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Gestaltung von Arbeitsblättern Skript für Kursteilnehmende © Iwan Schrackmann, 2010

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Page 1: SKRIPT Gestaltung von Arbeitsblättern · 5 2.3 Didaktische Fragen zum Arbeitsblatt Ernst Lobsiger (1995) hat in der Neuen Schulpraxis folgende Checkliste von Fragen zusammenge-stellt,

Gestaltung von Arbeitsblättern Skript für Kursteilnehmende

© Iwan Schrackmann, 2010

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Inhaltsverzeichnis 1. Das beste Arbeitsblatt ist ein weisses!................................................................................................. 3 2. Didaktik des „Arbeitsblattes“ .............................................................................................................. 4

2.1 Funktionen des Arbeitsblattes ....................................................................................................... 4 2.2 Vorteile und Nachteile von Arbeitsblätter..................................................................................... 4 2.3 Didaktische Fragen zum Arbeitsblatt ............................................................................................ 5 2.4 Kriterienliste für gute Arbeitsblätter ............................................................................................. 7 2.4 Kriterienliste für gute Arbeitsblätter ............................................................................................. 7 2.5 Unterrichtsorganisatorische Hinweise zum Einsatz von Arbeitsblättern ..................................... 8

3. Arbeitsaufträge .................................................................................................................................... 9 3.1 Thesen und Checkfragen ............................................................................................................... 9 3.2 Vorschläge für gute Arbeitsaufträge ........................................................................................... 10 3.3 Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten ohne Arbeitsblätter .......................................................... 13 3.3 Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten ohne Arbeitsblätter .......................................................... 14

4. Tipps zur Gestaltung und Lesefreundlichkeit.................................................................................... 15 4.1 Typografie – Die Kunst, einen Text gut lesbar zu gestalten ....................................................... 15 4.2 Erster Fehler: Textlöcher durch Blocksatz in schmalen Spalten ................................................. 15 4.3 Zweiter Fehler: Zu grosser oder zu geringer Zeilenabstand........................................................ 15 4.4 Dritter Fehler: Zu geringer Abstand zwischen Rahmen und Text............................................... 16 4.5 Vierter Fehler: Zu lange Zeilen ................................................................................................... 16 4.6 Fünfter Fehler: Zu viele verschiedene Schriften ......................................................................... 16 4.7 Sechster Fehler: Unterstreichen von Titeln, Verwendung der Stile ............................................ 17 4.8 Siebter Fehler: Verwendung von Leerschlägen zum Einrücken von Text .................................. 17

5. Verständlichkeit................................................................................................................................. 18 5.1 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Verständlichkeit ........................................................... 18 5.1 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Verständlichkeit ........................................................... 19 5.2 Einfachheit................................................................................................................................... 20 5.3 Gliederung – Ordnung................................................................................................................. 21 5.4 Kürze - Prägnanz ......................................................................................................................... 22 5.5 Anregende Zusätze ...................................................................................................................... 22

6. Arbeitsblättergestaltung mit Computerprogrammen ......................................................................... 23 6.1 Zarb ............................................................................................................................................. 23 6.2 WordSearch ................................................................................................................................. 24 6.3 Puzzlemaker ................................................................................................................................ 26 6.4 Zeitsparer Mathematik I und II.................................................................................................... 30 6.5 Automatisch generierte Rechenübungen mit Excel..................................................................... 32 6.5 Schweizer Schulschriften ............................................................................................................ 33

Literaturverzeichnis............................................................................................................................... 34

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1. Das beste Arbeitsblatt ist ein weisses Einige einleitende Gedanken zum häufigsten Unterrichtsmedium

Arbeitsblätter haben Hochkonjunktur

Die Flut von Arbeitsblättern, die heute auf die Schülerinnen und Schüler aller Stufen herun-terprasselt, ist enorm. Schon Erstklässler wer-den, je nach Erstlese- und Rechenlehrgang, leicht mir über 200 Arbeitsblättern pro Jahr bedient. Noch nie gab es so viel gutes (und weniger gutes) Material auf dem Markt. Noch nie haben Lehrpersonen derart viel Zeit aufge-wendet für die eigene Gestaltung von sinnvol-len (und weniger sinnvollen) Arbeitsmitteln, weil die Technik (Computer, Scanner, Kopier-apparate) die Herstellung und Verbreitung von Unterrichtshilfen so begünstigt und leicht ge-macht hat.

Die neusten lernpsychologischem Erkenntnisse und die Anwendung von erweiterten Lernfor-men schreien geradezu nach Arbeitsunterlagen, die selbstständiges und selbsttätiges Lernen ermöglichen.

Gefahren lauern

Neben den unbestrittenen Vorteilen (Selbst-ständigkeit, Situationsanpassung, Individuali-sierung und Differenzierung, ökonomische Nutzung der zur Verfügung stehenden Zeit) dürfen mögliche Nachteile nicht übersehen werden. Arbeitsblätter können:

• den Unterrichtsverlauf gängeln, • zur rein rezeptiven Arbeit verleiten, • Lern- und Arbeitsergebnisse vortäu-

schen, • die Lehrperson von primären Aufga-

ben absorbieren, • dazu führen, dass sich die Schülerakti-

vität im blossen Abschreiben er-schöpft.

Qualität gefragt

Nicht die Quantität der verwendeten Arbeits-blätter ist für den Lernerfolg entscheidend. Nur deren sachliche und gestalterische Qualität, deren zielstrebige Erarbeitung und die richtige Einbettung im Gesamtkontext des Lernprozes-ses vermögen die Schüler optimal zu fördern. So lautet die Kernfrage vor der Erstellung oder dem Einsatz eines Arbeitsblattes immer: Braucht es überhaupt ein Arbeitsblatt? Sind Alternativen nicht besser, zielwirksamer und effektiver?

Der Ausspruch „Das beste Arbeitsblatt ist ein weisses.“ ist zumindest überdenkenswert. Und der Auftrag würde heissen: „Macht einen Flie-ger daraus!“ Und was soll daran so gut sein? Vielerlei. Vier Beispiele:

• Die Schülerinnen werden bei ihrem Vorwissen abgeholt. Sie müssen es au-tomatisch einbringen.

• Sie erarbeiten handelnd das Produkt. Das geht gar nicht anders. Und dabei erfahren sie so allerlei über Papier, Falten, Fliegen und was es bringt, ein-fach nochmals anzufangen.

• Sie arbeiten selbstständig. • Die Lernkontrolle ist inbegriffen und

erst noch sofort für alle ersichtlich: Beim abschliessenden Fliegenlassen der Papierflieger ist sofort klar, wer das Ziel erreicht hat und wer nicht, auch im ursprünglichen Sinn des Wor-tes.

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2. Didaktik des „Arbeitsblattes“ Die zunehmende (kognitive, soziale, auch kulturelle) Individualisierung von Lernprozessen, die sich als notwendig erweisende Differenzierung von Zielen, Inhalten und Methoden (selbst an homogenen Schultypen) und die Autonomisierung der Einzelschulen haben zur Zurückdrängung des klassischen Mediums „Schulbuch“ und zur Verbreiterung des Mediums „Arbeitsblatt“ geführt (Von Martial & Ladenthin, 2002, 155).

Unter einem Arbeitsblatt wird ein einzelnes, schriftlich, rechnerisch oder bildlich gestaltetes, zumeist identisch, gelegentlich passend variiert vervielfältigtes bzw. individuell gepasstes Medium aus Papier verstanden. Meyer (2003, 307) bringt es auf den Punkt: „Ein Arbeitsblatt ist ein didaktisch strukturier-ter, schriftlich, rechnerisch oder bildnerisch zu lösender Arbeitsauftrag. [...]. Die blosse Kopie [...] ist noch kein Arbeitsblatt.“ Das heisst: Zu (fast) jedem Arbeitsblatt gehört auch ein Arbeitsauftrag.

2.1 Funktionen des Arbeitsblattes Arbeitsblätter können verschiedene didaktische Funktionen haben, je nachdem, an welcher Stelle und zu welchem Zweck ein Arbeitsblatt im Unterrichtsprozess eingesetzt wird (vgl. Von Martial & La-denthin, 2002, 159 ff). Folgende Tabelle gibt einen Überblick:

Einführung in ein Thema

Das AB wird zu Beginn der Beschäftigung mit einem neuen Thema eingesetzt, um ein erstes Problembewusstsein zu schaffen

Information Das AB enthält Sachtexte, literarische Texte, Quellentexte, Informationen zum Lektionsthema, Abbildungen, Statistiken, Regeln, Merksätze, Lernbilder, Zu-sammenfassungen, usw.

Wiederholung, Übung

Das AB enthält Aufgaben zur Bearbeitung eines neuen Lernstoffes oder Übun-gen zum Lernstoff, der noch gefestigt werden muss.

Protokoll und Arbeitsablauf

Das AB enthält eine genaue Beschreibung des Arbeitsablaufes, z.B. Angaben, Skizzen zu Versuchsordnungen, Materiallisten... oder einen Raster für das Ein-tragen der Versuchsergebnisse oder Beobachtungen.

Lernzielkontrolle Das AB enthält Kontrollfragen und Anwendungsaufgaben, die aufzeigen sollen, ob das Lernziel erreicht worden ist.

2.2 Vorteile und Nachteile von Arbeitsblätter Vorteile Nachteile

Mit dem Arbeitsblatt kann die Lehrperson den Stoff genau auf die Situation einer Klasse anpassen.

Für relativ wenig Inhalt und Information wird viel Papier verbraucht.

Das Arbeitsblatt erleichtert die Korrekturarbeiten. Wenn nur mit Arbeitsblättern gearbeitet wird, lernen die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Bü-chern nicht.

Arbeitsblätter erleichtern den Schülerinnen und Schü-lern das Lernen. (Prüfungsstoff = diese AB)

Photokopien sind relativ teuer.

Mit dem Arbeitsblatt spart die Lehrperson während der Lektion Zeit. Anstelle von aufwendigen Abschreib- und Zeichenübungen können klärende und vertiefende Gespräche geführt werden.

Arbeitsblätter können die Schülerinnen und Schüler verwöhnen, zur Passivität erziehen, zum oberflächli-chen Arbeiten verleiten oder auch überfüttern.

Arbeitsblätter ermöglichen eine innere Differenzierung. ... die leider nur selten wahrgenommen wird. Arbeitsblätter, die als Hausaufgabe zu erledigen sind, geben den Eltern einen Einblick in die Lernprozesse und Unterrichtsinhalte der Schule.

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2.3 Didaktische Fragen zum Arbeitsblatt Ernst Lobsiger (1995) hat in der Neuen Schulpraxis folgende Checkliste von Fragen zusammenge-stellt, die er bei der Gestaltung von Arbeitsblättern beachtet:

1. Braucht es überhaupt ein Arbeitsblatt? Bevor ich mich ans Pult setze, kommt die Frage immer zuerst: Sind die Alternativen nicht besser? (Natürlicher Diktieranlass, Wandtafel, Folie, Wandposter, Dia (auch von Bilderbuchseite).

2. Welche Lernziele will ich mit diesem Ar-beitsblatt erreichen? Wird damit neues Wis-sen vermittelt mit Text und anschliessenden Sinnerfassungsfragen? Wird das Blatt nur schnell ausgefüllt und dann weggeschmis-sen oder soll es als Merkblatt immer wieder beachtet werden?

3. Wie soll das Arbeitsblatt didaktisch auf-gebaut sein? Soll es neues Wissen vermit-teln? Soll geübt werden? Entscheide ich mich für einen Lückentext, obwohl in den letzten Jahren diese Übungsform in den Hintergrund trat. Wenn in die Lücke aber ein ganzes Wort eingesetzt werden muss, ist dies immer noch eine gute Übungsform. (Wenn hingegen nur ein einziger Buchstabe in die Lücke gesetzt werden muss (v/fiel, P/paar) so hat man schon mit Raten 50% Erfolgschancen. Dann ist diese Art abzu-lehnen). Oder sind auf dem Arbeitsblatt „richtig/falsch“-Behauptungen, Multiple-Choice-Aufgaben, sind es offene Fragen, die einen ganzen Satz als Antwort verlan-gen, sind es Textteile, die zeitaufwendig auseinander geschnitten werden müssen, um in die richtige Reihenfolge gebracht zu werden? Oder ist Hauptteil des Arbeitsblat-tes eine schöne Skizze? Es gibt auch Lehr-kräfte, die seitenweise aus (ausser-kantonalen) Lehrmitteln Sachinformationen in Form von Arbeitsblättern den Kindern vermitteln.

4. Soll das Arbeitsblatt direkt beschriftet werden? Früher gab es Arbeitsblätter mit wenig Text, dafür anschliessend mit 20 o-der mehr (zu) engen Linien oder (zu) klei-nen Lücken. Warum musste dieses Blatt noch durch die Kopiermaschine, wenn die Kinder 80% selber beschriften mussten? Heute sind die Fragen, Impulse und Aufga-ben meist dicht auf einem Blatt zusammen-gefasst und die Antworten werden (natür-lich mit den gleichen Nummern versehen) auf ein separates Blatt gelöst.

5. Können die Arbeitsblätter selbständig gelöst werden? Eine weit verbreitete Unsit-te ist es, dass in zahlreichen Klassen jedes Arbeitsblatt noch mündlich vorgekaut, er-klärt wird, obwohl die Anweisungen klar schriftlich formuliert wurden. Immer häufi-ger sollte es im Unterricht heissen: „Für den Rest der Stunde gebe ich euch ein Arbeits-blatt. Ich will gar nichts dazu sagen. Ihr seid ja findige Detektive und findet selber her-aus, was zu tun ist. Wenn ihr nach drei Mi-nuten den Arbeitsauftrag noch nicht ver-standen habt, fragt ihr (den Banknachbarn oder) mich.“

6. Kann mit meinem Arbeitsblatt individuali-sierend gearbeitet werden? Wir wissen es längst, wenn die schwachen Kinder ständig überfordert werden, die Leistungsstarken meist unterfordert sind, so ist dies keine ge-rechte, gute Schule. Natürlich ist es kaum möglich, zum gleichen Thema drei Arbeits-blätter auszuarbeiten, für die schwachen, mittleren und guten Kinder der Klasse. Dies ist aber auch nicht nötig. Mit didaktischer Kreativität lassen sich auch mit wenig Auf-wand verschieden anspruchsvolle Arbeits-blätter gestalten, beispielsweise bei Lücken-texten. 1. Schritt: Ich entwerfe einen Lückentext, klebe drei Sterne darauf und kopiere das Arbeitsblatt siebenmal für die leistungs-stärksten Kinder 2. Schritt: Ich löse einen Stern vom Blatt (= jetzt ist es also noch ein 2-Stern-Arbeits-blatt, schreibe in die Lücken die Anfangs-buchstaben und kopiere für die sieben mit-telstarken Kinder der Klasse. 3. Schritt: Auf dem Original entferne ich nochmals einen Stern (= 1-Stern-Arbeits-blatt) und schreibe die Lösungswörter ver-streut auf den unteren Blattrand des Origi-nals. Diese Fassung ist für den schwächsten Klassenteil bestimmt, der damit auch ein Erfolgserlebnis hat, auch neue Fakten ken-nen lernt und auch übt. Nicht nur bei diesen Lückentext-Arbeitsblättern, sondern bei je-dem guten Arbeitsblatt lässt sich mit etwas didaktischer Kreativität individualisieren!

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7. Lässt sich das Arbeitsblatt leicht korrigie-ren? Kann ich eine Musterlösung beim Lehrerpult auflegen, damit die Kinder mit der Selbstkorrektur nicht „verschlimmbes-sern“? Oder ist eine Folie möglich, die auf die bearbeiteten Blätter zur Korrektur ge-legt werden kann?

8. Ist das Arbeitsblatt eine „Visitenkarte“? Wenn dieses Arbeitsblatt daheim auftaucht, ist es bezüglich Gestaltung, Rechtschrei-bung, Stil, Illustration, didaktischer Aufbe-reitung eine gute Referenz für meinen Un-terricht? Und wenn dieses Arbeitsblatt ne-ben dem Kopierer liegen bleibt und alle Lehrkollegen es sehen, ist mir das dann peinlich? Oder wenn am Besuchsmorgen die Schulpflege meine gesammelten Ar-beitsblätter wohlwollend-kritisch analysiert, bekomme ich dann einen roten Kopf? Hauptkritikpunkte: • Rechtschreibe- und Stilfehler auf den

Arbeitsblättern, z.B. das „Du“ in Ar-beitsanweisungen wird fälschlicher-weise gross geschrieben, was seit 1999 nicht einmal mehr in Briefen zulässig ist. Es muss also heissen: „Kannst du alle Nomen herausschreiben?“

• Zuwenig Platz in Lücken und auf Li-nien für die Schülerantworten, ebenso in Sprechblasen.

• Keine vorbildliche Schulschrift. • Grafische Gestaltung mangelhaft, z.B.

reine Buchstabenwüste. Es gibt dicke Schnipselbücher (z.B. von der „neuen Schulpraxis“). Auf dem Arbeitsblatt soll die Illustration nicht nur belanglo-se Beigabe sein, sondern z.B. mit einer von den Kindern ausgefüllten Sprech-blase oder Bildlegende zusammenfas-sen, erklären oder erheitern.

9. Sind Aufwand und Ertrag beim Arbeits-blatt in einem vernünftigen Verhältnis? Be-sonders junge Kolleginnen sitzen eine Stunde am Pult und gestalten ein schönes Arbeitsblatt, das dann in fünf Minuten ge-löst wird... Wie kann dieses Missverhältnis korrigiert werden? Sicher nicht, indem wir Minimalisten werden, sondern zusammen-arbeiten. Wenn ich mein Arbeitsblatt vier Kolleginnen geben kann und dafür vier zu-sätzliche, sinnvolle, sorgfältige Arbeitsblät-ter bekomme, so geht mein Zeitbudget auf, ich habe mehr Zeit für die Kinder und El-terngespräche.

10. Erfinde ich das Rad neu? Kenne ich die Arbeitshilfen zu den obligatorischen Lehr-mitteln? Kenne ich die Lehrmittel der Nachbarkantone, von ILZ, Schubi, Ingold, den Stufenverbänden oder der Schweizeri-schen Bildungsserver, usw.? Noch nie hatte es so viel gutes Material auf dem Markt, (das ich gleichwohl kritisch evaluieren muss).

11. Schreiben die Kinder mehr eigene zu-sammenhängende Texte zu einem Thema oder lösen sie mehr Arbeitsblätter? Wir fin-den, dass eigene Texte (auch als Lückentext von der Wandtafel, oder nach einer Stich-wortliste/Wörterturm am Hellraumprojek-tor, diktiert oder selber aus einem Buch he-rausgeschrieben usw.) mehr ganzheitliches Lernen bringen, als wenn als Antwortauto-mat ständig nur Lücken auf Arbeitsblättern gefüllt werden.

12. Es ist für die Schülerinnen und Schüler hilfreich, Arbeitsblätter zu einer Unter-richtsreihe (oder zu einem Fach) immer mit einem gleichen „Kopf“ auszustatten, einem Zeichen oder Bild von hohem Wieder-erkennungswert. Schülerinnen und Schüler sollten ihren Namen eintragen können, da-mit gefundene (lose) Blätter zurückgegeben werden können. Arbeitsblätter sollten da-tiert sowie endzahlbezogen durchnumeriert werden (z.B. Tiere im Wald 1/14 (I. Halb-jahr 2006) usw. (vgl. Von Martial & La-denthin, 2002, 181f.).

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2.4 Kriterienliste für gute Arbeitsblätter Arbeitsblätter sollten sorgfältig gestaltet und ebenso sorgfältig kopiert werden. Nachlässige Kopien signalisieren dem Schüler, dass auch der Inhalt nicht so wichtig genommen wird. Kopien aus Büchern sollten ohne schwarze Ränder oder dunkle Mittelstreifen sein, man sollte den Textbereich kopieren, ausschneiden, aufkleben und dann erneut kopieren - wenn man ihn nicht gleich einscannt und mit ei-nem entsprechenden Programm bearbeitet (vgl. Von Martial & Ladenthin, 2002, 181f.).

Didaktische Kriterien 1. Das AB gibt den Schülerinnen und Schüler Gelegenheit zu Aktivität und Selbsttätigkeit. 2. Der Arbeitsauftrag ist verständlich formuliert. (Die Schülerinnen und Schüler wissen genau

und ohne weitere Erklärungen, was sie machen müssen.)

3. Der Arbeitsauftrag ist stufengemäss (d.h. die Schülerinnen und Schüler werden weder über- noch unterfordert.

4. Der Arbeitsaufwand ist ergiebig. Es besteht ein gutes Verhältnis zwischen Aufwand und Er-trag.

5. Die Aufgaben sind lösbar. 6. Das AB enthält stimulierende Beispiele und beispielhafte Lösungen. 7. Der Arbeitsauftrag ermöglicht kooperative Arbeitsweisen. 8. Das AB ist mit passenden Bildern, Grafiken, Schemata, usw. illustriert, die den Text oder die

Aufgabe verständlicher machen oder die Arbeit auflockern.

Inhaltliche Kriterien 9. Das AB ist sachlich richtig. 10. Das AB enthält einen sinnvollen und wichtigen Inhalt. 11. Das AB gibt die Quellen der Texte und Abbildungen an (sofern dies nötig ist).

Formale und ästhetische Kriterien 12. Das AB wirkt anregend, auffordernd, motivierend. 13. Das AB ist eindeutig zu identifizieren (Kopfleiste mit Fach, Thema der Unterrichtseinheit,

Lehrperson (bei mehreren Lehrpersonen) evtl. Datum)

14. Das AB hat eine klare Struktur und eine übersichtliche Darstellung (d.h. das AB ist in sinn-volle Abschnitte gegliedert, hat Zwischentitel).

15. Das AB wirkt nicht zu überladen. 16. Die Schrift auf dem AB ist der Stufe angepasst (Steinschrift, Schulschrift). 17. Auf dem AB hat es genügend Platz für Einträge der Schülerinnen und Schüler; und für Schü-

lereinträge sind Zeilen gezogen (wobei der Abstand auf der Unterstufe grösser sein muss als auf der Mittel- und Oberstufe).

18. Das AB hat ein gutes Verhältnis zwischen Text und Illustration. 19. Bilder und Photos sind deutlich abgebildet. (Bilder und Photos mit starkem Hell-Dunkel-

Kontrast und viel Schwarz eigenen sich nicht zum Kopieren).

20. Das AB hat einen genügend grossen linken Rand, damit nichts im gebundenen Ordner ver-deckt wird.

Sprachliche Kriterien 21. Das AB spricht die Schülerinnen und Schüler persönlich an. 22. Der Text ist kurz, prägnant und gut verständlich. 23. Die Wortwahl und der Satzbau sind stufengemäss. 24. Der Text enthält (fast) keine Rechtschreibfehler.

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2.5 Unterrichtsorganisatorische Hinweise zum Einsatz von Arbeitsblättern

• Halten Sie als Lehrperson nicht – vor der Klasse stehend – das A4-AB hoch, weil Sie auf einzelne Arbeitsaufträge hinweisen wol-len. Es bringt den Schülerinnen und Schü-lern nichts, da diese weder sehen noch lesen können, was darauf steht, und darum auch nicht wissen, was Sie wollen.

• Wenn Sie als Lehrperson ein Arbeitsblatt verteilen, sollten Sie sich in besonderer Weise in die Lage der Schülerinnen und Schüler versetzen, die den Inhalt des Blattes noch nicht kennen. Lassen Sie die Arbeits-blätter zuerst verteilen und warten Sie mit (allfälligen) Erklärungen, bis alle Schüle-rinnen und Schüler ein Blatt vor sich haben und aufpassen.

• Oder: Legen Sie eine Folie des Arbeitsblatts auf, bevor die Arbeitsblätter verteilt sind, und erklären Sie anhand der Folie, was zu tun ist. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Folie zur Kontrolle wieder ge-braucht wird. (Bedenken Sie aber: Gute Ar-beitsblätter sollten mündliche Erklärungen weitgehend überflüssig machen.)

• Die Arbeit mit Arbeitsblättern bedarf einer sorgfältigen Einführung. Erklären Sie aber Arbeitsaufträge nicht immer zuerst noch mündlich, wenn sie bereits schriftlich klar auf dem Arbeitsblatt stehen. Die Schülerin-nen und Schüler sollen auch lernen, dass schriftliche Arbeitsaufträge ebenso ernst zu nehmen sind wie die mündlichen.

• Überlegen Sie sich eine schlaue Prozedur, wie Sie mit Arbeitsblättern umgehen: aus-teilen, einsammeln, korrigieren, kontrollie-ren, zurückgeben, einordnen. (z.B. habe ich die Arbeitsblätter jeweils von einem Schü-ler einsammeln lassen, der zugleich darauf schaute, dass alle Namen angeschrieben waren und der mir schriftlich auf einer Haftnotiz mitteilte, wer allenfalls das Ar-beitsblatt noch nicht abgegeben hat).

• Das Einordnen lässt sich schon früh durch die Schülerinnen und Schüler selbständig erledigen, wenn Sie auf allen Arbeitsblät-tern in der Kopfleiste genau das Fach (bzw. Register des Ordners) und das Datum, bzw. eine fortlaufende Nummer hinschreiben; usw.)

• Kopieren Sie wenn möglich Arbeitsblätter doppelseitig (jedoch nicht, wenn die Übung auf der Rückseite Bezug auf die Vorderseite nimmt (z.B. Bild nach Text von der Vor-derseite ausmalen) und auf Umweltschutz-papier (ökologischer Aspekt). Manchmal können aber farbige Blätter motivierender wirken (didaktischer Aspekt).

• Wenn Sie Arbeitsblättern mit dem Compu-ter herstellen, sind oft nur wenige Änderun-gen nötig, um ein Arbeitsblatt an verschie-dene Leistungsgruppen anzupassen und im Unterricht zu differenzieren. (Oder das Ar-beitsblatt enthält zusätzlich schwierige Aufgaben für die besseren Schülerinnen und Schüler).

• Lösen Sie das Arbeitsblatt vorgängig immer selbst (vor allem auch bei übernommenen Arbeitsblättern).

• Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler oft ihre Arbeitsblätter selbst kontrollieren und korrigieren, indem Sie ihnen eine Mus-terlösung anbieten (die nach kontrollierter Erledigung der Arbeit geholt werden kann) oder indem Sie eine Folie anfertigen, die auf die bearbeiteten Arbeitsblättern zur Korrektur aufgelegt werden kann.

• Lassen Sie auch (vermehrt) die Schülerin-nen und Schüler selber Arbeitsblätter her-stellen, v.a. für Übungszwecke.

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3. Arbeitsaufträge Arbeitsaufträge bzw. „Lern“-Aufgaben bilden oft das Herzstück von Arbeitsblättern. Sie müssen sorg-fältig formuliert und überdacht werden, damit sie bei den Schülerinnen und Schülern wirklich qualita-tiv gute Lernprozesse auslösen. Arbeitsaufträge sollen die Schülerinnen und Schüler zu Aktivitäten anregen, die zu bestimmten Lernerfahrungen führen. Die Schülerinnen und Schüler müssen (und kön-nen) dabei eine gewisse Zeit ohne direkte Steuerung der Lehrperson handeln. Die Lehrperson hört auf, mit der Klasse zu interagieren (vgl. Vettiger, 1998, 170f.).

3.1 Thesen und Checkfragen

These Checkfragen

1. Aufträge/Lernaufgaben sollen die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, diejenigen Verhaltensweisen auszuführen und zu üben, die durch das Lernziel angestrebt werden.

• Entspricht der Auftrag dem gesetzten Lernziel? • Wissen die Schülerinnen und Schüler, was sie lernen können,

wenn sie die Aufgabe ausführen?

2. Aufträge/Lernaufgaben sollen Schülern die Möglich-keit geben, dass sie selbständig Lernaktivitäten ausfahren können.

• Ist der Auftrag geeignet, selbständiges Arbeiten anzuregen? • Wissen die Schülerinnen und Schüler, was sie machen sollen,

und wie sie dabei vorgehen können? • Wissen die Schülerinnen und Schüler, wie das Produkt, das

Ergebnis der Arbeit aussehen soll und wie viel Zeit sie haben?

3. Aufträge/Lernaufgaben sind keine Zwangsarbeit: Lernaufgaben sind so zu präsentieren, dass bei den Schülerinnen und Schülern eine möglichst geringe Abwehrhaltung ausgelöst wird.

• Verordne ich einfach eine Zwangsarbeit oder vermag der Auftrag zu motivieren? Ist der Auftrag interessant?

• Können die Schülerinnen und Schüler teilweise mitbestimmen? • Wird der Auftrag nicht einfach verordnet, sondern (manchmal

auch) als Vorschlag zur Diskussion gestellt?

4 Aufträge/Lernaufgaben müssen Sinn machen oder zumindest in einem sinnvollen Ganzen eingebettet sein.

• Ist der Sinn des Auftrags deutlich erkennbar? • Weiss man, welchen Zweck der Auftrag hat?

5. Bei der Bearbeitung von Aufträgen bzw. Lernaufga-ben sollen die Schüler möglichst erfolgreich sein und positive Erfahrungen machen können.

• Ist erfolgreiches Lernen gewährleistet? Verhindert der Auftrag negative Erfahrungen und Erlebnisse?

6. Aufträge/Lernaufgaben müssen den Lernvorausset-zungen der Schüler angepasst sein.

• Entsprechen die Anforderungen der anvisierten Stufe, der Ziel-gruppe, dem Adressaten?

7. Aufträge/Lernaufgaben müssen genügend komplex sein, um von den Schülern als sinnvoll erlebt zu werden.

• Ist der Auftrag kompliziert genug, bietet er Lernwiderstand genug, um als stimulierend und sinnvoll zu gelten? Oder ist er trivial und banal?

8. Mehrteilige und komplexe Aufträge bzw. Lernaufga-ben müssen visualisiert werden (Folie, Wandtafel, ..).

• Können sich die Schülerinnen und Schüler bei Bedarf immer wieder über den Auftrag selber informieren?

9. Aufträge/Lernaufgaben brauchen einen angemesse-nen Informationshintergrund.

• Ist der zum Bearbeiten des Auftrags nötige Informationshinter-grund vorhanden?

• Wissen die Schülerinnen und Schüler, welche Hilfsmittel sie benutzen können? Wissen sie, woher sie Hilfe bekommen, wenn sie mit der Lernaufgabe allein nicht zurecht kommen?

10. Es lohnt sich, auch mündliche Aufträge bzw. Lern-aufgaben in der eigenen Vorbereitung zu verschriftli-chen.

• Sind die mündlichen Anweisungen auf Anhieb klar und verständ-lich?

11. Aufträge/Lernaufgaben müssen ständig auf ihre Zielwirksamkeit (Effizienz) hinterfragt werden.

• Lässt sich das gestellte Lernziel tatsächlich und sinnvoll errei-chen?

12. Aufwand-Nutzen-Relation (Effektivität) soll überprüft und begründet sein.

• Stimmt die Aufwand-Ertragsbilanz oder liesse sich das ange-strebte Lernziel auf andere Weise effektiver, d.h. weniger auf-wendig ebenso gut oder gar optimaler erreichen?

13. Aufträge/Lernaufgaben können differenziert und individualisiert werden.

• Lässt der Auftrag individuelles Arbeiten zu? Ist er auf die ent-sprechende Zielgruppe hin „massgeschneidert“?

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3.2 Vorschläge für gute Arbeitsaufträge „Gelesen“ heisst noch nicht „verstanden“. Kann die Klasse Schlüsse ziehen aus dem Gelesenen? Sind Transfers möglich? Was bleibt nach einem Quartal noch haften? Gerade bei Sachtexten lohnt es sich, dem Sinnverständnis grosse Beachtung zu schenken. Es gibt viele Methoden, wie nach dem meist stillen Lesen die Klasse sich selber Rechenschaft geben kann, was haften geblieben ist. Das heisst nun aber nicht, dass die Lehrperson nach jedem Text zwei Dutzend Richtig-falsch-Fragen abgehen muss. Die Schülerinnen und Schüler können selber für den Rest der Klasse mit den hier skizzierten 20 Me-thoden einen Text tiefer erschliessen. Jeweils etwa zwei Kinder arbeiten mit einem Aufgabenkärtchen. So lernt die Klasse Arbeitstechniken und wir haben adressatenbezogene Schreib- und Gesprächsanläs-se (Lobsiger, 2004).

Die Verweise beziehen sich auf die Arbeitsblätter zur Steinzeit (vgl. S. 13).

1. Lückentext Verwandle den unteren Teil von Arbeitsblatt 2 in einen Lückentext. Gib diesen der Klasse zum Lösen. Hier der Anfang:

Die Menschen der Alt……… waren meist damit beschäftigt, sich ……………. zu suchen und zuzubereiten. Da man noch keine …………… -tiere hatte, ass man gerade usw. 2. Lügentext Verwandle ein halbes Arbeitsblatt in einen Lügentext. Die Klasse muss die falschen Schlüsselwörter durchstreichen und die richti-gen darüber schreiben. Beispiel aus dem Arbeitsblatt 1, untere Hälfte: In der Altsteinzeit war das Wetter bei uns in der Schweiz etwa so, wie es heute in Italien oder in Griechenland ist, die Winter waren kurz und sehr mild, die Sommer .....usw. 3. Wörterturm Stell dir vor, in einem halben Jahr musst du zeigen, was du noch über die Steinzeit weisst. Wenn du einen guten Wörterturm hast, musst du nicht nochmals den ganzen Text lesen. Mach einen Wörterturm zum Arbeitsblatt 3; hier ist der Anfang: • Jungsteinzeit • milderes Klima - Eiszeit vorbei • Mammut ausgestorben • Rentiere nach Norden (Skandinavien)

usw.

4. Schlüsselstelle übermalen und vergleichen

Dies ist auch eine gute Vorübung, wenn je-mand Schwierigkeiten hat beim Aufstellen von Wörtertürmen. Wer beim Lesen mit einem Leuchtstift die Schlüsselwörter und wichtigen Wortgruppen übermalt, braucht zwar 20 Pro-zent mehr Lesezeit, dafür bleiben bis 50 Pro-zent mehr vom Textinhalt haften. Nach dem Lesen und Übermalen kann mit der Nachbarin verglichen werden; hat sie die gleichen Wort-gruppen übermalt? Die Diskussion führt nochmals zu einer Vertiefung des Textes. Beispiel vom Arbeitsblatt 4. Da man einen festen Wohnsitz hatte und sich Haustiere hielt und Ackerbau betrieb, war die Ernährung an-ders als in der Altsteinzeit. Früher hatte man kein Getreide ... 5. W-Fragen auf Kärtchen (und die Antworten auf der Rückseite) Wer lernt, W-Fragen (wer, wann, warum, wo, wie weiter, weshalb) und auch andere Fragen zu stellen, erschliesst einen Text besser. (Auch wenn du einen eigenen Text schreibst, kannst du mit solchen Fragen überprüfen, ob deine Informationen vollständig sind.)

Beispiel von Arbeitsblatt 1: Wann war die Jungsteinzeit? Auf die Kärt-chenrückseite: 4000 bis 800 v. Chr. Warum diese Einteilung? Antwort auf Rück-seite: Die Leute lebten ganz unterschiedlich. Was ist ein nomadisches Leben? Antwort: Der Wohnsitz wurde gewechselt wegen Klima oder Nahrungsmangel usw. Die Kärtchen werden auf einem Tisch ausge-legt. Zweiergruppen beantworten die Fragen, bevor sie die Kärtchen umkehren.

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6. Richtig-falsch-Behauptungen Die Schülerinnen und Schüler schreiben rich-tig-falsch- Behauptungen zu einem Text auf und lesen sie der Klasse vor. Beispiel zum Arbeitsblatt 3, unterer Teil: a. Die Menschen wurden in der Jungsteinzeit

sesshaft. Richtig oder falsch? b. Sie waren in der Jungsteinzeit Nomaden.

Richtig oder falsch? c. Grosse Teile der Schweiz waren damals

bewaldet. Richtig oder falsch? d. Zwei Äcker wurden bepflanzt, einer blieb

Brachland, um sich während eines Jahres zu erholen.

e. Die Frauen verarbeiteten Baumwolle; usw. Die beiden Schüler, die den Text verfasst ha-ben, lesen jede Behauptung der Klasse vor. Alle Kinder haben die Augen geschlossen. Wer findet, die Aussage sei richtig, hebt die rechte Hand, wer findet, der Satz sei eine Lü-ge, hebt die linke Hand. Auf einen Blick sieht die Lehrperson, wer den Text verstanden hat. 7. Multiple-Choice-Aufgaben Die Schülerinnen und Schüler stellen Behaup-tungen mit Mehrfachantworten auf. Beispiel vom Arbeitsblatt 4: Vor der Jungsteinzeit hatte man kein Brot, weil a. es keine Backöfen gab. b. der Beruf des Bäckers noch nicht erfunden

war. c. es kein Getreide gab. d. Getreide nicht zu Mehl verarbeitet werden

konnte. Oft litt man in der Jungsteinzeit auch Hunger, weil... a. Bären die Vorräte aufgefressen hatten. b. man zu wenig Vorräte im Herbst anlegen

konnte, wenn der Winter besonders lang und hart war oder bei Missernten.

c. der Dorfälteste als Egoist selber alles auf-ass.

d. jeder dritte Acker (Brachland) nicht bebaut wurde.

(Im oberen Beispiel ist c richtig, im unteren b).

8. Nachlesen Bei dieser Methode muss man sich längere Zeit genau in den Text vertiefen. Aber natür-lich muss man nicht bei jeder Frage von An-fang an den ganzen Text nochmals lesen. Es ist günstig, wenn wenigstens jede zweite Zeile nummeriert wird: 2, 4, 6, 8 usw. Beispiel vom Arbeitsblatt 4: a. Auf welcher Zeile wird gesagt, warum sich

die Ernährung stark verändert hat? Antwort: Nachgelesen auf Zeile 1 und 2. (Wegen der Haustiere und dem Ackerbau)

b. Auf welcher Zeile steht, welche Haustiere man hielt? Antwort: Nachgelesen auf Zeile 7 (Schweine, Ziegen, Schafe, Rinder)

9. Untertitel setzen Wenn wir einen Abschnitt gelesen haben, so versuchen wir, das Wesentliche in einem Un-tertitel zusammenzufassen. Diesen schreiben wir über den entsprechenden Abschnitt. Eine Zweiergruppe kann auch fünf Untertitel an die Wandtafel schreiben und die Klasse muss diese in der richtigen Reihenfolge in den Text ein-setzen. Bei Arbeitsblatt 4 hiessen unsere ersten Untertitel: • Andere Ernährung • Zuerst kein Getreide, kein Mehl, kein Brot • Vorräte für den Winter: Getrocknete Bee-

ren und Pilze. 10. Einen Text in einen Dialog um-

formen und vorlesen Beispiel zum unteren Teil von Arbeitsblatt 3: A: Wo wollen wir uns in diesem Tal niederlassen? B: Wir sollten unsere Hütten auf Pfählen im See

bauen. A: Und bei der Schneeschmelze und bei Über-

schwemmungen? C: Wie wäre es zuoberst auf jenem Hügel? A: Da könnten wir uns gut verteidigen, aber wir

müssten alles Wasser mühsam hinauftragen. C: Wie wäre es hinter jenen Felsen, nicht weit vom

Wasser und Wald und doch gut versteckt und geschützt gegen Hochwasser und Raubtiere?

Beim Dialogschreiben zeigst du, dass du dich in eine Situation hineinversetzen und Probleme lösen kannst. Aber Vorsicht, nicht zu viel unrealistische Fantasie!

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11. Satzanfänge geben zum Ergänzen

Wenn die Mitschülerinnen den Satz richtig beenden können, ohne im Text nachzulesen, bekommen sie zwei Punkte und schreiben die Fortsetzung mit Tinte. Wenn sie aber noch den Text überfliegen müssen, sollen sie die Ant-wort mit Bleistift aufschreiben und bekommen noch einen Pluspunkt. Beispiel von Arbeitsblatt 2, untere Hälfte: a) Die meiste Zeit waren die Menschen in der Alt-

steinzeit damit beschäftigt (Richtige Antwort: Nahrung zu suchen)

b) An pflanzlicher Nahrung gab es (Richtige Ant-wort: Beeren, Nüsse, Pilze, Gräser, Blätter)

c) Aus den Seen und Flüssen holten sie als Nahrung (Richtige Antwort: Fische) usw.

12. Kammrätsel (mit Lösungsblatt) für die Klasse erfinden

Kammrätsel heissen sie, weil sie manch mal fast so aussehen wie ein Kamm, um die Haare zu käm men. Wer kann zuerst in verschiedenen Ju- gendlexika und Sach- büchern selber ein solches Rätsel erfin- den, z. B. mit dem Titel „Höhlen- bewohner“, „Pfahl- bauer“ oder geschichtlich etwas später „Bronzezeit“?

13. Informationen aus Bildern in Sprache umsetzen a) Welchen Titel gibst du dieser Abbildung? b) Wie heisst das Material und wo fanden sie es? c) Wie wurde der Boden angefertigt? d) Wie entstanden die Wände? e) Wie heisst dieses Gefäss? f) Wie wurde es verziert? g) Wie wurde es getrocknet, wasserdicht gemacht? Wähle jetzt aus dem grossen Bild eine Person aus und stelle ähnliche Fragen wie oben und beantworte sie in Partnerarbeit.

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Arbeitsblätter zur Steinzeit

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3.3 Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten ohne Arbeitsblätter

1. Internet Recherche Im Internet lassen sich noch viele Informatio-nen über das Thema „Steinzeit“ finden. Schon nur unter dem Stichwort „Steinzeit Arbeitsblät-ter“ meldete Google über 1800 Einträge. Wir surften vier Stunden lang. Oft wurden wir ent-täuscht, aber einige Rosinen fanden wir trotz-dem. Weitere Stichwörter wären: „Höhlenbe-wohner“, „Pfahlbauer“, „Dreifelderwirtschaft“, „Töpfern Steinzeit“, „Steinzeit Werkzeuge“ usw. Drucke interessante Beiträge aus und hänge sie an die Pin-Wand im Schulzimmer. 2. Museums-Informationen Erkundige dich, in welchem Museum in deiner Nähe Funde aus der Steinzeit zu besichtigen sind. Sicher hat es solche im Landesmuseum in Zürich, vielleicht aber auch in deiner Nähe. Natürlich kann nicht jede Klasse zu jedem Thema ins Museum gehen, aber vielleicht kannst du mit deinen Eltern hinfahren. Bereite den Museumsbesuch gut vor mit einem Tele-fonanruf oder mit dem Internet. Nimm Notiz-block und Bleistift mit. Vielleicht darf man im Museum auch fotografieren. 3. Mediothek Es gibt verschiedene gute Sachbücher über die Steinzeit (und viele andere Themen). Wenn nicht in deinem Schulhaus oder deinem Dorf, dann eben etwas weiter weg. Leihe interessan-tes Material (auch Videokassetten) aus und stelle es der Klasse vor. 4. Steinzeitwerkstätten Es gibt in verschiedenen Kantonen Steinzeit-werkstätten. Da kannst du selber Geräte her-stellen. Es muss ja nicht gerade ein Einbaum sein für den Dorfteich, aber ein Steinhammer oder ein Schmuckstück könntest du schon an-fertigen.

5. Andere Steinzeitkulturen selber erforschen

Als während der Jungsteinzeit das Leben in der heutigen Schweiz noch sehr einfach war, bau-ten die Ägypter so zwischen 3000 und 2565 vor Christus ihre riesigen Pyramiden, 147 m hoch. Während wir in der Schweiz noch gegen das kalte Wetter kämpften, entstand im Süden eine Hochkultur. Im Lehrplan der meisten Volksschulen hat man wenig oder keine Zeit für das alte Ägypten, aber wenn es dich inte-ressiert, kannst du mit einigen Gleichgesinnten alles über Tutanchamun erforschen. Mit Sach-büchern, Internet und Museen kannst du dir selber interessantes Wissen aneignen. 6. Exkursion zu Höhle oder

Pfahlbauerdorf In der Nordostschweiz kann man die einstmals bewohnte Wildkirchli-Höhle besuchen und am Bodensee ist ein Pfahlbauerdorf neulich aufge-baut worden. Findest du nähere Angaben im Internet und kannst du mit der Klasse oder den Eltern einen Besuch organisieren? 7. Eigene Ideen Aufgeweckten, neugierigen Klassen muss nicht immer alles vorgegeben werden. Über-legt selber, was zum Thema Steinzeit noch erforscht, gelesen, gebastelt, gezeichnet, ge-schrieben, ausgestellt werden könnte.

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4. Tipps zur Gestaltung und Lesefreundlichkeit

4.1 Typografie – Die Kunst, einen Text gut lesbar zu gestalten Das wesentliche Ziel sorgfältiger Gestaltung ist einerseits „Eindeutigkeit“ und andererseits, die Fähig-keiten des menschlichen Auges und die der dahinter stehenden Verarbeitungsprozesse im Gehirn zu berücksichtigen. Typografie geht in ihrem Ursprung zurück auf die Anfänge des Buch- und Zeitungs-drucks, und es ist kein Zufall, dass bis heute sorgfältig verlegte Bücher meist in Schriften (oder Vari-anten davon) gedruckt werden, die sehr alt sind. Mit dem Computer ist aber eine gewisse Beliebigkeit der Schriften-Verwendung einhergegangen. Der Computer bietet den Benutzerinnen und Benutzern viele Möglichkeiten für die Gestaltung eines Textes (Wahl der Schrift, Anordnung der Textblöcke und Illustrationen usw.), die früher Fachleuten vorbehalten waren. Die vielfältigen Gestaltungsmöglichkei-ten, welche Textverarbeitungs- und Layoutprogramme bieten, garantieren jedoch nicht, dass alle damit bearbeiteten Dokumente in jedem Fall ansprechend und lesefreundlich sind. Im Gegenteil: Oft verlei-tet die Gestaltungsvielfalt dazu, des Guten zuviel zu tun. Damit eine Druckvorlage gepflegt aussieht, sollten daher die folgenden Fehler vermieden werden (vgl. Bucher & Ingold, 1997).

4.2 Erster Fehler: Textlöcher durch Blocksatz in schmalen Spalten

Dieser Text enthält «Löcher», d.h. Weiss-flächen, die dadurch entstehen, dass der Text in einer zu schmalen Spal-te in Blocksatz ausge-richtet wurde. Abhilfe: Schriftgrösse reduzieren und/oder Spaltenbreite erhöhen.

Dieser Text ist besser lesbar und hat keine Textlöcher mehr,

denn hier wurde zwar ebenfalls Blocksatz verwendet, aber die

Spaltenbreite wurde vergrössert und gleichzeitig die

Schriftgrösse verkleinert. So hat mehr Text auf einer Zeile

Platz. Eine andere Lösung besteht darin, auf den Blocksatz zu

verzichten und den Text im Flattersatz linksbündig auszurichten.

4.3 Zweiter Fehler: Zu grosser oder zu geringer Zeilenabstand

Der Zeilenabstand dieses Textes ist zu gross, was die

Lesbarkeit des Textes erheblich beeinträchtigt. Je klei-

ner die Schriftgrösse und je kürzer die Zeile, desto

enger sollte der Zeilenabstand sein. Wenn der Zeilen-

abstand aber zu eng ist, wird der Text ebenfalls

schlechter lesbar.

Als Faustregel gilt: Der Zeilenabstand sollte etwa 20% grösser sein als die Schriftgrösse. Für eine Schrift in 10 Punkt (wie diese) beträgt er demnach 12 Punkt. Der Zeilenabstand sollte immer dann erhöht werden, wenn die Zeilen besonders lang sind. (Vermeiden Sie aber zu lange Zeilen; siehe Fehler 4.)

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4.4 Dritter Fehler: Zu geringer Abstand zwischen Rahmen und Text

4.5 Vierter Fehler: Zu lange Zeilen

Wird eine kleine Schriftgrösse verwendet, so sollte die Zeilenlänge angepasst werden. Eine so lange Zeile wie diese ist schlecht lesbar. Je kleiner die Schrift, desto kürzer sollte die Zeile sein. Als Richtmass kann folgende Formel verwendet werden: Schrift-grösse in Punkten mal 10 = Zeilenbreite in Millimetern. Anstelle einer durchgehenden Zeile vom linken bis zum rechten Rand gliedere man den Text in Spalten auf.

Dieser Text ist zweispaltig gegliedert, wodurch die Zeil-enlänge erheblich verkleinert wurde. Deshalb ist der Text leichter zu lesen. Alle Zeitungen sind nach diesem Prinzip aufgebaut, denn eine durchgehende Zeile über die Breite der ganzen Zeitungsseite würde das Auge beim Lesen weit überfordern.

Als optimale Zeilenlänge haben sich ca. 50 Zeichen pro Zeile erwiesen, sofern die Schriftgrösse angemessen ist. Zeitungen und Zeitschriften verwenden üblicherweise Zeilenlängen zwischen 40 und 50 Zeichen. Je kleiner die Schrift, desto kürzer sollte die Zeile sein. Auch die Wortabstände beeinflussen die Lesbarkeit eines Textes. Eine Zeile sollte im Durchschnitt nicht mehr als acht bis zehn Wörter enthalten.

4.6 Fünfter Fehler: Zu viele verschiedene Schriften

Schaut alle her! Ich habe so viele Schriften

Viele Köche verderben den Brei.

Dies gilt auch für die Arbeit mit Schriften. Ein Computer verleitet gerne dazu, zu viele Schriften im gleichen Dokument zu verwenden. Dadurch wird der Text aber schwerer lesbar, die Gestaltung wirkt unruhig und wenig professionell.

So ist es besser! Wenig Schriften - grosse Wirkung

Verwende Schriften und Schriftstil sparsam und be-wusst. Schriften mit Serifen (Abschlussstrichen) wie hier die Times eignen sich gut für den Haupttext, Schriften ohne Serifen (z. B. Helvetica und Arial) für Titel und Überschriften.

Als Faustregel gilt: Nicht mehr als zwei verschiedene Schriftarten im gleichen Text.

Hinzu kommt, dass exotische Schriften (die irgendwo herunter geladen wurden), auf anderen Computern nicht ange-zeigt und darum durch andere Schriften (Fonts) ersetzt werden. Das erschwert den Austausch von Word-Dokumenten.

Kleinliche Gestaltung Dieser Text ist richtiggehend eingezwängt in den Rahmen. Der Abstand zwischen Rahmen und Textrand ist viel zu eng. Ein so gesetzter Text wirkt auf den Leser kleinlich, gedrängt und atem-l

Grosszügige Gestaltung

Dieser Text hingegen hat mehr Weissfläche um sich, wodurch er grosszügiger und ruhiger wirkt.

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4.7 Sechster Fehler: Unterstreichen von Titeln, Verwendung der Stile

Der Computer ist keine Schreibmaschine!

Auf gewöhnlichen Schreibmaschinen ist man ge-zwungen, Titel usw. zur Hervorhebung zu unterstrei-chen. Unterstrichener Text ist aber schwerer lesbar!

Dies gilt auch für neu Schrifteffekte wie „SScchhaattttiieerrtt“, „ “, „RRReeelll iiieeefff“ oder „ GGGrrraaavvvuuurrr“. UND EBENSO FÜR TEXT, DER NUR MIT GROSSBUCHSTA-BEN GESCHRIEBEN IST, und auch für g e s p e r r t e n T e x t mit einem Leerschlag zwischen den Buch-staben.

Der Computer ist eine DTP-Maschine!

Der Computer stellt zur Auszeichnung von Text geeignetere Mittel zur Verfügung: Die Stile «Fett» und «Kursiv» dienen der Auszeich-nung von Textteilen und Titeln.

Aber auch hier gilt: Diese beiden Stile sparsam und bewusst einsetzen, da sonst ihre Wirkung verloren geht und der Text unruhig wirkt. Weniger ist auch hier mehr!

4.8 Siebter Fehler: Verwendung von Leerschlägen zum Einrücken von Text

Diese Tabelle arbeitet mit Leerschlägen:

Monate Monate Monate

Januar Februar März

April Mai Juni

Juli August September

Oktober November Dezember

Diese Tabelle arbeitet mit Tabulatoren:

Monate Monate Monate

Januar Februar März

April Mai Juni

Juli August September

Oktober November Dezember

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5. Verständlichkeit Der sprachlichen Gestaltung des Arbeitsblattes kommt eine besondere Bedeutung zu (Wellenhofer 1991, 64f.). Durch sie prägt sich der sprachlich angemessene Umgang mit dem Lerngegenstand und damit der Lerngegenstand selbst (ein). Die altersgemässe Einführung in die Fachterminologie ist dabei ebenso selbstverständlich wie ein sachlicher Ton. Die Verständlichkeit (die sich u.a. auch auf Arbeits-blättern manifestiert) gilt heute als einer der wenigen gesicherten Faktoren für erfolgreichen und guten Unterricht.

Bevor Sie die wissenschaftlichen Zusammenhänge und die vier Gütekriterien verständlicher Texte kennen lernen, können Sie hier prüfen, ob Sie die folgenden sinnvollen komplizierten Sätze verstehen. Warum einfach sagen, wenn es auch kompliziert geht?

1. In meiner psychologischen Konstitution manifestiert sich eine absolute Dominanz positiver Effekte für eine labile existente In-dividualität Deiner Person.

2. Eine strukturell desintegrierte Finalität in Relation zur Zentralisationskonstellation provoziert die eskalative Realisierung de-struktiver Integrationsmotivationen durch permanent lokal aggressive Individuen der Spezies "Canis".

3. Ballistische Experimente mit kristallinem H2O auf dem Areal der Pädagogischen Insti-tutionen unterliegen striktester Prohibition!

4. Populanten von transparenten Domizilen sollen mit fester Materie keine transzenden-ten Bewegungen durchführen.

5. Das maximale Volumen subterraner Agrar-produkte steht in reziproker Relation zur spirituellen Kapazität des Produzenten.

6. Es existiert ein Interesse an der generellen Rezession der Applikation relativ primitiver Methoden komplementär zur Favorisierung adäquater komplexer Algorithmen.

(Lösung ganz unten)

Behalten Sie sich stets vor Augen, dass Texte besser verstanden, länger behalten und motivierter gele-sen werden, wenn sie verständlich geschrieben sind.

Und Verständlichkeit ist nicht nur didaktisch sinnvoll, um den Lernprozess zu erleichtern. Dahinter steckt auch eine pädagogische Haltung. Wer sich bemüht, sich verständlich auszudrücken,

• achtet auch die Zeit und die Arbeitskraft seiner Studierenden und schätzt diese als ebenso wertvoll ein wie die eigene.

• ist wirklich besorgt darum, anderen durch Schwerverständlichkeit nicht zusätzliche Mühen aufzubürden.

• versucht, sich in seine Studierenden hineinzuversetzen. Wie ist ihre Situation, welche Erfah-rungen haben sie, was fällt ihnen schwer, was brauchen sie?

• ist bereit, die Gründe zunächst bei sich selbst zu suchen, wenn ihn seine Schülerinnen und Schüler nicht verstehen.

Lösung 1. Ich liebe Dich! 2. Den letzten beissen die Hunde 3. Das Werfen von Schneebällen auf dem Schulhof ist verboten! 4. Wer im Glashaus ist, sollte nicht mit Steinen werfen. 5. Die dümmsten Bauern haben die grössten Kartoffeln. 6. Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht ?

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5.1 Wissenschaftliche Untersuchungen zur Verständlichkeit Psychologen erhielten den Auftrag, Originaltexte neu zu gestalten mit dem Ziel, sie in den vier Verständlichkeits-Merkmalen günstiger zu ges-talten.

Diese verbesserten Texte wurden vielen Lesern vorgelegt. Die Texte aus dem öffentlichen Leben lasen über 400 berufstätige Männer und Frauen, 17-50 Jahre alt, mit Volksschulbildung, Mittlerer Reife und Abitur. Die Schulbuchtexte lasen über 500 Schüler aus Volksschule, Realschule und Gymnasium, 7. und 8. Schuljahr. Die wissen-schaftlichen Texte schliesslich lasen über 80 männliche und weibliche Psychologie-Studenten verschiedener Semester.

Jede Gruppe von Lesern halbierten wir nach dem Zufall. Der einen Hälfte gaben wir das Original, der anderen die verbesserte Fassung zu lesen. Natürlich wussten die Leser nichts davon, wel-che Fassung sie lasen und dass es überhaupt verschiedene Fassungen gab.

Dann prüften wir, wie viel jede Hälfte von dem Gelesenen verstanden und behalten hatte. Die Leser mussten schriftliche Fragen zum Text beantworten und Anwendungsaufgaben lösen, zum Teil auch frei wiedergeben, was sie behal-ten hatten. Was ist herausgekommen?

Verbesserte Texte wurden besser verstanden als die Originale: Die Leser der verbesserten Texte verstanden und behielten durchschnittlich ca. 50% mehr wichtige Informationen als die Leser der Originaltexte! Bei einem Text waren es so-gar 142% mehr Informationen. In keinem Fall wurde ein Originaltext besser verstanden als ein verbesserter Text.

Je mehr sich der verbesserte Text vom Original unterschied, desto grösser waren auch die Unter-schiede im Verständnis: Wenn der Originaltext schon relativ günstig gestaltet war, liessen sich durch eine Verbesserung kaum noch grössere Verständnisleistungen erzielen. Je ungünstiger jedoch das Original abgefasst war und je grösser daher die Unterschiede zwischen den beiden Textfassungen waren, desto grösser war auch der Gewinn an Verstehen und Behalten bei den Le-sern der verbesserten Fassung. Dabei schien es besonders auf die Merkmale Einfachheit und Gliederung-Ordnung anzukommen. Viele der verbesserten Fassungen kamen auch gefühlsmäs-sig beim Leser besser an als die Originale. Die Unterschiede - obwohl teilweise beträchtlich -

waren allerdings insgesamt nicht so beeindru-ckend wie beim Verstehen und Behalten, und sie traten auch nicht bei jedem Text auf.

Alle Intelligenz- und Bildungsgruppen profitie-ren gleichermassen von der Verständlichkeits-Verbesserung: In den meisten Fällen ergab sich: • Intelligentere Leser und Leser mit mehr Schulbildung

erbrachten durchschnittlich bessere Leistungen. Dies gilt sowohl für die Originale als auch für die verbesser-ten Fassungen.

• Diese Leistungsunterschiede waren bei den verbesser-ten Fassungen genauso gross wie bei den Originalen. Das bedeutet: alle Intelligenz- und Bildungsgruppen profitierten von Verständlichkeits-Verbesserungen in etwa gleichem Ausmass. Auch für intelligente und sog. gebildete Leser sind die Original-Texte also nicht ver-ständlich genug.

• Bei verbesserten Texten erreichten die weniger intelli-genten Leser oder Leser mit weniger Schulbildung ge-nauso viel und zum Teil erheblich mehr Verständnis-punkte als die "gebildeten" Leser bei den Original-Texten.

Welche Haupterkenntnisse liegen vor?

• Texte, die im öffentlichen Leben, in Schulen und in der Wissenschaft weit verbreitet sind, weisen schwere Mängel auf: Die Leser, für die diese Texte bestimmt sind, können vieles nicht richtig verstehen, und sie empfinden das Lesen als nicht angenehm. Selbst Leser mit höherer Intelligenz und guter Schulbildung haben zum Teil beträcht-liche Schwierigkeiten.

• Die Texte sind nicht deswegen so schwer zu verstehen, weil ihre Inhalte zu schwierig sind, sondern weil sie ungünstig gestaltet sind. Beson-ders mangelt es ihnen an Einfachheit und Gliede-rung-Ordnung. Verständlichkeits-Experten sind in der Lage, jeden schlecht verständlichen Text - ohne Veränderung seines Inhaltes - so umzufor-mulieren, dass er wesentlich verständlicher wird. Durchschnittlich nehmen die Leser verbesserter Fassungen 50% mehr an wichtigen Informationen auf.

• Verständliche Texte zu lesen, ist in der Regel angenehmer und macht mehr Spass. Das ist wich-tig. Denn wer gern liest, wird vieles lesen und sich umfassend informieren.

• Die vier "Verständlichmacher" sind allgemein-gültig - vermutlich für alle Arten von Sachtexten und Lesergruppen. Sie gelten gleichermassen für Verträge und für "hochwissenschaftliche Texte", für junge Schüler und berufstätige Erwachsene, für Intelligente und weniger Intelligente, für Per-sonen mit Volksschulbildung und mit Matura, für Studienanfänger wie für ältere Semester.

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Was ist Verständlichkeit?

Verständlichkeitsforscher haben aus vielen Untersuchungen vier Merkmale der Verständlichkeit her-auskristallisiert (vgl. Langer, Schulz von Thun & Tausch, 1993):

1. Einfachheit

2. Gliederung - Ordnung

3. Kürze - Prägnanz

4. Anregende Zusätze.

5.2 Einfachheit Einfachheit bezieht sich auf die Wortwahl und den Satzbau, also auf die sprachliche Formulierung: geläufige, anschauliche Wörter sind zu kurzen, einfachen Sätzen zusammengefügt. Treten schwierige Wörter auf (Fremdwörter, Fachausdrücke), so werden sie erklärt. Dabei kann der dargestellte Sachver-halt selbst einfach oder schwierig sein - es geht nur um die Art der Darstellung.

Das folgende Merkmalsbild zeigt in übersichtlicher Form, welche einzelnen Eigenschaften das Merk-mal "Einfachheit" umfasst. Es enthält auch das Gegenteil von Einfachheit: Kompliziertheit.

Einfachheit Kompliziertheit • einfache Darstellung • kurze, einfache Sätze • geläufige Wörter • Fachwörter erklärt • konkret • anschaulich

• komplizierte Darstellung • lange, verschachtelte Sätze • ungeläufige Wörter • Fachwörter nicht erklärt • abstrakt • unanschaulich

Ein Beispiel für Einfachheit:

Die folgenden beiden Texte "Was ist Raub" unterscheiden sich wesentlich in ihrer Einfachheit, dage-gen kaum in den drei anderen Merkmalen der Verständlichkeit.

Komplizierte Fassung: Was ist Raub? "Raub ist dasjenige Delikt, das jemand durch Ent-wendung eines ihm nicht gehörenden Gegenstandes unter Anwendung von Gewalt oder von Drohungen gegenüber einer anderen Person begeht, sofern die Intention der rechtswidrigen Aneignung besteht."

Einfache Fassung: Was ist Raub? "Jemand nimmt einem anderen etwas weg. Er will es behalten. Aber es gehört ihm nicht. Beim Weg-nehmen wendet er Gewalt an oder droht dem ande-ren, dass er ihm etwas Schlimmes antun werde. Dieses Verbrechen heisst Raub."

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5.3 Gliederung – Ordnung Dieses Merkmal bezieht sich auf die innere Ordnung und die äussere Gliederung eines Textes.

• Innere Ordnung: Die Sätze stehen nicht beziehungslos nebeneinander, sondern sind folgerichtig aufeinander bezogen. Die Informationen werden in einer sinnvollen Reihenfolge dargeboten.

• Äussere Gliederung: Der Aufbau des Textes wird sichtbar gemacht. Zusammengehörige Teile sind übersichtlich gruppiert, z. B. durch überschriftete Absätze. Vor- und Zwischenbemerkungen glie-dern den Text. Wesentliches wird von weniger Wichtigem sichtbar unterschieden, z. B. durch Hervorhebungen (Fettdruck oder kursiv) oder durch Zusammenfassungen.

Gliederung - Ordnung Ungegliedertheit Zusammenhanglosigkeit

• gegliedert • folgerichtig • übersichtlich • gute Unterscheidung von Wesentlichem und Un-

wesentlichem • der rote Faden bleibt sichtbar • alles kommt schön der Reihe nach

• ungegliedert • zusammenhanglos • wirr • unübersichtlich • schlechte Unterscheidung von Wesentlichem und

Unwesentlichem • man verliert oft den roten Faden • alles geht durcheinander

Ein Beispiel für Gliederung - Ordnung:

Die folgenden beiden Texte "Was ist Raub" unterscheiden sich wesentlich in ihrer Einfachheit, dage-gen kaum in den drei anderen Merkmalen der Verständlichkeit.

Ungeordnete Fassung: Was ist Raub? Jemand wendet gegen einen anderen Gewalt an. Das ist Raub, es gehört ihm nämlich nicht. Er will es für sich behalten, was er ihm wegnimmt. Zum Beispiel ein Bankräuber, der dem Angestellten mit der Pistole droht. Auch wenn man jemandem droht, dass man ihm etwas Schlimmes antun will, ist es Raub."

Gegliederte Fassung: Was ist Raub? "Raub ist ein Verbrechen: Jemand nimmt einem anderen etwas weg, was ihm nicht gehört. Er will es behalten. Dabei wendet er Gewalt an oder droht dem anderen etwas Schlimmes an.

Drei Dinge sind wichtig:

1. etwas wegnehmen, was einem nicht gehört

2. es behalten wollen

3. Gewalt oder Drohung

Beispiel: Ein Bankräuber droht dem Angestellten mit der Pistole und nimmt sich das Geld."

Sie sehen: In der ersten Fassung "geht alles durcheinander", in der zweiten Fassung ist "alles schön geordnet" und das Wesentliche hervorgehoben. Schon bei diesen ziemlich kurzen Texten erhöht Glie-derung Ordnung spürbar die Verständlichkeit. Noch wichtiger ist dieses Merkmal bei längeren Texten. Denn je länger der Text, desto leichter kann man die Übersicht verlieren.

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5.4 Kürze - Prägnanz Bei diesem Merkmal geht es um die Frage: Steht die Länge des Textes in einem angemessenen Ver-hältnis zum Informationsziel? Eine knappe, gedrängte Ausdrucksweise bildet das eine Extrem, eine ausführliche und weitschweifige das andere. Solche Weitschweifigkeit beruht z.B. auf: Darstellung unnötiger Einzelheiten, überflüssige Erläuterungen, breites Ausholen, Abschweifen vom Thema, um-ständliche Ausdrucksweise, Wiederholungen, Füllwörter und leere Phrasen.

Kürze – Prägnanz Weitschweifigkeit • zu kurz • aufs Wesentliche beschränkt • gedrängt • aufs Lernziel konzentriert • knapp • jedes Wort ist notwendig

• zu lang • viel Unwesentliches • breit • abschweifend • ausführlich • vieles hätte man weglassen können

Ein Beispiel für Kürze -Prägnanz:

Weitschweifige Fassung: Was ist Raub? "Ja, Raub, das darf man nicht machen. Raub ist ein ver-botenes Verbrechen. Man darf es nicht mit Diebstahl verwechseln. Diebstahl ist zwar auch ein Verbrechen, aber Raub ist doch noch etwas anderes. Angenommen, jemand raubt etwas. Was heisst das? Das heisst: Er nimmt einem anderen etwas weg, was ihm nicht gehört, um es für sich zu behalten. Das ist natürlich nicht erlaubt. Jetzt muss aber noch etwas hinzukommen: Während der Verbrecher die Sache wegnimmt, wendet er Gewalt an gegenüber dem anderen, zum Beispiel: er wirft ihn ein-fach zu Boden oder er schlägt ihn bewusstlos, dass er sich nicht mehr wehren kann. Es kann aber auch sein, dass er nur droht, dem anderen etwas anzutun. Auch dann ist es Raub, und der Mann (oder die Frau) wird wegen Raubes bestraft."

Kurz-prägnante Fassung: Was ist Raub? "Ein Verbrechen. Wer einem anderen etwas weg-nimmt, was ihm nicht gehört, um es zu behalten, begeht Raub. Hinzukommen muss, dass er dabei gegen den anderen Gewalt anwendet oder ihn be-droht."

5.5 Anregende Zusätze Dieses Merkmal bezieht sich auf anregende „Zutaten“, mit denen ein Schreiber oder Redner bei sei-nem Publikum Interesse, Anteilnahme, Lust am Lesen oder Zuhören hervorrufen will. Zum Beispiel: Ausrufe, wörtliche Rede, rhetorische Fragen zum "Mitdenken", lebensnahe Beispiele, direktes Ansprechen des Lesers, Auftretenlassen von Menschen, Reizwörter, witzige Formulierungen, Einbettung der Information in eine Geschichte.

Anregenden Zusätze Keine anregenden Zusätze • anregend • interessant • abwechslungsreich • persönlich

• nüchtern • farblos, gleichbleibend • neutral • unpersönlich

Ein Beispiel für Kürze -Prägnanz:

Nichtanregende Fassung: Was ist Raub? "Jemand nimmt einem anderen etwas weg. Er will es behalten, obwohl es ihm nicht gehört. Beim Wegnehmen wendet er Gewalt an oder er droht dem anderen, dass er ihm etwas Schlimmes antun werde. Dieses Verhalten (Wegnehmen mit Gewalt oder Drohung) heisst Raub. Raub wird mit Gefängnis oder Zuchthaus bestraft."

Anregende Fassung: Was ist Raub? „Nimm an, du hast keinen Pfennig Geld in der Tasche. Aber was ist das? Da geht eine alte Dame mit ihrer Hand-tasche über die Strasse. Du überlegst nicht lange: ein kräftiger Schlag auf den Arm, und schon bist du mit der Tasche auf und davon. Haltet den Dieb!', ruft die Dame, weil sie es nicht besser weiss. Richtiger müsste sie rufen: „Haltet den Räuber!“, denn wenn man dabei Gewalt anwendet oder Drohungen ausstösst, dann ist es Raub.

Und wie endet die Geschichte? Nun, meistens endet sie im Knast.“

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6. Arbeitsblättergestaltung mit Computerprogrammen

6.1 Zarb Das bekannteste Programm (bzw. Plugin für Word), um Arbeitsblätter und Übungsaufgaben anzufer-tigen ist wohl ZARB, das von einem Heilpädagogen entwickelt wurde (Zarb = Zyburas Arbeitshilfen).

Zarb wird mit seinen Spezialfunktionen in die Textverarbeitung WORD von Microsoft integriert. Es nutzt dessen Stärken sinnvoll aus und eröffnet gleichzeitig eine grosse Fülle neuer Möglichkeiten, unter voller Beibehaltung der Fähigkeiten einer modernen Textverarbeitung (Grafikeinbindung, viel-fältige Schriftarten in wählbarer Grösse, Tabellenfunktionen, Textbausteine etc.).

Technisch gesprochen handelt es sich bei Zarb um eine Sammlung von Funktionen (Makros), die in eine so genannte Dokumentvorlage der Textverarbeitung eingebunden wurden. Man braucht lediglich ein neues Textdokument mit der Zarb-Dokumentvorlage zu öffnen - und schon stehen zahlreiche neue „Wunschfunktionen“ speziell für Lehr- und Lernzwecke zur Verfügung.

Das aktuelle Softwarepaket Zarb in der Version 4.1 enthält ca. 70 Funktionen, sechs Geheimschrift-Zeichensätze (True-Type-Font), Tabellen mit den deutschen starken und unregelmässigen Verben (alte und neue Rechtschreibung), Tabellen mit den englischen „irregular verbs“ (alphabetisch und nach Gebrauchshäufigkeit geordnet), ein beispielartiges Wörterbuch als Quelldatei für Wortsuchrätsel, Lis-ten mit deutschen, englischen, französischen, niederländischen, spanischen und lateinischen Wortar-ten. Dazu erhalten Sie ein automatisches Installationsprogramm und ein komfortables Online-Handbuch.

Sie finden alle nötigen Informationen und vor allem auch das Zarb-Handbuch (gratis zum Downloa-den) auf der Website von Hans Zybura unter www.zarb.de bzw. www.zarb.ch. In der Schweiz ver-treibt der Scola Verlag AG das Zarb-Programm (Tel. +41 (0)1 466 72 91, Mail: [email protected]).

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6.2 WordSearch Mit „WordSearch“ lässt sich leicht ein Wortsuchrätsel erstellen. Man gibt die Wörter ein, der Compu-ter versteckt diese in einem ausgefüllten Buchstabenfeld. Das Rätsel kann ausgedruckt oder am Com-puter direkt gelöst werden.

Erstellen Sie gemäss folgender Anleitung ein Wortsuchrätsel. Nutzen Sie die Einstellungen, um den Schwierigkeitsgrad (z.B. die Wortrichtung) und die Buchstabenauswahl (z.B. nur Grossbuchstaben) anzupassen. Für die Wortbilderkennung ist es wichtig, dass die Wortrichtung der Leserichtung ent-spricht.

1. Das Programm „WordSearch“ starten.

2. Beim erscheinenden Fenster auf „OK“ klicken.

3. In der Menüleiste auf „Tools“ klicken, dann auf „Create My Own Puzzles“. Folgendes Fenster erscheint:

1. Einen Titel für das Puzzle eingeben bei „Enter Puzzle's Theme“ (max. 20 Buchstaben);

2. Bei „Entry to Word List“ die Wörter einschreiben, die versteckt werden sollen. Nach jedem Wort auf Add klicken. Die Wörter erscheinen rechts in der „Word List“ (max. 13 Buchstaben pro Wort); Falls ein Wort der Liste geändert werden soll, kann man es doppelt anklicken, ändern im Feld „Modify Selected Entry“ und mit der Taste Modify bestätigen;

3. Sind alle Wörter eingegeben (Maximum 50), kann das Puzzle gespeichert werden mit „Save Puzz-le“, beim aufspringenden Fenster auf Nein, danach auf OK klicken.

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Optionen

Im Menü auf „New Garne“ klicken und im erscheinenden Dialogfenster ganz hinunter scrollen; auf die Bezeichnung „My Own Puzzles“ doppelklicken. Die Titel der eigenen Puzzles erscheinen. Das gewünschte Puzzle anklicken und noch nicht mit OK bestätigen. Zuerst im oberen Teil dieses Fensters den Level auswählen. Level 1 erstellt ein Feld von 13 x 13 Buchstaben, Level 4 ein Feld mit 19 x 19 Buchstaben. Gewünschtes anklicken, dann mit OK bestätigen;

Options anklicken und die gewünschten Richtungen, in der die Wörter versteckt werden sollen aus-wählen. Werden Änderungen gemacht, so sind diese erst nach erneutem Aufruf aktiv. In diesem Falle OK drücken, nochmals auf New Game klicken - OK.

Ausdrucken

In der Menüleiste unter „File“ kann das Puzzle ausgedruckt werden. Print Solution druckt die Lösung aus.

Puzzle lösen

Das Puzzle kann entweder ausgedruckt oder direkt am Computer gelöst werden. Dabei muss ein gefundenes Wort mit niedergedrückter Maustaste vom ersten bis zum letzten Buchstaben überfahren werden.

Hilfestellung: Auf der rechten Seite des Puzzles bei der Wörterauflistung kann man ein Wort doppelklicken; es wird dann kurz im Puzzle angezeigt, wo es zu finden ist.

Zuunterst auf der Leiste sind folgende Angaben: • die Zeit; • die Anzahl der noch zu suchenden Wörter; • die Anzahl der bereits gefundenen Wörter; • die Anzahl der aufgerufenen Hilfestellungen; • der Level; • die Richtungen, in der die Wörter versteckt sind.

Download des Programms unter: www.werkzeugkiste.ch Freeware

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6.3 Puzzlemaker Puzzlemaker ist ein Online-Produkt der ameri-kanischen Firma DiscoverySchool.com für Schüler wie Lehrpersonen und Eltern. Zu fin-den ist es auf der Homepage der Firma unter www.puzzlemaker.com und dort genauer unter www.puzzlemaker.com/chooseapuzzle.html.

Puzzlemaker ist in erster Linie ein leicht zu bedienender Rätsel-Generator, mit dem ver-schiedene Rätselformen wie Wörtersuche, Kreuzworträtsel und Mathe-Puzzle kreiert, abgespeichert und ausgedruckt werden können. Daneben werden aber auch verschiedene Laby-rinthe und Irrgärten angeboten.

Für den Gebrauch im Englischunterricht stehen fertige Vokabellisten zu den verschiedensten Themen (Geschichte = history, Ferien/Feier-tage = holidays und Wissenschaften = science) zur Verfügung.

Auf der Homepage von Puzzlemaker.com fin-den sich neben dem Puzzlegenerator weitere kostenlose Angebote wie das Quiz Center so-wie der Worksheet Generator zur Erstellung von Quizzes bzw. Arbeitsblättern. In der Clip Art Galtery finden sich dazu nach Themen geordnete, teils animierte Cliparts.

Übersichtlich und einfach— der Aufbau

Sehr hilfreich bei der Erarbeitung eige-ner„Worträtsel“ ist der immer etwa gleiche Aufbau der Generator-Formulare. So muss man nach der Auswahl unter den zehn Puzzle-formen nur der jeweiligen Anleitung Schritt für Schritt folgen:

1. Nach der Auswahl des Puzzles kommt man auf die Formularseite des jeweiligen Puzz-les.

2. Nacheinander müssen nun nummerierte Formularfelder ausgefüllt werden (Puzzle-name, Anzahl der Buchstaben/Zahlen waagrecht und senkrecht und eventuell die Lösungswörter).

3. Am unteren Ende der Seite kann das selbst kreierte Puzzle generiert, also für den Ge-brauch fertig gestellt werden (= Create), bei Nichtgefallen oder Änderungswünschen können aber auch alle Felder gelöscht (= Reset) und danach neu beschrieben werden.

4. Nach dem Klick auf CREATE hat der An-wender eine weitere Option: Er kann das Puzzle abspeichern.

Was tun mit dem fertigen Rätsel? Nach der Generierung erscheint das Rätsel fertig auf dem Bildschirm in der Grösse 8,5 x 11 cm (im png-Bild-Dateiformat). Jetzt kann es sowohl gespeichert, sofort ausgedruckt als auch beispielsweise ins Programm Word über-tragen werden.

1. Ausdrucken

Dies ist wohl die einfachste Lösung. Dazu muss nur auf den entsprechenden Druckschal-ter in der Menüleiste des Browsers geklickt werden. Der Nachteil besteht darin, dass das Rätsel unverändert übernommen werden muss.

2. Speichern in den Custom Classroom Ac-count (= Klassenzimmer-Kundenkonto)

Diese Option ist als Schaltknopf am unteren Ende des jeweiligen Puzzle-Formulars zu fin-den. Wird dieser angeklickt, kommt man auf eine neue Seite: Join My Discovery (Schliesse dich meiner Entdeckung an). Hier kann sich der schon registrierte Kunde mit Kundenname und Passwort einloggen. Der nicht Registrierte kann sich schnell und kostenlos ein privates Kunden-„Klassenzimmer“ einrichten.

3. Speichern als Web-Dokument

Um die fertige Puzzle-Web-Seite zu sichern, muss im Browser-Menü unter DATEI die Funktion SPEICHERN UNTER angeklickt werden. Hier wird dann der Speicherort, der Dokumentname und das Dateiformat (.htm oder .html) ausgewählt.

4. Kopieren in Word

Ein einfacher, zweischrittiger Vorgang ist nö-tig, um ein fertiges Rätsel zu übertragen:

• Zunächst wird der Mauszeiger auf das ferti-ge Puzzle gesetzt und dieses mit der rechten Maustaste angeklickt. Mit einem weiteren Klick auf KOPIEREN (auch: AUS-SCHNEIDEN) im jetzt sichtbaren neuen Fenster wird das Puzzle im Zwischenspei-cher abgelegt.

• Als zweiter Schritt muss in das Textverar-beitungsprogramm gewechselt werden. Dort wird mit der rechten Maustaste die Funktion EINFÜGEN aufgerufen, ange-klickt und das Puzzle ist übertragen.

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Ein Criss-Cross-Puzzle erstellen Auf der Internetseite www.puzzlemaker.com befindet sich die Quelle des Kreuzworträtsels. Die deutsche Version befindet sich auf der Seite www.werkzeugkiste.ch. Das Rätsel wird online auf dem Internet erstellt. Um ein Kreuzworträtsel zu erstellen, müssen folgende Schritte (= steps) nacheinander ausgeführt werden:

Schritt 1: Den Titel der Wörtersuche eingeben

Der Titel/die Überschrift wird oben auf der Seite erscheinen. Wichtig ist, nicht mehr als 49 Zeichen einzugeben.

Schritt 2: Die Anzahl der Quadrate angeben

Hier müssen Angaben für die Höhe (= Height) und Breite (= Width) des Rätsels gemacht werden. Die Zahlen beziehen sich dabei auf die Anzahl der Quadrate/Buchstabenkästchen insgesamt.

Schritt 3: Grösse der Einzelkästchen festlegen

Im Formularfeld wird als Standard die Grösse 30 vorgeschlagen.

Schritt 4: Die Suchwörter und Angaben eingeben

Das erste Wort jeder Zeile im Formularfeld bildet das Lösungswort. Dahinter folgt ein Leerzeichen, dann die Angabe zum Lösungswort. Ein Beispiel:

WAL Ein grosses Meeressäugetier Das nächste Lösungswort darf erst in der nächsten Zeile eingetragen werden und so fort.

Lassen Sie das Internet-Fenster mit dem Kreuzworträtsel offen; ansonsten wird das Kreuzworträtsel gelöscht! Es ist auch möglich, über „Zurück“ wieder in den Herstellungsmodus zu gelangen, um Än-derungen vorzunehmen.

Sie können nun das Kreuzworträtsel (als jpg-Bild) in ein Textdokument (in Word) kopieren. Zugleich müssen Sie auch den Text rüberkopieren.

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Ein Mathe-Puzzle mit Number Blocks erstellen Die folgenden Schritte müssen nach der Auswahl der Rätselform mit dem Schwerpunkt „Addition“ ausgeführt werden:

1. Titel eingeben Der Titel wird oben auf der Seite erscheinen. Maximale Länge: 49 Zeichen.

2. Die Grösse des Quadrats festlegen Das Quadrat kann mindestens 3-mal 3 bis maximal 10-mal 10 Zahlen gross sein. Die Ausmasse sind gleich, somit reicht die eine Zahlenangabe im Formularfeld.

3. Werte für die Zahlen im Gitterfeld angeben Hier müssen sowohl der minimale als auch der maximale Zahlenumfang für die Werte im Gitter definiert werden. Je niedriger diese festgelegt werden, desto leichter ist das Rätsel.

4. Freie Gitterzellen bestimmen In das Formularfeld soll die Anzahl der Gitterzellen (= Blanks) ohne eingefügte Zahl definiert werden. Je mehr Zellen frei bleiben, desto schwieriger wird das Rätsel. Manchmal wird dabei sogar eines generiert, bei dem mehr als eine Lösung pro Gleichung möglich ist.

5. Eine Anleitung unter dem Text festlegen In diesem Formularfeld kann eingestellt werden, ob unter dem Puzzle eine Anleitung erscheinen soll – allerdings nur in englischer Sprache.

Ein Mathe-Puzzle mit MathSquare erstellen Folgende Schritte gilt es nach der Auswahl der Rätselform auszuführen:

1. Titelangabe

2. Grössendefinition wie bei der Erstellung der Number-Blocks.

3. Eine Rechenmethode auswählen_ Natural: Wenn Multiplikation und Division im Quadrat vor Addition und Subtraktion ausgeführt werden sollen (natürliche Vorrangigkeit). Lefttoright: Wenn im Quadrat von links nach rechts gerechnet werden soll

4. Eine Anleitung unter dem Text festlegen Soll unter dem Puzzle eine Anleitung erscheinen – allerdings nur in englischer Sprache – muss im Formularfeld ON aktiviert werden.

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6.4 Zeitsparer Mathematik I und II Mit dem „Zeitsparer Mathematik“ entfällt das ständig neue Erfinden und Erstellen von vielfältigem Übungsmaterial. Mit einem Klick werden für jedes Blatt immer wieder neue Zahlen generiert, ein dazugehöriges Lösungsblatt wird automatisch bereitgestellt.

Startbild des Programms Es startet das Programm Excel mit obigem Auswahlmenü. Mit Klick auf die Schaltfläche <Zahlenverständnis> erscheint beispielsweise unteres Auswahlmenü.

Rechts als Beispiel ein Arbeitsblatt. Mehr als 75 solche Vorlagen zu den verschiedensten Themen sind auf der CD enthalten. Mit nur drei Mausklicks durch die Themenauswahl hat man obiges Arbeitsblatt vor sich (inkl. Lösungsblatt). Klickt man auf die Schaltfläche <Neue Zahlen>, so erscheint dasselbe Arbeits-blatt mit neuen Zahlen. Ein Klick auf den Drucker und man hält das Arbeitsblatt in der Hand.

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Inhalt Zeitsparer Mathematik 1 (2. - 6. Schuljahr) CD mit Arbeitsblättern im Zahlenraum bis 100, bis 1000, bis 100 000, bis 1 Mio. zu den Themen: • Zahlenverständnis: - Übungen im Zahlenraum, - Stellenwerte • Addition und Subtraktion: - Rechnen bis 20 und 100, - Zehnerüberschreitung, - Schriftliches Rechnen • Multiplikation und Division: - Einmaleins,

- Schriftliches Rech-nen • Alle Operationen: - Übungen zu den Grundrechenarten • Masse: - Gewichte, Längen, Hohlmasse, Zeit, Geld • Verschiedenes: - Rätsel, - Kreuzrechnen, - Runden, - Brüche

Vier Trainer zu den Grundrechenarten im Zahlenraum bis 100 ermöglichen intensives Üben direkt am Computer. Ein Protokoll gibt Auskunft über den Trainingserfolg. Mit Anleitung, Einsatzhinweisen und verkleinerten Abbildungen zum schnellen Überblick.

Inhalt Zeitsparer Mathematik 2 (3. - 6. Schuljahr / Schwerpunkt 5./6.) • Arbeitsblattvorlagen für den Zahlenraum bis 1000, bis 10'000, bis 100'000, bis 1 Mio. zu den Themen: - Zahlenverständnis, - grosse Zahlen: Zahlenstrahl, - Zahlen vergleichen, - Stellenwerte, - Römische Ziffern, - Tausenderbruch • Addition und Subtraktion: - Grosse Zahlen – schrittweise rechnen, - Umkehroperationen, - Kettenrechnungen, - Zahlengitter und Zahlenmauern, - Schriftliches Rechnen, - Dezimalzahlen • Multiplikation und Division: - Einmaleins, - Zehnereinmaleins, - Rechenvorteile, - Schriftliches Rechnen, - Dezimalzahlen • Textaufgaben: - Dreisatz / Proportionalität,

- Flächen • Masse: - Gewichte, - Hohlmasse, - Zeit, - Geld, - Längen, - Flächen • Geometrie: - Rechteck, - Quadrat, - Dreieck, - Kreis • Brüche: - Einführung, - Erweitern, - Kürzen, - mit Brüchen rechnen • Verschiedenes: - Runden, - Vorlagen, - Stellenwerttafeln

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6.5 Automatisch generierte Rechenübungen mit Excel In Excel gibt es die Möglichkeit, Zufallszahlen zu erzeugen. Der Befehl dafür lautet =ZUFALLSZAHL( )

Dieser Befehl generiert eine Zufallszahl zwischen 0 und 1. Bei jeder Neuberechnung in der jeweiligen Tabelle wird eine neue Zufallszahl gezogen. Als Lehrperson möchten Sie aber meistens eine ganze Zufallszahl aus einem bestimmten Bereich erzeugen. Mit der folgenden Anweisung können Sie eine reelle Zufallszahl erzeugen, die zwischen a und b liegt: =ZUFALLSZAHL()*(b-a)+a

Beispiele

Die Formel =Zufallszahl()*(9-2)+2 erzeugt beispielsweise Zahlen von zwei bis neun. Diese Zahlen sind nun auf x-Kommastellen hin zufällig. Um ganze Zahlen zu erhalten, müssen Sie die Zufallszahlen kürzen. Die Reduktion der Anzahl Dezimal-stellen (mit Klick auf dieses Symbol) genügt leider nicht, da es sonst zu (unsichtbaren) Rechnungsfehlern kommen kann (z.B. 5.5401 angezeigt 6) +8.5862 angezeigt 9 =14.1263 (angezeigt 14) Sie müssen also die Zufallszahlen in Ganzzahlen umwandeln, und zwar, indem Sie dem Befehl vorne den Zusatz „Kürzen“ voranstellen:

=Kürzen(ZUFALLSZAHL()*(b-a)+a) also z.B. =KÜRZEN(ZUFALLSZAHL()*(9-2)+2)

Mit dem Befehl Kürzen werden die Kommastellen der Zahl abgeschnitten (nicht gerundet) und als Ergebnis eine ganze Zahl ausgegeben. Der Aufbau ist wie folgt:

KÜRZEN(Zahl;Anzahl_Stellen)

Die Voreinstellung für Anzahl_Stellen ist 0 (Null).

Um nun auch die Zahl neun zu erhalten, müssen Sie nun den Bereich der Zufallswerte auf 10 erwei-tern. Die Formel muss also für ganze Zufallszahlen von 2 bis und mit 9 heissen:

=KÜRZEN(ZUFALLSZAHL()*(10-2)+2)

Nun können Sie eine Tabelle gemäss der Abbildung erstellen. Geben Sie bei der ersten Aufgabenzeile die Formeln ein:

Lassen Sie das Ergebnis mit der entsprechenden Formel ausrechnen

Geben Sie die Operationszeichen ( *, = ) und den Platz für die Ergebnisse unterstreichen (___).

Markieren Sie das erste Feld und kopieren Sie den Inhalt nach unten.

=KÜRZEN(ZUFALLSZAHL()*(10-2)+2)

=KÜRZEN(ZUFALLSZAHL()*(20-11)+11)

Zahl ist die Zahl, deren Stellen Sie abschneiden möchten.

Anzahl_Stellen ist eine Zahl, die angibt, wie viele Nachkommastellen erhalten bleiben sollen.

=C3*E3

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6.5 Schweizer Schulschriften H. Weber hat die Schweizer Schulschriften als TrueType Schriften entwickelt. Er (unter http://www.web-visionen.ch/schulschriften/index.html wie auch Lothosoft (www.lothosoft.ch/ schulschriften) bieten die Schweizer Schulschriften direkt im Internet an (Einzelplatzversion: Fr. 90.-; Schulhausversion: Fr. 250.-).

Die Schriften sind in folgenden Versionen erhältlich: • Schulschrift 1 • Schulschrift 2 • Schulschrift 3 • Berner Schulschrift • Steinschrift 1 • Steinschrift 2 • Steinschrift 3 • Noten 1 • Noten 2 • Plakatschrift (Diese Schrift eignet sich für die Gestaltung

von Plakaten und Überschriften. Sie ist dem Schreiben mit einem breiten Filzschreiber nachgemacht. Diese Schrift ist in zwei Varianten auf der CD: normal und als Umrissschrift.)

Alle Schriften sind im TrueType- oder Adobe-1-Format für Windows erhältlich. Das heisst, dass sie in jedem Anwendungsprogramm, das unter der Windows-Oberfläche läuft, verwendbar sind.

Die Schriften sind echte WYSIWYG-Schriften. Sie sehen also auf dem Bildschirm genau, was später auch ausgedruckt wird. Eine nachträgliche Überarbeitung ist nicht notwendig. Änderungen sind sofort sichtbar.

Schweizer Schulschrift 1

Schweizer Steinschrift 1

Notenschrift

Schulschriften für Apple-Macintosh Geräte finden Sie unter www.schulschriften.ch.

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Literaturverzeichnis Bucher, P., Ingold, U. (1997). Bausteine zur Informatik. 7.-9. Schuljahr. Zürich: Lehrmittelverlag des Kantons Zürich.

Kiechler, N. (2004). Wie gut ist mein Arbeitsblatt? Die Neue Schulpraxis, 8, 4-8.

Langer, I., Schulz von Thun, F. & Tausch, R. (1993). Sich verständlich ausdrücken. München: Ernst Reinhardt Verlag.

Lobsiger, E. (1995). Wie sehen zeitgemässe Arbeitsblätter aus? Die Neue Schulpraxis, 9, 61-62.

Lobsiger, E. (2004a). Interaktive Arbeitsblätter: 20 Vorschläge. Die Neue Schulpraxis, 2, 37-41.

Lobsiger, E. (2004b). Ein wichtiger Baustein beim Lernen – die verschiedenen Computer-Schriften. Die Neue Schulpraxis, 2, 18-21.

Meyer, H. (2003). UnterrichtsMethoden II. Praxisband. Berlin: Cornelsen.

Vettiger, H. (1998). Unterricht planen, durchführen, auswerten lernen. Aarau: Lehranstalt des Kantons Aargau. Schroedel-Verlag.

Von Martial, I. & Ladenthin, V. (2002). Medien im Unterricht. Grundlagen und Praxis der Mediendi-daktik. Hohengehren: Schneider-Verlag.

Wellenhofer, W. (1991). Grundlagen einer modernen Arbeitsblatt-Praxis. Ziele, Konzeptionen, Mög-lichkeiten, Grenzen. München: PimS-Verlag.