social media in studium und lehre (folien dr. des. eva-christina edinger)

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Social Media in Lehr- und Lernszenarien in der Aus- und Weiterbildung Empirische Ergebnisse Eva-Christina Edinger, Pädagogische Hochschule FHNW Vortrag in der Reihe «Social Media Social Learning», e-teaching.org, 28. April 2015 „Und vor allem sind auch Dozenten zum Teil recht mangelhaft ausgebildet” – “Die kommen gar nicht draus“ (Fokusgruppe mit Studierenden)

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Social Media in Lehr- und Lernszenarien in der Aus-

und Weiterbildung – Empirische Ergebnisse

Eva-Christina Edinger, Pädagogische Hochschule FHNW

Vortrag in der Reihe «Social Media – Social Learning», e-teaching.org, 28. April 2015

„Und vor allem sind auch

Dozenten zum Teil recht

mangelhaft ausgebildet” –

“Die kommen gar nicht draus“

(Fokusgruppe mit Studierenden)

30.04.2015

Überblick

• Einblick in das Forschungsprojekt «Social Media in Lehr- und Lernszenarien»

(gesamte FHNW)

• Forschungsziele, Forschungsdesign, Zielgruppen,

• Ergebnisse der Ist- und Potentialanalyse, Ergebnisse der

Szenarioentwicklung und der Pilottests.

• Einblick in die empirische Erhebung der AG Medienbildung (PH FHNW)

• Unser Ansatz

• Fazit

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 2/17

30.04.2015

Das Forschungsprojekt «Social Media in Lehr- und Lernszenarien» (FHNW)

• Interdisziplinär und hochschulübergreifend (APS; PH, HSW)

• Laufzeit: Juni 2012 – Mai 2013

Projektziele:

• Stimmungsbild «Social Media an der FHNW», erstmalige Erhebung von Kennzahlen

zur Mediennutzung

• Szenarien-Entwicklung, Pilottest und Evaluierung durch Studierende und Lehrende

Partizipativer Ansatz:

• frühzeitige Einbindung von Lehrende und Studierenden (Befragungen,

Gruppendiskussionen, Pilottests)

• Einsatzkonzept

Eva-Christina Edinger (PH FHNW)

Ist-AnalysePotenzial-analyse

Szenario-Entwicklung

Pilot und Evaluation

Einsatz-konzept

3/17

Datenbasis

• 3 Fokusgruppen, insg. 18 TN, 11 Lehrende, 7 Studierende, 7 Frauen, 11

Männer

• Standardisierte Onlinebefragung,

• FHNW-weit, n=288 (Rücklauf ca. 16%)

• Alter: 23-65 Jahre; 60,6% Männer, 37,7% Frauen

• Lehrerfahrung: 1-40 Jahre;

• Forschungserfahrung: 1-35 Jahre

• Potentialanalyse: 3 Expert/innen-Interviews, 4 Gespräche mit Berater/innen,

Recherchen (Literatur, online, Blogs etc.)

• 5 entwickelte Zukunfts-Szenarien

• Pilottest (Vor- und Nachbefragung): 5 Dozierende (5 Module), 179 Studierende

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 30.04.2015 4/17

30.04.2015

Ergebnisse

„Da hat jeder eine ganz andere Vorstellung, was Social Media ist […] und der

Gebrauch ist auch ganz anders“ (Zitat, Gruppendiskussion)

siehe auch Blogbeitrag http://blogs.fhnw.ch/SMinLehre/social-media-stories/

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 5/17

30.04.2015

Definition: Social Media

Social Media sind internetbasierte Medien, die es Nutzern und Nutzerinnen

ermöglichen, einzeln oder gemeinsam mediale Inhalte zu gestalten, zu

rezipieren, untereinander auszutauschen und zu kommentieren (user generated

content).

Zwei Schichten:

• Inhalt - „content“: Themen und Personen. Gewichtung kann je nach Tool und

dessen Nutzung variieren.

• Aktivitäten – „user generated“: Drei Aktivitätstypen:

• rezipieren (lesen, klicken),

• generieren (schreiben, sammeln, Neues entwickeln, Fotos und Videos posten),

• kommentieren (auch: crossposten, auch: Verlinken auf andere Themen).

siehe auch Blogbeitrag: http://blogs.fhnw.ch/SMinLehre/social-was-2/

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 6/17

30.04.2015

Ergebnisse Fokusgruppen

• Professionalisierungserwartung: Method-Media-Match, Usability, Device-

unabhängige User Experience (BYOD), Effizienz

• “Hinterherrennen”: Studierende rennen Inhalten hinterher, Lehrende rennen

Technologien hinterher, Accessability /niederschwellige Zugänge erwünscht

• Demokratisierung, neue Rollenmodelle und Hierarchien: Bewusstsein der

Studierenden bezüglich Zeit-/Energieaufwand der Lehrenden, wollen neue,

aktive Rollen übernehmen, Kommunikation immer noch per Mail (!)

• Nähe und Distanz: ist (individuell) zu klären, z.B. Erreichbarkeit, 9-til-5 ...

• Personal Learning Environment (PLE), Grafical User Interface (GUI)

• Beratung/Unterstützung: Lehrende wünschen sich ‘Starthilfe’

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 7/17

30.04.2015

Ergebnisse der Fokusgruppen: Wünsche der Studierenden

• Multimedia:

Veranstaltungen

vielseitig gestalten

• Kollaboration:

• Organisation

• Inhalte gemeinsam

entwickeln, Wissen

generieren

• Anreicherung und

Design von Lehrmaterial

• Networking intern und

extern

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 8/17

30.04.2015

Ergebnisse Online-Befragung der Lehrenden

• Am meisten genutzt: Kommunikationsanwendungen für SMS, Chat, Telefonie und Konferenzen,

Moodle, Wuala und/oder Dropbox , Wikis, Plattformen zum Videoaustausch wie z.B. YouTube

(mw ca. 1x pro Woche)

• Am wenigsten genutzt: Microblogs, Yammer, Anwendungen zum gemeinsamen Erstellen und

Bearbeiten von Dokumenten (diese Tools sind 22,6% der Befragten nicht bekannt), Fotoblogs

(mw=6,0, selten)

• Einsatz von Learning Management Systemen (Moodle, OLAT, Ilias u.a.) in Lehrveranstaltungen

• Zweck der LMS-Nutzung: Vorwiegend zur Organisation und Koordination von

Lehrveranstaltungen (Informationen an Studierende, Terminvereinbarungen, Abstimmungen), nur

in geringem Umfang zur Diskussion von Lehrinhalten

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Werte Aktivierung

ReflexionVernetzung

„Ziele-Cluster“:

Entwickelte

Szenarien und

Pilottests

1. Literaturrecherche mit Social Bookmarking, SocialNetwork Gruppen und einem VideocastTools: Facebook, SwitchCast, Diigo

2. International Vernetzen für kollaborative Bearbeitung lokaler Problematiken mit KollaborationsplattformenTool: Ning

3. Austausch und Reflexion über Praxiserfahrung mit einer Social Network GruppeTool: Linkedin

4. Auftrittskompetenz fördern mit Video-ForenTools: SwitchCast, Moodle

6. Reflexion über Anwendung von Theorie in der Praxis mittels BloggingTool: WordPress

5. Erfahrungsbasiertes Lernen durch Foren und Peer-Review-Wikis

Tool: moodle

APS

HSWHT

HSW

PH

HSW

Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 30.04.2015 10/17

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 11/17

Weiterbildung für Lehrende: Schlüssel zu E-Learning

Weiterbildungen im Bereich Hochschuldidaktik/Medienbildung verdoppelt

Wahrscheinlichkeit der Durchführung von Veranstaltungen mit E-Learning-Anteilen

(20,8% ohne Weiterbildung, 44,5% mit Weiterbildung, χ2 = 16.157, p <0.001).

Nächster Schritt:

Analyse von Affinität für Medien als

auch für Hochschuldidaktik mittels

Indikatoren, Bildung von

Bedarfsgruppen für Weiterbildungen

Wünsche der Lehrenden:

• 52.4% wünschen Blended Learning

Settings

• 21.9% reine online Settings (z. B.

Webinare)

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 12/17

Empirische Ergebnisse «AG Medienbildung» (PH FHNW)

• Laufzeit: März 2012 – Mitte 2014

Projektziele:

• Bedürfnisse und Bedarfe der Lehrenden für professionellen Einsatz von

Medien in der Lehre

Partizipativer Ansatz:

• frühzeitige Einbindung von Dozierenden und Studierenden

(Impulsveranstaltung „Medienbildung“, Workshop, Online-Befragung)

Datenbasis:

• Workshop mit 14 Teilnehmenden

• Standardisierte Onlinebefragung unter den Lehrenden der PH FHNW, n=153

(Rücklauf ca. 25%)

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 13/17

Potentielle Weiterbildungsthemen

• Allgemeine Hochschuldidaktik (26.1%)

• Einsatz von Tablets und Smartphones in der Lehre (mobile learning) (26.1%)

• Einsatz neuer Medien in der Lehre (22.9%)

• Einsatz von Apps in der Lehre (22.2%).

Weitere Wünsche der Lehrenden

• gute Internetverbindung (15.9%), bzw. W-LAN (17.5%),

• Steckdosen in ausreichender Anzahl (11.1%),

• 24-Stunden ICT Support (11.1%) und

• Beamer (12.7%).

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 14/17

Teil unseres Ansatzes: Weiterbildungsreihe «Didaktik: Praktisch!»

• Mobile Lehre und Forschung

• Flipped Classroom

• Online-Beratung/Virtuelles Coaching

• Feedback mit Mobile Response

• Interaktive Lehre und Präsentationen

• Visualisieren & Präsentieren: Prezi, PowerPoint, Mindmanager und/oder

Keynote

• …

siehe auch: http://www.digitallernen.ch/veranstaltungen/didaktik-praktisch/

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 15/17

Fazit: Einsatz von Social Media fordert 5 Komponenten

Und: Zeit, diese Komponenten zusammenzubringen!

30.04.2015Eva-Christina Edinger (PH FHNW) 16/17

Besten Dank! Fragen?

30.04.2015 17/17

Weitere Informationen

http://www.digitallernen.ch/ http://blogs.fhnw.ch/SMinLehre/

Publikationen

Reimer/Edinger (2014): Open Schweiz – eine (selbst-)kritische Einschätzung aktueller Initiativen und

Projekte zum Themenfeld Open Education Resources (OER). In: Missomelius, Petra/Sützl,

Wolfgang/Hug, Theo/Grell, Petra/Kammerl, Rudolf (Hg.). Medien – Wissen – Bildung: Freie

Bildungsmedien und Digitale Archive. Innsbruck: Innsbruck University Press. S. 257-276. URL:

http://www.uibk.ac.at/iup/buch_pdfs/freie-bildungsmedien_web.pdf.

Edinger/Reimer/van der Vlies, Stefan (2013). Teach the Teachers – E-Learning in Further Education

for Lecturers in Higher Education. In: Bulletin of the IEEE Technical Committee on Learning

Technology. 15. Jg. (4). S. 2-5. URL: http://www.ieeetclt.org/content/bulletin-15-4.

Edinger/Reimer (2013): Vernetzte Räume: Vom Bücherregal zur Bibliothek 2.0 – Neue Standorte und

Perspektiven. In: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur. 1. Jg. (1). S. 27-36. URL:

http://www.0277.ch/ojs/index.php/cdrs_0277/article/view/13.

Edinger/Klammer/van der Vlies (2013): Lehren und Lernen mit Wiki, Facebook, Twitter und Co.? In:

Education permanente (EP) 2013/2: “Social Media”, S. 13-15. (EDINGER KLAMMER VANDERVLIES

(2013) Social Media)

Eva-Christina Edinger (PH FHNW)