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10/2001 MIBA Oktober 2001 B 8784 · 53. Jahrgang DM/sFr 12,80 · S 100,– · Lit 17 000 · hfl 16,– · lfr 312,– http: // www.miba.de Schwerpunkt: Kompaktanlagen lNeuheiten: Taurus in N, Talbot-Schotterwagen, T 18 lRiesenanlage: Modellshow Merklingen 10/2001 MIBA Anlage: Via Mala in 1:87. Fahrzeugbau: TÜV-geprüfte Dampflok. Elektrotechnik: Lichtsignale im Griff . Schwerpunkt Kompaktanlagen Kompaktanlagen

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Oktober 2001

B 8784 · 53. Jahrgang

DM/sFr 12,80 · S 100,– · Lit 17 000 · hfl 16,– · lfr 312,–

http: //www.miba.de

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Anlage: Via Mala in 1:87.Fahrzeugbau: TÜV-geprüfte Dampflok.Elektrotechnik: Lichtsignale im Griff.

Schwerpunkt

KompaktanlagenKompaktanlagen

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Das Modellbahnerdasein ist vollerZwiespalte: Zwischen Anspruch

und Wirklichkeit beispielsweise, zwi-schen Vorbild und Modell, zwischenWollen und Können, zwischen Platzbe-darf und Raumnot, zwischen beschau-licher Nebenbahn und doppelgleisigerParadestrecke. Das dokumentiert sichauch in den Leserzuschriften, die uns

Tag für Tag erreichen. Da freut sich dereine, dass ihm der Selbstbau künftigmehr und mehr erspart bleibt, wo esdoch all die schönen Dinge, die seinModellbahnerherz begehrt, quasi „vonder Stange“ gibt: Fahrzeuge mit her-vorragenden Laufeigenschaften undperfektem Äußeren, superdetailliertesZubehör, ausgefeilte Technik. Der näch-ste sehnt dagegen die „guten alten Zei-ten“ herbei, als individueller Selbstbaunoch die höchste Tugend der Modell-bahnerei war: Unzählige Tüftler undFummler gingen in den Bastelkellernoder am berühmten „Küchtentisch“ zuWerke, in der MIBA dokumentierte sichdas Ergebnis in ebenso unzähligen„Kleinbasteleien“.

Tempus fugit – vorbei die Zeit der lie-benswerten, aber leicht spinnerten Mo-dellbahnindividualisten? Dass demnicht so ist, beweist die vorliegendeMIBA-Ausgabe einmal mehr. Oder ken-nen Sie jemanden, der sein Dampflok-modell beim TÜV vorgeführt hat?Franz Stellmaszyk hat sich ein LGB-chen im Gartenbahnmaßstab vorge-knöpft, es mit vielen funktionsfähigenTeilen wie Steuerhebel, Ventilen und

Fallhebelbremse ausgerüstet, als Krö-nung die korrekte Nachbildung der Pa-tentsteuerung von Orenstein & Koppeleingebaut und das Ergebnis vom TÜVabnehmen lassen. „Eine echte Heraus-forderung“, erklärte der freudliche Prü-fer vom TÜV Rheinland – und beur-kundete, dass das Modell alle Funk-tionstests „ohne erkennbare Mängel“

bestanden habe (ab S. 97).Apropos „Küchentisch-Tech-

nolgie“: Die betreibt schon seitvielen Jahren ein Modellbahner-Freundeskreis in Dresden. Hierentstehen in kleiner Serie und mithandwerklichen Mitteln Teile undModelle im Eigenbau, die nochkein Hersteller anbietet. Jederbringt seine Fähigkeiten ein:

Einer baut das Urmodell, der nächsteformt dieses in Silikonkautschuk ein,ein weiterer gießt Kunstharz-Kleinteileab. Auch aufs Ätzen oder den Weißme-tall-Schleuderguss versteht sich je-mand. Aber nur wer mitmacht, be-kommt Teile, für Geld gibts nix – dasist wichtigste Spielregel! Immerhin hat-ten wir die Gelegenheit das jüngsteSelbstbauprojekt der Gruppe, einen Alt-baukessel für die Roco-01.10 (ab S. 36),mitzuverfolgen.

Ob im stillen Kämmerlein oder imBastelkollegium – der Modell- oderAnlagenbau wirft Probleme auf, lässtDiskussionsbedarf entstehen, verlangtLob oder konstruktive Kritik. OffeneFragen lassen sich im Erfahrungsaus-tausch klären. Aber wen fragt man alsEinzelkämpfer? Modellbahnern mit PCund Internet-Zugang können wir jetztschnell helfen: Unter www.miba.de fin-den Sie ab sofort das „MIBA-Forum“ alsDiskussionsplattform für Fragen undProbleme, für Tipps und Tricks, überNeuheiten und Tests oder die aktuellenMIBA-Schwerpunkte – oder andereZwiespalte des Modellbahnerdaseins.Thomas Hilge

MIBA-Miniaturbahnen 10/2001 3

ZUR SACHE

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MIB

A

Oktober 2001

B 8784 · 53. Jahrgang

DM/sFr 12,80 · S 100,– · Lit 17 000 · hfl 16,– · lfr 312,–

http: //www.miba.de

Anlage: Via Mala in 1:87.Fahrzeugbau: TÜV-geprüfte Dampflok.Elektrotechnik: Lichtsignale im Griff.

Schwerpunkt

KompaktanlagenKompaktanlagen

Ganz dem Schwerpunkt-Thema

der Oktober-MIBA gewidmet

ist das Covercomposing unse-

rer Grafikerin Katja Raithel,

entstanden unter Verwendung

zweier Fotos von Rolf Knipper

und eines Anlagenplans von

Hermann Peter. Das kleine Bild

zeigt mit Klaus Brömstrup und

Eckhard Hindahl die stolzen

Schöpfer der ab S. 58 beschrie-

benen Kompaktanlage.

Küchentisch-Technologien

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MIBA-Miniaturbahnen 10/2001 7

LESERBRIEFEMIBA 8/2001,

Rot ist Blau und Plus ist Minus

Das Augustheft hat mir etwas vorAugen geführt, was mich sehr an dieeigenbrötlerischen H0-Kupplungenvergangener Zeiten erinnert. „Rot istPlus und Blau ist Minus“. So oder ähn-lich lautete der Spruch, mit dem wirFernmelder vor 50 Jahren die Kabel-farben der Stromversorgung lernensollten. Rot – das war Plus und lag anMasse. Blau war Minus und der„heiße“ Draht. Das ging so noch ganzgut bis in die späten 60er-Jahre. Dannmachte sich langsam die Elektronik inder Fernmelderei breit und mit ihrwurde, nach dem Muster des (Rund-)Funks und der KGZ-Elektrik, Minus anMasse gelegt. Zwar hatte es niemandgesehen, aber die Funker behaupteten,der Strom fließe nicht von - nach +,sondern von + nach -. Aber nach wievor war Plus Rot und Minus Blau.

Mit zunehmender Elektronisierungwar die Masse dann plötzlich tabu, daman die verschiedenen Spannungennicht mehr gegen Masse, sonderngegen einen Null-Wert zu messenpflegte. Dann vergingen viele Jahreund die Elektronik verseuchte unserLeben von A bis Z. Natürlich auchunser Eisenbahn-Hobby. Nun muss ichfeststellen, dass die Digitalisten nichtnur Plus und Minus vertauscht haben,sondern auch noch die Kennfarben.Demnach ist Plus nicht mehr Rot, son-dern jetzt Blau. Und wir liegen immerrichtig, wenn wir annehmen: Rot istBlau und Plus ist Minus. Walter Zöller, Bad Homburg

MIBA-Messe-Preisausschreiben

Ehrenplatz für Hauptgewinn

Ganz herzlichen Dank für die wunder-schöne badische IId, ich war völligüberrascht, als das Paket hier ankam.Auch hatte ich nicht geglaubt, dass ichbei Ihrem Preisausschreiben denHauptgewinn bekommen würde. Umsogrößer war meine Freude. Ein solchschönes und teures Lokmodell über-steigt meine Möglichkeiten als 17-jähriger Gymnasiast ja doch bei wei-tem. Die IId wird daher einen Ehren-platz in meiner Sammlung erhalten.

Bitte leiten Sie meinen Dank auch andie Firma Lemaco weiter.Benjamin Kehrer (E-Mail)

MIBA 7/2001, Kopfbf Bebra/Bf Fulda

Nicht nur für Epochenreiter

Die so genannten ernsthaften Modell-bahner werden sich bei diesem Beitragwahrscheinlich mit Schaudern abwen-den. Mir hat der Artikel gefallen. Damitzeigt die MIBA, dass die Modellbahn-welt nicht nur Nietenzähler und Epo-chenreiter umfasst, sondern dass esauch Spielbahner unter der Leser-schaft gibt. Ich würde mir allerdingswünschen, dass auf die Umsetzungeines vorgegebenen Fahrplans in einenGleisplan einmal eingegangen wird. Inder Realität ist die Erstellung von Fahr-plänen eine „Wissenschaft für sich“, davon diesen auch Dienst- und Fahr-zeugpläne abhängen. Gerd Eidmann (E-Mail)

MIBA 8/2001, AC/DC

Andere Lösung

Der Zufall wollte es, dass wir uns auchmit diesem Thema beschäftigt haben.Wir wollten eine mechanische Schnitt-stelle mit „Programmiereffekt“ ent-wickeln. Unsere Schnittstelle hätte bisauf die Steckkontakte wie der Vor-schlag Ihres Autors Heinz Peter Pelgerausgesehen.

Nach reiflicher Überlegung habenwir uns aber entschlossen diese Lö-sung nicht zu verwirklichen. Es bestehtja die Notwendigkeit, dass alle Rad-kontakte der in Fahrtrichtung rechtenSeite zusammengeführt und an die vor-geschlagene Schnittstelle herangeführtwerden müssen. Zusätzlich bei Ober-leitungsbetrieb auch noch der Panto-graphenkontakt! Bei einer Drehgestell-Lok bzw. bei einem Triebwagen bedeu-tet dies, dass alle Leitungen zu derSchnittstelle in einem Drehgestellgeführt werden müssen – und von dazur NEM-Schnittstelle. Dieser Aufwanderschien uns technisch zu aufwändigund unpraktisch.

Wir haben uns zu einer anderenLösung entschlossen: In allen zukünf-tigen Neukonstruktionen wird eineAufnahme für einen Schleifer vorhan-den sein. Hier kann der potenzielle 3L-

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8 MIBA-Miniaturbahnen 10/2001

besten gleich in Richtung auf feinere

Räder und Spurkränze sowie niedri-

gere Schienenprofile –, bringt die

beschriebene Austausch-Elektronik

überhaupt nichts.

Wolfgang Schmitz, Bad Honnef

MIBA 8/2001, Leserbrief (RP 25)

Käuferverhalten

Der Wunsch nach einem zeitgemäßen

Gleissystem im H0-Maßstab hat m.E.

die Industrie bereits mit dem Pilz-Elite-

Gleis (die flexiblen Weichen sind abso-

lut genial!) oder mit den Schumacher-

Bausätzen erfüllt. Es ist endlich an der

Zeit, dass die Modellbahner oder

zumindest diejenigen, die sich dieser

Gruppierung zuordnen, durch ihr

Kaufverhalten solche wegweisenden

Entwicklungen auch honorieren.

Bekanntlich regeln u.a. Qualität und

Nachfrage den Erfolg oder Misserfolg

von Produkten. Wer würde heute noch

einen Trabant kaufen, wenn er für das

gleiche Geld einen Mercedes bekäme?

In der Modellbahnbranche scheinen

diese natürlichen Gesetze nicht zu gel-

ten! Wie sonst ist es zu erklären, dass

die großen Modellbahn-Hersteller die

Produktion ihrer antiquierten Schie-

nensysteme auf Grund von Absatz-

problemen nicht schon längst hätten

einstellen müssen?

Wolfgang Wettmarshausen,

Salzhemmendorf

Leserbriefe geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder; imSinne größtmöglicher Meinungsviel-falt behalten wir uns das Recht zu sinn-wahrender Kürzung vor.

Fahrer einen Schleifer einklippsen. Die

Umschaltung Radkontakt auf Schlei-

ferkontakt erfolgt über eine beigefügte

Kodierplatine im Inneren des Trieb-

fahrzeugs nahe der NEM-Schnittstelle.

Zum Einbau eines Fahrtrichtungsrelais

oder eines Decoders muss das Fahr-

zeug ja sowieso geöffnet werden.

Jörg Blickle/Liliput, Altdorf

Mechanische Unterschiede

Der Artikel „AC/DC – mit und ohne

Schleifer“ ist gut gemeint, geht aber

m.E. am eigentlichen Problem völlig

vorbei. Die elektrischen Probleme beim

Systemwechsel sind heutzutage wirk-

lich leicht in den Griff zu kriegen. Was

aber viel entscheidender ist, sind die

mechanischen Unterschiede zwischen

den Normen von Märklin und den

Zweileiter-Gleichstrombahnen. In mei-

ner Bastelkiste liegen heute noch die

„Leichen“ einiger Fleischmann-Loks,

die ich damals mit etwa sechzehn Jah-

ren unter großen Opfern erworben

habe um sie auf Mittelleiter-Gleich-

stromsystem umzubauen.

Heute weiß ich, dass die unter-

schiedlichen Radsatz-Innenmaße der

Hauptgrund für den damaligen Fehl-

schlag waren. Einfaches Zusammen-

drücken – bei Dampfloks ohnehin

problematisch – half nicht, weil die

schmaleren Radsätze dann an man-

chen Stellen zwischen die Schienen der

Blechgleise rutschten. Ob das beim

heutigen C-Gleis auch noch so ist, wäre

zu untersuchen. Nur auf K-Gleisen und

den schlanken Weichen, die verstell-

bare Herzstücke haben, ist Mischbe-

trieb möglich, aber die konstruktiven

Nachteile dieser Weichen sind ja

bekannt – z.B. sind sie kaum einzu-

schottern. Solange die Rad-/Schiene-

Normen nicht vereinheitlicht sind – am

Service

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und Handwerk GmbH

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Zum Schwerpunkt

der September-

MIBA schickte uns

Dieter Schulz die-

ses Bild (entstan-

den bei einem

Bahnhofsfest in

Putbus auf Rügen),

das das Thema

„Wendezüge“ in

ganz neuem Licht

erscheinen lässt.

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10 MIBA-Miniaturbahnen 10/2001

Die Via Mala ist eine 5 km lange,

tiefe Schlucht im Schweizer Kan-

ton Graubünden. Sie bildete einen Teil

der Route, die auch die römischen

Legionen benutzten. Im 13. Jahrhun-

dert wurde sie zu einem Nord-Süd-

Handelsweg und blieb es bis zur Erfin-

dung der Eisenbahn.

Der Name Via Mala bedeutet

„Schlechter Weg“. Er wäre ein Teil der

Bernhardinbahn-Strecke gewesen, die

in den ersten Jahren des letzten Jahr-

hunderts geplant war, um Thusis, an

der RhB-Hauptlinie gelegen, und

Bellinzona (im Kanton Tessin an der

SBB Gotthard-Hauptlinie) zu verbin-

den. Die Linie wurde nie gebaut und

die Idee im Jahr 1930 zu den Akten

gelegt. Heute folgt die Schweizer Fern-

straße N 13 einer ähnlichen Linie.

Die „Schweizerische Bauzeitung“

veröffentlichte 1927 einen Artikel über

die vorgeschlagene Linie zusammen

mit einer Zeichnung und Beschreibung

der Strecke durch die Via Mala. Nach-

dem ich durch unsere örtliche Büche-

rei eine Kopie des Magazins erhalten

hatte, wurde das Modell geplant. 1986

verbrachten wir während eines Ur-

laubs in Graubünden einen Morgen in

der Via Mala und machten Fotos von

den Stellen, wo die Strecke verlaufen

wäre.

Mein Sohn David und ich beschlos-

sen, dass unser Modell das Stück vom

Bahnhof Rongellen bis hinauf zum Via-

Mala-Tunnel darstellen sollte, eine

Distanz von 1 km, aber durch die

unvermeidlichen Platzeinschränkun-

gen in unserer Garage wurde es auf

eine Größe von 1/2 km reduziert.

Den Rest des Jahres 1986 verbrach-

ten wir mit der Planung und zeichne-

ten schließlich die Anlage in voller

Größe auf eine Tapetenrolle. Da wir

begierige Leser einiger amerikanischer

Modellbahnzeitschriften sind, wurden

viele der dortigen Ideen in unseren

Entwurf aufgenommen, besonders in

Bezug auf Anlagenbau und Landschaft.

Zur selben Zeit, als die Bernhardin-

bahn geplant wurde, wurden am ande-

ren Ende des RhB-Systems Pläne ge-

prüft, nach denen die RhB von Schuls

Tarasp nach Pfunds in Tirol mit einer

geplanten österreichischen Linie, der

Vintschgaubahn (VSB) von Landeck

nach Mals, verbunden werden sollte.

Wie die Bernhardinbahn wurde auch

dieses – allerdings normalspurige –

Projekt nie realisiert. Wir haben ange-

nommen, man habe die Linie in Meter-

spur gebaut. Das Ergebnis sind die

Züge der österreichischen VSB, die

man auf der Anlage sieht.

Die Anlage

Im Januar 1987 war die Konstruktion

in vollem Gange. Die Grundplatte

wurde entsprechend dem amerikani-

schen L-Profilsystem gebaut – eine Ent-

scheidung, die wir nie bedauert haben,

da dieses sich über Jahre hinweg als

sehr stark und gleichzeitig leicht

erwies und keine Verwerfungen ent-

standen sind. Um die Höhe der Bahn

über der Platte zu erreichen, benutzten

wir T-Hölzer, die wir an die quer ver-

laufenden Balken schraubten; Letztere

halten die L-Profile, auf denen das

Gleisbett angebracht wurde.

Nie gebaute Bahn in Graubünden als H0m-Modell

Via Mala auf 10 m2

Diese Ausstellungsanlage eines Engländers wurde gestaltet

nach dem Vorbild einer meterspurigen Bahnlinie in den

Schweizer Alpen, die zwar in den Zwanzigerjahren geplant,

aber nie gebaut wurde! Der Erbauer Mike Polglaze berichtet

über Planung, Bau und Betrieb seiner ungewöhnlichen Segment-

anlage, die eine Grundfläche von rund 2 m x 5 m einnimmt.

MODELLBAHN-ANLAGE