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Research Collection
Doctoral Thesis
Synthese von 1-Fuco- und 1-Galactoascorbinsäure sowie von 1-Talose, 1-Tagatose und d-Adonose
Author(s): Glatthaar, Curt
Publication Date: 1936
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000099011
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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ETH Library
Synthese uon l Fuco und i-Gaiacioascorbinsaure
sowie uon Ilalose, I-Tagalose
and d-Adonose
Von der
Eidgenössischen Technischen Hochschule
in Zürich
zur Erlangung der
Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften
genehmigte
Promotionsarbeit
vorgelegt von
Curt Glatthaar
Diplomierter Ingenieur-Chemiker
aus Zürich
Referent : Herr Prof. Dr. L. Ruzicka
Korreferent : Herr Prof. Dr. T. Reichstein
Turbenthal 1936 - Buchdruckerei Robert Furrers Erben
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Meinen Eltern gewidmet
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Meinem sehr verehrten Lehrer
Herrn Prof. Dr. T. Reichstein,
unter dessen Leitung die nachstehende Arbeit ausgeführt wurde,
danke ich von Herzen für das wohlwollende Interesse, das er mir
jederzeit entgegenbrachte, und für seine wertvolle Hilfe. Der Kom¬
mission der GEORG LUNGE-Stiftung möchte ich an dieser Stelle
meinen besten Dank aussprechen für die mir aus dem Fonds zur
Verfügung gestellten Mittel.
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung .......... 9
I. TEIL
Synthese der /-Fuco- und der /-Galactoascorbinsäure. .
11
Experimenteller Teil
Fucose aus Fucus vesiculosus......
16
Fucosephenylosazon ........ 18
/-Fucoascorbinsäure........
18
Diaceton-d-galactose .......21
Diaceton-d-galacturonsäure ......22
d-Galacturonsäure ........ 22
/-Galactonsäure ........22
/-Galactonsäurelacton .......24
/-Galactose .........25
/-Galactosazon ......... 26
/-Galactoascorbinsäure ....... 26
II. TEIL
Synthese von /-Talose, /-Tagatose und d-Adonose...
30
Experimenteller Teil
/-Talonsaures Kalium.......
33
/-Talonsäurelacton........
34
/-Talose 34
O-Nitrophenylhydrazon der /-Talose.....
35
/-Tagatose .........36
d-Adonose .........37
Literaturverzeichnis
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Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Darstellung zweier neuer
Vertreter der Ascorbinsäuregruppe, sowie von drei neuen ein¬
fachen Zuckern.
Die Untersuchungen an der Z-Fuco- und der Z-Galactoascorbin-
säure wurden durchgeführt im Rahmen der Arbeiten T. Reich¬
steins und seiner Mitarbeiter über das Vitamin C und seine Homo¬
logen. Z-Talose und Z-Tagatose konnten nebenbei aus dem geradevorhandenen dafür notwendigen Material hergestellt werden, wel¬
ches auf dem Wege zur Z-Galactoascorbinsäure bereitet wurde. Die
Arbeit über die <Z-Adonose endlich schließt an diejenige Reichsteins
über die Z-Adonose an.
Seit seiner Isolierung und Reindarstellung aus Früchten und
Nebennieren durch Szent-Györgyi (1) war das Vitamin C Gegen¬stand zahlreicher Untersuchungen. Seine Synthese erfolgte, noch
bevor die Konstitution völlig geklärt war, fast gleichzeitig durch
Reichstein (2) und Haworth (3). Wie bei allen biologisch wirk¬
samen Substanzen interessierte auch hier vor allem die Abhängig¬keit dieser Wirkung vom chemischen Bau und deren Variation in
Funktion von chemischen Veränderungen im Molekül. Nachdem
nun die Ascorbinsäure als Zuckerabkömmling erkannt und auch
aus einem einfachen Zucker darstellbar war, lag der Gedanke auf
der Hand, aus andern Zuckern ascorbinsäureähnliche Körper auf¬
zubauen, die sich voneinander nur in der Konfiguration, das heißt
dem feineren räumlichen Bau, oder in der Länge der Seitenkette
unterscheiden. Solche Substanzen werden dann auf ihre physio¬
logische Wirkung untersucht. Sie werden z. B. in unserm Falle an
Meerschweinchen verfüttert, die durch Ernährung mit C-faktor-
freier Kost skorbutkrank gemacht wurden. Es wird so die minimale
Menge aktiver Substanz bestimmt, die ein Versuchstier heilt und
am Leben erhält. Aus den so erhaltenen Resultaten lassen sich
dann u. U. Regeln und Gesetzmäßigkeiten ableiten.
9
Mit der leichten Zugänglichkeit des Vitamins C und den dadurch
sofort erscheinenden Handelspräparaten setzte auch die klinische
Erforschung ein, die gegenwärtig in vollem Gange ist. Die Rolle,
die das Vitamin C beim Skorbut spielt, ist schon längere Zeit be¬
kannt, ja, die Beobachtungen an dieser Krankheit führten geradezu
auf die Spur dieses Faktors, dessen Fehlen in der Nahrung diese
Avitaminose, als welche sie schließlich erkannt wurde, hervorruft.
Da das Hauptmerkmal des Skorbutes die hämorrhagische Diathese
mit all ihren Folgeerscheinungen ist, die schließlich zum Tode füh¬
ren können, so befassen sich die therapeutischen Untersuchungenmit Ascorbinsäurepräparaten vor allem mit denjenigen Krankhei¬
ten, bei denen besondere Neigung zu Blutungen besteht (4). Aber
auch alle möglichen andern Leiden, bei denen eine günstige Wir¬
kung in irgend einer Weise denkbar ist, werden in den Kreis der
Untersuchungen einbezogen.Im Moment ist weder die chemische, noch die medizinische
Untersuchung der Ascorbinsäuregruppe abgeschlossen. Diese Arbeit
soll einen Beitrag dazu leisten.
10
I. TEIL
Synthese der /-Fuco- und der /-Galactoascorbinsäure
Die Ascorbinsäuregruppe ist charakterisiert durch die Partial-
formel
—CH—C(OH)=C(OH)—CO.I
o ]-
Der wichtigste Vertreter ist die natürliche /-Ascorbinsäure oder
das Vitamin C (Formel I), welches bei biologischen Vorgängeneine wichtige Rolle spielt und, wie speziell für den Menschen und
einige Säugetiere nachgewiesen wurde, einen unentbehrlichen Be¬
standteil der Nahrung bildet. Ist es darin fortgesetzt in ungenügen¬dem Maße enthalten, so tritt der längst bekannte, aber erst mit
der Erforschung der Vitamine zu den Mangelkrankheiten oder
Avitaminosen eingereihte Skorbut in Erscheinung.Es ist durch frühere Untersuchungen bekannt geworden, daß
außer der Ascorbinsäure selbst auch ähnlich gebaute Verbindungen
qualitativ ähnlich biologisch wirken können. Die biologische Wirk¬
samkeit ist jedoch weitgehend spezifisch und nicht nur an die
eigentliche reduzierende Gruppe, die sog. Endiol-gruppe
[—CO—C(OH)=C(OH)—],
sondern auch an eine bestimmte räumliche Anordnung der hydro-
xylierten Seitenkette gebunden. Diese Tatsache läßt sich vorläufig
theoretisch noch nicht begründen. Als empirische Regel aber, die
bisher ausnahmslos zutrifft, steht fest, daß nur solche Körper anti-
skorbutische Wirksamkeit zeigen, bei welchen die Hydroxylgruppe
am vierten Kohlenstoffatom in der Fischer'schen Projektionsweise
rechtsständig ist (5). Diese Regel ist allerdings bisher nur an einem
relativ beschränkten Substanzmaterial geprüft worden. Insbeson¬
dere in der C7-Reihe sind nur zwei Körper hergestellt worden, die
dieser Bedingung entsprechen, nämlich die Z-Glucoascorbinsäure (6)
(II) und die Z-Rhamnoascorbinsäure (7) (III). So schien es uns er-
11
wünscht, diese spezifische Beziehung zwischen chemischer Kon¬
stitution und biologischer Wirkung durch Beibringung weiterer
Beispiele zu bestätigen und zu befestigen. Zu diesem Zwecke wur¬
den die i-Fucoascorbinsäure (6-Methyl-/-lyxo-3-ketohexonsäurelac-ton (IV)) und die Z-Galactoascorbinsäure (i-Lyxo-3-ketohepton-säurelacton (V)) (8) synthetisiert.
CO—
1C-OH
IIC-OH
O
I-c-
-C—H
CH2OH
CO—
IC-OH
C-OH
O
H-C
IHO—C—H
HO—C—H
ICH2OH
H-
HO-
HO-
CO—
IC-OH
IIC—OH
O
IC—H
IC—H
CHa
CO—
IC—OH
IIC-OH
IH—C
H—C—OH
!HO—C—H
CH3
IV
o
CO—
C-OH
C-OH
H-C
H—C—OH
IHO—C-H
CH2OH
O
Beide Verbindungen wurden nach der Oson-Blausäure-methode
(2) hergestellt und erwiesen sich in der Tat am Meerschweinchen
als antiskorbutisch wirksam. Die physiologische Prüfung wurde
von Herrn Dr. Demole im Physiologischen Laboratorium der Firma
Hoffmann-La Roche & Co. in Basel ausgeführt, wofür ich hier
meinen besten Dank aussprechen möchte. Die Wirksamkeit der l-
Fucoascorbinsäure beträgt am Meerschweinchen ca. Vioo? diejenigeder Z-Galactoascorbinsäure Veo derjenigen der natürlichen Ascorbin-
säure. Die beiden Homologen sind also recht schwach wirksam,
was aber ebenfalls auf Grund der bisherigen Erfahrungen zu er¬
warten war. Es ist dabei noch zu bemerken, daß bei der Fuco-
ascorbinsäure nicht genügend krystallisiertes Material für die phy¬
siologische Untersuchung vorlag. Sie mußte an sirupösem Material
vorgenommen werden, dessen Gehalt an aktiver Substanz titri-
metrisch festgestellt worden war. Der für die biologische Aktivität
erhaltene Wert ist daher mit einem größern Fehler behaftet, als es
sonst üblich ist.
Als Ausgangsmaterial für die Bereitung der Z-Fucoascorbinsäure
diente mir die Z-Fucose (VI), eine Methylpentose, die sich u. a. in
verschiedenen Fucusarten in Form von Fucosanen findet. Diese
12
gehören zu den Methylpentosanen, d. h. langkettigen Polymerender einfachen Zucker, und dienen der Pflanze als Reserve und
Gerüstsubstanzen. Die Gewinnung der Z-Fucose aus Blasentang (9)
(Fucus vesiculosus) durch saure Hydrolyse wurde soweit verbes¬
sert, daß der Zucker mit ungefähr 2,5 Prozent Ausbeute in Form
seines schwerlöslichen Phenylhydrazons gewonnen werden konnte.
Da ich jedoch für meine Zwecke nicht freie Fucose, sondern ihr
Oson benötigte, so konnte mit Ausnahme eines Kontrollversuches
auf die Spaltung verzichtet werden. Das Phenylhydrazon wurde
direkt in das Osazon übergeführt und aus diesem mit Hilfe von
Benzaldehyd das Oson (VII) abgespalten. Die Umsetzung desselben
mit Blausäure geschah in der schon mehrfach beschriebenen Weise
entsprechend nachstehender Formulierung. Der Iminokörper (VIII)wurde weder hier noch im Falle der Z-Galactoascorbinsäure iso¬
liert (10).
CHO
1-C- -H
-C-OH H-
CHO
1C=0
1-C-OH
|
C=NH
)
HO-
H-
CHO
jHO-
H
C—OH
II c
C—OHi
-C-H
-C-OHI
H--C-OH > H--C—OH > H-1
-c -> IV H--C OH
HO-I
-C-H HO--C-H H--C—OH HO- C-H
CH31
CH3 HO--C—H
CH3
CH2OH
VI VII VIII IX
Die heikelste Stufe in dieser Reaktionsfolge ist immer die saure
Verseifung des Iminokörpers zur freien Ascorbinsäure. Da sie re¬
lativ energische Bedingungen verlangt, können bereits mehrere
Nebenreaktionen auftreten, besonders mit den Beimengungen, die
das rohe Oson bis zu 25 Prozent enthält. Es zeigte sich, daß eine
praktische Verbesserung dadurch erreicht werden kann, daß man
diese Verseifung statt in wässerigem in alkoholischem Medium
durchführt. Bei dieser ersten Synthese wurde allerdings noch mit
wässerig-alkoholischer Salzsäure verschiedener Zusammensetzung
gearbeitet. Dabei verlief die Verseifung umso besser, je weniger
Wasser angewendet wurde. Es erwies sich dann in der folgenden
13
Arbeit als das Beste, Wasser bis auf die stöchiometrisch notwendige
Menge möglichst vollständig auszuschließen.
Wie bereits erwähnt wurde, gelang es auch nach mehrfacher
Reinigung über das Blei- und das Brucinsalz nur, einen ganz klei¬
nen Teil der /-Fucoascorbinsäure in krystalliner Form zu isolieren.
Sie wies einen Smp. von 176—180° unter nachfolgender Zerset¬
zung auf und dürfte nach der Analyse ein Dihydrat darstellen.
Dadurch erklärt sich dann eventuell auch die mangelhafte Kry-
stallisation, da der Sirup jeweilen scharf getrocknet worden war
und nicht mehr genügend Wasser zur Bildung eines Dihydratesenthielt.
Vollständig analog wurde die Z-Galactoascorbinsäure bereitet.
Die zu ihrer Darstellung nötige i-Galactose (IX) mußte natürlich
speziell gewonnen werden. Zwar kommt dieser Zucker in verschie¬
denen Naturprodukten vor und kann zum Beispiel aus Leinsamen¬
schleim (11) gewonnen werden. Die Bereitung ist jedoch äußerst
mühsam und liefert den Zucker nur in unreiner Form. Aus diesem
Grunde wurde eine künstliche Herstellung auf allerdings ebenfalls
recht umständlichem Wege vorgezogen, der aber mit guter Aus¬
beute zu sehr reiner /-Galactose führt. Der Weg war durch andere
Autoren vorgezeichnet.
«/-Galactose wird in Diaceton-d-galactose (12) übergeführt, und
diese mit alkalischem Permanganat zur Diaceton-rf-galacturonsäure
(12) oxydiert, welche nach Abspaltung der Isopropylidenreste (13)«/-Galacturonsäure liefert. Durch Reduktion am besten mit Na¬
triumamalgam wird daraus i-Galactonsäure (3) gewonnen. Das
Lacton der letzteren läßt sich dann in bekannter Weise in /-Galac¬
tose überführen (14).
Für die weitere Synthese wurde wiederum das Oson aus Z-Galac-
tosazon mit Hilfe von Benzaldehyd abgespalten. Nach Anlagerungvon Cyankali wurde hier nun die saure Verseifung mit chlorwasser¬
stoffgesättigtem Alkohol unter möglichstem Ausschluß von Wasser
vorgenommen. Da die Substanz in diesem Medium das Kochen
aushält, dauert der Prozeß anstatt 40 nur noch 4 Stunden. Eine
weitere Vereinfachung ergab sich durch den Verzicht auf die Aus¬
fällung von Verunreinigungen mit Hilfe von Aether.
Auch in diesem Falle unterblieb die Krystallisation im gut ge¬
trockneten, mit Aceton gedeckten Sirup. Erst nach Entfernung des
14
Lösungsmittels und Zusatz von ca. einem Mol Wasser erstarrte er
rasch. Die Z-Galactoascorbinsäure wurde schließlich wie die d-Form
in wohlausgebildeten Krystallen als Monohydrat erhalten. Wie ge¬
sagt erwies sie sich als physiologisch aktiv, während ihr optischer
Antipode bis zu einer täglichen Menge von 20 mg per os beim
Meerschweinchen als unwirksam befunden worden war (5).
15
Experimenteller Teil
Fucose aus Fucus vesiculosus.
5 kg grob gemahlener Blasentang werden in Portionen von 1 kgmit kaltem destilliertem Wasser eine Stunde quellen gelassen, wor¬
auf das Wasser durch frisches ersetzt wird. Nach einer weitern
Stunde wird abgegossen und die auf ihr etwa dreifaches Gewicht
und Volumen aufgequollene Masse mit verdünnter Schwefelsäure
und Wasser versetzt, in der Weise, daß unter Berücksichtigung des
Quellwassers auf 1 kg Trockensubstanz 6 kg 5-prozentige Schwefel¬
säure entfallen. Ein solcher Ansatz wird in einem Rundkolben
unter öfterem Durchmischen 24 Stunden auf dem Wasserbad er¬
hitzt.
Hierauf wird durch ein Tuch abfiltriert und der Rückstand
stark ausgepreßt. Die vereinigten leicht trüben und hellbraunen
Filtrate werden mit ca. 250 g reinem Calziumkarbonat verrührt
und auf Lackmus neutralisiert. Dann wird kurz erhitzt, von dem
nun leicht filtrierbaren Gips abgesaugt und im Vakuum zu einem
dicken und zähen, grünlichen Sirup eingedampft. Da die Lösunghierbei stark schäumt, wird sie vorher mit Kohle verrührt und
durch Kohle filtriert. Außerdem ist es nötig, während des Ein-
dampfens ständig etwas Butylalkohol zufließen zu lassen. Der
Sirup wird in einer Reibschale warm mit soviel Methanol zerrieben,
bis er vollkommen pulverig geworden ist und bei weiterm Metha¬
nolzusatz keine neue Fällung mehr entsteht, worauf der Alkohol
abgenutscht wird. Der an der Luft sofort wieder zerfließende Rück¬
stand wird noch dreimal auf die gleiche Weise behandelt und dann
verworfen. Die vereinigten, ca. 2 Liter betragenden Methanollösun¬
gen werden bei 50 Badtemperatur zum Sirup eingedampft. Es
resultieren ca. 160 g dicker, hellbrauner Honig.
5 g dieses Sirups wurden mit Bäckerhefe zur Vergärung ange¬
setzt (15), zur Trennung der Z-Fucose von etwa noch vorhandenen
16
vergärbaren Zuckern. Es blieb jedoch jegliche C02-Entwicklungaus.
Eine weitere Probe von 5 g wurde mit Wasser verdünnt und
mit wässerigem Bleiazetat gefällt. Die vom Niederschlag abfiltrierte
Lösung wurde mit Schwefelwasserstoff vom überschüssigen Blei
befreit. Es zeigte sich jedoch, daß diese Fällung überflüssig ist und
der Rohsirup sofort auf Phenylhydrazon verarbeitet werden kann.
150 g Sirup werden in 200 ccm Wasser gelöst und mit 100 ccm
Phenylhydrazin und 5 ccm Eisessig versetzt. Es entsteht eine homo¬
gene Lösung, die über Nacht zu einem dicken, hellgelben Brei
erstarrt. Er wird mit etwas Wasser verdünnt und auf einer großenNutsche abgesaugt. Es wird dreimal mit wenig kaltem Wasser,
hierauf gründlich mit viel Toluol nachgewaschen und im Vakuum
getrocknet. Das erhaltene Fucosephenylhydrazon-Rohprodukt ist
schwach gelblich und schmilzt bei 160—164° unter Zersetzung.
Zur Reinigung wird es aus viel absolutem Alkohol umkrystallisiertund mit abs. Alkohol und Toluol gewaschen. Auf diese Weise wur¬
den pro Ansatz durchschnittlich ca. 50 g Phenylhydrazon erhalten,
was einer Ausbeute von 25 g oder 2,5 Prozent an freiem Zucker
entsprechen würde. Smp. 164—166 zers.
Spaltung (16).
Eine Probe von 10 g Phenylhydrazon wird in 400 ccm destil¬
liertem Wasser kochend gelöst, 7 g frischdestillierter Benzaldehydund 1 g Benzoesäure zugesetzt und die Mischung unter häufigemSchütteln eine Stunde auf dem Wasserbad erhitzt. Es scheidet sich
Benzaldehydphenylhydrazon ab. Hierauf wird gekühlt, filtriert und
dreimal ausgeäthert. Die wässerige Lösung wird im Vakuum vom
gelösten Aether befreit, mit etwas mit Salzsäure gewaschener Kohle
geschüttelt und durch eine ebensolche Kohleschicht filtriert. Das
klare Filtrat wird bei 50° im Vakuum zum Sirup eingedampft, in
abs. Alkohol gelöst und von ein wenig gefällten Verunreinigungenabfiltriert. Der Alkohol wird im Vakuum abgesogen, bis der Sirup
eben noch gut flüssig ist, worauf er mit i-Fucose geimpft wird. Die
Krystallisation beginnt sofort. Nach eintägigem Stehen wird der
Krystallkuchen mit etwas abs. Alkohol zerrieben und abgesaugt,
nachgewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute beträgt5 g = 83,5 °/o d. Th. Aus der Mutterlauge konnte außerdem noch
17
eine geringe zweite Krystallisation gewonnen werden. Das Produkt
zeigt einen Schmelzpunkt von 144—146° und eine Drehung von
[«]" = —91,9° bis —75,1° (c = 2,74 in Wasser).
Fucosephenylosazon.
40 g Fucosephenylhydrazon werden in 800 ccm Wasser auf¬
geschwemmt, mit 80 ccm Phenylhydrazin und 40 ccm Eisessig ver¬
setzt und zwei Stunden unter Kohlensäureverschluß auf dem
Dampfbad erhitzt. Das Phenylhydrazon geht dabei zuerst klar in
Lösung; bald aber scheidet sich das Osazon teils ölig, teils in
schönen gelben Nadeln ab. Es wird abgekühlt, von den Krystallenund erstarrten amorphen Anteilen abfiltriert und die Mutterlaugenach erneutem Zusatz von etwas Phenylhydrazin und Eisessig wei¬
tererhitzt. So scheiden sich noch einmal erhebliche Mengen fester
Substanz ab. Das vereinigte Rohprodukt wird mit Wasser ge¬
waschen, dann mit Toluol gründlich zerrieben, abgesaugt, nach¬
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausbeute 22 g. Smp. ca.
170° unter Zersetzung.Es wird in der fünffachen Menge abs. Alkohol gelöst, mit Kohle
gekocht und durch Kohle filtriert. Dann wird mit heißem destil¬
liertem Wasser bis zur beginnenden Trübung versetzt und aus-
krystallisieren gelassen. Die Krystalle werden abfiltriert und mit
40-prozentigem Alkohol, der ein Prozent Essigsäure enthält, dann
mit Toluol nachgewaschen und im Vakuum getrocknet. Hierauf
wird es noch aus der doppelten Menge abs. Alkohols umkrystal-lisiert und mit Alkohol und Aether nachgewaschen. Das Produkt
stellt glänzende gelbe Nadeln vom Smp. 180—182° dar und wiegt16 g = 31,9 °/o d. Th.
/-Fucoascorbinsäure.
In einem Rundkolben mit Rührwerk und Quecksilberverschlußwerden 20 g Osazon in 400 ccm Alkohol heiß gelöst und mit 2
Liter dest. Wasser versetzt, wobei es wieder ausfällt. Nach Zugabevon 32 ccm frisch dest. Benzaldehyd und 20 ccm Eisessig geht es
wieder klar in Lösung und wird nun anderthalb Stunden am Rück¬
fluß unter starkem Rühren gekocht. Es scheidet sich Benzaldehyd-
phenylhydrazon ab. Während weitern eineinhalb Stunden wird
18
unter Rühren erkalten gelassen und nach Zugabe von Eis vom
ausgeschiedenen Phenylhydrazon des Benzaldehydes abfiltriert. Die
hellbraune Lösung wird viermal ausgeäthert und im Vakuum bei
50 Badtemperatur auf ca. einen Liter eingedampft. Nun wird sie
mit gut gewaschener Kohle fast vollständig entfärbt, zur Trockne
eingedampft und bei 40° im Hochvakuum gründlich getrocknet.So resultieren 5,4 g Oson-Rohprodukt in Form einer hellbraunen,
schaumigen und spröden Masse.
Zur Anlagerung des Kaliumcyanides wird das Oson in ca. 300
ccm sauerstoffreiem, mit Stickstoff gesättigtem Wasser gelöst, mit
Kohle vollständig entfärbt und mit verdünnter Natronlauge fast
neutralisiert. Dann wird die Lösung mit 3,5 g Kaliumcyanid ver¬
setzt und bei 20° unter Stickstoff eine Viertelstunde stehen ge¬
lassen. Hierauf wird mit conc. Salzsäure eben deutlich kongosauer
gemacht und auf ca. 20 ccm eingeengt. Das Konzentrat wird mit
Alkohol in ein Kölbchen gespült und die nun ca. 60 ccm betragende
Lösung mit 10 ccm conc. Salzsäure versetzt. Nach Verdrängen der
Luft durch C0£ wird die Lösung gut verschlossen 40 Stunden auf
48° gehalten und hierauf zur Trockne verdampft. Vom Moment
der Anlagerung an wird soviel als möglich unter Kohlensäure ge¬
arbeitet und auch beim Eindampfen durch die Kapillare C02 ge¬
leitet. Die dunkelbraune, trockene Masse wird nun in abs. Alkohol
aufgenommen. Die ungelöst bleibenden anorganischen Salze wer¬
den abgenutscht und mit Alkohol gewaschen, bis sie inaktiv ge¬
worden sind (Jodprobe). Das Filtrat, das nun ein Volumen von
etwa 100 ccm besitzt, wird mit einem Liter frisch destilliertem
Aether gefällt und durch ein Faltenfilter gegossen. Der noch aktive
Niederschlag wird in 50 ccm abs. Alkohol wieder gelöst und von
neuem mit dem zehnfachen Volumen Aether gefällt, solange, bis
er nach zwei oder drei Malen inaktiv geworden ist. Die vereinig¬ten Aetherlösungen werden bei 40 eingedampft und die letzten
Aetherreste im Vakuum entfernt.
Die zurückbleibende alkoholische Lösung wird mit alkoholischer
Bleiazetatlösung solange versetzt, bis eine abzentrifugierte Probe
eine Spur von aktiver Substanz anzeigt. Die bisherige Fällung,
hauptsächlich Bleichlorid, wird nun abzentrifugiert und verworfen.
Die klare, braune Lösung wird mit soviel Bleichloridlösung gefällt,bis die Mutterlauge inaktiv ist. Das hellgraue, voluminöse Bleisalz
der Fucoascorbinsäure wird abzentrifugiert und dreimal mit abs.
19
Alkohol gewaschen, wobei die Sedimentation durch Zusatz von
einigen Tropfen Bleiazetatlösung beschleunigt wird. Dann wird es
mit kohlensäurehaltigem Wasser in einen Rundkolben gespüllmndmit Schwefelwasserstoff unter, starkem Schütteln kalt zersetzt. Die
hellbraune Lösung wird durch ein Bleisulfidfilter abgesaugt und
im Vakuum bei 40° zum Sirup eingedampft. Nach dem Trocknen
im Hochvakuum zur Entfernung der Essigsäurereste wog der dun¬
kelbraune Sirup 2,8 g.
Der Sirup wird mit Methanol verflüssigt, mit Aether und Pentan
versetzt und unter Kohlensäure bei 0° stehen gelassen. Nach Wo¬
chen schieden sich bei einem Ansatz wenige Krystalle ab, die ab¬
gesaugt und aus Wasser umkrystallisiert wurden. Nach Waschen
mit Alkohol und Aceton verblieben wenige mg farbloser Prismen,
die bei 176—180° unter Zersetzung schmolzen. Zu einer Drehungreichte die Substanz nicht aus, dagegen ergab die Mikroanalyse,daß es sich wohl um das Dihydrat der Z-Fucoascorbinsäure handelt.
3,161 mg Substanz ergaben 4,40 rag C02 und 1,48 mg H20Gefunden C 37,96 % H 5.25 %
Berechnet 37,2 6,24 für Dihydrat, C7H1408Berechnet 40,4 5,8 für Monohydrat,
Berechnet 44,2 5,3 krystallwasserfrei
5,013 mg Substanz verbrauchen 4,635 ccm n/100 Jodlösung (F -= 0,95)
Gefunden Jodäquivalent 113,9
Berechnet Jodäquivalent 113,0 für Dihydrat.
8,800 mg Substanz verbrauchen 2,447 (korrigiert) n/50 NaOH-LsgGefunden Säureäquivalent 182
Berechnet Säureäquivalent 226 für Dihydrat.
Jodtitration.
Die Umsetzung und Aufarbeitung wird mit Hilfe der Jodtitra¬
tion verfolgt. Ein aliquoter Teil der Lösung wird mit Wasser ver¬
dünnt, mit Salzsäure angesäuert und nach Zusatz von Stärkelösungmit n/10 Jodlösung titriert. Da ein Mol Ascorbinsäure zwei Atome
Jod reduziert, so entspricht im Falle der Fucoascorbinsäure 1 ccm
Jodlösung 9,5 mg aktiver Substanz. Die titrimetrisch ermittelte
Menge sank von 3—3,5 g nach der Anlagerung auf ca. 1,5 g im
fertig gereinigten Sirup. Ziemliche Einbußen brachte die Ver-
20
seifung des Nitrils mit sich, am meisten in wässeriger Salzsäure,
weniger bei Alkoholzusatz.
Brucinsalz.
Nach der Isolierung der Krystalle wird der sirupöse Anteil mit
Aceton gefällt, wobei ein ziemlicher Niederschlag entsteht, der
abfiltriert und, da er nur unbedeutend aktiv ist, verworfen wird.
Der Sirup wird eingedampft und dann in Methylalkohol aufgenom¬men. Nun wird er mit methylalkoholischer Brucinlösung bis zur
neutralen Reaktion versetzt. Beim Eindampfen wurden insgesamtvier Fraktionen fester Ausscheidungen gewonnen, zwei davon in
krystalliner und zwei in amorpher Form. Sie schmolzen undeutlich
und unter Zersetzung und reduzierten bestenfalls 60 Prozent der
Jodmenge, die für ein Brucinsalz der Fucoascorbinsäure nötigwäre. Diese Salze wurden mit alkoholischer Bleiazetatlösung wieder
zersetzt und der Sirup wie oben aus dem Bleisalz regeneriert. Da
er aber auch nach dieser neuerlichen Reinigung nicht zur Krystal-lisation gebracht werden konnte, wurde die ^-Fucoascorbinsäure in
sirupösem Zustande der physiologischen Prüfung unterworfen.
Diaceton-r/-Galactose.
Diese wurde unter geringer Variation der Vorschrift von Ohle
und Berend (12) wie folgt bereitet. In einer 5 Liter-Flasche wur¬
den 200 g ef-Galactose in 4 Liter Aceton mit 140 cem conc. Schwe¬
felsäure unter Zugabe von Glasperlen 20 Stunden auf der Maschine
geschüttelt. Die nicht umgesetzte Galactose wurde abgesaugt, mit
Aceton gewaschen und wog nach dem Trocknen 61 g. Das tief
rotbraune Filtrat wurde in einem Rundkolben unter starkem Rüh¬
ren mit 600 g Kaliumcarbonat versetzt. Nach einigen Stunden
schlug die Farbe nach hellgelb um und reagierte die Lösung neu¬
tral. Die anorganischen Salze wurden abgenutscht und mit Aceton
gewaschen. Die Lösung wurde unter Zusatz von etwas Kalium¬
carbonat zum Sirup eingedampft, zuletzt im Vakuum bei 50°. Die¬
ser wurde in Aether aufgenommen und mit conc. Kaliumcarbonat-
lösung über Nacht geschüttelt. Der wässerige Teil wurde sodann
im Scheidetrichter abgetrennt und die Aetherlösung mit Wasser
gewaschen, mit Sulfat getrocknet und wie oben abgedampft.
21
Der Rohsirup wurde im Hochvakuum destilliert. Bei 1 mm und
140° gingen 130 g Diaceton-d-galactose als goldgelber, zäher Honigüber. Unter Berücksichtigung der zurückgewonnenen Galactose
entspricht das einer Ausbeute von 65 %>. Im Ganzen wurden so 1
kg d-Galactose umgesetzt.
Diaceton-uf-galacturonsäure.
Sie wurde nach Ohle und Berend bereitet (12). 88 g Diaceton-
galactose ergaben z. B. 46 g diacetongalacturonsaures Kalium, aus
welchem 36,7 g Diaceton-d-galacturonsäure vom Smp. 157—159
erhalten wurden. Ausbeute 41 %> d. Th., bezogen auf die umge¬
setzte Diacetongalactose.
üf-Galacturonsäure.
Sie wurde nach der Vorschrift von Reichstein und Grüssner (13)durch einfaches Verkochen der Diaceton-d-galacturonsäure mit
Wasser hergestellt. 30 g derselben ergaben z. B. 19 g d-Galacturon-
säure = 89,2 °/o d. Th. Smp.: Sie zerfließt fast ganz von 104—108°,wird dann wieder fest und zersetzt sich schaumig gegen 160°, ohne
richtig flüssig zu werden.
/-Galactonsäure.
a) Katalytische Hydrierung.
15 g Diacetongalacturonsäure werden in 50 ccm katalytisch rei¬
nem Wasser gelöst und durch sorgfältig gewaschene Kohle filtriert.
Die Lösung wird mit 50 ccm reinstem Alkohol, 15 ccm in Methanol
suspendiertem Nickelkatalysator (Kahlbaum) und katalytischemWasser auf 150 ccm aufgefüllt. Unter 160 Atmosphären Wasser¬
stoff wird sie im Drehautoklaven zuerst zweieinhalb Stunden auf
100°, dann ebensolange allmählich ansteigend auf 140° erhitzt. Es
wird abkühlen gelassen und die blaßgrüne Lösung durch Kohle
filtriert. Hierauf wird sie mit frischgefälltem, sorgfältig neutral¬
gewaschenem Baryumcarbonat im Rundkolben auf dem Wasserbad
bis zur neutralen Reaktion erwärmt. Das Baryumsalz wird ab¬
filtriert und das Filtrat kochend heiß mit Schwefelwasserstoff ge-
22
fällt. Der Niederschlag wird durch ein Kohlefilter abfiltriert und
die nun klare Lösung mit Ferricyankalium auf Eisen, mit Dimethyl-
glyoxim auf Nickel und mit Fehling'scher Lösung auf Reduktions¬
kraft geprüft. Alle drei Proben fallen negativ aus. Nun wird sie¬
dend heiß mit der berechneten Menge Cadmiumsulfat gefällt. Ein
kleiner Ueberschuß stört hierbei die weitere Verarbeitung nicht.
Das ausgefallene Baryumsulfat wird abgesaugt und die Lösung im
Vakuum eingedampft. Das sehr schwer lösliche Cadmiumsalz der
/-Galactonsäure scheidet sich krystallinisch ab. Es wird abgesaugt,mit Wasser gewaschen und wiegt trocken 5 g = 36 % d. Th. Snip.:
Zersetzung ab 175°.
b) Amalgamreduktion.
20 g d-Galacturonsäure werden in 400 ccm dest. Wasser gelöstund unter starkem Rühren bei Eiskühlung mit 21/ä-prozenligem
Natriumamalgam reduziert. Dieses wird portionsweise zugegebenbis zu einer Gesamtmenge von ungefähr 1 kg. Durch Zutropfenvon ca. 20-prozentiger Schwefelsäure wird die Lösung ständig auf
Lackmus neutral, auf Phenolphtalein aber sauer gehalten. Die Re¬
duktion wird hierbei kontrolliert durch Proben, die mit Fehling'¬scher Lösung reduziert werden. Die 5-prozentige Galacturonsäure-
lösung reduziert das 7-fache Volumen an Fehlinglösung, die so
eingestellt ist, daß ein Teil einprozentige Glucoselösung 2 Teile
derselben entfärbt. Alle zwei Stunden sinkt im Verlaufe der Re¬
duktion die reduzierende Kraft um einen Teil. Nach einigen Stun¬
den wird die Eiskühlung weggenommen. Wenn der Gehalt an
Galacturonsäure auf ca. 0,2 % gesunken ist, wird der ganze Inhalt
des Kolbens in eine große, offene Flasche gebracht und auf der
Maschine bis zum völligen Verschwinden der Fehlingreduktion ge¬
schüttelt. Die Reaktionslösung wird hierbei nicht mehr neutrali¬
siert.
Das Quecksilber wird hierauf im Scheidetrichter abgetrennt und
die Lösung im Vakuum bis zur beginnenden Ausscheidung von
Natriumsulfat eingedampft. Dann wird kongosauer gemacht und
mit dem achtfachen Volumen abs. Alkohols das Salz vollends aus¬
gefällt. Es wird abgesaugt und mit der Glühprobe geprüft. Erweist
es sich als nicht rein anorganisch, so wird es mit 50 ccm Wasser
gekocht und wieder mit Alkohol gefällt. Nach spätestens dem
23
dritten Mal ist es frei von organischer Substanz. Die vereinigtenalkoholischen Lösungen werden im Vakuum auf etwa 50 ccm ein¬
gedampft, mit Wasser auf etwa 1000 ccm verdünnt und auf dem
Wasserbad eine Stunde erhitzt zur Spaltung von eventuell gebil¬deten Aethylschwefelsäuren. Dann wird eine frische, feuchte Ba-
riumcarbonatpaste im Ueberschuß zugegeben und unter Schütteln
bis zur neutralen Reaktion geheizt. Es wird abfiltriert und der
Baryumniederschlag auf organische Substanz geprüft. Er kann
ohne Weiteres sofort frei davon erhalten werden. Arbeitet man
konzentrierter als hier angegeben, so geht leicht ein Teil des l-
galactonsauren Baryums in den Niederschlag, da auch dieses Salz
schwerlöslich ist. Beim Erkalten der Lösung scheidet es sich mei¬
stens schon ab und kann isoliert und mit der berechneten MengeSchwefelsäure zersetzt werden. Die in Lösung verbliebenen An¬
teile des Baryumsalzes werden entweder durch Einengen gewon¬
nen, oder wie oben ins Cadmiumsalz übergeführt. Ausbeute 22,5 g
= 86,9 %.
Diese zweite Methode ist also ergiebiger als die erste. Außer¬
dem konnten auch wesentlich größere Ansätze gemacht werden,
während der vorhandene Autoklav dies nicht zuläßt.
/-Galactonsäurelacton.
31,5 g feinpulverisiertes Cadmium-i-galactonat werden in 1 Liter
Wasser aufgeschwemmt und mit Schwefelwasserstoff heiß gefällt.Das Cadmiumsulfid setzt sich rasch, sowie die Fällung beendet ist.
Es wird abfiltriert und die Lösung noch einmal durch Kohle ab¬
gesaugt. Dann wird im Vakuum eingedampft, wobei die freie l-
Galactonsäure krystallinisch ausfällt. Der trockene Krystallkuchenwird mit etwas Wasser versetzt und zur Lactonisierung eine Stunde
auf dem kochenden Wasserbad erhitzt. Dann wird in der Hitze
wieder zum dicken Sirup eingedampft und noch eine Stunde eva¬
kuiert. Sollte der Sirup beim Abkühlen wieder teilweise erstarren,
so wird das wiederholt, bis er flüssig bleibt. Nach dem Abkühlen
wird er in Alkohol aufgenommen. Es entsteht aber bloß eine leichte
Trübung, worauf der Alkohol abgedampft und der Sirup in Aceton
aufgelöst wird. Von der nun entstehenden schmierigen Fällungwird die Lösung durch ein schnellaufendes Filter abgetrennt. Hier¬
auf wird das Aceton abgedampft und der Sirup in der Hitze kräf-
24
tig evakuiert. Es hinterbleiben 19,8 g eines glasklaren, zähen
Honigs, der vorerst beiseitegestellt wird. Ausbeute: 98 °/o d. Th.
Nach einigen Wochen erscheint ein winziges Krystallisations-
zentrum, worauf der Sirup mit Aceton sorgfältig etwas dünnflüs¬
siger gemacht wird. Ueber Nacht erstarrt er dann zum dicken
Krystallkuchen, der zerrieben, abgesaugt und mit Aceton nach¬
gewaschen wird. So werden 12 g des Lactons krystallisiert erhalten.
Der Rest wird flüssig zur Reduktion verwendet. Der Schmelzpunktdes Laktons lag bei 94°, in einem Falle aber bei 128°. Jedoch
ergaben beide Formen bei der Reduktion die gleichen Ausbeuten
an Galactose. Dasselbe gilt für die flüssig verwendeten Anteile.
/-Galactose.
20 g i-Galactonsäurelacton werden in 200 ccm Wasser gelöstund in einem Rundkolben unter starkem Rühren bei Eis-Kochsalz¬
kühlung mit 100 g 21/2-prozentigem Natriumamalgam versetzt.
Durch Zutropfen von 20-prozentiger Schwefelsäure wird die Lösung
ständig ganz knapp kongosauer gehalten. Nach einigen Minuten
werden noch einmal 200 g Amalgam zugesetzt. Die 15fache Mengehat sich als die vorteilhafteste erwiesen. Nach einer Stunde ist die
Reaktion vorüber. Das Quecksilber wird abgetrennt und die Lösung
genau neutralisiert und mit Fehling'scher Lösung geprüft. Ein Teil
der Zuckerlösung reduziert eben das siebenfache an Fehlinglösung,d. h. sie ist mindestens 3V2-prozentig, bezw. sie enthält bei ihrem
jetzigen Volumen von 400 ccm wenigstens 14 g /-Galactose, da diese
etwas weniger reduziert als Glucose.
Es wird bis auf 150 ccm eingeengt, mit Schwefelsäure kongo¬sauer gemacht und mit dem achtfachen Volumen abs. Alkohol ge¬
fällt. Das Natriumsulfat wird abfiltriert und auf organische Sub¬
stanz und Reduktionskraft geprüft. Beides ist minim, sodaß es
verworfen werden kann. Der Alkohol wird im Vakuum abfiltriert
und der Sirup mit Wasser auf 1 Liter aufgefüllt. Nach einstündigemErhitzen auf dem Wasserbad wird mit frischem Baryumcarbonatneutralisiert. Dann werden die Baryumsalze abfiltriert und mit viel
heißem Wasser von organischen Bestandteilen frei gewaschen. Die
nun ca. 2 Liter betragende Lösung von /-Galactose und Z-galacton-
saurem Baryum wird auf 200 ccm eingedampft, wobei sich das
Baryumsalz bereits ausscheidet. Es wird abgesaugt und gewaschen.
25
Das Filtrat wird mit der achtfachen Menge Methylalkohol gefällt
und vom nun vollends ausgefallenen Baryumsalz abfiltriert. Zur
völligen Befreiung von mitgerissener Galactose wird dieses in 50
ccm Wasser gekocht und mit Methanol gefällt. So werden 6 g
ßaryum-/-galactonat zurückgewonnen.Die methylalkoholische Lösung der /-Galactose wird zum dicken
Sirup eingedampft und evakuiert. Er wiegt 14,5 g. Nach Verflüs¬
sigung mit 5 ccm Methanol und Impfung erstarrt er sofort zu
einem dicken Krystallkuchen, der mit Methylalkohol zerrieben,
abgesaugt und nachgewaschen wird. So werden 12 g /-Galactose
gewonnen. Smp.: 160—162°. In der Mutterlauge verbleiben noch
etwas mehr als 2 g, die direkt auf Osazon verarbeitet werden.
Unter Berücksichtigung des zurückgewonnenen Baryumsalzes be¬
trägt die Ausbeute ca. 87 °/o.
/-Galactosazon.
12 g /-Galactose werden in 120 ccm Wasser mit 36 ccm Phenyl¬
hydrazin und 12 ccm Eisessig eine Stunde unter COyVerschluß auf
dem Wasserbad erhitzt. Nach dem Abkühlen erstarrt die Lösung
zu einem gelben Brei. Sie wird abgenutscht, mit einigen ccm fri¬
schem Phenylhydrazin und etwas Eisessig versetzt und weitere
zwei Stunden erhitzt. Es entsteht eine zweite Portion Osazon, die
aber weniger rein und mit amorphen, braunen Klumpen durch¬
setzt ist. Sie wird gleich wie die erste Abscheidung, aber getrennt
von ihr behandelt.
Das abfiltrierte Osazon wird zunächst mit Wasser, dann mit
Toluol und schließlich mit Aether gründlich gewaschen. Es ist
schon fast rein. Nun wird es noch in der 10-fachen Menge abs.
Alkohol ausgekocht, abgesaugt und mit Alkohol nachgewaschen. In
der Mutterlauge wird die zweite Portion ausgekocht und ist dann
praktisch der ersten gleichwertig. Aus der Restlauge kann noch
eine kleine Menge gewonnen werden. Insgesamt resultieren 13 g
Osazon, entsprechend 54 °/o d. Th. Smp. 196—200° unter Zerset¬
zung.
/-Galactoascorbinsäure.
20 g /-Galactosazon werden in 500 ccm Alkohol im Rundkolben
mit Rührwerk, Quecksilberverschluß und Rückflußkühler zum Sie-
26
den erhitzt. Jetzt werden zunächst 20 ccm Eisessig und 32 ccm
frisch destillierter Benzaldehyd zugesetzt, worauf das Osazon
augenblicklich vollständig in Lösung geht und auch nach Zusatz
von 2 Liter heißem Wasser nicht mehr ausfällt. Es wird nun 2
Stunden am Rückfluß gekocht und dann während weiterer 2 Stun¬
den unter Rühren erkalten gelassen, wobei sich viel Benzaldehyd-
phenylhydrazon und auch etwas unverändertes Osazon abscheidet.
Der Niederschlag wird abfiltriert und das Filtrat viermal ausge-
äthert. Dann wird es im Vakuum auf ca. V2 Liter eingeengt und
durch Kohle aufgehellt. Nach völligem Eindampfen und einstiin-
digem Trocknen im Hochvakuum bei 40° bleiben 3,5 g bräunliches,
schaumiges Oson zurück. Es wird in 200 ccm sauerstoffreiem, mil
Stickstoff gesättigtem Wasser aufgelöst und mit Kohle behandelt,
bis die Lösung wasserklar ist. Nun wird sie mit verdünnter Natron¬
lauge fast neutralisiert, mit 2,2 g in wenig Wasser gelöstem Kalium-
cyanid versetzt und unter Stickstoff bei 20° eine Viertelstunde
stehen gelassen. Dann wird mit conc. Salzsäure kongosauer gemachtund eine Jodtitration vorgenommen. Die Lösung enthält 2,8 g
aktives Material. Sie wird im Vakuum zur Trockne verdampft.Es wird nun wieder unter den gleichen schonenden Bedingungen
gearbeitet wie oben. Luft wird nach Möglichkeit ferngehalten und
die Temperatur beträgt nie über 40°. Muß die Arbeit über Nacht
unterbrochen werden, so wird das Präparat in abs. Alkohol unter
Kohlensäure aufbewahrt.
Das trockene Gemisch von anorganischen Salzen und braunem
Sirup wird mit 100 ccm abs. Alkohol, der bis zu 4 % seines Ge¬
wichtes mit trockenem Chlorwasserstoff gesättigt wurde, in einen
Kolben mit eingeschliffenem Rückflußkühler gespült und 4 Stunden
gekocht (Oelbad 110°). Nun werden die anorganischen Salze ab¬
filtriert und die tiefbraune Lösung zur Trockne verdampft und
wieder in abs. Alkohol aufgenommen. Dabei fällt wieder etwas an¬
organisches Salz aus. Es wird sorgfältig inaktiv gewaschen.Die alkoholische Lösung wird zunächst titriert. Sie enthält noch
2,2 g aktive Substanz. Nun wird ein gemessener Teil solange mit
gesättigter alkoholischer Bleiazetatlösung versetzt, bis der jeweilen
abzentrifugierte Niederschlag, der zunächst aus Bleichlorid besteht,
eben aktiv wird. Aeußerlich ist das daran zu erkennen, daß der
anfänglich fast weiße, dichte Niederschlag nun dunkelgrau und
voluminös wird. Hierauf wird die ganze Lösung mit der berech-
27
neten Menge Bleiazetatlösung gefällt und zentrifugiert. Die Fällungwird mit abs. Alkohol gründlich gewaschen und dann verworfen,
da sie bei richtiger Arbeitsweise nur wenige mg reduzierende Sub¬
stanz enthält (Jodprobe nach Anrühren mit verdünnter Salzsäure).Die vereinigten alkoholischen Lösungen werden nun mit überschüs¬
sigem Bleiazetat gefällt. Das Bleisalz der Z-Galactoascorbinsäure
wird abzentrifugiert und, nach Prüfung der Mutterlauge auf In-
aktivität, mit abs. Alkohol gründlich gewaschen. Zur Verhinderung
von kolloidalen Aufschwemmungen wird etwas Bleiazetatlösung
zugesetzt.
Das Bleisalz wird in Methanol aufgeschwemmt und mit Schwe¬
felwasserstoff in der Kälte zersetzt. Das ausgefallene Bleisulfid
wird durch ein feuchtes Bleisulfidfilter abgenutscht und mit Me¬
thylalkohol gründlich gewaschen. Die Methanollösung wird titriert
und dann zum Sirup eingedampft. Es sind noch 1,5 g aktive Sub¬
stanz vorhanden. Der noch stark braune Sirup wird mit etwas abs.
Alkohol verflüssigt und mit 150 ccm Aceton gefällt. Es entsteht
ein amorpher Niederschlag, der durch ein schneilaufendes Filter
abfiltriert wird. Das Aceton wird abgedampft und der zurück¬
bleibende Sirup gewogen, geimpft und mit 1 ccm Aceton versehen
in die Kälte gestellt. Er wiegt 2,5 g, ist also 60-prozentig.
Da er nicht krystallisiert, wird er in abs. Alkohol aufgenommen,mit überschüssigem alkoholischem Bleiazetat wieder als Bleisalz
gefällt und abzentrifugiert. Dieses ist jetzt etwas heller als das
erste Mal. Nach dem Waschen wird es in kohlensäuregesättigtemWasser aufgeschwemmt und mit Schwefelwasserstoff zersetzt. Die
filtrierte Lösung ist nun fast wasserklar und der nach dem Ein¬
dampfen zurückbleibende Sirup nur leicht hellbraun. Er wird in
eine Ampulle gebracht, im Hochvakuum gründlich bei 40° ge¬
trocknet zur Entfernung der Essigsäure und hierauf mit 0,2 ccm
Wasser (ca. 1 Mol) versetzt. Nach gründlichem Durchmischen wird
er geimpft und im Vakuum eingeschmolzen. Die Krystallisation
beginnt über Nacht bei Zimmertemperatur, und nach mehrtägigemStehen auf Eis ist die ganze Masse krystallin erstarrt.
Zur Reinigung wird der Ampulleninhalt mit ein wenig Aceton
angerieben, abgesaugt und mit eiskaltem Alkohol und Aceton nach¬
gewaschen. Zur Umkrystallisation wird ungefähr im gleichenVolum warmen Wassers gelöst, einmal aufgekocht und filtriert.
28
Die Substanz krystallisiert sofort wieder aus und wird abgesaugtund gewaschen wie oben. Aus der Mutterlauge kann noch eine
zweite Portion gewonnen werden. Der Rest wird mit dem sirupösenAnteil zusammen wieder mit einem Mol Wasser eingeschmolzen.Er krystallisiert noch einmal.
Im Ganzen wurden aus insgesamt 90 g umgesetztem Osazon 1,7 g
krystallisierte /-Galactoascorbinsäure gewonnen. Ca. 0,7 g verblei¬
ben als unreiner Sirup. Die Ausbeute beträgt also 4,3 %>. Die Sub¬
stanz bildet kurze, farblose Prismen mit dem Smp. 90—92°. Bei
einer Konzentration von 2 °/o in n/100 Salzsäure kann keine merk¬
liche Drehung festgestellt werden.
3,015 mg Substanz ergeben 4,187 mg C02 und 1,4 mg H20.Gefunden C 37,87 % und H 5,2 °/oBerechnet C 37,5 % und H 5,4 % für Monohydrat, C7H1208.
29
II. TEIL
Synthese von /-Talose, /-Tagatose und rf-Adonose
Der Besitz größerer Mengen von Z-Galactonsäurelacton und Z-
Galactose ermöglichte es mir, zur Vervollständigung der präpara-tiven Bearbeitung des stereochemischen Systems der Monosen
einige noch unbekannte Zucker herzustellen.
Z-Talose (IV) wurde auf einem Wege hergestellt, der sich voll¬
ständig an den von Bosshard (17) kürzlich für die d-Form beschrie¬
benen anlehnt. Z-Galactonsäure (I) wurde mit wässerigem Pyridin
epimerisiert (18) und aus dem Gleichgewichtsgemisch als Barium-
und Cadmiumsalz abgetrennt, während die Z-Talonsäure (II) in
Form ihres schwerlöslichen Kaliunisalzes gewonnen wurde. Nach
der Ueberführung in das Lacton (III) wurde sie wie üblich mit
Natriumamalgam reduziert (14). Die rohe Z-Talose wurde über das
besonders geeignete o-Nitrophenylhydrazinderivat gereinigt und
mit Benzaldehyd daraus wieder abgespalten. Der schließlich als
farbloser Sirup vorliegende Zucker konnte leider bis heute noch
nicht zur Krystallisation gebracht werden. Er besitzt eine spezi¬fische Drehung von [«]'d =- —16,9° in Wasser.
Z-Tagatose (VI) wurde ebenfalls analog der Bereitung ihres
optischen Antipoden (15) nach der Methode von Fischer (18) und
Danilow (19) durch Epimerisation von Z-Galactose (V) mit abso¬
lutem Pyridin (20) dargestellt. Die Hauptmenge der Z-Galactose
kann durch Krystallisation wieder abgetrennt werden: lediglichder Rest wird hier mit Brom zur Z-Galactonsäure oxydiert und als
Baryumsalz zurückgewonnen, da ja Z-Galactose nicht durch Gärungzu entfernen ist. Die nunmehr reine Ketose konnte hierauf durch
Impfen mit der ihr isomorphen Z-Sorbose zur Krystallisation ver¬
anlaßt werden. Für die <Z-Form war diese Isomorphic von Lobry-deBruyn und van Ekenstein (21) gefunden worden. Die Z-Tagatosebildet farblose Prismen vom Smp. 134—135° und zeigt eine Dre-
30
hung von [«]q — "t~ 0,7° in Wasser. Z-Tagatose war die letzte
noch unbekannte 2-Ketohexose.
Die gute Verwendbarkeit der Fischer-Danilow'schen Pyridin-methode für die Darstellung von 2-Ketozuckern veranlaßte mich,
einen weitern Vertreter derselben herzustellen, nämlich die d-Ado-
nose (VIII), die ihrerseits die letzte noch unbekannte 2-Ketopen-tose ist. Die Z-Form (16) war durch oxydative Gärung erhalten
worden, ein Weg, der für die eZ-Adonose natürlich außer Betracht
fällt. Hingegen war zu erwarten, daß sie sich durch Umlagerungnach der erwähnten Methode aus «?-Arabinose (VII) bereiten lasse.
Die größte Schwierigkeit für die Reindarstellung ist in solchen
Fällen jeweilen die Auswahl eines geeigneten Derivates, das die
Abtrennung aus dem Gleichgewichtsgemisch gestattet, da bekannt¬
lich 2-Ketopentosen nicht gegen Brom beständig sind. Von der Z-
Form her war jedoch im o-Nitrophenylhydrazon ein ausgezeichnet
krystallisierendes Derivat bekannt, welches auch hier die glatte
Trennung ermöglichte. Auf die Spaltung verzichtete ich, da der
optische Antipode bisher nicht krystallisiert erhalten werden
konnte. Das o-Nitrophenylhydrazon bildet wie erwartet orange¬
farbene flache Nadeln vom Snip. 168—169,5° unter nachfolgender
Zersetzung und weist eine Drehung auf von [«]2q = — 48,3° in
Methanol.
31
COOH
!HO—C H
IH—C—OH
IH—C-OH
IHO-C—H
CH2OH
I
COOH
IH—C—OH
: H—C-OH
H-C—OH
IHO—C H
CH„OH
II
1H—C—OH
> H—C-OH0
H-C
HO—C—H
CH2OH
CHO
IH—C—OH
I> H—C—OH
IH—C—OH
IHO—C—H
CH2OH
III IV
CHO
HO -C -H
!
H-C-OH
IH—C-OH
HO—C—H
ICH2OH
V
CH2OHIc=o
I: H-C-OH
IH-C-OH
IHO-C—H
ICH2OH
VI
CHO
IHO-C—H
IH-C—OH
IH—C-OH
CH2OH
VII
CH2OH!c=o
H-C-OH
IH-C-OH
CH2OH
VIII
Die Lactolringe sind weggelassen.
32
Experimenteller Teil
/-Talonsaures Kalium.
55 g Z-Galactonsäurelacton wurden in 400 ccm Wasser mit 30
ccm Pyridin 48 Stunden in einem Schliffkolben mit Rückflußküh¬
ler bei einer Badtemperatur von ca. 135° gekocht. Dann wurde mit
frisch gefälltem Baryumcarbonat kochend auf Lackmus neutrali¬
siert. Der Ueberschuß wird heiß abfiltriert und gewaschen, bis die
Glühprobe negativ ausfällt. Das Filtrat wird eingeengt, bis alles
Pyridin abdestilliert ist. Dabei fällt schon ein Teil des nicht um¬
gelagerten Z-Galactonsäurelactons als Z-galactonsaures Baryum aus.
Es wird isoliert und wiegt gewaschen und getrocknet 34 g. Die
Mutterlauge wird auf 1 Liter verdünnt und bei Siedehitze mit
Cadmiumsulfat gefällt, bis eine filtrierte Probe Sulfat-ion anzeigt.Nun wird das ausgefallene Baryumsulfat abfiltriert, die Lösung im
Vakuum eingedampft und das sich ausscheidende Cadmium-Z-galac-tonat portionsweise zurückgewonnen. Im Ganzen sind es noch 9 g.
Nachdem sich auch über Nacht in der Kälte nichts mehr abschei¬
det, wird die stark eingeengte Mutterlauge wieder auf 500 ccm
verdünnt und heiß mit Schwefelwasserstoff vom Cadmium befreit.
Die filtrierte, leicht braune Lösung wird mit Kohle entfärbt und
mit frischem, getrocknetem und gepulvertem Baryumcarbonat
sorgfältigst von den letzten Spuren Schwefelsäure befreit, so, daß
die Lösung weder Sulfat- noch Baryum-ion mehr anzeigt. Nun wird
sie mit reiner verdünnter Kalilauge fast ganz neutralisiert. Sie soll
auf Lackmus neutral, auf Phenolphtalein sauer reagieren. Dann
wird zum dicken Sirup eingedampft, der mit etwas Wasser und
Methanol verdünnt über Nacht auf Eis gestellt wird. Das Kalium-
Z-talonat scheidet sich hierbei in farblosen Würfeln aus. Es wird
abgesaugt und erst mit 60-, dann mit 80-prozentigem und schlie߬
lich mit reinem Methylalkohol gewaschen. Aus der Mutterlaugescheidet sich noch eine kleine Menge aus.
33
Das Salz wird aus 60-prozentigem Methylalkohol umkrystallisiertund schmilzt dann unter Bräunung bei 170—171
.Ausbeute 16,1
g, das sind unter Berücksichtigung der regenerierten Z-galacton-sauren Salze 46 °/o d. Th. Es zeigt eine spezifische Drehung von
[a]" = —1,2° (c = 2,0 in H,0).
/-Talonsäurelacton.
15 g Kalium-Z-talonat werden in Wasser gelöst und mit 98 °/o
der berechneten, genau gestellten verdünnten Schwefelsäure ver¬
setzt. Die Lösung wird bis zum beginnenden Ausfall des Sulfates
eingedampft und dann mit der 8-fachen Menge abs. Alkohols ge¬
fällt. Der Niederschlag wird abgesaugt und gewaschen. Wenn die
Prüfung auf organische Substanz im Niederschlag und auf Schwe¬
felsäure im Filtrat negativ ist, wird letzteres im Vakuum zum
Sirup eingedampft. Dieser wird zur Lactonisierung mit wenig Was¬
ser 2 Stunden auf dem Wasserbad erhitzt und hierauf noch eine
Stunde im Vakuum geheizt. Der zurückbleibende dicke Sirup wiegt
12 g. Er wird mit etwas Methanol angerieben und krystallisiertnach einiger Zeit. Der Krystallbrei wird mit Methylalkohol zer¬
rieben, abgesaugt und mit Methanol nachgewaschen. Ausbeute an
krystallisiertem Lacton 10,5 g = 93% d. Th. Smp.: 134—136°.
Wd = + 32,4'
(15 Minuten nach Auflösen; c = 2,35 in Wasser).
/-Talose.
11 g Z-Talonsäurelacton werden in der 10-fachen Menge dest.
Wassers unter Eis-Kochsalzkühlung und unter starkem Rühren bei
ungefähr 0° mit 200 g 21/2-prozentigem Natriumamalgam versetzt.
Dieses wird in zwei ungefähr gleichgroßen Portionen kurz hinter¬
einander zugegeben. Die Lösung wird durch Zutropfen von ver¬
dünnter Schwefelsäure immer gerade eben kongosauer gehalten.Nach etwa einer Stunde ist die Reduktion zu Ende. Aus der Reduk¬
tionskraft der Lösung errechnet sich ein Gehalt von ungefähr 8 g
Aldose. Das Quecksilber wird abgetrennt und die Lösung mit verd.
NaOH neutralisiert und bis zum beginnenden Ausfall des Natrium¬
sulfates im Vakuum eingeengt. Nun wird mit verd. Schwefelsäure
kongosauer gemacht und sofort mit 1 Liter abs. Alkohols das Sulfat
ausgefällt, abgesaugt und reingewaschen. Der Alkohol wird ab-
3l4
gedampft und in seinen letzten Resten nach Wasserzusatz durch
nochmaliges Evakuieren gründlich entfernt. Dann wird auf dem
Wasserbad zur Spaltung der Schwefelsäureester kurz erhitzt und
mit frisch gefälltem Baryumkarbonat heiß neutralisiert. Die Ba-
ryumsalze werden abfiltriert und anorganisch gewaschen. Das Fil¬
trat wird im Vakuum auf etwa 20 ccm eingeengt und mit 200 ccm
Methylalkohol versetzt. Das dabei ausfallende Z-talonsaure Baryum
wird abgenutscht und, falls es noch reduziert, wieder in wenig
Wasser aufgenommen und noch einmal gefällt. So werden schlie߬
lich 3,1 g Baryumsalz zurückgewonnen. Die Methanollösungenwerden zum Sirup eingedampft und noch einmal gefällt. Nach dem
Eindampfen bleiben 7,7 g klarer Rohtalosesirup. Auf das um¬
gesetzte Lacton bezogen ist das eine Ausbeute von 84,6 °/o d. Th.
o-Nitrophenylhydrazon der /-Talose.
7,7 g roher Z-Talosesirup werden mit 6,5 g o-Nitrophenylhydrazin
in 50 ccm Methanol eine Viertelstunde auf dem Wasserbad er¬
hitzt. Dann wird das Methanol abdestilliert und der Sirup mit
etwas Wasser versetzt. Ueber Nacht krystallisiert das Hydrazon
aus. Es wird abgesaugt und mit Wasser, Toluol, Essigester und
Aether gewaschen. Nach zweimaliger Umkrystallisation aus abs.
Alkohol werden 5,5 g Hydrazon in Form von goldbraunen Blätt¬
chen erhalten. Es schmilzt bei 144—146° und besitzt eine Drehung
von [ct]1^ = —77,4° (c = 0,168 in Methanol). Ausbeute 40,7%
d. Th.
3,372 mg Substanz ergeben 5,79 mg COa und 1.72 mg H20.
Gefunden C 46,83 %, H 5,71 %
Berechnet C 45,71 %, H 5,4 % für C,2H1707N.f.
Spaltung.
4,5 g reines Hydrazon werden in 200 ccm. dest. Wasser mit 3 g
Benzaldehyd und 0,6 g Benzoesäure versetzt und eine Stunde auf
dem Wasserbad geheizt. Das rote o-Nitrophenylhydrazon des Ben-
zaldehydes scheidet sich in schönen Nadeln ab. Es wird nach dem
Erkalten abfiltriert und das Filtrat viermal ausgeäthert. Dann wird
es zur Entfernung des gelösten Aethers evakuiert und hierauf durch
Kohle filtriert. Das klare Filtrat wird im Vakuum bei 40° ein-
35
gedampft und hinterläßt einen vollständig klaren, farblosen Sirup.Die Ausbeute beträgt 2,3 g = 90%. [a] = —16,9° (c = 2,56 in
Wasser).Der Z-Talosesirup wird zunächst einige Zeit sich selbst Überlas¬
ben, dann mit etwas Eisessig versetzt und schließlich nach dessen
Entfernung mit Methanol verflüssigt. Allein die Krystallisationtrat bis heute nicht ein.
/-Tagatose.
15 g Z-Galactose werden in 150 ccm abs. Pyridin 5 Stunden im
Schliffkolben mit Rückflußkühler bei einer Badtemperatur von
150° gekocht. Dann wird das Pyridin im Vakuum bei 35° abdestil¬
liert und der zurückbleibende braune Sirup mit Z-Galactose geimpftund im Exsikkator über Schwefelsäure aufbewahrt, bis er voll¬
kommen pyridinfrei ist. Er wird sodann in abs. Alkohol aufgenom¬men und von der auskrystallïsierten Z-Galactose abgesaugt. Nach
erneutem Eindampfen und Impfen krystallisiert noch einmal eine
kleine Menge Galactose aus, die ebenfalls abgesaugt und sauber
gewaschen wird. Insgesamt werden 12,3 g unveränderte Z-Galactose
zurückerhalten.
Der Sirup wurde in 100 ccm dest. Wasser gelöst und mit 3,5 g
Brom 16 Stunden auf der Maschine geschüttelt. Das überschüssigeBrom wird hierauf durch Evakuieren vollständig entfernt. Der
Bromwasserstoff wird mit frischbereitetem und sauber neutral¬
gewaschenem Silbercarbonat niedergeschlagen und das Silber-ion
nach dem Abfiltrieren mit Schwefelwasserstoff kalt gefällt. Es wird
durch Kohle abfiltriert und der Schwefelwasserstoff durch teilwei¬
ses Eindampfen der Lösung im Vakuum entfernt. Dann wird mit
aus 7 g Bariumhydrat frisch gefälltem und gut neutralgewaschenemCarbonat eine halbe Stunde auf dem Wasserbad erhitzt, filtriert
und zu dünnem Sirup eingedampft. Das Z-galactonsaure Baryumwird hierauf mit dem 10-fachen Volumen Methanol ausgefällt. Es
wird abfiltriert und gewaschen, bis es nicht mehr reduziert. Die
methylalkoholische Lösung wird zum Sirup eingeengt und mit abs.
Alkohol nachgefällt. Es scheidet sich noch ein wenig Baryumsalzaus. Im Ganzen wiegt es 0,7 g.
Die nunmehr reine Ketoselösung wird zum dünnen Sirup ein¬
gedampft und mit einer kaum sichtbaren Spur /-Sorbose geimpft.
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Die Krystallisation beginnt sofort. Nach einigem Stehen in der
Kälte wird der feste Krystallbrei mit Methylalkohol angeriebenund abgesaugt. Nach dem Waschen mit Methanol und Trocknen
verbleibt 1 g i-Tagatose, die ohne weitere Reinigung bei 134—135°
schmilzt und eine Drehung von [a]1^ =-j-0,7° (c = 2,96 in H20)aufweist. Aus der Mutterlauge konnte noch 0,3 g krystallisierte l-
Tagatose gewonnen werden, sodaß die Totalausbeute inbezug auf
die verbrauchte Z-Galactose 50 °/o beträgt.
ßf-Adonose.
30 g d-Arabinose, hergestellt nach Hockett und Hudson (22),werden mit 250 ccm wasserfreiem Pyridin 4 Stunden in einem
Schliffkolben unter Rückfluß gekocht. Hierauf wird das Pyridinim Vakuum bei höchstens 40° abdestilliert. Es kann dann sofort
wieder für einen weitern Ansatz verwendet werden, nachdem man
es mit Baryumoxyd getrocknet hat. Der Rückstand wird so oft mit
destilliertem Wasser verdünnt und im Vakuum wieder eingeengt,bis er nicht mehr nach Pyridin riecht. Ein Erwärmen über 40° wird
dabei bis zum völligen Verschwinden des Pyridins sorgfältig ver¬
mieden. Nun wird der braune Sirup mit Arabinose geimpft und
über Nacht krystallisieren gelassen. Der entstandene Krystallkuchenwird mit abs. Alkohol zerrieben, abgesaugt und mit Alkohol nach¬
gewaschen. Die Lösungen werden im Vakuum zum Sirup gedampft
und erneut zur Krystallisation gebracht. Nach Abtrennung der
Krystalle mit absolutem Alkohol wird noch zweimal analog ver¬
fahren. Zum Schluß werden 8 g nicht mehr krystallisierender Siruperhalten. 22 g d-Arabinose werden zurückerhalten.
Die 8 g Sirup werden in 250 ccm abs. Alkohol aufgenommen
und mit 8 g reinem o-Nitrophenylhydrazin versetzt, welches analogder para-Verbindung nach Bamberger und Kraus (23) bereitet
wurde. Die Lösung wird 10 Minuten unter Rückfluß gekochtund hierauf auf dem Wasserbad bis auf knapp 100 ccm eingeengt.
Nach dem Erkalten werden 5 Tropfen Eisessig zugesetzt und über
Nacht bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Der in dieser Zeit
abgeschiedene rote Krystallbrei wird abgesaugt, mit wenig Wasser
angerieben und dann auf der Nutsche mit wenig Wasser, abs. Alko¬
hol und schließlich mit viel Essigester und Aether gewaschen. Die
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Mutterlaugen werden verworfen, da sich ihre Verarbeitung nicht
lohnt. Das getrocknete Rohprodukt wiegt 7,8 g, zeigt einen un¬
scharfen Smp. von ca. 150° und läßt unter dem Mikroskop deutlich
die gelben Krystalle des Arabinosederivates neben den orangeroten
des gesuchten Produktes erkennen.
Zur Trennung wird das Gemisch portionsweise aus 50 Teilen
siedendem abs. Alkohol umkrystallisiert. Bei raschem Abkühlen
und nach kurzem Stehen auf Eis scheidet sich hauptsächlich das
Derivat der «i-Adonose ab. Die Mutterlauge wird für die nächste
Portion verwendet. Nach öfterem Umkrystallisieren werden auf
diese Weise schließlich 3,6 g reines Produkt als flache, orange
Nadeln vom Smp. 168—169,5° unter Zersetzung und einer Drehung
von [a]2^ = —48,3° (c = 0,633 in Methanol) erhalten. Die Aus¬
beute beträgt mit Berücksichtigung der zurückgewonnenen d-Ara-
binose 23,7 %>.
3,557 mg Substanz ergaben 6,14 mg C02 und 1,79 mg H20.Gefunden C 47,04 % und H 5,63 °/o
Berechnet C 46,29 % und H 5,31 °/o für CuH1506N3.
Die angegebenen Schmelzpunkte wurden auf dem Reichert-
Mikroskop bestimmt.
Die Mikroanalysen wurden von den Herren Dr. M. Furter und
H. Gysel im Mikrochemischen Laboratorium der Eidg. Techn. Hoch¬
schule ausgeführt.
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Literaturverzeidinis
1 Szent-Györgyi, Biochem. J. 22, 1387 (1928)2 Reichstein, Grüssner u. Oppenauer, Helv. 16. 1019 (1933)3 Ault, Baird, Carrington, Haworth, Herbert, Hirst, Percival,
Smith u. Stacey, Soc. 1933, 1419
4 Grunke u.Otto, Medizinische Klinik Nr. 2, 52 (1936)5 Reichstein, Grüssner u. O p p e n a u e r, Helv. 17, 510 (1934)6 Harden, Nature 134, 724 (1934)
7 Reich stein, Schwarz u. Grüssner, Helv. 18, 353 (1935)
8 Baird, Haworth, Herbert, Hirst, Smith u. Stacey, Soc. 1934, 62
9 Widtsoe u. Tollen s B. 33, 141 (1900)
Miither u. Tollens, B. 37, 298 (1904)
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10 H a w o r t h u. H i r s t, Helv. 17, 520 (1934)
11 Anderson, J. Biol. Chemistry 100, 249 (1933)
12 Ohle u. Be rend, B. 58, 2585 (1925)
13 R e i ch s t e i n u. G r ü s s n e r, Helv. 17, 324 (1934). Vergl. auch 2. p. 1033
14 E. Fischer, B. 24, 3625 (1891)
15 R e i ch s t e i n u. B o s s h a r d, Helv. 17, 753 (1934)
16 R e i ch s t e i n, Helv. 17, 996 (1934)
17 B o s s h a r d, Helv. 18, 482 (1935)
18 H. 0. L. Fischer, Taube, B a e r, B. 60, 479 (1927)
19 Danilow, Venus-Danilowa u. S ch a n t a r o wi t s ch, B. 63, 2269, (1930)
20 Helv. 17, 756 (1934) Fußnote 2
21 Lobry de Bruyn u. van Ekenstein, R. 19, 1 (1900)
22 H o ck e 11 u. H u d s o n, Am. Soc. 56, 1632 (1934)
23 B a m b e r g e r u. K r a u s, B. 29, 1834 (1896)
Lebenslauf
Ich wurde am 8. Mai 1909 als Sohn des Kaufmanns Alois Glatt¬
haar in Zürich geboren. Ich besuchte hier die Primarschule und das
Kantonale Gymnasium (Realabteilung), wo ich im Herbst 1928 die
Maturitätsprüfung bestand. Anschließend studierte ich Chemie an
der Eidgenössischen Technischen Hochschule, die ich im Herbst 1932
nach abgeschlossener Diplomprüfung verließ, um an der Universität
Zürich Medizin zu studieren. Vom Herbst 1934 an war ich wieder an
der E. T. H. als Fachhörer unter Leitung von Herrn Prof. Dr. T. Reich¬
stein mit vorliegender Arbeit beschäftigt.
Zürich, im Mai 1936.