.

Für vereinzelte Orientierungen wird eine zusätzliche Aufspaltung

beobachtet, die wir dem Proton H zuschreiben (Figur 4.1.1.-2).

Figur (4. 1.1.-2)

Zusätzliche Aufspaltung des

ESR-Spektrums durch das

Proton H

Die mangelhafte Trennung der beiden Moleküllagen in den X-Band-

Spektren und die Ueberlagerungder Stickstofflinieninnerhalb eines

einzelnen Sites für Orientierungen mit H parallel zur Komplexebene,führen zu relativ grossen Fehlern in der Bestimmung der Eigenwerte

von A und A und der Lage der Hauptachsen von g und g .

x yy

x "y

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- 64 -

Zur Bestimmung der Eigenwerte des G- und A -Tensors wurde der

Kristall um drei verschiedene, molekülfeste Achsen gedreht (Abschnitt

3.1.8).

Aus den gemessenen Resonanzfeldern wurden mit den Computerprogram¬men TENSOR 1 (O.Näherung) und PARA die Hauptachsenwerte des G-

und A -Tensors durch eine Ausgleichsrechnungbestimmt. Die G-

und A -Tensoren sind dabei als koaxial vorausgesetzt.

NFür die Berechnung des A -Tensors , der im Prinzip auch aus den

ESR-Daten ermittelt werden kann, benutzten wir die ENDOR-Resultate,deren Genauigkeit die Messung der Stickstoff-Aufspaltung aus den

ESR-Spektren um ein Vielfaches übertrifft.

Die Eigenwerte des G- und A -Tensors sind in Tabelle (4.1.1.-1)

zusammengestellt.

Tabelle 4. 1. 1 .-1 Eigenwerte des G- und A -Tensors von

Cu(sal)2:Ni(sal)2

g = 2.056 AGu = -109 MHzx x

g = 2.039 AGu = -111 MHzy y

g = 2.203 ACu = -609 MHzz z

ACu = -276 MHzISO

In planaren Cu-Komplexen ist das ungepaarte Elektron im wesent¬

lichen im d 2 2-Orbital lokalisiert, so dass A < 0 gilt. Die rela-x -y z

cutiven Vorzeichen zwischen A und A ,A hängen von der Grösse A.

z x y iso

ab. Messungen einer 0.005 molaren Lösung von Cu(sal). in Essig-

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65 -

säure Aethylester bei Raumtemperaturergaben für A einen Wert von

-256 MHz. Dieses Resultat ist in guter Uebereinstimmung mit dem

isotropen A -Tensor, den man unter der Annahme negativer Vor¬

zeichen von A ,A und A aus den Einkristalldaten erhält,x y z

4.1.2 ESR von Cu(dmg)2Der Cu-Komplex wurde in Ni(dmg) und Pd(dmg) eingebaut, um

2 *¦

erstens den Einfluss der verschiedenen Matrixsubstanzenauf das

Brückenproton von Cu(dmg). zu untersuchen und zweitens die Cu-Pd-105

Wechselwirkung zu studieren. (K Pd) = 7/2, I(Ni) = 0).

Die ESR-Daten von Cu(dmg) stimmen in beiden Wirtsgittern innerhalb

der Messgenauigkeit überein. In Figur (4.1.2.-1) ist das Pulver-ESR-

Spektrum von Cu(dmg)2/Rd(dmg)2 bei Raumtemperatur abgebildet.

Die beiden schwachen Liniengruppen im Tieffeldbereich werden durch

Moleküle mit den Orientierungen g ||H erzeugt. Da für Lagen desZ °

.Cu J AN ,.

H -Feldvektors in der Komplexebene die Werte für A und A mit-o

einander vergleichbar werden, beobachtet man im Hochfeldgebiet ein

^ »Cukomplexes Spektrum. Für die beiden Hauptachsenwerte gz und Az

Cuerhalten wir: g

= 2.13 , A =51.6 MHz.z z

JARRETT (41) findet im unverdünnten Cu(dmg)2-Einkristall (Dimere) für

g den Wert 2.136 .

z

ä) Für A > 0, A > 0 beträgt A. = -129 MHzx y iso

während für A > 0, A < 0 A. = -203 MHz wird,x y iso

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- 66

W

(a)

[G] Ho2950 32002700

Figur (4.1.2.-1)(a) Pulver-ESR-Spektrumvon Cu(dmg) /Pd(dmg)(b) Feldtiefste Liniengruppe, vergrössert. (Der Pfeil deutet das

H -Feld für ein optimales ENDOR-Signal an.)

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4.2 ENDOR-Spektren von Cu(sal)2

4.2.1 Kupfer-ENDOR

Für Lagen von H in der Nähe der Komplexebene (in Figur (4.1.1.-1)

mit Cu-ENDOR bezeichnet (zweiter Site)), beobachtet man einen Teil

des ENDOR-Spektrums vom Cu-Zentralion.

In Figur (4.2.1.-1) ist ein solches Spektrum mit zwei Cu-Uebergängen

dargestellt. Auffallend daran ist die Breite der beiden Linien (0.7 MHz),2+

die in derselben Grössenordnung auch von Boettcher an Cu -Zentren

in NH.C1 bemessen wurde (42).4

Die Cu-Linien lassen sich mit dem zur Verfügung stehenden Frequenz¬

intervall über einen Winkelbereich von ca. t 4° bezüglich der Komplex¬

ebene verfolgen (Figur (4. 2.1 .-lb)).

Die ENDOR-Frequenzen AE U(m ,m+l,m) für H parallel zur Molekül-oll O

ebene lauten mit (3.1.6.-3') und (3.1.7.-2) bis und mit zweiter Ord¬

nung, m = 1/2 und A , G axial

2 2„ A, (A|i+A, )+Ai|A, _AECu(l/2,3/2,l/2) 4-Vn\JgXH +3Q33(l/2)„ Ai „ All AiAECu(l/2,l/2,-l/2)=J--ngCUH " ±

2 *n n o 4p gHe o

2 2~ A, (A||+A| )-A||A±AECu(l/2,-1/2,-3/2)=^-ungnCuHo+^-J iQ^l/2)

e o

(4.2.1.-1)

In der Literatur sind einige wenige Quadrupoldatendes Zentralions

von ebenen Cu-Komplexen bekannt, die aus ESR-Messungen gewonnen

wurden (43-45).

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- 68 -

'RF

[MH.J (b)45

HO

>5

XbG 1,40 1^4 r

a

35 40 [MHz] VrFj—i—i ?

Figur (4.2.1.-1) Cu-ENDOR-Spektrumvon Cu(sal)

(a) Frequenzabhängigkeit (b) Winkelabhängigkeit

Die Werte für Q' liegen zwischen 12 MHz und 21 MHz, wobei

3eQ3QA

33 41(21-1) (4.2.1.-2)dz

Mit vergleichbaren Werten für Q' in (4.2.1.-1) erstrecken sich die

restlichen ENDOR-Uebergängedes Zentralions bis weit über 4 0 MHz.

Die Ueberlappung der Stickstofflinienverschiedener Cu-Gruppenerschwert die Beobachtung einzelner ENDOR-Linien (A = 40-50 MHz,A = 110 MHz), da eine gleichzeitige Sättigung mehrerer ESR-Ueber¬

gänge nicht zu vermeiden ist.

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69 -

Bei genügend grossem Frequenzbereich ( >100 MHz) ist es aber

prinzipiell möglich, mit Hilfe der Cu-ENDOR-Spektren genauere Eigen¬

werte des A "-Tensors in der Molekülebene zu erhalten. Diese Grös¬

sen sind aus den ESR-Spektren von Cu-Komplexen mit mehr als einem

Site nur ungenau bestimmbar.

4.2.2 Stickstoff-ENDOR

Beobachtet man während dem RF-Sweep die gesättigte, zentrale ESR-

Linie (ml; = 0) einer der vier Cu-Gruppen, so misst man ein Stickstoff-

ENDOR-Spektrum, wie es in Figur (4.2.2.-1) für eine beliebige Orien¬

tierung dargestellt ist.

rV\JW H-vwl^

20 22 24

[MHzJ RF

Figur (4.2.2.-1) Stickstoff-ENDOR-Spektrumvon Cu(sal)2:Ni(sal)2 für

eine beliebige Orientierung (10 K)

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- 70 -

Das Spektrum besteht aus acht Linien, wovon je zwei ein Doublett

mit Uebergängen unterschiedlicher Intensität bilden. Jeweils vier

ENDOR-Uebergänge(für mc = 1/2 und m_ = -1/2) sind ungefähr um

die zweifache Kernzeemanenergie (2u g H ) gegeneinanderverscho-* n n oben.a)

Die Aufspaltung aQ innerhalb jeder Vierergruppe wird durch die Quadru-

polwechselwirkungverursacht.

VrF

[MHz]28

yj ^¦22 ^NvN\. <jy

20"

60 100 140 <D

Figur (4.2.2.-2) Winkelabhängigkeitdes N-EI\TDOR-Spektrums

(Drehachse e, _L g )1 z

In Figur (4.2.2.-2) ist die Winkelabhängigkeitder N-ENDOR-Ueber-

gänge für eine Drehachse in der Komplexebene (e j_ g ) wiedergegeben.Die Spektren wurden dazu in 5 bis 10 -Intervallen aufgenommen.

a) Für G, A isotrop beträgt die Verschiebung exakt 2p g H .

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- 71 -

Die Orientierung H || g (rf = 50 ) mit der kleinen QuadrupolaufSpal¬

tung von 200 kHz ist durch einen Pfeil gekennzeichnet.

Die durch Effekte zweiter Ordnung hervorgerufene Aufspaltung

2 2 2 2,N ;.N 7N rNAU+A12+A21+A22,

2»egHo200-300 kHz

ist nur leicht riehtungsabhängig (Tabelle 3.2.2.-1).

Figur (4.2.2.-3) zeigt den Einfluss des RF-Feldes auf die Auflösungdes ENDOR-Spektrums.

(a) (b) (c)

Figur (4.2.2.-3) Auflösung der N-ENDOR-Spektren in Abhängigkeit der

RF-Leistung. (a) H < 10 G (b) H21 ~ 10 G (c) H21 > 10 G

Eine optimale Trennung benachbarter Linien wird für Felder H < 10 G

erreicht. Für H > 10 G treten auf Grund von Kohärenzeffekten

zwischen den MW- und RF-Feldern zusätzliche Uebergänge auf (46).

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72

N NDie Tensoren A und Q wurden unabhängig voneinanderaus den

experimentellen Daten der drei Drehungen ermittelt. Zur korrekten

Fortsetzung der ENDOR-Uebergängezwischen diesen Drehungen wurden

mit dem Programm USF70 die Winkel für welche die Spektren überein¬

stimmen bestimmt (Lagen, die durch Drehung um ? ineinander über¬

gehen).N

Nach Tabelle (3.2.2.-1) lässt sich bei der Berechnung von A die

Quadrupolaufspaltung durch die Bildung

AEf(l/2,3/2,0,-1) + AE^(l/2,3/2,l,0) M3AN,Cu+B

_i , 1 = c (1/2) +

e o

(4.2.2.-1).... a)eliminieren.

NZur Bestimmung von A und der Hyperfeintensoren der Protonen wurde

Kldas Programm ENDOR 2 verwendet. ENDOR 2 ist ein nichtlineares

Ausgleichs Programm für die gesuchten sechs unabhängigen Matrix¬

elemente des symmetrischen A-Tensors bzw. seiner Eigenwerte und

Eigenvektoren.

Ueber die Lage der Tensorhauptachsen bezüglich dem Molekülsystem

wird dabei keine Voraussetzung gemacht.

In einem ersten Schritt werden die Uebergänge c(m ) bestimmt und in

den darauffolgenden Operationen sämtliche Beiträge zweiter Ordnung

iterativ mitberücksichtigt. Die mittleren Fehler der Resonanzfelder

sowohl der Stickstoffliganden als auch der Protonen sind < 20 kHz.

Na) Die Beiträge zweiter Ordnungvon AE sind jedoch nicht durch alge¬

braische Summen der verschiedenenENDOR-Uebergängezu beseitigen.b) Herrn J. Keller sei an dieser Stelle für die Unterstützung in der

Programmierarbeit gedankt.

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73

Die Auswertung des Quadrupoltensors in erster Ordnung erfolgte mit

dem Programm Q-ENDOR in analoger Weise, indem sich nach Tabelle

(3.2.2.-1) die Quadrupolaufspaltung als

3Q33 = AE^(l/2,3/2,0,-l)-AE^(l/2,3/2,l,0)AE^(l/2 ,3/2,1, 0)-AE^(l/2 ,3/2,1,0)

+ _i i (4.2.2.-2)

schreiben lässt. (Der Term mit C wird dabei vernachlässigt)

Die Beiträge zweiter Ordnung des Quadrupoltensors Q (Gleichung

3.2.2.-11), die eine nahezu richtungsunabhängige Verschiebung der

Linien um 60-70 kHz verursachen, wurden bei der Bestimmung von A

mitberücksichtigt.

Die Daten von AN und Q sind in Tabelle (4.2.2.-1) zusammengestellt.N N

Nach (5) lassen sich die relativen Vorzeichen zwischen A und Q

aus den Intensitätsverhältnissen der N-ENDOR-Spektren bestimmen.N

Für Cu(sal)„ ergibt sich unter der Annahme von A. > 0 ein negatives2

Niso

Vorzeichen für Q .

x

Da die G- und A -Tensoren nur leicht anisotrop sind, wird der

Mischterm zwischen N und Cu (3.1.7.-3)

E») , 3<je + Xjjt?>4uBH 9)Misch 13 13 23 23 e o

klein, und die A -Daten verändern sich durch die Terme zweiter Ord¬

nung nur noch um geringe Beträge.

a) E:2,

= 0, falls G isotrop und A oder Au

isotropMisch

b) A -Daten in erster Ordnung:N N N

A = 51.37 MHz, A = 42.42 MHz, A =43.65 MHzx y z

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74

Tabelle 4.2.2.-1 Stickstoff-Kopplungsparameter von CufsalL/NMsal),(mittlere Fehler ± 20 kHz)

Hfs-Kopplungskonstanten

(MHz)Richtungscosinus a)

,NA =

X51 96

AN =

y42 10

AN =

z43 64

AN =

ISO45 90

0.985X0.166 )0.044/

•0.165\0.986 )

¦ 0.021/

• 0.0470.0130.999

Quadrupol-Kopplungs konstanten

(MHz)Richtungscosinus

-1.710.9130.4050.045

NQ = 1.91y

-0.4050.914-0.016

Q = -0.20z

¦0.048¦ 0.0040.999

b)e Qq = -3.82 MHzo

r]= 0.

a) Eigenvektoren im Koordinatensystemdes G-Tensors (Molekülsystem)b) e2Qq = 2QN

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75 -

Anzahl, Intensität und Lage der Stickstoffliniensind davon abhängig,

welcher der fünf ESR-Uebergänge einer Cu-Gruppe beobachtet wird.

So weisen die ENDOR-Spektren bei Sättigung der beiden äussersten

ESR-Linien (m = -2, 2) zwei, bei Sättigung der inneren drei ESR-

Uebergänge (m = -1, 0, 1) jedoch acht Stickstofflinienauf.

k kAllgemein gilt, dass bei Sättigung der Uebergänge |m | = F eines

aufgelösten ESR-Spektrums mit k äquivalenten Kernen von beliebigem

Spin I , die Linienzahl im ENDOR-Spektrum immer auf zwei reduziert

wird. Diese Vereinfachung des ENDOR-Spektrums durch Beobachtung

der äussersten ESR-Uebergänge ist für ESR-Spektren mit unaufgelöster

Hfs-Wechselwirkung (z.B. N-Liganden in Co-Picolinat) nicht mehr

möglich.

In diesem Fall misst man durch gleichzeitige Sättigung mehrerer Hfs-

Uebergänge eine Superposition der einzelnen ENDOR-Spektren, deren

Linien durch die unterschiedlichen Kernzeemanfelderentsprechend

verbreitert werden.

Die ENDOR-Uebergängezweier äquivalenter Ligandkerne in der gekop¬

pelten Basis F = I + I , mit I = I2 = 1 und mg = 1/2 sind in

Tabelle (4.2.2.-2) zusammengestellt.

In der ersten Kolonne wird mit m der gesättigte ESR-Uebergang be¬

zeichnet. Die berechneten ENDOR-Frequenzen sind in Tabelle

(3.2.2.-1) aufgeführt.N

Für m_ = 0 unterscheiden sich die ENDOR-Uebergänge

AE^ (1/2,3/2,1,0) und AE^(l/2 ,3/2 , 0 ,-1) sowie

AE^ (1/2,3/2,0,-1) und AE^(l/2,3/2,1 ,0) um C/2pegHQDer experimentell bestimmte Wert dieser Aufspaltung beträgt im Falle

der N-Liganden in Cu(sal) jedoch höchstens 5 kHz und liegt somit

unterhalb der erreichbaren Auflösung. Man erwartet deshalb bei der

Sättigung der zentralen Stickstoff-ESR-Linie an Stelle der sechs Ueber-

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76

Tabelle 4.2.2.-2 ENDOR-Resonanzfelder und ihre Intensitäten für

m =1/2 bei Sättigung der verschiedenen ESR-Uebergänge.

gesättigterESR-Ueber-gang

Nmp

AnzahlENDOR-Linien

ENDOR-UEBERGAENGE_N, Cu N, . NAE (mg.nij. ,mp+l,mp)

relativeIntens.

IN

-2 1 AE^d/2,3/2,-1,-2) 2

-1 4

AE^(l/2 ,3/2,-1, -2) 4E^Q(l/2,3/2,0,-1)

AE^ (1/2,3/2, 0,-1) AE^(l/2,3/2, 0,-1)

2

1

0 6

AE^(l/2,3/2,l,0) AE^0(l/2,3/2,o;-l)AE^(l/2 ,3/2,1,0) AE^(l/2 ,3/2,1,0)

AE^(l/2,3/2, 0,-1) AE^l/2, 3/2,0,-1)

2

1

1

1 4AE^(l/2 ,3/2,2,1) 4E^Q(l/2-3/2,1,0)

AE^(l/2 ,3/2,1,0) AE^(l/2 ,3/2,1,0)2

1

2 1 AE^d/2,3/2,2,1) 2

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77 -

l»)

l»)

(<J)

(«)

c(l/?> (-V2)

Figur (4.2.2.-4) Vergleich zwischen berechneten und gemessenen

N-ENDOR-Spektren für mg= 1/2 (a)-(e): mp: 2 bis -2

gänge für m = 1/2 ein Vierlinienspektrum mit den relativen IntensitätenN

I = 1:3:3:1 .

In Figur (4.2.2.-4) werden Linienzahl, Intensität und Lage der berech¬

neten Spektren mit den N-ENDOR-Messungen von Cu(sal) verglichen.—N

Dabei ist Q . für alle gemessenen Orientierungen negativ.

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- 78

Berücksichtigt man die unterschiedlichen Linienbreiten der gemessenen

Uebergänge, so ergibt sich eine befriedigende Uebereinstimmung mit

den berechneten Intensitäten. Die Grösse der Aufspaltung A/2u gH

(Tabelle 3.2.2.-1) für m =-1, 0 und 1 stimmt ebenfalls gut mit den

berechneten Werten überein.

4.2.3 Protonen-ENDOR

Gemeinsam mit dem N-ENDOR-Spektrumwerden bei Sättigung der ESR-

Linien auch die ENDOR-Uebergängeder Protonen in der Umgebung des

Zentralions beobachtet. Die Hfs-Wechselwirkung der Protonen ist

dabei (mit Ausnahme von H für gewisse Orientierungen) kleiner als

die Breite der ESR-Linie, so dass diese Kerne zur inhomogenen

Verbreiterung der ESR-Uebergänge beitragen.

Alle Protonen, ob intra- oder extramolekular, treten in Cu(sal)„/Ni(sal).paarweise äquivalent auf. Nach (3.2.3.-1) sind die ENDOR-Frequenzenzweier äquivalenter Kerne mit Spin 1=1 =1/2 für m = 1/2 und m =-1/21 2 o o

bis und mit zweiter Ordnung gleich gross. Pro Satz äquivalenterProtonen werden somit zwei Resonanzfelder beobachtet (Hoch- und

Tieffeldübergang).

In Figur (4.2.3.-1) ist ein typisches Protonen-ENDOR-Spektrum abge¬

bildet. Neben der breiten Matrixlinie bei v= P g H =11 MHz,

p nMn o

die durch schwach gekoppelte Protonen mit einem Abstand bis zuo

20 A um das Cu-Ion erzeugt wird, sind für die gewählte Orientierungsieben Paare äquivalenter Protonen aufgelöst.

Bei der Drehung des Kristalls verschwindet ein Teil dieser Uebergängeüber grosse Winkelintervalle unter der Matrixlinie, was ihre Auswer¬

tung erschwert.

Die Intensitätsunterschiede der beobachtetenENDOR-Linien für m =1/2und m =-1/2, besonders deutlich ausgeprägt bei den Protonen Hlc,

o 15

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79

H.6 HuI i

H21 • ¦

| Hl!1 ! i s I ' 1

1 ; J f > ,

H*I

? [MM.] S,

Figur (4.2.3.-1) Typisches Protonen-ENDOR-Spektrum von

Cu(sal)2/Ni(sal)2 (10 K)

sind auf die oben erwähnten Beiträge des KopplungsOperators in der

Basis erster Ordnung zurückzuführen.

Die Linienbreite der ENDOR-Uebergängebeträgt =100 kHz und liegt

deutlich unterhalb derjenigen von (5). Die Verwendung des reinenCo

Isotops Cu und die H -Feldmodulation einzelner N-ESR-Linien dürf¬

ten dafür verantwortlich sein.

Die korrespondierenden Protonenlinien für m = 1/2 und m =-1/2 liegenim allgemeinen nicht spiegelsymmetrischzur freien Protonenfrequenz

v . Dies ist besonders deutlich aus der WinkelabhängigkeitderP

Hoch- und Tieffeldlinie von Hn. ersichtlich (Figur 4.2.3.-2), dereni b

Schnittpunkte beide oberhalb v liegen.

Die mit dem Programm ENDOR 2 bestimmten A -Tensoren für die vier

Protonen sind in Tabelle (4.2.3.-1) zusammengestellt. Jedes Proton

wurde einzeln ausgewertet und die Wechselwirkung zwischen ihnen

vernachlässigt.

a) Symmetrische Linienpaare erhält man nur für G, A isotrop.

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30 -

\ 'RF\\

[MHz]NN//

16

\

S\

15 .//////

/16,^

\ /—\ '

10 \ »

/\ -\ .-w..-r

V-ü /x /

l^V

20 60 100 140 ^

Figur (4.2.3.-2) Winkelabhängigkeitder Proton-ENDOR-Uebergänge

für eine beliebige Orientierung.

Die Zuordnung der Tensoren erfolgte mit Hilfe der Punkt-Dipolnäherung

für ein Proton und ein Punktelektron am Ort des Zentralions. In dieser

Approximation liegt der Eigenvektor des grössten positiven Eigenwer¬

tes Ap auf der Verbindungsgeradenzwischen Zentralion und Proton.

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31 -

Da Moleküle oft in mehreren magnetisch nicht äquivalenten Lagen in

einem Wirtsgitter eingebaut werden, erhält man je nach Orientierung

des Kristalls entsprechend komplexe ESR- und ENDOR-Spektren.

Protonen-ENDOR-Spektren von überlagerten ESR-Linien verschiedener

Sites lassen sich aber bei CutsalL leicht trennen, indem bei geeig¬

neter Wahl des H -Feldes die ESR-Uebergänge der beiden Sites an

verschiedenen Punkten gesättigt werden.

1 Site l

-e

Figur (4.2.3.-3) verdeutlicht

diesen Sachverhalt. Der unter¬

schiedliche Einstrahlort äussert

sich in einer Phasenverschiebung

der beiden ENDOR-Spektren

zueinander.

Figur (4.2.3.-3)

In Figur (4.2.3.-4) ist ein schönes Beispiel einer vollständigen Tren¬

nung (Phasenverschiebungum 180 ) der beiden Protonenspektren

wiedergegeben.

a) Auf Grund der doppelten Modulationwird der ESR-Uebergang auf dem

Maximum der Linie gesättigt.

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32 -

T Sital

^

5ite 2

18 [mh»] ' "Vtjf

Figur (4.2.3.-4) Vollständig getrennte Protonenspektren der beiden

Cu-Sites.

4.3 ENDOR-Spektren von Cu(dmg)

Untersuchungen von RIST und HYDE (6) an einer Reihe von planarenMetallkomplexen haben gezeigt, dass bei der Beobachtung von ESR-

Uebergängen, die durch ausgezeichnete Orientierungen der Moleküle

im Pulver erzeugt werden, das ENDOR-Spektrum einkristallähnliche

Auflösung aufweist.

Da der G-Tensor in planaren Cu- und Silberkomplexen mit vier

N-Liganden angenähert axial ist (47), geben nur Molekülorientierungenmit g || H zu solchen Spektren Anlass.

Die feldtiefste Liniengruppe in Figur (4.1.2.-1) entsteht durch eine

Superposition von Moleküllagen deren g -Achsen ungefähr in Richtungvon H zeigen. Gegen das untere Ende dieser Liniengruppe wird das

Integrationsgebiet über die verschiedenen Orientierungen immer kleiner,

wodurch die Auflösung des ENDOR-Spektrums weiter zunimmt. Für ein

optimales Spektrum muss deshalb ein Kompromiss zwischen Signalinten¬sität und Auflösung geschlossen werden.

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(doü

3Di

JC3

OJ3

>O

DicQ.O5N

oa;

coO.O

ffi

.ccnc

U*

<1)

CDco

CDq

nf

oo

^tj)m

^H

(O

¦—I

*^

r—I

ct>coo

rooio

^-t

oI

I

OH

(D

^-tO

<M

CT)OJ

CT)CM

CT)COO

COCT)

ffi

mm*?

nmn

¦—i^roo

^to

^r

<x>^r*

co

i—im

ct)C^tDO

l£>t>*O

OOCT)

OOOOOO

^(ß

(-Df—ILO

i—ItO

Os]

in

co

>-<

c^in^r

^h

co

ooooooooo

oII

ffiffi

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84 -

H ist in Figur (4.3.1.-1) fürz" o

4.3.1 Stickstoff-ENDOR

Das N-ENDOR-Spektrummit g

Cu(dmgL/Ni(dmgL (a) und Cu(dmg)2/Pd(dmg)„ (b) wiedergegeben.

Obwohl beide Pulverproben ungefähr die gleiche Cu-Dotierung aufwei¬

sen (0.95% und 0.90%), ist die Auslösung für Cu(dmg)2/Ni(dmg)2bedeutend grösser.

In Cu(dmg)9/Ni(dmg).werden fünf Linien beobachtet. Wir schliessen

daraus, dass die vier Stickstoffliganden nicht genau äquivalent sind.

Für 3QN

33,N,

3Q^, = 0.6 MHz und A33 z

erhalten wir die Werte:

N46.3 MHz.

Die Hfs-Kopplung A liegt 1 MHz unterhalb dem von (6) gefundenenz

Wert.

MHilWHi]%

Figur (4.3.1.-1) Einkristallähnliches Stickstoff-ENDOR-Spektrumfür

gzj|Ho. (a) Cu(dmg)2/Ni(dmg)2 (b) Cu(dmg)2/Pd(dmg)2

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35 -

4.3.2 Protonen-ENDOR

Neben einer schwachen Matrixlinie werden für 9ZliH0 zwei weitere

Protonenübergängebeobachtet.

In einer Cu(dmg) /Ni(dmg) -Probe wurden die Brückenprotonen durch

Deuterium ersetzt, was eine eindeutige Zuordnung der Protonenlinien

ermöglichte.

i) Brückenproton

Figur (4.3.2.-1) zeigt die Hochfeldübergänge der Brückenprotonen des

Gu-Komplexes in den beiden Wirtsgittern. In der Pd-Matrix tritt ein

Doublett mit einer Aufspaltung von 0.5 MHz auf, während in der

Ni-Matrix nur eine ENDOR-Linie gemessen wird.

W

16 17_l_

b)

[MHz]'RF

Figur (4.3.2.-1) Hochfeld-ENDOR-Uebergänge des Brückenprotons,

(a) Matrix: Ni(dmg) (b) Matrix: Pd(dmg>2

a) Herrn F. Ackermann sei für die Herstellung der deuterierten Probe

bestens gedankt.

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- 86 -

Die Kopplungsparameterbetragen |Ap(Ni)| = 8.8 t 0.2 MHz

|Ap(Pd)| = 8.4 t 0.2 MHz und 9.4 t 0.2 MHz

Für Orientierungen des H -Feldes in der Komplexebene (Hochfeldgebietdes ESR-Spektrums)wurden A -Tensorwerte von maximal 10 MHz

gefunden.

ii) Methylenprotonen

Symmetrisch zur Matrixlinie treten zwei schmale (AH= 250 kHz), inten¬

sive ENDOR-Linien auf, die durch die Deuterierung nicht beeinflusst

werden.

Es handelt sich bei diesen Uebergängen mit A = 1.3 MHz vermutlich

um die Methylprotonendes Cu-Komplexes.

Aus der Dipol-Approximation erhält man All (Methyl) ~ -0.6 MHz.

Dipolkopplung und isotrope Wechselwirkung sind damit von derselben

Gross enordnung.

Eine Wechselwirkung zwischen dem ungepaarten Elektron und den

axialen Palladiumliganden wurde oberhalb 5 MHz nicht gefunden.

4.4 Tripelresonanz

Vor rund einem Jahrzehnt beschrieben COOK und WHIFFEN (48) eine

Methode die es erlaubt, die relativen Vorzeichen von Hfs-Kopplungs-

konstanten zu bestimmen.

Die beiden Autoren verwendeten in ihren Untersuchungen zwei Radio¬

frequenzfelder und nannten das Experiment "Doppel-ENDOR".

Inzwischen wurde diese Tripelresonanz-Technik vor allem von DINSE

und Verf. (49) weiterentwickelt. Einige Anwendungsmöglichkeitendieser

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87

neuen Spektroskopie haben wir im folgenden zusammengestellt:

— Verbesserung des Signal/Rausch-Verhältnisses— Verschmälerung der Linienbreite

— Bestimmung der Anzahl Protonen die zu einer einzelnen Hfs-Konstan¬

ten beitragen— Trennung von mehreren Sites die im ESR-Einkristallspektrum über¬

lagern, oder allgemein von verschiedenen paramagnetischen

Spezies im selben Kristall

— Auslösungsverbesserungdes Pulver-ENDOR-Spektrums

Besonders die beiden letztgenannten Punkte haben uns veranlasst, ein

Tripelresonanzgerät zu bauen.

Zur Illustration der Funktionstüchtigkeit unseres Gerätes zeigen wir

ein Tripelresonanzspektrum, das die Bestimmung der relativen Vor¬

zeichen der A-Tensoren zweier Protonen erlaubt. In Figur (4.4.-1)sind Ausschnitte aus dem ENDOR- und dem Tripelresonanzspektrumvon Cu(sal)„ abgebildet.

In einem ersten Experiment beobachten wir die Aenderung der ENDOR-

Linie [l] (10.1 MHz) als Funktion der zweiten RF-Frequenz (b).

Sweept man über die korrespondierende Linie von [l] , so wird das

ENDOR-Signal verstärkt (13.22 MHz-Linie). Ist dagegen die Resonanz¬

bedingung für die korrespondierende Linie von [2] erfüllt, so schwächt

sich das ENDOR-Signal ab (13.58 MHz-Linie). Das umgekehrte Ver¬

halten zeigt das Tripelresonanzspektrum von [2] (c).

Da der korrespondierende Uebergang des beobachteten Protons immer

mit einer Intensitätszunähme antwortet, schliessen wir aus den beiden

Spektren, dass erstens die Vorzeichen von A für die beiden Protonen

verschieden sind und zweitens die Reihenfolge der Linien (Zuordnung!)im Hochfeld vertauscht wird.

a) Das ENDOR-Spektrumwurde mit dem Gerät ENDOR 2 aufgenommen.

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12

[I

»w

135 aejMHl] V,

(b) (0Tripel

(a)M Vlr

Figur (4.4.-1) ENDOR- und Tripelresonanzspektren von Cu(sal) .

(a) ENDOR-Spektrum, (b)(c) Tripelresonanzspektren von [l] bzw. [2]

In weiteren Untersuchungen wurde unter anderem festgestellt, dassbei Beobachtung des Brückenprotons das Tripelresonanzsignal vom

Aldehydproton bedeutend grösser ist als dasjenige der korrespondieren¬den Linie von H . KurzgeschlosseneENDOR-Uebergängevon fremden

Protonen können damit stärkere Relaxationsänderungen hervorrufen als

eine Bestrahlung des zweiten Ueberganges des beobachteten Protons.

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89 -

Es steht uns mit der Tripelresonanzmethode somit ein Instrument zur

Verfügung, mit dem die Relaxationswege in einem komplizierten

Levelschema studiert werden können.

Erste Erfolge zur Auflösungsverbesserungvon Pulver-ENDOR-Spektren

konnten kürzlich erzielt werden.

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- 90 -

5. DISKUSSION DER EXPERIMENTELLENERGEBNISSE

5.1 Cu(sal)2

5.1.1 Das MO-Modell

Zur Interpretationder Hfs-Daten der Stickstoffkerne von Cu(sal) ver¬

wenden wir eine MO-Theorie, wie sie erstmals von MAKI und

McGARVEY entwickelt wurde (43). Eine erweiterte Form dieses Modells

für die Kernkonfiguration, bestehend aus Zentralkern und zwei Paaren

von äquivalenten N- und O-Liganden mit Symmetrie D„, , wurde vonzh

LORENZ und GUENTHARD angegeben (50).

Unter Verweisung auf diese Arbeit erwähnen wir hier nur die für die

Bestimmung der Spindichten und Mullikenpopulationen der ersten

Koordinationssphäre notwendigen Gleichungen und Definitionen.

Die relevanten elektronischen Eigenschaften werden durch ein d -Ein¬

elektronensystemapproximiert. Der elektronische Grundzustand lässt

sich in planaren Cu-Komplexen im wesentlichen durch die Wellenfunk¬

tion

IV =a%l - »'n*N1 - «0*01 (5.1.1.-1)

beschreiben, mit dem normierten Atomorbital des Zentralions

%l = C9dx2-y2 ~ s,,dz2 (5.1.1.-2)

und den normierten Linearkombinationen der Ligandorbitale

*N1 = NN1 2-1/2(-xd) + *x(3»

^Ol = N01 2"1/2(«y(2> " "y(4)) • (5.1.1.-3)

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N,

02

CuN,

91 -

Die Hybridfunktion a,, die Normierungs-konstanten N„ N, sowie dieNl' Ol'Normierungsbedingungfür die Funktion

|a > sind durchg

o. = n<K(2p.) + (l-n2)1/2 <KI

NN1 = (1 + S13(VV2V>

2s) i=x,y

1/2

N01 = (1 + S24UL'ffL'2R0)) -1/2

(5.1.1.-4)

(5.1.1.-5)

und

a2 + a'2N + a'2Q- 2aay^^J. 2^Q(%1^J+ 2<,,Na'0%1^01)= ' (5.1.1.-6)

definiert.

Die Hybridisierungsparameter n , n und die Entwicklungskoeffizienten

a,a^ und a' werden aus den experimentellen Daten ermittelt.

Die auftretenden Gruppenüberlappungsintegrale (*M1>*»T1). (<c»/n >®n )und '^Nl'^Ol' wie auch die Li9and-Ll9and-Ueberlappungsintegrale

S13 und S24 lassen sich durch Standard-Zweizentrenintegrale aus¬

drücken (5 0).

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92 -

5.1.2 G-Tensor

i) Der Einfluss der axialen Liganden auf den G-Tensor

Die Eigenwerte des G-Tensors zeigen eine starke Abhängigkeit bezüg¬lich der axialen Koordination, die von AMMETER, RIST und GUENTHARD

(44) an den Komplexen Cu(II)-Picolinat und Cu(II)-Oxichinolat in ver¬

schiedenen Matrixgittern untersucht wurde. Mit zunehmender axialer

Koordination (Oktaedersymmetrie) nimmt g auf Grund der elektro-z

statischen Wechselwirkung des Cu-Ions mit dem Wirtsgitter zu.

Die orthorhombische Deformation des a, -Grundzustandes wird durchigden Parameter <f bestimmt. Die Grösse sln<p ist somit ein Mass für

die Beimischung des d 2 2 -Orbitals bei Symmetrie D Sie lässtoz —r Zn.

sich aus den Resultaten einer LCAO-MO-Theorieerster Ordnung nach

McGARVEY (51) angenähert berechnen durch

Ag + AgAg -Ag ~ 4\/3sin<pcos<» -—

, Ag. = g.-g

Mit den g-Werten von Cu(sal) (Tabelle 4.1.1.-1) erhält man für

sin?) = -0.054.

MOORES und BELFORD (52) finden am ähnlichen Komplex Bis-(N-methyl-salicylaldiminato)Cu(II) (Cu(msal)J substitutiert in Ni(msal)„ für g2 2 x

und g praktisch die selben Werte (g = 2.056, g = 2.0386). Das

d3z2_r2-Orbital dürfte also trotz starken Abweichungen in den Hfs-

Daten der Stickstoffkerne in beiden Komplexen ungefähr gleich besetzt

sein.

ii) Lage der Hauptachsen des g-Tensors

Als molekülfestes Koordinatensysteme des Kristalls wurde das

Hauptachsensystem des G-Tensors gewählt und alle weiteren Tensor¬

achsen darauf bezogen. Der Zusammenhang zwischen den beiden zur

Kristallorientierungbenutzten Habitusflächen und dem G-System wird

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93 -

im Programm PARA berechnet. Die Lage des Cu-Komplexes bezüglich

diesen Flächen (und damit zum G-System) kann im Prinzip aus den

Röntgendaten ermittelt werden. Auf Grund der in Kapitel 4.1. erwähn¬

ten Fehler in der Bestimmung der Richtungen der G-Tensorhauptachsen

in der Molekülebene, erweist sich dieser Weg als ungünstig. Ledig¬

lich die Hauptachse g steht aus Symmetriegründensenkrecht zur

Komplexebene.

Die Relation zwischen den Achsenrichtungenvon g und g und demx y

Molekül wird deshalb näherungsweise aus den ENDOR-Daten der Pro¬

tonen berechnet.

Eine Ueberprüfung dieser Daten zeigt, dass die weiter entfernten

Protonen H und H für die Lagebestimmung von gx# g ungeeignet

sind.

Wir werden bei der Besprechung der verschiedenen Protonen diese

Problematik wieder aufgreifen und erwähnen hier lediglich das Ergebnis:

Die Hauptachse von g bildet mit der VerbindungsgeradenCu-N einen

Winkel a= 2-3° (vgl. Figur (5 . 1. 5.-5a)).

Mit a sind die Richtungen sämtlicher gemessener Tensorhauptachsen~M

im Molekül bezüglich e bekannt.

5.1.3 A U-Tensor

Der A-Tensor des Cu-Ions wurde in Kapitel 4 der Vollständigkeit halber

angegeben. Die Eigenwerte A und A sind innerhalb der Fehlergrenzenx y

dem Betrage nach gleich, so dass zur Ermittlung der relativen Vor¬

zeichen von A und A in der Komplexebene die Beziehungx y

Ag < Ag < Ag — A > A > Ayx y z x y z

nicht verwendet werden kann (55).

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94 -

5.1.4 Stickstoff-Liganden

5.1.4.1 AN-TensorDie Daten des Hfs-Tensors der beiden Stickstoffkerne sind in Tabelle

(4.2.2.-1) aufgeführt. Der Hauptachsenwert A wurde bereits von

RIST und HYDE (6) aus dem Pulver-ENDOR-Spektrum ermittelt.

Die Werte AN(Einkristall) = 43.64 MHzz

AN (Pulver) =43.8 MHzz

stimmen gut überein, was die Genauigkeit der Pulvermessung für

gewisse ausgezeichnete Orientierungen belegt.

Die ungewöhnlich grosse Hfs-Kopplung für Cu(sal) lässt sich durch

die zusätzliche Bindung der beiden Chelat-Ligandenüber die

O-H. . .O-Brücken erklären. Noch ausgeprägter ist dieser Einfluss bei

Cu(dmg)2.N o

Die längste TensorhauptachseA bildet mit g einen Winkel von 10

(vgl. Figur (5. 1.5.-5a) und liegt in guter Näherung parallel zur Sym¬metrieachse des 2p -Orbitals. Die Orbitale d 2 2 und 2p überlappen

x -y x

somit nicht optimal, (^(Cu-N,A )=7.5 ), was nach (44) die Kopplungs-N

X

konstanten von A leicht verringern dürfte.

NBei der Berechnung des A -Tensors beschränken wir uns auf die

Integration über die Atomorbitale des N-Ligandkerns, was zu einfachen

Einzentrenintegralen führt.

NUnter dieser Voraussetzung lässt sich A in einen isotropen Anteil

A (Fermikontaktterm) und drei anisotrope Terme (dipolare Wechsel-1SO

Wirkungen) aufteilen. Mit den Stickstoffatomen auf der x-Achse ergibtN

sich für die Hauptwerte des A -Tensors

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- 95

AN = AN (2s) + A^(2p ) + AJf(D) + A>p )X ISO II X || -1- z

AN = AN (2s) + Af(2p ) + AN(D) + A^(2p ) (5.1.4.-1)y iso -1- x y

-1- z

AN = AN (2s) + Af(2p ) + AN(D) + Ai/Up ) .

Z ISO -1-X z II z

Der Fermikontaktterm mit der Spindichte p (0) am Ort des Stickstoff¬

kerns lautet

AL(2S) = l/2a'NNN1(1-nN) "T" VeVN4(0) • (5-1-4-2)

A (2p ) beschreibt die Wechselwirkung des N-Kerns mit der Elektronen¬

dichte im 2p -Orbital,x

A^pJ = 1/2 ^N2 nJpN(4/S-I^)1 (5.1.4.-3)

AJ*(2px) = l/2a'^in2JPN(-2/5-^)mlt PN = VeVN <rN3>

K trägt der Rumpfpolarisation durch das ungepaarte Elektron Rechnung,o

Die Spindichte im d 2 2-Orbital (auf dem Kupfer zentriert) wird durchN

X _yA (D) berücksichtigt und liefert den Dipol-Dipol-Fernterm

X

A>=-VeVN(°24)RN (5.1.4.-4)y

A> = -Ve«N"N(a2+TZ£,Ri3R,T ist dabei der Bindungsabstand N-Cu, während die Grössen Z , Z ,

N x yZ die Orbitalreduktionsfaktoren bezeichnen (44).z

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96 -

Die orthorhombische Verzerrung von A -A (A -A = -3.8 MHz,NN lso y iso

A -A. = -2.26 MHz) kann nicht durch die Unterschiede von Ag /2Zz ISO =y' yund Ag /2Z in (5.1.4.-4) oder durch eine Multipolentwicklung von

N,A (D) erklärt werden. Beide Einflüsse führen zu einer Abweichung der

axialen Symmetrie von lediglich ~200 kHz in der falschen Richtung.Die orthorhombische Komponente wird deshalb einer positiven Spin¬dichte im 2p -Orbital des Stickstoffs zugeschrieben.z 3

Für den axialen Tensor A (2p ) finden wir aus (5.1.4.-1)

A^(2P ) = A^(2p ) = 2/3 {(AN-AN)-(AN(D)-AN(D))}=1.06 MHzä z, j| z zyz y

Einen vergleichbaren Wert von A (2p ) = 0.99 MHz erhält man fürz z

Cu(msal)2 (52).

Der Mechanismus, der die Spindichte im 2p -Orbital erzeugt, ist

demjenigen der Spinpolarisation von C-H-Bindungen in planaren^-Systemen vergleichbar.

13Eine entsprechende positive Spinpolarisation des 2p -Orbitals von C

wurde von OWENALL und WHIFFEN (56) am CO"-Radikal gemessen.

Das positive Vorzeichen wurde auch durch eine kürzlich erschienene

INDO-Rechnung bestätigt (57).

Bei der Bestimmung der Bindungsparameterwird diese Polarisation

vernachlässigt.

5.1.4.2 Bestimmung der Bindungsparameter

Sind die Atomwellenfunktionenvon Cu, O und N genügend genau

bekannt und die Spindichte im wesentlichen nur auf dem Zentralkern

und den Liganden der ersten Koordinationssphäre von Null verschieden,so lassen sich aus den Ligand-Hfs-Daten die Bindungs parameter des

Komplexes bestimmen.

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97 -

17 17Für den O-Hfs-Tensor von Cu(sal) wird in Ermangelung von O-

Daten das Verhältnis

AN_L- (Cu(sal)J =-i— (Cu(pic) )A° l AU

1 l

verwendet und für A°(Cu(pic)„) die Werte von LORENZ (58) übernom-i 2

Die Bindungsparameter werden für die beiden Ladungsverteilungen

i) N"(3P) , 0"(2P) , Cu+2(2D)

und ii) N(4S) , 0(3P) , Cu+2(2D) bestimmt.

Sie stellen zwei Grenzfälle der tatsächlichen Verteilung dar.

Die Orbitalentwicklungskoeffizienten a^ und a sowie der Hybridisie-

rungsparameter n.. lassen sich iterativ aus den Gleichungen

(5.1.4.-l)-(5. 1.4.-4) berechnen. (Programm BINPAR 1 (58)). Die

Werte Z =Z =1.245, Z =1.218 und KN = -0.11, K =-0.093 sindx y z o o

früheren Arbeiten entnommen und werden im Verlauf der Rechnung fest¬

gehalten (44) (59).

Als Radialmittelwerte -t" > benutzen wir

-r-3 (N (3P)) = 1.597-1025cm 3 und

<r"3^ (N(4S)) = 2.092-10 5cm '

Alle auftretenden Ueberlappungsintegrale werden mit den numerisch

bestimmten Zweizentren-Standardintegralen (Programm LGSTOAO) und

den Beziehungen aus (58) berechnet. Die verwendeten Hartree-Fock

Atomorbitale stammen aus dem Tabellenwerk von CLEMENTI (60).

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- 98

LORENZ hat gezeigt, dass die Ligand-Ligand-Ueberlappungsintegrale

bei der Bestimmung der Bindungsparameter im allgemeinen nicht ver¬

nachlässigt werden dürfen (58).

Im Anhang C sind die Zweizentren-Standardintegrale für Cu(sal) auf¬

geführt.

Die Bindungsparametersind in Tabelle (5.1.4.-1) für die beiden

Ladungsverteilungen zusammengestellt.

Tabelle 5.1.4.-1 Bindungsparameter von Cu(sal)„ unter Berücksich¬

tigung der Ligand-Ligand-Ueberlappungsintegrale

- - +2 +2N , O , Cu N, O, Cu

a^ 0.881•2aN

0.222

2nN 0.694

NN1 0.959

(«20> (0.236)

(»o1 (0.896)

0.887

0.170

0.647

0.990

(0.188)

(0.881)

'2 2Die Fehler von »Q und nQ sind unbekannt. Wir benutzen diese Grössen

aber lediglich als grobe Schätzungen bei der Bestimmung der Lage von

O '2 2H.c und der g-Achsen. Der Einfluss des A -Tensors auf <* und n16 o

IN IN

ist gering. Die Hybridisierungsparameter n liegen in beiden Fällen

nahe beim Wert n = 2/3 für ein reines sp2-Hybrid.

Aus dem Programm BINPAR 1 erhält man ferner für den Dipol-Dipol-Fernterm A (D) die Werte

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99

i) N",0",Cu+2 ii) N, O, Cu+2N NAJ|(D) = 1.41 MHz A,(D) = 1.42 MHz

AN(D) =-0.70 MHz AN(D) = -0.71 MHz

AN(D) =-0.75 MHz AN(D) = -0.76 MHzz z

N 1 2 '2 2Die Spindichten f = ttN.. a (l-n_T)

s 2 N. N N

rN 12 '2 2f = -ö-N.. a n.Tp 2 N N N

N N N 1 „2 '2p = t + f = -=¦ N.T a

s p 2 N N

und Mulliken-Populationen (61)

2

UCu = a"aak(<l)Ml'*Nl)-aaÖ(*M1'<»01)'2 ' ' '

XJ = a _aa (<d cj )+ a a ((D ,tti )N N Nv Ml' Nl' N Ov Nl' QU

sind in Tabelle (5.1.4.-2) aufgeführt.

Tabelle 5.1.4.-2 Spindichten und Mullikenpopulationen von Cu(sal)

- - +2 +2N , O , Cu N, O, Cu

fN 0.031 0.029s

2

fNp

0.071 0.054

NP 0.102 0.083

UCuUN

0.789

0.106

0.797

0.095

(UQ) (0.121) (0.120)

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100

5.1.5 Protonen

Innerhalb der Symmetrie C muss eine der Hauptachsen der Ligand-Hfs-Tensoren des Cu-Moleküls senkrecht auf der Komplexebene stehen.Aus der Tabelle (4.2.3.-1) wird ersichtlich, dass dies durch die

Eigenvektoren von A der Protonen Hn, H1C und Hlr innerhalb derz i 1 i b 16

Messgenauigkeit erfüllt wird.

Beim Proton H zeigt jedoch keine der drei Tensorhauptachsen in_MRichtung e3 . Es handelt sich somit um ein extramolekulares Proton

im Chelatring des benachbarten Ni-Komplexes. Diese Zuordnung von

H21 zum Wirtskomplex wird auch durch die kleine isotrope Kopplungunterstützt.

Die einfache Punkt-Dipol-Approximation

T =Wy>n(3c2/i-1)/rDD (5.1.5.-1)

mit T = A-A liefert neben der korrekten Linienzuordnung für Ent-isoQfernungen 2; 3 A vom Cu-Ion auch eine befriedigende Uebereinstimmungzwischen r und den Röntgendaten (r_ _ ) (Tabelle (5.1.5.-1)).L->u Struktur

Tabelle 5.1.5.-1 Vergleich der berechneten Abstände r .

v ausCu-H(i)

Gleichung (5.1.5.-1) mit den Röntgendaten (r„ , )Struktur

'Struktur (A) rDD Ä)

Hn 4.52 4.29

H15 3.87 3.84

H16 2.21 2.89

H21 3.84 3.71

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101 -

5.1.5.1 Aldehyd-Proton H

Das Aldehyd-Proton H zeigt für alle Orientierungen die grösste

Protonenaufspaltung (Figur (4.2.3.-2)). Da keine Kreuzungspunktevon

Hoch- und Tieffeldlinie beobachtet werden, dominiert der isotrope

Beitrag A. gegenüber der Dipol-Wechselwirkung T.

Mit dem Hauptachsenwert T =2.79 MHz erhält man für den Abstandx

rn_ eine sehr gute Uebereinstimmung mit den Röntgendaten (vgl.Tabelle (5.1.5.-D).

o

Trotz der grossen Entfernung (r0i w= 3.87 A) zwischen paramagne-Struktur

tischem Zentrum und Proton, ist die orthorhombische Verzerrung

S1 = T -T = 0.64 MHz > 0y z

bemerkenswert. Sie lässt sich durch die flache Ladungsverteilung des

Elektrons im d 2 2-Orbitalx -y

der Komplexebene erklären.

Elektrons im d 2 2-Orbital und der Spindichte auf den Liganden in

Wiederum finden wir eine gute Uebereinstimmung von A mit denz

Pulverdaten von (6)

A15(Pulver) =8.58 MHzz

A15(Einknstall) = 8.48 MHzz

Die längste Tensorhauptachsemit dem Eigenwert A bildet mit Cu-H

einen Winkel von <C(Cu-H ,A ) = 9 . Diese Abweichung der Tensor¬

hauptsache von Cu-H lässt sich mit der Spindichte in den Stick¬

stofforbitalen erklären, welche den Eigenvektor von A zum Stickstoff -

x

kern hin ablenkt.

Der Fermikontaktterm mit A. = 10.21 MHz ergibt eine positive Spin¬iso

dichte auf H von ft.(0) = 0.007. Dieser unerwartet hohe Wert ist15 ri

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- 102

für die Komplexe Cu-Salicylaldimm (43) und Cu(msal). (52) noch um

etwa 50% grösser.

Eine detaillierte Untersuchung von ANUFRIENKO und Verf. (62) zeigt,

dass die Substitution des dem Stickstoff benachbarten Protons in

Cu-Salicylaldehydimin durch -CH,, -C„Hn , -C^Hr oder -CH„-CCHC6 4y 65 2b5

die Delokalisierung des ungepaarten Elektrons nicht messbar beein-

flusst.

Wir nehmen an, dass Spindichte entlang den cr-Orbitalen des Stick¬

stoffs und des Kohlenstoffs bis zum Proton H transferiert wird.

Dieser Mechanismus ist mit dem Elektronentransfer im Vinylradikal

vergleichbar, in welchem das ungepaarte Elektron ein cr-Orbital des

Kohlenstoffs besetzt. Die Hfs-Konstantenwurden in diesem Radikal

zu

a„ _

= 182 MHzH ,trans

a„ = 104 MHzH ,cis

a„ = 36 MHzH ,a

bestimmt (63). Eine MO-Rechnung von DKON (64) bestätigt den

Transeffekt und die Delokalisation des Elektrons über das cr-System.

In Figur (5.1.5.-1) sind die entsprechenden Fragmente von Cu-Salicyl¬

aldehydimin und Cu(sal) dem Vinylradikal gegenübergestellt.

Nimmt man für die Cu-Komplexe eine Besetzung von =5% auf dem

«r-Orbital des Stickstoffs an, so ergibt sich für das Aldehyd-Proton

die richtige Grössenordnung von

H,trans .15 , „ ....^ = A. =10 MHz20 iso

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103

H- H(W»J H H u-O H\ / \ / H \ /C=C N=C N=C

0 \<,.„ 0 \ & \Cu Cu

Figur (5.1.5.-1) Vergleich der Fragmente von Cu-Salicylaldehydimin

und Cu(sal). mit dem Vinylradikal.

Die Gründe für die deutlichen Unterschiedevon A. zwischen Cu(sal)ISO 2

und Cu(msal)„ sind vermutlich in der zusätzlichen Bindung der Chelat-

ringe von Cu(sal). über die Wasserstoffbrückenzu suchen.

5.1.5.2 Proton H1Die Protonen H und H zeigen eine kleine Wechselwirkung mit dem

ungepaarten Elektron, so dass ihre ENDOR-Linien nur für kurze Winkel¬

intervalle unter der breiten Matrixlinie hervortreten. Die Resultate

sind deshalb mit relativ grossen Fehlern behaftet.

Der isotrope Anteil des A-Tensors von H beträgt ~430 kHz und ist

negativ. Verwendet man als grobe Schätzung für die Spindichte

auf dem benachbarten C-Atom die Mc Connell-Relation

aH

so ergibt sich für pn -0.7%.

Dieses Resultat ist nur qualitativ zu verstehen und besagt, dasso

positive Spindichte in unmittelbarer Nähe (-1A) von H vorhanden

ist, welche die Richtung der Hauptachse von A stark beeinflusst.

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104

13Leider war es nicht möglich, mit der natürlichen C-Konzentration13

von 1.1% die Hfs-Wechselwirkung der C-Kerne im ENDOR-Experi-ment zu messen.

Für die Kohlenstoffatome der zweiten Koordinationssphäre haben wir für

unsere Berechnungen eine Spindichte von der Grössenordnung p„,n> sl%G(2)

angenommen.

Tabelle (5.1.5.-2) zeigt, wie empfindlich die Richtung von A undy

damit der Winkel <£(g ,Cu-N) =a auf die Spindichte Pn im benach¬

barten C-Atom reagieren.

Tabelle 5.1.5.-2

Pn C(2)

0 1% 14°0.2 1% 10°0.4 1% 5°0.6 1% 0°0.8 1% -5°

Auf Grund der grossen Fehler für

die Tensorhauptwerte von H . und

den ungenauen Abschätzungen von

Q in der McConnell-Relation,ist

dieses Proton zur Bestimmung von

a ungeeignet.

Die Kopplungskonstantenvon Protonen in paramagnetischenKomplexenlassen sich auch aus NMR-Daten ermitteln.

In Cu-Komplexen werden die Linien in der Nähe des Zentralions stark

verbreitert, so dass nur weiter entfernte Protonen beobachtet werden

können. ESR- und NMR-Resultate lassen sich deshalb nur in den

seltensten Fällen vergleichen.

Durch die grössere Auflösung der ENDOR-Spektren wird es aber mög¬

lich, die Protonenkopplungenvon H in Cu(sal) (ENDOR) und

Cu(msal)„ (NMR) einander gegenüberzustellen.

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105 -

BERTINI und Verf. (65) bestimmten den isotropen Shift von H in

Cu(msal)2 zu AH/H = 16 ppm (26°C).Für A erhält man daraus mit der Formeliso

-3hp kT(AH/H)Aiso =

g/3S(S+l)= -0-58 MHz

Leitet man aus der um etwa 50% grösseren Spindichte auf dem

Aldehyd-Proton von Cu(msal) entsprechend ähnliche Verhältnisse in

den Ringsystemen ab, so stimmt A. (NMR) erstaunlich gut mit unseremISO

Wert für Cu(sal) überein. Im besonderen wird auch das negative Vor¬

zeichen der isotropen Kopplung durch die NMR-Messung bestätigt.

Die Protonen H und H , die in unserer Untersuchung mehr im

Vordergrund stehen, konnten aus den oben erwähnten Gründen im NMR

leider nicht beobachtet werden.

5.1.5.3 Brückenproton H16

Die beiden sich überschneidenden und stark drehwinkelabhängigenENDOR-Linien in Figur (4.2.3.-2) ordnen wir dem Brückenprotonen H, r16zu. Messungen von RIST und HYDE (6) an einer deuterierten Pulver¬

probe bestätigen diese Wahl.

Im folgenden werden die Lage des Protons und der Winkel a aus den

Daten des spurfreieiResultate diskutiert.

Daten des spurfreien, dipolaren Hfs-Tensors T bestimmt und die

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- 106 -

i) Hfs-Wechselwirkung eines Protons in der Komplexebene (xy) mit

einem Elektron im d 2 2-Orbital des Cu-Ionsx -y

Der Operator für die Dipol-Kopplung zwischen Elektron- und Kernspinlautet mit X= x-X

fiDD = ^KWn(lVx)|2 ^[T (**l-3**)dx3]f. (5.1.5.-2)

Für die Elemente des symmetrischen

Hfs-Tensors erhält man somit

J<2

Aij = ^egeVn / \*n<*)\2 ~^T ^-IX.X.H*3 , (5.1.5.-3)

wobei

i,j = 1,2,3

TT 1*nW =Vl6 JT Rnl (r)sin Ö cos2<K (5.1.5.-3')

Die Entwicklungdes Ausdrucks l/|x| in (5.1.5.-3) nach Potenzen

von X ergibtP

5(xX

kl5 x 5x

n.. (7(xX )2-x2Xn2)P ,5 p p

~

1 71 + ., (5.1.5.-4)

Nach einer längeren Rechnung in Polarkoordinaten mit 8 =90 (xy-Ebene) erhalten wir für die Diagonalelemente T., des Hfs-Tensors mit

n

den Hauptachsen T und T in allgemeiner Lage und T ||g

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- 107 -

r 1 9 1 2 65 1 4^T =

-p g u g =- + -=¦ r < r > + -rz =- < r >zz e e n nl 3 7y X

P P P

2

fl-3c<D _ , ,P 3 ,,^2.2—— + r(l-5cd> )<r >

X 7XP P

+ ^t -^7 (25-63c2<p )<r4> ...

'8 y' P

P2r1-3s ^p 3 ,, c

2 , 2T = -u g u g ,

i- + =- (l-5s <j> ) <r >yy e e n n| x

3 7X5 p

P P

+ -1 -L (25-63s2<D)<r4> ... (5.1.5.-5)28

x7 p

P

Der dritte Term der Entwicklung ist vernachlässigbar. Der Wert2 •

°< r > = 3/4 A wurde von (44) übernommen.

n) Lage des Protons H

Der Abstand der beiden brückenbildenden Sauerstoffatome O^ und 02o

beträgt 2.58 A. Da ihre nähere Umgebung verschieden ist, weist das

Potential der Wasserstoffbrückeein stark asymmetrisches Doppel¬

minimum auf. Das Proton wird somit kovalent an eines der Sauerstoff¬

atome gebunden.

In Figur (5.1.5.-2ab) sind die beiden untersuchten Protonenlagen dar¬

gestellt. Das Proton wird versuchsweise einmal beim Sauerstoffatom

O. (a) und ein zweites Mal bei 0„ (b) lokalisiert.o

Der für beide Fälle benutzte O-H-Abstand von 1.03 A wurde der

Nakamoto-Margoshes-Rundle Kurve entnommen (66). Ferner setzen wir

voraus, dass sich das ungepaarte Elektron im d 2 2-Orbital und in

den als punktförmig angenommenenO- und N-Liganden aufhalte. Alle

weiteren Spindichten mit Ausnahme derjenigen auf dem Sauerstoff 02,die wir zwischen 0.0% und 0.4% variieren, werden vernachlässigt.

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108

Cu

\V^\'\

a

Cu

/\ \fal*-r^O

b

Figur (5.1.5. -2) Mögliche Lagen des Brückenprotons.

(a) H16 bei 01 (b) H16 bei 02

Die Werte B (B = T (berechnet)) sind als Funktion des Winkels y ,z z z

der die Auslenkung von der gestreckten O-H. . . O-Verbindung beschreibt,

in Figur (5.1.5.-3) aufgetragen. Die horizontale Gerade bei -5.86 MHz

bezeichnet den experimentell ermittelten Wert von T .

Das schraffierte Gebiet (Fall (b)) wird durch die Spindichte auf O

im oben erwähnten Intervall begrenzt.

Aus dem Kurvenverlauf und dem Schnittpunkt von T mit B (b) wirdz z

deutlich, dass das Proton auf der Seite von O gebunden ist und um

den Winkel y= 29-35 aus der VerbindungsgeradenO.-O gelenkt

wird.

Der Wert B für die Position (a) ist im Bereich 0 <y< 50 um etwaz

einen Faktor zwei zu gross.

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109

Bz[MHd

-10BZ(

B^b

20 40 60 80

Figur (5.1.5.-3) Vergleich zwischen gemessenen und berechneten

Hfs-Werten für die Fälle (a) und (b)

Nehmen wir auf O. eine Spindichte von ^0.2% (1/5 von p{H..)) an,

so stimmen T und B (b) für den Winkel y-^30 Uberein.z z

- - +2Der Unterschied von y in den beiden Fällen (N ,0 ,Cu ) und

+2(N, O, Cu ) ist vernachlässigbar. Die Position des Protons hängt

somit auch nicht stark von Fehlern in der Bestimmung der Populationen

auf den Liganden ab.

Mit der Auslenkung des Protons wird nun auch verständlich, warum

die Uebereinstimmung der Punkt-Dipolnäherungmit der Röntgenunter¬

suchung (9), in welcher das Proton nicht lokalisiert werden konnte

und die Wasserstoffbrückedeshalb als gestreckt angenommen wurde,

unbefriedigend war (Tabelle (5.1.5.-D). Der Abstand Cu-H beträgto o 1D

nun 2.52 A und liegt noch ungefähr 0.4 A unterhalb dem Wert der

Punkt-Dipol-Näherung.

Die Spindichte auf den Liganden ist einerseits für die verbleibende Diffe¬

renz und anderseits für die starke Abweichung des A-Tensors von axialer

Symmetrieverantwortlich.

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110

iii) Lage des Molekülkoordinatensystems

Die genauere Untersuchung der beiden DiagonalelementeT und T

erlaubt eine Abschätzung von a.

In Figur (5.1.5.-4) sind die aus den Messungen ermittelten und in

das Koordinatensystem(x ,x») umgerechneten Elemente T und T

als Funktion des Winkels <£(g ,Cu-N) =a aufgetragen.

Ein Vergleich dieser beiden Funktionen mit den berechneten Grössen

B und B für y = 30° zeigt, dass die Schnittpunkte von T ,Bxx yy xx xx

und T ,B innerhalb eines erstaunlich kleinen Winkelintervalls vonyy yy 01/2 liegen. Für den Winkel a erhält man ungefähr 2-3 .

Jxx Tyy [MHZ

—Bvy(b)

Vr\

*f2.5

Byy(b)

Figur (5.1.5.-4) Bestimmung von a aus den Schnittpunkten von

T ,T mit B ,Bxx yy xx yy

Damit ist die Lage des molekülfesten Koordinatensystems lokalisiert.

Wir sind uns allerdings bewusst, dass der Fehler von a schwierig

abzuschätzen ist und mehrere Grad betragen kann.

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- 111

Der gefundene Winkel a wird jedoch durch einige weitere Gegeben¬

heiten unterstützt.

a) Der Wert a= 2-3° stimmt gut mit den Berechnungen am Proton H^Uberein (Tabelle 5.1.5.-1). Die Summe der Fehlerquadrate der drei

berechneten Diagonalelemente T.. hat ferner in der Nähe von a

ihr Minimum,

b) Die VerbindungsgeradeCu-H1C «(Cu-N.Cu-H.J = £=44.5 , Figur16 .,

lb

(5.1. 5.-2))fällt mit der Richtung von T ( a + <(g ,A ) = 43.5 )X XX

zusammen (Figur (5. 1.5.-5a)). Dieses Resultat erwartet man, da

die Verbindung Cu-H,. angenähert eine Symmetrieachse für die16

Ladungsverteilung des Elektrons bildet.

c) Ein Vergleich zwischen Cu(sal) und Cu(msal)2 zeigt, dass die

Richtungen der Tensorhauptachsenvon G und AN ungefähr parallel

verlaufen (Figur (5.1.5.-5ab)). Eine Ausnahme bildet Ax des

Aldehyd-Protons. Die grössere Spindichte auf dem benachbarten

C-Atom von Cu(msal) macht sich durch den kleineren Winkel

<(Cu-N,Cu-A15) bemerkbar.

»-in,*))

A

ß* (Ha)Cu

U4 (Hn)

N

rf.fMJ

*>

hN

\

Cu

/v.r

Figur (5.1.5.-5) Lagen der Tensorhauptachsenvon Cu(sal)2 und

Cu(msal)„ in der Komplexebene

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112

iv) Vergleich der Resultate mit Ergebnissen aus weiteren spektro»-

skopischen Methoden

NAKAMOTO und Verf. (67) haben die IR-Daten einer grossen Zahl von

X-H. . .Y-Brücken zusammengestelltund speziell im Fall von gestreck¬ten O-H.. .O-Bindungen gezeigt, dass zwischen der O-H-Streck-

frequenz und dem O-O-Abständen eine Gesetzmässigkeitbesteht.

Im Gegensatz zu diesen gestreckten Wasserstoffbrückenliegt der

Frequenzshift Ad für gewinkelte O-H. . .O-Brücken bei gleichem O-O-

Abstand bedeutend tiefer. So fanden die Autoren für Ni(sal) undi i

Ni(dmg) die Shifts Av = 430 cm" bzw. Av = 1380 cm" .a'

3.0

«r

2,5

5O0 1000 1500 -1(cm )

Figur (5.1.5.-6) O-O-Abstand als Funktion des Frequenzshifts.— gestreckte O-H.. .O-Brücken x: Ni(sal) , o: Ni(dmg).(K.NAKAMOTO, M.MARGOSHESand E.RUNDLE,J.Am. Chem. Soc. _7_Z (1965)

6480)

a) Nach (68) wurde von NAKAMOTOund Verf. die Deformationsschwingungfälschlicherweise als Streckschwingunginterpretiert.

b) Nichtgebundene O-H-Streckfrequenz: 3700 cm-1

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- 113 -

RAMASWAMY und Verf. (68) untersuchten die IR-Spektren von Me(sal)_1

in der Region zwischen 1650-650 cm und fanden für Cu(sal) eine

_XDeformationsschwingungbei 1647 cm . Sie betonen den signifikanten

Unterschied zwischen den O-H-Bindungen in Salicylaldoxim und seinen

Metallchelaten und weisen im weiteren auf die Schwierigkeiten in der

Interpretationder Banden im höheren Frequenzbereich hin.

Neben der Feststellung einer gewinkelten O-H. .. O-Brücke, erlaubt

die IR-Spektroskopie weder über den Winkel y noch über die Zuordnung

des Protons zu einem der beiden Sauerstoffatome schlüssige Aussagen

zu machen.

In der Literatur sind die Positionen der Protonen einiger intramole¬

kularer Wasserstoffbrückenin Metallkomplexen bekannt. Alle diese

Arbeiten benutzten Röntgen- oder Neutronenstreuung, wobei die Resul¬

tate der ersteren nach wie vor mit grossen Unsicherheiten behaftet

sind.

Tabelle (5.1.5.-3) vergleicht für verschiedene Metallkomplexe die

Winkel y mit dem O-O-Abstand ihrer internen H-Brücken.

Auffallend daran ist, wie sich y mit zunehmendem O-O-Abstand ver-

grössert. Die Abstände Oj-O, Lind O-H stimmen für Fe(dmg)2'2CH3OH(69) und Cu(sal). angenähert überein, während die Winkel y um 10°

differieren. In Fe(dmg) -2CH OH, wie auch in den weiteren Literatur¬

beispielen, wird die Wasserstoffbrückezwischen Sauerstoffatomen

der zweiten Koordinations Sphäre gebildet. Im Gegensatz dazu gehört

in Cu(sal). je ein Sauerstoffatom zur ersten bzw. zweiten Koordinations¬

phäre, so dass das Proton mit O ,0 ,N und Cu einen Fünfring bildet.

Damit wird der um 10° grössere Auslenkwinkel y für Cu(sal)2 verständ¬

lich.

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114

Tabelle 5.1.5.-3 Winkel und Abstände einiger intramolekularer

O-H.. .O-Brücken in Metaükomplexen

Komplex Methode3' O -O O-H O-H y Ref.

Fe(dmg)22CH OH x

Ni(EnAO-H)NO H20 x

Ni(C5HllN20)2H+C1" "

2.588 1.0

2.47

1.5

O.i

21" (69)

1.68 12u (70)

2.42 1.187 1.242 10 (71)

Cu(sal)„ ENDOR 2.58 1.04 1.64 30o diese

Arbeit

a) x : Röntgen, n : Neutronen

5. 2 Brückenproton von Cu(dmg)n

i) Lage des Protons

Vom A -Tensor der Brückenprotonen kann aus dem Pulverspektrum nur

der Hauptwert A senkrecht zur Komplexebene bestimmt werden.

Der grösste Hochfeldwert in der Ebene überlappt mit den Stickstoff¬

resonanzen, während im Tieffeld eine sehr breite Flanke nur eine

grobe Abschätzung von A erlaubt,max

Die Trennung von Ap in einen dipolaren Anteil Tp und den isotropen

Beitraq AP ist deshalb aus den Messresultatenallein nicht möglich,iso

Um eine Abschätzung für T zu erhalten, führten wir eine analogez

Berechnung durch, wie sie bei der Bestimmung der Lage des Protons

für Cu(sal). beschrieben wurde. Uebereinstimmung mit dem Messwert

von Ap findet man dabei für einen Winkel y von -30 (zum Cu-Ionz

gerichtet'.).

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- 115 -

Wie die Erfahrung mit ähnlichen Komplexen zeigt, dürfte das Proton

aber aus der O-O-Verbindungsgeraden vom Cu-Zentrum weggewinkelt

sein ( y>0). Ein wesentlicher Teil von A ist somit der isotropen

Wechselwirkung zuzuschreiben.

Für eine gestreckte Brücke wird eine Dipol-Kopplungvon der Grössen-

ordnung T (gestreckt) = -5.5 +¦ -6 MHz erwartet. Damit kann A

auf mindestens -3 MHz geschätzt werden.

Die H-Brücke von Cu(dmg). wird in Lösung als symmetrisch angenom¬

men (7). Es scheint nun, dass der Komplex diese Eigenschaft auch

nach dem Einbau in eine geeignete Matrixsubstanzbeibehält.

Auffallend ist jedenfalls der signifikante Unterschied in den isotropen

Kopplungen von Cu(dmg). und Cu(sal) , durch den sich die abweichen¬

den Bindungsverhältnisse in den H-Brücken dieser Komplexe manifestie¬

ren.

Ohne Einkristallmessungen kann aber weder die Lage des Protons

bestimmt werden, noch geht die Ermittlung von A über eine grobeISO

Abschätzung hinaus.

Von SCHLEMPER und Verf. (71) sowie von einigen weiteren Autoren (72)

wurde auf die Schwierigkeit genügend grosse Ni(dmg) -Einkristalle

zu züchten hingewiesen. Eine zusätzliche Komplikation ergibt sich

für Mischkristalle aus den beträchtlichen Löslichkeitsunterschieden

zwischen Cu(dmg). und Ni(dmg)„, auf Grund derer beim Verdampfen

reine Ni-Kristalle ausfallen.

Als Ersatz kommt der Komplex Cu-Aethyl-Methyl-Glyoxim (Cu(emg)Jin Frage, dessen O-O-Abstand mit Ni(dmg) vergleichbar sein dürfte

(73). Ni(emg). ist 50 mal leichter löslich als Ni(dmg). und kristalli¬

siert nicht mehr in Form von unendlichen Ni-Ni-Ketten.

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116 -

ii) Matrixeinfluss

Durch den Einfluss der Matrix unterscheiden sich die ENDOR-Spektrenin zwei Punkten. Einmal zeigt das Stickstoffspektrum von Cu(dmg).in Pd(dmg)„ eine bedeutend schlechtere Auflösung, und zum zweiten

ist die Protonenlinie in diesem Wirtsgitter aufgespalten.

Vergleicht man die Strukturdaten der beiden Komplexe so wird deutlich,o

dass die massgebenden Bindungsabständevon Pd(dmg)„ (Pd-N=1.99 A,° °>N-0=1.35A, 0-0=2.59A) wesentlich grösser sind als diejenigen von

Ni(dmg)2 (Ni-N=1.85A, N-01.35A, 0-0=2.40A). Monomeres Cu(dmg)2dürfte wie im Falle von Me(sal) eine Zwischenstellungeinnehmen.

Der eingebaute Cu-Komplex findet in Pd(dmg)„ also vermehrt Platz, so

dass eine Verzerrung des Komplexes und eine daraus resultierende

Aufhebung der Aequivalenzder beiden Brückenprotonen nicht zu erwar¬

ten sind.

Eine, mögliche Interpretationder Aufspaltung könnte darin gegeben sein,

dass der O-O-Abstand des Cu-Komplexes aus Platzgründen in der

Pd(dmg)„-Matrixgrösser ist als in Ni(dmg)„. Im ersten Fall könnte

dadurch das Proton in einem symmetrischen Doppelminimum zwei

Positionen einnehmen. Die beiden Protonen von Cu(dmg)„ stehen dann

in trans- (perfekt äquivalente Protonen) oder in cis-Stellung (nicht

perfekt äquivalente Protonen) zueinander (Figur 5.2.1.-1). In beiden

Fällen sind die Protonen aber für die Orientierung H ||g äquivalentund geben zu je einem Linienpaar Anlass , das nicht bei derselben

Resonanz auftreten wird.

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117

Cu Cu

Figur (5.2.1. -1) Mögliche Positionen der Protonen in Cu(dmg)„/Pd(dmg)r(a) trans-Stellung, (b) cis-Stellung

Durch obiges Modell würde auch die schlechte Auflösung des N-ENDOR-

Spektrums in Pd(dmg). verständlich, da die N-Liganden N ,N (fürtrans) oder N ,N (für eis) äquivalent werden und diese beiden

Spektren überlagern.

In der Ni-Matrix verkleinert sich der O-O-Abstand von Cu(dmg) ,

wodurch für die Wasserstoffbrückeein Einfachminimum entstehen könnte

und nur noch eine Protonenlinie auftritt.

Diese Interpretation stellt natürlich lediglich eine Arbeitshypothese

dar, wie sie aus dem wenigen zur Verfügung stehenden Datenmaterial

zur Diskussion gestellt werden kann.

5.3 Ausblick

Wie dargelegt wurde, steht mit der ENDOR-Spektroskopie eine neue

Methode zur Verfügung, um Information über intramolekulare Wasser¬

stoffbrücken in kristallinen, paramagnetischenProben zu erlangen.

Die Genauigkeit der Lokalisierung der Protonen aus den vorhandenen

ENDOR-Daten, die vom quantenchemischen Aufwand (numerische

Methoden zur Bestimmung der beteiligten Wellenfunktionen) abhängt,

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- 118

ist natürlich nicht mit den Resultaten der Neutronenstreuungvergleich¬

bar. Die ENDOR-Resultate liefern jedoch im Gegensatz zu Röntgen-

oder Neutronenuntersuchungennoch zusätzliche Daten über die chemi¬

schen Bindungsverhältnisse des Brückenprotons.

Von besonderem Interesse sind dabei die Aenderungen der Kopplungs¬

parameter beim Uebergang der Wasserstoffbrückenvon einem Doppel-

zu einem Einfachminimum. Cu(emg) in verschiedenen Wirtsgittern und

einige weitere paramagnetischeMetallkomplexe dürften, nach den

O-O-Abständen zu urteilen, für solche Studien geeignet sein.

Eine weitere erfolgversprechende Anwendung besteht in der Unter¬

suchung der Quadrupolwechselwirkungvon deuterierten Wasserstoff¬

brücken der diamagnetischen Matrix mittels Distant-ENDOR (74), wobei

ein Cu-Komplex oder ein durch Bestrahlung erzeugter Defekt als

Detektor dient. In Me(sal) und Me(dmg)2 nehmen die O-O-Abstände

mit den Atomradien des Zentralatoms zu (Ni< Pd < Pt), so dass die

Eigenschaften verschieden langer Brücken am selben Komplex unter¬

sucht werden können.

5.4 Zusammenfassung

Die beiden planaren Komplexe Cu(salicylaldoxim)2 (Cu(sal)2) und

Cu(dimethylglyoxim) (Cu(dmg)2, deren Wasserstoffbrücken sehr

unterschiedliche O-O-Abstände aufweisen, wurden mit ESR, ENDOR

und Tripelresonanz untersucht.

Dazu wurden magnetisch verdünnte Einkristalle ( Cu(sal)2:Ni(sal)2)und Pulverproben (Cu(dmg) :Ni(dmg)2 und Cu(dmg)2:Pd(dmg)2) hergestellt.

Zur Analyse der Spektren wurde ein Operatortransformations-Formalis¬mus entwickelt, der es ermöglicht, für eine grosse Klasse von Spin-

Hamiltonoperatoren aus den ESR- und ENDOR-Spektren die Kopplungs¬

parameter auf elegante Weise zu bestimmen.

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- 119 -

Die Bindungsparametervon Cu(sal) :Ni(sal) wurden im Rahmen eines

MO-Modells ermittelt.

Die Hfs-Daten der Protonen von Cu(sal)2 benutzten wir zur Bestim¬

mung der Lage der Hauptachsen des G-Tensors und der Position des

Brückenprotons.

Erste vielversprechende Resultate konnten aus den Pulverdaten von

Cu(dmg) -.NHdmgL bzw. Cu(dmg),:Pd(dmg) gewonnen werden. Beider

kurzen H-Brücke dieses Komplexes tritt für A ein isotroper Anteil

von mehreren MHz auf, während für Cu(sal)2 A verschwindend

klein ist.

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120 -

ANHANG A

AI: Matrixelementeder BB-transformierten Hfs-Wechselwirkung

(Ä(ms)=RAR(ms))

V Ä>(ms) a)

11 (l/c(ms)c12(ms)gg12)

•{R.3G.3ö.3(mS)R.3R.3Gl2Allöl2(mS)R.3-g125.3C.3(mS)Sl3öl2(mS)R.3-c22(ms)R_3G12A13G_3Ri3

2 ,_. x 233"-'+A^c12(mS,gl

12 (l/c^mgJgg^lR^G^R^y1(J "J) C12(msm2 -13 /0 -1\ä12, ,„ l

-912A (: Je (ms)R_3}13 12r12;(l/c(mg)gg12){R 3G 3R ^V^COngjR g

-g22R_3C(ms)A_3}21 (l/ctas)o12(mslg12){8 3C 3KS)R 3G12 (_J J)«"c'V.

22 (1/cl2(mS)g12rR.3Gl2(-lo)All(?"u)cl2'mS^323 a/c(ms)g12)R_3G12(_;;)Ä12C(ms)R>333 c(ms)

(k)a) Für die MatrixelementeÄ gelten analoge Gleichungen.

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121

A2: Matrixelementeder BB-transformierten Quadrupolwechselwirkung

(Q(ms)=R(ms)QR(ms))

»v V(ms! = (R=(ms)QR(ms)V 3)

112

(l/c12(m )c(m ))

•lc3(ms)R 3C12(ms)QUC12(ms)R_3-2c22(mS)R.3Cl2(mS)Ql3ö.3(mS)R.3+Q33C12(mS))

22 a/cI2tas»28.3c"tas)(_;;)o"(j-;)ä-tas,R,33 (l/c(ms))2R 3C(ms)QC(ms)R_312

21

2(l/c12(mg)c(mg))

!R.3C.3(ms)R.3cl2(ms)Qll(i"o)öl2(ms)R.:2 , ,k „12, , / 0 1\ ^13,,12(ms)R_3C (ms) (_x JQ }

13

31

2(1/c (m )c (m ))

•)R 3C 3(mg)R 3C12(ms)012C(ms)R_3-c22(mS)R.3C(mS)Q.3)

2332 (l/c12(mg)c(ms))R>3C12(ms)(_J J) Q12C(ms)R_

-(k)a) Für die MatrixelementeQ (mj gelten analoge Gleichungen.

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- 122 -

A3: Spinoperatoren von H in der Wignerbasis

i) <F,mF|f2u + f2;j|F,mF>=4 (1 + (-1)F+F)• [(-1)1+M%,mF-2 .J_ISFmF-2,I-2+iImF-iSFmF,IimF-iA(I'i-1)A(I'1)+28- XS- ...

ST.T .(I(I+l)-i2)

m ,m^ Fm ,lilm -1 Fm ,lilm -l

+(_1)1+|1S_ XSP ^ TOi.T .S^ T.T .A(I,i+l)A(I,i+2)] a)m ,m +2 ^ Fm +2,I2+iIm -i Fm ,lilm -i '

mit ji = 1,2

<FmFlfi3 + ^^V= (i+(-i)f+f)ä_ Is= t„ ,sr T.

. ,-i2mm Fm ,hlm -l Fm ,Ii,Im -l

1.2 _

u) <FmFi ?(v«3 + W,Fv=

. JL j <^>(i+(_i)F+F)

•T«- T IS= T T- IT .Sr, T.T,(2i-l)A(l,i)1 m ,m -1 ^ Fm -1 ,li-llm -i Fm ,lilm -l

+(_l)(1+il)ä_ £S= R... ,(2i+l)A(I,i+l)] b)

m ,m +1 Fm +1,11+iIm -l Fm_,lilm_-i '

mit ^i = 1,2

<f-fi f^+i.2i«i,i FmF> 4(i+(-i)F+p)• [*mF,mF-2 ^SFmF-2,Ii-2,ImF-iSFmF,IiImF-iA(I'i-1)A(I'l)

„ £S= „ T„ ,T .S- T.T ,A(I,i+l)A(I,i+2)l,,m„+2 *- Fmr,+2,I2+iIm_-i Fmjilm -i 'J-S-

a) i = m.

b) j = imaginäre Einheit

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123

ANHANG B

Störungsrechnung zweiter Ordnung nach RAYLEIGH-SCHROEDINGER

Die Gleichung (3.1.7.-1) für die Energieeigenwerte zweiter Ordnung

lautet mit (3.1.6.-1) a)

E(2)v

= /L /L /- u gH (m -m )m„mTmT,k ^=" ^=^ ^=^ ' e o S SS I F m„ m m k

oir

_ _ (k), , . (k),- .- .-1

+c(m )m-c(m )m+c (m^rripk-c (mgjrripk J

| < mgm m k | H | msmTmFk> | (Bl)

Dieser Ausdruck kann bis zu Termen dritter Ordnung durch

-XE(2) . "2_ I <u gH (m_-mjrlm_mTmT,k —^ > e o S S — -

.

S I F m m m kI ;m m m k|H| mgmImpk>|

(B2)

approximiert werden.

Die innere Summe von (B2) lässt sich als

Im mpk

cm m m k |H| ni.in.mk> < m„mTm_k|H| rrum m k>

(R(mg,ms) s(ms,ms) t,m m k, m m k (B3)

schreiben, wobei wir mit H S' S die Matrixelementevon (3.1.3.-13)in der direkten Produktbasis

Im, ^„k ,bezeichnen.

F mpk|

a) Wir beschränken uns auf einen Satz k von äquivalenten Kernen.

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- 124 -

In einer symbolischen Schreibweise lauten sie

R(ms,ms) = M(Ss.ms)D(I)[=(-s)=-l(mg)]g D<F ) [„(«,-^(«-1^W.K/- ,s,_ ,-1, _ (k)„(mc,,mc,)T,(Fk)rD(k),-,n(k)-l+ D* '[R(ms)R(mg)

(B4)

mit

(mc ,m„)M 11,_ v .13,-S' S'= (<mg|S1|ms><mg|S2|ms>)(Ä-1(ms),Äi'ä(ms))

(k)M(ms,ms) (<mg|S1l ms><ms|S2Jms> )(ÄW"(m^ ,Äs(k)ll,- , ic(k)13{- })s

F

F

F

(B5)

lv und F„ sind dabei Matrizen der i^-ten Komponente der Vektoropera--k I -~-' I

toren I und F in den Standardbasen \<l>r \ undIm, F mpk

Die Bilinearformen M(mS'IV und (lc)M(lnS'"1S1 mit der Reihenmatrix

(<ifig |S^| m„>< m„| S„|m_>) werden in der üblichen Weise ausmulti¬

pliziert und danach die Komponenten von I und F durch die Spin¬matrizen ersetzt.

Mit Hilfe der Ausdrücke in (B5) und unter Verwendung der Rechen¬

regeln für Kroneckerprodukte erhalten wir

R(ms,ms)R(ms,ms)t = M(mg,ms)M(ms,ms)t, 1(2Fk+l)+MGVmS)+®(k)M(!VmS) + mS'^ • (k)M(SiS'mS)++l(2I+1)«(k)M(SS'mS)(k)M(mS'mS) + (B6)

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125 -

und für die Diagonalelementein (B2)

(H(mS'mS)H(mS'mS)t)m m k, m m k

= (M(mS'mS)M(mS'mS)+) +(M(mS'mS,f) (WM|nSlDsim.m mm mpkmFk

+(M(mS'mS)) ((k,M(mS'mS)f) „ u+((k)M(mS'mS)(k)M(mS'mS)f) .

"

mm m km k m_km k

(B7)

Während in H S'mS die Faktoren_D() und_D auftreten, heben

sich diese Grössen im Produkt H(mS'mS)H(mS'mS)+ auf, was die

Berechnung der Energiebeiträge zweiter Ordnung stark vereinfacht.

Mit (B5) ergibt sich für den ersten Term der Gleichung (B7)

(M(mg,ms)M(ms,ms)+)mm

— — 11— -13—( <ms|S1|ms><mg|S2| mg>)(Ä (mg) ,A (mg))

h V2 V3

Vi h V3

Vi V2 h

A (mg)

A (mg)

< ms | S11 mg>

<mg|S2|mg>(B8)

mm

Die Diagonalelementem.m der einzelnen Matrizen IVI^ in der Block¬

matrix von (B8) lauten2,

nd.mj) =

f^d.m^) 0

o n33(i,mi),

f l/2(I(I+l)-mi) i-mj. 0

^i nij 1/2(1(1+1)-m\) 0

'I'(B9)

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- 126

Mit (B9) folgt schliesslich für (B8)

(M(mS'mS)MGVmS)+) mm= (<mg|S1l mg><mg|S2|mg> ) [An(mg) nll(I,mI)R11(ms)+ Ä13(mJÄ13(mJ n,,(I,mJS' 33'

<ms|Sl|ms>*[<ms!S2|ms>*

(BIO)

In den beiden folgenden Termen von (B7) heben sich die Ausdrücke

n(I,m ) und n(Fk,mpk) auf,

(M(ms,ms,tL ^ (0c)M(=8.ms)L _ >+ (mS'"^ m <WM(V»s\..mm. mFkmpk mm. F F

(<mJS1|mc><mc|Sjmc>)[Ä13(m)A(kU3(m )+Ä(k)13(ms)Ä13(mg)]"s1 r s s1 r s'

<ms|Sl|ms> *

<mg|S2|ms> *

(BIO')

während der letzte Term von (B7) analog zu (BIO) wird.

Da nur die S-Matrizen mit m = m -1 und mg = mg+l von Null ver¬

schieden sind, erhalten wir für die Energieeigenwerte in zweiter Ord¬

nung mit (BIO),(BIO') und (B7) und einigen Umformungen

tJ2) , „ --1 ,,a(m ,m -l)Q(m ,m -l)t,E ,.= (p„gHj l(H S S H S S ) .

mcm m k e oDir "I"'F ' I F

_(a(mg,ms+l)fi(ms,ms+l)t,m m k,m m kJ

= j (negHo)'l[A2(S,ms)(l-i)P(mg;I,mi;Fk,mFk) (^- A2(S,mg+l)(l i)P(ms;I,mi;Fk,mFk) f j] , (Bll)

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127

wobei

kP(m ;I,m;F ,m k)

= ÄU(ms) n11(I,mI)Ä11(ms)+ JT^d .rr^Ä13^)!13^)+{Ä13(ms)I(k)13(ms)+Ä(k)13(ms)Ä13(ms) } m^k

r(k)ll, , „11,Je ,.= (k)ll, ,, ,Jc , ,K(k)13, >?(k)13, .

+ Av (mg) n (F ,mFk)Av *ms' "33' <mFk)A <mg'A ("V

(Bll1)

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128

ANHANG C

Standard-Zweizentren-Integrale für Cu(sal)r

(RN = 3.67 a.u. , RQ = 3.63 a.u.)

Cu O , Cu

7.26

5.16

SNN(2s,2s) 7.33

SNN(2s,2pa)SNN(2pa,2pa)SNN(2p*,2p*)S00(2s,2s)S00(2s,2pa)S00(2pa,2p<T)S00(2P7I,2P7I)SNO(2s,2s)SNO(2p<7,2p<7)SNO(2p^,2p^)SNO(2s,2pCT)SON(2s,2PCT)SNCu(2s,3da)SNCu(2pa,3da)SNCu(2P,,3d.)SOCu(2s,3da)SOCu(2pa,3dCT)S (2P7t,3d^)

3.67

3.63

0.0025 0.0051

0.0081 0.0398

0.0165 0.0719

0.0026 0.0243

0.0007 0.0012

0.0040 0.0192

0.0096 0.0432

0.0015 0.0121

0.0186 0.0277

0.0693 0.1276

0.0169 0.0607

0.0449 0.1001

0.0448 0.1060

0.0740 0.0733

0.0765 0.0673

0.0523 0.0595

0.0694 0.0709

0.0730 0.0686

0.0465 0.0546

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134 -

(73) E. Frasson and C. Panattoni, Acta Cryst. _13 (1960) 893(74) J. Lambe, N. Laurence, E.C. Mclrvine and R.W. Terkune, Phys.Rev.

122 (1961) 1161

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TEIL II

LADUNGSKOMPENSATION IN KOBALT-DOTIERTENSAPHIREN

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136

INHALTSVERZEICHNIS

1. EINLEITUNG

2. EXPERIMENTELLES

c

4. DISKUSSION

Literaturverzeichnis

137

139

142

144

144

3. EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE 1413.1 Spin-Hamiltonoperator 141

3.2 ESR-Spektren3.3 ENDOR-Spektren3.3.1 Kobalt-ENDOR, Site Z

3.3.1.1 ENDOR-Uebergängefür 1= 7/2 144

3.3.1.2 Grenzen der Bleaney-Bir-Störungsrechnung 1453.3.1.3 Spektren für gJ|H 1463.3.1.4 Symmetrieerniedrigung durch den Ladungskompensator 1503.3.2 Kobalt-ENDOR, Site Z 151

3.3.3 Protonen-ENDOR 1533.3.3.1 Messresultate 1543.3.3.2 Auswertung 1573.3.3.3 Ueberprüfung der Zuordnung 160

3.3.3.4 Mischterm zwischen A°

und A 162

3.3.3.5 Intensität der ENDOR-Uebergänge 163

1664.1 Struktur von a-Al O 166

1664.2 Ladungskompensation4.3 Lage der Protonen von Z, 168

4.4 Zusammenfassung 174

175

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137

1. EINLEITUNG

Untersuchungen der magnetischen Eigenschaften von Uebergangsmetall-

ionen in anorganischen Kristallen nehmen in der Literatur ein breites

Spektrum ein (1).

Sehr häufig entspricht dabei der Ladungszustand des Uebergangsmetall-

ions nicht demjenigen des substituierten Ions im undotierten Gitter.

In solchen Fällen muss ein Ladungskompensator die überzählige posi¬

tive oder negative Ladung neutralisieren. Der Defekt wird dabei

wesentlich durch die Art und die Lage des Ladungskompensators

charakterisiert. Es ist deshalb erstaunlich, dass nur in vereinzelten

Arbeiten über Zentren mit Uebergangsmetallionenauf den Ladungs¬

kompensator eingegangen wird (2).

Die ESR-Spektrenvon dotierten Saphireinkristallen («-AI O ) wurden

in den letzten Jahren besonders eingehend studiert.

Die häufig im Rahmen eines kubischen Kristallfeldes mit leichter tri-

gonaler Verzerrung diskutierten Daten enthalten jedoch wenig Informa¬

tion über die Defekte, da im ESR keine Ligand-Hfs-Wechselwirkungenbeobachtet werden.

3+In a-Al O. wird meistens ein AI -Ion durch ein Uebergangsmetallion

Men ersetzt (Substitutional Site).

Im Hinblick auf unsere Untersuchung über die Rolle des Ladungs¬

kompensators lassen sich drei Klassen von Saphiren unterscheiden.3+

Erstens Kristalle mit Me , für die die Ladung bei der Substitution3+ 3+ 3+

erhalten bleibt (z.B. Cu , Cr (3,4)). Zweitens Kristalle mit Me

und komplizierter positiver und negativer Ladungskompensation (z.B.

Ti3+ (5)) und schliesslich Saphire mit Me" , n/3, für die ein Ladungs¬

kompensator wirksam sein muss.

2+Zur dritten Klasse gehören zum Beispiel Ni und das in dieser Arbeit

behandelte Co2+ (6).

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138

An unserem Institut haben ausführliche Untersuchungen über die Beein¬

flussung des Valenzzustandes der Uebergangsmetallionendurch Hoch-3+temperaturreaktionen gezeigt, dass die mit Co substituiertenSaphire

reversiblen Redoxprozessen unterworfen werden können.

Wie von MUELLER und GUENTHARD (7) im IR nachgewiesen wurde,bauen die in einer H2-Atmosphäre reduzierten Proben H als Ladungs¬kompensator im Gitter ein.

Später fanden ANDERSON und Verf. (8) an eisendotierten Rutilen ähn¬

liche Redoxprozesse.

2+Die ESR-Spektrenvon Co -a-Al20 wurden von ZVEREV und PROKHOROV

(9) sowie von TOWNSEND und HILL (10) untersucht. Beide Autorenfanden zwei verschiedene Sites Z und Z (Z = Zverev) mit axialenG- und A -Tensoren.

GAECHTER, BLUM und GUENTHARD (11) beschrieben eine weitere

Gruppe von Zentren (G), in welchen die Symmetrie der ESR-Parameter

durch den Ladungskompensator erniedrigt wird.

BLUM (12) verglich die IP-Intensitäten der Defekte mit den einzelnen

ESR-Signalen und diskutierte verschiedene Modelle für die Redox-

mechanismen.

Ueber die Positionen des Kompensators konnten aus den ESR-Daten für

die zwei Defekte Z und Z, keine Aussagen gemacht werden.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war deshalb, die Natur der Defekte

Zc und Zfa mit Hilfe der hochauflösenden ENDOR-Spektroskopie näher

zu untersuchen.

Die Eigenschaften des Ladungskompensators H sollten dabei direkt

auf Grund der Protonen-ENDOR-Daten oder indirekt über seinen Einfluss

auf die Co-Hfs-Wechselwirkung ermittelt werden.

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- 139

EXPERIMENTELLES

Der für unsere Messungen verwendete Saphir-Einkristall wurde nach

dem Verneuilverfahren hergestellt.Die Kobaltkonzentration betrug ungefähr 100 ppm.

Reduktion

a-Al203:Co3+ + i- H2(g) — a-Al203:Co2+ + a-Al203+H+

und Oxydation

a-Al203:Co2++ *-Al203:H+ +j°2(g) — a-A12°3:C°3+ + 7 H2°

der Kobaltionen erfolgten während ungefähr 20 Stunden bei 1300 C in

einem SOLO-Hochtemperatur-Muffelofen.

Aus Figur (2.-1), die wir von BLUM (12) übernommen haben, wird der

lineare Zusammenhangzwischen den Intensitäten der IR-Banden und

den ESR-Intensitäten der einzelnen Sites ersichtlich. Im Gegensatz zu

Z verschwinden bei der vollständigen Oxydation die ESR-Signale vonc

Z, und G.b +BLUM postulierte deshalb für den Site Z neben H einen weiteren

Ladungskompensator, der durch den Redoxprozess nicht beeinflusst

wird.

Für die ESR- und ENDOR-Messungen wurde das in Teil I kurz beschrie¬

bene Spektrometer verwendet.

Den Einkristall klebten wir mit Cryogenic Adhesive (General Electric)

auf den BeO-Finger.

a) Wir danken H. DJEVAHIRDJIAN, Monthey, für den Probekristall.

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- 140

ESR

60ZW

40

20

Z(b)

Figur (2.-1) Intensitäten der ESR-Banden als Funktion der IR-OH-Banden

(H. BLUM, Diss. ETH-Z, Nr. 5461)

Um optimale Signale zu erhalten, musste der Quarzfinger des Kryo-staten je nach Orientieruni

schiedlich gekühlt werden.

staten je nach Orientierung und Güte der Klebstelle mit N -Gas unter-

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141

3. EXPERIMENTELLE ERGEBNISSE

3.1 Spin-Hamiltonoperator

Für die beiden paramagnetischenSites Z und Z, lauten die Spin-

Hamiltonoperatoren

HC = » H G(C)§' + IAC0(C) IC° + F°QCo(o)fC°e o

+ SAL(c)fL - >, gLH fL (3.1.-1)•n n o

und

Hb = u H G(b)s' + sACo(b)IC° + fCoQCofbJfCoe o

+ SrAH(b)iH - „ gHH P . (3.1.-D'n n o

1 TCo 7Dabei bedeuten S' =

* der effektive Elektronenspin, I =« der Kern-

Lspin des Kobaltions und I in (3.1.-1) der Kernspin des Ladungs-

kompensators (I =1 =— für Protonen). Für I ^ 1 muss (3.1.-1)

durch den Quadrupolterm des entsprechendenKerns erweitert werden.

Ueber die Symmetrie der G-, A °-, Q °- und A"-Tensoren wird keine

Voraussetzung gemacht.

Beide Sites bestehen aus n Gruppen zu je sechs Zentren, die sich

durch Transformationen der Kristallsymmetrie D ineinander überführen

lassen. Die Symmetrietransformation T(i,R) bildet damit die Kopplungs¬

tensoren KX(K =ACo, G, QC°, Ap) auf ein ReferenzsystemR ab

(KR = Td.R^TÜ.R)).

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142

3.2 ESR-Spektren

In Figur (3.2.-1) sind die ESR-Spektren von Z und Z wiedergegeben,die wir nach der Reduktion des Kristalls mit Wasserstoff für die

Orientierungen Ho||gH(a) und H ±g„(b) beobachteten.

I I I I I I I I

L

i i i

(a) (b)

Figur (3.2.-1) ESR-Spektren der Sites Z und Z

W H0IK, 0» Holg„

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Das Intensitätsverhältnis der beiden Liniengruppen (von (9) und (10)

mit Z /Z, = 2 bzw. 10 angegeben) hängt von der Vollständigkeit der

Reduktion ab (Figur (2.-1)), und betrug in unserem Falle mindestens

Z /Z = 7. Der oxydierte Kristall zeigt nur ein Z -Spektrum.

Da A± > A|| gilt, beobachtet man in beiden Sites für H J|gn starke

Effekte zweiter Ordnung, welche die Aequidistanz der Hfs-Linien stören

und für Z sogar zur Ueberlappung der vier feldtiefsten Linien führen.

Die acht Hfs-Uebergänge (I = -»-) lassen für beide Defekte keine

weitere Aufspaltung durch einen Ladungskompensator erkennen. Die

G- und A -Tensoren sind zudem innerhalb der ESR-Messgenauigkeit

axial mit g , A., parallel zur c-Achse des Kristalls.

Die Kopplungskonstantenvon Z und Z sind in Tabelle (3.2.-1)

zusammengestellt.

2 +Tabelle 3.2.-1 ESR-Daten von a-Al O : Co

Za) zuc b

g( 2.292 2.809

g± 4.947 4.856

Ap° 97.1 MHz 61.1 MHz

,Co 291.4 MHz 453.0 MHz

a) Ref. (9)

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144 -

3.3 ENDOR-Spektren

3.3.1 Kobalt-ENDOR, Site Zc

Die Quadrupolaufspaltung sowie die Beiträge des A -Tensors in

zweiter Ordnung sind für die Sites Z und Z bei grossen |m | -Werten

und der Orientierung g|| ||H besonders ausgeprägt.

Ein Teil der Co-ENDOR-Resonanzfrequenzen fällt deshalb in den Mess¬

bereich unseres Spektrometers.

3.3.1.1 ENDOR-Uebergängefür 1 = 7/2

Nach (3.1.6.-3') und (3.1.7.-2) (Teil I) gilt für die ENDOR-Ueber¬

gänge eines Zentralions mit axialen G-, Q- und A-Tensoren und

R = (001) die Formel

A„ A2AE{t l/2,mI+l,mi) = J- ; u g H + 4o3(2mI+l) ; ^-^(m +1)

^e II o

(3.3.1.-1)

Bis auf Q„ sind für Z alle Grössen aus den ESR-Messungen bekannt.

Die relativen Lagen der ENDOR-Resonanzen, die aus (3.3.1.-1) für

m_ = 1/2 und mc = -1/2 mit beliebigen Q-Werten bestimmt wurden,

sind aus Figur (3.3.1.-1) ersichtlich. Dabei setzten wir A± , A|jals positiv, Q als negativ voraus.

Je nach magnetischer Quantenzahl m. des gesättigten ESR-Uebergangs

beobachtet man wiederum zwei (|m | = I) bzw. vier (|mJ< I) ENDOR-

Linien (Am (ENDOR) =1).

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- 145

Ä.Vi

*/* <~ r/t •- —M*

• •

-

|' -**~-%

»t" "T• • . ?/, ~ ^•— ——.±=

-y.--^r

? -A

--•—•

— - — —9

1*o

._ ,-r n'/iRj_

ff

Ar

Figur (3.3.1.-1) Relative Lagen der ENDOR-Resonanzenvon Z^CoT

(a) ms = 1/2 (b) mg= -1/2 ( »Cq

= ji^ Hq) (Q3 = -2 MHz

3.3.1.2 Grenzen der Bleaney-Bir-Störungsrechnung

Im Teil I (Kap. 3.1.6) wurde zwischen exakt berechneten Resonanz-

feldern und Werten aus der BB-Störungsrechnungbis und mit zweiter

Ordnung eine ausgezeichneteUebereinstimmung festgestellt. Für die"LI

Co-ENDOR-Daten treten bei einem analogen Vergleich (Q, A =0)

jedoch merkliche Differenzen auf. Der Grund, dass die Grenzen des

BB-Formalismus erreicht werden, liegt in den ausgesprochen grossen

Beiträgen zweiter Ordnung, die Werte bis zu 1/3 von c (mg) anneh-

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146

Die Uebergangsfrequenzensind in Tabelle (3.3.1.-1) für die beiden

feldtiefsten ESR-Uebergänge zusammengestellt. Die Abweichung 4

zwischen exakter Diagonalisierung und Werten aus der BB-Störungs-rechnung (c °(mg) + 4E ') beträgt maximal 0.57 MHz.

Tabelle 3.3.1.-1 Co-ENDOR-UebergSnge.Vergleich zwischen exakter Diagonalisierung und BB-Störungsrechnung[MHz].

Beobachteter ENDOR l.Ord. 2.0rd. 1.+2.Ord.Exakt Exakt -

ESR-Uebergang Uebergang BB

mc mT+l mT c (mj 4E c (mj+Ol 1 ö . ,b

^___

+AEK ' 4

1 7 1 7 1 7 57'7 J"'"2 2 2

~

2 45-771 -16.832 28.939 29.509 0.57017 5

"2 "2~

"2 51-329 -12.023 39.306 39.453 0.147

15 15 17 52'2

~~

~2'~2 2 2~~

2 45.748 -16.698 29.050 29.611 0.5611 5 32 5 — 2 45-748 -11-927 33.821 33.963 0.14217 5

~2 -5 —_2 51.352 -11.927 39.425 39.568 0.143

"2 "2 —"5 51.352 -7.156 44.196 44.025 -0.171

Eine Weiterentwicklungdes Bleaney-Bir-Formalismus auf Terme höherer

Ordnung ist vorgesehen.

3.3.1.3 Spektren für gJ|HFür die Orientierung g|( || H sind in Figur (3.3.1.-2) die qualitativen

Spektren wiedergegeben. Die Numerierung entspricht den beobachteten

ESR-Uebergängen im Energielevelschema(BB-Ordnung).

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Wir erinnern daran, dass die Resonanz mit der grössten Energie ((1))

der feldtiefsten ESR-Linie entspricht.

1

Mt */* J\ (2

n ,3,*j\(8) 1)

II (4)

-»,'"%_ (5)

C.v,6)

(7)

3020 Yw»f*[H#*1

Figur (3.3.1.-2) Co-ENDOR-Spektren von Z für die Orientierung

911 HHo

Spektrum ( 1) besteht aus zwei starken ENDOR-Linien gleicher Inten¬

sität bei 10.3 MHz und 12.3 MHz und einer schwächeren Resonanz

bei 16.3 MHz.

Aus dem Vergleich der Spektren (1) - (4) mit dem Frequenzschema

in Figur (3.3.1.-1) wird ersichtlich, dass jeweils nur eine der beiden

korrespondierenden Linien unterhalb 40 MHz (mg = 1/2 oder mg= -1/2)

beobachtet werden kann.

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148

Da die ENDOR-Resonanzender sechs symmetrieäquivalenten Zentren

eines Sites für g^ \\ H zu einem einzigen Spektrum zusammenfallen,

ziehen wir aus den Messresultatenden Schluss, dass der von (9)aus dem ESR bestimmte Site Z eine Ueberlagerung von drei verschie¬

denartigen Defekten darstellt. Wir wollen diese mit Z , , Z „ und Z „cl c2 c3bezeichnen.

Die m -Abhängigkeit der Z -Linien konnte nicht vollständig geklärtl co

werden, da ihre Intensitäten relativ schwach und möglicherweisemehrere Z - Sites beteiligt sind.

c3

Vermutlich sind für die Ladungskompensation der Z -Sites Alkali-c3

metallionen verantwortlich, ähnlich wie sie von (11) für einen zweiten

G-Site postuliert wurden.

Da wir in dieser Arbeit vor allem das Verhalten der Protonen unter¬

suchen wollen, wurden die Eigenschaften von Z„

nicht weiter verfolgt.c3

Wählt man für Z,und Z „ die selben G- und A -Werte und unter-cl c2

scheidet die Defekte allein durch verschiedene Quadrupoltensoren

Q(Z .), Q(Z ), so sind bei der Bestimmung von Q(Z ) die vier Fälle

(ACo> 0, Q3> 0), (AC°> 0, Q3< 0), (ACo<0, Q3>0) und

(A °< 0, Q < 0) zu diskutieren.

Jeder der ENDOR-Uebergängeeines Zentrums muss natürlich durch die

gleiche Quadrupolkopplungskonstantebeschrieben werden können. Wir

verfügen somit für beide Sites über drei unabhängige Gleichungen mit

einer Unbekannten Q,(Z .) bzw. Q„(Z „). Mit dieser Ueberbestimmungi cl i cl

lassen sich unzutreffende Vorzeichenkombinationenvon A und Q

eliminieren.

In Tabelle (3.3.1.-2) sind die Q -Werte der beiden Defekte zusam¬

mengestellt. Die beste Uebereinstimmung zwischen den unabhängig

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- 149

berechneten Q -Werten der ENDOR-Spektren (1) - (3) erhalten wir

für ACo> 0, Q3< 0.

Nach theoretischen Arbeiten sind alle drei Hfs-Hauptwerte in high-spin

Co-Komplexen positiv. Die Co-ENDOR-Spektren bestätigen somit dieses

Resultat.

Die Fehler der KopplungskonstantenQ sind schwierig abzuschätzen,

da beide Defekte sich vermutlich auch in G und A leicht unter¬

scheiden und geringe Fehler in den ESR-Daten zu merklichen Verschie¬

bungen der berechneten ENDOR-Frequenzen führen.

Tabelle 3.3.1.-2 Quadrupolkonstantender Zentren Zcl und Zq2

Q3(Zcl) [MHz] Q3'Zc2) 'MHzl

AC° Q3 mS (1) (2) (3) (1) (2) (3)

>01/2

-1/2 3.2 6.0 3.0>0

4.1 3.9 5.7

>0 <01/2

-1/2

-2.1 -2.3 -2.5 -1.9 -2. 1 -2.2

>01/2

-1/2 2.6 4.1 2.4<0

3.2 3.0 3.8

<0 <01/2 -2.7 -3.3 -4.4 2.5 3.1 4.1

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150

3.3.1.4 Symmetrieerniedrigung durch den Ladungskompensator

Dreht man den Einkristall um den Winkel d um eine Achse senkrecht

zu g|| , so verschieben sich sämtliche Linien rasch zu höheren Frequen¬zen. Die ENDOR-Uebergängekonnten deshalb nur bis ungefährtf = _

4 verfolgt werden.

Die Frequenzzunahme 4iv.Mr)r)R der verschiedenen Resonanzen verringertsich beim Drehen mit abnehmendem |mj , da die Terme a-Q. und ßA±in Gleichung (3.3.1.-1) Funktionen von mT sind.

Im beobachtbaren, engen Winkelintervall bilden die Uebergänge für

\d\ 2 1 Multipletts aus. In Figur (3.3.1.-3) sind ENDOR-Linien mit

typischen Aufspaltungen wiedergegeben. Die Resonanzen der Sites

Z , und Z überlagern und zeigen je nach izf bis zu vier Linien. Deut¬

liche Triplettstrukturenweisen auch die schwachen Linien von Z„ auf.

c3

Wir erklären diese Aufspaltung damit, dass durch den Einfluss des

Ladungskompensators die Symmetrie des Kristallfeldes erniedrigt und

die Hauptachsen von G und A von der c-Achse des Kristalls weg¬

gelenkt werden.

Durch die grosse Linienbreite und die Ueberlappung von Z, und Z „

cl c2wird die Auflösung stark verringert, so dass die ENDOR-Uebergängeder 12 Sites nur wenig Struktur zeigen.

Das Spektrum eines einzelnen Defektes kann durch den Spin-Hamilton-

operator (3.1.-1) beschrieben werden.

Die durch die Symmetrieerniedrigung verursachte Verbreiterung der ESR-

Linien (inhomogene Verbreiterung) muss unterhalb 4H(Z ) = 7c gemessen

Gauss liegen. Eine grobe Abschätzung ergibt für den Winkel

ß= <(gii , c-Achse) den Wert /S«l°.

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151 -

,Zcl 02

c3

[MHz]25

?KF

^l'^ca

c?

[MHz]25

Y*F

Figur (3.3.1.-3) Aufspaltungsmuster der Z -ENDOR-Resonanzen für

Irfl 2 1°

3.3.2 Kobalt-ENDOR, Site Z,b

Analog zu Z wurden auch vom Site Z, Co-ENDOR-Spektren beobachtet.

Nach Tabelle (3.2.-1) gilt für die A -Tensoren die Beziehung

A, (Z,) > Ai (Z ). Die Verschiebung der Energieeigenwerte durch dieb c

Einflüsse zweiter Ordnung treten für Z, somit besonders stark inb

Erscheinung.

Während von den beiden feldhöchsten ESR-Linien keine Co-Uebergänge

beobachtet werden , besteht das ENDOR-Spektrum bei Sättigung des

dritten Uebergangs und g^ IIH (vgl. Figur 3.2.-la) aus zwei Linien

bei 17 MHz und 19.5 MHz, sowie weiteren Resonanzen im höheren

Frequenzgebiet.

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152

Bei der Drehung des Kristalls um wenige Grad spalten wiederum beide

Resonanzen in mehrere Uebergänge auf. In Figur (3.3.2.-1) ist das

ENDOR-Spektrumder tiefsten Co-Linie für rf = 4° wiedergegeben.Alle

übrigen Resonanzen liegen bereits oberhalb 25 MHz. Zwischen 14 und

15 MHz treten intensive, schmale Protonenlinien auf.

Das Spektrum auf der vierten ESR-Linie besteht aus sehr breiten,

wenig strukturiertenResonanzen, so dass keine zusätzliche Information

gewonnen werden kann.

-V

16 18_i_

20 22 rMHzl_l 1 i—».

^RF

Figur (3.3.2.-1) Co-ENDOR-Spektrumvon Z (izC * 0)

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153

Durch die grossen Aussendiagonalelementein der Energiematrix werden

die Frequenzen der Co-Uebergänge mit den Protonenresonanzenver¬

gleichbar, so dass sehr komplexe Intensitätsverhältnisse entstehen.

Es wird deshalb aus einer einzelnen Messung mit unbekannter Quadru-

polkopplung nicht ohne weiteres ersichtlich, wieviele Co-ENDOR-

Uebergänge pro Site zu erwarten sind.

Vermutlich lassen sich die beiden tiefsten Linien aber wiederum zwei

verschiedenen Zentren (Z , Z „) zuordnen.

Die Aufspaltung der ENDOR-Linien ist für die Sites Z bedeutend aus¬

geprägter. Einzelne der sechs Co-Linien von Z (Z, „) sind für

gewisse ^vollständig aufgelöst. Wir schliessen daraus, dass für den

Winkel zwischen den g-Achsen und der dreizähligen c-Achse die

Beziehung /j(Z.) > ß{Z ) gilt.

Zusammenfassend ist somit zu bemerken, dass neben den Defekten G

auch die Ladungskompensatoren von Z und Z, die Symmetrie des

paramagnetischenZentrums erniedrigen. Die Wechselwirkung mit dem

Co-Ion ist aber für die Zverev-Spektren zu schwach, so dass keineG

Abweichung der Hauptachsen der G- und A

im ESR-Spektrum beobachtet werden konnte.

Abweichung der Hauptachsen der G- und A -Tensoren von der c-Achse

Im Co-ENDOR dagegen kann der Einfluss von H indirekt gemessen

werden, da eine bedeutend grössere Auflösung zur Verfügung steht.

Zudem treten Differenzen in den Kopplungskonstanten(90, für ENDOR

( |m I = I) im Gegensatz zu 3Q, für ESR) verstärkt in Erscheinung.

3.3.3 Protonen-ENDOR

In einem relativ schmalen Temperaturintervall ( ~ 10-20 K) konnten die

Protonen von Z. an Hand der ENDOR-Spektren direkt nachgewiesenb

werden.

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- 154

Für die Zentren Z und G wurden bisher keine Protonensignale gefun¬den. Vermutlich ist der Grund in den schnelleren RelaxationsZeiten

T zu suchen. Nach Messungen von ZVEREV und PETELINA (13) stehen

diese im untersuchten Temperaturbereich in einem Verhältnis von

W / Tl(Zc) ~ 10-

3.3.3.1 Messresultate

Figur (3.3.3.-1) zeigt einen Ausschnitt aus einem typischen Protonen-

ENDOR-Spektrum. Die Linienbreiten betragen für alle Uebergänge

ungefähr 100 kHz, während die Intensitäten ganz beträchtliche Unter¬

schiede aufweisen können.

In Figur (3.3.3.-2) sind die gemessenen Resonanzfelder als Funktion

des Drehwinkels rf für H ||"e (a) und ? ±"e, (b) (mit 1= j| e bei

izf = 0) aufgetragen.

Für beide Drehungen beobachtet man zweimal sechs Linien, die in

tiefen Frequenzgebieten sehr schwach werden und deshalb unterhalb

6 MHz schwierig zu verfolgen sind.

Zwischen 4 und 5 MHz tritt ein Multiplen auf, das axial-symmetrischzur c-Achse verläuft. Es handelt sich dabei vermutlich um die

3+Aluminium-Resonanz des dem Kobalt benachbarten AI -Ions.

Bei der Drehung um die c-Achse (a) wiederholen sich die Spektrennach 60 . Alle Resonanzen verlaufen paarweise in einem Abstand von

11 - 13 , wodurch die gegenseitige Verdrehung der grossen Sauer¬

stoffdreiecke um 8 indirekt zum Ausdruck kommt (vgl. Figur (4.1.-1)).

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- 155 -

_

IriM-HV*n/

ir FMHzl'12-

RF

Figur (3.3.3.-1) Protonen-ENDOR-Spektrum (Ausschnitt)

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EaTs

(q)s

IIa

(e)'0

sja^uTMqgjasep

uoipiunjsie

j9pi8jzueuos9H-uauo}Oj<j(z-'£'Z'Z)

Jnßtj

M

f&oU

MI

09

t-

s/

,£^ t\

^

l

¦¦

(-)ü-

¦

IH"k"

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157 -

3.3.3.2 Auswertung

Der Verlauf der Linien 1-6 (Zfal) bzw. l'-6' (Z^) als Funktion des

Drehwinkels ^ legte die Vermutung nahe , dass es sich bei den beiden

Liniengruppen um die korrespondierenden Uebergänge von sechs

symmetrieäquivalenten Protonen eines Z,-Sites handelt.

Die Auswertung der Daten (drei Drehungen mit zueinander senkrecht

stehenden Drehachsen) mit dem Programm ENDOR 2 liefert jedoch für

die beiden Liniengruppen verschiedeneA-Tensoren.

Das Ausgleichs Programm ENDOR 2 berechnet nach der Gradienten-

methode die Tensorhauptwerte von A mit ihren Richtungen bezüglich

dem Molekülsystem, indem für den Ausdruck

2 2 l 2£[c (m)(gemessen) - c (mg)(berechnet)!

ein Minimum gesucht wird.

Die zweite Ordnung berücksichtigt man in Programmverlauf iterativ.

Mit den stark anisotropen Hauptwerten von G und A konvergiert

ENDOR 2 je nach nullter Näherung gegen verschiedeneMinima mit

oft vergleichbaren Fehlerquadratsummen.

Die über sechs Lagen gemittelten Tensorhauptwerte der beiden Linien¬

gruppen mit den kleinsten Fehlerquadraten sind in Tabelle (3.3.3.-1)

zusammen mit dem Eulerwinkel 8 = <(c-Achse, Az) wiedergegeben.

Die beiden Datensätze mit grossen isotropen Beiträgen (b) können aus

folgenden Gründen aus der weiteren Betrachtung ausgeschlossen

werden:

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- 158 -

Tabelle 3.3.3.-1 Gemittelte Tensorhauptwerte der Sites Z, (1-6)und Zfa2 (l'-6')

Datensatz

Site AHX

AHy

AH [MHz] e

Zbl(a)

(b)

-11.3

38.4

-11.7

23.4

15.5

43.6

28°

46°

Zb2(a)

(b)

-9.0

15.4

-11.3

13.2

17.3

53.5

41°

31°

TT

1) Das ESR-Spektrum sollte für derart grosse A -Werte eine Aufspal¬tung oder zumindest eine orientierungsabhängige Linienbreite

zeigen.TT

2) Da Az / 2 > PngnH0- müssen sich die Resonanzfelder, wie mit

dem Programm SAPHIR für die Drehung um die c-Achse überprüftwurde, bei Beobachtung der feldtiefsten ESR-Linie nach höheren

Frequenzen verschieben. Dies widerspricht den Messresultaten.

Die beiden verbleibenden Datensätze (a) sind für alle zwölf ENDOR-

Linien in Tabelle (3.3.3.-2) zusammengestellt.

Die Eulerwinkel 0, f, 6 (nach GOLDSTEIN (14)) verknüpfen das Molekül¬

system mit den Achsenrichtungendes A -Tensors. (e\ , "e sind will¬

kürlich gewählt).

Die Sites Z, , (Z ) lassen sich durch die Transformationen T(R,i)(T(R',i')) in ein Referenzsystem R (R') überführen

11 ).(für i = R : T(R,i) = T(i,i) =

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- 159

Tabelle 3.3.3.-2 Protonen-Kopplungsparameterder Sites

Zbl (1-6) und Zb2 (l'-6')

SiteTT

A -Tensor [MHz £ ulerwinkel

AHX

AHy

AHz

0 f

1' -8.7 -11.8 17.3 89° 110°

3' -9.7 -11.5 17.5 118° 169°5' -8.5 -10.7 17.3 124° 48°

2' -9.0 -11.9 17.4 83° 121°4' -9.6 -10.5 17.4 125° 1°6' -8.9 -10.6 17.2 116° 60°

1 -11.3 -11.7 15.0

3 -11.4 -11.8 16.4

5 -11.3 -11.7 15.5

2 -11.3 -11.7 15.1

4 -11.4 -11.8 15.3

6 -11.3 -11.7 15.6

^Me = e^ve)

95"

113C108°

84c103C9 3C

109

167C227°

123C181C61

41"

41°41°

41°41°41°

28C28°28°

28°28C28

Der Winkel 6, der die Neigung der längsten TensorhauptachseAzzur kristallographischen c-Achse beschreibt, beträgt für die Sites

1-6 (l'-6') 28° (41°) und weist nur eine kleine Streuung auf (<0.5 ).

Die dreizählige Achse C, kommt durch den Winkel f zum Ausdruck.

Die Sites 1,3,5 (r,3',5') bzw. 2,4,6 (2,,4',6') können durch

Drehungen von 60° um die c-Achse ineinander übergeführt werden.

Die beiden Dreiergruppen sind wie schon zu Figur (3.3.3.-2) bemerkt

wurde, um 11°-13° zueinander verschoben.

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160 -

TT TT

Durch den Eulerwinkel d wird die Drehung von A und A um dieH X y

Achse von A charakterisiert. Die Tensoren weichen relativ wenig von

axialer Symmetrie ab, wodurch die grosse Unsicherheit in der Bestim¬

mung von 4 erklärt werden kann.

3.3.3.3 Ueberprüfung der Zuordnung

Um Fehlerquellen hervorgerufen durch die verschiedenen lokalen

Minima der Ausgleichsrechnungzu vermeiden und ein eventuell vorhan¬

denes gemeinsames Minimum der Sites zu finden (Z, ,= Z, „), wurden

bl b/

einige Kontrollen unternommen.

1) Postuliert man versuchsweise die Protonen-Linien 1-6 und l'-6'

ais korrespondierende ENDOR-Uebergängeund berechnet aus den

gemessenen Werten mit ENDOR 3 (vgl. Anhang D) einen gemein-TT

samen A -Tensor, so weichen die berechneten Felder im Mittel

mehr als 1 MHz von den gemessenen Resonanzen ab.

2) Damit Z, = Z, „ gilt, muss insbesondere der aus ENDOR 2bl b2

bestimmte Winkel 9 für alle 12 Sites gleich sein. Für Z und

Z. . beträgt B 28 bzw. 41 . Dieser Winkel wurde deshalbb2

zwischen 30 und 38 in 2 -Schritten variiert und während der

Ausgleichsrechnungfestgehalten. Die Fehlerquadratsummenvergrös-sern sich bei diesem Test um eine Zehnerpotenz, während die

Eigenwerte von Z, . und Z, . sich um mindestens 50% unterschei-bl bl

den.

3) In Figur (3.3.3.-3) werden für die. Sites 1 und l1 die gemessenenTT

und die aus den A -Tensoren durch exakte Diagonalisierungbestimmten Uebergänge miteinander verglichen. Die ausgegliche¬nen Resonanzfelder stimmen innerhalb t 50 kHz mit derMessungüberein und wurden nicht in die Kurven eingetragen. Die Differen¬

zen zwischen diesen Bleaney-Bir-Resonanzfeldern und Werten aus

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- 161 -

der exakten Diagonalisierung der Energiematrix sind noch geringer.

Diese Uebereinstimmung bestätigt dje gute Approximation, die

durch den BB-Formalismus in zweiter Ordnung erreicht wird.

\*RFmh3

*sS\

N

N.\

140 (60

Figur (3.3.3.-3) Proton-ENDOR-Uebergänge der Sites 1 und 1'

gemessene und ausgeglicheneWerte

korrespondierende Uebergänge• exakte Diagonalisierung

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- 162

Co Tr3.3.3.4 Mischterm zwischen A und A

Die Grösse des in Kap. 3, Teil I behandelten Beitrags zweiter Ord-

sor

.Co

Co Hnung, der aus Produkten der BB-transformierten A - und A -Tensoren

gebildet wird, hängt wesentlich von der relativen Lage der G-, ATT

und A -Hauptachsen zueinander und der Anisotropie dieser Tensoren

ab.

2+ +Für das System Co /H ist der Mischterm besonders ausgeprägt und

dominiert die restlichen Beiträge zweiter Ordnung.

Figur (3.3.3.-4) zeigt die Winkelabhängigkeiteines Resonanzfeldes

zusammen mit dem Mischterm bei einer Drehung Ü _|_~e . Für gewisse

Orientierungen des Kristalls wurden Mischterme bis zu 1.2 MHz

gefunden.

V«F "Misch

[MHi] [MHi]v-

-12

/ I/ l

1 \/ \

\\\

/ l/ 1

/

/ I

/ N

///

/"-^—

• //

\

//

/

\ -v-

-4 \ /\ /

"

Figur (3. 3. 3.-4) AMisch als Funktion des Drehwinkels jrf (e^l^).AM. , (lOx vergrössert), Site 5

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- 163 -

Durch Berücksichtigung dieses Terms konnte die Fehlerquadratsummeim Ausgleichsprogramm um einen Faktor 30 verringert werden.

3.3.3.5 Intensität der ENDOR-Uebergänge

Die Intensitätsunterschiede zwischen den Sites Z, , und Z. „ einer-bl al

seits und zwischen korrespondierenden Linien der einzelnen Zentren

anderseits sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen:

1. Verschiedene Besetzung von Z, _ und Z. „

bl bz

2. Unterschiedliche Relaxation von Hoch- und Tieffeldübergang

(T , / T , oder T , / T Jxl x2 nl n2

3. Abhängigkeit des "Enhancement" von m_ (Uebergangswahrschein-lichkeit in der Basis erster Ordnung)

Während uns zu den Punkten 1) und 2) wenig Information zur Verfügung

steht, wurden die Uebergangswahrscheinlichkeitender Protonen-

Resonanzen exakt berechnet (Programm SAPHIR).

In Figur (3.3.3.-5) sind die Intensitäten der beiden korrespondierendenLinien der Sites 2 und 2' für eine Drehung e* A.H (vgl. Figur 3.3.3.-2b)

aufgetragen.

Die Intensitäten ohne Berücksichtigung des "Enhancement" sind mit¬

eingezeichnet.

Im Experiment werden für Z. , die Hochfeldlinie, für Z, „ die Tieffeld-bl bZ

linie beobachtet. Site Z, , zeigt tatsächlich auffallende Intensitäts-bl

unterschiede (a), die für gewisse Winkelintervalle bis zu einem Faktor

20 betragen.

Beim schlechten Signal/Rausch-Verhältnis der ENDOR-Spektren kann

deshalb der korrespondierende Uebergang über weite Winkelintervalle

nicht beobachtet werden.

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(ßuBßjaqnpieiieix:x

'ßuBßjaqnpiajqooH=H)(ßunupjo

Jailinusisee

J3PUI

uaiBiisuaiui)"nz

(q)z

(e)'(9T

J)sj3>iuTMq9Ja

sepuorpjunj

sjbjapiajzuBuosaa-uauojoJd

japuajBiTSuaiuj.

aAnsTay

(S-'£'£"£)Jnßij

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1"¦

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\\

V—-^*—

\-~-~

Z-

y\^~

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/hjopu3|

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165

Für Z, „ dagegen verliert dieses Argument seine Gültigkeit, da derb2

intensivere der beiden Uebergänge nicht gemessen wird.

FINN, ORBACH und WOLF haben einen Relaxationsmechanismusange¬

geben, nach dem die Relaxation der ESR-Niveaus über einen angereg¬

ten Zustand erfolgt (Orbachprozess) (15). Nach (13) ist dieser Prozess2+

in a-Al O :Co für tiefe Temperaturen dominant. Wir führen das

Fehlen von korrespondierenden Linien in unseren Spektren auf Mechanis¬

men dieser Art zurück.

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166

DISKUSSION

4.1 Struktur von a-Al„O

Die Kristallstruktur von «-AI O wird durch Figur (4.1.-1) verdeutlicht.

Abgesehen von einer leichten Verzerrung kann das Saphirgitter als

hexagonal dichteste Kugelpackung betrachtet werden (16). Es besteht

aus gleichseitigen Sauerstoffdreiecken mit zwei verschiedenen Seiten-,

olängen (grosse Dreiecke a,c,d : d„ _= 2.83 A, kleines Dreieck b:

dn _= 2.52 A). Die Dreiecke a und c sind gegenüber dem kleinen

Sauerstoffdreieck b um 116.1 bzw. 123.9 in einer Rechts schraube

um C.(z) gedreht.

3+Die AI -Ionen sitzen paarweise auf der dreizähligen Achse zwischen

den Sauerstoffdreiecken a,b und b,c (Site c nach WYCKOFF (17)). Der

dritte Gitterplatz (zwischen c,d) ist eine natürliche Leerstelle (Site b).

3+Auf Grund der Coulombabstossung sind die benachbarten AI -Ionen

gegen die beiden grösseren Sauerstoffdreiecke hin verschoben. Dieo o

Abstände zu den Dreiecksebenen betragen 0.840 A und 1.325 A.

4. 2 Ladungskompensation

In der Literatur sind im wesentlichen zwei Modelle für die Ladungs-2+

kompensation in a-Al O :Co bekannt, mit denen versucht wurde,

das IntensitätsVerhältnis der ESR-Spektren von Z und Z, zu erklären.c b

1. ZVEREV und PROKHOROV (9) schlugen vor, zwei AI +-Ionen durch2+ 2+

drei Co -Ionen zu ersetzen. Zwei der Co -Ionen besetzen3+

AI -Gitterplätze (Site c) und erzeugen ein Z -ESR-Spektrum.2+ c

Das dritte Co -Ion nimmt einen Zwischengitterplatz ein (Site b)

und gibt zu einem Z, -ESR-Spektrum Anlass.b

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- 167

«H 71

CS

a<

f"

-f'i-

Co

^*c2

A

Figur (4.1.-1) Ausschnitt aus dem a-AlO -Gitter. Gitterplätze der

Ladungskompensatoren: Site Z : f oder f^, Site Zb2: F"

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168 -

Ein weiteres Modell wurde von TOWNSEND und HILL (10) ange-3+

geben. Nach diesen Autoren nimmt ein AI -Ion einen Zwischen-2+

gitterplatz ein und kompensiert drei Co -Ionen auf Gitterplätzen.2+

Eines der beiden ESR-Spektren erhält man von den Co -Ionen

die dem Ladungskompensator benachbart sind, ein zweites für2+

weiter entfernte Co -Ionen.

Nachdem in dieser Arbeit die Symmetrieerniedrigung an Hand der Co-

ENDOR-Spektren und die Art des Ladungskompensators durch die

Protonen-ENDOR-Signale nachgewiesen werden konnte, sind diese

beiden Modelle für die Sites Z und Z, hinfällig geworden.c b

Der Ladungskompensator von Z zeigt allerdings in unseren ENDOR-C

2+Spektren nur eine schwache Wechselwirkung mit dem Co -Ion, so

dass er relativ weit vom Co-Zentrum entfernt sein muss. Neben H

und Alkalimetallen (11) kommen eventuell noch weitere Ionen als

Kompensatoren in Frage, die sich im ESR-Spektrum nicht unterschei¬

den lassen.

Ein Vorschlag in dieser Richtung ist von TOWNSEND (18) gemachtworden. Kristalle die aus einer PbO-PbF -Schmelze gezüchtet wurden,

12-

zeigten nur ein Z -Spektrum. Sauerstoffplätze (O" ) substituiert durchc

Fluorionen (F~) sind in Saphiren die nach diesem Verfahren hergestellt

wurden als Ladungskompensatoren somit nicht auszuschliessen.

4. 3 Lage der Protonen von Z,

Die Positionen der Protonen vom Site G wurden von (11) aus den ESR-

Daten bestimmt. Der Ladungskompensator H liegt für diese Defekte

zwischen Sauerstoffatomen der Dreiecke b und c (O -O ) und ist dem2+

Co -Ion unmittelbar benachbart. Die starke Störung des Kristallfeldes

und die daraus resultierende Symmetrieerniedrigung der ESR-Spektren

wird damit verständlich.

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- 169 -

Die Potentialkurve zwischen zwei Sauerstoffatomen (7,19) weist je

nach O-O-Abstand ein symmetrisches oder asymmetrischen Doppel¬minimum auf. Das Proton kann somit auf jeder O-O-Verbindung zwei

oPositionen einnehmen (d ~ 1 A).

U-ri

Für die Sites Z, haben wir deshalb die folgenden zwölf GitterplätzeD

die sich nicht durch Symmetrieoperationen ineinander transformieren

lassen in Betracht gezogen (vgl. 4.1.-1):

Protonen zwischen i) den Dreiecken a,b auf dem längeren O-O-Ab-o

stand dQ2 Q3= 2.73 A (Site i^.t^lii) a,b auf der kürzeren O-O-Verbindung

d01-04= 2-52 ^ (Site fl'f2)o

iii) den Dreiecken c,d mit d~fi_„7= 2.73 A

(=d05-08)(SiteWiv) c,d auf der Verbindung °5-°8 (Site 1' ,T')

v) den Sauerstoffatomen des Dreiecks a

(Site i"x,V£vi) den O-Atomen des Dreiecks d (Site ~i" ,?')

Durch den Vergleich zwischen geeignet gewählten Elementen aus der

Kristallstruktur des Saphirs und den ENDOR-Daten lassen sich die

durch den Reduktionsprozess nicht besetzten Gitterplätze eliminieren.

Die Wahl der folgenden drei Winkel hat sich als zweckmässig erwie¬

sen:

i) Der Winkel 6' =<(C,,Co-H) wird dem Eulerwinkel 8 aus der2+

Ausgleichsrechnung gegenübergestellt. Für ein auf dem Co -

Ion lokalisierten Elektron (Punkt-Dipol-Näherung) müssen 6'

und 6 übereinstimmen.

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- 170 -

ii) Projiziert man alle möglichen Protonenlagen auf die Ebene

die durch das Dreieck a aufgespannt wird, so beschreibt a

den Winkel zwischen einer willkürlich gewählten Geraden

(Dreiecksmittelpunkt-Sauerstoffatom O ) und der Projektion

VOn rCo-H-iii) Als dritte Grösse definieren wir v= \o, - a , I , wobei1 b,c a,bl

2+<7 ,

und ct die oben erklärten Winkel mit Co -Ionena ,b b ,c

zwischen den Dreieckena,b bzw. b,c bedeuten (Symmetrieopera¬tor C2(y,-)). Im ENDOR-Experiment wiederholensich die Spektrenbei einer Drehung um die C.-Achse nach y bzw. 60°-y.

Die Winkel 6', a und y sowie die Abstände zwischen den Protonen

und dem Co-Ion sind in Tabelle (4.3.-1) für die zwölf zur Diskussion

stehenden Lagen zusammengestellt.

Mit Ausnahme von f. , f. und f' treten für alle Positionen der Proto¬

nen beträchtliche Abweichungen zwischen den Tabellendaten und deno o o o

gemessenen Werten (8 = 28 , 41 ; r_ „

= 2.46 A, 2.59 A;Oo—ri

V= 10o-13°; CTab(Zbl) = CTab(Zb2), CTbc(Zbl) = ct^^» auf.

Den Gitterplatz f, ordnen wir dem Zentrum Z, „ zu. Die Winkel 9'1 al

und y stimmen gut mit den gemessenen Werten überein.

Die Winkel o , und ct, sind nach den experimentellen Daten füra,b b,c

die Zentren Z, , und Z, _ gleich gross. Für . Z, , eignen sich somitbl hl bl

die beiden Positionen f. und f'. Da zufälligerweise a ,(f,)=CT (F')1 l a ,b 1 b,c l

und ct, (f') ~

ct, (f,) gilt, ist eine eindeutige Zuordnung nicht mög-a,b l b,c 1

lieh.

Alle Protonenplätze befinden sich somit für Z, auf den Verbindungs¬

geraden zwischen O-Atomen benachbarter Sauerstoffdreiecke mito

dn _= 2.73 A, wobei ein Sauerstoffatom jeweils zur ersten Koordi-2+

nationsSphäre des Co -Ions gehört.

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- 171

Tabelle 4.3.-1 Kristallstrukturdatender zwölf zur Diskussion stehen¬

den Gitterplätze

A O-O-Abstand Lage

,0„ o„a,b

Cd

Or On

d o7-o8

a O, 00

a)

b)

fi,

31.3

27.2

32.3

24.7

41.0

33.6"

41.0

33.6

16.9"

16.9"

14.8

13.8

b,c

39.4

20.4

26.7

37.9

29.2

46.8

46.8

29.2

40.7

34.9

32.9

27.1

aa,b

28.6 10.8

47.6

41.3

30.1

38.8

7.i

9.6"

21.2° 25.6°

21.2

38.8

25.6

9.6"

32.9

27.1

40.7

34.9

7.8"

7.J

7.!

7.8"

rCo-H^]2.52

27.2 3.00

14.6° 2.55

,o2.93

2.24

2.62

2.24

2.62

3.14

3. 14

3.61

3.61

3_a) Index 1 bezeichnet das Minimum der Potentialkurve von OHO

das näher beim Co-Ion liegt.

b) Index 2 bezeichnet das weiter entfernte Minimum (für f" , f" sind

beide Minima vom Co-Ion gleich weit entfernt).

Zu den getroffenen Zuordnungen sind noch einige spezifizierende und

unsere Resultate unterstützende Bemerkungen zu machen:

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i) Die Polarisation der IR-Spektren lässt vermuten (19), dass

die Protonen zwischen Sauerstoffionen liegen die zu verschie¬

denen Dreiecken gehören. Ferner wurde aus den IR-Frequen-o

zen ein O-O-Abstand von d = 2.70 - 2.74 A abgeleitet (7).

Beide Resultate stimmen mit unserer Zuordnung Uberein.

ii) Nach einer ab initio-Rechnung ist die Potentialfunktion im

System u-Al O :OHOS" (Me2+) für dQ = 2.73 A leicht

asymmetrisch (19). Wegen der Coulombabstossung zwischen2+ 3+

Metallion und Proton (Co in Site G, AI in Z ) nimmt der

Ladungskompensator den von Metallion weiter entfernten

Platz ein.

Auch diese Bedingung wird durch die Gitterplätze f., f. und3 +

f' erfüllt, da die den Protonen benachbarten AI -Ionen näher

bei den Ebenen liegen die von den Dreiecken a (Site f.),

c (Site f') und d (Site f ) aufgespannt werden.

iii) Obwohl die O-O-Abstände für die Plätze f und V gleich lang

sind, konnten die Protonen mit Hilfe von y eindeutig den

einzelnen OHO~-Systemen zugeordnet werden.

iv) Die Differenzen zwischen 6' und 6 für den Site Z sind

verschiedenen Ursachen zuzuschreiben. Erstens muss die

O-H-O-Brücke nicht linear sein.

Zum zweiten dreht schon eine geringe Spindichte auf dem

Sauerstoffatom die Richtung von A von der VerbindungZ 2+

r weg und schliesslich wird das Co -Ion nicht genauCo-Hden AI -Platz einnehmen, sondern sich zum kleineren

Sauerstoffdreieck hin verschieben.

Aehnliche Argumente gelten für die Differenzen zwischen

r IT und den aus den Punkt-Dipol-NäherungenbestimmtenCo-HProtonenabständen.

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v) Eine Aussage über die isotropen Kopplungen

(A (Z, ,) = -2.5 MHz, A. (Z, J = -1 MHz) zu machen,iso bl iso b2

scheint uns ohne grössere quantenchemische Rechnung kaum

möglich. Vermutlich kommt aber das negative Vorzeichen Aisodurch eine Spinpolarisation zustande. Unter dieser Voraus¬

setzung ist für Z der Gitterplatz f gegenüber F^ vorzu¬

ziehen, da dieser Effekt für Protonen die an ein Sauerstoff¬

atom der zweiten KoordinationsSphäre kovalent gebunden sind

rasch abnimmt.

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- 174 -

4.4 Zusammenfassung3+

In kobaltdotierten Saphiren (Co : a-Al.O ) kann der Valenzzustand

des Kobaltions durch eine Hochtemperaturreduktion in einer H„-Atmo-

sphäre von Co zu Co verringert werden (Co ,H : or-Al 0_).

Von den dadurch entstehenden verschiedenen paramagnetischenZentren

wurden Co- und Protonen-ENDOR-Spektren aufgenommen.

Die durch den Ladungskompensator H hervorgerufene Symmetrieerniedri¬

gung, die im ESR nicht beobachtet wird, konnte an Hand der Co-Sig-

nale für die Sites Z. und Z nachgewiesen werden,b c

Vom Defekt Z, wurden die Protonen direkt gemessen und ihre Lagenb

aus den ENDOR-Daten bestimmt.

Der Ladungskompensator dieses Zentrums kann mehrere Positionen ein-o

nehmen, die sich alle auf der längeren Verbindung (2.73 A) zwischen

zwei Sauerstoffatomen von benachbartenO-Dreiecken befinden, von

denen das eine jeweils zur ersten Koordinationssphäre des Co -Ions

gehört.

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- 175 -

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LEBENSLAUF

Ich wurde am 13. Juni 1946 als Sohn von Wolfgang und Emilie

Schweiger-Günthart in Zürich geboren.

Dort besuchte ich die städtischen Schulen bis zur 3. Sekundarklasse.

Anschliessend bereitete ich mich am Institut Minerva auf die Aufnahme¬

prüfung an der ETH vor und immatrikulierte mich an der Abteilung für

Mathematik und Physik der EidgenössischenTechnischen Hochschule

in Zürich.

Nach einer Diplomarbeit am Laboratorium für Festkörperphysik erhielt

ich im Herbst 1970 das Diplom als Physiker.

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 1971 als Unterrichts¬

assistent am Institut für Physikalische Chemie führte ich unter der

Leitung von Herrn Prof. Dr. Hs.H. Günthard die vorliegende Arbeit

aus.

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