Altes Hallenbad

RNZ-ANZEIGEN-SPEZIAL, 10. APRIL 2013

Die Rede ist hier nicht von Frank Wedekinds Drama, sondern

vom Alten Hallenbad in Heidelberg – einer Schönheit, frisch

aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht! Das wird jetzt mit ei-

nem vielfältigen Programm gefeiert. Seien Sie mit dabei!

Donnerstag, 11. April

After-Work und Party

ab 17:00

After-Work-Party

im Frauenbad

17:00 bis 22:00

Covers aus Rock und Pop

LIVE im Männerbad

ab 22:30

DJ „Alex Deer“

House in der Bar

im Männerbad

Freitag, 12. April

Live-Musik und Party

20:00 bis 22:30

Senza Limiti: Pop und Rock

LIVE im Männerbad

ab 22:30

DJ „Alex Deer“

Lounge-Music in der Bar

im Männerbad

ab 23:00

Hip-Hop-Night

im Frauenbad

Samstag, 13. April

Aktionen und Musik

15:00 bis 22:00

Bands der Popakademie

Mannheim

• 15:00 Sofia Stark: Pop-

• Balladen zum Mitfühlen

• 16:00 Heising: Frischer Wind

• in der deutschen Popmusik

• 19:00 Haller Solo: Deutsche

• Popmusik auf’s Parkett!

• 20:45 Amsterdamn:

• Stilvoller Soul-Rock

LIVE im Männerbad

17:00, 18:00 und 20:00

Mumuvitch Disko Orkestar

Balkan-Folklore mit Funk,

Ska und Hip-Hop-Elementen

LIVE Walking Act

ab 22:00

DJ „Alex Deer“

Lounge-Music in der Bar

im Männerbad

ab 23:00

Dein Samstagabend

im Frauenbad

Sonntag, 14. April

Familientag für alle

11:00 bis 15:00

Jazz-Brunch

mit Daniel Prandl Jazztrio

im Männerbad

14:00

Kinderoper

„Tim und Tam im Opernland“

im Frauenbad

15:00 bis 17:00

"Ja, so war’s – domols

im Hallebad!

–Wahre Geschichten von früher"

im Männerbad

17:00

Ziehung

Super–Sonderpreis

der Tombola

Erlös zugunsten von

SCHWIMMFIX – ein Projekt

der Manfred-Lautenschläger-

Stiftung

Weitere Aktionen und Musik:

Samstag, 13. April und

Sonntag, 14. April

Jeweils von 11:00 bis 18:00

Buntes für Jung und Alt:

Auf die Kids warten Hüpf-

burg, Zuckerwatte, Dosen-

Frühlingserwachen imAltenHallenbad

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werfen, Clown & Schminken,

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Spiele. Und für die Großen:

Historische Führungen durch

das Alte Hallenbad ab 11 Uhr

alle 30 Minuten mit Sabine

Arndt.

Das Fantasy Kolosseum wird

Sie mit Mystery und Fantasy

„bespielen“. Hotel Bergheim

41 öffnet mit Führungen

seine Tore und lockt mit Köst-

lichkeiten aus der Kaffeekul-

tur. Das Kassenhäuschen –

Genuss & Weinkultur, die

Markthalle im Männerbad,

Mr. Zhao und Urban Kitchen

laden zu kulinarischen Genüs-

sen ein.Dieses Angebot gleicht

einer kleinen Weltreise!

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GELÖST—Im Alten Hallenbad

Heidelberg

1968 war erneut von Abriss und

einem „zeitgemäßen“ Hallenbad

die Rede. 1972 hatten die Hei-

delberger die Nase voll. Mit der

Gründung des Vereins „Bürger

für Heidelberg“ setzten sie sich

zum Erhalt des Baus ein und er-

rangen 1978 den Sieg: Die Lan-

desdenkmalbehörde Karlsruhe

stellte das Gebäude unter Denk-

malschutz. Zundel war entsetzt.

Mit einer weiteren Bürgerinitia-

tive „Baden im Alten Hallen-

bad“ kämpften die Bürger für

die Nassnutzung. Es begann ein

Ringen zwischen OB und Bür-

gern. Das Bad verkam in dieser

Zeit, die Technik veraltete und

wurde zum Risikofaktor.

Schließlich wurde 1979 die

hauseigene Wasserquelle auf

Grund einer „Bakterienverseu-

chung“ geschlossen. Das Wasser

kam nun von den Stadtwerken

und die Betriebskosten erhöhten

sich. Das Haus wurde unrenta-

bel. Gutachten versetzen die Be-

völkerung in Angst und

Schrecken.Das DHC-Hallenbad

wurde eröffnet. Das Alte Hal-

lenbad wurde schließlich am

23.9.1981 geschlossen – unter

großem Protest.

Nun begann die unendliche Ge-

schichte vom Kampf um Nass-

Zur ersten feierlichen Eröffnung

der Badeanstalt in Bergheim

fanden sich vor mehr als 100

Jahren am 25.6.1906 zahlreiche

Herrschaften ein. Es war ein

grandioses Schwimmfest mit

dem Mannheimer Schwimm-

club „Salamander“, der unter

regem BeifallVorführungen wie

Rückenschwimmen, Galerie-

springen und Streckentauchen

sowie humoristische Einlagen

zum Besten gab.Seinerzeit echte

Attraktionen. Doch zunächst

zum Beginn: Der Zimmermann

Alois Veth begann 1902 seine

Idee einer neuzeitlichen

Schwimmanstalt zu „spinnen“.

Mit dieser Ertüchtigungsanstalt

kam er wohl den Stadtvätern

zuvor, die die Stadt damit in die

Reihe der Bäderstädte erheben

wollten. Veth beauftragte den

populären Architekten Franz

Sales Kuhn mit der Planung.Die

beiden „kleckerten“ nicht. Sie

„klotzten“, entwarfen und bau-

ten einen wahren Prachtbau der

Jugendstilepoche. Vorbild für

Kuhn war die Caracalla-Therme

in Rom.Die Heidelberger liebten

das Bad von Anbeginn.

Die Nachfrage, schwimmen zu

lernen und das Bad zu nutzen,

war groß. Da in jener Zeit nur

die reiche Bürgerschicht ein Ba-

dezimmer in ihrer Wohnung be-

war die Nutzung der Schwimm-

becken anfangs nur im Sommer

erlaubt. Anhand einer Statistik

vom November 1947 wurde dar-

gelegt, dass es an den Badetagen

für die Zivilbevölkerung durch-

schnittlich 1.500 Besucher/Tag

gab.Hingegen an den häufigeren

Badetagen für das Amerikani-

sche Militär nur 10 Pers./Tag das

Bad nutzten. Die Militärregie-

rung lockerte langsam die Rege-

lungen und gleichzeitig instal-

lierte sie moderne Reinigungs-

anlagen und sanierte das Bad

aufs Neue.

1960 sollte das Bad erstmals ab-

gerissen werden. Die Touristen-

stadt wollte einen neuen Kur-

und Bäderkomplex. Doch unter

Reinhold Zundel wurde das in

die Jahre gekommene Bad mo-

dernisiert.Das Männerbad wur-

de zum offiziellen Familienbad

erhoben. Doch die Begeisterung

des OBs Zundel schwang schnell

um. Er wollte es einem bekann-

ten Kaufhaus weichen lassen.

saß, wurden auch Wannenbad

und Volksbrause rege besucht.

Auch die vierbeinigen Lieblinge

konnten im Hundebad gereinigt

und geschoren werden. Licht-

bad, römisch-irische Sauna, ein

Dampfbad mit Massagen und

Ruheraum wurden von der Be-

völkerung sofort angenommen

und besucht. Doch Veth selbst

hatte sich verkalkuliert und ver-

schuldet. Nun insolvent, ver-

kaufte er das Bad 1907 an die

Stadt für 521.000 Reichsmark.

Jung und Alt lernten schwim-

men. Schulklassen besuchten

wöchentlich das Bad. Regelmä-

ßig fanden Schwimmfeste statt,

angesehene Schwimmer trai-

nierten im Bad. Kurzum ein Ort

für alle, sozialer Treffpunkt für

Freunde, Vereine und Familien.

Ein wahrlich erfolgreicher Be-

trieb und ganzer Stolz der Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

beschlagnahmte die amerikani-

sche Militärbesatzung das Bad.

Der deutschen Zivilbevölkerung

Ein langesHeidelbergerLeben

Altes Hallenbad

RNZ-ANZEIGEN-SPEZIAL, 10. APRIL 2013

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nutzung versus neue Konzepte,

wie beispielsweise Kulturhaus,

Synagoge, Markthalle oder

Kaufhaus. Das StädtischeThea-

ter und Orchester durften die

Hallen ab 1982 als Probebühne

nutzen.Die Künstler liebten die-

sen Ort – wenn auch die Elektro-

leitungen eine Gefahr darstell-

ten. OB, Stadträte, Bürger und

Bürgerinitiativen stritten sich

um die Nutzung – doch ohne Er-

gebnisse. OB Beate Weber (ab

1990) schuf mehr Öffentlichkeit,

aber keine neue Bestimmung für

das Haus. Zwischen all dem Ge-

rangel entschied der Gemeinde-

rat, das Dach sanieren zu lassen.

Letztendlich die Rettung der

Bausubstanz vor zerstörerischer

Feuchtigkeit für die nächsten

Jahre.

2003 war die erfolgreiche Pre-

miere von „Caligula“ des Städ-

tischen Theaters in der „rui-

nenhaften“ Räumlichkeit. Es

folgten in der Zwischennut-

zung Konzerte, Theaterauffüh-

rungen, „Die lange Nacht der

Museen“, Feten und Feste, Auf-

führungen des Unterwegsthea-

ters und andere Kulturveran-

staltungen.

Im Mai 2007 inserierte die

Stadt unter OB Eckart Würz-

ner das Bad für ein Mindest-

gebot von 508.000 Euro.

Von fünf Bewerbern blieben

drei beständig bei ihrem

Angebot: Dr. Friedrich Georg

Hoepfner, Oliver & Ralf

Weidenhammer und Hans-

Jörg Kraus. Edel-Kaufhaus,

Kulturstätte (mit Unterwegs-

Altes Hallenbad

RNZ-ANZEIGEN-SPEZIAL, 10. APRIL 2013

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1sp. / 100 mmtheater) oder Markthalle wa-

ren die Konzepte. Im Juli

wollte der Gemeinderat an

die Weidenhammer-Brüder

verkaufen. Doch im Novem-

ber wurde ein Formfehler bei

der Ausschreibung entdeckt,

denn das Bad hätte nicht

nur bundesweit, sondern eu-

ropaweit ausgeschrieben wer-

den müssen. Das Spiel begann

von Neuem. Doch die Weiden-

hammers und Hoepfner tra-

ten zurück. 2008 entschied

sich der Gemeinderat für

das einzig verbliebene Kon-

zept „Markthalle“ von Hans-

Jörg Kraus. Im August 2008

war der Baubeginn für ein

16,5 Millionen Objekt – das

heute mit rund 28 Millionen

fertiggestellt und sorgfältig

saniert wurde. Mehr Ge-

schichte gibts für Sie bei den

Führungen während des

Frühlingerwachens!

Lernen Sie die „alte Dame im

neuen Kleid“ kennen und fei-

ern Sie mit uns das „Früh-

lingserwachen“ vom Alten

Hallenbad vom 11. bis 14.

April 2013! Sabine Arndt

Foto

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Warum gerade das Projekt?

Es war stets ein wichtiger

Kommunikationsort. Mit dem

Konzept der für alle offenen

Markthalle, ergänzt durch Lä-

den, Gastronomie, Hotel,Veran-

staltungen, wird dieser originä-

ren Bedeutung in besonderem

Maße Rechnung getragen. Was

faszinierte Sie an diesem Bau-

projekt? Das Konzept reagiert

besonders auf die sehr viel-

schichtigen historischen Raum-

angebote und spielt mit den

Möglichkeiten unterschiedli-

cher Raumverbindungen. Es ist

eine Einladung zum Eintau-

chen, zum Durchwandeln, zum

die Seele baumeln lassen und

Genießen. Der Ort ist auch des-

halb faszinierend, weil er als

ganz zentral gelegener Ort in

Bergheim eine wichtige Funk-

tion als Stadt und Quartierzen-

trum einnimmt. Die Arkade bil-

det dabei, wie in der ursprüng-

lichen Planung durch Franz

Sales Kuhn eigentlich vorgese-

hen, als einladendes Element

den wichtigen Übergang vom

öffentlichen Raum in die intro-

vertierte Innenwelt des Baus.

Was ist Ihr Highlight beim Al-

tes Hallenbad? Mit Sicherheit

das Männerbad – aber eigent-

lich bin ich auch stolz auf die

Gesamtheit der Raumfolgen,

die etwas Labyrinthisches hat

und das ganze Gebäude als

„Ort“ in Bergheim, der nun

wieder lebendig ist und ein Teil

Die SSV Architekten wandel-

ten beim Alten Hallenbad auf

den Spuren und Ideen eines der

größten Architekten Heidel-

bergs.Während sie sich mit sei-

nem Bau auseinandersetzten,

verstanden sie seine Sprache

und seine Zielsetzungen. Sie

entwarfen und realisierten mit

einem technisch und gestalte-

risch hohen Anspruch das Areal

Altes Hallenbad.Sie verbanden

Jugendstilarchitektur mit mo-

dernen Aspekten und Funktio-

nen – ohne die alten Details zu

überrollen und trotzdem zei-

chensetzend mit visionärem

Design. Neuinterpretation –

sensibel, aber selbstbewusst.

Das ist ihnen perfekt gelungen.

Beim Interview mit dem Hei-

delberger Jan van der Velden-

Volkmann (Konzeptentwick-

lung & Architektur) steckt seine

Begeisterung für Architektur,

aber besonders für sein Projekt

Altes Hallenbad regelrecht an.

Das Team der SSV Architekten in Heidelberg plant und gestaltet

Neubauten und denkmalgeschützte Gebäude mit der Zielsetzung

Form, Funktion und tragende Leitidee zu vereinen.Aus den Reihen

ähnlicher Projekte war und ist das Alte Hallenbad herausragend

und etwas ganz Besonderes.

Bauvorhaben und Juwel

AltesHallenbad

Altes Hallenbad

RNZ-ANZEIGEN-SPEZIAL, 10. APRIL 2013

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des öffentlichen Lebens. Gab es

für Sie einen Kernsatz bei die-

sem Konzept? Ja, Raumwunder,

Raumzauber – eintauchen in

ein Märchen, Nahrung für die

Seele. Ein Leitmotiv war auch,

ein introvertiertes, verborgenes

Juwel in seinen vielschichtigen

Facetten durch eine behutsame

„Öffnung“ zu entdecken und

die verschiedenen Stimmungen

durch Restaurierung und ge-

zielte Ergänzung voll zur Gel-

tung zu bringen. Haben Sie ei-

nen Geburtstagswunsch für die

alte Dame Altes Hallenbad?

Dass die Heidelberger sich die-

sen Ort wieder aneignen und

ein lebendiger Ort für alle Ge-

nerationen entsteht. Das ist ein

Wunsch, den alle Mitarbeiter

aus dem Gesamtkonzept Altes

Hallenbad teilen.

Entdecken Sie, liebe Leser, das

Juwel Altes Hallenbad neu für

sich! Sabine Arndt

Wir gratulieren

Herrn Hans-Jörg Krauszum erfolgreichen Abschluss des Projektes

und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit.

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