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Bundesentscheid Erste Hilfe: 14 Teams wetteifern in Biberach rotkreuz aktiv Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Baden-Württemberg e.V. Ausgabe 4-2012

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Bundesentscheid Erste Hilfe:14 Teams wetteifern in Biberach

rotkreuza k t i v

DeutschesRotesKreuz

LandesverbandBaden-Württemberg e.V.

Ausgabe 4-2012

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Editorial

DrDrDrDrDr. Lor. Lor. Lor. Lor. Lorenz Menz,enz Menz,enz Menz,enz Menz,enz Menz,PräsidentPräsidentPräsidentPräsidentPräsident

150 Jahre Rotes Kreuz 44444Aktionen und Aktivitäten im Jubiläumsjahr

Tipps zum Umgang mit Sozialen Medien 77777Ein neuer Leitfaden, vom DRK-Bundesverbandherausgebracht, versucht eine Orientierung zu geben

Messe „Die besten Jahre“ 99999Menschen ab 50 für ein Ehrenamt zu gewinnenwar das Ziel

4. Pflegesymposium in Stuttgart 1111111111Die Gewinnung von Personal für die Pflegestand ganz im Mittelpunkt der Tagung

Klimahelfer-Kampagne des JRK ausgezeichnet 1313131313Für die vorbildliche Umsetzung von Bildung fürnachhaltige Entwicklung zeichete die deutscheUNESCO-Kommission die Klimahelfer-Kampagnedes JRK aus

INHALTAufgabe des Monats 1414141414Notfalldarstellung: Herz-Kreislauf-Stillstand

Ausbildungsangebote der DRK-Landesschule 1616161616Besondere Termine von Februar bis April 2013

Bergwacht Württemberg zieht Bilanz 1717171717Im Jubiläumsjahr gab es eine Reihe von Vorträgenund Veranstaltungen

Psychosoziale Notfallversorgung 1919191919Die Hilfen zur Bewältigung von Erlebtem aus demEinsatzalltag von Helfern ist Bestandteil derFürsorgepflicht des Arbeitgebers

Weltkatastrophenbericht 2012 262626262673 Millionen Menschen haben in diesem Jahrungewollt ihr Zuhause verlassen

In der Rückschau auf das zu Ende gehende Jahr können wir für das Rote Kreuz in Baden-

Württemberg eine gute Bilanz ziehen. Rotkreuzkameradinnen und -kameraden konnten in un-

zähligen Fällen anderen Menschen helfen und ihnen Mut machen. Wir durften in Frieden

leben und das ist nicht selbstverständlich. Der Blick in andere Länder, ich nenne nur Syrien und

Ostafrika, zeigt wie sehr Menschen auf der Welt unter Naturkatastrophen, Bürgerkriegen und

Hunger leiden müssen. Wir haben Grund, dankbar zu sein, dass wir ein Weihnachten in Frieden

feiern dürfen.

Auch in diesem Jahr gab es in der Rotkreuzfamilie herausragende Ereignisse. Dazu gehört

sicherlich das Jubiläum der Bergwacht mit seinen vielen, sorgfältig vorbereiteten Veranstaltun-

gen. Dazu gehört auch die Tatsache, dass wir Gastgeber und zugleich Gewinner des Bundeswett-

bewerbes in Erster Hilfe sein durften. Fundament für die gute Bilanz ist aber die verlässliche und gute Arbeit, die landauf

landab im Alltag von den Rotkreuzkameradinnen und -kameraden geleistet wurde.

In dieser Ausgabe ist der Bericht über die Planungen für das 150-jährige Jubiläum ein Schwerpunkt. Vieles ist vorbereitet,

an manchem wird noch gearbeitet. Wichtig ist, bei allen Jubiläumsprojekten, dass wir nicht vergessen, dass wir heute für

das Rote Kreuz von morgen verantwortlich sind. Wir müssen gemeinsam Sorge tragen, dass auch morgen Kameradinnen

und Kameraden bereit sind, Zeit und Kraft für andere einzusetzen. Wir müssen dafür sorgen, dass das Rote Kreuz ein

attraktiver und moderner Verband bleibt.

Ein Beispiel für die Modernität in einem föderalen Verband ist vor allem die Kommunikation. Da beschreitet das Rote Kreuz

zu Recht moderne Wege. Es nimmt nicht wunder, dass die neue Online-Kommunikation auch bei uns Einzug hält. Aber

egal ob Facebook oder Fax, ob Twitter oder Telefon: die Verantwortung für unseren Auftrag nimmt uns die Kommunikations-

technik nicht ab. Jeder trägt hier Verantwortung.

Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Ortsvereinen, Gemeinschaften und

Kreisverbänden haben im vergangenen Jahr tagtäglich Menschlichkeit in die Tat umgesetzt. Es war wieder eine engagierte

und vielfältige Arbeit, die beispielhaft ist. Dafür möchte ich im Namen des gesamten Präsidiums herzlich danken.

Ich wünsche Ihnen allen Gesundheit und Zuversicht für das Neue Jahr und grüße Sie herzlich

Tradition und Moderne

Ihr

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150 Jahre Rotes Kreuz -Aktionen und Aktivitätenim Jubiläumsjahr

Als erste nationale Rotkreuzge-sellschaft gründete sich im No-vember 1863 der Württembergi-sche Sanitätsverein, der den Ur-sprung des Deutschen RotenKreuzes bildet. Im Zeichen derMenschlichkeit setzt sich dasRote Kreuz seit nunmehr 150Jahren für das Leben, die Ge-sundheit, das Wohlergehen, den

Schutz, das friedliche Zusam-menleben und die Würde allerMenschen ein. Ein Grund zurFreude und ein Anlass die Leis-tungen des Deutschen RotenKreuzes in ihrer Vielfalt in die Öf-fentlichkeit zu tragen.Bundesweit sind für 2013 zahl-reiche Aktionen und Veranstal-tungen geplant.

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Mit all den Feiern und Aktionen zumJubiläum soll auch versucht werdenMenschen dazu zu bewegen, sichsozial zu engagieren. Die Kampag-ne soll Aufmerksamkeit erzeugen,sie soll helfen Mitglieder zu gewin-nen, das ehrenamtliche Engage-ment und auch die Spendenbereit-schaft zu erhöhen.

JubiläumskampagneSichtbare Elemente sind die Ju-biläumsmotive der Jubiläumskam-pagne, deren Grundlayout für On-line-Plakate, Banner und Fülleran-zeigen bereits seit einiger Zeit imUmlauf sind: „Ich helfe…“ steht daund es ist eine Helferin oder einHelfer zu sehen, die erzählen beiwelch großer Hilfeleistung sie mitihrer Spende oder ihrem ehrenamt-lichen Engagement dabei sind. Hin-zu kommen Banner, Ankündigungs-plakate und Faltblätter für die Mit-gliedsverbände. Neu bei diesenMotiven ist das Sponsoring, das dieJubiläumskampagne mit finanziert.Als Gegenleistung für die Sponso-ren tauchen sie auf Plakaten und beianderen Gelegenheiten auf. Wich-tig in diesem Zusammenhang ist es,dass zusätzliche regionale Spon-soren mit dem Generalsekretariatabgestimmt werden.

www.150jahre.drk.deSeit Anfang Dezember ist die In-ternetseite 150jahre.drk.de frei-geschaltet. Hier gibt es neben derVerbindung von Historie und aktuel-len Leistungen des DRK einen Zeit-strahl, der historische Fakten veran-schaulicht, kurze Videos von Men-schen, die über ihr Engagementberichten sowie einen „Aktivierungs-bereich“, der die Möglichkeit bietet,sich sofort zu engagieren.Begleitend dazu gibt es die Inter-net-Plattform „Dunant-wissen“,eine Bildungsplattform zum Lebenund Werk Henry Dunants und demRoten Kreuz, aufgearbeitet fürSchüler, junge Menschen und Er-wachsene mit Arbeitsblättern undUnterrichtsmaterialien.

Startschuss: 1.000 Aktive -ein Rotes KreuzDer Startschuss ins Jubiläumsjahrfällt am 13. Januar: 1.000 Rotkreuz-aktive werden das Rote Kreuz vordem Brandenburger Tor formen. DieBild Zeitung hat angeboten, dasMotiv auf die Titelseite zu bringen.

Sonderbriefmarke undSondermünzeDas Bundesfinanzministerium be-gleitet das Jubiläum mit der Her-ausgabe einer 10-Euro-Gedenk-münze. Die Gedenkmünze wird so-wohl in der Normalprägung ausKupfer und Nickel als auch in einer

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Plakatentwürfe zur Jubiläumskampagne, Stand Herbst 2012

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geringen Auflage in Silber ab April2013 in Banken und über denMünzhandel erhältlich sein. DieDeutsche Post gibt eine Sonder-briefmarke heraus, die noch vordem 8. Mai 2013 erscheinen wird.Das Motiv wird erst am Tag der Ver-öffentlichung bekannt gegeben.Man darf gespannt sein.

Festakt in StuttgartIn Stuttgart wurde mit dem Würt-tembergischen Sanitätsverein dieerste Rotkreuzgesellschaft außer-halb der Schweiz gegründet - inStuttgart wird auch das Jubiläumgefeiert. Der zentrale Festakt findetam 31. Oktober 2013 im Beetho-ven-Saal der Liederhalle statt. Fest-reden von hochrangigen Vertreternaus der Politik, darunter Bundes-präsident Joachim Gauck und Mi-nisterpräsident Kretschmann, wer-den durch ein künstlerisch-musika-lische Programm untermalt.

Bundesweiter AktionstagErste HilfeAm Samstag, 23. März 2013, bie-tet das DRK bei einem bundeswei-ten „Aktionstag Erste Hilfe“ kosten-lose Auffrischungen als Werbungfür die regulären Kurse an. Passan-ten werden eingeladen kostenlosErste-Hilfe-Handgriffe anzuwen-den. An bundesweit 150 Standor-ten in Einkaufscentern, auf Markt-plätzen oder anderen prominenten

Standorten sollen die Menschenzum Mitmachen bewegt werden.Der Bundesverband macht Me-dienarbeit und stellt Material für dielokale Medienarbeit zur Verfügung.Die Kreisverbände organisieren denTag selbstständig vor Ort. AmDienstag zuvor (19.3.) stellen ADACund DRK die bundesweite Studiezu den Erste-Hilfe-Kenntnissen derBundesbürger vor und das DRKweist auf den Aktionstag hin.

Helferfest in TübingenAm 21. September steigt auf demFestplatz in Tübingen der großeAktionstag „Wir sind 150“ für Eh-renamtliche aus allen Gemein-schaften, aber auch für Hauptamt-liche. Die Planung ist in vollem Gan-ge. Infos dazu gibt es in den nächs-ten Ausgaben von rotkreuz-aktiv.

Jubiläums-Truck-TourDie Truck-Tour soll am 8. Mai star-ten und bis zum 31. Oktober 2013durch Deutschland fahren. Auf Plät-zen in großen Städten soll das in-teressierte Publikum auf das DRKaufmerksam gemacht werden. Anmehreren Modulen und im Truckselbst können sich die Menscheninformieren und auf unterhaltsameArt und Weise herausfinden, wel-cher Rotkreuztyp sie sind. DieTruck-Tour stand bei Redaktions-schluss im Einzelnen allerdingsnoch nicht fest.

Jubiläums-AktivitätenBenefiz-Fußball-Länderspiel derFrauen-Nationalmannschaft ge-gen Japan im Sommer 2013Festkonzert am 28. Mai im Kon-zerthaus am Gendarmenmarkt inBerlinSonderbeilage in der FrankfurterAllgemeinen ZeitungReportage im ZDFJubiläumsbuch, erscheint zurBuchmesse im Oktober 2013

Links zum Jubiläumwww.drk-bw.de mit Infos rund umsJubiläum und weiteren Linkswww.150jahre.drk.de/Jubiläums-Homepage mit vielen historischenInformationen

Udo Bangerter

www.rotkreuzshop.de/shop/de_DE/Kampagnen-Editionen/150-Jahre/Werbemittel.html

Zum Jubiläum hat die Service GmbH eine bunte Palette von 34 verschiede-nen Werbemitteln aufgelegt - vom Memory-Stick bis zum T-Shirt.

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Alle Welt twittert, schaut bei you-tube rein, schreibt in Blogs undbei Facebook ist sowieso jeder -der eine mehr, die anderen weni-ger. Homepage und E-Mail, dasist für manche beinahe veraltet.Zum Umgang mit sozialen Medi-en hat der DRK-Bundesverbandunterstützend einen Leitfadenherausgegeben.

Denn Facebook, Twitter und Co.haben eine neue Dimension: denunmittelbaren Dialog. Jeder Nutzerwird auch zum Produzent vonNachrichten und Informationen, je-der kann auf Nachrichten ant-worten, kann Daten verbreiten,kommentieren und bewerten.

Kommunikation onlineDie Plattformen stellen in erster Li-nie lediglich den Raum für dieNachrichten und Medien der Nut-zer zur Verfügung, aber sie nehmenzugleich auch selbst Einfluss aufdie Verbreitung von Nachrichten.Denn sie legen die Nutzungsbedin-gungen fest, sie entscheiden, wel-che Wege welche Nachrichten neh-men. Und sie sammeln alle Daten,die über ihre Server laufen. Das giltsowohl für Facebook-Fanpagesvon DRK-Verbänden als auch fürdie Präsenz von einzelnen Perso-nen, ehrenamtlich Aktiven oderhauptamtlichen Mitarbeitern. DieseKommunikations-Angebote sind soverlockend wie anspruchsvoll.

Wie damit umgehen?Für das Rote Kreuz als Ganzes istdie Antwort klar: wegbleiben gehtnicht. Das Potenzial ist enorm. Eslassen sich viele Menschen errei-chen, die wiederum Menschen er-reichen, die (noch) keinen direktenKontakt zum DRK haben. Der Bun-desverband bloggt, twittert, hat ei-nen youtube-Kanal, nutzt Flickr undhat bei Facebook rund 44.000 Fans

(Malteser: 5.000, ADAC: 190.000,Heidi Klum: 1,5, Millionen). Auchviele weitere DRK-Verbände sindauf Landes-, Kreis- und Ortsebeneaktiv. Hinzu kommen JRK, Blut-spende und Suchdienst. In einemArtikel stellt der Social-Media-Coach Jona Hölderle für Organisa-tionen fest: „Soziale Medien sind so

etwas wie ein Tag der offenen Tür,nur an 365 Tagen im Jahr.“ Er be-schreibt aber auch eine weitere Be-sonderheit der sozialen Medien: Dieprivate und berufliche Nutzung ver-mischt sich bei vielen haupt- undehrenamtlichen Mitarbeitern. Priva-te und DRK-bezogene Äußerungenlassen sich oft nicht trennen, we-der zeitlich noch inhaltlich.

Neuer LeitfadenIn einem Leitfaden zum Umgangmit sozialen Medien versucht derBundesverband Orientierung zu ge-ben: „Das Web 2.0 lässt die Gren-zen zwischen privater und berufli-cher Kommunikation verschwim-men. Noch unklarer ist der Bereich,wenn es sich um freiwillige Mitar-beiter des DRK handelt.“ Der ge-sunde Menschenverstand helfe hierweiter: „Je mehr man sich am Ro-

Soziale Medien und das Rote Kreuzten Kreuz positioniert, desto mehrmuss man auch mit seinen eigenenAussagen aufpassen.“ Wer sichden Rotkreuzgrundsätzen ver-pflichtet, der darf diese auch onlinenicht verletzen! Konkretes Beispiel:Wer sich als Mitglied des RotenKreuzes äußert, muss auf politischeStellungnahmen verzichten.

Tipps und Hinweise zum Leitfaden:Klarstellen, ob Auftritte bzw. Äu-ßerungen als Rotkreuzvertreteroder als private Person gemachtwerden. Stellungnahmen für dasRote Kreuz unterliegen bestimm-ten Regeln. Privatpersonen dür-fen kein Rotkreuzlogo verwen-den. Bei allen Äußerungen be-achten: Eigeninteressen undDRK-Interessen trennen.Höflichkeit und Respekt sindGrundprinzipien des Umgangssowohl gegenüber anderenMenschen als auch gegenüberanderen Organisationen. Das giltinsbesondere auch bei Kritik.Wenn es heikel wird: Profis imKreisverband oder Landesver-band fragen.Vorsicht mit Fotos: Privatsphäreund Menschenwürde beachten.Es gilt das Persönlichkeitsrechtund das Urheberrecht (vgl. Linkam Ende des Textes).Alles ist für immer. Nichts kann ge-löscht werden. Was einmal onlineist, lässt sich nicht zurückholen.Daher besonders bei Facebookdie Einstellungen der Privatsphäreprüfen und anpassen.Bei Rotkreuzinhalten: keineDRK-Interna, bei privaten Auftrit-ten: nichts veröffentlichen, wasallzu privat ist.

Links zum Thema und zum Leitfa-den als pdf bei der Rotkreuz-ak-tiv-Meldung unter www.drk-bw.de

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Eine Messe dieser Art gab es zumersten Mal. Sie wird aber wegendes großen Erfolges auch nächs-tes Jahr wieder stattfinden.Für Menschen ab 50 interessiertsich auch das Rote Kreuz. Sie sindeine wachsende Bevölkerungs-gruppe, die man gut für ein Ehren-amt begeistern kann weil sie gerneihre Kompetenz und Lebenserfah-rung weitergeben und einbringen.Der DRK-Landesverband Baden-Württemberg präsentierte seineAngebote vom 19. bis 20. Novem-ber auf einem Messestand und be-riet die Besucher außerdem aufdem „Marktplatz Ehrenamt“ überdas „Mitmachen“ im Roten Kreuz.Auf einer Aktionsbühne stellte dasEhepaar Deger-Föll aus dem DRK-Kreisverband Heilbronn das neueAngebot Brainwalking vor - ein Ge-dächtnistraining mit Bewegung.Eine Seniorentanzgruppe aus Stutt-gart-Vaihingen unterhielt die Besu-cher mit flotten Tänzen und verführ-te manch einen Messebesucherzum Mitmachen. rka

Messe „Die besten Jahre“Werbung fürs Ehrenamt und geballte Kompetenz in Themen rundum den Lebensabschnitt 50+

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Vor zehn Jahren gründeten die DRK-Landesverbände Baden-Würt-temberg und Badisches RotesKreuz eine gemeinsame DRK-Tarif-gemeinschaft in Baden-Württem-berg. Diesen Anlass feierte die Lan-destarifgemeinschaft am 6. Novem-ber mit einer Festveranstaltung inBalingen. Bis 2002 unterhielt jederLandesverband eine eigene Tarif-gemeinschaft. Die Häufung ähnli-cher tarifrechtlicher Fragen oderauch länderspezifische Tariffragenhatten zur Gründung des gemein-samen DRK-Arbeitgeberverbandes

geführt. Die hierdurch entstandenenSynergien machen die DRK-Lan-desverbände in Baden-Württem-berg schlagkräftiger gegenüber denübrigen bundesweiten Partnern imDRK-Flächentarifvertrag. Beispiels-weise lassen sich nun die südwest-deutschen Interessen im Hinblickauf die Besonderheiten des Ret-tungsdienstes und dessen Arbeits-zeitregelung besser vertreten.Die bislang größte Veränderung fürdie DRK-Tarifgemeinschaft war dieEinführung eines eigenständigen Ta-rifwerkes im Jahre 2007. Bis dahin

war das Deutsche Rote Kreuz nichtals eigenständiger Tarifpartner undArbeitgeber in Erscheinung getreten,sondern hatte Anschlusstarifverträ-ge des Öffentlichen Dienstes abge-schlossen. Die Besonderheiten desRoten Kreuzes konnten dabei nichtberücksichtigt werden. Mit der Ab-koppelung vom Tarifvertrag desÖffentlichen Dienstes hat sich dieSituation für das DRK als Arbeitge-ber positiv verändert - die spezifi-schen Belange des DRK werdennun besser berücksichtigt.

Udo Bangerter

Zehn Jahre LandestarifgemeinschaftGemeinsame Tarifpolitik des Roten Kreuzes in Baden-Württemberg

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11rotkreuz-aktiv 4/2012

Beim 4. Pflegesymposium am 14.November in der DRK-Landesge-schäftsstelle in Stuttgart drehtesich alles um die Frage der Perso-nalgewinnung in der Pflege. NeunDRK-Pflegedienste erhielten indiesem Rahmen das „Qualitäts-siegel Ambulante Pflege“.

Bereits heute ist vielerorts dieNachfrage nach Pflegedienstleis-tungen so groß, dass die Pflege-dienste diesen Bedarf mangels Per-sonal nicht mehr befriedigen kön-nen. Daher gilt es, neue Menschenfür den Pflegeberuf zu begeistern

trägt, die Stärken, Potenziale undKompetenzen der Mitarbeiter er-kennt und richtig einsetzt.Im Anschluss an die Vorträge über-reichte Landesgeschäftsführer HansHeinz an neun Kreisverbände dasDRK-Qualitätssiegel „AmbulantePflege“. Es ist seit 2008 Teil des Qua-litätssicherungs-Systems des RotenKreuzes in Baden-Württemberg. Die

Qualitätssiegel erhielten die Pflege-dienste aus den KreisverbändenBöblingen, Hohenlohe, Nürtingen-Kirchheim, Reutlingen, SchwäbischGmünd, Sigmaringen, Ulm/Donau,Wangen und Zollernalb.Das Siegel wird seit 2008 an Diens-te vergeben, die sich jährlich einerBegehung durch DRK-Auditorenunterziehen und dabei einen Erfül-lungsgrad in den Anforderungenvon mindestens 75 Prozent errei-chen. Allerdings ist das Qualitäts-

siegel kein Ersatz für externe Prü-fungen (z. B. durch den Medizini-schen Dienst der Krankenkassen).Es ist jedoch ein wichtiger Quali-täts-Check und stellt eine sinnvol-le Ergänzung solcher Überprüfun-gen dar. „Wir verbessern die Quali-tät unseres Pflegedienstes, ohneauf externe Prüfungen zu warten.Wir gehen mit uns selbst häufigstrenger um, als der MedizinischeDienst,“ so Gerhard Stobodzian,Projektleiter im DRK-Landesver-band Baden-Württemberg.Seit 2006 sind die DRK-Pflege-dienste in ein System des gegen-seitigen Austausches und kollegi-aler Audits einbezogen. Unter derProjektleitung des Landesverban-des führen Auditoren jährliche Be-gehungen in den Pflegedienstendurch. Die Auditoren sind nach na-tionalen Standards ausgebildet undhaben Pflege- und Leitungserfah-rung. In der Checkliste für die Be-gehungen finden sich sowohl dieForderungen des MedizinischenDienstes als auch der DIN ISO9001:2000.Das Pflegeymposium dient als Teildieses DRK-Qualitätsmanage-ments. Udo Bangerter

Die Pflege boomt - doch wohernehmen wir die Hände?und bestehende Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter zu motivieren. VierReferenten beleuchteten den As-pekt der Personalgewinnung undder Personalpflege - aus akademi-scher Sicht wie auch aus der Pers-pektive der Praxis.Prof. Dr. Maik H.-J. Winter von derHochschule Ravensburg-Weingar-ten referierte über die Belastungen,Ressourcen und Beanspruchung inder Altenpflege. Dr. Michael Schmid,Berater für Personal, Organisationund Innovation, sprach darüber wieschwer es ist, junge Menschen fürden Pflegeberuf zu gewinnen undgab Handlungsmöglichkeiten vor.Christian Siegling von der Conso-lutions GmbH für Unternehmens-und IT-Beratung beschäftigte sichmit der Lebensqualität für die Be-schäftigten in der Altenhilfe. Er gingdabei auf die wichtigen BereicheKommunikation, Führung, Motiva-tion, Fürsorge und Vertrauen ein.Bernhard Bogert von der St. Ge-reon Altenhilfe ging ganz auf diemoderne Mitarbeiterführung einund erläuterte die aktive Beteiligungder Belegschaft am Entwicklungs-prozess des Unternehmens, zudem eine Personalentwicklung bei-

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Die Pflegequalität inden Einrichtungendes Roten Kreuzes

wächst stetig

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Von der UNESCO ausgezeichnetDie Deutsche UNESCO-Kommission hat die Klima-helfer-Kampagne des Deutschen Jugendrotkreuzes alsProjekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Ent-wicklung“ ausgezeichnet.Die Auszeichnung erhalten Initiativen, die das Anliegendieser weltweiten Bildungsoffensive der Vereinten Na-tionen vorbildlich umsetzen. „Die Klimahelfer-Kampa-gne des Jugendrotkreuzes zeigt eindrucksvoll wie zu-kunftsfähige Bildung aussehen kann. Das Votum derJury würdigt das Projekt, weil es verständlich vermit-telt wie Menschen nachhaltig handeln,“ so ProfessorDr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomi-tees und der Jury der UN-Dekade in Deutschland.Robin Wagener, JRK-Bundesleiter, sagt: „Die Aus-zeichnung als UN-Dekade-Projekt gibt unserer Kam-pagne weiteren Schub. Den werden wir brauchen.Denn wer heute jung ist, muss noch sehr lange mitden Auswirkungen des Klimawandels leben.Die im Mai 2012 gestartete Kampagne „Klimahelfer.Änder’ was, bevor’s das Klima tut!“ befasst sich mitden humanitären Konsequenzen des Klimawandels.Sie vermittelt, wie sich extreme Wetterereignisse aufdie Gesundheit und die Lebensverhältnisse von jun-gen Menschen auswirken. Der Fokus liegt dabei aufKlimaanpassung. Mit verschiedenen Medien und ge-zielten Aktionen informiert das Jugendrotkreuz übernötige Hilfsmaßnahmen, damit betroffene Menschenauf klimatische Veränderungen ihres Lebensumfeldesangemessen reagieren, sich besser anpassen unddamit auch schützen können.Die jungen Rotkreuzler zwischen sechs und 27 Jah-ren fordern in der Kampagne unter anderem mehr

Trinkwasserspenderund Bäume an Schu-len und öffentlichenPlätzen, bessere Bil-dung und Aufklärungzum Klimawandelund Gesetze zur Auf-nahme von Klima-flüchtlingen. 2013treten sie bundesweitmit Baumpflanzak-tionen, dem Bau vonTrinkwasserspendernund einem internatio-nalen Spendenprojektzur Katastrophen-vorsorge in Bangla-desh in Aktion.Seit 2005 zeichnet dieDeutsche UNESCO-Kommission Projekteund Kommunen fürherausragendes Engagement im Bereich Bildung fürnachhaltige Entwicklung aus. Die UN-Dekade geht aufdie Verpflichtung der Mitgliedsstaaten der Vereinten Na-tionen zurück, Bildungskonzepte zu stärken die Kindernund Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln ver-mitteln.

Mehr Infos unterwww.jugendrotkreuz.de undwww.mein-jrk.de/klimahelfer. drk

Am 23. November wählte die Kreisversammlung des DRK-Kreisverbandes ReutlingenAndreas Glück einstimmig zum neuen Präsidenten. Er löst damit Dieter Hillebrand ab,der 13 Jahre lang als Kreisvorsitzender wirkte. Hillebrand verantwortete insbesondereden Bau der Rettungswache in Münsingen, den Start des spendenfinanzierten „Baby-Notarztwagens“, das zehnjährige Bestehen der Tagespflege, den Bau des Senioren-zentrums in Oferdingen und damit den Einstieg in die stationäre Pflege und nichtzuletzt das Entstehen des neuen Katastrophenschutzzentrums in Pfullingen sowie diePartnerschaft mit dem Roten Kreuz im litauischen Raseiniai.Andreas Glück ist FDP-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Hechingen/Münsin-gen. Der 37-jährige Chirurg war schon als Zivildienstleistender beim DRK und arbei-tete auch als Rettungssanitäter. rka

Kreisverband Reutlingen

Neuer Präsident gewählt

Klimahelfer-Kampagne des Jugendrotkreuzes

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Lage:Ihre Bereitschaft ist in das Helfer-vor-Ort-System im Kreisverband in-tegriert. Von der Rettungsleitstellewerden sie zu einem internistischenNotfall alarmiert. Ein RTW ist eben-falls auf der Anfahrt.

Auftrag:Leisten Sie mit dem verfügbarenMaterial die erforderliche Erste Hil-fe. Melden Sie die Lage an die Ret-tungsleitstelle und versorgen bzw.betreuen Sie die Betroffenen bis zurÜbergabe an den Rettungsdienst.

Verfügbares Material:Ihre Sanitätsumhängetaschen

2 Wolldecken

1 Sanitätskoffer/-rucksack nachDIN 13 155 inkl. Sauerstoff

1 AED mit Zubehör

Anweisungen an Schiedsrichterund Notfalldarstellung

GesamtsituationBeim Einkaufsbummel wurde es ei-ner Person plötzlich schlecht. Siesetzt sich auf eine Parkbank. Sei-ne Ehefrau sitzt neben ihm und istsehr besorgt. Nach der Wahrneh-mung der Bewusstlosigkeit erfolgtdie Verlagerung auf den Boden.Nach der Feststellung des Atem-stillstandes Wechsel zum Übungs-modell.

1. BetroffenerDer Betroffene sitzt auf einer Bank.

NotfalldarstellungBlasses Aussehen, Schweiß auf derStirn.

VerhaltenEr klagt über Unwohlsein undSchmerzen im Brustkorb, die in denBauchraum und den linken Armausstrahlen. Er ist sehr unruhig.

Drei Minuten nach dem Eintreffender Gruppe wird die Person be-wusstlos.

AnsagenBei der Atemkontrolle „keine At-mung“.

2. BetroffenerSitzt auf der Bank neben dem ers-ten Betroffenen.

Notfalldarstellung-----

VerhaltenWirkt sehr besorgt und ist hilflos.Fordert die Helfer auf, doch etwasfür ihren „armen“ Mann zu tun.

Auf gezieltes Befragen gibt sie an,dass es ihrem Ehemann schon denganzen Tag nicht gut geht und erimmer wieder ein Stechen in derBrust verspürt habe.

Sie ist kooperativ und wird bei ent-sprechender Betreuung ruhiger.

AnsagenWerte des Mimen übernehmen.

Hinweise zur Beobachtung undBewertung

Allgemeinzu 1: Erkennen der Situation.

zu 2: Sinnvolle Einteilung der Helfer.

zu 3: Frühzeitige Rückmeldungnach Lagefeststellung. Ggf. zweiteRückmeldung „Herz-Kreislauf-Still-stand“.

zu 4: Ruhige, zielgerichtete Vorge-hensweise - Handlungskompetenz.

1. Betroffenerzu 5: Durch Befragen ersten Über-blick verschaffen.

AUFGABE DES MONATS

Internistischer Notfall

Die Beobachtung erfolgt unter Berücksichtigung von fünf Wertungsstufen:

O O O zeitnah, zügig, handlungssicher, Patientenorientiert☺ O O leichte Zeitverzögerung, kleine Handlungsunsicherheit☺ O O ausreichende Leistung

☺ O O deutlich verspätet, fehlerhaft☺ O O O schädigend, fehlend, keine Patientenorientierung

zu 6: Die dramatische Verschlech-terung muss sofort erkannt werden.

zu 7: Behutsame Verlagerung aufden Boden.

zu 8: Atmung kontrollieren durchSehen, Hören und Fühlen (zehnSekunden), Pulskontrolle wird ak-zeptiert, darf aber nicht zur Verzö-gerung beim Beginn der Herz-druckmassage führen.

zu 9: Auf richtigen Druckbereich,Drucktiefe, Arbeitsfrequenz und Ent-lastung achten.

zu 10: Elektrodenposition, Sprach-anweisungen beachten, deutlicherWarnhinweis.

zu 11: Beatmung mit Beatmungs-beutel und Sauerstoffanschluss an-streben. Beatmungsbeutel nicht aufden Boden legen.

zu 12: Sofortige Weiterführung derHerzdruckmassage nach der Defi-brillation.

Alle zwei Minuten ist ein Helfer-wechsel anzustreben, möglichst inder Analysepause.

Der Wechsel darf nicht zu einer Un-terbrechung der Herzdruckmassa-ge führen.

2. Betroffenerzu 13: Durch Ansprechen erstenÜberblick verschaffen.

zu 14: Gezieltes Befragen.

zu 15: Ehefrau beruhigen und überMaßnahmen aufklären.

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15rotkreuz-aktiv 4/2012

Beobachtung und BewertungBewertung Beobachtungen

ANZEIGE

Hilfeleistung allgemein

1. Lageerkundung und -feststellung ☺ O O O

2. Sinnvolle Einteilung der Helfer ☺ O O O

3. Rückmeldung an Leitstelle ☺ O O O

4. Zusammenarbeit ☺ O O O

Hilfeleistung 1. Betroffener

5. Erster Überblick, Person ansprechen ☺ O O O

6. Reaktion auf die Bewusstlosigkeit ☺ O O O

7. Verlagerung ☺ O O O

8. Vitalfunktionskontrolle ☺ O O O

9. Herzdruckmassage ☺ O O O

10. Defibrillation ☺ O O O

11. Beatmung ☺ O O O

12. Weiterer Ablauf der HLW ☺ O O O

Hilfeleistung 2. Betroffener

13. Erster Überblick ☺ O O O

14. Befragen ☺ O O O

15. Menschliche Zuwendung ☺ O O O

Nichts gehtüber

Bärenmarke.

Bärenmarkezum Kaffee.

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16 rotkreuz-aktiv 4/2012

AusbildungsangeboteBildungsangebote der DRK-Landeschule

22.02.-23.02.2013 EH 13-16 Erste Hilfe für Senioren - Ausbilder-Einweisung

• Organisation des Bildungsangebotes „EH Senioren“• Redaktioneller Aufbau und Inhalte der einzelnen Module• Physiologische und medizinische Hintergründe zu den Fachthemen der

Lehrunterlage• Fachinformationen zur Situation von Senioren• Lehrberechtigung Erste Hilfe• Ausbildungskräfte im EH-Programm, die einen Bezug zur Zielgruppe haben.

22.02.-17.03.2013 V 13-01 Ausbildung zum Feldkoch• Grundregeln für den Ablauf eines Verpflegungseinsatzes• Gesetzliche Bestimmungen• Umgang mit stationären und mobilen Küchen• Beschaffung und Lagerung von Lebensmitteln• Erstellen von Speiseplänen und Mengenberechnungen• Vorbereitung von Lebensmitteln für den Kocheinsatz• Durchführung einer Einsatzübung• HelferInnen, die für eine Tätigkeit als Verpflegungshelfer/Feldkoch vorgesehen sind.

27.03.-28.03.2013 RDF 12-24 ITLS - Pediatric-Kurs

Die Versorgung des schwer verletzten Kindes, die Kommunikation mit Kind und El-tern, die richtige Einschätzung von Alter und Gewicht sowie die Wahl und der Um-gang mit dem entsprechend passenden Material werden in diesem Kurs ebenso trai-niert, wie die Besonderheiten bei invasiven Maßnahmen.Es werden hochwertige Trainingsmodelle aller Altersstufen und innovative Technikenzur Darstellung eingesetzt. Realistische Trainings-, Prüfungs- und Unfallszenarien mitechten Kindern im Alter zwischen sieben und 17 Jahren schließen sich an. Die Kurs-sprache ist deutsch. Jeder Teilnehmer erhält das ausführliche Kursbuch und nacherfolgreicher schriftlicher und praktischer Prüfung eine internationale gültige ITLS-Pediatric-Anwenderkarte.• ITLS-Advanced-Anwender• EPLS-Anwender• PALS-Anwender mit gültiger Anwenderkarte

08.04.-12.04.2013 B 13-01 Grund- und Fachausbildung im Betreuungsdienst

• Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Unterbringung und Betreuungobdachlos gewordener Menschen anhand von Beispielen.

• HelferInnen, die für eine Tätigkeit im Fachdienst Betreuung vorgesehen sind.

Das umfassende und stets aktualisierte Seminarprogramm der DRK-Landesschule kannwie bisher auf der Homepage unter www.drk-ls.de eingesehen werden.

Inhalte

Zielgruppe

Zielgruppe

Voraussetzungen

Inhalte

Zielgruppe

Inhalte

Zielgruppe

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17rotkreuz-aktiv 4/2012

Günter Wöllhaf, der Landesleiterder Bergwacht, konnte daher auchgegenüber dem Präsidium am 28.November zufrieden feststellen,dass die großen Anstrengungen fürein gelungenes Jubiläumsjahr ge-sorgt haben: „Ein Dankeschön analle, die sich in Planung und Organi-sation engagiert haben.“Die größte Herausforderung warwohl der Festakt im Neuen Schlossam 11. Mai in Stuttgart. Mit Unter-stützung des DRK-Landesverban-des wurde er zu einer beeindru-ckenden Veranstaltung, die bis heu-te nachwirkt. Aber auch die Erstel-lung der neuen Ausstellung derBergwacht und deren Präsentationim Stuttgarter Rathaus war das er-folgreiche Ergebnis einer gutenTeamarbeit. Schließlich wurde auchdie kurzweilig gestaltete Festschriftallenthalben gelobt.Die Bergwacht präsentierte sich inihrem Jubiläumsjahr mit Veranstal-tungen im gesamten württember-gischen Dienstgebiet. Fünf Spren-gel mit jeweils drei bis vier Berg-wachten waren in die Vorbereitun-gen eingebunden.Raimund Wimmer, Pressesprecherder Bergwacht Württemberg undOrganisator der Jubiläumsveran-staltungen schaut auf ein aufregen-des Jahr zurück. Für einen rei-bungsvollen Ablauf hat er viel Zeitinvestiert. Angefangen von den Ver-

tragsabschlüssen mit den Referen-tinnen und Referenten und den Ver-mietern der Säle, bis hin zur Her-stellung der Eintrittskarten und demVorverkauf, die Erstellung vonHandzetteln und Plakaten sowieWerbung und Öffentlichkeitsarbeitund Akquise von Werbepartnern.Das Jubiläumsjahr begann im Ja-nuar mit einem Nacht-Schitouren-rennen in Wiesensteig. Darauf folg-te ein Vortrag des besten Berg-filmers der Welt, Gerhard Bauer inIsny, eine gemeinsame Pressekon-ferenz mit Dr. Lorenz Menz, Präsi-dent des DRK-Landesverbandes,und Bergwacht-Landesleiter GünterWöllhaf. Die Ausstellungseröffnungim Rathaus Stuttgart, der Festaktim Neuen Schloss, Vorträge vonInes Papert im LindenmuseumStuttgart und von Gerlinde Kalten-brunner und Ralf Dujmovits im

Die Bergwacht Württemberg zieht Bilanz zum Jubiläumsjahr

Von Bergsteigern und Rettern

Schönblick in Schwäbisch Gmündschlossen sich an. Weitere Präsen-tationen gab es beim Tag der Berg-wacht in der Bergrettungswacheder Bergwacht Pfullingen, beim Tagder offenen Tür im Regierungs-präsidium Stuttgart und bei derDRK-Landesversammlung in Weis-sach. Die Vorträge von Heinz Zak inder Stadthalle Aalen und Robert Jas-per im Residenzschloss Wiesensteig,die DAV-Hauptversammlung in derStuttgarter Liederhalle, die Einladungvon fünf Bergrettern der Air Zermattins Stuttgarter Rathaus und die Prä-sentation von Flory Kern in der Stadt-halle in Göppingen Mitte Novemberrundeten das Programm ab.Einen Überblick über das Jubi-läumsjahr und einen Pressespiegelfinden Sie unter www.75Jahre.-Bergwacht-Wuerttemberg.de

Raimund Wimmer

Die spektakulärenRettungsaktionender Air Zermattwurden imJubiläumsjahrvorgestellt.

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Die DRK-Landesschule bietetseit dem Jahre 2003 Ausbildun-gen zur psychosozialen Betreu-ung von Einsatzkräften an undhat mittlerweile über 200 Kräfteausgebildet.

Jedoch wurden 2011 und 2012 allein Pfalzgrafenweiler geplanten Lehr-gänge mit Angeboten der Psycho-sozialen Notfallversorgung von Ein-satzkräften mangels Teilnehmer ab-gesagt. Im Gegensatz dazu sind dieLehrgänge zur Qualifizierung vonKriseninterventionshelfern für Über-lebende, Angehörige, Hinterbliebe-ne, Zeugen und/oder Vermissendefast stetig ausgebucht. Die Ent-wicklung stockt, ein flächende-ckendes Angebot der Hilfe für Ein-satzkräfte ist nicht in Sicht.Das Bundesamt für Bevölkerungs-schutz und Katastrophenhilfe (BBK)bezieht klar Stellung zur Psychoso-zialen Notfallversorgung (PSNV) vonEinsatzkräften: „Psychosoziale Prä-vention im Einsatzalltag ist grundle-gender Bestandteil der Fürsorge-

pflicht des Arbeitsgebers gegenüberden eigenen haupt- und ehrenamt-lichen Einsatzkräften. PsychosozialePrävention ist über generelle Maß-nahmen in den Einsatzorganisatio-nen zu implementieren“.*Auch in der Konzeption des Innen-ministeriums für die Einsatzplanungund Bewältigung eines Massenan-falls von Verletzten oder Erkrank-ten im Katastrophenschutz heißt esklar: „Die Hilfsorganisationen bildenFachkräfte für die psychosozialeNachsorge ihrer Einsatzkräfte unddie psychologische, soziale undseelsorgerische Hilfe von Betroffe-nen aus und halten Teams für ei-nen MANV vor“.**Das Bundesamt wie auch das In-nenministerium bringen den Helferndamit eine große Portion Anerken-nung und Wertschätzung entgegen:Sie sind es wert, dass auch sie sogut wie möglich unterstützt werden,um andere mit ihrer wertvollen Ar-beit so gut wie möglich unterstüt-zen zu können. Doch nicht überallim Roten Kreuz, so steht es zu ver-

muten, wird dieser Gedanke auchgelebt.Das Rote Kreuz lebt durch seineHelfer und diese leisten gute Arbeit.Jeder Helfer stellt seine Fähigkei-ten, seine Zeit und seine Energie fürdas gesellschaftliche Allgemein-wohl zur Verfügung - manchmal so-gar bis an die Grenzen der eigenenBelastbarkeit. Seine Bedürfnissemüssen ernst genommen werden.

Angebote für die HelferZur PSNV für Einsatzkräfte gehörenunter anderem

allgemein der Bereich Aus- undFortbildung,

Betrachtung der Arbeits- und Or-ganisationsstrukturen,

Arbeitsklima - soziale Anerken-nung und Wertschätzung,

Gesundheitsschutz und -för-derung,

gezielte Aus- und Fortbildungvon Leitungs- und Führungs-kräften,

Psychosoziale Hilfen für Einsatzkräfte

*(vgl. Psychosoziale Notfallversorgung:Qualitätsstandards und Leitlinien Teil I und II,Bundesamt für Bevölkerungsschutz undKatastrophenhilfe 2011, S. 37/38)

**(vgl. MANV-Konzept 2008) Fortsetzung Seite 21

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21rotkreuz-aktiv 4/2012

Ausbildung und Bereithaltungpsychosozialer Ansprechpartnersowiedamit verbundene offene, an denBedürfnissen der Helfer orien-tierte Angebote zur Einsatzvor-bereitung, Einsatzbegleitung undEinsatznachsorge.

Im Rahmen der Arbeitsgemein-schaft für Psychosoziale Notfallver-sorgung (AG PSNV) trägt der DRK-Landesverband und seine Landes-schule den Erkenntnissen und For-derungen Rechnung und bietet seit2003 die Ausbildung zum „Kollegia-len Ansprechpartner“ an. Das sindberatende Kollegen und Kameradenaus dem aktiven Einsatzbereich imKreisverband, die auf gleicher Au-genhöhe als neutrale Anlaufstelle imRahmen der Einsatzvorbereitung, -begleitung sowie -nachsorge zurVerfügung stehen.Im Regelfall entscheidet dabei je-der Helfer selbstständig, was erbraucht und nutzt. Erfahrungsge-mäß hilft oft schon das Wissen umausgebildete Ansprechpartner inden eigenen Reihen oder im weite-ren Umfeld, die im Ernstfall zur Ver-fügung stehen. Darin zeigt sichwiederum die Wertschätzung undAkzeptanz gegenüber der Einsatz-kraft als eigenständige und eigen-verantwortliche Person.Mittlerweile wurden auf diesem We-ge 150 Kräfte als kollegiale An-sprechpartner ausgebildet. Ergän-zend gibt es seit dem Jahre 2007die zusätzliche Aufbauqualifizie-rung zum „Trainer PSU“, der imRahmen der Einsatzkräftevorsorgedas Modul „Kognitive Einsatzvor-bereitung, Stress und Stressmana-gement“ (KESS) für Helfer anbietenkann. Als Trainer PSU wurden seit-dem 84 Kräfte qualifiziert. Die Ver-mutung liegt also nahe, dass in un-serem Landesverband flächen-deckend Angebote der Psychoso-zialen Notfallversorgung für Einsatz-kräfte vorhanden und ausreichendAnsprechpartner ausgebildet sind.Tatsächlich scheint die Situation vor

Ort recht unterschiedlich zu sein: Ineinigen Kreisverbänden gibt es breitgefächerte Angebote und Struk-turen der psychosozialen Präven-tion, in anderen wird (noch) wenigoder gar nichts für Einsatzkräfte ge-boten. Manche Kreisverbände ha-ben ganz eigene Strukturen ge-schaffen, andere lassen die Maß-nahmen für eigene Helfer mehr oderweniger „nebenher“ in ihren Krisen-interventionsdiensten mitlaufen.In der Praxis zeigt sich jedoch, dasssich die Betreuung von Einsatz-kräften deutlich von der psychoso-zialen Akuthilfe für Überlebende, An-gehörige, Hinterbliebene, Zeugenund/oder Vermissende unterschei-det. Es besteht noch (Um-)Lern-potenzial.

AussichtenIn den letzten Jahren hat sich vielbewegt, positive Ansätze undStrukturen haben sich herausgebil-det, die die Einsatzkräfte in derentäglicher Arbeit unterstützen kön-nen. Auf der anderen Seite gibt esso manche „schwarze Löcher“ derFürsorge, die es mit Leben zu fül-len gilt.Hervorragende Qualität nach außenbeginnt mit der inneren Kultur ei-

ner Organisation. Die Frage: „Wiegehen wir mit uns um und was sindwir uns selber wert“ ist dabei zen-tral. Nehmen wir diese Herausfor-derung an, sind wir hoffentlich gutfür die Zukunft aufgestellt.Letztendlich ist jeder einzelne Hel-fer gefragt, seine Eigen- und Mit-verantwortung im Roten Kreuz zuleben. Niemand kann den Helferndie Verantwortung zur Eigenfürsor-ge abnehmen. Sie sind gefordert,selbst auf ihre Bedürfnisse zu ach-ten und auf das, was ihnen gut tut.Daneben wird eine gute Vorsorgeim Alltag nur dann gelingen, wennjeder die Umsetzung von hilfreichenStrukturen, Umgangsweisen undAngeboten im Roten Kreuz be-darfsorientiert fördert, lebt undnutzt. Wenn Helfer darüber hinausbereit sind, wahrgenommene Miss-stände weiterzugeben, besteht dieChance auf Veränderung. Danebensollte jeder bei Bedarf die Angeboteder Unterstützung gezielt einfordern.

Ihre Meinung interessiert uns!Schreiben Sie Ihre Erfahrungen undAnregungen an:[email protected]

Iris Espenlaub,Mitglied der Arbeitsgruppe PSNV

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Einsatzkräfte können an ihre Belastungsgrenze stoßen (hier bei einerÜbung). Sie haben Anspruch auf psychosoziale Betreuung.

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Es geht um Teamarbeit und dar-um ein Gefühl für den Einsatz inder Realität zu bekommen: Ju-gendsanitäter aus Süßen zeigtenbei einer Übung im Oktober 24Stunden lang volles Engagement.Der Alarm schrillt. „Gruppe zwei zueinem Hauseinsatz!“ Die Jugend-sanitäter Johannes und Senem ra-sen gemeinsam mit Bereitschafts-mitglied Heinz Tichaczek im Kran-kentransportwagen (KTW) zur an-gegebenen Adresse. Da stehtschon einer vor der Tür und winkthektisch - der „Enkel“. Seine Omahabe mitten im Gespräch plötzlichzu „lallen“ begonnen, erklärt er auf-geregt. Das Sanitäterteam gehtdem „Enkel“ nach ins Wohnzimmer,redet die Frau an, die auf dem Lie-gesessel liegt und erbarmungswür-dig stöhnt. Was passiert ist, fragtJohannes, und wem die Tablettenauf dem Tisch gehören. Senem legtinzwischen das Blutdruckmessge-rät an. Als beide zu dem Schlusskommen, dass ein Schlaganfall vor-liegt, alarmieren sie den Notarzt.Ende der Übung.Der realitätsnahe Notfalleinsatz ge-hörte zu einem von vielen fingier-ten Notfällen, die die sechs Ju-gendlichen des Süßener RotenKreuzes gemeinsam mit dem Nach-wuchs der Freiwilligen FeuerwehrSüßen innerhalb 24 Stunden be-wältigen mussten - inklusive Fehl-alarmen! Der Adrenalinpegelschnellte im Dauergebrauch aufObergrenze und hatte kaum Zeitsich wieder zu stabilisieren. Dabeigeht es bei solchen Übungen dar-um, ruhig zu bleiben im Angesichtvon Chaos oder Verzweiflung. Um-zusetzen, was man in den regelmä-ßigen Unterrichtseinheiten gelernthat. Seit 2008 gibt es die Jugend-sanitätsgruppen im DRK-Kreisver-band Göppingen. Die Jugendlichenzwischen zwölf und 16 Jahren be-gleiten und unterstützen als Ju-

gendsanitäter die Bereitschaftenbei ihren Einsätzen. Mit diesem Ein-satz bereiten sie sich auf das spä-tere ehrenamtliche Engagement inden Bereitschaften vor.Auf die gelungene Zusammenzuar-beit mit den eigenen Kollegen unddenen der Feuerwehr kommt es an.Wie beim Folge-Einsatz der Süßen-er, bei dem nicht nur die einzelnenGruppen, sondern gleich alle ange-fordert wurden: zwei Verletzte ineiner Garage, der Mann ohnmäch-tig in der Werkstatt-Grube, seineFrau mit Platzwunde (realitätsnahgeschminkt von Bereitschaftsmit-glied Ingrid Witzani) auf dem Bo-den der Garage. Die Jugendlichendes DRK versorgen die Frau, brin-

Ruhe bewahren unterm Blaulicht

gen sie nach draußen. Die Männerder Feuerwehr retten - nach genauerVorgabe des DRK-Experten - denOhnmächtigen mit einer Schau-feltrage. Erst draußen übernimmtein Sanitäterteam den Verletzten.

Kathrin Bulling

Seit drei Jahren bietet der DRK-Kreisverband Göppingen Sprach-unterstützung für Schulkinder an.Drei Schulen im Landkreis ma-chen schon mit - jetzt soll dasAngebot ausgebaut werden.Schon seit 2009 gibt es an derGrundschule in Ursenwang und derSüdstadtschule in Göppingen dasSprachförderangebot des DRK-Kreisverbandes Göppingen unterdem Titel „Gemeinsam sprechen.Gemeinsam lernen“ (GSGL). Im vo-rigen Jahr kam die Tegelbergschulein Geislingen dazu. EhrenamtlicheDRK-Mitarbeiter machen einmal inder Woche nachmittags Sprech- undSchreibübungen mit Schulkindern,die Probleme beim Schrift- undSpracherwerb sowie dem Sprach-verständnis haben und helfen ihnenbei den Hausaufgaben.Das freiwillige und kostenlose An-gebot trifft auf eine sehr großeNachfrage. Aus diesem Grund willdas Rote Kreuz sein Angebot aus-weiten und weitere Kurse auch an

Kurse für Sprachförderung

anderen Schulen im Landkreis aufden Weg bringen.Die ehrenamtlichen Betreuer übenspielerisch - etwa mit Memory undSprachspielen - mit den Kindernden Umgang mit Grammatik undVerben, die Mädchen und Jungenerweitern so ihren Wortschatz undverlieren die Scheu, sich zu artiku-lieren. Pädagogik-Experten schulendie ehrenamtlichen Mitarbeiter vorihrem Einsatz, das DRK steht alsAnsprechpartner im Hintergrund zurVerfügung und stellt aktuelles Lehr-material bereit. Katrin Bulling

Kreisverband Göppingen

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Es kommt nicht alle Tage vor,dass ausländische Regierungs-vertreter das DRK-Übernach-tungsheim in Ulm besuchen. EineDelegation aus Malaysia, der ne-ben Mitarbeitern des Sozialmi-nisteriums und der NationalenWohlfahrtsstiftung auch der stell-vertretende Präsident des RotenHalbmonds in Malaysia angehör-te, war eigens an die Donau ge-reist, um sich hier ein Bild von derWohnungslosenhilfe und der So-zialarbeit des Roten Kreuzes inDeutschland zu machen.

Die rasante wirtschaftliche Entwick-lung Malaysias stellt das Land vorneue soziale Probleme. So nimmtseit einigen Jahren in den Ballungs-zentren die Wohnungslosigkeit zu,die früher kein Thema gewesen war,wie Wan Hibatul Hidayah Wan Is-mail von der Nationalen Wohlfahrts-stiftung erklärte. „Deshalb interes-siert uns, wie Industrienationen,beispielsweise Deutschland, mitdiesem Problem umgehen,“ sagteHisham Harun Hashim. Als stellver-tretender Präsident des RotenHalbmonds in Malaysia und Vor-standsmitglied der InternationalenFöderation der Rotkreuz- und Rot-halbmondgesellschaften hatte erden Arbeitsbesuch angeregt. Ulmwar Ziel der mehrtägigen Reise imOktober, weil hier das Rote Kreuzseit vielen Jahren im Auftrag derStadt ein Übernachtungsheim be-treibt. Leiterin Karin Ambacher er-läuterte das Konzept. Menschenohne Wohnsitz finden im Heim einBett, Dusche, kostenloses Früh-stück, soziale Kontakte in der Ta-gesstätte, medizinischen Rat undsozialpädagogische Begleitung.Highlight des Tages ist für viele dasdreigängige Abendessen, das Eh-renamtliche montags bis freitags

hauptsächlich aus gespendetenLebensmitteln kochen und für ei-nen Euro Wohnsitzlosen und ande-ren Bedürftigen servieren. Der re-spektvolle Umgang der haupt- undehrenamtlichen Mitarbeiter mit denHausbewohnern habe sie beein-druckt, sagte Wan Hibatul HidayahWan Ismail: „Es ist wichtig, dieWürde des Menschen zu achten.“

Das ist auch Anliegen der DRK-Ta-felläden, in denen die Kunden mitBerechtigungskarte einkaufen wieim Supermarkt und außerdem An-sprechpartner finden, erklärte Clau-dia Steinhauer, Leiterin der Sozia-len Dienste beim DRK-Kreisver-band Ulm. Hisham Harun Hashimwar begeistert von der Tafelladen-

Vorbild für Kuala LumpurWohnungslosenhilfe in Ulm

Die Delegation aus Malaysia informierte sich auch über die Angebote fürBedürftige im Ulmer Tafelladen.

Bei den Hilfen fürBedürftige steht die

Würde des Menschenim Mittelpunkt.

Idee: Diese könnte Vorbild sein fürden Lebensmittelhandel in Malay-sia, meinte er.Bei ihrem dreitägigen Aufenthaltlernten die Gäste in Ulm und Neu-Ulm Menschen kennen, die haupt-und ehrenamtlich an der „Basis“ ar-beiten. In Fachgesprächen tausch-ten sie sich aus mit Sozialarbeiternunterschiedlicher Einrichtungen so-wie mit Vertretern der Stadt Ulm.Denn nicht zuletzt ging es um Struk-turen und Vernetzung der Hilfsange-bote vor Ort sowie um Gemein-wesenarbeit, Sozialraumorientie-rung und um die Organisationsfor-men und Bedeutung von ehrenamt-licher Arbeit.Nach ihrer Rückkehr haben die De-legationsteilnehmer in Kuala Lum-pur eine Arbeitsgruppe gebildet, diejetzt die Erfahrungen auswertet undRichtlinien für den weiteren Aufbauder sozialen Dienste sowie Empfeh-lungen für die Sozialgesetzgebungausarbeitet, teilt Jayanthy Maru-than vom Roten Halbmond Malay-sias mit. Barbara Hinzpeter

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Impressum:Herausgeber:DRK-Landesverband Baden-Württemberg e.V.Badstraße 41, 70372 StuttgartTel. (07 11) 55 05-136, -101, E-mail: [email protected]

Redaktion:Udo Bangerter (verantwortlich)Ulrike Klug

Layout und Anzeigen:INFOdienst GmbH, Im Weilig 2, 76275 Ettlingen

Druck:medialogik GmbH, 76187 Karlsruhe

rotkreuz-aktiv erscheint vierteljährlich.Der Redaktionsschluss für rotkreuz-aktiv, Ausgabe 1/13 ist am 13. Februar 2013.

73 Millionen Menschen auf der Welthaben in diesem Jahr ungewollt ihrZuhause verlassen müssen. 43 Mil-lionen davon sind auf der Flucht vorKriegen und Konflikten. 15 Millio-nen Menschen sind auf Grund vonNaturkatastrophen auf der Fluchtund weitere 15 Millionen musstenauf Grund von Industrie- und Infra-strukturprojekten - z. B. dem Bauvon Dämmen - ihrer Heimat denRücken kehren.Diese Zahlen gehen aus dem Welt-katastrophenbericht der Internatio-nalen Föderation der Rotkreuz- undRothalbmondgesellschaften hervor.Neben den Zahlen zu Flüchtlingenund Migration liefert der Weltka-tastrophenbericht auch Zahlen undStatistiken zu Naturkatastrophenweltweit.Naturkatastrophen haben danachim Jahre 2011 Schäden in einerHöhe von 365,5 Milliarden US-Dol-lar verursacht. Das ist die höchsteZahl der vergangenen zehn Jahreund ist auf das Erdbeben und dennachfolgenden Tsunami in Japanim März 2011 zurückzuführen. Al-lein diese Katastrophe hat 210 Mil-liarden US-Dollar an Schäden ver-ursacht. Demgegenüber war imJahre 2010 die Anzahl der Naturka-tastrophen mit 336 die geringsteder vergangenen zehn Jahren.Der Weltkatastrophenbericht zeigt,dass Menschen aus unterschied-lichsten Gründen auf der Flucht vonihrem eigentlichen Zuhause sind.„Unabhängig von ihrem aufent-haltsrechtlichen Status oder demGrund, warum sie fort sind, müs-sen Menschen in Sicherheit undWürde leben können. Das bedeu-tet z. B. ein Recht auf Schulbil-dung für Kinder und Jugendlicheund ein Recht auf gesundheitliche

Weltkatastrophenbericht 2012

73 Millionen Menschen sind weltweitauf der Flucht

Versorgung,“ sagt DRK-PräsidentDr. Rudolf Seiters.Für Menschen, die einen offiziellenFlüchtlingsstatus haben (etwa 15Millionen weltweit), sind dieseRechte in der Genfer Flüchtlings-konvention verankert.Allein in Deutschland leben aberauch zwischen 250.000 und500.000 Menschen in der soge-nannten „aufenthaltsrechtlichen lle-galität“. Sie genießen kaum formel-le Rechte. Sie leben in ständigerFurcht, dass die Ausländerbehör-

den informiert und sie abgescho-ben werden, wenn sie z. B. einKrankenhaus aufsuchen. Das DRKfordert daher, dass Krankenhäuservon ihren Übermittlungspflichtengegenüber Ausländerbehörden be-freit werden. „Es darf nicht sein,dass Schwangere aus Furcht vorAbschiebung keine gesundheitlicheHilfe suchen,“ so Seiters.Den kompletten Weltkatastrophen-bericht finden Sie unterwww.drk.de/weltkatastrophenbe-richt oder unter www.ifrc.org drk

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