serologie

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26 Hoppe, Hans-Dieterieh: Uber maligne Entartung retinierter Hoden. Hamburg: Diss. 1932. 23 S. Zadik, P.: [~ber eine inkretorisehe Funktien der Krebszelle. Acta eancrol. (Buda- pest) 1, 37--42 (1934). Verf. nimmt an, dab der Tumor stats dutch ein Agens entsteht. Dieses ist an Hgmoglobin oder Ne~rolipoide adsorbier~ und vielleicht als vermehrungsfghiges Ferment des pathologisehen Wachstums, als ein Nekrohormon anzusehen. Die ~ber- tragung dutch die Placenta auf den Fetus ist wahrscheinlieh, mSglieherweise besteht aueh eine Infektionsgefahr dutch Aushusten des Agens. Die Analogie zwisehen dem infiltrativen Waehstum der Placenta und dam der Xrebszelle wird erwiihnt, Auxin als natiirliehes Waehstumshormon angesehen. Prinzipielle Untersehiede zwisehen artefiziellen und Spontantumoren bestehen nieht. Druclcrey (Berlin). Serologie. M endeleefi, P.: Immunit6 passive et cancer. (Passive Immunisierung und Krebs.) (Laborat. de Physique Biol., Bruxelles.) C. r. Soe. Biol. Paris 117, 814--816 (1934). In friihereu Untersuehungen war festgestellt worden, dug der PreBsaft yon Meer- sehweinehensarkom fraktioniert werden kann. Bei p~ 4,2 entsteht ein Niedersehlag, der -- abzentrifugiert mad bei pu 8,2 gel6st -- tumorwaehstumshemmende Eigenschaften vorweist; der Abgug nach dem Zentrifugieren besitzt tumorwaehstumsf6rdernde. Wird der Ietztere normalen Meerschweinehen oder Kaninehen wiederholt intraperitoneal eingespritzt, so entstehen in ihnen Antik6rper gegen dieses Antigen; Extrakte ihrer Organe prieipitieren mit der verwendeten Fraktion des TumorpreBsaftes in vitro; Extrakte yon Leber und Mi!z am stgrksten. Da damit anzunehmen war, dab diese beiden Organe am stgrksten bei der Antik6rper-bildung beteiligt seien, werden sie -- yon mit 6 intraperitonealen Injektionen, wie vorher beschrieben, immunisierten Meersehweinehen oder Kaninchen entnommen -- in ihrem zehnfachen Volumen Locke-L6sung zerrieben und dann abzentrifugiert. Der einem Nee> schweinchen friseh entnommene Tumor wird zerkleinert und mit der gleiehen Menge des Zentri- fugatabgusses yon der Leber des immunisierten Meerschweinchens oder Kaninehens gemiseht; die Mischung wird naeh I0 Ninutea normalen jungen Meerschweinchen subeutan eingespritzt. Von drei Serien yon Meersehweinehen, jede zu 15 Tieren, erhiett die erste 2 ecru der Mischung des zerkleinerten Sarkoms mit dam Lebersaft eines immunisierten Neerschweinehens; die zweite 2 ecm der Mischung des Sarkoms mit Lebersaft eines immunisierten Kaninehens; die dritte die gleiehe Menge des Sarkoms mit Loeke-L6sung, als Kontrolle. 40 Tage n~ch der Impfung ergab die 1. Serie 50 %, die 2. Serie 26 %, die 3. Serie 70 % positiver Fglle. Der Leber- salt des immunisierten Kaninehens verhindert also noeh stgrker das Angehen der Tumoren als der des imnmnisierten Meersehweinchens. Anch die Beeinflussung bereits angegangener Sarkome bei Meersehweinehen dutch Lebersaft yon immunisierten Meersehweinchen oder Kaninchen ergab Wachstumshemmung im gleichen Sirme. Sehlieglieh wurde noch die Wirkung yon Lebe,'- und Milzsaft immunisierter Kaninchen vergliehen: Sarkomimpfmaterial wnrde mit Lebersaft oder Milzsa.ft eines immunisierten Kaninchens vermischt und injiziert; bei den Kon- tro]len wurde das Sarkommaterial mit Leber- bzw. Milzsaft eines normalen Kaninchens ver- impft. 40 Tage nach der Imp{ung erg~b die I. Serie (Sarkom + Lebersaft des immunisierten Kaninehens) 36%, die 2. Serie (Sarkom + Lebersaft des normalen Kaninehens) 57 % positive Fglle. Die 3. Serie (Sarkom + Milzsaft des immunisierten Kaninehens) ergab 13%, die 4. Serie (S~rkom + Milzsaft des normalen Kaninehens) 58 % positiver Fglle. Die waehstnlnsf6rdernde FrM~tion yon SarkompreBsaft besitzt also Antigeneigenschaften und 15st bei normalen Kanin- chert die Bildung yon entsprechendem Antik6rper in Leber und Milz aus, yon denen die letztere die stgrkste Wirkung hat. Mit diesen k6nnen Meerschweinchen passiv gegen das Sarkom immunisiert werden. (Vgl. diese Z. 34, 236 u. 237.) ]guchs (Berlin). Sassi, Rodolto: 8ul eomportamente della reazione di Friedinann nei tumori della s[era genitale semminile. (l~ber das Verhalten der Reaktion yon Friedmann bei Tu- moren der weibliehen Genitalien.) (Istit. di Anat. e Biol. Pat. ,,C. Golgi" e Reparto Ostetr.-Gineeol., Sped. Cir., Brescia.) Clin. ostetr. 116, 541--547 (1934). Die Friedmannsehe Reaktion hat in 400 in Brescia durchgeliihrten Untersuehun- gen bei Schwangersehaft in verschiedenen P]aasen und bei verschiedenen gyngkolo- gisehen Erkrankungen kein Fehlresultat ergeben. Es wurden in der Folge 40 :Fglle yon Tuinoren des weibliehen Genitales, und zwar 17 Portioearcinome, 1 Uterussarkom, 1 Myoln des Uterus, 1 Parovarialeyste, 40varialeysten und I Adenoeareinom des Ovars untersueht. Die ersten 10 Fiille, bei denen je 10--15 ecru Ham injiaiert wurden, ergaben

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Hoppe, Hans-Dieterieh: Uber maligne Entartung retinierter Hoden. Hamburg: Diss. 1932. 23 S.

Zadik, P.: [~ber eine inkretorisehe Funktien der Krebszelle. Acta eancrol. (Buda- pest) 1, 37--42 (1934).

Verf. n immt an, dab der Tumor stats dutch ein Agens entsteht. Dieses ist an Hgmoglobin oder Ne~rolipoide adsorbier~ und vielleicht als vermehrungsfghiges Ferment des pathologisehen Wachstums, als ein Nekrohormon anzusehen. Die ~ber- tragung dutch die Placenta auf den Fetus ist wahrscheinlieh, mSglieherweise besteht aueh eine Infektionsgefahr dutch Aushusten des Agens. Die Analogie zwisehen dem infil trativen Waehstum der Placenta und dam der Xrebszelle wird erwiihnt, Auxin als natiirliehes Waehstumshormon angesehen. Prinzipielle Untersehiede zwisehen artefiziellen und Spontantumoren bestehen nieht. Druclcrey (Berlin).

Serologie. M endeleefi, P.: Immunit6 passive et cancer. (Passive Immunisierung und Krebs.)

(Laborat. de Physique Biol., Bruxelles.) C. r. Soe. Biol. Paris 117, 814--816 (1934). In friihereu Untersuehungen war festgestellt worden, dug der PreBsaft yon Meer-

sehweinehensarkom fraktioniert werden kann. Bei p~ 4,2 entsteht ein Niedersehlag, der - - abzentrifugiert mad bei pu 8,2 gel6st - - tumorwaehstumshemmende Eigenschaften vorweist; der Abgug nach dem Zentrifugieren besitzt tumorwaehstumsf6rdernde. Wird der Ietztere normalen Meerschweinehen oder Kaninehen wiederholt intraperitoneal eingespritzt, so entstehen in ihnen Antik6rper gegen dieses Antigen; Extrakte ihrer Organe prieipitieren mit der verwendeten Fraktion des TumorpreBsaftes in vitro; Extrakte yon Leber und Mi!z am stgrksten. Da damit anzunehmen war, dab diese beiden Organe am stgrksten bei der Antik6rper-bildung beteiligt seien, werden sie - - yon mit 6 intraperitonealen Injektionen, wie vorher beschrieben, immunisierten Meersehweinehen oder Kaninchen entnommen - - in ihrem zehnfachen Volumen Locke-L6sung zerrieben und dann abzentrifugiert. Der einem Nee> schweinchen friseh entnommene Tumor wird zerkleinert und mit der gleiehen Menge des Zentri- fugatabgusses yon der Leber des immunisierten Meerschweinchens oder Kaninehens gemiseht; die Mischung wird naeh I0 Ninutea normalen jungen Meerschweinchen subeutan eingespritzt. Von drei Serien yon Meersehweinehen, jede zu 15 Tieren, erhiett die erste 2 ecru der Mischung des zerkleinerten Sarkoms mit dam Lebersaft eines immunisierten Neerschweinehens; die zweite 2 ecm der Mischung des Sarkoms mit Lebersaft eines immunisierten Kaninehens; die dritte die gleiehe Menge des Sarkoms mit Loeke-L6sung, als Kontrolle. 40 Tage n~ch der Impfung ergab die 1. Serie 50 %, die 2. Serie 26 %, die 3. Serie 70 % positiver Fglle. Der Leber- salt des immunisierten Kaninehens verhindert also noeh stgrker das Angehen der Tumoren als der des imnmnisierten Meersehweinchens. Anch die Beeinflussung bereits angegangener Sarkome bei Meersehweinehen dutch Lebersaft yon immunisierten Meersehweinchen oder Kaninchen ergab Wachstumshemmung im gleichen Sirme. Sehlieglieh wurde noch die Wirkung yon Lebe,'- und Milzsaft immunisierter Kaninchen vergliehen: Sarkomimpfmaterial wnrde mit Lebersaft oder Milzsa.ft eines immunisierten Kaninchens vermischt und injiziert; bei den Kon- tro]len wurde das Sarkommaterial mit Leber- bzw. Milzsaft eines normalen Kaninchens ver- impft. 40 Tage nach der Imp{ung erg~b die I. Serie (Sarkom + Lebersaft des immunisierten Kaninehens) 36%, die 2. Serie (Sarkom + Lebersaft des normalen Kaninehens) 57 % positive Fglle. Die 3. Serie (Sarkom + Milzsaft des immunisierten Kaninehens) ergab 13%, die 4. Serie (S~rkom + Milzsaft des normalen Kaninehens) 58 % positiver Fglle. Die waehstnlnsf6rdernde FrM~tion yon SarkompreBsaft besitzt also Antigeneigenschaften und 15st bei normalen Kanin- chert die Bildung yon entsprechendem Antik6rper in Leber und Milz aus, yon denen die letztere die stgrkste Wirkung hat. Mit diesen k6nnen Meerschweinchen passiv gegen das Sarkom immunisiert werden. (Vgl. diese Z. 34, 236 u. 237.) ]guchs (Berlin).

Sassi, Rodolto: 8ul eomportamente della reazione di Friedinann nei tumori della s[era genitale semminile. (l~ber das Verhalten der Reaktion yon Friedmann bei Tu- moren der weibliehen Genitalien.) (Istit. di Anat. e Biol. Pat. ,,C. Golgi" e Reparto Ostetr.-Gineeol., Sped. Cir., Brescia.) Clin. ostetr. 116, 541--547 (1934).

Die F r i e d m a n n s e h e Reaktion hat in 400 in Brescia durchgeliihrten Untersuehun- gen bei Schwangersehaft in verschiedenen P]aasen und bei verschiedenen gyngkolo- gisehen Erkrankungen kein Fehlresultat ergeben. Es wurden in der Folge 40 :Fglle yon Tuinoren des weibliehen Genitales, und zwar 17 Portioearcinome, 1 Uterussarkom, 1 Myoln des Uterus, 1 Parovarialeyste, 40var ia leys ten und I Adenoeareinom des Ovars untersueht. Die ersten 10 Fiille, bei denen je 10--15 ecru H a m injiaiert wurden, ergaben

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durchwegs ein negatives Resultat; unter den folgenden 30 F/~llen, bet denen 18--20 ccm verwendet wurden, ergaben sich 5 positive Proben, und zwar bet einem adenopapill/~ren Carcinom des Ovars, bet 3 inoperablen Portioeareinomen and bet 1 Myom des Uterus. Verwendet wurden erwachsene weibliche Kaninchen yon 2 kg KSrpergewieht, deren Ovarien vorher durch Laparotomie untersucht worden waren; die Gesamtdosis wurde auf einmal intravenSs injiziert und die Probe naeh 48 Stunden abgesehlossen. Es hubert also die erhShten Harndosen eine relativ hohe Anzahl yon unspezifisch positiven Re- aktionen ergeben, wodurch sich die Reaktion als eine an die Quantit/it gebundene kennzeichnet. Als Kontrolle wurde die gleiche Reaktion durchgdiihrt mit dem Itarn yon 20 Knaben, 20 M/~dehen, 20 erwaehsenen Mi~nnern and 40 gesunden, nicht sehwan- geren Frauen, davon 20 nach und 20 vet der Menopause; in allen diesen Fiillen war die Reaktion auch mit 15, 18 und 20 ccm negativ. Ein Vorschlag, die F r i edmannsche Reaktion quantitativ auszuwerten, ist bereits yon T r e t t e n e r o gemacht worden, der eine Kanineheneinheit jene ttormonmenge nennt, die, in 0,3 ccm ttarn enthalten und pro Kilogramm Kaninchen injiziert, eine positive Reunion hervorzurufen imstande ist. Er nimmt diese Menge als Normalgehalt des Harns ether normalen Sehwangeren an. Es wiirde also eine solche in 1 1 Harn 3333 Einheiten ausscheiden. Zocchi land bet einer Nachuntersuchung bereits bet 0,05 ccm normalen Schwangerenharns eine Einheit, die pro Kilogramm Kaninchengewicht geniigt, Follikelblutungen hervorzurufen. S a s si hat an 5 Fiillen yon Tubenschwangerschaften die cluantitative Auswertung der F r i ed - mannsehen Reaktion durchgefiihrt und dabei wesentlieh niedrigere Hormonmengen als bet normalen Sehwangeren, ni~mlich 55--666 Einheiten im Liter festgestellt. Er glaubt, da$ diese quantitative Auswertung zu differentialdiagnostischen Zwecken unter Umst/inden gut verwertbar w/~re. Schiller (Wien).o

Pieeo, A., e L. Rigoletti: Resistenza globulare dei ratti portatori di sarcoma da innesto. (Die osmotische Resistenz der roten BlutkSrperchen bet Impfsarkom tragenden Rat~en:) (Centre Tumori, Osp. di S. Giovanni Battista e d. Cittd, Torino.) Cancro 5, 140--149 (1934).

6--7 Monate alten miinn]ichen weiSen Ratten wurde ein Impfsarkom geimpft, das eine 90proz. Ausbente ergib$ und in 1 Mona~ e~wa zum Tode des Tieres fiihrt; nur bet ether kleineren Anzahl der Tiere regrediert der Tumor nach einer Periode schnellen Wachstums. Die Bestimmung der Resistenz der roten Blutk0rperchen wurde gleich vor der Impfung vor- genommen und dann 5~gig wiederholt. Es zeigte sich, da~ gegen den 15. Tag nach der Impfung die l~esistenz anzusteigen beginnt, w/ihrend der H~matometerwert (Sahli) schon einige Tage naeh der Impfung langsam niedriger wird und bis zum Tode des Tieres rapide sinkL Ms der Tumor grS~er geworden ist. Bet Regression des Tumors sind die InitiMvorgange reversibe]: die Resistenz sinkt und der H/~mometerwert steigt wieder an. DiG An~mie tier Impfratten hat die Charaktere tier sekund~ren An/irate. A. Juh~sz-Sch4//er.

Haddow, Alexander: Erythrocyte individuality in relation to the transplantation of an induced fowl sarcoma. (Erythrocytenindividualiti~t in Beziehung zur Ober~ pflanznng eines kiinstlich erzeugten ttiihnersarkomes.) (Dep. o/ Bacteriol., Univ., Edinburgh.) J. of Path. 39~ 345--358 (1934).

Das Sarkom entwiekelte sich nach der intramuskuli~ren Injektion yon 1:2:5:6-Dibenz- anthraeen bei Kfihnern. Von vornherein erschien es sehr nnwahrscheinlieh, dM~ die Blut- gruppen des Spenders und Empfi~ngers besonderen Einflu8 auf das Angehen des Transplantates hubert sollten. Es wurde aueh dureh die Un~ersuchungen kein Beweis daffir erbr~cht, da$ das Schicksal des Transplantates wesentlich beeinfluBt wird durch die Gleichartigkeit oder Ungleichartigkeit yon Spender- und Empfi~ngertieren hinsichtlieh des AgglutinogengehMtes ihrer Erythrocyten, sogar wenn in den retch Blutzellen des Spenders vorhandene Kempo- nenten in denen des Empf~ngers fehlen. Hieronymi (KSnigsberg i. Pr.). o

A1]gemeine Therapie. Maisin, Joseph: L~gislation g~n~rale centre le cancer. (Allgemeine Gesetzgebung

zur Krebsbek~impfung.) Arch. ]~leetr. m6d. 42, 161--187 (1934).

Karlin, M. I.: Die neusten Striimungen in der Behandlung biisartiger Geschwiilste. Sever. Ren~genol. l, 111--126 u. dtsch. Zasammenfassung 126 (1934) [Russisch].