serologie

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161 Reiss, M., und J. Balint: Thyreoidektomie und Tumorwaehstum. (Inst. /. Allg. u. Exp.~'Path., Dtsch. Univ. Prag.) Med. Klin. 1934 I, 706--707. Bei thyreoidek~omierten Ratten kommt es dem allgemeinen Wachstumsstillstand ent- sprechend zu einem Stillstand des Tumorwachstums. Da sich dieser Effekt durch Zufuhr yon Wachstumshormon aufheben 188t, halten Verff. eine indirekte Wirkung fiber den I{ypo- physenvorderlappen fiir wahrscheinlich. Auf thyreoidektomierte Ratten l~tBt sich das Jensen- Sarkom nur in seltenen F~llen fiberimpfen. Friiheren Befunden entsprechend verschleehtert auch hier die I{erabsetzung der Oxydationen die Bedingungen ffir das Tumorwachstum. Die Anschauung Fischer-Wasels, dab ftir Thera]oie der Tumoren eine Steigerung ihres Sauerstoffverbrauchs notwendig sei, kann nach Ansicht der Verff. kaum aufrecht erhalten werden. (Vgl. diese Z. 32, 76 u. 77 [Fischer-Wasels].) Druckrey (Berlin). u u Innere Sekretion des 0variums und Geschwulstwaehstum. IL Das Sehieksal der Gesehwulst wiihrend der Graviditiit. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto.) Acta dermal (Kyoto) 23, 18--19 (1934). Versuche an 27 Ratten. Wahrend der Schwangerschaft bildeten sich Sarkome spontan zuriick. Nach der Geburt setzt das normale schnelle Wachstunl wieder ein. (I. vgl. diese Z. 41, 104.) . Druckrey (Berlin). u u Innere Sekretion des 0variums und Gesehwulstwaehstum. III. Einflu~ der 0variumpriiparate auf das Waehstum tier Gesehwiilste. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto.) Acta dermat. (Kyoto) 23, 20--21 (1934). Dureh Kastration und Follike]hormonzufuhr wird das Sarkomwachstum bei Ratten be- schleunigt, durch Graviditiit und Corpus luteum Hormon gehemmt. Protokolle fehlen. Druckrey (Berlin). u u Innere Sekretion des 0variums und Gesehwulstwaehstum. IV. Wirkung der 0variumbestandteile auf die Sarkomzellen in vitro. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto:) Acta dermat. (Kyoto) 23, 21--22 (1934). Wird Sarkombrei vor der experimentellen Impfung mit Follikelhormon behandelt, so zeigen die resultierenden Tumoren ein beschleunigtes Wachstum. ,,Interstitium"-I{ormon hat gegenteilige Wirkung. Genauere Angaben fehlen. Druckrey (Berlin). Inutsuka, Atsutaka: Was ist der Einflull der Caleiumstoffweehselstiirung dureh Parathyreoidea-Ilormon aui das Waehstum des Kaninehensarkoms ~ (Path. Inst., Med. Falc., Kumamoto.) Gann 28, 161--190, dtsch. Zusammenfassung 161--164 (1934) [Japanisch]. Am Impfsarkom des Kaninchens wird untersucht, welche Bedeutung die dutch das EloithelkSrpecchenhormon hervorgerufene Veriinderung des Calciumstoffwechse!s ffir das Wachstum des Tumors hat. Die Versuche wurden an m~nnlichen Kanin- chen mit dem Katoschen Impfsarkom ausgeffihrt und in folgende 5 Gruppen ein- geteilt: I. Ffitterung mit groBen Dosen Parathyrenin. II. Fiitterung mit kleinen Dosen Parathyrenin. III. Einseit~ige Exstirpa~ion der ~uBeren EpithelkSrperchen. IV. Doppelseitige Exstirpation der iiuBeren EpithelkSrperchen. V. Kontrollversuch. Vor der Impfung wurde bei allen Tieren das Sermucalcium nach der Inoneschen Modifikation der de Waardschen Methode bestimm*,. Nach der Impfung wurde die Untersuchung alle 2--3 Tage wiederholt. Nach Versuehseude wurde der Calciumgehalt des Gewebes nach de Waard untersucht. Durch die Zufuhr des Nebenschilddrfisen- hormons stieg der Calciumgehalt des Sermns an, c[as Wachstum des Sarkoms wurde ,,gehemmt". Nach Entfernung der Nebenschilddrfise sank der Calciumgehalt des Serums, w~ihrend das Wachstum des Sarkoms ,,gefSrdert" wurde. Der Calciumgehalt der Sarkomasehe betrug bei 4 Kontrolltieren im Durchschni~t 5,4i%, nach der Ex- stirpation der Nebenschilddriise bei 4 Tieren im Durchschnitt 5,12%, bei 5 mit Para- thyrenin geftitterten Tieren 4,93%. Aus diesen Zahlen schlieBt Verf., dab das Calcium im Sarkom nach der Parathyreoidektomie abnimmt und sich auch nach der Fiitterung mit Parathyrenin verminderte. Werner ttartoch (Berlin). Serologie. Fujinami, Shuiehi: Das Impedin bei Geschwiilsten. (Chit. Kiln., Kais. Univ. Kyoto.) (24. gen. meet., Tokyo, 2.--4. IV. 1934.) Transactiones Soc. path. jap. 24, 592 (1934) [Japaniseh]. zeitscln.ilt ffir Krebsforschung. 41. l~ef. 1]

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Page 1: Serologie

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Reiss, M., und J. Balint: Thyreoidektomie und Tumorwaehstum. (Inst. /. Allg. u. Exp.~'Path., Dtsch. Univ. Prag.) Med. Klin. 1934 I, 706--707.

Bei thyreoidek~omierten Ratten kommt es dem allgemeinen Wachstumsstillstand ent- sprechend zu einem Stillstand des Tumorwachstums. Da sich dieser Effekt durch Zufuhr yon Wachstumshormon aufheben 188t, halten Verff. eine indirekte Wirkung fiber den I{ypo- physenvorderlappen fiir wahrscheinlich. Auf thyreoidektomierte Ratten l~tBt sich das Jensen- Sarkom nur in seltenen F~llen fiberimpfen. Friiheren Befunden entsprechend verschleehtert auch hier die I{erabsetzung der Oxydationen die Bedingungen ffir das Tumorwachstum. Die Anschauung Fischer-Wasels , dab ftir Thera]oie der Tumoren eine Steigerung ihres Sauerstoffverbrauchs notwendig sei, kann nach Ansicht der Verff. kaum aufrecht erhalten werden. (Vgl. diese Z. 32, 76 u. 77 [ F i s c h e r - W a s e l s ] . ) Druckrey (Berlin).

u u Innere Sekretion des 0variums und Geschwulstwaehstum. IL Das Sehieksal der Gesehwulst wiihrend der Graviditiit. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto.) Acta de rmal (Kyoto) 23, 18--19 (1934).

Versuche an 27 Ratten. Wahrend der Schwangerschaft bildeten sich Sarkome spontan zuriick. Nach der G eburt setzt das normale schnelle Wachstunl wieder ein. (I. vgl. diese Z. 41, 104.) . Druckrey (Berlin).

u u Innere Sekretion des 0variums und Gesehwulstwaehstum. III. Einflu~ der 0variumpriiparate auf das Waehstum tier Gesehwiilste. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto.) Acta dermat. (Kyoto) 23, 20--21 (1934).

Dureh Kastration und Follike]hormonzufuhr wird das Sarkomwachstum bei Ratten be- schleunigt, durch Graviditiit und Corpus luteum Hormon gehemmt. Protokolle fehlen.

Druckrey (Berlin). u u Innere Sekretion des 0variums und Gesehwulstwaehstum. IV. Wirkung

der 0variumbestandteile auf die Sarkomzellen in vitro. (Dermatol. Univ.-Kiln., Kyoto:) Acta dermat. (Kyoto) 23, 21--22 (1934).

Wird Sarkombrei vor der experimentellen Impfung mit Follikelhormon behandelt, so zeigen die resultierenden Tumoren ein beschleunigtes Wachstum. ,,Interstitium"-I{ormon hat gegenteilige Wirkung. Genauere Angaben fehlen. Druckrey (Berlin).

Inutsuka, Atsutaka: Was ist der Einflull der Caleiumstoffweehselstiirung dureh Parathyreoidea-Ilormon aui das Waehstum des Kaninehensarkoms ~ (Path. Inst., Med. Falc., Kumamoto.) Gann 28, 161--190, dtsch. Zusammenfassung 161--164 (1934) [Japanisch].

Am Impfsarkom des Kaninchens wird untersucht, welche Bedeutung die dutch das EloithelkSrpecchenhormon hervorgerufene Veriinderung des Calciumstoffwechse!s ffir das Wachstum des Tumors hat. Die Versuche wurden an m~nnlichen Kanin- chen mit dem K a t o s c h e n Impfsarkom ausgeffihrt und in folgende 5 Gruppen ein- geteilt: I. Ffitterung mit groBen Dosen Parathyrenin. I I . Fiitterung mit kleinen Dosen Parathyrenin. I I I . Einseit~ige Exstirpa~ion der ~uBeren EpithelkSrperchen. IV. Doppelseitige Exstirpation der iiuBeren EpithelkSrperchen. V. Kontrollversuch. Vor der Impfung wurde bei allen Tieren das Sermucalcium nach der I n o n e s c h e n Modifikation der de W a a r d s c h e n Methode bestimm*,. Nach der Impfung wurde die Untersuchung alle 2--3 Tage wiederholt. Nach Versuehseude wurde der Calciumgehalt des Gewebes nach de W a a r d untersucht. Durch die Zufuhr des Nebenschilddrfisen- hormons stieg der Calciumgehalt des Sermns an, c[as Wachstum des Sarkoms wurde ,,gehemmt". Nach Entfernung der Nebenschilddrfise sank der Calciumgehalt des Serums, w~ihrend das Wachstum des Sarkoms ,,gefSrdert" wurde. Der Calciumgehalt der Sarkomasehe betrug bei 4 Kontrolltieren im Durchschni~t 5,4i%, nach der Ex- stirpation der Nebenschilddriise bei 4 Tieren im Durchschnitt 5,12%, bei 5 mit Para- thyrenin geftitterten Tieren 4,93%. Aus diesen Zahlen schlieBt Verf., dab das Calcium im Sarkom nach der Parathyreoidektomie abnimmt und sich auch nach der Fiitterung mit Parathyrenin verminderte. Werner ttartoch (Berlin).

Serologie. Fujinami, Shuiehi: Das Impedin bei Geschwiilsten. (Chit. Kiln., Kais. Univ.

Kyoto.) (24. gen. meet., Tokyo, 2.--4. IV. 1934.) Transactiones Soc. path. jap. 24, 592 (1934) [Japaniseh].

zeitscln.ilt ffir Krebsforschung. 41. l~ef. 1]

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Hikiji, Kogoro: Beitr~ige zur Fuehsschen Reaktion (sogenannte ,,CAR"). (Med. Klin. u. Biochem. Inst., Univ. Fukuoka.) (24. gen. meet., Tokyo, 2.--4. IV. 1934.) Transactiones Soc. path. jap. 24, 509--511 (1934) [Japanisch].

Kowarzyk, Itug0n: Studien fiber die Fuehssche Reaktion. Bull. internat. Acad. pol. Sei., C1. M4d. Nr 2/5, 67--92 (1933).

Verf. prfift die Krebsreaktion yon Fuchs sowohl in der yon diesem Autor angegehenen Weise als auch mit eigener, besonders ausgearbeiteter Methodik naeh. Die aus mensehlichem ,,Normalblut" und ,,Krebsblut" gewonnenen Fibrine werden wenigstens 18 Stunden im kon- tinuierlieh laufenden Leitungswasser yon anhaftenden, 15sliehen Serumbestandteilen gereinigt, was nicht durchweg gelang. Die so hergestellten, nach der Waschung sehonend getroekneten und pulverisierten ,,Normal"- bzw. ,,Krebs"fibrine wurden mit 225 Seren yon kliniseh sicher- gestellten F~llen ohne vorherige Kenntnis der Diagnose bebriitet und dann an den Genfisehen sowohl die Reststiekstoffbestimmungen naeh Fuehs ausgefiihrt, als aueh Aminogruppen (modifizierte Methode yon L i n d e r s t r o e m - L a n g sowie naeh D. D. van Slyke) und Carboxyl- gruppen titrimetrisch bestimmt. Der Vergleieh der 3 Untersuchungsgruppen zeigt, dab der dureh Reststickstoffzunahme bedingte ,,Fibrinabbau" gleiehzeitig entsprechenden Zuwaehs an freien Carboxyl- und Aminogrupl~eh aufzeigt, so daI~ damit wahrscheinlieh geworden ist, dal~ die bei der Reststiekstoffbestimmung im Abbau erseheinenden Produkte als niedrige Abbaustufen yon hochmolekularen Substanzen - - bis zu den Dipeptiden eder sogar Amino- s~uren - - anzusehen sind. Neben der spezifisehen Reaktion auf maligne Tumoren - - Abbau yon Normalfibrin; Nichtabbau yon Tumorfibrin - - waren einige F~lle zu verzeiehnen, bei denen ~qornmlfibrin abgebaut wurde, trotzdem kein maligner Tumor vorlag: Gravidit~t hn 10. Monat in mehreren F~llen, Hi~morrhoiden in einem Tall; andererseits reagierte ein Fall yon Larynx-Ca. negativ; alle anderen Untersuehungen entspraehen den Voraussetzungen. Es fo]gt eine theoretisehe Betrachtung iibcr die bei der F u c h s schen Reaktion in Frage kommen- den biologisehen Reaktionsverh~ltnisse bezfiglieh der damit gleiehfalls spezifiseh zu erfassen- den Antigen-AntikSrl~er-l~eaktion; ferner wird auf die Zusammenh~nge zwisehen Blutgerin- nungsfaktoren, Serumfermenten und beim Explantationswachstum einflul~reiehen Faktoren hingewiesen. Fuchs (Berlin).

Nakagawa, Satosu, Toshio Takasugi und Saburo 0gawa: Uber die Bedeutung der serologisehen Krebsreaktion naeh Lehmann-Faeius. (II. Med. Klin., Univ. Sapporo.) (24. gen. meet., Tokyo, 2.--4. IV. 1934.) Transaetiones Soc. path. jap. 24, 508--509 (1934) [Japanisch].

Mendeleefi, P.: ~tudes sur les Iaeteurs g~n6raux aeeompagnant l'~volution locale de la tumeur exp~rimentale. (Untersuehungen tiber die allgemeinen Begleitfaktoren bei der ]okalen Entwieklung des experimentellen Tumors.) Le Cancer l l , 43--68 (1934).

Die experimentelle lokale Tumorimpfung ffihrt im Organismus des Meersehweinchens zu allgemeinen StSrungen, die auf Antigen und Antik6rperbildung zurfiekzufiihren sein dfirften. Es lassen sich deutlich 3 Stadien unterscheiden. Im ersten, das etwa bis zum 7. Tage nach der Impfung dauert, wird ein grol~er Tell des geimpften Gewebes resorbiert. Zugabe des Tumor- antigens zur DurchstrSmungsfliissigkeit regt die T/~tigkeit des isolierten Herzens und Darms an. Im zweiten anschlie~enden Stadium erscheinen mit zunehmendem Tumorwachstum Anti- kSrper. In den isolierten Organen tritt eine allergische Empfind]ichkeit gegen das Tmnor- antigen auf, Zusatz zur DurchstrSmungsflfissigkeit wird mit sofortigem Sti]lstand des Organs beantwortet. Im dritten Stadium verschwinden die AntikSrper aus dem Blut, die isolierten Organe werden gegen das Antigen unempfindlich. Das Antigen erscheint also sofort nach der Impfung, um stiindig an Menge zuzunehmen, w~hrend die AntikSrl~er erst Slc~ter auf- treten und bald infolge Abs~ttigung durch Antigen wieder verschwinden. .DrucIcrey (Berlin).

Mosto, Domingo: Berieht iiber das diagnostisehe Vorgehen im Institut iiir Tumor- diagnostik Nr. 1. (Hosp. Rawson, Buenos Aires.) Semana m~d. 1934 II, 252--265 [Spanisch].

Bericht fiber die Arbeiten der ersten 3 Monate in dem neugegrtindeten Institut fiir Tumordiagnostik im ttospital Rawson in Buenos Aires. Es wurden 147 Untersuchungen vorgenommen, yon denen einige ausffihrlieher mitgeteilt werden. Collier (Ber]in).

Bing, Maxim: Die Serodiagnostik der biisartigen Neubihlungen, ihre praktisehe und theoretisehe Bedeutung. (Pha+'ma/~ol. Inst., Univ. Zi~rich.) Bull. schweiz. Ver.igg Krebsbekpfg 1, 219--234 (1934).

Unter Hinweis auf umfangreiehe Statistiken, die fiber hohe Zahlen ven F~llen berichten, bei denen die klinische Diagnose und der l~atholegiseh-anatcmische Befund bezfiglich Vor- handensein eines nmlignen Tumors beim Patienten nicbt iibereinstimmen, wird veto Verf.

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eine umfangreiche, geordnete 1Jbersicht fiber die wiehtigsten serologischen Methoden der Krebsdiagnostik zusammengestellt und ihr praktischer Wert er6rtert. Trotz vieler Fehl- sehl/ige auf diesem Forschungsgebiet ist der Wert der dabei erlangten Kenntnisse nicht zu unterschiitzen: ,,Die Serodiagnostik der malignen Neubildungen hat sich bereits zu einem wichtigen diagnostisehen Mittel der praktischen Medizin entwickelt." Weiterer Ausbau unter Voraussetzung der Erkenntnis, dab maligne Tumoren einen Krankheitskomplex darstellen, dessen Studium nicht durch Untersuchung des Blutes a]lein mittels chemisch-physikalischer Methoden ersch6pft werden kann, kommt dem Bestreben zugute, die klinische Diagnose dieser Krankheiten zu sichern und zu erganzen. Fuchs (Berlin).

Tanaka, A., S. Yamamoto nnd I. 0ouehi: Experimentelle Chemotherapie bei b~s- artigen Geschwiilsten. IL Mitt. Mitt. reed. Akad. Kioto 11, 1107--1168 u. dtsch. Zu- sammenfassung 1221--1228 (1934) [Japanisch].

Schon frfiher hatten Verff. daratff hingewiesen, dab beim Katoschen Kaninchensarkom Salvarsan ein sehr wirksames Mittel darstellt. In der vorliegenden Arbeit berichten sie fiber tIeilversuche beim Fu j inamischen Hiihnersarkom und am Oshimaschen Sarkom mit Myosalvarsan, das sieh besonders bew~hrt hatte. Die Infektion erfo]gt durch Verimpfung haselnuBgro/~er Stiickehen, die Behandlung erfolgte je naeh dem Gesundheitszustande des Huhnes mit 0,075--0,45 g Myosulvarsan. Wurde die Behandlung gleichzeitig mit der In- fektion begonnen, so zeigte sich beim Fu j inamisehen Sarkom Heilung in 60%, beim Osh ima- schen Sarkom in 70%. Setzte die Myosalvarsanbehandlung erst sp~ter ein, so zeigte sich Heilung in 30% bzw. 40%. Wurde vor der Infektion Myosalvarsan gegeben, so zeigte sieh in 80% bei beiden St~mmen eine Heilung. Wurde zuerst ein bereits implantiertes Sarkom geheilt und hierauf ein erneut implantiertes Sarkom wiederum behandelt, so zeigte sich bei beiden St~mmen eine Heilung in 100%. Bei der tIeilung kam es entweder zu einer Narben- ausheilung, zu einer Verkalkung oder Mumifikation, zu einer Sequesterbildung, zur hyalinen und Iettigen Entartmlg sowie Umhiillung des Sarkoms mit Bindegewebsfibrillen oder aber zu einer vollstiindigen Resorption. F fir das Gedeihen der Geschwiilste sind Schwefelverbin- dungen anscheinend yon lebenswichtiger Bedeutung. Durch das SalVarsan, das eine besondere Affinit/tt zum Schwefel aufweist, wird die Funktion des Schwefels geschiidigt, und dies gilt auch bei der tteilung des Hfihnersarkoms. (I. vgl. diese Z. 41, 1080 Collier (Berlin).

Amano, Shigeyasu, und Tachiwo Ishikawa: Kritik der Roffoschen Krebsserum- reaktion. (Path. Inst., Kais. Univ. Kyoto.) (24. gen. meet., Tokyo, 2.--4. IV. 1934.) Transactiones Soc. path. jap. 24, 512--516 (1934).

Die Roffosehe Reaktion (2 ccm Serum q- 5 Tropfen 0,1proz., w/iBriger Neutralrot- 15sung geben bei Krebskranken bordeauxrote, bei Niehtkrebskranken orangegelbe Farbe) wurde in ihren Einzelheiten unter verschiedenen Versuehsbedingungen naehgeprfi~t. Da die NeutralrotlSsung sauer reagiert, mul~ die Farbstoffmenge sehr genau abgemessen werden. Serum, in dem sich, wenn auch nur in geringster Menge, tI/~moglobin befindet, ist zur Roffo- schen Reaktion unbrauchbar. Bei C02-Abnahme im Sermn infolge liingeren Stehenlassens verwandelt sich die positive Reaktion zur negativen. Kaninchensera geben bei Chol~mie, Uri~mie und Carcinomkachexie ebenfalls positive Reaktion. Bei vorgesehrittenem Carcinom entsteht bei Ausffihrung der Roffoschen Reaktion im Serum bordeauxrote, bei Carcinom- verdacht orangegelbe Farbe. Genauere Ausffihrungen werden demn/ichst verSffentlicht.

Fuchs (Berlin). Carulla Riera, V., und B. Alvarez Cuevas: Versuche fiber Immunisation gegen

experimentelle Krebsgesehwfilste dureh Injektionen. (Laborat. de Cancero[., U+dv:, Barcelona.) (Madrid, ~,itzg. v. 25.--30. X. 1933.) Verh. 1. internat . Kongr. Kampf Krebs 2, 371--372 (1933) [Spaniseh].

Frfihere Versuche der Verff. in gleieher Richtung ha t ten ergeben, dal] bei Ka- ninehen dureh Injekt ionen yon heterologem Embryona lex t r ak t eine Immunisierung gegen experimentell hervorgerufenen Teerkrebs erzielt werden konnte. Nunmehr wurden als Versuchstiere an Stelle der Kaninehen Ra t t en verwendet, die mit dem J e n s e n s e h e n Rat tensarkom geimpft worden waren. Die Ergebnisse waren jedoeh v611ig negativ: Es gelang weder durch direkte In jekt ion yon Embryona lex t rak t , noch dureh Injekt ion yon Serum vorbehandelter Tiere eine Immunit~it zu erzielen. MSg- lieherweise ist ein Grund ffir die Versehiedenheit der Ergebnisse in der gr61]eren BSs- ar t igkei t des Sarkoms im Verhgltnis zu den Teerkrebsen zu suehen. Doeh darf aueh die M6gliehkeit einer speziellen Resistenz der Tierart (Ratte) nieht aul]er aeht gelassen werden, da einige aueh bei Ra t ten angestellte Versuche mit Teerpinselung gezeigt haben, daf~ bei diesen Tieren eine Immuni tg t sehr viel schwerer zu erreichen ist.

Hartmann (Miinehen). 11"

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Hirszfeld, Ludwik, Wanda Halber, Mieczyslaw Floksztrumpf und Jan Kolodziejski: Zum Wesen der Serumveriinderungen beim Krebs. (Abt. /. Bakteriol. u. Exp. Med., Staatl. Inst./. Hyg. u. II. Chit. Klin., Univ. Warschau.) Bull. internat. Acad. poL Sci., C1. M6d. Nr 6/10, 337--364 (1934).

Verff. untersuchten eine grol~e Anzahl yon klinischen Fallen auf Krebsreaktionen. Es wurden 203 Carcinome, sonst auch Schwangerschaften, TuberkulosefMle und andere Krank- heiten nebst normalen Personen als Kontrolle untersucht. Untersucht wurden diese FMle auf folgende Reaktionen: Die Hirszfe ld-Halbersche Komplementbindungsreaktion mit ausgewahlten Ca-Extrakten, mit Cho]esterin- und mit Rinderherzextrakten (die angewandte Technik wird genau angegeben), die Eis ler -Jakobsche, die Sachssche Lecithinreaktinn, die Dar~nyische Eiweil~hitzealkoholfMlungsreaktion und die WaR. mit cho]esterinisierten Antigenen (nach Mc. I n t o s h hergestellt). Von den 203 Krebsf~l]en reagierten auf Komple- mentbindung mit Ca-Extrakten 97 (48%), mit Cholesterinextrakten 54 (29%), auf F~llung yon Lecithin 22 (16 To ), auf die Reaktion yon D a r s yi 81 (51% ), auf Komp]ementbindung mit Rinderherzextrakt 11 (5%) positiv. Demnach hat sich die Dars Reaktion ebenso spezifisch erwiesen als die Komplementbindung mit Krebsextrakten. Verff. sind der Meinnng, daft die Krebsreaktionen nur das sp~tere Stadium der Krebskrankheit anzeigen. Dies sei selbstverst/~ndlich, da keine Serumreaktion eine Friihdiagncse erlaubt. Von klinischem Stand- punkt aus sind die Ergebnisse unbefriedigend. Man sei bestrebt, die Krebsantigene in des" ZirkuIation serologisch odes" chemisch zu erfassen. Falls aher der Krebs eine zuniichst loka]i- sierte Krankheit ist, so dub keine Krebsantigene in den Kreislauf gelangen, dann ist die Hoff- hung auf eine serologische Reaktion aussichtslos. A. Juhdsz-Schdi/#r (Milano).

Weiss, Emil: Further studies on the eoagulo-floeculation test for malignant tumors. (Weitere Studien fiber die Flockungsreaktion ffir maligne Tumoren.) (Dep. o/Bacteriol. a. Prey. Mcd., Univ. o/ Illinois, Coll. o/ Med, Chicago.) Proc. Soc. exper. Biol. a. Med. 31, 672 674 (1934).

Die friiher (vgl. diese Z. 39, 66) beschriebene Reaktion wird welter ausgebaut. Dars Antigen wird aus fein zerkleinertem Rinderherz nach 3t~tgiger Extraktion mit 95proz. Alkohol bci 37 ~ klar fiitriert und an Tumor-, Lues-, Ikterus-, An/imie- und Normalseren austitriert. Bei sorgf/~ltiger Aufbewahrung bleibt der Antigentiter unver/~ndert. Die Sera werden ent- sprechend ihrem vorher zu bestimmenden H~moglobingehalt in bentimmter Weise zum Ver- such verdiinnt. Eine ges~ttigte NaCi-LSsung wird zubereitet. Die Untersuehung unbekannter Seren geht gleichzeitig mit den entsprechenden Antigen-, Serum- und den Tumor-, Lues-, Ikterus- und An/~mieserumkontrollen vor sich. Nach Ansatz werden alle diese ira Wasser- bud yon 60 ~ fiir 5 Minuten gehalten, dann 1,5 ccm der ges~tttigten NaCI-LSsung zugeffigt. Dabei tritt in allen RShrchen Triibung auf, in der Tumorserumkontrolle entsteht eine dicke Schicht koagulierten Serums, die auf der Oberfl/~che der Flfissigkeit schwimmt. Derartige Flockenbildung in den zu untersuchenden Seren ist stark positiv; die Entstehung feiner Flocken wird a]s schwach positiv abgelesen, w~hrend gleichm~l~ig getrfibte Seren als negativ angesehen werden. Diese Probe ist ffir alle Typen maligner Tumoren verwendbar. Ihre Verbesserung erhSht ihre Empfindliehkeit yon 79% auf 89%. Fuchs (Berlin).

Ib~fiez, Rafael: Studien znr Serologie des Krebses. | . Grundlagen und erste Ergel~- nisse einer neuen Reaktion zur serologisehen Krebsdiagnose. Arch. espafi. Oneo]. 3, 245--256 u. franz. Zusammenfasnung 255 (1933) [Spanineh].

Zur Unternuchung wird Blur des Pat ienten im niichternen.Zustande der Finger- kuppe entnommen und mit Filtrierpapier, wie es zur Lipoidbestimmung naeh B a n g benutzt wird, aufgesogen. Dienes Papier kommt in Filtergl~schen mit Glasversehlui~ und wird noeh vor dem Trockenwerden mit Petroli~ther (Merck) yon 40 ~ Siedepunkt vSllig bedeekt. Die Gl~sehen bleiben 24 Stunden lung bei - -5 his - -10 ~ worauf das Filtrierpapier entfernt wird. Die Gli~schen kommen sodann 24 Stunden lang in den Thermostaten bei 55 ~ um den ~[ther verdunnten zu lassen. Der Rfickstand wird mit 1 cem 95proz. Alkohol und einigen Glasperlen besehiekt, der Stopfen wird paraffiniert, und dan Glas kommt auf die Dauer von 48 Stunden in den Bmtschrank bei 37 ~ wobei einige Male umgesehfittelt wird. 0,8 ecru dieses Extr~ktes wird mit 0,08 ecru einer 1 proz. alkoholischen CholenterinlSsung versetzt und auf etwa 10 Minuten in ein Washer- bad yon 40 ~ genetzt und dann mit 8 ccm physiologineher KochsalzlSsung verdiinnt. Zu dienem Zweek neigt man das R(ihrehen, geht mit einer Pipette bis zum Boden des RShrehcns und l~l]t t~'opfenweise unter leiehtem Schwenken 1 ccm Koehsalzl(isung einflie~en, worauf man den Rest nchnell zugibt. Man miseht noch einmal mit der

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Pipet te durch und verteil t die stets flockenfreie L5sung naeh Bedarf. Die zur Reakt ion benutzten Sera sollen frisch und v511ig klar sein. Sie werden 30 Minuten lang bei 56 ~ inaktiviert . Zur Reakt ion kommt zu jedem Serum ein RShrchen mi t Formolkontrol l - serum, und zu jedem Ex t r ak t eine Kochsalzkontrolle. In gewShnliche Flockungs- rShrehen kommt 0,2 ccm Serum und 0,5 cem Ex t r ak t in noch angew/irmtem Zustand. Jedes RShrchen wird einzeln durehgesehiit telt und 2 Stunden lang in ein Wasserbad yon 37 ~ gebracht. Nach dieser Zeit erfolgt die 1. Ablesung, die 2. nach 24 Stunden Aufenthal t bei Z immer tempera tu r . .Es wird die Flockungsst/~rke abgeleseno Krebssera flocken mi~ Ex t rak ten yon normalem und Krebsblut und in der Regel mit dem eigenen Ext rak t . Normalsera flocken mit keinem Ext rak t . Ex t rak te yon Krebsblut flocken mit Normalseren st/irker als mit Krebsseren, sie weisen also weniger spezifische Lipoide auf. Collier (Berlin).

Allgemeine Therapie. Hiinermann, Th.: Zur biologischen Tumorbehandlung. (14. Jahresvers. d. Ges.

Dtseh. Hals-, Nasen- u. Ohrengirzte [e. V.], Wi~rzburg, Sitzg. v. 17.--19. V. 1934.) Z. Hals- usw. Heilk. 36, Kongr.-Ber., 2. T1, 326--332 (1934).

Berieht fiber die Behandlung yon 10 Oesophaguscarcinomen, 4 I-Iypopharynxcarcinomen, 5 Zungencarcinomen, 2 )~[esopharynxtumoren sarkomatSser Natur, 5 Larynxcarcinomen, 10berkiefercarcinom und 1 malignen Speicheldriisentumor mit dem Pr~parat ,,Fichera 365". Das Pr~parat zeigte einen deutlichen Einflu6 auf das carcinomatSse Gewebe, der sogar zu einem sehr starken~Tumorzerfall fiihren kann, so da~ dutch die Resorptionserscheinungen oder dutch Gef~i~erosion der Patient gesch~digt werden kann. Aus diesem Grunde mu6 durchaus individuell dosiert werden. Collier (Berlin).

Vernes, Arthur: quelques renseignements pour le traitement des eanc~reux. Einige Anweisungen zur Krebsbehandlung.) Arch. Inst. prophyl. 6, 121--125 (1934).

Die Knpferacetatreaktion (Arch. Inst. prophyl. I, 43; 2, 211; 3, 491; 4, 453) ermSglicht die Kontrolle des Erfolges einer chirurgischen oder medikamentSsen Krebsbehandlung. Nach chirurgischer Behandlung sinkt sie bis auf 60 ab und steigt wieder, wenn es zur Ausbildung yon Rezidiven kommt. Bei der medikamentSsen Behandlung kommt es in der Regel nut zu einem zeitweiligen Absinken der Kurve. Collier (Berlin).

Miranda Norgren, E. Guillermo: Behandlungsschema fiir die Behandlung generali- sierter biisartiger GesehwiUste. (Inst. de Med. Exp. para el Estudio y Tratamiento del baincer, Univ., Buenos Aires.) (Madrid, Sitzg. v. 25.--30. X. 1933.) Verh. 1. internat . Kongr. Kampf Krebs 2, 1111--1115 (1933) [Spaniseh].

Miranda Norgren, E. Guillermo: Mal~regeln bei der Behandlung verallgemeinerter Neoplasien. Bo]. Inst. Med. exper. C~nc. Buenos Aires 10, 770--773 u. dtsch. Zu- sammenfassung 774 (1933) [Spanisch].

Lustig, B., und H. Waehteh Versueh einer Methodik zur Priifung yon Snbstanzen auf ihre Eignung fiir die Chemotherapie des Careinoms. I. Mitt. (Chem. Laborat. d. F. A, Pearson-Sti/tung, Wien u. Radiuminst., Krakau.) Biochem. Z. 271, 345--356 (1934).

Es wird ein Programm zur Prfifung yon Krebsheihnitteln entwickelt. Derjenige Teil der geplanten Versuche, der im Reagensglase vorgenommen wird, lehnt sich an die Verfahren der Bestimmung der cytolytischen Wirkung des Normalserums auf Krebszellen und die Be- stimmung der Sehutzwirkung yon Krebskrankenserum nach F r e u n d und K a m i n e r an. Die Technik der Reaktionen wird kurz geschildert und der folgende Versuehsgang vorgeschrieben: 1. Prfifung der cytolytischen Wirkung unter Berficksichtigung der Spezifit~t, aueh in Gegen- wart yon Carcinomserum. 2. Das SchutzvermSgen ffir Krebszellen gegenfiber Normalserum. 3. Die Itemmung des L6sungsvermSgens der Normaldarms~ure, die g]eichfalls die Eigenschaft der Krebscytolyse besitzt. 4. Hemmung des SchutzvermSgens der Maleins~ure und des Krebs- serums in Gegenwart yon Normalserum. 5. Veri~nderungen der Eigenschaften nach Kochen. Ein wirksames Mittel darf keinerlei Schutzwirkung gegenfiber der Lyse von Krebszellen be- sitzen und muB imstande sein, die Sehutzwirkung yon Maleins~ure und Krebsserum herab- zusetzen. Cytolytische Eigenschaft ist nicht unbedingt erforderlich. Daran schliel3t sich die Prfifung im Tierversuch an Impfgeschwiilsten, wobei die Mittel bei saurer und alkalischer Reaktion wirken miissen. Fiir Heilmittel, die unter diesen Bedingungen Wirkung zeigen, kommt eine Priifung beim Krebskranken in Betracht, und zwar wird als objektives Verfahren die 5rtliche Behancllung yon Krebsgeschwiiren der Haut empfohlen. Schnitzer. ~176