schrumpfung raumplanung
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Universität für Bodenkultur WienDepartment für Raum, Landschaftund Infrastruktur
Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung (IRUB)O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerlind Weber
Gerlind Weber
Schrumpfung –die Herausforderung für eine wachstumsfixierte Raumplanung
Institut für Raumplanungund ländliche Neuordnung
Goldkronacher Gespräche zur Regional- und Kommunalentwicklung
22. November 2007
Universität für Bodenkultur WienDepartment für Raum, Landschaftund Infrastruktur
Institut für Raumplanung und ländliche Neuordnung (IRUB)O.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Gerlind Weber
Veränderung der Wohnbevölkerung 1991-2001 in Prozent nach Gemeinden
Quelle: ÖROK-Atlas
selektive Abwanderung:Verlust an Know How,
Tatkraft, Reproduktionsfähigkeit
Abnahme und Überalterungder Bevölkerung
Finanzkraft derprivaten Haushalte sinkt
Nahversorgungdünnt aus
schlechte Auslastung der Infrastruktur
Finanzkraft der öffentlichen Hand
sinkt
Abbau der der Infrastruktur
Rücknahme der Investitionen
der öffentlichen Hand
sinkendeStandortattraktivität
Gemeinschaftslebenstirbt
Verlust an politischem
Gewicht
Verlust der“kritischen Masse”
No Future-Stimmung
Mangel an Arbeitsplätzen
weitere Abwanderung
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Schrumpfung hinsichtlich:
ArbeitsplätzenBevölkerungszahlAnteile der Kinder und JugendlichenInvestitionskraft privater und öffentlicher HaushalteVersorgungseinrichtungenGebäudeausnutzungWirtschaftskraftGemeinschaftslebenpolitischem Einflussoptimistischer Grundstimmung
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Räumliche Verteilung strukturschwacher und strukturstarker ländlicher Gemeinden
Strukturschwache Gemeinden vor allem:im inneralpinen Raum Zentral- und Ostösterreichsentlang der Grenze zum ehemaligen „Eisernen Vorhang“
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Trotz Schrumpfung Wachstumsversprechen
Raumplanung setzte aufWachstumszieleAngebotsplanungSiedlungsflächen- und Infrastrukturzuwächse
Ursachen dafür:Vermeidung von VerlustängstenRegionalförderungInstrumente auf Bedarfszuwächse ausgerichtetSiedlungserweiterungen gegeben
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Neue Rahmenbedingungen
Verschärfung der Wettbewerbssituation zwischen StandortenAnsteigen der räumlichen Disparitätenschrumpfende UmverteilungspotenzialeKonzentration der Mittel auf „Wachstumspole“wachsender Kostendruck auf staatliche und parastaatliche DaseinsvorsorgeRückgang der kommerziellen NahversorgungKlemme: „Entlarvung der Wachstumsversprechen als Mythos“Verstärkung der umwelt- und gesellschaftrelevanten Probleme (Klimawandel, Energiekrise, demografischer Wandel)
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Wachstum: Ausblendung negativer Begleiterscheinungen
Aufzehrung des natürlichen Kapitalstockswachsender Stoffdurchsatzsteigende Naturgefahren (Art und Häufigkeit)Beschleunigung anthropogener Zeitmusterzunehmende Polarisierung zwischen Arm und Reichsinkende Freiheitsgrade nachfolgender Generationen
Wohlstandsmehrung ≠ Wohlfahrtsmehrung
Leitbild der nachhaltigen Entwicklung „geordneter Rückzug“als Schritt in die richtige Richtung
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Die Raumplanung ist aufgrund ihrer QuerschnittsorientierungVorsorgeorientierunglangfristig wirkenden Entscheidungen
prädestiniert, Schrumpfungsprozesse zu „enttabuisieren“lenkensich selbst dabei zu verändern
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Schrumpfungsadäquate Raumplanung I:Implementierung der nachhaltigen Raumentwicklung
Ökologisierung der RaumordnungszieleIntegration von Methoden und Instrumenten der LandschaftsplanungSicherung von informellen bottom-up Zugängen
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Schrumpfungsadäquate Raumplanung II:Erweiterung des Aufgabespektrums
Aktive Steuerung von Schrumpfung:differenzierter Umgang mit DisparitätenLeerstandsmanagementRegeln für NachnutzungenAbbau von BaulandreservenRückbau bzw. Abbau von Überkapazitäten bei sozialer und technischer Infrastruktur
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Schrumpfungsadäquate Raumplanung III:Erweiterung bzw. Modifikationdes InstrumentariumsDurchbrechung des Prinzips des BestandsschutzesInnenentwicklungspläneaushandelbare Zugriffsmöglichkeiten
Erweiterung des Rollenverständnissespartnerschaftliche Einbindung der Stakeholderneben „Behörde“ auch- Verhandlerin- Mediatorin- Moderatorin
Pläne verlieren, Prozesse gewinnen an Bedeutung„Nagelprobe“ für Good Governance
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Lancierung innovativer Lösungen
sparsame DaseinsvorsorgelösungenBündeln (z.B. multifunktioneller Nahversorger)
Entflechten(z.B. autonome Energieversorgung)
Flexibilisieren (z.B. mobile Dienste, Anrufbusse)
Nutzung des technischen Fortschritts (z.B. e-Government, e-Learning, innovative Nahwärmesysteme)
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Das Wenigerwerden darf nicht allein auf irgendein Wegnehmen reduziert werden, vielmehr muss man das „Andere“ herausfinden, das in dem „Weniger“steckt. Dieses „Andere“ gilt es zu thematisieren, womöglich als „Gewinn höherer Ordnung“.
Wolfgang Kil
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