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Schönbrunn Journal Zwei Barockjuwele machen gemeinsame Sache 1/2013 Nachrichten aus Schloss, Wagenburg, Park, Tiergarten, Hofburg, Hofmobiliendepot und Schloss Hof Verlagspostamt: 1130 Wien, Zul.-Nr. 02Z034224 M P. b. b. „Schön, dass zwei alte Bekannte endgültig zusam- mengefunden haben“, freut sich Mag. Barbara Goess, Geschäftsführerin von Schloss Hof, über die Über- nahme. Nach langem politischen Hin und Her gibt es für Österreichs barocke Welt endlich ein Happy End. Gelungene Adoption. Während Österreichs Touristen- attraktion Nummer 1, das Schloß Schönbrunn, jährlich seine Gewinne steigert und einen Teil davon an den Bund abführt, musste das abseits der touristi- schen Trampelpfade gelegene Schloss Hof im March- feld bisher vom Bund subventioniert werden. Gelder direkt von der SKB an die MRBG fließen zu lassen, lag also nahe. Mit 31. Dezember 2012 wurde die MRBG zur 100%igen Tochter der SKB. Beide Seiten freuen sich über die gelungene Adoption. „Für uns ist es schön zu sehen, dass die aus dem kulturellen Erbe erwirtschafteten Gewinne in die Erhaltung histori- scher Stätten zurückfließen“, erklärt Dr. Alexander Keil, stellvertretender Direkor der SKB. Ein Schloss für alle. Das von Prinz Eugen erbaute Som- merschloss Hof punktet mit Vielseitigkeit. Die barocke Gartenanlage mit ihren beeindruckenden Brunnen ist einzigartig. Zusätzlich zu den historischen Schloss- räumlichkeiten gibt es im Meierhof einen Tierpark mit Streichelzoo und historische Werkstätten. Das Ver- anstaltungsprogramm für Groß und Klein ist ähnlich abwechslungsreich wie die kulinarischen Angebote. Stammkunden gibt es viele – denn wen einmal die Faszination der etwa 50 Hektar großen Anlage gepackt hat, der will immer wieder neue Nischen und Ecken entdecken. Mithilfe der SKB will das Management aber verstärkt auch internationale Gäste nach Niederöster- reich locken. „Der durchschnittliche Tourist hält sich nur 1,7 bis 2,2 Tage in Wien auf“, erklärt Keil, „und fährt in dieser Zeit nicht bis ins Marchfeld.“ Man hofft aber auf den wiederkehrenden Wienbesucher. Auch mehr Tagestouristen aus Bratislava will man gewinnen. Seit letztem Jahr existiert eine Brücke über die March. Für die öffentliche Anreise verkehrt an Wochenenden und Feiertagen mehrmals täglich ein Shuttlebus zwischen der Bahnstation Marchegg und Schloss Hof. Renate Süß SCHLOSS HOF UND SCHLOSS SCHöNBRUNN Kooperationen der beiden Sommerresidenzen Maria Theresias gab es schon lange. Mit Jahresanfang wurde die Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft (MRBG) eine Tochter der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB). Nachrichten aus Schloss, Wagenburg, Park, Tiergarten, Hofburg, Hofmobiliendepot und Schloss Hof © Schloss Hof Fortsetzung auf Seite 6 Im Frühling ist der historische Barockgarten in Schloss Hof eine besondere Pracht und unbedingt einen Besuch wert! HOFMOBILIENDEPOT Die Kuratorin der Maximilian- Ausstellung im Interview Seite 5 SCHLOSS SCHöNBRUNN Neuer Aufsichtsrat rüstet sich für Schloss Hof Seite 4 BUNDESGäRTEN Das Schönbrunner Wüstenhaus Seite 7 TIERGARTEN Dreimal mehr Platz für die Eisbären Seite 8

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Zwei Barockjuwele machen gemeinsame Sache

1/2013

Nachrichten aus Schloss,

Wagenburg, Park,

Tiergarten, Hofburg,

Hofmobiliendepot und Schloss Hof

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0342

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„Schön, dass zwei alte Bekannte endgültig zusam-

mengefunden haben“, freut sich Mag. Barbara Goess,

Geschäftsführerin von Schloss Hof, über die Über-

nahme. Nach langem politischen Hin und Her gibt es

für Österreichs barocke Welt endlich ein Happy End.

Gelungene Adoption. Während Österreichs Touristen-

attraktion Nummer 1, das Schloß Schönbrunn,

jährlich seine Gewinne steigert und einen Teil davon

an den Bund abführt, musste das abseits der touristi-

schen Trampelpfade gelegene Schloss Hof im March-

feld bisher vom Bund subventioniert werden. Gelder

direkt von der SKB an die MRBG fließen zu lassen, lag

also nahe. Mit 31. Dezember 2012 wurde die MRBG

zur 100%igen Tochter der SKB. Beide Seiten freuen

sich über die gelungene Adoption. „Für uns ist es

schön zu sehen, dass die aus dem kulturellen Erbe

erwirtschafteten Gewinne in die Erhaltung histori-

scher Stätten zurückfließen“, erklärt Dr. Alexander

Keil, stellvertretender Direkor der SKB.

Ein Schloss für alle. Das von Prinz Eugen erbaute Som-

merschloss Hof punktet mit Vielseitigkeit. Die barocke

Gartenanlage mit ihren beeindruckenden Brunnen ist

einzigartig. Zusätzlich zu den historischen Schloss-

räumlichkeiten gibt es im Meierhof einen Tierpark mit

Streichelzoo und historische Werkstätten. Das Ver-

anstaltungsprogramm für Groß und Klein ist ähnlich

abwechslungsreich wie die kulinarischen Angebote.

Stammkunden gibt es viele – denn wen einmal die

Faszination der etwa 50 Hektar großen Anlage gepackt

hat, der will immer wieder neue Nischen und Ecken

entdecken. Mithilfe der SKB will das Management aber

verstärkt auch internationale Gäste nach Niederöster-

reich locken. „Der durchschnittliche Tourist hält sich

nur 1,7 bis 2,2 Tage in Wien auf“, erklärt Keil, „und fährt

in dieser Zeit nicht bis ins Marchfeld.“ Man hofft aber

auf den wiederkehrenden Wienbesucher. Auch mehr

Tagestouristen aus Bratislava will man gewinnen. Seit

letztem Jahr existiert eine Brücke über die March. Für

die öffentliche Anreise verkehrt an Wochenenden und

Feiertagen mehrmals täglich ein Shuttlebus zwischen

der Bahnstation Marchegg und Schloss Hof.

Renate Süß

SchloSS hof und SchloSS Schönbrunn Kooperationen der beiden Sommerresidenzen Maria Theresias gab es schon lange. Mit Jahresanfang wurde die Marchfeldschlösser revitalisierungs- und betriebsgesellschaft (MrbG) eine Tochter der Schloß Schönbrunn Kultur- und betriebsges.m.b.h. (SKb).

Nachrichten aus Schloss,

Wagenburg, Park,

Tiergarten, Hofburg,

Hofmobiliendepot und Schloss Hof

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Fortsetzung auf Seite 6

Im frühling ist der historische Barockgarten in Schloss Hof eine besondere Pracht und unbedingt einen Besuch wert!

hofMobIlIEndEpoTDie Kuratorin der Maximilian-

Ausstellung im Interview Seite 5

SchloSS Schönbrunn Neuer Aufsichtsrat rüstet sich

für Schloss Hof Seite 4

bundESGärTEn Das Schönbrunner

Wüstenhaus Seite 7

TIErGArTEn Dreimal mehr Platz für die

Eisbären Seite 8

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

im September 2012 feierte die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) ihr 20-jähriges Bestehen. Diese 20 Jahre können als durchaus gelungen und erfolgreich bezeichnet werden. Die SKB wirtschaftet positiv, benötigt keine Subventionen und ist dadurch in der Lage, die notwendigen Investitionen aus eigenen Mitteln zu fi nanzieren.

Neben dem Schloß Schönbrunn gehören die Prunkräume in der Hofburg, das Sisi Museum, die Silberkammer, das Hof-mobiliendepot und seit dem Vorjahr auch die Marchfeldschlösser zur SKB.

Verantwortlich für diese kontinuierliche, positive Entwicklung der SKB waren ganz wesentlich die Aufsichtsräte der SKB, die zum überwiegenden Teil von Anfang an dabei gewesen sind und uns all die Jahre mit ihrem Know-how unterstützt haben.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich beim Aufsichtsrat im Allgemeinen und bei DI Hans Müller, KR Prof. Mario Rehulka, Dr. Eva Gaisbauer und Dr. Gerhard Popp, die nach 20 Jahren SKB den Aufsichtsrat verlassen haben, im Speziellen zu bedanken. Lesen Sie dazu auch auf Seite 4.

Dr. Franz SattleckerGeschäftsführer SKb

Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., 1130 Wien (DVR 0727342) · Projektleitung: Johanna Frey · Gestaltung und Redaktion: Egger & Lerch, www.egger-lerch.at · Druck: Holzhausen Druck & Medien GmbH, 1140 Wien · Erscheinungsort: Wien · Grundlegende Richtung des Mediums: Kundeninformation · Verlagspostamt: 1130 Wien

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ServiceSie möchten das Schönbrunn Journal gerne regelmäßig kostenlos beziehen? Abobestellun-gen via E-Mail: [email protected] oder per Postkarte an Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., Ulrike Lugosi, 1130 Wien. Kennwort: Schönbrunn Journal

die aktuellen bauvorhaben im Schloß Schönbrunn fi nden Sie unter www.schoenbrunn.at/unternehmen/bautaetigkeit

Alle Infos zu den Eintrittspreisen für die neue Saison fi nden Sie unter www.schönbrunn.at

besuchen Sie uns im Internet, bestellen Sie be-quem Onlinetickets und informieren Sie sich über Ausstellungen und Veranstaltungen zu Belvedere, Schloss Hof, Hofburg Wien (Kaiserappartements, Sisi Museum, Silberkammer), Hofmobil iendepot • Möbel Museum Wien, Schloß Schönbrunn, Tech-nisches Museum Wien, Tiergarten Schönbrunn, Schloss Esterházy, Hofburg Innsbruck und Kaiser-villa Bad Ischl unter www.imperial-austria.at

Souvenirs für Sisi-fans: mit einem Klick zum onlineshop! Viele originelle Geschenkideen kann man jetzt ganz bequem vom Computer aus bestellen: www.sisi-shop.at

Wohnen in Schönbrunn. Derzeit sind folgende Wohnungen frei: Hauptgebäude West, Große Weiße Stiege 24 und Große Weiße Stiege 27. Nähere Infos erhalten Sie bei Frau Limbach, Tel.: (01) 894 97 49-662 oder 0676/83 43 46 [email protected]

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6. März bis 18. August

hofmobiliendepot

„Maximilian von Mexiko – ›› www.hofmobiliendepot.at

Der Traum vom Herrschen“

Infos zur Ausstellung und 50 % Eintrittsermäßigung auf Seite 5

Vorträge für Erwachsene: Mi, 17. April 2013 um 19 Uhr: Dr. Rossella Fabiani, Direktorin von Schloss Miramar, Triest: „Schloss Miramar – im Spannungsfeld zwischen historischem baudenkmal und museums politischer realität“

Mi, 12. Juni 2013 um 19 Uhr: Dr. Johann Georg Lughofer, Historiker: „der fall Justo Armas oder das geheime Weiterleben des Kaisers Maximilian von Mexiko“

Weitere Veranstaltungen fi nden Sie auf der Website.

Kinderprogramm: Kinderführung „Maximilian von Mexiko: Auch ich will gern Kaiser sein!“, ab 5 JahrenTermine: 16. und 17. März, 20. und 21. April, 25. und 26. Mai, 15. und 16. Juni, 20. und 21. Juli, 17. und 18. August jeweils um 14.30 Uhr

„Malen mit Schokolade – Maximilian als Schokoladenkaiser“, Workshop, ab 5 JahrenTermine: 16. und 17. März, 20. und 21. April, 25. und 26. Mai jeweils um 15.30 Uhr

„Mein kleiner bunter Kaktus“, Workshop, ab 5 JahrenTermine: 15. und 16. Juni, 20. und 21. Juli und 17. und 18. August

16. März bis 1. April

Schloß Schönbrunn

Ostermarkt vor dem Schloß Schönbrunn ›› www.ostermarkt.co.at

Entdecken Sie liebevoll gestaltete Osterüberraschungen wie handgemachten Osterschmuck, handbemalte Straußeneier, exquisite Holzschnitzereien, Keramik oder kreative Ostergestecke.

Auch kulinarisch ist der Ostermarkt mit vielen Leckerbissen und Spezialitäten aus Österreich einen Besuch wert. Kurz gesagt: Köstliches und Schönes aus Künstlerhand zum Genießen und Verschenken!

16. März bis 2. April

Kindermuseum

Der Osterhase kommt ›› www.kaiserkinder.at

Bei einer Führung durch die Ausstellung erfahren Kinder viel Wissenswertes über das Alltagsleben im Schloss. So richtig lustig wird es bei der Osternestsuche. Jedes Kind darf eine kleine Überraschung mit nach Hause nehmen.

Bis 30. März steht auch Poldis Bastelwerkstatt wieder offen. Kreative Kids basteln hier bunte Hennen aus Kork, einen Eierbecherkönig oder einen fl auschigen Lammkopf aus einem Tontopf.

23. März

Schloß Schönbrunn

Irrgarten, Labyrinth, Kronprinzengarten und Co: ›› www.schoenbrunn.at

Die Attraktionen im Schlosspark haben wieder Saison

Wer fi ndet im Irrgarten als Erster den richtigen Weg zur Aussichtsplattform? Wer knackt die kniffl igen Rätsel im Labyrinth? Wer klettert am Labyrinthi-kon-Spielplatz am höchsten? Der schattige Laubengang des Kronprinzengartens lädt eben-falls zum Verweilen ein. Die Aussichtsterrasse auf der Gloriette bietet einen imposanten Blick auf das Areal von Schönbrunn.

23. und 24. März

Schloss hof

Ostermarkt ›› www.schlosshof.at

Flanieren Sie durch den aufblühenden Meierhof, genießen Sie die österliche Stimmung bei regionalen Schmankerln aus Küche und Keller und lassen Sie sich aus dem Angebot des Ostermarktes zu Geschenkideen inspirieren. Auch für die jüngsten Gäste gibt es ein Unterhaltungsprogramm, unter anderem Ponyreiten, die Osterhasenwerkstatt und süße Überraschungen vom Osterhasen. Jeweils von 10 bis 18 Uhr.

27. März

Kindermuseum

Das Schlossgespenst wird sichtbar! ›› www.kaiserkinder.at

Erstmals zeigt sich Schlossgespenst Poldi höchstpersönlich den Kindern. Fotoapparat nicht vergessen!

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Illustration: Hannes Eder

Das Schlossgespenst wird sichtbar! ›› www.kaiserkinder.at

höchstpersönlich den Kindern. Fotoapparat

Illustration: Hannes Eder

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So kommt man nicht nur stressfrei mit der Bahn

zum Sightseeing, sondern auch günstig.

Schnell, sicher, bequem. Besuchen Sie die Grand Tour

oder das Kindermuseum im Schloß Schönbrunn,

das Hofmobiliendepot · Möbel Museum Wien in der

Andreasgasse oder die Hofburg mit Sisi Museum,

Silberkammer und Kaiserappartements. Inkludiert

sind jeweils die Anreise mit der Bahn, die Tageskarte

bis 24 Uhr für die Wiener Linien, der Eintritt und

– soweit vorhanden – ein Audioguide. Für ÖBB-VOR-

TEILScard-Besitzer und Kinder ist der ohnehin schon

günstige Tarif noch weiter ermäßigt. Alle Infos gibt es

unter www.schoenbrunn.at. Buchen kann man die

Tickets an den ÖBB-Personenkassen, unter 05 17 17

und auf railtours.oebb.at.

Schon alleine die Kostüme der Produktion sind sehenswert!

Ko

oper

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25. InTErnATIonAlE hAydnTAGE Wenn sie heuer vom 5. bis 22. September in die 25. Saison gehen, stehen die großen Meisterwerke ihres namensgebers Joseph haydn auf dem programm.

Haydns Oratorien: Heiter bis ergreifend

Zu den großen Haydn’schen Kompositionen zählen seine Werke für Chor

und Orchester. Haydn revolutionierte das Oratorium auf eine bis dahin

nie gehörte Art und Weise. Noch heute sind diese bahnbrechenden

Stücke bei Musikern und Publikum sehr beliebt. Auf dem Programm

der 25. Internationalen Haydntage stehen unter anderem die beiden

Oratorien „Die Jahreszeiten“ und „Die sieben Worte“.

Mitspielen und gewinnen. Wir verlosen 3 x 2 Karten für das Oratorium

„Die sieben Worte“ am Donnerstag, 19. September 2013, 19.30 Uhr im

Haydnsaal auf Schloss Esterházy in Eisenstadt.

Zum wievielten Mal jähren sich die Internationalen haydntage heuer? Bitte senden Sie die richtige Antwort mit dem Kennwort

„Internationale Haydntage“ per Mail an: [email protected]

oder per Post an:

Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.,

Ulrike Lugosi, Schloß Schönbrunn, 1130 Wien.

Einsendeschluss ist der 13.5.2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Schönbrunn die Wiener Taschenoper zeigt Intermezzi im Zeremoniensaal.

Komische Kurzopern

Die Intermezzi genannten Kurzopern sind die

vielleicht größte Opernerfindung der ersten Hälfte

des 18. Jahrhunderts und Vorläufer aller komischen

Opern. Typische Figuren der Commedia dell’Arte wie

der ältere, eifersüchtige Ehemann und seine junge

Frau oder der Trunkenbold, der alles verspielt, betre-

ten dabei die Bühne. „Was das kleine Ensemble hier

in authentisch barockem Ambiente zum Besten gibt,

ist vor allem eines: erstklassige Unterhaltung“, urteilte

die Wiener Zeitung über die Premiere im vergangenen

Oktober. Die Besetzung der Produktion kann sich

sehen und hören lassen: Luciana Mancini sang zuletzt

an der Staatsoper Berlin und Thomas Zisterer an der

Wiener Volksoper. Jevgenij Sitochin ist als Clown ganz

Regisseur der alten Schule und Charles Koroly als

Kostümbildner schlicht ein Genie. Die Tageszeitung

„Der Standard“ verglich seine Arbeiten mit den

Kreationen Vivienne Westwoods. Zum Lachen sind

die wandelbaren Ausstattungen auf jeden Fall!

nicht versäumen! Das anspruchsvolle Wiener Publi-

kum war schon im Vorjahr überrascht, wie lustig und

gleichzeitig erlesen die Vorstellungen der Wiener

Taschenoper sind. Jetzt gibt es nochmals Gelegen-

heit, die Intermezzi zu erleben. Anschließend an eine

Sondervorstellung für Intendanten, künstlerische

Leiter, Marketingdirektoren und Technische Direkto-

ren von Opernhäusern in ganz Europa wird noch ein-

mal eine kleine Vorstellungsreihe für ein öffentliches

Publikum gespielt. Im stimmungsvollen Ambiente

des Schlosses Schönbrunn ist das sicher ein ganz

besonderes Erlebnis!

Sightseeing stressfreiöbb rAIl TourS die SKb bietet in Kooperation mit den öbb Kombitickets für die imperialen Attraktionen Wiens an.

Am 19. September spielt das l’orfeo barockorchester gemeinsam mit dem

Wiener Kammerchor und namhaften Gesangssolisten Kantaten von Ludwig

van Beethoven und das Oratorium „Die 7 Worte“ seines Lehrers Joseph Haydn.

Informationen und TicketsHaydn Festspiele EisenstadtSchloss Esterházy, 7000 EisenstadtTel. (02682) 618 [email protected], www.haydnfestival.at

Kombitickets

Kulturgen

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© ÖBB/Foto zum honorarfreien Abdruck

Intermezzi: commedia per musica5., 9. und 11. April 2013, jeweils 20 Uhr Kartenverkauf: www.jeunesse.at, [email protected], Info-Line: (01) 505 63 56

Kombitickets

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SchloSS Schönbrunn KulTur- und bETrIEbSGES.M.b.h. Mit Karin fuhrmann fand die SKb eine Aufsichtsratsvorsitzende, die Schloss hof sehr gut kennt. Ziel ist, die Marchfeldschlösser in die Gewinnzone zu führen.

Neuer Aufsichtsrat rüstet sich für Schloss Hof

„Mit dem jahrzehntelangen Know-how des

florierenden Unternehmens Schloß Schönbrunn

gilt es nun, das Baby Schloss Hof gedeihen zu

lassen“, sagt Mag. Karin Fuhrmann. Die neue

Vorsitzende des Aufsichtsrates der SKB sieht es

als große Herausforderung, die seit Ende 2012 als

Tochtergesellschaft eingegliederten Marchfeld-

schlösser zu fördern. Da sie schon seit Jahren im

Aufsichtsrat von Schloss Hof engagiert war, stellt

sie nun sozusagen das Verbindungsglied zwischen

Schönbrunn und den Marchfeldschlössern dar.

Als Steuerberaterin und Frau der Zahlen liegt ihr

besonders die gewinnbringende Positionierung

der Marchfeldschlösser im internationalen Tou-

rismus am Herzen: „Der 350. Geburtstag von Bau-

herr Prinz Eugen ist ein schöner Anlass, Synergien

zu heben und das Marketing auszubauen.“ Ihr zur

Seite im Aufsichtsrat stehen neben den verblie-

benen DI Wolfgang Beer und Dr. Friedrich Resel

neu Mag. Elisabeth Udolf-Strobl und Mag. Beatrice

Schobesberger.

Vom reizwort zum Erfolgsgeheimnis. War das Stich-

wort „Vermarkten“ im Zuge der Ausgliederung von

Schloß Schönbrunn 1992 noch ein Reizwort, ist

heute alle Skepsis ausgeräumt. „Schönbrunn wurde

1996 Österreichs erstes Weltkulturerbe; die Stimmen,

Schönbrunn könnte verschandelt oder verschachert

werden, verstummten. Denn das neue Team zeigte

sich effizient, wirtschaftsorientiert, aber auch denk-

malschützerischer als die Denkmalschützer“, betonte

Ehrenpräsident KR Josef Fröhlich zum 20-jährigen

Bestehen der SKB.

die Entwicklung geht voran. Auch Ex-Aufsichtsratsvor-

sitzender DI Hans Müller trug zur Erfolgsbilanz bei.

Er war in den 1990ern vom damaligen Wirtschafts-

minister Wolfgang Schüssel beauftragt worden, die

Ausgliederung von Schloß Schönbrunn vorzuberei-

ten. 2002 löste er KR Josef Fröhlich als Aufsichtsrats-

vorsitzenden ab. In seine Ära fielen unter anderem

die Projekte Tagungszentrum, das nun erweitert wird,

die Sanierung der Großen Galerie und zuletzt die

Errichtung eines neuen Besucherzentrums.

Arbeiten für die gute Sache. KR Mario Rehulka, mit

KR Josef Fröhlich Mann der ersten Stunde, sieht den

bisherigen Erfolg vor allem in den „hervorragenden

Qualifikationen der Geschäftsführung als auch in

der generellen Bedachtnahme auf eine harmonische

Entwicklung“ begründet. „Da wurde für die Sache

gearbeitet, um dieses Kulturerbe nicht nur für Touris-

ten attraktiv zu gestalten, sondern auch für künftige

Generationen zu erhalten.“

Karin Mück (freie Journalistin)

Mehr privat, weniger Staat? Oder umgekehrt?WAGEnburG Ein wirtschaftspolitischer richtungsstreit und seine Spuren in der Kaiserlichen Wagenburg im Schloß Schönbrunn.

Machen Sie sich ein bild! Die Folgen des Richtungs-

streits sind bis heute in der Kaiserlichen Wagenburg

zu sehen. In den Museumsbeständen finden sich aus

der Epoche des Biedermeier nur kaiserliche Fahrzeu-

ge der Hofsattlerei, aber keine der damals internatio-

nal renommierten bürgerlichen Wagenbauer Wiens,

wie etwa Brandmayer, Engl, Koller oder Laurenzi.

Aus den Jahren vor 1848 werden von diesen Firmen

dafür einige aus Adelsbesitz stammende Kutschen im

Museum aufbewahrt. Wer hat aber nun tatsächlich

die besseren Kutschen gebaut? Machen Sie sich selbst

ein Bild bei einem Besuch in der Wagenburg!

Mario Döberl

Kaiserliche Wagenburg Wien – Schloß SchönbrunnÖffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr (November bis April) beziehungsweise von 9 bis 18 Uhr (Mai bis Oktober). Weitere Infos unter (01) 525 24 34 70 oder www.kaiserliche-wagenburg.at

Was ist billiger, was führt zu besseren Produkten?

Mit solchen Fragen ist nicht nur unsere Gesellschaft

immer wieder konfrontiert. Auch im Biedermeier

setzte man sich damit auseinander, unter anderem

im kaiserlichen Hofmarstall.

Zu teuer? Wer sollte die Kutschen des Kaisers bauen:

private Sattlermeister oder eine hofeigene Produk-

tionsstätte? Bis 1820 war die Antwort darauf klar:

Bürgerliche Meister stellten in ihren eigenen Ma-

nufakturen die Wägen für den Kaiser her, während

in den Hofstallungen nur eine kleine Werkstätte für

Wartungsarbeiten existierte. Um 1820 wurde aber

Kritik laut: Die externen Handwerker würden Preis-

absprachen halten, um ihre Tarife künstlich hochzu-

halten. Außerdem würden sie absichtlich nachlässig

arbeiten, um rasch wieder an Reparaturaufträge zu

gelangen. Die Sicherheit der kaiserlichen Familie

sei dadurch in Gefahr, und auch die Kosten würden

explodieren.

unter Korruptionsverdacht. Die Folge war eine System-

umstellung: Im heutigen Wiener Museumsquartier

wurde eine große Hofwerkstätte eingerichtet, in

der bis zu 43 Handwerker auch neue Fahrzeuge

herstellten. Die ausgebooteten lokalen Wagenbauer

machten gegen die reformierte Hofsattlerei mobil:

Deren Wägen seien klobig gebaut und könnten mit

den rasch wechselnden Moden am Wiener Wagen-

bausektor nicht Schritt halten. Außerdem stehe in

der Hofsattlerei Korruption an der Tagesordnung.

Solche Rufe verhallten zunächst ungehört. Erst 1842

rückte man wieder von der hofeigenen Produktion

für Kutschen ab, als sich herausstellte, dass diese

nicht die erhofften Einsparungen gebracht, sondern

Mehrkosten verursacht hatte. Fortan sorgten wieder

private Handwerksbetriebe für Herstellung und

Reparatur der kaiserlichen Kutschen.

(© K

HM

)

Links zweisitziger Stadtwagen der fürsten Thurn und Taxis (d 88), hergestellt 1828 in Wien von Simon Brandmayer, und rechts Krönungs landauer (W 39), hergestellt 1825 in der Wiener Hofsattlerei

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Herrscherlust und Sammelleidenschaft

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hofMobIlIEndEpoT Anlässlich der Ausstellung „Maximilian von Mexiko“ vom 6. März bis 18. August 2013 erzählt Kuratorin Ilsebill barta, wie das faszinierende leben Maximilians im hofmobiliendepot · Möbel Museum Wien in Szene gesetzt wird.

Warum macht das Hofmobiliendepot ausgerechnet

eine Ausstellung über Maximilian?

Meine Co-Kuratorin Marlene Ott-Wodni und ich haben

Maximilians Nachlass im Zuge eines großen For-

schungsprojektes, „Wohnkultur der Habsburger“,

gesichtet. In unserem Depot gibt es große Bestände,

die noch nicht erforscht sind. Dazu gehörten auch

Maximilians Sammlungen, die sich aus seinen viel-

fältigen Interessen speisten.

Was fasziniert Sie an Maximilian?

In seinem 34-jährigen Leben verfolgte Maximilian

mit großer Leidenschaft und Hartnäckigkeit seine

Ziele und hinterließ ein erstaunlich umfangreiches

und breit gefächertes Erbe. Sein großer „Traum vom

Herrschen“ spiegelt sich besonders im grandiosen

architektonischen Erbe wider. Bereits in sehr jungen

Jahren begann er mit der Ausgestaltung eines fürst-

lichen Ambientes und überschritt dabei nicht selten

seine fi nanziellen Grenzen.

Was ist das Besondere an der Ausstellung?

Die Ausstellung ist mit rund 550 Objekten die größte,

die das Hofmobiliendepot je gemacht hat. Wir wa-

ren mehr als zwei Jahre damit beschäftigt. Wichtig

war uns, neben unserem Stammpublikum auch

junge Menschen für Maximilian zu interessieren.

Deshalb haben wir uns gegen herkömmliche Aus-

stellungsarchitektur und für eine Zusammenarbeit

mit dem Designbüro Walking Chair entschieden.

Das Ergebnis ist farbenfroh und dynamisch.

Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?

Besonders stolz sind wir auf die unglaubliche Fülle

neu aufgefundener Exponate. Wir rücken Maximi-

lian in ein neues Licht und die Besucher werden

anhand unserer Ausstellung eine starke, interessan-

te und vielfältige Persönlichkeit entdecken.

das Spezialprogramm für Kinder und Erwachsene fi nden Sie auf Seite 2 im Kalender.

Am 1. Juli 1769 trat Maria Amalia ihre Reise in

Richtung Süden an. Im Gepäck hatte sie viele gute

Ratschläge ihrer Mutter: Sie sollte sich unter anderem

auf keinen Fall in die Regierungsgeschäfte einmi-

schen, an der Hofhaltung nichts verändern, kein

Geld verschwenden und die religiösen Pfl ichten nicht

vernachlässigen. Und sie sollte die Ratschläge einmal

pro Monat gewissenhaft lesen.

Ein seltsames paar. Mit großem Pomp wurde die Habs-

burgertochter in Parma empfangen. Am 19. Juli fand

im Palazzo Colorno die Hochzeit statt – und zwar

zwischen zwei Menschen mit sehr unterschiedlichen

Charakteren. Während Amalia eine lebhafte und do-

minante junge Frau war, verhielt Ferdinand sich eher

kindlich, bescheiden, fromm und sanftmütig. Er hat-

te mit acht Jahren seine Mutter verloren und war mit

14 Jahren Vollwaise geworden. Der Tod seines Vaters

hatte Ferdinand überfordert, sodass der französische

Minister du Tillot die Regierungsgeschäfte ausführte.

Was sich ein Wiener dickschädel in den Kopf setzt. Du Tillot aber hatte sich entschieden gegen die Heirat

gestellt. Er hätte eine Braut aus den Häusern Este

oder Orléans bevorzugt. Als Amalia dieses erfuhr,

schwor sie Rache. Gemeinsam mit Ferdinand ver-

suchte sie, du Tillot zu entmachten und schoss dabei

weit über das Ziel hinaus. Ihr Verhalten stand in

krassem Gegensatz zu den Ratschlägen ihrer Mutter.

Der „Wiener Dickschädel“ wollte doch tatsächlich die

Regierungsgeschäfte des Herzogtums lenken!

Geliebt und bekrittelt. Die Etikette dagegen war Amalia

egal. Sie erkundete Parma barfuß in langen Spa-

ziergängen, ritt in die Umgebung aus, warf Münzen

unter das Volk, unternahm Jagdausfl üge und richtete

In der letzten Ausgabe des Schönbrunn Journals erfuhren wir, dass Maria Amalia vergeblich darum kämpfte, eine liebesheirat eingehen zu dürfen. Stattdessen wurde sie an ferdinand von parma versprochen.

Resolute Rächerin und Herzogin der Herzen

Maria Theresia und ihre Kinder – 8. Kind/Teil 3

Erzherzogin Maria Amalia;

Ölgemälde anonym, um 1770

50 % Eintrittsermäßigung für

Schönbrunn Journal leser

Einfach an der Kassa das Kennwort

„Schönbrunn Journal“

nennen und das Hofmobilien-

depot vergünstigt besuchen!

Angebot gilt nicht für

Sonderveranstaltungen.

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im Palast eine Anlaufstelle für Bedürftige ein. Dies

erweckte den Widerwillen des spanischen Hofes.

Maria Amalia wurde vorgeworfen, sie fülle die Gänge

des Palastes mit Bettlern und Hausierern. Dafür aber

fl ogen der jungen „Amelie“ die Herzen des Volkes zu.

Aus der unkonventionellen Situation heraus entwi-

ckelte sich ein reger Briefkontakt zwischen Parma,

Madrid und Wien. Maria Theresia war bestürzt. Wie

die gestrenge Mutter reagierte, erfahren wir in der

nächsten Ausgabe des Schönbrunn Journals.

Eddy Franzen

Erzherzog ferdinand Maximilian in der uniform der k.k. Kriegsmarine: Der Bruder von Kaiser Franz Joseph und Erbauer des Schlosses Miramar bei Triest ließ sich 1864 zum mexikanischen Kaiser ausrufen. Dass hinter dem Wechsel von der Republik zur Monarchie nicht der Wille des Volkes stand, sondern Machtkalkül des französischen Kaisers Napoleon III., wollte er nicht wahrhaben. 1867 wurde Maximilian von einem mexikanischen Militärgericht zum Tode verurteilt und erschossen.

Sch

loss

Hof

des Schlosses bietet sich die Gelegenheit, die Person

hinter dem Heldenbild näher kennenzulernen.

blühende Geschichte. In seinem Refugium im March-

feld begegnet man dem Savoyer auch in den Gär-

ten oder der Orangerie, einem der imposantesten

barocken Glashäuser Europas, wo der exotische

Pfl anzenschatz des Prinzen sowie seine botanische

Sammelleidenschaft thematisiert werden. Zu seinem

350. Geburtstag ist Prinz Eugen wieder im gesamten

Areal seines geliebten Landsitzes spürbar.

Die Sonderausstellung ist vom 25. März bis 3. No-

vember zu sehen. Auch die zahlreichen Veranstal-

tungen, allen voran das große Barockfest am 29. Juni,

werden ganz im Zeichen des Prinzen stehen. Alle

Infos dazu auf www.schlosshof.at.

Cornelia Fäth

„Triumph & Passion“ – Ausstellung über die Leidenschaften eines erfolgreichen Strategen

Schloss hof feiert 350 Jahre prinz Eugen mit einer Sonderausstellung und zahlreichen Veranstaltungen.

„Mit der Übernahme wurden die Weichen für eine raschere Weiterentwicklung gestellt“

Interview mit Mag. barbara Goess, Geschäftsführerin von Schloss hof

Was erhofft sich Schloss Hof von der Übernahme

durch die SKB?

Kooperiert haben wir ja auch bisher schon. Unsere

Häuser sind alleine dadurch schon eng verbunden,

dass sie beide Sommerresidenzen Maria Theresias

waren. Mit der Übernahme wurden aber die Weichen

für eine raschere Weiterentwicklung von Schloss Hof

gestellt. Wir werden viele Synergien in Marketing,

Vertrieb, EDV und so weiter nutzen. Der Wissens-

transfer geht in beide Richtungen. So können wir

unsere Erfahrungen im Umgang mit Stammkunden

weitergeben, wenn es nämlich darum geht, einem

historischen Thema immer wieder neue Aspekte

abzugewinnen.

Was sind Ihrer Meinung nach die größten Stärken

von Schloss Hof?

Es ist ein beseelter Ort, der viele Welten vereint – die

barocke Gartenanlage, die Nasch- und Kräutergärten,

Theaterprojekte, Ausstellungen mit abwechslungs-

reichem Rahmenprogramm, den Streichelzoo und,

und, und.

Die Schwäche von Schloss Hof ist seine dezentrale Lage.

Lässt sich dieser Nachteil wettmachen?

Wir wollen dem Schloss sozusagen ein Gesicht geben.

Unser Haus soll in Zukunft noch stärker mit dem

Prinzen Eugen assoziiert werden. Er ist eine

eindrucksvolle Persönlichkeit, einer der

reichsten und erfolgreichsten Männer

seiner Zeit. Das Jubiläumsjahr zu seinem

350. Geburtstag ist ein guter Anlass dazu.

Zusätzlich werden weitere Bereiche des

Areals öffentlich zugänglich gemacht.

2014 wird der Bäckenhof eröffnet. Hier

setzen wir einen Familienbereich und

eine große Sonderausstellungs zone um,

in der wir unter anderem verstärkt zeigen

können, wie der Haushalt hinter den höfi -

schen Kulissen ablief.

Was ist Ihr persönlicher Lieblingsplatz

in Schloss Hof?

Das Orangerieparterre. Es ist ein intimer Garten,

von dem man einen tollen Blick auf die Pracht des

Schlosses hat.

SchloSS hof 2013 feiert Schloss hof den 350. Geburtstag seines Erbauers prinz Eugen von Savoyen. Als „genius loci“ ist der prinz in einer großen Sonder-ausstellung „Triumph & passion“ im gesamten Areal zu spüren.

näher, als man denktMit dem PKW erreicht man Schloss Hof über die Flughafen-autobahn A 4, die B 9 und die B 49. Für die Anreise mit der Bahn gibt es vergünstigte Railtours-Angebote. Zwischen dem Bahnhof Marchegg und dem Schloss verkehrt an Wochenenden und Feierta-gen mehrmals täglich ein Shuttlebus.

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Ein kurzer Abriss über die lange Geschichte• Im 12. und 13. Jahrhundert wird die „Veste Hof“ erstmals erwähnt.

• Mitte des 16. Jahrhunderts erwirbt Eustachius Pranckh von Rickersdorf das Anwesen. Aufgrund

laufender Überschwemmungen verlegte sein Sohn Friedrich die Burg auf den „Hofberg“.

• 1725 erwarb Prinz Eugen von Savoyen die Burg und ließ sie von Johann Lucas von Hildebrandt

zu einem barocken Sommerschloss umbauen.

• 1755 kaufte es Maria Theresia und ließ es in den 1770er-Jahren um ein Stockwerk erweitern.

• Nach Maria Theresias Tod wurde das Schloss kaum noch genutzt. Unter Franz Joseph wurde es

militärischen Ausbildungszwecken zugeführt, später diente es auch der Deutschen Wehrmacht

und der Roten Armee.

• In den 1980er-Jahren wurde begonnen, Schloss und Gartenanlagen zu restaurieren.

• 2002 wurde die Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft gegründet.

• Seit 2005 ist Schloss Hof wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

barbara Goess möchte im Zuge der engeren Zusammenarbeit mit

Schönbrunn in Zukunft noch mehr Besucher

nach Schloss Hof locken.

20% Eintrittsermäßigung für

Schönbrunn Journal leser

Einfach an der Kassa

das Kennwort

„Schönbrunn Journal“

nennen und die Ausstellung

vergünstigt besuchen!

Angebot gilt für die

Saison 2013.

Ein „tusculum rurale“, einen vergleichsweise ein-

fachen Landsitz, wollte sich Prinz Eugen, der

„edle Ritter“ und „Türkenbezwinger“, errichten

lassen. Dass daraus die größte Landschlossanlage

der Habsburger-Monarchie werden sollte, ist dem

Repräsentationsbedürfnis des Prinzen und dem

Einfallsreichtum seines Architekten Johann Lucas

von Hildebrandt zuzuschreiben.

der vielseitige feldherr. Die Sonderausstellung

„Triumph & Passion – 350 Jahre Prinz Eugen“ zeigt

die vielen Facetten Eugens als erfolgreicher Feldherr

und Staatsmann, Pfl anzensammler und Bücher-

freund, Großgrundbesitzer und Schöngeist. Wie

wurde er reich? Wie stand er zu Krieg, Kirche

und Kaiserhaus? Und wer wäre der

geschickte Stratege, Diplomat und

Kunstmäzen heute? In der Belétage

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Das Schönbrunner WüstenhausbundESGärTEn Molche, Klapperschlangen und die berühmte fockea, eine in ihrer südafrikanischen heimat als Koe, auf deutsch Kuh, bezeichnete pflanze, eröffnen das sanierte Wüstenhaus im März 2013!

Der Tiergarten Schönbrunn und die Österreichischen

Bundesgärten, Kooperationspartner des Schauhauses,

präsentieren ihren Wüstenstandort ab 21. März mit

neuen Tieren und Pflanzen wie mit der renovierten

Felswand und dem neuen Höhlengang. Im April 2003

als Wüstenhaus gestaltet, bedurfte das 1903 bis 1905

als Überwinterungshaus erbaute Sonnenuhrhaus

nach 10 Jahren eines Relaunches.

besonderheiten aus Tier- und pflanzenwelt. Die mit

ihren weiß-schwarzen Flecken auffallenden Zagros-

Molche und die Klapperschlangen im neuen Terrari-

um gesellen sich zu Besonderheiten der Tierwelt wie

den Gila-Echsen und den Nacktmullen. Die Fockea,

ein Nachwuchs der weltweit ältesten sukkulenten

Topfpflanze, zeigen wir in der Osthalle. Ihr Milchsaft

gibt ihr den Namen Koe. Bis 1906 galt sie als einziges

erhaltenes Exemplar. Die Bundesgärten bezie-

hungsweise ehemals die Hofgärten kultivier(t)en die

botanische Rarität seit 1788 in den Schönbrunner

Glashäusern. 1889 präsentierte man sie auf der

Pariser Weltausstellung. In der Mittelhalle sticht die

1859 vom österreichischen Forscher Friedrich Wel-

witsch entdeckte, nur in der afrikanischen Namib-

wüste vorkommende Welwitschia mirabilis hervor.

durch die Wüsten der Welt. In den Frühjahrs- und

Sommermonaten wie im Frühherbst sind im

Wüsten hausgarten europäische Ziesel, winterharte

Kakteen und Sukkulenten zu bewundern. Im Haus

führt der Ausstellungsweg durch rund 2.000 m²

Wüsten dieser Welt mit vielen Tiere und Pflanzen

der ariden Landschaften.

Brigitte Mang

Der Zoolauf geht in die zweite Runde TIErGArTEn rund 1.350 läufer und eine Spendensumme von 30.000 Euro: der 1. Wiener Zoolauf im Vorjahr war ein riesiger Erfolg. Am 11. Juni 2013 findet die einzigartige laufveranstaltung wieder statt.

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anie

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laufen vor tierischen Zuschauern und für den guten Zweck: Der Wiener Zoolauf ist ein einzigartiges Erlebnis!

Auf die Teilnehmer des 2. Wiener Zoolaufs wartet

wieder tierisches Publikum. Die sechs Kilometer lan-

ge Laufstrecke führt quer durch den Tiergarten. „Die

Teilnehmer werden vorbei an Elefanten, Pinguinen

und Co. alle Kontinente durchlaufen“, so Tiergarten-

direktorin Dagmar Schratter. „Hinauf zum Tirolerhof

gibt es auch eine kleine Steigung.“

für den guten Zweck. Veranstaltet wird der Zoolauf

vom Tiergarten Schönbrunn gemeinsam mit dem

Verein „Die Luftkinder“. Der Reinerlös kommt je zur

Hälfte der Initiative „Heilung für Lungenhochdruck“

und dem Bau der neuen Eisbärenwelt „Franz Josef

Land“ im Tiergarten (siehe Seite 8) zugute. „Diese

Veranstaltung schafft eine Verbindung zwischen

seltenen Tierarten und seltenen Krankheiten, und wir

wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, wie dringend

beide Unterstützung benötigen“, erklärt Luftkinder-

Obmann Gerry Fischer das Motto.

Startplatz sichern. Die Zahl der Läufer ist auf 1.500

limitiert. Das Startgeld beträgt 35 Euro und beinhaltet

einen Verpflegungsbon, ein Goodie-Bag pro Läufer

und die Einladung zum Get-together in der Tiergar-

ten-ORANG.erie. Den Startplatz kann man sich jetzt

schon unter www.zoolauf.at sichern.

Johanna Bukovsky

Ab 21. März erstrahlt das Wüstenhaus in neuem Glanz. Auf rund 2.000 m2 erlebt man Tiere und Pflanzen der Wüsten dieser Welt.

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Alle Details zu Eisbärenwelt, Baufortschritten und Spendenmöglichkeiten fi nden Sie unter http://franz-josef-land.zoovienna.at.

das Modell zur neuen Welt

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Dreimal mehr Platz für die EisbärenTIErGArTEn Eine naturnahe landschaft, unterschiedlich tiefe Wasserbecken und ein eigener Mutter-Kind-bereich: die bauarbeiten für die neue Welt der Eisbären sind voll im Gange. Im Mai 2014 soll „franz Josef land“ eröffnet werden.

Eisbären zählen zu den Lieblingstieren der Zoobe-

sucher. Sie sind aber auch ein Symbol für die Bedro-

hung unzähliger Tierarten durch den Klimawandel

geworden. Deshalb sind die Eisbären im Tiergarten

Schönbrunn wichtige Botschafter für ihre im Freiland

extrem gefährdeten Artgenossen.

„franz Josef land“ in Wien. Um den Eisbären eine

artgemäße Haltung und den Besuchern spannende

Einblicke bieten zu können, wird im Tiergarten der-

zeit eine neue Anlage gebaut. Der Name der neuen

Eisbärenwelt „Franz Josef Land“ ist ein Tribut an die

Verdienste Österreichs bei der Erforschung arktischer

Regionen.

Abtauchen und ansehen. Die Außenanlage wird mit

einer Gesamtfl äche von 1.700 m² zukünftig fast

dreimal so groß sein wie die alte. Die Gestaltung der

Landschaft orientiert sich am natürlichen Lebens-

raum: Fels- und Geröllfl ächen, Wiesen und Tundra-

böden. „Unterschiedlich tiefe Wasserbereiche mit

Salz- und Süßwasser, die teilweise durch Bäche und

Wasserfälle verbunden sind, laden die Eisbären zum

Tauchen und Schwimmen ein. Die Besucher können

sie erstmals beim Tauchen unter Wasser beobach-

ten“, zählt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter

weitere Vorzüge der Anlage auf.

Gut konstruiert. Die Technikräume, in denen die auf-

wändigen Filteranlagen für die Wasseraufbereitung

untergebracht sind, stehen bereits. Auch der Rohbau

der Futterküche ist schon fertig. Ebenfalls abge-

schlossen ist der Bau der Innenräume, in die sich die

Eisbären zurückziehen können. Als nächster Schritt

folgt der Besuchertunnel, der mitten durch die Eisbä-

renanlage führen und beeindruckende Einblicke in

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anie

l Zup

anc

unterschiedlich tiefe Wasserbereiche geben den Eisbären im neuen „Franz Josef Land“ jede Menge Gelegenheit zum Tauchen und Schwimmen.

Ein Zuchtpärchen soll in die neue Eisbären-

welt einziehen. Auf Nachwuchs darf

gehofft werden.

das Gehege bieten wird. Dieser ermöglicht gleich-

zeitig auch eine Teilung des Geheges, zum Beispiel

während der Jungenaufzucht. „Der Tiergarten Schön-

brunn züchtet diese bedrohte Tierart seit Jahrzehnten

äußerst erfolgreich. Im Mutter-Kind-Bereich kann die

Wassertiefe an den jeweiligen Entwicklungsstand des

Nachwuchses angepasst werden“, erklärt Schratter

die Vorteile der Konstruktion.

Klimaschutz im Gehege. In Kürze wird an der Grenze

zwischen dem Pinguinhaus und der Eisbärenanlage

der Bau des Polardoms in Angriff genommen. Hier

entsteht ein interaktives Informationszentrum, das

über die extremen Lebensräume Arktis und Antarktis

informieren, aber auch wichtige Aspekte zum Klima-

schutz und zur Nachhaltigkeit enthalten wird. Nach-

haltigkeit und Energieeffi zienz werden auch beim

Bau der Eisbärenwelt groß geschrieben. Modernste

Wassertechnik-Anlagen werden den Wasserverbrauch

sehr gering halten, energiesparende Elemente und

Photovoltaik-Anlagen helfen Strom zu sparen.

Johanna Bukovsky

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anie

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