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Gymnasium Zitadelle – Schulinterner Lehrplan S II - Einführungsphase
Schulinterner Lehrplan zum Kernlehrplan für die gymnasiale Oberstufe
Erziehungswissenschaft
Gymnasium Zitadelle – Schulinterner Lehrplan S II – Erziehungswissenschaft
Stand: 11/2014 Seite 2
Inhalt
Seite
1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit ......................................................... 3
2 Entscheidungen zum Unterricht ............................................................................ 5
2.1 Unterrichtsvorhaben ...................................................................................... 5
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben .......................................................... 5
2.1.2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben ....................................................... 10
2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit .................... 11
2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung .................. 13
2.4 Lehr- und Lernmittel .................................................................................... 19
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen ......................... 19
4 Qualitätssicherung und Evaluation ...................................................................... 20
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1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit
Die Fachgruppe Erziehungswissenschaft am Gymnasium Zitadelle Jülich Lage der Schule Die allgemeinen standortspezifischen Rahmenbedingungen unserer schulischen Arbeit sind fächerübergreifend im Vorwort des Schulcurriculums formuliert. Das Gymnasium Zitadelle liegt im Zentrum der Stadt Jülich. Die Umgebung ist städtisch-industriell, jedoch sehr ländlich geprägt. Die typischen städtischen Einrichtungen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, ebenso wie die nächstgrößeren Städte mit kulturellem Angebot (Aachen, Köln). So wird beispielsweise das in Köln durchgeführte „Erzählcafe“ seit einigen Jahren für die Arbeit in der Fachgruppe genutzt. In Jülich sind eine Fachhochschule und ein großes Forschungszentrum sowie ein Technologiezentrum ansässig, an denen zahlreiche Eltern des Schülerklientels, z.T. als Wissenschaftler, beschäftigt sind. Die Stadt Jülich verfügt über eine städtische Bücherei mit vielfältigem Angebot. Das Gymnasium Zitadelle selbst ist mit einer umfangreichen Schulbibliothek ausgestattet. Darüber hinaus verfügt es über mehrere Multimediaräume, die mit jeweils 25-30 Arbeitsplätzen ausgestattet sind. Insgesamt bietet die Lage der Schule ein reichhaltiges und jugendnahes kulturelles Programm (z.B. Veranstaltungen des Kulturbahnhofs), das auch im Rahmen des Pädagogikunterrichts genutzt werden kann. In jeder Jahrgangsstufe der gymnasialen Oberstufe werden ungefähr 100 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Das Fach Erziehungswissenschaft hat in der Schülerschaft einen großen Zuspruch, so dass stets mindestens ein Grundkurs (3 Wochenstunden) und i. d. R. zwei Leistungskurse (5 Wochenstunden) mit jeweils etwa 25 Schülerinnen und Schülern zustande kommen. Es gibt drei Kolleginnen und einen Kollegen, die das Fach vertreten, teilweise werden sie durch eine Lehramtsanwärterin / einen Lehramtsanwärter des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung Jülich unterstützt. Aufgabe des Fachs bzw. der Fachgruppe in der Schule Die Fachschaft Erziehungswissenschaft hat in Anbetracht der skizzierten Rahmenbedingungen entschieden, die folgenden drei Schwerpunkte im Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft zu setzen: 1. eine zielgerichtete, kontinuierliche Vorbereitung auf ein mögliches Studium (vor
allem unter methodischem und lernpsychologischem Aspekt), 2. die Identitätsbildung in einer pluralistischen, durch Kulturvielfalt geprägten
Gesellschaft und 3. das Aufzeigen der mannigfaltigen Berufsmöglichkeiten im pädagogischen
Aufgabenfeld. Ziel des Pädagogikunterrichts ist die Förderung einer reflektierten pädagogischen Kompetenz. Erziehungs- und Bildungsprozesse im engeren und weiteren Sinne sind Gegenstand des Fachunterrichts sowohl in der Einführungsphase als auch in der Qualifikationsphase. In der Einführungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler ein inhaltlich wie methodisch tragfähiges und differenziertes Fundament für den weiteren Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft erwerben.
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In den Grundkursen der Qualifikationsphase soll durch den Erwerb einer reflektierten pädagogischen Kompetenz ein erziehungswissenschaftlicher Beitrag zur Allgemeinbildung geleistet werden, indem sowohl pädagogische Praxisfelder als auch erziehungswissenschaftliche Theoriezusammenhänge thematisiert werden. Die Leistungskurse zielen auf den Erwerb einer auf höherem Niveau reflektierten pädagogischen Kompetenz. Hier werden mehr Bezüge zu anderen Wissenschaften hergestellt und Praxisbezüge intensiver gestaltet. Die Verschränkung von Theorie und Praxis ist konstitutiv für das Fach Erziehungswissenschaft. Sie soll im Unterricht dadurch Berücksichtigung finden, dass Fragen der Erziehungspraxis einerseits Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit geeigneten Theorien sind, die vermittelten Theorien aber andererseits auch immer wieder auf konkrete Probleme der Erziehungswirklichkeit zurückgeführt werden. Den Schülerinnen und Schülern sollte in dem Zusammenhang die Gelegenheit gegeben werden, Handlungsbedingungen und Möglichkeiten pädagogischen Handelns kennenzulernen und ein Bewusstsein für pädagogische Konsequenzen zu entwickeln, das simulativ oder real erprobt wird. Zu dieser real erprobten Gestaltung von Erziehungswirklichkeit erhalten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Zitadelle in verschiedenen Jahrgangsstufen in Abhängigkeit vom jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt Gelegenheit. So entwickeln die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase zu den inhaltlichen Schwerpunkten „Lerntheorien und ihre Implikationen für pädagogisches Handeln“ sowie „Selbststeuerung und Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen“ ein handlungsorientiertes Methodentraining für Fünftklässler, in dem sie diesen auf der Basis neurophysiologischer Erkenntnisse erfahrungsorientiert vermitteln, unter welchen Bedingungen nachhaltiges Lernen gelingen kann und warum. Darüber hinaus besteht die verbindliche Absprache, dass die Schülerinnen und Schüler ein Konzept zur Erstellung einer Unterrichtsstunde auf der Basis der thematisierten Lerntheorien erstellen. Auch in der Qualifikationsphase findet, wann immer dies organisatorisch möglich ist, eine Verschränkung zwischen Theorie und Praxis beispielsweise durch den Besuch von Montessori-Einrichtungen statt. Der vorliegende schulinterne Lehrplan geht von 40 Schulwochen je Schuljahr aus. Ein Viertel (also 10 Schulwochen) werden nicht berücksichtigt, da aus verschiedenen Gründen (Klausuren, Exkursionen, Krankheit etc.) es zu Unterrichtsausfällen kommen kann und den Kolleginnen und Kollegen darüber hinaus genügend Freiraum für eigene Schwerpunktsetzungen gegeben werden soll. Daraus ergibt sich, dass sich das schulinterne Curriculum auf ca. 90 Unterrichtsstunden pro Jahr im Grundkurs und auf 150 Unterrichtsstunden im Leistungskurs bezieht. Verfügbare Ressourcen Dem Fach Erziehungswissenschaft stehen derzeit noch keine eigenen Fachräume zur Verfügung, die Schule ist jedoch – wie bereits darlegt - medial gut ausgestattet. So befinden sich in zahlreichen Räumen Beamer und ein OHP, daneben verfügt die Fachschaft über eine kleine Bibliothek mit Fachliteratur und Nachschlagewerken. Darüber hinaus können Laptopkoffer, DVD-Player und Lautsprecheranlagen genutzt werden, um Ausschnitte von Erziehungswirklichkeit medial zu präsentieren. (Ansprechpartner sind die für die Technik zuständigen Lehrer Jan Paul Raulf, Stefan Rüping, Viktor Schneider sowie das Sekretariat). Das eingeführte Lehrbuch (Perspektive
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Pädagogik Band 1 und 2) steht in ausreichender Zahl zur Verfügung; darüber hinaus sind andere Lehrbücher im Klassensatz in der Bibliothek verfügbar (Phoenix Band 1 und 2; „Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse“ sowie „Lernen und Entwicklung“ aus dem Cornelsen-Verlag). Ansprechpartner dafür ist Jochen Borell. Funktionsinhaber/innen der Fachgruppe
Fachkonferenzvorsitzende: Anke de Wit
Stellvertretung: Tobias Jaspers
2 Entscheidungen zum Unterricht
2.1 Unterrichtsvorhaben
Hinweis: Die nachfolgend dargestellte Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans findet auf zwei Ebenen statt. Das Übersichtsraster gibt den Lehrkräften einen raschen Überblick über die laut Fachkonferenz verbindlichen Unterrichtsvorhaben pro Schuljahr. In dem Raster sind außer dem Thema des jeweiligen Vorhabens das schwerpunktmäßig damit verknüpfte Inhaltsfeld bzw. die Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte des Vorhabens sowie Schwerpunktkompetenzen ausgewiesen. Die Konkretisierung von Unterrichtsvorhaben führt weitere Kompetenzerwartungen auf und verdeutlicht vorhabenbezogene Absprachen, z.B. zur Festlegung auf einen Aufgabentyp bei der Lernerfolgsüberprüfung durch eine Klausur.
2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben
Einführungsphase Unterrichtsvorhaben I: Thema: „Der Mensch wird zum Menschen nur durch Erziehung“ – Erziehungsbedürftigkeit und Erziehungsfähigkeit Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: erklären grundlegende
erziehungswissenschaftlich relevante Zusammenhänge (SK1)
stellen elementare Modelle und Theorien dar und erläutern sie (SK 2)
beschreiben und erklären elementare
Unterrichtsvorhaben II: Thema: „Wissen, wovon man spricht“ - Erziehung und Bildung im Verhältnis zu Sozialisation und Enkulturation Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: ordnen und systematisieren
gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenen Kriterien (SK 4)
stellen den Einfluss pädagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft in Grundzügen dar (SK 5)
vergleichen exemplarisch die
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erziehungswissenschaftliche Phänomene (SK 3)
vergleichen exemplarisch die Ansprüche pädagogischer Theorien mit pädagogischer Wirklichkeit (SK 6)
Methodenkompetenz: beschreiben mit Hilfe der Fachsprache
pädagogische Praxis und ihre Bedingungen (MK 1)
ermitteln pädagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)
ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen (MK 5)
analysieren unter Anleitung Texte, insbesondere Fallbeispiele, mit Hilfe hermeneutischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK 6)
Handlungskompetenz: entwickeln und erproben
Handlungsoptionen für das [...] alltägliche erzieherische Agieren (HK 1)
erproben in der Regel simulativ verschiedene Formen pädagogischen Handelns (HK 3)
Urteilskompetenz: bewerten ihr pädagogisches
Vorverständnis und ihre subjektiven Theorien mit Hilfe wissenschaftlicher Theorien (UK 1)
beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlich der Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK 3)
Inhaltsfeld 1: Bildungs- und Erziehungsprozesse Inhaltliche Schwerpunkte: Das pädagogische Verhältnis
Ansprüche pädagogischer Theorien mit pädagogischer Wirklichkeit (SK 6)
Methodenkompetenz: ermitteln pädagogisch relevante
Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3),
analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK 11)
stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Präsentationstechnik dar (MK 13)
Handlungskompetenz: gestalten unterrichtliche Lernprozesse
unter Berücksichtigung von pädagogischen Theoriekenntnissen mit (HK 4)
Inhaltsfeld 1: Bildungs- und Erziehungsprozesse Inhaltliche Schwerpunkte: Erziehung und Bildung im Verhältnis
zu Sozialisation und Enkulturation Bildung für nachhaltige Entwicklung Zeitbedarf: 12 Std.
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Anthropologische Grundannahmen Zeitbedarf: 10 Std. Unterrichtsvorhaben III: Thema: Erziehungsstile Übergeordnete Kompetenzen: Methodenkompetenz: erstellen unter Anleitung Fragebögen
und führen eine Expertenbefragung durch (MK 2)
analysieren unter Anleitung Texte, insbesondere Fallbeispiele, mit Hilfe hermeneutischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK 6)
werten unter Anleitung empirische Daten in Statistiken und deren grafische Umsetzungen unter Berücksichtigung von Gütekriterien aus (MK 7)
werten mit qualitativen Methoden gewonnene Daten aus (MK 8),
erstellen einfache Diagramme und Schaubilder als Auswertung einer Befragung (MK 12)
stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Präsentationstechnik dar (MK 13)
Handlungskompetenz: erproben in der Regel simulativ
verschiedene Formen pädagogischen Handelns (HK 3)
Inhaltsfeld 1: Bildungs- und Erziehungsprozesse Inhaltlicher Schwerpunkt: Erziehungsstile Zeitbedarf: 12 Std.
Unterrichtsvorhaben IV: Thema: „Früher und heute – hier und da“ - Erziehungsziele im historischen und kulturellen Kontext Übergeordnete Kompetenzen: Methodenkompetenz: ermitteln pädagogisch relevante
Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)
ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten mögliche Adressaten und Positionen (MK 4)
ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen (MK 5)
analysieren unter Anleitung Texte, insbesondere Fallbeispiele, mit Hilfe hermeneutischer Methoden der Erkenntnisgewinnung (MK 6)
ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK 10)
Handlungskompetenz: gestalten unterrichtliche Lernprozesse
unter Berücksichtigung von pädagogischen Theoriekenntnissen mit (HK 4)
Inhaltsfeld 1: Bildungs- und Erziehungsprozesse Inhaltlicher Schwerpunkt: Erziehungsziele Zeitbedarf: 10 Std.
Unterrichtsvorhaben V: Thema: „Was hat Lernen mit Erziehung zu tun?“ - Lernen im pädagogischen Kontext
Unterrichtsvorhaben VI: Thema: Der Mensch als Marionette? – Behavioristische Lerntheorien
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Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: beschreiben und erklären elementare
erziehungswissenschaftliche Phänomene (SK 3)
stellen den Einfluss pädagogischen Handelns auf Individuum und Gesellschaft in Grundzügen dar (SK 5)
Methodenkompetenz: beschreiben mit Hilfe der Fachsprache
pädagogische Praxis und ihre Bedingungen (MK 1)
ermitteln pädagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)
analysieren unter Anleitung Experimente unter Berücksichtigung von Gütekriterien (MK 9)
ermitteln ansatzweise die Genese erziehungswissenschaftlicher Modelle und Theorien (MK 10)
Urteilskompetenz:
bewerten ihr Vorverständnis und ihre subjektiven Theorien mit Hilfe wissenschaftlicher Theorien
Handlungskompetenz: entwickeln und erproben
Handlungsoptionen für das eigene Lernen (HK 1)
entwickeln und erproben Handlungsvarianten für Einwirkungen auf Erziehungs- und Lernprozesse (HK 2)
Inhaltsfeld 2: Lernen und Erziehung Inhaltliche Schwerpunkte: Lernbedürftigkeit und Lernfähigkeit
des Menschen Inklusion Zeitbedarf: 10 Std.
Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz:
stellen Modelle und Theorien dar und erläutern sie (SK 2),
ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegebenen Kriterien (SK 49
Methodenkompetenz: analysieren mit Anleitung Experimente
unter Berücksichtigung von Gütekriterien (MK 9),
analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK 11),
stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Präsentationstechnik dar (MK 13),
Handlungskompetenz: entwickeln und erproben
Handlungsvarianten für Einwirkungen auf Lernprozesse (HK 2),
entwickeln und erproben Handlungsoptionen für das eigene Lernen (HK 1)
Inhaltsfeld 2: Lernen und Erziehung Inhaltliche Schwerpunkte: Lerntheorien und ihre Implikationen
für pädagogisches Handeln Selbststeuerung und
Selbstverantwortlichkeit in Lernprozessen
Zeitbedarf: 12 Std.
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Unterrichtsvorhaben VII: Thema: „Lernen von Modellen?“ - Die Bedeutung von Vorbildern in der Erziehung Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz: stellen elementare Modelle und Theorien
dar und erläutern sie (SK 2) stellen den Einfluss pädagogischen
Handelns auf Individuum und Gesellschaft in Grundzügen dar (SK 5)
Methodenkompetenz: beschreiben mit Hilfe der Fachsprache
pädagogische Praxis und ihre Bedingungen (MK 1)
ermitteln pädagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3),
analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK 11),
stellen Arbeitsergebnisse in geeigneter Präsentationstechnik dar (MK 13)
Handlungskompetenz: entwickeln und erproben
Handlungsvarianten für Einwirkungen auf Erziehungs- und Lernprozesse (HK 2)
Urteilskompetenz: bewerten ihr pädagogisches
Vorverständnis und ihre subjektiven Theorien mit Hilfe wissenschaftlicher Theorien (UK 1)
beurteilen einfache erziehungswissenschaftlich relevante Fallbeispiele hinsichtlich der Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns aus den Perspektiven verschiedener beteiligter Akteure (UK 3)
Unterrichtsvorhaben VIII Thema: „Erziehendes Belehren versus Lernen als selbstgesteuerter und konstruktiver Prozess“ - Pädagogische Aspekte von Neurobiologie und Konstruktivismus Übergeordnete Kompetenzen: Sachkompetenz:
erklären grundlegende erziehungswissenschaftlich relevante zusammenhänge (SK 1)
ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse nach fachlich vorgegeben Kriterien (SK 4)
Methodenkompetenz:
ermitteln pädagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3),
ermitteln unter Anleitung aus erziehungswissenschaftlich relevanten Materialsorten mögliche Adressaten und Positionen (MK 4),
ermitteln Intentionen der jeweiligen Autoren und benennen deren Interessen (MK 5),
analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK 11)
Handlungskompetenz:
entwickeln und erproben Handlungsoptionen für das eigene Lernen (HK 1)
entwickeln und erproben Handlungsvarianten für Einwirkungen auf Erziehungs- und Lernprozesse (HK 2)
Urteilskompetenz:
beurteilen in Ansätzen die Reichweite von Theoriegehalten der
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Inhaltsfeld 2: Lernen und Erziehung Inhaltliche Schwerpunkte: Lerntheorien und ihre Implikationen
für pädagogisches Handeln Zeitbedarf: 12 Std.
Nachbarwissenschaften aus pädagogischer Perspektive (UK 2)
beurteilen exemplarisch die Reichweite verschiedener wissenschaftlicher Methoden (UK 5)
Inhaltsfeld 2: Lernen und Erziehung
Inhaltliche Schwerpunkte: Lerntheorien und ihre Implikationen
für pädagogisches Handeln Selbststeuerung und Selbst-
verantwortlichkeit in Lernprozessen
Zeitbedarf: 12 - 15 Std. Summe Einführungsphase: 90 Stunden
2.1.2 Konkretisierte Unterrichtsvorhaben
Beispielhafte vorhabenbezogene Konkretisierung Thema: „Erziehendes Belehren versus Lernen als selbstgesteuerter und konstruktiver Prozess“ - Pädagogische Aspekte von Neurobiologie und Konstruktivismus Unterrichtssequenzen:
1. Eigene Lernstrategien wahrnehmen und beschreiben 2. Voraussetzungen nachhaltiger Lernprozesse erkennen, bestimmen und mit
eigenen Lernstrategien vergleichen 3. Beschreibung, Analyse und kritische Reflexion von „Lernen als Nürnberger
Trichter“ 4. Voraussetzungen, Strukturen und Prozesse beim Lernen aus
neurophysiologischer Sicht erkennen, bestimmen und auf der Grundlage eigener Erfahrungen reflektieren
5. Beschreibung der Entwicklung von Synapsen und neuronaler Netze sowie Bestimmung der Grundlagen einer entwicklungsfördernden Erziehung
6. Erläuterung von Bedingungsfaktoren von Lernprozessen und Formulierung von Konsequenzen für eigenes Lernen
Zu entwickelnde Kompetenzen: Sachkompetenzen:
erklären neurobiologische Grundlagen des Lernens beschreiben die Selbststeuerung von Lernprozessen stellen den Einfluss pädagogischen Handelns auf Lernprozesse exemplarisch dar
Methodenkompetenzen:
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ermitteln pädagogisch relevante Informationen aus Fachliteratur, aus fachlichen Darstellungen in Nachschlagewerken oder im Internet (MK 3)
analysieren unter Anleitung und exemplarisch die erziehungswissenschaftliche Relevanz von Erkenntnissen aus Nachbarwissenschaften (MK 11)
Handlungskompetenzen:
entwickeln und erproben Handlungsoptionen für das eigene Lernen und alltägliche erzieherische Agieren (HK 1)
Urteilskompetenzen: bewerten ihr Vorverständnis von Lernen und ihre subjektiven Theorien über
Lernprozesse und –bedingungen mithilfe wissenschaftlicher Theorien beurteilen in Ansätzen die pädagogische Relevanz von Theoriegehalten und die
Methoden der Erkenntnisgewinnung in der Lernpsychologie und der Neurobiologie.
Vorhabenbezogene Absprachen/Vereinbarungen: Methodische/didaktische Zugänge:
Einstieg über Fragebogen bezüglich eigener Lernstrategien und –gewohnheiten Erarbeitung der Bedingungsfaktoren von Lernprozessen (Von Beispielen zu
Regeln, Mechanismen für Einzelnes und Allgemeines, Lernen ohne Struktur geht nicht, Emotionen beim Lernen) im Gruppenpuzzle oder in arbeitsteiliger Gruppenarbeit.
2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit Unter Berücksichtigung des Schulprogramms hat die Fachkonferenz Erziehungswissenschaft die folgenden fachmethodischen und fachdidaktischen Grundsätze beschlossen. In diesem Zusammenhang beziehen sich die Grundsätze 1 bis 14 auf fächerübergreifende Aspekte, die auch Gegenstand der Qualitätsanalyse sind, die Grundsätze 15 bis 22 sind fachspezifisch angelegt.
Überfachliche Grundsätze:
1. Geeignete Problemstellungen zeichnen die Ziele des Unterrichts vor und bestimmen die Struktur der Lernprozesse.
2. Inhalt und Anforderungsniveau des Unterrichts entsprechen dem Leistungsvermögen der Schüler/innen.
3. Die Unterrichtsgestaltung ist auf die Ziele und Inhalte abgestimmt. 4. Medien und Arbeitsmittel sind schülernah gewählt. 5. Die Schüler/innen erreichen einen Lernzuwachs. 6. Der Unterricht fördert eine aktive Teilnahme der Schüler/innen. 7. Der Unterricht fördert die Zusammenarbeit zwischen den Schülerinnen sowie
Schülern und bietet ihnen Möglichkeiten zu eigenen Lösungen.
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8. Der Unterricht berücksichtigt die individuellen Lernwege der einzelnen Schüler/innen.
9. Die Schüler/innen erhalten Gelegenheit zu selbstständiger Arbeit und werden dabei unterstützt.
10. Der Unterricht fördert strukturierte und funktionale Partner- bzw. Gruppenarbeit.
11. Der Unterricht fördert strukturierte und funktionale Arbeit im Plenum. 12. Die Lernumgebung ist vorbereitet; der Ordnungsrahmen wird eingehalten. 13. Die Lehr- und Lernzeit wird intensiv für Unterrichtszwecke genutzt. 14. Es herrscht ein positives pädagogisches Klima im Unterricht.
Fachliche Grundsätze:
15. Der Unterricht geht von Fragen der Erziehungspraxis aus, analysiert diese mit geeigneten wissenschaftlichen Theorien und hinterfragt diese wiederum hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit zur Erklärung von Erziehungspraxis.
16. Der Unterricht unterliegt der Wissenschaftsorientierung und der Wissenschaftspropädeutik und greift auch auf Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften zurück.
17. Der Unterricht knüpft an die Interessen und Erfahrungen der Adressaten an und macht deren subjektive Theorien bewusst, die in Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Theorien reflektiert werden.
18. Der Unterricht bedient sich methodisch insbesondere der Analyse von Fällen. 19. Der Unterricht ist gegenwarts- und zukunftsorientiert und gewinnt dadurch für
die Schülerinnen und Schüler an Bedeutsamkeit. 20. Der Unterricht ist handlungsorientiert und handlungspropädeutisch
ausgerichtet; er bereitet auf verantwortliches pädagogisches Handeln vor. 21. Der Unterricht gibt Gelegenheit, pädagogisches Handeln simulativ oder real zu
erproben. 22. Der Unterricht ermöglicht reale Begegnung mit Erziehungsprozessen sowohl im
Unterricht (didaktischer Sonderfall) als auch an weiteren inner- oder außerschulischen Lernorten. Dabei wird u.a. eine Expertenbefragung ermöglicht.
Verbindliche Absprachen: 1.) Alle Schülerinnen und Schüler fertigen in der Einführungsphase ein Konzept
zur Erstellung einer Unterrichtsstunde auf der Basis der thematisierten Lerntheorien an.
2.) Alle Schülerinnen und Schüler hospitieren in der Einführungsphase in einer pädagogischen Einrichtung mit selbst erstellten Beobachtungsaufträgen zu einem jeweils vom Fachlehrer festgelegten Thema (z.B. Bindungstheorie, Erziehungsstile etc.).
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2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung Um die Vergleichbarkeit der Leistungsbewertung zu erhöhen und dabei für die Schülerinnen und Schüler ein Maximum an Orientierung und Transparenz zu schaffen, haben wir uns, am Gymnasium Zitadelle, fächerübergreifend auf allgemeine Grundsätze der Leistungsbewertung und der Leistungsrückmeldung verständigt (siehe Leistungskonzept). Hier werden deshalb lediglich fachspezifische Ergänzungen und Präzisierungen formuliert, die in der Fachkonferenz beschlossen wurden. Die für das Fach Erziehungswissenschaft konstitutive und in Kapitel 1 des Kernlehrplans beschriebene reflektierte pädagogische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und untereinander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt, die in Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden. Auf der Grundlage von §13 - §16 der APO-GOSt sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Erziehungswissenschaft für die gymnasiale Oberstufe hat die Fachkonferenz im Einklang mit dem entsprechenden schulbezogenen Konzept die nachfolgenden Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Die nachfolgenden Absprachen stellen die Minimalanforderungen an das lerngruppenübergreifende gemeinsame Handeln der Fachgruppenmitglieder dar. Bezogen auf die einzelne Lerngruppe kommen ergänzend weitere der in den Folgeabschnitten genannten Instrumente der Leistungsüberprüfung aller vier o.g. Kompetenzen zum Einsatz. Übergeordnete Kriterien: Die Bewertungskriterien für die Leistungen der Schülerinnen und Schüler müssen ihnen transparent und klar sein. Die folgenden allgemeinen Kriterien gelten sowohl für die mündlichen als auch für die schriftlichen Formen: sachliche Richtigkeit angemessene Verwendung der Fachsprache Darstellungskompetenz Komplexität/Grad der Abstraktion Selbstständigkeit im Arbeitsprozess Einhaltung gesetzter Fristen Präzision Differenziertheit und wissenschaftliche Fundiertheit der Reflexion Bei Gruppenarbeiten
- Einbringen in die Arbeit der Gruppe - Durchführung und Umfang eigener Arbeitsanteile
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Grundsätze der Leistungsrückmeldung und Beratung: Die Leistungsrückmeldung erfolgt in mündlicher oder schriftlicher Form. Intervall: Quartalsfeedback oder bei Nachfrage Form: Kriterienorientierte Feedbackbögen oder individuelle Beratungsgespräche
Übersicht über Anzahl und Dauer der Klausuren:
Stufe Anzahl Dauer EF1.
1 2 Schulstunden, 90 Minuten
EF.2 2
2 Schulstunden, 90 Minuten
Q1.1 GK 2
2 Schulstunden, 90 Minuten
Q1.2 GK 2
2 Schulstunden, 90 Minuten
Q1.1 LK 2
3 Schulstunden, 135 Minuten
Q1.2 LK 2
3 Schulstunden, 135 Minuten
Q2.1 GK 2
3 Schulstunden, 135 Minuten
Q2.2 GK 11
3 Schulstunden, 135 Minuten
Q2.1 LK
2
Klausur (I): 4 Schulstunden, 180 Minuten Klausur (II): 5 Schulstunden, 225 Minuten
Q2.2 LK 1
5 Schulstunden, 225 Minuten
1 Nur 3. Abiturfach.
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Allgemeine Grundsätze der Korrektur und Bewertung der schriftlichen Leistung: Es gelten die Vorgaben von §14 APO-GOSt sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Erziehungswissenschaft (2013) für die Sekundarstufe 2 (Gymnasium/Gesamtschule). Als Überprüfungsformen (ggf. auch in Kombination) gelten folgende (s. KLP, S. 43):
Überprüfungsform Kurzbeschreibung Beobachtungsaufgabe Beobachtung und Beschreibung pädagogischer Situationen
Darstellungsaufgabe Zusammenfassung von Textaussagen Wiedergabe von Theorien
Analyseaufgabe Analyse unterschiedlicher Textsorten Auswertung statistischen Materials Analyse von Fallbeispielen
Beurteilungsaufgabe Abwägen von Handlungsoptionen Beurteilung der Reichweite verschiedener Theorien Bewertung vor dem Hintergrund weltanschaulicher Setzungen
Gestaltungs-bzw. Produktionsaufgabe
Leserbrief Rezension Kommentar Gestaltung von pädagogischen Räumen nach vorgegebenen Kriterien Grafische Darstellung von Zusammenhängen
Handlungsaufgabe
Rollenspiel Debatte Podiumsdiskussion Standbilder Mitgestaltung einer Unterrichtseinheit Durchführen einfacher Experimente Expertenbefragung Umfrage
Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse in einem Lernabschnitt. Sie bereiten auf die komplexen Anforderungen der Abiturprüfung vor. Die Klausuren im Fach Erziehungswissenschaft sind so zu erstellen, dass sie die folgenden für die Abiturprüfung relevanten Anforderungsbereiche abdecken:
Anforderungsbereich I: Wiedergabe und Reorganisation von
Kenntnissen
Anforderungsbereich II: Anwenden von Kenntnissen
Anforderungsbereich III: Problemlösen und Werten.
Konzeption und Bewertung der Klausuren orientieren sich an den entsprechenden Modalitäten des Zentralabiturs für das Fach Erziehungswissenschaft in NRW:
Die Bewertung erfolgt auf der Grundlage eines kriteriengeleiteten
Bewertungsrasters.
Die maximal zu erreichende Punktzahl beträgt 100.
Auf die inhaltliche Leistung entfallen darauf 80% der zu erreichenden Punkte.
20% der Gesamtpunktzahl werden für die Darstellungsleistung beansprucht.
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Auf etwaige Veränderungen oder Verschiebungen in der Gewichtung einzelner Anforderungsbereiche reagiert die Fachkonferenz mit einer Modifikation der Kriterien. Da in Klausuren neben der Verdeutlichung des fachlichen Verständnisses auch die Darstellung bedeutsam ist, muss diesem Sachverhalt bei der Leistungsbewertung hinreichend Rechnung getragen werden. Gehäufte Verstöße gegen die sprachliche Richtigkeit führen zu einer Absenkung der Note um bis zu zwei Notenpunkten (in der Qualifikationsphase und der Abiturprüfung), in der Einführungsphase um eine Notenstufe gemäß APO-GOSt. Abzüge für Verstöße gegen die sprachliche Richtigkeit sollen nicht erfolgen, wenn diese bereits bei der Darstellungsleistung fachspezifisch berücksichtigt wurden. Die in der Fachkonferenz Pädagogik gemäß Schulgesetz beschlossenen Grundsätze der Leistungsbewertung sind so anzulegen, dass
die Kriterien für die Notengebung den Schülerinnen und Schülern transparent
sind,
die Korrekturen sowie die Kommentierungen ihnen auch Erkenntnisse über ihre
individuelle Lernentwicklung ermöglichen,
ein angemessener Umgang mit eigenen Stärken, Entwicklungsnotwendigkeiten
und Fehlern gefördert werden kann, sodass eine Entwicklung in allen
Kompetenzbereichen angebahnt werden kann, mit dem Ziel, dass die
Schülerinnen und Schüler die immer komplexer werdenden Anforderungen der
verschiedenen Kompetenzen bewältigen können.
Die Korrekturen von Klausuren im Fach Erziehungswissenschaft erfolgen anhand eines Erwartungshorizontes, in dem einzelne für die Bearbeitung der Aufgabe zentrale Kriterien und ggf. Musterlösungen aufgeführt werden. Diese Kriterien orientieren sich an den zu erreichenden Kompetenzen. „Die Beurteilung von Leistungen soll […] grundsätzlich mit der Diagnose des erreichten Lernstandes und Hinweisen zum individuellen Lernfortschritt verknüpft sein.“ (KLP EW, S. 40) Allgemeines zur Facharbeit In der Qualifikationsphase Q1 kann die erste Klausur des zweiten Halbjahres durch eine Facharbeit ersetzt werden. Diese dient dazu, die Schülerinnen und Schüler mit den Prinzipien und Formen selbstständigen, wissenschaftspropädeutischen Lernens vertraut zu machen. Die Facharbeit ist eine umfangreichere, schriftliche Hausarbeit und schriftlich zu verfassen. Umfang und Schwierigkeitsgrad der Facharbeit sind so zu gestalten, dass sie ihrer Wertigkeit im Rahmen des Beurteilungsbereichs „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ gerecht wird. Bewertungskriterien der Facharbeit (fakultativ):
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Anforderungen Maximale Punktzahl
100
Erreichte Punktzahl
Formales:
Einhaltung formaler Vorgaben (Rand, Zeilenabstand, Seitenangaben, gliedernde Abschnitte und Überschriften)
5
Sprachliche Richtigkeit (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik) und Ausdruck
5
Sinnvolles Literaturverzeichnis mit Angaben zur in der Arbeit verwendeten Literatur
5
Vollständigkeit der Arbeit
5
Korrekte Zitierweise mit genauer Quellenangabe 5 Inhaltliche Darstellungsweise:
Eingrenzung des Themas und Entwicklung einer zentralen Fragestellung, die die päd. Perspektive berücksichtigt
5
Angemessene Auswahl und Gewichtung der verschiedenen Aspekte des Themas (päd. Perspektive)
5
Selbstständige Darstellung der erworbenen Kenntnisse (Reproduktion)
5
Schlüssige Beweisführung und sachgemäße Auswertung der Thesen (Reorganisation)
15
Begründete Stellungnahme zu Aussagen oder Verfahrensweisen der verwendeten Literatur (Problemlösen und Werten)
15
Klare Definition und Anwendung fachspezifischer Begriffe und Zusammenhänge
10
Methodische und wissenschaftspropädeutische Arbeitsweise:
Unterscheidung zwischen Faktendarstellung, Referat der Positionen anderer und der eigenen Meinung
10
Informationsbewältigung: Gründlichkeit, Recherche, Nutzung von Quellen, objektive/subjektive Sachverhalte, Einsicht in Zusammenhänge, usw.
10
Gesamtpunktzahl: /100
Allgemeines/Zusammensetzung der SoMi-Note Zum Beurteilungsbereich der Sonstigen Mitarbeit gehören laut Schulgesetz NRW „alle in Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten schriftlichen, mündlichen und praktischen Leistungen“ (§ 15). Gemäß Kapitel 3 des Kernlehrplans sollen hierbei die Schülerinnen und Schüler „durch die Verwendung einer Vielzahl von unterschiedlichen Überprüfungsformen vielfältige Möglichkeiten“ erhalten, „ihre eigene Kompetenzentwicklung darzustellen und zu dokumentieren“ (vgl. KLP). Bei allen Überprüfungsformen fließt die fachlich-inhaltliche Qualität in besonderem Maße in die Bewertung ein. Im Verlauf der gymnasialen Oberstufe ist auch im Bereich der Sonstigen Mitarbeit sicherzustellen, dass Formen, die im Rahmen der
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Abiturprüfungen – insbesondere in den mündlichen Prüfungen von Bedeutung sind, frühzeitig vorbereitet und angewendet werden (vgl. KLP, S. 42). Kriterien und Einzelbestandteile der „SoMi-Note“: Hier soll „kein abschließender Katalog“ (KLP, S. 42) festgesetzt werden, im Folgenden werden aber einige zentrale Bereiche aufgeführt:
1) Beiträge zum Unterrichtsgespräch, die in der Unterrichtssituation selbst oder in häuslicher Vorbereitung erarbeitet werden (im Unterrichtsgespräch und in kooperativen Lernformen)
- Vielfalt und Komplexität der fachlichen Beiträge in den drei Anforderungsbereichen
- Beachtung der Kommunikationssituation, thematische Anbindung an vorausgehende Unterrichtsbeiträge, Verzicht auf Redundanzen
- Sprachniveau und sprachliche Differenziertheit, Sicherheit in Bezug auf das Fachvokabular
- Intensität der Mitarbeit bzw. Zusammenarbeit - gegenseitige Unterstützung bei Lernprozessen
2) Präsentationen, Referate
- fachliche Kompetenz - Originalität und Ideenreichtum - Selbstständigkeit (Beschaffung und Verarbeitung sinnvoller Materialien sowie
deren themenbezogene Auswertung) - Strukturierung - Sprachniveau und sprachliche Differenziertheit, Sicherheit in Bezug auf das
Fachvokabular - Visualisierungen, funktionaler Einsatz von Medien - adressatenbezogene Präsentation, angemessene Körpersprache
3) Protokolle
- sachliche Richtigkeit - Gliederung, Auswahl und Zuordnung von Aussagen zu Gegenständen und Verlauf - Sprachniveau und sprachliche Differenziertheit, Sicherheit in Bezug auf das
Fachvokabular - formale Korrektheit
4) Portfolios
- fachliche Richtigkeit - Differenziertheit der Metareflexion - Vollständigkeit der Aufgabenbearbeitung - Selbstständigkeit - Originalität und Ideenreichtum - Sprachniveau und sprachliche Differenziertheit, Sicherheit in Bezug auf das
Fachvokabular - formale Gestaltung, Layout
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5) Projektarbeit
- fachliche Qualität - Methodenkompetenz - Präsentationskompetenz - Sprachniveau und sprachliche Differenziertheit, Sicherheit in Bezug auf das
Fachvokabular - Originalität und Ideenreichtum - Selbstständigkeit - Arbeitsintensität - Planungs- und Organisationskompetenz - Teamfähigkeit
2.4 Lehr- und Lernmittel Die Fachschaft Pädagogik verfügt über verschiedene zugelassene Lehrwerke, über deren Einsatz die Lehrkraft fakultativ entscheidet.
Vorhandene Lehrwerke:
Einführungsphase:
Perspektive Pädagogik: Erziehung und Bildung – eine Einführung. Heft 1. Ernst Klett Verlag. Stuttgart, Leipzig. 1. Auflage. 2014.
Perspektive Pädagogik: Lernen und Entwicklung. Heft 2. Ernst Klett Verlag. Stuttgart, Leipzig. 1. Auflage. 2014.
Phoenix – Der etwas andere Weg zur Pädagogik. Band 1. Ein Arbeitsbuch. Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Verlag. 2005.
Qualifikationsphase:
Phoenix. Der etwas andere Weg zur Pädagogik: Erziehungswissenschaft in der
gymnasialen Oberstufe. Band 2. 2006.
3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsspezifischen Fragen Nach Absprache der Fachkonferenz nehmen Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses der Qualifikationsphase 2 an einem Erzählcafe statt.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen in der Einführungsphase wahlweise ein erfahrungsorientiertes Methodentraining für Fünftklässler auf der Basis neurophysiologischer Erkenntnisse oder sie planen eine Unterrichtsstunde auf der Basis der thematisierten Lerntheorien.
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4 Qualitätssicherung und Evaluation Zielsetzung: Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als „lebendes Dokument“ zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um ggf. Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsentwicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei. Prozess: Der Prüfmodus erfolgt jährlich. Zu Schuljahresbeginn werden die Erfahrungen des vergangenen Schuljahres in der Fachschaft gesammelt, bewertet und eventuell notwendige Konsequenzen formuliert. Der vorliegende Bogen wird als Instrument einer solchen Bilanzierung genutzt. Kriterien Ist-Zustand
Auffälligkeiten
Änderungen/ Konsequenzen/ Perspektivplanung
Wer (Verantwortlich)
Bis wann (Zeitrahmen)
Funktionen Fachvorsitz Stellvertreter Sonstige Funktionen (im Rahmen der schulprogrammatischen fächerübergreifenden Schwerpunkte)
Ressourcen personell Fachlehrer/
in
fachfremd Lern-gruppen
Lern-gruppen-größe
… räumlich Fachraum
Bibliothek Computerraum
Raum für Fachteam-arb.
… materiell/ sachlich
Lehrwerke Fachzeitschriften
… zeitlich Abstände
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Fachteamarbeit Dauer Fachteamarbeit
…
Unterrichtsvorhaben
Leistungsbewertung/ Einzelinstrumente
Leistungsbewertung/G rundsätze
sonstige Leistungen
Arbeitsschwerpunkt(e) SE
fachintern - kurzfristig (Halbjahr) - mittelfristig (Schuljahr) - langfristig fachübergreifend - kurzfristig - mittelfristig - langfristig …
Fortbildung Fachspezifischer Bedarf
- kurzfristig - mittelfristig - langfristig Fachübergreifender Bedarf
- kurzfristig - mittelfristig - langfristig …