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Bildungsforschung Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst 2010|2 soFid

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Bildungsforschung

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

2010|2

soFid

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Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst

soFid

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Bildungsforschung

Band 2010/2

bearbeitet von

Gisela Ross-Strajhar

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften 2010

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ISSN: 1433-3384Herausgeber: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften (FIS) bearbeitet von: Gisela Ross-StrajharProgrammierung: Siegfried SchomischDruck u. Vertrieb: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Lennéstr. 30, 53113 Bonn, Tel.: (0228)2281-0 Printed in Germany

Die Mittel für diese Veröffentlichung wurden im Rahmen der institutionellen Förderung von GESIS durch den Bund und die Länder gemeinsam bereitgestellt.

© 2010 GESIS. Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere ist die Überführung in maschinenlesbare Form sowie das Speichern in Informationssystemen, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Ein-willigung des Herausgebers gestattet.

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Inhalt

Vorwort .................................................................................................................................................7

Sachgebiete

1 Bildungssysteme, Schule allgemein...........................................................................................9

2 Elementarbereich/Primarbereich..............................................................................................26

3 Sekundarstufen.........................................................................................................................46

4 Berufsbildung/Weiterbildung...................................................................................................59

5 Hochschule.............................................................................................................................100

6 Erwachsenenbildung..............................................................................................................129

7 Bildung für spezielle Gruppen...............................................................................................136

8 Bildungspolitik, Bildungswesen, Wissensgesellschaft..........................................................149

Register

Hinweise zur Registerbenutzung.......................................................................................................181

Personenregister.................................................................................................................................183

Sachregister........................................................................................................................................189

Institutionenregister...........................................................................................................................203

Anhang

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur...............................................................................209

Zur Benutzung der Forschungsnachweise.........................................................................................209

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soFid Bildungsforschung 2010/2 Vorwort

7

Vorwort zum soFid „Bildungsforschung“

GESIS bietet mit dem „Sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst“ (soFid) zweimal jähr-lich aktuelle Informationen zu einer großen Zahl spezieller Themenstellungen an. Jeder soFid hat sein eigenes, meist pragmatisch festgelegtes Profil. Gewisse Überschneidungen sind deshalb nicht zu vermeiden.

Quelle der im jeweiligen soFid enthaltenen Informationen sind die von GESIS produzierten Da-tenbanken SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem) sowie SOFIS (For-schungsinformationssystem Sozialwissenschaften – bisher FORIS).

Die Datenbank SOLIS stützt sich vorwiegend auf deutschsprachige Veröffentlichungen, d.h. Zeit-schriftenaufsätze, Monographien, Beiträge in Sammelwerken sowie auf Graue Literatur in den zentralen sozialwissenschaftlichen Disziplinen. In SOLIS ist bei einigen Hinweisen unter „Stand-ort“ eine Internet-Adresse eingetragen. Wenn Sie mit dieser Adresse im Internet suchen, finden Sie hier den vollständigen Text des Dokuments.

Wesentliche Quellen zur Informationsgewinnung für SOFIS sind Erhebungen in den deutschspra-chigen Ländern bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. Zur Meldung neuer Projekte steht unter http://www.gesis.org/dienstleistungen/fachinformationen/datenbanken-informationssysteme/forschungsdatenbank-sofis/erhebung/ permanent ein Fragebogen zur Verfü-gung.

Literaturhinweise sind durch ein "-L" nach der laufenden Nummer gekennzeichnet, Forschungs-nachweise durch ein "-F". Im Gegensatz zu Literaturhinweisen, die jeweils nur einmal gegeben werden, kann es vorkommen, dass ein Forschungsnachweis in mehreren aufeinander folgenden Diensten erscheint. Dies ist gerechtfertigt, weil Forschungsprojekte häufig ihren Zuschnitt verän-dern, sei es, dass das Projekt eingeengt, erweitert, auf ein anderes Thema verlagert oder ganz ab-gebrochen wird. Es handelt sich also bei einem erneuten Nachweis in jedem Falle um eine aktuali-sierte Fassung, die Rückschlüsse auf den Fortgang der Arbeiten an einem Projekt zulässt.

* * *

Bildungsforschung analysiert schwerpunktmäßig die Beziehungen zwischen Bildungssystem und gesellschaftlichen Gegebenheiten sowie Einwirkungen des Bildungssystems auf Bildungsprozesse einzelner Personen. Die Diskussion um Bildung, die Beschäftigung mit Bildung als nötiger Inves-tition mit Zukunftsdividende hat sich durch die PISA-Studie (Programme for International Student Assesment 2000) zu einem aktuellen, ja fordernden Thema für Forschung und Politik, aber auch für die Gesellschaft generell entwickelt. Dies spiegelt sich u.a. in dem hohen Anteil an For-schungsprojekten im Bildungsbereich wider.

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8 soFid Bildungsforschung 2010/2 Vorwort

Einleitend gibt Kapitel 1 einen allgemeinen Überblick über grundsätzliche pädagogische Ansätze und Forschungen sowie Edukationssysteme einschließlich Ländervergleiche, aber auch geschicht-liche Vergleiche, Methodik, Lerntechniken, Werteerziehung. Die weiteren Themenbereiche sind im Wesentlichen entsprechend den Stufen im Bildungssystem gegliedert: Elementar- bzw. Primarbereich (Kapitel 2), Sekundarstufe (Kapitel 3), Hochschulbe-reich (Kapitel 5). Kapitel 4 „Berufsbildung/Weiterbildung“ wird im Sinne von Berufsausbildung und betrieblicher Weiterbildung verstanden, während das Kapitel 6 „Erwachsenenbildung“ allge-meine Bildung im außerschulischen wie auch außerbetrieblichen Bereich meint und auch politi-sche Bildung oder Allgemeinbildung sowie auch kulturelle Bildung einbezieht.

Im Kapitel 7 „Bildung für spezielle Gruppen“ sind Fragestellungen der Bildungsforschung, bezo-gen auf soziale Randgruppen wie Ausländer, Behinderte, Problemgruppen, Minoritäten, aber auch Fragen der geschlechtsspezifischen Erziehung zusammengefasst.

Das Kapitel 8 beleuchtet schwerpunktmäßig Bildungspolitik, Bildungswesen, Wissensgesell-schaft, Lernkulturen, Bildungscontrolling und Qualitätsmanagement.

Thematische Berührungspunkte ergeben sich insbesondere zu den sozialwissenschaftlichen Fach-informationsdiensten „Berufssoziologie“, „Jugendforschung“ und „Soziale Probleme“.

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1 Bildungssysteme, Schule allgemein

[1-L] Arens, Markus:Bildung und soziale Herkunft - die Vererbung der institutionellen Ungleichheit, in: Marius Harring (Hrsg.) ; Carsten Rohlfs (Hrsg.) ; Christian Palentien (Hrsg.): Perspektiven der Bildung : Kinder und Jugendliche in formellen, nicht-formellen und informellen Bildungsprozessen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 137-154, ISBN: 978-3-531-15335-3

INHALT: Der Verfasser setzt sich zunächst mit zentralen Begrifflichkeiten der Ungleichheitsfor-schung wie Ständesystem, soziale Klassen, soziale Schichten, soziale Lagen und soziale Mi-lieus auseinander. Um die Bildungschancen in Deutschland in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft herauszuarbeiten, greift er im Folgenden auf das Konzept der sozialen Schichtung zurück. Die Generierung herkunftsbedingter Ungleichheit, "soziale Herkunft als Fluch oder Segen", wird auf allen Ebenen des deutschen Bildungssystems nachgewiesen, vom Ele-mentarbereich über den Primar- und Sekundarbereich bis zum Hochschulwesen. Das Fazit des Verfassers: "Von der Vorschule bis zum Hochschulbereich besteht Handlungsbedarf im Hinblick auf die Verbesserung der Chancengerechtigkeit." (ICE2)

[2-L] Arnoldt, Bettina; Quellenberg, Holger; Züchner, Ivo:Ganztagsschulen verändern die Bildungslandschaft, in: DJI Bulletin, 2007, H. 1 = H. 78, S. 9-14 (cgi.dji.de/bulletin/d_bull_d/bull78_d/DJIB_78.pdf)

INHALT: "Durch das Investitionsprogramm 'Zukunft Bildung und Betreuung' ist der bundesweite Auf- und Ausbau der Ganztagsschulen in Gang gekommen, mit dem vielfältige Hoffnungen verbunden werden: eine Verbesserung des Leistungsniveaus der Schüler/innen, eine gezielte individuelle Förderung, eine bessere Integration von Kindern mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen Schichten, eine attraktive thematische Ergänzung einer weitestgehend un-terrichtszentrierten Halbtagsschule, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf - um nur einige Erwartungen zu nennen. Dieser Beitrag stellt erste Ergebnisse der 'Studie zur Ent-wicklung von Ganztagsschulen' (StEG) vor." (Autorenreferat)

[3-L] Bachmann, Heinz; Hunziger, Urs; Vogel, Alfred:Ist unsere Schule noch zeitgemäß und artgerecht?: ein etwas anderer Blick auf das Fundament unseres Bildungssystems - die "Volksschule", (Pädagogik bei Sauerländer), Oberentfelden: Sauerländer 2009, 414 S., ISBN: 978-3-0345-0210-8

INHALT: "Die schweizerische Volksschule ist in Bewegung - und wie! Aus- und Weiterbildung, neuer Lehrplan, Harmonisierung von Schulstrukturen, Übergang in die Berufswelt, Bildungs-standards, Portfolios, Kompetenzen, Tagesstrukturen, Sozialindex, Frühenglisch, Religions-unterricht ... Die schweizerische Volksschule ist in Bewegung - aber wie? Und wohin? Und (nicht zuletzt) für wen? Heinz Bachmann, Alfred Vogel und Urs Hunziker nähern sich mit diesen Fragen der Schule aus ganz verschiedenen Richtungen. In einem ersten Teil beleuchtet Heinz Bachmann die Entwicklung des Schulsystems im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Im zweiten Teil zeigt Alfred Vogel, wie ein (real existierendes) Beispiel für eine 'andere' Schule aussehen könnte. Und im dritten Teil

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zieht Urs Hunziker aus seiner klinischen Praxiserfahrung Schlussfolgerungen, welche biolo-gischen Rahmenbedingungen für die Schule Geltung haben müssten. So verschieden die Aus-gangspunkte auch sind: Allen drei ist das Ziel einer humanistischen, kindgerechten Schule ge-meinsam - ein Ziel, das wahrscheinlich die meisten mit ihnen teilen würden. In diesem Buch finden Leserinnen und Leser die Gründe, weshalb unsere Volksschule nur zeitgemäß sein kann, wenn sie 'artgerechter' wird." (Autorenreferat)

[4-L] Bauer, Karl-Oswald; Kemna, Pierre:Arbeitsbezogenes Erleben von Lehrkräften: Validierung eines mehrdimensionalen Messinstruments, in: Bildungsforschung, Jg. 6/2009, Ausg. 2, S. 81-110 (www.bildungsforschung.org/index.php/bildungsforschung/article/view/48/pdf)

INHALT: "Ausgehend von Theorien zur Lehrerprofessionalität, zur Selbstwirksamkeit, zum Bur-nout und zum Thema 'Sinn' wird das mehrdimensionale Konstrukt eines arbeitsbezogenen Er-lebens von Lehrkräften hergeleitet, operationalisiert und empirisch überprüft. Vier Dimensio-nen des Erlebens werden herausgefiltert, die erlebte pädagogische Wirksamkeit, das Schüler-interesse, das Vertrauen und das Wohlbefinden der Lehrpersonen in ihrem Arbeitsumfeld. Dazu wird ein Testinstrument entwickelt, das im Hinblick auf seine Kriteriumsvalidität und seine Konstruktvalidität an einer Stichprobe von N=413 Lehrkräften erprobt wird. Getestet wird ein Netzwerk von Propositionen, das sich vor allem auf Zusammenhänge zwischen den vier Subdimensionen und Schulleitungsqualität, Unterrichtsqualität, Burnoutrisiko sowie der Schulform bezieht." (Autorenreferat)

[5-L] Berkemeyer, Nils:Die Steuerung des Schulsystems: theoretische und praktische Explorationen, (Educational Governance, Bd. 10), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 356 S., ISBN: 978-3-531-17052-7

INHALT: "Das Schulsystem der Bundesrepublik Deutschland befindet sich derzeit in einer aus-geprägten Modernisierungsphase. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesen Ver-änderungen steht allerdings noch ganz am Beginn. Dieser Band der Reihe 'Educational Go-vernance' nimmt dies zum Anlass, die erziehungswissenschaftliche und interdisziplinäre For-schung zum Thema erstmalig im Zusammenhang darzustellen. Zudem wird am Beispiel des Modellvorhabens 'Selbstständige Schule NRW' eine eigene Studie über die im Modellvorha-ben veränderten Steuerungsstrukturen vorgestellt. Es zeigt sich, dass mit regionalen Steuer-gruppen neue Akteure in der Schulgovernance implementiert werden konnten und dass ihr Steuerungshandeln maßgeblich von den regionalen Rahmenbedingungen abhängt." (Autoren-referat)

[6-L] Blossfeld, Hans-Peter; Bos, Wilfried; Lenzen, Dieter; Müller-Böling, Detlef; Oelkers, Jür-gen; Prenzel, Manfred; Wößmann, Ludger:Bildungsgerechtigkeit: Jahresgutachten 2007, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 179 S., ISBN: 978-3-531-15266-0

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INHALT: Der Aktionsrat Bildung widmet sein erstes Jahresgutachten dem für das deutsche Bil-dungssystem zentralen Thema der Bildungsgerechtigkeit. Die Experten bearbeiten dabei The-men wie herkunftsbedingte Disparitäten, Übergänge im Bildungssystem, Qualifikation des pädagogischen Personals, neue Steuerungsmodelle und Bildungsfinanzierung unter dem Aspekt der Gerechtigkeit. Die politischen Entscheidungen, die in diesem Zusammenhang ge-troffen worden sind, werden bewertet, und auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkennt-nisse werden Handlungsempfehlungen an die Bildungsakteure formuliert. Das Gutachten kommt zu dem Fazit, das Bildungsgerechtigkeit ein Syndrom ist, für das mindestens drei Fak-toren ursächlich sind: a) Barrieren beim Zugang zu einzelnen Stationen des Bildungssystems; b) ein hermetischer Abschluss der einzelnen Teile des Bildungssystems gegeneinander; c) eine kollektive Verantwortungslosigkeit gegenüber dem niedrigen Leistungsstand des Bil-dungssystems. Zur Neutralisierung dieser Faktoren ist nach Auffassung der Gutachter die Umsetzung folgender Handlungsempfehlungen erforderlich: 1. die frühe Öffnung des gesam-ten Bildungssystems für Lernende, unabhängig von Geschlecht, sozialer und ethnischer Her-kunft sowie gesellschaftlicher Zugehörigkeit; 2. eine systematische Durchlässigkeit an den Grenzen der einzelnen Bildungseinrichtungen für möglichst lange Phasen der Lernbiografie; 3. die Durchsetzung eines Systems der Qualitätssicherung für Unterricht, Prüfungen und das pädagogische Personal im Sinne persönlicher Verantwortung für den Lernerfolg der Schüler. (IAB)

[7-L] Boer, Heike de; Deckert-Peaceman, Heike (Hrsg.):Kinder in der Schule: zwischen Gleichaltrigenkultur und schulischer Ordnung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 330 S., ISBN: 978-3-531-15935-5

INHALT: "Die aktuellen Entwicklungen in der Kinder- und Unterrichtsforschung sind vielfältig und innovativ. Dieser Band analysiert schulische und vorschulische Situationen, in denen Kinder als Peers und als Schüler und Schülerinnen agieren, indem er die Auseinandersetzung mit Kindern als kompetenten Akteuren und Experten ihrer Interessen in den Mittelpunkt rückt. Die Beiträge zeigen das Spannungsverhältnis zwischen Peersein und Schüler/innensein auf und nehmen die Verschränkung von peerkulturellen und lernprozessorientierten Fragen in den Blick. Indem schulische Lehr- und Lernsituationen mit alltäglichen peerkulturellen Hand-lungsroutinen und Schüler/innenpraktiken zusammengedacht werden, entstehen neue Überle-gungen, die bedeutende Hinweise für eine Modifizierung schulischer Situationen geben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Heike de Boer, Heike Deckert-Peaceman: Kinder und Schule - Rekonstruktionen der kindlichen Perspektive und ihre Bedeutung für die schulische Ordnung (21-34); Patrick Sunnen: "Wir haben das Mega-Orange gemacht!" - Vorschulkinder inszenieren sich als Lernende an der Schnittstelle von Schul- und Gleichaltrigenkultur (35-50); Charlotte Röhner: Kinder zwischen Gleichaltrigenkultur und schulischer Ordnung oder: Verpasste Chancen im Übergang vom Elementar- zum Primarbereich (51-70); Monika Suj-bert: Absprachen, Regeln, Sanktionen: Ordnungen unter Peers im Elementarbereich (71-84); Heike Deckert-Peaceman: Zwischen Unterricht, Hausaufgaben und Freizeit. Über das Ver-hältnis von Peerkultur und schulischer Ordnung in der Ganztagsschule (85-104); Heike de Boer: Peersein und Schülersein - ein Prozess des Ausbalancierens (105-118); Hedda Benne-witz: Zeit zu Zetteln! - Eine Praxis zwischen Peer- und Schülerkultur (119-136); Georg Brei-denstein: Die Lehrperson als Ressource der Schülerkultur (137-158); Sabine Reh, Julia Labe-de: Soziale Ordnung im Wochenplanunterricht (159-176); Jutta Wiesemann: "Kinder als Ak-teure" von Unterricht - Konsequenzen für eine pädagogische Lernforschung (177-192); Anja

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Kraus: "Schulkultur" aus der Perspektive von Zwölf- bis Dreizehnjährigen. Ein Vergleich zwischen finnischen und deutschen Schüler(inne)n (193-208); Heike de Boer: Von der Kon-struktion des "normalen" Schülers zur Rekonstruktion der kindlichen Perspektive (209-228); Gerold Scholz: Woher weiß das Kind, was es sagen soll? Über die Beziehung zwischen Ge-neration und Institution (229-244); Heike Deckert-Peaceman: "Ich lade meine Freunde zum Sonder-Geburtstag ein". Theoretische und empirische Annäherungen an das Verhältnis von Peerkultur und Integrationspädagogik (245-268); Maren Zschach: Schulische Selektionspro-zesse aus Kindersicht (269-282); Sabine Maschke, Ludwig Stecher: Schule von innen: Schü-lerInnen-Strategien zwischen Anpassung und Selbstbehauptung (283-296); Roswitha Leh-mann-Rommel: Zuhören und Macht im Unterricht (297-318); Heike de Boer, Heike Deckert-Peaceman: Schulische Ordnung und Peerkultur (319-328).

[8-L] Brake, Anna; Bremer, Helmut (Hrsg.):Alltagswelt Schule: die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten, (Bildungssoziologische Beiträge), Weinheim: Juventa Verl. 2010, 232 S., ISBN: 978-3-7799-1586-7

INHALT: "Schule wird in Bildungsforschung und -politik primär als Ort des Kompetenzerwerbs und der Leistungserbringung verstanden. Dabei werden die sozialen Herstellungsprozesse, über die sich schulische Wirklichkeiten konstituieren, bislang vernachlässigt. Der vorliegende Band leuchtet Schule als einen zentralen Ort des Alltags im Leben von Kindern und Jugendli-chen aus, an dem weit mehr geschieht als Wissensvermittlung bzw. -aneignung im Unterricht. Er fokussiert die soziale Praxis in der Schule und zeigt, wie Schule in den Alltagserfahrungen von SchülerInnen und LehrerInnen repräsentiert ist. Im Fokus stehen dabei die Bedeutung der Peer-Kultur, die Relevanz ungleicher milieuspezifischer Rahmungen und die korrespondie-renden alltäglichen Schulerfahrungen, die Prozesse der Herstellung von Geschlechter(un)-gleichheit, die Bedeutung vorschulischer institutioneller Erfahrungen sowie die komplexen Wirkungen alltagsweltlicher Öffnungen des Unterrichts und der Unterrichtsformen. Die Bei-träge vermitteln ein kritisches Verständnis davon, was im Rahmen der konkreten Schulpraxis genau geschieht, um von da kommend Lösungsansätze für die Ausgestaltung des Verhältnis-ses von Schule und Alltagswelt zu entwickeln." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Anna Brake, Helmut Bremer: Schule als Alltagswelt jenseits von Bildungsstandards und Leistungs-erbringung: Versuch einer Einordnung (7-30); Peter Büchner: Kindliche Bildungsarmut und die relationale Logik des Bildungsgeschehens. Über die Herstellung von Bildungsarmut und mögliche Auswege aus biographischen Sackgassen (31-44); Hannelore Faulstich-Wieland: Schule als gemeinsame Alltagswelt für Mädchen und Jungen (45-65); Sven Brademann, Wer-ner Helsper: Schulische Übergänge und Peerbeziehungen. Die Bedeutung von Gleichaltrigen für den Übergang in die Sekundarstufe I (67-95); Hedda Bennewitz, Michael Meier: Zum Verhältnis von Jugend und Schule. Ethnographische Studien zu Peerkultur und Unterricht (97-110); Nikola Leufer, Michael Sertl: Kontextwechsel in realitätsbezogenen Mathematik-aufgaben. Zur Problematik der alltagsweltlichen Öffnung fachunterrichtlicher Kontexte (111-133); Anke Dorn, Roberto Priore und Jochen Wissinger: Schulaversives Verhalten und die doppelte Ambivalenz besonderer schulischer Settings. "Und wenn wir einen Tag nicht kom-men wollen, ist das auch nicht schlimm." (135-157); Rahel Jünger: Schule aus der Sicht von Kindern. Zur Bedeutung der schulischen Logiken von Kindern mit privilegierter und nicht-privilegierter Herkunft (159-183); Andrea Lange-Vester, Miriam Redlich: Soziale Milieus und Schule. Milieuspezifische Bildungsstrategien und Lebensperspektiven bei SchülerInnen

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der Hauptschule und des Gymnasiums (185-209); Dieter Isler, Sibylle Künzli: Schulische Praktiken in der Vorschule. Angebote zum Einüben eines schulischen Habitus in einem deutschschweizer Kindergarten am Beispiel der Förderung von Sprache und Literalität (211-229).

[9-L] Brake, Anna; Bremer, Helmut:Schule als Alltagswelt jenseits von Bildungsstandards und Leistungserbringung: Versuch einer Einordnung, in: Anna Brake (Hrsg.) ; Helmut Bremer (Hrsg.): Alltagswelt Schule : die soziale Herstellung schulischer Wirklichkeiten, Weinheim: Juventa Verl., 2010, S. 7-30

INHALT: Die Beiträge des Sammelbandes, den dieser Aufsatz einleitet, setzen sich mit der Frage auseinander, was tatsächlich im Schulalltag und im Unterricht geschieht. Sie stehen in der Tradition einer erweiterten, praxeologischen Perspektive der Schul- und Unterrichtsfor-schung. Es geht um eine alltagsweltliche Anreicherung des Unterrichts mit dem Ziel einer "besseren Schule", die einerseits ihren komplexer werdenden Aufgaben nachkommen und an-dererseits den veränderten außerschulischen Voraussetzungen ihrer Schüler gerecht werden muss. Von dieser Perspektive "Schule und Alltagswelt" ist eine Perspektive von Schule als Alltagswelt zu unterscheiden, die die sich im schulischen Kontext vollziehenden, routinisier-ten, wiederkehrenden Abläufe daraufhin analysiert, wie sie an den sozialen Konstruktionspro-zessen der alltäglichen Hervorbringung und Bestätigung von Kräfteverhältnissen beteiligt sind. Hier spielen neben der systematischen Distanznahme und dem befremdenden Blick des ethnografischen Zugangs auch andere methodische Vorgehensweisen eine Rolle, wie ein Überblick über die einzelnen Beiträge des Sammelbandes zeigt. Abschließend plädieren die Verfasser für eine systematische Verknüpfung von außerschulischer Kindheits- und Jugend-forschung mit Fragen der Schulforschung. (ICE2)

[10-L] Buchen, Herbert; Horster, Leonhard; Rolff, Hans-Günter (Hrsg.):Schulverbünde und Schulfusion: Notlösung oder Impuls?, Stuttgart: Raabe 2009, 172 S., ISBN: 978-3-8183-0546-8

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Armin Lohmann: Formen schulischer Zusammenarbeit - ein Über-blick - Schulverbindungen stärken Schulentwicklung (9-16); Ernst Rösner: Schulfusionen in Schleswig-Holstein - Versuch einer ersten Beschreibung eines tiefgreifenden Veränderungs-prozesses (17-28); Gunter Neuhaus: Die Paul-Guenther-Schule zu Geithain - ein Haus mit Tradition - Eine Gemeinschaftsschule in Sachsen stellt sich vor (29-40); Thomas Fleischer: Fusionierung von Regelschulen in Thüringen - Eine Herausforderung für alle Beteiligten (41-52); Albert Scherer: Die Zusammenlegung von Schulen erfolgreich gestalten - Schulen kön-nen von Fusionserfahrungen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen profitieren (53-70); Dorothea Minderop: Schule in der Region - Ein Plädoyer für Verantwortung - gegen Zuständigkeiten (71-78); Karl G. Zenke: Kooperationen und Netzwerke von Schulen - Impul-se für die Schulentwicklung (79-94); Elsbeth Wilhelmsen: Regionale Schulentwicklung im Netzwerk Garbsener Schulen - Wir kooperieren - einfach so (95-116); Heiner Reinert: Nach-barschaftshilfe - Selbsthilfegruppe - Schulverbund - Die Bildung von Schulverbünden als wichtiger Schritt einer regionalen Schulentwicklung im Emsland (117-126); Josef Watschin-ger: Der Schulverbund Pustertal - Auf dem Weg zu einer neuen Qualität von Kooperation in einer gemeinsam verantworteten Bildungslandschaft (127-140); Herbert Altrichter, Elgrid

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Messner: Ressource Schulverbund und Schulnetze - Unterstützungssysteme für die Schulent-wicklung (141-170).

[11-L] Ditton, Hartmut:Familie und Schule: eine Bestandsaufnahme der bildungssoziologischen Schuleffektforschung von James S. Coleman bis heute, in: Rolf Becker (Hrsg.): Lehrbuch der Bildungssoziologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 239-256

INHALT: Familie und Schule sind die beiden Sozialisationsinstanzen von herausragender Bedeu-tung für die Entwicklung in der Kindheit und Jugend. Kinder und Jugendliche sind über eine lange Phase des Lebenslaufs zeitgleich in beiden Institutionen Mitglied, und es ist eine beson-dere Herausforderung für die Forschung, die Wechselwirkungen beider Bereiche zu analysie-ren. Der vorliegende Beitrag stellt ausgewählte Ergebnisse der empirischen Bildungsfor-schung, insbesondere der Schuleffektivitätsforschung nach James S. Coleman vor. Ausgangs-punkt bildet die Frage, wie die schulischen Wirkungen bezüglich des Erwerbs von Kompeten-zen und Bildungstiteln im Verhältnis zu den Effekten der familialen, sozialen, kulturellen und ethnischen Herkunft der Schüler sowie des weiteren außerschulischen Umfelds einzuordnen sind. Dies führt u.a. zu folgenden Fragen: Werden durch die Schule Eingangsunterschiede eher ausgeglichen, beibehalten oder noch weiter verstärkt? Was wirkt überhaupt in der Schu-le? Ist es das schulische System, die einzelne Schule als ganze Einheit oder die spezifische Gestaltung des Unterrichts durch die einzelne Lehrkraft? Welchen Stellenwert haben die Mit-schüler und die leistungsmäßige, soziale und ethnische Zusammensetzung der Schülerschaft? Ist die einzelne Schule überhaupt konstant effektiv in ihren Leistungen über die unterschiedli-chen Fächer und über die Zeit hinweg? Sind die Wirkungen von Schule für alle Schüler gleich - unabhängig von Geschlecht, sozialem Status, Nationalität oder Ethnie? (ICI2)

[12-L] Fuchs, Marek; Schmalz, Stefanie:Gewalt an Schulen: eine Mehrebenenanalyse zum Einfluss von Sozialisationsbedingungen und Klassenkomposition, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 134-148 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002134.html)

INHALT: "Die familiale Sozialisation ist eine wesentliche Ursache für das Auftreten von Schul-gewalt. Bisherige Erklärungsmodelle weisen nach, dass das Ausmaß der elterlichen Unter-stützung für ihre Kinder, gewaltförmige Praktiken im Elternhaus sowie vermittelte hegemo-niale Männlichkeitsvorstellungen einen die Gewaltausübung der betroffenen Schüler verstär-kenden Effekt haben. Diese an der direkten Wirkung der Sozialisationserfahrungen auf Schul-gewalt ansetzende Perspektive soll in diesem Aufsatz um die Schulklasse als relevanten mi-krosozialen Kontext für das Auftreten von Schulgewalt erweitert werden. Es soll nachgewie-sen werden, dass nicht nur Schüler, die unter ungünstigen Sozialisationsbedingungen auf-wachsen, zu Gewalt in der Schule neigen, sondern dass Sozialisationsbedingungen auch indi-rekt - vermittels der Klassenkomposition - auf die Gewalthäufigkeit der nicht direkt von man-gelnder elterlicher Unterstützung, elterlicher Gewalt und einer das hegemoniale Geschlechter-verständnis stärkenden Sozialisation betroffenen Schüler einwirken." (Autorenreferat)

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[13-L] Helbig, Marcel:Sind Lehrerinnen für den geringeren Schulerfolg von Jungen verantwortlich?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 62/2010, H. 1, S. 93-111 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11577-010-0095-0)

INHALT: "In Deutschland sind Mädchen in der allgemeinbildenden Schule seit Anfang der 1990er Jahre deutlich erfolgreicher als Jungen. Gleichzeitig ist der Anteil weiblicher Lehrer im allgemeinbildenden Schulsystem sukzessive angestiegen. Diese Feminisierung des Lehrer-berufs soll zugleich zu einer Feminisierung der Schule geführt haben, wodurch Mädchen bes-sere Leistungen erzielen als Jungen. Diese wissenschaftsgeschichtlich relativ alte These er-fuhr allerdings kaum eine empirische Überprüfung und die Ergebnisse sind uneinheitlich. In diesem Beitrag soll anhand der Daten der Berliner ELEMENT-Studie untersucht werden, ob Jungen an Berliner Grundschulen mit einem hohen Lehrerinnenanteil eine schlechtere Kom-petenzentwicklung in Mathematik und im Leseverständnis haben, ob sie schlechter benotet werden und ob sie seltener für das Gymnasium empfohlen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Jungen in Schulen mit vielen Lehrerinnen minimal schlechter in Mathematik bewertet werden und infolgedessen auch seltener für das Gymnasium empfohlen werden, als an Schu-len mit weniger Lehrerinnen. Mädchen haben hingegen höhere Lesekompetenzen in Schulen mit vielen Lehrerinnen." (Autorenreferat)

[14-L] Helsper, Werner; Böhme, Jeanette (Hrsg.):Handbuch der Schulforschung, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 1037 S., ISBN: 978-3-531-15254-7 (Standort: UB Paderborn(466)-ICA1898(2)+2)

INHALT: "Das in der 2. Auflage erscheinende Handbuch bietet, auf der Grundlage der Erweite-rung um einige neue Beiträge, einen noch umfassenderen Überblick über die interdisziplinäre Schulforschung. Im Auftakt wird die Entstehung und Etablierung der Schulforschung von ih-ren Anfängen bis in die Gegenwart aufgezeigt und die damit verbundene Entwicklung von Forschungsansätzen dargestellt. Auf dem Hintergrund der historischen Differenzierung des Schulsystems und damit auch des Lehrerberufs wird das aktuelle Spektrum der Forschungs-felder systematisiert. So werden in den Beiträgen Forschungen zur Entwicklung der Schule und ihrem Verhältnis zu angrenzenden Bildungsräumen ebenso bilanziert, wie die Ergebnisse der Unterrichts- und Lehr-Lernforschung und vorliegende Studien zu Lehrerinnen und Schü-lerinnen. Das Handbuch schließt mit einem Überblick zur international vergleichenden Schul-forschung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Drewek: Entwicklungsformen der Schulforschung in Deutschland und in den Vereinigten Staaten vom Beginn des 20. Jahrhun-derts bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (35-68); Achim Leschinsky: Die Ausdiffe-renzierung und Weiterentwicklung der Schulforschung seit den 1970er Jahren (69-90); Oliver Böhm-Kasper, Horst Weishaupt: Quantitative Ansätze und Methoden in der Schulforschung (91-124); Jeanette Böhme: Qualitative Schulforschung auf Konsolidierungskurs (125-156); Heinz-Hermann Krüger, Nicolle Pfaff: Triangulation quantitativer und qualitativer Zugänge in der Schulforschung (157-180); Annedore Prengel, Friederike Heinzel, Ursula Carle: Me-thoden der Handlungs-, Praxis- und Evaluationsforschung (181-202); Bernd Zymek: Ge-schichte des Schulwesens und des Lehrerberufs (203-238); Manfred Weiß, Dieter Timmer-mann: Bildungsökonomie und Schulstatistik (239-284); Marianne Horstkemper, Klaus-Jürgen Tillmann: Schulformvergleiche und Studien zu Einzelschulen (285-320); Klaus Harney: Be-

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rufsbildung als Gegenstand der Schulforschung (321-340); Günther Opp, Ines Budnik, Mi-chael Fingerle: Sonderschulen - integrative Beschulung (341-362); Till-Sebastian Idel, Heiner Ullrich: Reform- und Alternativschulen (363-386); Knut Schwippert, Martin Goy: Leistungs-vergleichs- und Schulqualitätsforschung (387-422); Hartmut Wenzel: Studien zur Organisati-ons- und Schulkulturentwicklung (423-448); Herbert Altrichter, Andreas Feindt: Handlungs- und Praxisforschung (449-468); Susann Busse, Werner Helsper: Schule und Familie (469-494); Heinz Günter Holtappels: Schule und Sozialpädagogik (495-512); Dorothee M. Meis-ter: Schule und Medien (513-530); Jürgen Zinnecker: Schul- und Freizeitkultur der Schüler (531-556); Isabell Diehm: Kindergarten und Grundschule (557-576); Katja Koch: Von der Grundschule zur Sekundarstufe (577-592); Günter Pätzold: Übergang Schule - Berufsausbil-dung (593-610); Barbara Friebertshäuser: Statuspassage von der Schule ins Studium (611-630); Hartmut Ditton: Schule und sozial-regionale Ungleichheit (631-650); Frank-Olaf Radt-ke: Schule und Ethnizität (651-672); Hannelore Faulstich-Wieland: Schule und Geschlecht (673-696); Rolf-Torsten Kramer: Schule und Generation (697-716); Manfred Lüders, Udo Rauin: Unterrichts- und Lehr-Lern-Forschung (717-746); Uwe Hericks, Ingrid Kunze, Mei-nert A. Meyer: Forschung zu Didaktik und Curriculum (747-778); Natascha Naujok, Birgit Brandt, Götz Krummheuer: Interaktion im Unterricht (779-802); Rainer Bromme, Ludwig Haag: Forschung zur Lehrerpersönlichkeit (803-820); Katharina Kunze, Bernhard Stelmas-zyk: Biographien und Berufskarrieren von Lehrerinnen und Lehrern (821-838); Karl-Oswald Bauer: Lehrerinteraktion und -kooperation (839-856); Arno Combe, Fritz-Ulrich Kolbe: Leh-rerprofessionalität: Wissen, Können, Handeln (857-876); Fritz-Ulrich Kolbe, Arno Combe: Lehrerbildung (877-904); Claudia Dalbert, Joachim Stöber: Forschung zur Schülerpersönlich-keit (905-926); Werner Helsper: Schülerbiographie und Schulkarriere (927-944); Georg Brei-denstein: Peer-Interaktion und Peer-Kultur (945-964); Wilfried Schubarth, Karsten Speck: Einstellungen, Wohlbefinden, abweichendes Verhalten von Schülerinnen und Schülern (965-988); Christel Adick: Forschung zur Universalisierung von Schule (987-1008); Gero Len-hardt: Vergleichende Bildungsforschung Bildung, Nationalstaat und Weltgesellschaft (1009-1028).

[15-F] Herget, Hermann; Schade, Hans-Joachim; Tiemann, Michael; Troltsch, Klaus (Bearbei-tung); Helmrich, Robert, Dr. (Leitung):Studien zum deutschen Innovationssystem vormals: "Berichte zur technologischen Leis-tungsfähigkeit"

INHALT: Das Konsortium "Bildungsindikatoren und technologische Leistungsfähigkeit", beste-hend aus HIS; BIBB, ISI und NIW, erstellt im Rahmen der Studien zum deutschen Innovati-onssystem den Dienstleistungsauftrag "Indikatorensystem zur technologischen Leistungsfä-higkeit Deutschlands 2009". Schwerpunkt ist die Berichterstattung über bildungsrelevante und bildungsbezogene Indikatoren für das Jahr 2009. Das BIBB berichtet hierbei über den Beitrag der betrieblichen und schulischen Berufsausbildung sowie der Weiterbildung zur Wissensintensivierung. Angesichts der demografischen Entwicklung mit deutlichen Rückgän-gen der Schüler- und Schulabgängerzahlen sowie der fortschreitenden Wissensintensivierung von Berufen und Branchen steht auch die Berufsbildung vor neuen Herausforderungen. Aus-gehend von der Entwicklung und Projektion der Schulabgängerzahlen soll dargestellt werden, in welchem Umfang das Berufsausbildungssystem Fachkräfte aktuell ausbildet und im Hin-blick auf die Zukunft heranbilden muss. Einbezogen sind dabei betriebliche und schulische Berufsausbildungen, ergänzt um die außerbetriebliche und öffentlich geförderte Berufsausbil-

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dung. Die bisher vom Bundesinstitut für Berufsbildung durchgeführten Analysen zur langfris-tigen Entwicklung von Ausbildung und Beschäftigung und zu Veränderungen in den betrieb-lichen Qualifikationsstrukturen seit Anfang der achtziger Jahre sollen für das Berichtsjahr 2009/2010 um Analysen auf Einzelbetriebsebene zum betrieblichen Bildungsangebot in wis-sensintensiven Wirtschaftsbranchen und um die Analysen der Entwicklung der Kernberufe wissensintensiver Branchen und der beruflichen Tätigkeits- und Anforderungsprofile ergänzt werden.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Helmrich, Robert; Herget, Hermann; Schade, Joachim; Tiemann, Michael; Troltsch, Klaus: Studien zum deutschen In-novationssystem vormals: "Berichte zur technologischen Leistungsfähigkeit". Projektbe-schreibung. Bonn: BIBB 2009, 2 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_21301.pdf .+++Leszczensky, Michael; Frietsch, Rainer; Gehrke, Birgit; Helmrich, Robert: Bildung und Qualifikation als Grundlage der technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands. Bericht des Konsortiums "Bildungsindikatoren und technologische Leistungsfähigkeit". 2010, 161 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_21301.pdf .

ART: gefördert BEGINN: 2009-01 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[16-L] Herzog, Walter:Schule und Schulklasse als soziale Systeme, in: Rolf Becker (Hrsg.): Lehrbuch der Bildungssoziologie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 155-194

INHALT: Die Schule bildet in soziologischer Hinsicht ein Teil des Erziehungs- bzw. Bildungs-systems, das in einer funktional differenzierten Gesellschaft neben anderen gesellschaftlichen Subsystemen spezifische Aufgaben wahrnimmt. Es steht im direkten Austausch mit diesen Subsystemen, insbesondere mit den Systemen der Politik, der Wirtschaft, der Wissenschaft und verschiedenen kulturellen Partialsystemen (Religion, Kunst, Musik, Sport etc.), für die es spezifische Leistungen erbringt. In systemtheoretischer Perspektive ist davon auszugehen, dass die Systemeinheiten Unterricht, (Einzel-) Schule und pädagogisches Establishment nur bedingt aufeinander abgestimmt sind, da sie als Teilsysteme des Bildungssystems einer je ei-genen Logik folgen, so dass eine problemlose Koppelung des einen an den anderen Bereich nicht möglich ist. Das gilt auch für das vierte System, das in die Diskussion einzubeziehen ist: das Individuum. Denn die im Unterricht ablaufenden Lehrprozesse können nicht als Durch-griff auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler begriffen werden. Die Ausführungen des Autors orientieren sich an den dargelegten Bereichen des Bildungssystems, wobei er sich im wesentlichen auf den Kontext der Schule beschränkt. Er beleuchtet zunächst die Außenseite der Schule, das heißt ihre gesellschaftlichen Funktionen (1), ihre organisatorische Struktur (2) und ihr Verhältnis zur Familie (3), er fokussiert danach ihre Innenseite, nämlich den Unter-richt als Interaktionssystem (4) und die Schule als Sozialisationskontext (5), und gibt schließ-lich einen knappen Ausblick auf eine Theorie des Lehrerhandelns (6). (ICI2)

[17-F] Jens, Meike, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Lange, Dirk, Prof.Dr. (Leitung):Migrants and refugees - a challenge for European schools (MIRACLE)

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INHALT: Die Partner des Miracle-Projekts entwickeln eine Fortbildung zum Thema "Politisch-interkulturelle Kompetenz" für Grundschullehrer/-innen. Über einen Zeitraum von zwei Jah-ren werden Vertreter und Vertreterinnen aus Einrichtungen in Malta, Slowenien, Ungarn, Ita-lien und Deutschland zusammen arbeiten, um die Projektziele umzusetzen. Ein grundlegen-des Ziel des Projekts ist es, Kindern mit und ohne Migrationsgeschichte eine erfolgreichere Schulkarriere als bisher zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, werden Unterrichtsmaterialien konzipiert, die die unterschiedlichen Leistungsniveaus der Kinder einer Klasse berücksichti-gen. Gleichzeitig werden Menschen in den Materialien in differenzierter Weise repräsentiert, somit wird die alltägliche Heterogenität abgebildet, individuelle Lernmotivationen der Schü-ler/-innen können gesteigert werden. Die fünftägige Lehrer/-innenfortbildung wird u.a. Mo-dule zum Thema Rassismuskritik enthalten. Individuen können z.B. mit Hilfe des Anti-Bias-Ansatzes ihre Verwobenheit in institutionelle rassistische Strukturen reflektieren. Mit diesem Wissen bzw. Bewusstsein könnten sich gesellschaftliche Machtverhältnisse auf lange Sicht ändern. Ein Schritt in diese Richtung kann darin bestehen, dass Menschen einen anderen Um-gang mit ihrer jeweiligen (De-)Privilegierung finden. Mit einer solchen Herangehensweise wird das Phänomen Rassismus herausgelöst aus einer ausschließlichen Analyse der sozialpsy-chologischen Ebene. Die alleinige Auseinandersetzung mit (unbewussten) individuellen Vor-urteilen, z.B. gegenüber Angehörigen "anderer Kulturen", birgt die Gefahr, dass sich Teilneh-mende nicht auf einen Reflexionsprozess einlassen können, weil sie sich wie Objekte fühlen, deren Einstellungen verändert werden sollen.

ART: gefördert BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Europäische Kommission

INSTITUTION: Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Politische Wissen-schaft (Schneiderberg 50, 30167 Hannover)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[18-L] Kampshoff, Marita:Geschlechterdifferenz und Schulleistung: deutsche und englische Studien im Vergleich, (Forschung Pädagogik), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2007, 304 S., ISBN: 978-3-531-15480-0 (Standort: LB Koblenz(929)-2008/361)

INHALT: Die Verfasserin unterzieht empirische Untersuchungen aus England und Deutschland einer Sekundäranalyse und analysiert sie daraufhin, welche Begründungszusammenhänge sie für die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei den Schulleistungen von Mädchen und Jun-gen zeigen. Es werden Bildungsbeteiligung, Fächerwahl und Schulabschlüsse sowie Ergeb-nisse von Schulleistungsstudien zu den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen/Schriftspracherwerb vorgelegt und verglichen. Zusammenhänge zwischen Selbstkonzepten, Interessen und Schulleistungen von Mädchen und Jungen, die subjektiven Theorien und Überzeugungen von Lehrenden zu den Geschlechterdifferenzen in den Schulleistungen und die Unterrichtsprozesse als Instruktions- und Interaktionsgeschehen werden analysiert und in Hinblick auf ihre Erklärungskraft für die Leistungsdifferenzen bewertet. Abschließend wer-den die Ergebnisse der Untersuchung in ihrer Relevanz für die deutsche Schulforschung bi-lanziert. (ICE2)

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[19-L] Keller, Reiner:Kompetenz-Bildung: Programm und Zumutung individualisierter Bildungspraxis ; über Möglichkeiten einer erweiterten Bildungssoziologie, in: Thomas Kurtz (Hrsg.) ; Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Soziologie der Kompetenz, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 29-48

INHALT: Der Beitrag unternimmt den Versuch, die Bildungssoziologie in der Wissenschafts-landschaft neu zu positionieren. Vor dem Hintergrund eines Panoramas der Bildungsdiskussi-on und Bildungssoziologie erläutert der Verfasser die Forderung nach einer erweiterten Bil-dungs- und Kompetenzforschung, die die gesellschaftlichen und institutionellen Bildungskon-texte sowie deren Wandel untersucht. Er diskutiert die Möglichkeiten einer auf die "angerufe-nen Bildungssubjekte" bezogenen Bildungs- und Kompetenzforschung, die sich nicht in vor-auseilendem Gehorsam an den Kompetenzprogrammatiken des bildungsindustriellen Kom-plexes orientiert, sondern sich für die Vielfalt gelebter Bildungs- und Kompetenzpraxis öff-net. Der Verfasser vertritt die These, dass das Konzept der alltäglichen Lebensführung einen analytischen Zugriff auf die horizontale Situiertheit von Bildungsprozessen und Kompetenzen eröffnet, die die bisherige vorwiegend an Kategorien der Sozialstrukturanalyse und institutio-nalisierten Bildungskarrieren orientierte Bildungssoziologie in einem wichtigen Punkt ergän-zen. (ICE2)

[20-L] Klusemann, Hans-Werner:Vorbereitende Überlegungen zu einer mikrosoziologischen Theorie des Lernens, in: Wieland Jäger (Hrsg.) ; Rainer Schützeichel (Hrsg.) ; Heinz Abels (Adressat): Universität und Lebenswelt : Festschrift für Heinz Abels, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 194-217, ISBN: 978-3-531-15713-9

INHALT: Verfolgt man die Diskussion um die Kritik an Bildungskonzepten, so fällt nach An-sicht des Autors auf, dass die Argumente bzw. ihre theoretischen Orientierungen, ob im so-zialen Konstruktivismus oder beim sog. Konstruktionismus, bereits darauf verweisen, dass Lernen ein Interaktionsprodukt ist. Es werden jedoch keine Hinweise darauf gegeben, wie diese Interaktionsprozesse genau verlaufen und worauf sie empirisch gründen. Die explorati-ven Überlegungen des Autors haben daher zum Ziel, die Bedingungen und die Genese des Lernens in Interaktionen aufzuzeigen, und zwar aus der Perspektive einer Wissenschaft, die sich seit fast 100 Jahren mit sozialen Interaktionen beschäftigt: der Mikrosoziologie. Der Au-tor knüpft an die theoretischen Arbeiten von Emile Durkheim und Erving Goffman an und unternimmt den Versuch, die Thesen von Randall Collins - dem bedeutendsten Schüler von Erving Goffman - aus dessen Buch "Interaction Ritual Chains" (2004) auf mikrosoziologische Prozesse des Lernens zu beziehen. Er geht dabei mit Collins davon aus, dass menschliches Handeln im Wesentlichen emotional fundiert ist und dass Emotionen die Antriebskräfte für Interaktionen sind. Der Autor verdeutlicht diese Thematik anhand der jüngeren bildungspoli-tischen Diskussion in Deutschland zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen. (ICI2)

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[21-L] Kuhn, Peter:Was Kinder bewegt, (Beiträge zur Welt der Kinder, Bd. 13), Berlin: Lit Verl. 2007, 535 S., ISBN: 978-3-8258-0269-1

INHALT: Nach der Präsentation des methodologischen und methodischen Zuschnitts der Studie schildert der Autor Bewegung, Spiel und Sport im Klassenzimmerunterricht sowie auf dem Pausenhof aus der Sicht der Kinder. Einen Schwerpunkt der Analyse stellt der Sportunterricht dar. Anschließend wird die Frage nach den Möglichkeiten, die untersuchten Probleme in die Diskussion aus der Perspektive der Kinder einzubringen, diskutiert. (ICG)

[22-L] Kuper, Harm; Schneewind, Julia (Hrsg.):Rückmeldung und Rezeption von Forschungsergebnissen: zur Verwendung wissenschaftlichen Wissens im Bildungssystem, Münster: Waxmann 2006, 146 S., ISBN: 3-8309-1640-X (Standort: UB Dortmund(290)-Bg21070)

INHALT: "Mit der Durchführung von Evaluationsstudien und Leistungsmessungen als Instru-menten der Qualitätssicherung im Bildungssystem stellt sich die Frage der Anschlussfähigkeit der Ergebnisse an praktisches Handeln und Entscheiden. Die Produktion von Wissen durch Forschung und die Verwendung dieses Wissens im Bildungssystem erfolgt in zwei getrennten Domänen. In diesem Buch werden Aspekte der wechselseitigen Bezugnahme der Domänen behandelt. Ausgangspunkt ist die These, dass die Differenz wissenschaftlichen und prakti-schen Wissens für die Qualitätssicherung im Bildungssystem fruchtbar ist. Die besondere Aufmerksamkeit liegt auf der Rückmeldung, der Bereitstellung wissenschaftlichen Wissens für die praktische Verwendung, und der Rezeption, dem in der Praxis erfolgenden Rückgriff auf wissenschaftliches Wissen. Die Beiträge widmen sich spezifischen Fragestellungen der Rückmeldung und Rezeption auf den Ebenen Unterricht, Schule und Bildungssystem. Sie fo-kussieren außerdem auf die Differenz zwischen wissenschaftlichem und praktischem Wissen und inwiefern eine Steigerung der Güte von Daten die praktische Verwendung begünstigen kann." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Harm Kuper: Rückmeldung und Rezeption - zwei Seiten der Verwendung wissenschaftlichen Wissens im Bildungssystem (7-18); Teil I - Leis-tungsuntersuchungen auf Länderebene: Jana Groß Ophoff, Ursula Koch, Ingmar Hosenfeld & Andreas Helmke: Ergebnisrückmeldungen und ihre Rezeption im Projekt VERA (19-40); Rainer Peek & Peter Dobbelstein: Benchmarks als Input für die Schulentwicklung - das Bei-spiel der Lernstandserhebungen in Nordrhein-Westfalen (41-58); Christof Nachtigall & Ulf Kröhne: Methodische Anforderungen an schulische Leistungsmessung -auf dem Weg zu fai-ren Vergleichen (59-76); Teil II - Rezeption und Rückmeldung in der Mehrebenenstruktur des Bildungssystems: Jan von der Gathen: Die innerschulische Rezeption von Leistungsrück-meldungen aus Large-Scale-Assessments - Grundlagen und Ziele von Fallstudien (77-88); Felicitas Thiel & Daniela Ulber: Schulorganisatorische Rahmenbedingungen der Unterrichts-entwicklung: Konzeption eines Instruments und Rückmeldeverfahrens zur Bestandsaufnahme der Unterrichtsentwicklung an Schulen (89-106); Julia Schneewind: Rückmeldungen als Mo-tivator für die Teilnahme an Schulleistungsstudien? Die Rezeptionsstudie von BeLesen (107-126); Konstantin Bähr: Erwartungen von Bildungsadministrationen an Schulleistungstests (127-142).

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[23-L] Maaz, Kai; Baumert, Jürgen; Trautwein, Ulrich:Genese sozialer Ungleichheit im institutionellen Kontext der Schule: Wo entsteht und vergrößert sich soziale Ungleichheit?, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 11-46

INHALT: "Soziale Ungleichheiten im Bildungssystem sind ein gut dokumentierter Befund. Die Befunde der großen internationalen Schulleistungsstudien haben soziale Ungleichheiten wie-der in den Blickpunkt der Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik gerückt. Trotz verschie-denster Forschungsaktivitäten lässt sich die Frage, wo soziale Ungleichheit im Bildungssys-tem entsteht, nicht leicht beantworten. Diese Frage steht im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags. In der erziehungswissenschaftlichen, soziologischen und psychologischen For-schung werden vornehmlich vier Bereiche identifiziert, an denen soziale Ungleichheiten im Bildungssystem entstehen oder verstärkt werden können. Ungleichheiten können demnach an Bildungsübergängen, innerhalb einer Bildungsinstitution, zwischen verschiedenen Bildungs-programmen oder auch außerhalb des Bildungssystems entstehen. Der Beitrag gibt für jeden dieser vier Bereiche einen Überblick über theoretische Grundlagen, systematisiert den empiri-schen Forschungsstand und weist auf Forschungsdesiderate hin." (Autorenreferat)

[24-L] Maschke, Sabine; Stecher, Ludwig:Bildung in Biografie und Lebenslauf, in: Imbke Behnken (Hrsg.) ; Jana Mikota (Hrsg.): Sozialisation, Biografie und Lebenslauf : eine Einführung, Weinheim: Juventa Verl., 2009, S. 216-239

INHALT: Der Beitrag nutzt theoretische Zugriffe aus der Biografie- und Lebenslaufforschung, um Bildungsprozesse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu analysieren. Gefragt wird nach Ausbildungs- und Berufschancen und nach dem Umgang von Jugendlichen mit enttäuschten Bildungsambitionen. Um das Besondere oder Signifikante an diesen Erfahrun-gen aufzuzeigen, stützen die Autoren sich auf das Konzept der "signifikanten Lernerfahrun-gen" von Antikainen et al. Dieses besagt, dass das neben den bekannten institutionellen Über-gängen zwischen verschiedenen Bildungs- bzw. Betreuungssettings (wie etwa dem Übergang von der Primär- in die Sekundarstufe, aber auch zwischen dem Abschluss der Schule und dem Berufseinstieg bzw. Studienbeginn) weniger klar definierte und vorgegebene Bildungs- und Lernübergängen existieren, die das Leben und Selbstverständnis verändern, ohne dass dies über Bildungstitel und Zertifikate kodifizierbar wäre. Hier entstehen neue Zugänge zur Welt und motivationale wie interpretative "Selbstfestlegungen" werden aufgebrochen - bzw. allge-meiner formuliert: aus Lernen wird Bildung. Neue, auch nicht geplante Erfahrungen werden zu signifikanten Bildungserfahrungen und ziehen, fast zwangsläufig, weitere nach sich. (ICA2)

[25-L] Nordt, Gabriele; Röhner, Charlotte:Hausaufgaben in der offenen Ganztagsgrundschule - ein Beitrag zur Förderung des schulischen Lernens und der Schulqualität?, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 28/2008, H. 110, S. 67-79 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

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INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage nach der Qualität der Haus-aufgabenbetreuung in der offenen Ganztagsschule, die ja zahlenmäßig die dominante Ganz-tagsschulform darstellt. Mit der Verlagerung der Hausaufgabenbetreuung in den schulisch strukturierten Nachmittag ist bildungspolitisch die Intention verbunden, auf diesem Wege ins-besondere die schulischen Leistungen von sogenannten Risikoschülerinnen und -schülern zu fördern. Die Autorinnen kommen auf der Basis eines Forschungsprojekts zu folgenden Er-gebnissen: Die Hausaufgabenerledigung (wie zu erwarten begleitet durch nicht dafür qualifi-zierte und kostengünstige Kräfte) behält ihren hohen Ritualcharakter und wird weiterhin 'job-mäßig' betrieben, der Lerntypus bleibt reproduktiv, Aufgaben werden als fremdbestimmt wahrgenommen, das Setting als hochgradig reglementiert und den Schülerinnen und Schülern bleiben kaum Spielräume für selbstreguliertes Lernen. Tradiert werden zentrale Merkmale der Hausaufgabenerledigung wie an der Halbtagsschule, ein Qualitätszuwachs in der schulischen Lernkultur ist (angesichts der gegenwärtigen Praxis) nicht erwartbar. (ICF2)

[26-L] Ptak, Ralf:Zur politischen Ökonomie der aktuellen Bildungsdebatte: Die Zurichtung der Bildung auf den ökonomischen Zweck, in: Sven Kluge (Red.) ; Gerd Steffens (Red.) ; Edgar Weiß (Red.): Entdemokratisierung und Gegenaufklärung, 2009, S. 81-92

INHALT: Die gewachsene Bedeutung der Bildung geht nach Einschätzung des Autors mit einer ökonomischen Transformation des deutschen Bildungssystems einher. Auch wenn der ökono-mische Zweck zum herrschenden Leitbild der Bildungspolitik wird, so beschreibt der Begriff der "Ökonomisierung" diesen Prozess nur unzureichend. Im Kern geht es um die Durchset-zung marktwirtschaftlicher Anreiz- und Steuerungssysteme in allen Bildungssektoren und um die Etablierung einzelner neuer Bildungsmärkte, wobei in der Praxis nicht selten "dysfunktio-nale Hybride" entstehen. Damit wird Bildung als öffentliches Gut grundlegend in Frage ge-stellt, was um so problematischer erscheint, als diese grundlegende Neuausrichtung weitge-hend ohne öffentliche Debatte und damit ohne politische Legitimation umgesetzt wird. Der Autor setzt sich in seinem Beitrag u. a. mit der Krise des neoliberalen Kapitalismusmodells als Katalysator des Bildungsumbaus sowie mit der Bedeutung von Wissensgesellschaft und Humankapital kritisch auseinander. Seiner These zufolge kann weder der paternalistische Staat noch ein selektives Marktsystem der Bildung eine Zukunft geben. Ein emanzipatori-sches Bildungssystem kann sich nur auf eine umfassende Partizipation der Bildungsbeteilig-ten und eine ausreichende Finanzierung der Bildungsleistungen im Rahmen öffentlicher Da-seinsvorsorge stützen. (ICI2)

[27-L] Quenzel, Gudrun; Hurrelmann, Klaus:Geschlecht und Schulerfolg: ein soziales Stratifikationsmuster kehrt sich um, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 62/2010, H. 1, S. 61-91 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11577-010-0091-4)

INHALT: "In diesem Beitrag suchen die Autoren nach möglichen Gründen für die seit einigen Jahrzehnten abfallende schulische Leistungsfähigkeit der jungen Männer. Hierzu analysieren sie die vorliegenden Studien und schlagen ein sozialisationstheoretisch fundiertes Erklärungs-modell vor, das die bisherigen Ansätze aufnimmt und weiterführt. Im Zentrum steht dabei das

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Konzept der 'Entwicklungsaufgaben'. Die zentrale These lautet: Die schlechte schulische Leistungsbilanz der jungen Männer ist nicht alleine durch Faktoren zu erklären, die sich auf ihr Zurückbleiben im Bildungssystem selbst und damit auf ihre mangelnde Auseinanderset-zung mit der Entwicklungsaufgabe 'Qualifikation' beziehen. Vielmehr kann sie nur dann er-klärt werden, wenn auch die Probleme bei der Bewältigung der anderen für die junge Genera-tion typischen Entwicklungsaufgaben 'Bindung', 'Regeneration' und 'Partizipation' mit heran-gezogen werden. Diese Bewältigung gelingt, wie die ausgewerteten Untersuchungen zeigen, unter den heutigen Sozialisationsbedingungen den Schülerinnen besser als den Schülern. Da-mit tritt ein soziologisch sehr seltenes Ereignis ein, nämlich die Umkehrung der Richtung ei-ner seit Generationen etablierten sozialen Stratifikation. Nicht mehr junge Männer, sondern junge Frauen erwerben die privilegierten Titel des Bildungssystems und damit die formal aus-sichtsreicheren Anwartschaften auf späteren beruflichen Status. Als Schlussfolgerung ergibt sich aus dieser Analyse, dass eine isolierte Verstärkung der gezielten Leistungsförderung von männlichen Schülern nur begrenzt zielführend sein kann. Vielmehr lässt sich das relative Leistungsdefizit von jungen Männern nur dann langfristig abbauen, wenn auch ihre Kompe-tenzdefizite in allen anderen Entwicklungsbereichen ausgeglichen werden, die wichtigen ge-sellschaftlichen Erwartungen einer individualisierten Leistungsgesellschaft entsprechen." (Autorenreferat)

[28-L] Radisch, Falk:Qualität und Wirkung ganztägiger Schulorganisation: theoretische und empirische Befunde, (Studien zur ganztägigen Bildung), Weinheim: Juventa Verl. 2009, 192 S., ISBN: 978-3-7799-2152-3

INHALT: "Der Ausbau von Schulen mit ganztägiger Schulorganisation ist in Bildungspolitik und Bildungsforschung gleichermaßen hochaktuell. Dies schlägt sich u.a. in Förderprogrammen und dem Investitionsprogramm 'Zukunft Bildung und Betreuung' nieder. Der vorliegende Band stellt systematisch Anschluss an die Schultheorie und die Schuleffektivitätstheorie her und verortet die Ganztagsschule in beiden Ansätzen. Anschließend präsentiert er die Ergeb-nisse einer umfangreichen Literatursichtung von Forschungsarbeiten und -ergebnissen zu Wirkungen ganztägiger Schulorganisation. Basierend auf diesen beiden Teilen formuliert der Autor Thesen zu Wirkungen von Ganztagsschulen sowie ein Modell der Qualität von Ganz-tagsschulen. Dieses Modell dient als theoretischer Rahmen für empirische Analysen anhand der Daten von zwei großangelegten bundesweiten Studien - der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) und der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG)." (Autorenreferat)

[29-L] Rausch, Jürgen:Schule führen im Spannungsfeld von Stabilisierung und Veränderung: zur Begründung eines Managementmodells an evangelischen Schulen, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 498 S., ISBN: 978-3-531-16972-9

INHALT: "Die Vielfalt der Ansprüche an eine Schule und deren komplexe Binnenstrukturen las-sen sich durch ein professionelles Management erfassen und beherrschbar gestalten. Jürgen Rausch greift Erkenntnisse der Organisationslehre, der Führungslehre und des Personalmana-gements auf und reflektiert sie an theologischen und religionspädagogischen Perspektiven ei-

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nes evangelischen Bildungsverständnisses und des christlichen Menschenbildes. Er versteht Schulen als lernende Organisationen und setzt eine ganzheitliche Sichtweise voraus, damit Schule hinsichtlich ihrer Führungs- und Organisationsstrukturen wandelbar ist und im Bezug auf die Gestaltung ihrer Aufgaben stabilisierend gestaltet werden kann. Der Autor erläutert, wie Entwicklungsprozesse progressiv und ergebnisorientiert gestaltet, evaluiert und situativ angepasst werden können, um die Schule zukunftsfähig zu machen ohne sie als Ganzes in Frage zu stellen." (Autorenreferat)

[30-L] Scheller, Henrik:Der deutsche Bildungsföderalismus im Spannungsfeld zwischen föderalem Kompetenzstreit und europäischer Harmonisierung, in: Klaus Detterbeck (Hrsg.) ; Wolfgang Renzsch (Hrsg.) ; Stefan Schieren (Hrsg.): Föderalismus in Deutschland, München: Oldenbourg, 2010, S. 225-256

INHALT: Die Funktions- und Leistungsfähigkeit des deutschen Bildungsföderalismus beruht auf unzähligen institutionellen Verflechtungs- und Kooperationsformen von Bund und Ländern, die die Voraussetzung von pragmatischer Kooperation, Steuerung und Lösung von politi-schen Querschnittsaufgaben in föderalen Mehrebenensystemen bilden. Der Verfasser zeigt dies an der bildungspolitischen Reformdynamik, zu der der Streit zwischen Bund und Län-dern über die Einführung der Juniorprofessur, die Exzellenz-Initiative zur Förderung von Wissenschaft und Forschung und der Hochschulpakt 2020 gehören. Er geht auf den Zusam-menhang von Bildungspolitik und Föderalismusreform ein und setzt sich auch mit der euro-päischen Ebene des deutschen Bildungsföderalismus (Bologna-Prozess) auseinander. (ICE2)

[31-L] Schröck, Nikolaus:Change Agents im strukturellen Dilemma: eine qualitativ-rekonstruktive Studie zu Orientierungen schulischer Steuergruppen, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 191 S., ISBN: 978-3-531-17119-7

INHALT: "Vor dem Hintergrund gesellschaftlichen Wandels stehen Schulen vor der Herausfor-derung, Verantwortung für eigene Schulentwicklungsprozesse zu übernehmen. Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung sollen neben der Schulleitung auch durch schulische Steuergruppen vorangebracht werden. Ihre Aufgaben sind komplex und die Abgrenzungslinien von den Tätigkeitsfeldern der Schulleitung vage. In seiner empirischen Untersuchung zur Handlungspraxis der Steuergruppen zeigt Nikolaus Schröck Spannungsfel-der auf, in denen diese Gruppen agieren, und rekonstruiert die Dilemmata, denen sie ausge-setzt sind. Mit dieser qualitativ-rekonstruktiven Studie werden die konzeptionellen Entwürfe der Schulentwicklungsberatung erstmals durch die Perspektive der Akteure ergänzt." (Auto-renreferat)

[32-F] Shkonda, Anna (Bearbeitung); Girmes, Renate, Prof.Dr. (Betreuung):Bildungs(system)design: am Beispiel der Konzeption eines berufsbegleitenden Weiterbil-dungsstudiums an der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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INHALT: Es wird nach theoretischen und anwendungsorientierten Möglichkeiten gesucht, das bestehende Bildungssystem eines Landes bzw. eines seiner Teilsysteme systematisch und sys-temisch zu analysieren bzw. zu "diagnostizieren", um auf dieser Grundlage Möglichkeiten da-für sichtbar zu machen, diese Systeme bzw. Teilsysteme zu optimieren, zu redesignen (Re-strukturierung) oder sie ggf. neu zu designen (Neustrukturierung). Dafür wird die Entwick-lung eines integrativen berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums auf dem Hochschulniveau konzeptionell erstellt und begleitet. Das entstandene empirische Material soll als Grundlage für die Entwicklung eines nachhaltigen theoretischen Konstrukts dienen. Die im Rahmen des Konstrukts ausgearbeiteten übergreifenden Bildungssystem-Kategorien sollen helfen, die be-stehenden Bildungs(teil)systeme zu erschließen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Magdeburg sowie deutschlandweit

METHODE: Grundlage der Arbeit bildet die Theorie des vernetzten Denkens von Frederic Fester sowie das Neunfelder-Modell von Prof. Dr. Renate Girmes. Zentrale Annahmen sind: a) jedes System ist ein Teil des Ganzen; b) jedes System beinhaltet eine Reihe Handlungsfelder; c) in jedem Handlungsfeld agieren Akteure bzw. Aktanten; d) alle Akteure/ Aktanten führen be-stimmte Tätigkeiten aus; e) die Tätigkeiten werden unter der Berücksichtigung der im System herrschenden Regeln (Programme) ausgeführt; f) alle Tätigkeiten sind zielgerichtet; g) jedes Ziel bzw. jedeSetzung schließt auf eine bestimmte Voraussetzung an; h) es gibt eine Span-nung zwischen Voraussetzungen und Setzungen; i) um die Spannung zwischen Setzungen und Voraussetzungen zu verringern, muss eine Reihe Aufgaben formuliert werden; j) damit die Aufgaben in die Tätigkeiten umgesetzt werden, bedarf es unterschiedlicher Ressourcen, z.B. Wissen, Werkzeuge, Materialien usw.

ART: Dissertation BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Didaktik und Theorie der Schule (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0391-67-16358, e-mail: [email protected])

[33-L] Wagner, Michael:Ein Forschungsprojekt über das Schulschwänzen und die Schulverweigerung, in: Michael Wagner (Hrsg.): Schulabsentismus : soziologische Analysen zum Einfluss von Familie, Schule und Freundeskreis, Weinheim: Juventa Verl., 2007, S. 7-12

INHALT: Der Autor gibt eine Einführung in den vorliegenden Sammelband, der die Ergebnisse eines Projekts am Kölner Forschungsinstitut für Soziologie zusammenfasst, das sich mit dem Ausmaß und den Gründen für das Schulschwänzen und die Schulverweigerung beschäftigte. Das Schulschwänzen wurde erstmals in Deutschland theoretisch und empirisch umfassend untersucht, wobei das primäre Ziel des Projekts nicht darin bestand, neue Daten zum Schulab-sentismus zu erheben, sondern vorhandene Datenbestände zu nutzen und neu auszuwerten. Am Ende des Projekts stand ein unerwartet großer Datenpool zur Verfügung, der weitaus dif-ferenziertere Analysen zum Schulschwänzen erlaubte, als dies bislang auf diesem For-schungsgebiet der Fall war. Es wurden insbesondere zwei Datensätze reanalysiert: die Schü-lerbefragung 1999, initiiert vom Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg, sowie der deutsche Datensatz der PISA-Studie aus dem Jahr 2000. Der Autor beschreibt die Zielsetzung des Projekts und stellt die einzelnen Beiträge des Bandes kurz vor. (ICI2)

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2 Elementarbereich/Primarbereich

[34-F] Baader, Meike Sophia, Prof.Dr.; Cloos, Peter, Prof.Dr.; Schröer, Wolfgang, Prof.Dr.; Sit-ter, Miriam, M.A.; Manning-Chlechowitz, Yvonne, M.A. (Bearbeitung):Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Projekts PIAF (Prävention in Alfeld und Freden)

INHALT: Ziel der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation ist es, die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit des Projektes auf unterschiedlichen Systemebenen und aus unterschiedlichen Akteurs-Perspektiven zu untersuchen. Im Weiteren bestehen die Ziele darin, a) die Verände-rungen durch PIAF in der Kommunikation und Kooperation bisher parallel arbeitender Insti-tutionen zu untersuchen und die damit verbundenen Vernetzungen der Institutionen zu be-schreiben; b) die Zufriedenheit der am Projekt beteiligten Institutionen und Personengruppen zu erheben; c) die Wirksamkeit der durch PIAF angeregten Maßnahmen und Instrumente aus Perspektive der Eltern und der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen zu analysieren. GEO-GRAPHISCHER RAUM: Alfeld, Freden

METHODE: Die Anlage der wissenschaftlichen Begleitung erfordert eine doppelte Herangehens-weise: Erstens gilt es über die Form der summativen Evaluation zu unterschiedlichen Zeit-punkten den Erfolg des Projektes PIAF zu messen. Zweitens ist die wissenschaftliche Beglei-tung auch in der Form einer formativen Begleitung diskursiv - als prozessorientierte For-schung - angelegt und begreift den Begleit- und Forschungsprozess als Kommunikation. Un-tersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (Fachkräfte aus Tageseinrichtungen und beteiligte Eltern am Projekt - KiTas im Landkreis Hildesheim; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: n=68; Teilneh-mer - Fach- und Leitungskräfte -13- aus Kindertageseinrichtungen für Kinder -13 KiTas im Landkreis Hildesheim-; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2008-06 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Land Niedersachsen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit

INSTITUTION: Universität Hildesheim, Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen der Stiftung Universität Hildesheim (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim)

KONTAKT: Cloos, Peter (Prof.Dr. Tel. 05121-883-425, Fax: 05121-883-421, e-mail: [email protected])

[35-L] Becker, Birgit; Biedinger, Nicole:Ethnische Bildungsungleichheit zu Schulbeginn, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 58/2006, H. 4, S. 660-684 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Erklärung ethnischer Bildungsungleichheit zu Schulbeginn am Beispiel der Schulfähigkeit, wobei besonders der Kindergartenbesuch als Er-klärungsfaktor fokussiert wird. Es wird angenommen, dass der Start der Schulkarriere durch die in der Vorschulzeit erworbenen Kompetenzen der Kinder geprägt wird. Mit den Daten der Osnabrücker Schuleingangsuntersuchung der Jahrgänge 2000 bis 2005 lassen sich ethnische Unterschiede am Ende der Vorschulzeit nachweisen. Diese bleiben auch bei Kontrolle des Fa-milienhintergrunds bestehen. Unter Berücksichtigung der Kindergartenbesuchsdauer wird der

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Effekt der ethnischen Herkunft auf die Schulfähigkeit reduziert und verschwindet vollständig bei zusätzlicher Kontrolle der kognitiven und sprachlichen Kompetenzen. Weitergehende Analysen zeigen, dass der Kindergartenbesuch sowohl direkt als auch indirekt (über die ko-gnitiven und sprachlichen Kompetenzen) auf die Schulfähigkeit wirkt. Die Ergebnisse stellen die zentrale Bedeutung des Kindergartenbesuchs im Rahmen der vorschulischen Bildung her-aus." (Autorenreferat)

[36-L] Becker, Birgit:Ethnische Unterschiede bei der Kindergartenselektion: die Wahl von unterschiedlich stark segregierten Kindergärten in deutschen und türkischen Familien, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 17-47

INHALT: Die Autorin stellt zunächst ein Gesamtmodell zur Erklärung der Kindergartenwahl und dem Erwerb vorschulischer Kompetenzen vor und diskutiert die Frage, inwiefern die Kinder-gartenwahl als eine frühe Bildungsentscheidung konzipiert werden kann. Sie stellt anschlie-ßend empirische Daten aus dem DFG-Projekt "Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern in der Vorschulzeit" vor, in welchem die Wahl von un-terschiedlich stark segregierten Kindergärten von deutschen und türkischen Eltern untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kindergärten, die von Kindern mit türkischem Migra-tionshintergrund besucht werden, im Durchschnitt einen wesentlich höheren Migrantenanteil aufweisen als diejenigen, die von deutschen Kindern besucht werden, auch wenn der Anteil ausländischer Kinder in der Wohnumgebung berücksichtigt wird. Als zentraler Bestimmungs-faktor für die Kindergartenwahl erweist sich die Informiertheit der Eltern zum Thema Kinder-garten: Besser informierte Eltern wählen für ihre Kinder Einrichtungen mit einem niedrigeren Migrantenanteil als weniger gut informierte Eltern. Auch das soziale Kapital hat einen Ein-fluss auf die Kindergartenselektion: Bei deutschen Eltern führt das Vorhandensein von Vor-bildern zum Kindergartenbesuch zur Wahl von geringer segregierten Einrichtungen, während bei den türkischen Eltern die ethnische Zusammensetzung ihres sozialen Netzwerks aus-schlaggebend ist und z. B. ein höherer Anteil deutscher Freunde die Wahl eines Kindergar-tens mit geringerem Migrantenanteil begünstigt. (ICI2)

[37-L] Becker, Birgit:Wer profitiert mehr vom Kindergarten?: die Wirkung der Kindergartenbesuchsdauer und Ausstattungsqualität auf die Entwicklung des deutschen Wortschatzes bei deutschen und türkischen Kindern, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 62/2010, H. 1, S. 139-163 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11577-010-0090-5)

INHALT: "Gute deutsche Sprachfähigkeiten sind eine Voraussetzung, um im deutschen Bil-dungssystem erfolgreich sein zu können. Außerfamiliäre Lernkontexte wie der Kindergarten können gerade für Kinder aus Migrantenfamilien einen guten Zugang zur deutschen Sprache im Vorschulalter bieten. Internationale Studien haben jedoch gezeigt, dass die Wirkung des Besuchs vorschulischer Einrichtungen vor allem von deren Qualität abhängt. In diesem Bei-trag wird untersucht, ob die im Kindergarten verbrachte Zeit und die Qualität der Kindergar-

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tenausstattung eine förderliche Wirkung auf die Entwicklung des deutschen Wortschatzes bei 3-5-jährigen Kindern haben und ob diese Faktoren sich bei Kindern mit türkischem Migrati-onshintergrund stärker auswirken als bei deutschen Kindern. Die Analysen werden mit den Daten des Projektes 'Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migranten-kindern in der Vorschulzeit' durchgeführt, das eine zweimalige Erhebung bei den gleichen Fa-milien im Abstand eines Jahres beinhaltet. Deskriptiv zeigt sich, dass türkische Kinder zu bei-den Zeitpunkten geringere Testwerte im deutschen Wortschatz erzielen als deutsche Kinder, sich jedoch stärker verbessern können. Mittels fixed effects Regressionen kann nachgewiesen werden, dass ein längerer Kindergartenbesuch bei türkischen Kindern zu einer signifikanten Verbesserung ihres deutschen Wortschatzes beiträgt und dass alle Kinder von einer besseren Qualität der Kindergartenausstattung profitieren können. Der Kindergarten erweist sich somit, besonders für türkische Kinder, als wichtiger Kontext zum Spracherwerb." (Autorenreferat)

[38-L] Becker, Rolf; Lauterbach, Wolfgang:Vom Nutzen vorschulischer Erziehung und Elementarbildung: bessere Bildungschancen für Arbeiterkinder?, in: Rolf Becker (Hrsg.) ; Wolfgang Lauterbach (Hrsg.): Bildung als Privileg : Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 125-155, ISBN: 978-3-531-34259-7

INHALT: Der Beitrag geht vor dem Hintergrund früherer und gegenwärtiger Debatten über die "deutsche Bildungsmisere" der Frage nach, ob die Bildung im Elementarbereich - also der Besuch von Einrichtungen der vorschulischen Kinderbetreuung - den bildungspolitisch er-hofften positiven Einfluss auf die Bildungschancen und die dahinter stehende Leistungsent-wicklung hat. Dazu führen die Autoren im Sinne kumulativer Bildungsforschung mit Quer- und Längsschnittdaten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) eine empirische Studie fort, die bereits im Jahre 1997 vorgelegt wurde. Ziel ist es zu klären, ob die vorschulische Bildung in bedeutsamer Weise Herkunftseffekte beim Übergang von der Grundschule in die Sekun-darstufe I ausgleicht. Die empirischen Auswertungen führen auch bei Unzulänglichkeiten der herangezogenen Quer- und Längsschnittdaten des Sozioökonomischen Panels zu ernüchtern-den Ergebnissen. Zwar verbessern sich die Chancen für den Übergang auf die höheren Schullaufbahnen, wenn die Kinder vor ihrer Einschulung vorschulische Einrichtungen be-sucht haben. Kontrolliert man aber die Strukturen des Zugangs zur vorschulischen Bildung, dann wirkt sich wegen der sozialen Selektivität beim Besuch der vorschulischen Kinderbe-treuung diese frühe Bildung nur noch für westdeutsche Schulkinder in günstiger Weise aus. (ICA2)

[39-L] Biedinger, Nicole; Becker, Birgit:Frühe ethnische Bildungsungleichheit: der Einfluss des Kindergartenbesuchs auf die deutsche Sprachfähigkeit und die allgemeine Entwicklung, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 49-79

INHALT: In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie sich die Dauer des Kindergartenbe-suchs sowie die soziale und ethnische Zusammensetzung der Kinder in den Einrichtungen auf die deutschen Sprachfähigkeiten sowie die allgemeine Entwicklung von Kindern auswirken.

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Es wird angenommen, dass die Schulkarriere der Kinder stark durch die in der Vorschulzeit erworbenen sprachlichen und allgemeinen kognitiven Kompetenzen geprägt wird. Die Analy-sen werden mit Daten der Osnabrücker Schuleingangsuntersuchung der Jahrgänge 2000-2005 durchgeführt, wobei deutsche Kinder mit Kindern, deren Eltern aus der Türkei bzw. der ehe-maligen UdSSR stammen, verglichen werden. Für alle Kinder wird festgestellt, dass sich eine längere Kindergartenbesuchsdauer positiv auf ihre allgemeine Entwicklung auswirkt. Für Kinder mit türkischem Migrationshintergrund ist jedoch vor allem der Kontext im Kindergar-ten entscheidend: Wenn sie Einrichtungen mit einem hohen Anteil an Kindern der eigenen ethnischen Gruppe besuchen, wirkt sich dies negativ auf ihre deutschen Sprachfähigkeiten aus. Für die allgemeine Entwicklung der Kinder ist dagegen die soziale Zusammensetzung entscheidender als die ethnische: Eine positivere soziale Komposition hat einen eigenständi-gen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder. Insgesamt kann die Studie zeigen, dass sich der Kindergartenbesuch positiv auf verschiedene Kompetenzen der Kinder auswirkt, dass aber auch die jeweiligen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen betrachtet werden müssen. (ICI2)

[40-L] Bos, Wilfried; Lankes, Eva-Maria; Prenzel, Manfred; Schwippert, Knut; Valtin, Renate; Walther, Gerd:Erste Ergebnisse aus IGLU: Schülerleistungen am Ende der vierten Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Bildungsforschung, Bd. 1/2007, S. 9-46 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fachbeitraege/Bildung_2007-1.pdf)

INHALT: "Auch wenn deutsche Grundschülerinnen und -schüler im internationalen Vergleich besser abschneiden als unsere 15-jährigen Schülerinnen und Schüler, bleibt die Qualifizierung der vorschulischen Bildung und der Grundschularbeit - insbesondere auch mit dem Ziel des Ausgleichs sozialer Disparitäten - eine bildungspolitische Aufgabe von zentraler Bedeutung. Die Grundschule als diejenige Einrichtung, die als einzige für die Förderung aller Schülerin-nen und Schüler unabhängig von sozialer Herkunft und Vorleistungen zuständig ist, hat eine Funktion, die gerade im Rahmen der derzeitigen Gesamtarchitektur des deutschen Schulsys-tems von herausragender Bedeutung ist. Was auf der Ebene der Grundschule nicht gelingt, lässt sich offenbar - dies zeigen die PISA-Befunde - auf der Ebene der Sekundarstufe I nicht mehr kompensieren. Vielmehr ist nach den PISA-Befunden davon auszugehen, dass sich die auf der Ebene der Grundschule nicht befriedigend gelösten Probleme auf der Ebene der Se-kundarstufe I weiter verschärfen. Das auf der Ebene der Grundschule erreichte Leistungsni-veau hat wesentlichen Einfluss auf den weiteren Verlauf von Bildungskarrieren. Insbesondere Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen von IGLU zur unteren Leistungsgruppe gehören, werden den Anschluss an das Lernen der Sekundarstufe I nur mit Mühe finden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit zur 'Risikogruppe' zählen." (Text-auszug)

[41-F] Bossen, Anja (Bearbeitung); Schründer-Lenzen, Agi, Prof.Dr. (Betreuung):Das "BeLesen-Training"- ein Förderkonzept zur rhythmisch-musikalischen Unterstützung des Schriftspracherwerbs in multilingualen Lerngruppen

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INHALT: Ziele: a) Entwicklung eines rhythmisch-musikalischen Unterrichtsmaterials ("BeLe-sen-Training") zur Förderung schriftsprachlicher Fertigkeiten, insbesondere der phonologi-schen Bewusstheit und des Hörverständnisses, bei Kindern mit Migrationshintergrund (4. Klasse); b) Verbesserung der Lesekompetenz bei Kindern nicht deutscher Herkunftssprache (4. Klasse) durch ein rhythmisch-musikalisches Training; c) Erprobung des "BeLesen-Trai-nings" unter schulischen Praxisbedingungen mit musikalischen Laien. Hintergund: Paralleli-tät von prosodischen Sprachmerkmalen und Musik, die zum Ausgangspunkt einer Interventi-onsstrategie wird, in der die Musikalisierung von gängigen Aufgabenformaten der DaF- und DaZ-Didaktik verwandt wird. Ergebnisse: 1. Die Verwendung rhythmisch-musikalischer Aufgabenformate im Unterricht "Deutsch als Zweitsprache" zeigt positive Effekte auf Auf-merksamkeit, Konzentration, Emotion und Motivation der Kinder. 2. Rhythmisch-musikali-sche Aufgabenformate, insbesondere Sprachspiel und Lieder, bringen Kinder mit geringer Übermotivation im Lesen dazu, sprachbezogene Übungsformate mit Freude zu bearbeiten. 3. Vor allem im Bereich des Hörverständnisses konnte ein hoher Lernzuwachs erreicht werden. 4. Die Durchführung des "BeLesen-Trainings" bedarf einer musikalisch-rhythmischen Profes-sionalisierung der Lehrkräfte.

METHODE: Didaktische Entwicklungsforschung. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DA-TENGEWINNUNG: Experiment (Stichprobe: 76; Kinder mit Migrationshintergrund 4. Klas-se; Auswahlverfahren: selegiert). Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befra-gung, schriftlich (Stichprobe: 11; Förderlehrkräfte -Lehramtsstudierende-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2005-09 ENDE: 2009-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Profilbe-reich Bildungswissenschaften Lehrstuhl für Allgemeine Grundschulpädagogik und -didaktik (Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam)

KONTAKT: Betreuerin (Tel. 0331-9772447, e-mail: [email protected])

[42-L] Buchmann, Marlis; Kriesi, Irene:Schuleintritt und Schulleistungen im mittleren Primarschulalter, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 36/2010, Iss. 2, S. 325-344 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich die Transitionsqualität des Schu-leintritts, im Sinne einer erfolgreichen Übernahme der Schülerrolle, auf die Schulleistungen im mittleren Primarschulalter auswirkt. Aus lebenslauftheoretischer Sicht stellt der Schulein-tritt eine institutionalisierte Statuspassage dar, die Erstklässerinnen und Erstklässler mit der Aufgabe konfrontiert, die im schulischen Kontext institutionalisierten Erwartungen an das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten zu erfüllen. Die Ergebnisse basieren auf den Daten des Schweizerischen Kinder- und Jugendsurvey COCON. Sie zeigen, dass eine hohe Transitions-qualität einen eigenständigen positiven Einfluss auf die Schulleistungen im mittleren Primar-schulalter ausübt - auch wenn die soziale Herkunft und die kindliche Kompetenzausstattung in Rechnung gestellt werden." (Autorenreferat)

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[43-L] Clarke, Karen:Children's centres and parental engagement: lessons from the English experience, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 59/2010, H. 4, S. 108-112 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/sfo.59.4.108)

INHALT: "Die britische Regierung beabsichtigt in England die flächendeckende Einführung von Children's Centres, die eine breite Palette an Dienstleistungen für Eltern und ihre Kinder im Vorschulalter bereithalten. Dabei wird mit Nachdruck die Bedeutung der Einbeziehung von Eltern durch die Children's Centres betont. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Facetten von Elternarbeit sowie mit den Auswirkungen unterschiedlicher Formen von Elternengagement auf Eltern, Kinder und den Sozialraum. Die Schlussfolgerung lautet, dass die größtmöglichen positiven Effekte dann entstehen, wenn Children's Centres El-tern nicht nur als Nutznießer von Dienstleistungen betrachten, sondern als Personen, die selbst etwas anzubieten haben und Entscheidungen in eigener Sache treffen können." (Auto-renreferat)

[44-L] Deckert-Peaceman, Heike:Mehr Zeit in der Schule: aktuelle Reformbaustellen der Grundschule in ihrer Auswirkung auf Institution und Kindheit, in: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Jg. 28/2008, H. 110, S. 55-66 (Standort: USB Köln(38)-M XG 05865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Der 'Mythos Grundschule', nämlich dass keine Schulform im gesellschaftlichen Be-wusstsein so umstandslos und weitgehend kritikfrei anerkannt wie die Grundschule: harmo-nisch, reformfreudig, politikfrei, inklusiv ist, steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Dieser 'Mythos wird durch zwei aktuelle Reformentwicklungen, die die Verfasserin analy-siert, in Frage gestellt: die Entwicklung von Ganztagsgrundschulen bzw. ganztägigen Ange-boten an dieser Schulform sowie Veränderungen im Übergang vom Elementar- in den Prim-arbereich. Auch in der Entwicklung von Ganztagsgrundschulen zeichnet sich eine spezifische Spannung ab, die die Einführung von Ganztagsschulen generell zu begleiten scheint: auf der einen Seite reformpädagogisch inspirierte Hoffnungen auf einen 'ganzheitlichen' und rhythmi-sierten Unterricht, auf der anderen Seite die Realität eines primär sozial- und wirtschaftspoli-tischen Überlegungen folgenden Umbaus zu einer stärker leistungsorientierten Vormittags-schule mit angebotsförmig gekoppelten nachmittäglichen Betreuungsarrangements, die (in erster Linie) den Müttern einen kalkulierbareren Zugang zum Erwerbsarbeitsmarkt verschafft. Auf diese Weise bildet sich eine neue Spaltungslinie in eine Unterrichtsschule für alle am Vormittag, die entlang verstärkter Leistungserwartungen operiert, und in einen nachmittägli-chen Bereich für den Teil der Kinder, die spezifische Förderung und Betreuung benötigen. Ähnliche Muster zeichnen sich für die zweite 'Reformbaustelle' ab, den Übergang vom Ele-mentar- zum Primarbereich. Eine markante Entwicklung ist die Deregulierung des Eingangs in die Grundschule im Zeitraum zwischen fünf und acht Jahren, die zur Vorverlagerung der für die Grundschule typischen Ambivalenz von Fördern und Auslesen bereits an den Schulan-fang führe. Durch den früheren Eintritt von Kindern in den Elementarbereich und den Ausbau ganztägiger Schulformen verstärkt sich zudem die institutionelle Einbindung von Kindheit und führe in der Ganztagsgrundschule zu einer verstärkten Orientierung an formalem Lernen. (ICF2)

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[45-L] Ditton, Hartmut; Krüsken, Jan:Bildungslaufbahn im differenzierten Schulsystem: Entwicklungsverläufe von Laufbahnempfehlungen und Bildungsaspirationen in der Grundschulzeit, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 74-102

INHALT: "Im Beitrag wird das Zustandekommen der Schulübergangsentscheidung im Zeitver-lauf vom Ende der 2. bis 4. Jahrgangsstufe untersucht. Es wird davon ausgegangen, dass Übergangsentscheidungen nur unzureichend als ein einmaliges, zu einem fixen Zeitpunkt an-stehendes Ereignis analysiert werden können. Auch unter einer Rational-Choice-Perspektive ist von einem Prozess auszugehen, der sich über eine längere Phase der Grundschulzeit er-streckt. Die hierbei stattfindenden Abstimmungsprozesse zwischen den an der Entscheidung beteiligten Lehrkräften und Eltern werden vor dem Hintergrund institutioneller Regelungen sowie diagnostischer Anforderungen betrachtet. Es zeigt sich, dass die Entwicklung der Über-trittsempfehlungen der Lehrkräfte auf der Basis der Schülerleistungen im Beobachtungszeit-raum für die Mehrzahl der Schüler nachvollziehbar ist. Probleme bestehen allerdings bei der Zuweisung von Schülergruppen mit uneindeutigen schulischen Leistungen bzw. Leistungs-verläufen. Besonders hier scheinen leistungsfernere Kriterien und Einstellungen der Lehrkräf-te die Schulformzuteilung mit zu bestimmen. Aus den Ergebnissen resultieren Hinweise auf notwendige Ergänzungen der in der Forschung favorisierten Rational-Choice Modelle." (Au-torenreferat)

[46-L] Ditton, Hartmut; Krüsken, Jan:Denn wer hat, dem wird gegeben werden?: eine Längsschnittstudie zur Entwicklung schulischer Leistungen und den Effekten der sozialen Herkunft in der Grundschulzeit, in: , 2009, S. 33-61 (www.j-e-r-o.com/index.php/jero/article/view/60/48)

INHALT: "Jeweils zum Schuljahresende der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe wurden Schul-leistungen in Deutsch (Leseverständnis, Rechtschreibung) und Mathematik bei Grundschü-lern einer geschichteten Zufallsstichprobe aus Bayern und Sachsen (n=77 Schulklassen mit n=1.247 Schülern) erhoben. In allen Domänen zeigen sich erhebliche Leistungszuwächse, zu-dem ergibt sich eine reduzierte Leistungsstreuung im Leseverständnis und der Mathematik. In beiden Domänen kommt es durch den größeren Zugewinn der Schüler mit schwächeren Ein-gangsleistungen zu einem Ausgleich des Leistungsgefälles. Die schulischen Leistungen ste-hen durchgängig in deutlichem Zusammenhang mit Merkmalen der sozialen Herkunft, wobei die Beziehungen in Sachsen etwas geringer ausfallen als in Bayern. Entgegen dem Trend ei-ner Angleichung der Schülerleistungen reduzieren sich die Herkunftseffekte im Zeitverlauf nicht, sondern nehmen bei gleichen Eingangsleistungen über die Zeit noch etwas zu." (Auto-renreferat)

[47-L] Helsper, Werner; Kramer, Rolf-Torsten; Thiersch, Sven; Ziems, Carolin:Bildungshabitus und Übergangserfahrungen bei Kindern, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 126-152

INHALT: "Der Beitrag erschließt auf der Grundlage eines qualitativen Längsschnitts mit Schüle-rinnen und Schülern von der 4. bis zur 7. Klasse die Übergangserfahrung von der Grundschu-le in die Sekundarstufe. Die Übergangserfahrungen der Kinder werden für fünf kontrastreiche

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Schulen in den Blick genommen: ein 'exklusives' Gymnasium mit Auswahlverfahren, ein 'normales' städtisches Gymnasium, eine Gesamtschule, eine Sekundarschule sowie eine Hauptschule. In der Rekonstruktion der kindlichen individuellen Orientierungsrahmen kön-nen überraschenderweise bereits für die Zehnjährigen vier klar konturierte Habitusfiguratio-nen bestimmt werden: der Habitus der Bildungsexzellenz und -distinktion, der Habitus der Bildungsstrebenden in drei Varianten, der Habitus der Bildungskonformität und -notwendig-keit und schließlich der Habitus der Bildungsfremdheit in drei Formen. Der Beitrag kann ers-tens zeigen, dass die Anwahl und die Antizipation, die Übergangserfahrung und die Ankunft sowie die Chancen- und die Risikopotenziale in den neuen Schulen nur im Gesamtzusam-menhang der kindlichen Habitusformen und deren Schulpassung zu verstehen sind. Zweitens kann er verdeutlichen, dass den kindlichen Habitusformen - so vorläufig sie auch ausgeprägt sein mögen - eine eigenständige Bedeutung für den Übergang zukommt." (Autorenreferat)

[48-L] Jacob, Marita; Tieben, Nicole:Wer nutzt die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Schulformen?: soziale Selektivität bei Schulformwechseln und nachgeholten Schulabschlüssen, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 145-178

INHALT: Die vorliegende Studie untersucht, welche Kinder in der Sekundarstufe die Schulform wechseln oder später allgemein bildende Schulabschlüsse nachholen. Bei den Effekten der sozialen Herkunft auf diese intra-sekundären Übergänge wird zwischen Effekten der absolu-ten und der relativen Elternbildung unterschieden. Die absolute Elternbildung dient dabei als Indikator für die zur Verfügung stehenden Ressourcen der Eltern, die sich positiv auf den Schulerfolg der Schüler auswirken können oder auch einen ausreichenden finanziellen Spiel-raum bieten, um riskante und kostspieligere Schulformen finanzieren zu können. Die relative Elternbildung hingegen isoliert das Motiv des Statuserhalts, nämlich das Streben von Eltern nach einem zumindest gleichwertigen Schulabschluss ihrer Kinder. Anhand von retrospekti-ven Längsschnittdaten der (west-) deutschen Lebensverlaufsstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung werden folgende Fragestellungen analysiert: Werden Schulformwech-sel und das Nachholen von Schulabschlüssen sozial selektiv genutzt? Welche Rolle spielt hierbei der Bildungsabschluss der Eltern? Welche Veränderungen in Bezug auf die soziale Selektivität bei intra-sekundären Übergängen lassen sich im Kohortenvergleich beobachten? (ICI2)

[49-L] Jüttner, Ann-Kathrin:Investitionen in Kinder: Familienzentren und Children's Centres im Vergleich, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 59/2010, H. 4, S. 103-107 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/sfo.59.4.103)

INHALT: "Der Beitrag erläutert die gestiegenen Anforderungen an Institutionen der Frühförde-rung, die sich aufgrund verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen vor neuen Her-ausforderungen sehen, um Familien ein lokales Netzwerk an familienunterstützenden Dienst-leistungen zu bieten. Problematisiert wird, dass sich häufig eine mangelnde Koordination von

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Angeboten und Diensten auf der kommunalen Ebene feststellen lässt. Es werden zwei innova-tive Projekte der koordinierten, sozialen Investition in Kinder und deren Eltern vorgestellt: Familienzentren in Nordrhein-Westfalen und die englischen Children's Centres. Die Ergeb-nisse von sechs vergleichenden Fallstudien zeigen, dass beiden Modellprojekten ein ähnlicher Ansatz zugeschrieben werden kann, jedoch Differenzen in der konzeptionellen und länderspe-zifischen Umsetzung bestehen." (Autorenreferat)

[50-L] Kratzmann, Jens; Schneider, Thorsten:Soziale Ungleichheiten beim Schulstart: empirische Untersuchungen zur Bedeutung der sozialen Herkunft und des Kindergartenbesuchs auf den Zeitpunkt der Einschulung, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 61/2009, H. 2, S. 211-234 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Aus dem ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner lässt sich ableiten, dass der Kindergarten entwicklungsfördernd ist, und zwar insbesondere bei Kindern aus bildungsfer-nen Haushalten. Deshalb gehen wir der Frage nach, in wieweit ein früher Eintritt in den Kin-dergarten das Risiko der Rückstellung bei der Einschulung reduziert. Auch werden vorzeitige Einschulungen untersucht, da sie in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Im Gegensatz zu den eher institutionell veranlassten Rückstellungen handelt es sich bei der vorzeitigen Einschulung um Entscheidungen der Eltern. Die empirischen Analysen basieren auf Daten des SOEP der Jahre 1995-2004 und stützten die Annahmen zur kompensatorischen Wirkung eines Kindergartenbesuchs, denn bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten redu-ziert ein frühzeitiger Eintritt in den Kindergarten das Risiko einer späteren Rückstellung vom Schulbesuch. Auch wenn die Befunde zur vorzeitigen Einschulung weniger eindeutig ausfal-len, so geben sie zumindest Hinweise darauf, dass insbesondere Eltern mit höherem formalem Bildungsabschluss diese Option häufiger in Anspruch nehmen und damit auf ein weiteres Jahr des Kindes in der vorschulischen Betreuungseinrichtung verzichten." (Autorenreferat)

[51-L] Kratzmann, Jens; Schneider, Thorsten:Soziale Ungleichheiten beim Schulstart: empirische Untersuchungen zur Bedeutung der sozialen Herkunft und des Kindergartenbesuchs auf den Zeitpunkt der Einschulung, (SOEPpapers on Multidisciplinary Panel Data Research, 100), Berlin 2008, 36 S. (Graue Literatur; www.diw.de/documents/publikationen/73/82423/diw_sp0100.pdf)

INHALT: "Aus dem ökosystemischen Ansatz von Bronfenbrenner lässt sich ableiten, dass der Kindergarten entwicklungsfördernd ist, und zwar insbesondere bei Kindern aus bildungsfer-nen Haushalten. Deshalb gehen wir der Frage nach, in wieweit ein früher Eintritt in den Kin-dergarten das Risiko der Rückstellung bei der Einschulung reduziert. Auch werden vorzeitige Einschulungen untersucht, da sie in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Im Gegensatz zu den eher institutionell veranlassten Rückstellungen handelt es sich bei der vorzeitigen Einschulung um Entscheidungen der Eltern. Deshalb wenden wir das Modell der Bildungswahl auf diese Situation an. Die empirischen Analysen basieren auf Daten des SOEP der Jahre 1995-2004 und stützten die Annahmen zur kompensatorischen Wirkung eines Kin-dergartenbesuchs, denn bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten reduziert ein frühzeitiger Eintritt in den Kindergarten das Risiko einer späteren Rückstellung vom Schulbesuch. Auch wenn die Befunde zur vorzeitigen Einschulung weniger eindeutig ausfallen, so geben sie zu-

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mindest Hinweise darauf, dass insbesondere einkommensstarke Eltern ihre Kinder vorzeitig einschulen und damit auf ein weiteres Jahr im gebührenpflichtigen Kindergarten verzichten." (Autorenreferat)

[52-L] Kristen, Cornelia; Dollmann, Jörg:Sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft: Kinder aus türkischen Familien am ersten Bildungsübergang, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 117-144

INHALT: Die Autoren analysieren den Übergang von deutschen und türkischstämmigen Kindern von der Grundschule in die Sekundarstufe und unterscheiden dabei zwischen primären und sekundären Effekten der sozialen und ethnischen Herkunft. Unter primären ethnischen Effek-ten verstehen sie Leistungsunterschiede, die mit der ethnischen Herkunft verknüpft sind (z. B. Möglichkeiten des Spracherwerbs in der Familie) und nach der Kontrolle von primären sozia-len Herkunftseffekten fortbestehen. Bei den sekundären ethnischen Effekten handelt es sich dagegen um mit der ethnischen Herkunft verbundene Bedingungen, die bei gegebener Leis-tung auf die Bildungsentscheidung wirken. Dabei geht es um diejenigen Einflüsse der ethni-schen Zugehörigkeit, die auch nach Berücksichtigung der Leistungen und der sekundären so-zialen Herkunftseffekte fortbestehen. Die Autoren untersuchen in ihrem Beitrag, ob sich eth-nische sekundäre Effekte beim ersten Bildungsübergang nachweisen lassen. Ihre Analysen werden mit den Daten aus dem Forschungsprojekt "Bildungsentscheidungen in Migrantenfa-milien" durchgeführt, wobei Familienbefragungen im Vorfeld und zum Zeitpunkt der Bil-dungsentscheidung mit Ergebnissen aus standardisierten Leistungsmessungen kombiniert werden. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit türkischem Migrationshintergrund nach Be-rücksichtigung ihrer Schulleistung und sozialen Herkunft oftmals höhere Chancen haben, nach der Grundschule einen anspruchsvolleren Bildungspfad zu wählen als deutsche Kinder. Diese positiven sekundären Effekte stehen mit der besonders hohen Bildungsorientierung in türkischen Familien in Zusammenhang. (ICI2)

[53-L] Kristen, Cornelia; Dollmann, Jörg:Sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft: Kinder aus türkischen Familien am ersten Bildungsübergang, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 205-229

INHALT: "Boudons analytische Unterscheidung zwischen primären und sekundären Effekten der sozialen Herkunft lässt sich auf die ethnische Herkunft erweitern. Hiervon ausgehend wird am Beispiel des ersten Bildungsübergangs im deutschen Schulsystem untersucht, ob sich das für Kinder aus türkischen Zuwandererfamilien im Vergleich zu Kindern ohne Migrationshin-tergrund bestehenden nachteilige Übertrittsmuster in erster Linie als Folge von Leistungsdis-paritäten ergibt oder ob es zusätzliche durch die Bildungsentscheidungen der Akteure beein-flusst wird. Anhand einer Primärdatenerhebung zu Kölner Grundschulkindern wird gezeigt, dass sich die bestehenden Unterschiede vollständig auf Disparitäten in den schulischen Leis-tungen (primäre Effekte) und auf mit der sozialen Herkunft verbundene unterschiedliche Übergangsbedingungen (sekundäre soziale Effekte) zurückführen lassen. Anstelle einer zu-sätzlichen Benachteiligung weisen türkischstämmige Viertklässler aufgrund ihrer ausgepräg-

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ten Bildungsmotivation nun sogar höhere Chancen auf, einen der anspruchsvolleren Sekun-darschulwege einzuschlagen. Diese Befunde werden in Anlehnung an Boudon als positive se-kundäre Effekte der ethnischen Herkunft interpretiert." (Autorenreferat)

[54-L] Kristen, Cornelia:Schulwahlentscheidungen und ethnische Schulsegregation: Grundschulwahl in türkischen Familien, in: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, 2007, Nr. 17, S. 419-445

INHALT: "Der Beitrag beschäftigt sich mit ethnischen Unterschieden in der Schülerzusammen-setzung im deutschen Grundschulbereich. Im Mittelpunkt stehen dabei die individuellen Schulwahlentscheidungen der Familien und die Folgen dieser Entscheidungen für die ethni-sche Schulsegregation. Die Aufteilung des Schulwahlprozesses in die drei Stufen Wahrneh-mung, Bewertung und Schulzugang dient als Heuristik für die nachfolgende Beschäftigung mit verschiedenen Mechanismen der Schulwahl. Zur empirischen Prüfung der Überlegungen wird eine Studie zur Grundschulwahl in Essen herangezogen, in der die Schulwahlentschei-dungen türkischer Familien mit denen deutscher Familien verglichen werden. Dabei zeigt sich, dass türkische Kinder häufiger als deutsche in die Grundschulen mit den vergleichswei-se höheren Migrantenanteilen gelangen. Ausschlaggebend hierfür erweisen sich allerdings weniger ethnische Unterschiede in den Bewertungen verschiedener Schulalternativen oder in den Zugangsmöglichkeiten zu den Schulen als vielmehr der Befund, dass türkische Familien, in erster Linie aufgrund einer vergleichsweise schlechteren Kenntnis des Essener Grundschul-systems, häufiger als deutsche von vornherein nur eine Schule in Betracht ziehen." (Autoren-referat)

[55-L] Maaz, Kai; Nagy, Gabriel:Der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen des Sekundarschulsystems: Definition, Spezifikation und Quantifizierung primärer und sekundärer Herkunftseffekte, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 153-182

INHALT: "Die vorliegende Studie befasst sich mit der Analyse von primären und sekundären Ef-fekten der sozialen Herkunft beim Übergang in die Sekundarstufe I. Das theoretische Modell von Boudon wurde um Faktoren erweitert, die für das deutsche Bildungssystem bedeutsam sind (Noten und Übergangsempfehlung). Bildungsungleichheit entsteht durch das Zusammen-wirken der sozialen Herkunft, der objektiven und bewerteten Schülerleistung, der Schullauf-bahnempfehlung und des gezeigten Übergangsverhaltens. Es konnte gezeigt werden, dass die soziale Herkunft einen Effekt auf den Übergang, die Vergabe der Schullaufbahnempfehlun-gen, der Benotung und die objektiven Leistungen hat. Um zu untersuchen, an welchen Stellen der soziale Hintergrund auf den Übergang Einfluss nehmen kann, wurden die primären und sekundären Effekte zerlegt. Während die primären Effekte ausschließlich als indirekte Effekte wirksam werden, wirken die sekundären Effekte als indirekte und direkte Effekte. In Bezug auf die betrachteten Konsequenzen (Leistungsbewertung, Empfehlung und Übergang) wurden folgende Ergebnisse ermittelt: Primäre und sekundäre Effekte konnten für jede der drei be-trachteten abhängigen Merkmale nachgewiesen werden. Bei der Leistungsbewertung war der relative Anteil des primären Effekts größer als der des sekundären. Bei der Empfehlungsver-

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gabe waren beide Effekte gleich groß und beim Übergangsverhalten der sekundäre größer als der primäre. Damit konnte erstmals gezeigt werden, wie sich der soziale Herkunftseffekt zu-sammensetzt und welche relative Bedeutung primäre und sekundäre Effekte haben." (Auto-renreferat)

[56-F] Melis, Erica, PD Dr. (Leitung):Adaption for learning with erroneous examples

INHALT: Wie müssen fehlerhafte Beispiele im eLearning an Situations- bzw. Lernervariablen angepasst werden?

METHODE: Experimente in Schulen und Lab., statistische Auswertung, data mining, Entwick-lung von Adaptivität basierend auf empirische Ergebnisse. Untersuchungsdesign: Gruppen im Vergleich DATENGEWINNUNG: Experiment; Beobachtung, teilnehmend; data mining. Feld-arbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Melis, Erica; Kriesell, Dieter: Effects of erroneous examples. Re-sults of a preliminary school experiment. AIED-2009.+++Tsovaltzi, Dimitra; Melis, Erica; McLaren, Bruce; Dietrich, Michael; Goguadze, George; Meyer, Ann-Kristin: Erroneous ex-amples: a preliminary investigation into learning benefits. in: Specht, Marcus; Dimitrova, Va-nia; Cress, Ulrike (Hrsg.): Proceedings of the First European Conference on Technology En-hanced Learning. European Conference on Technology Enhanced Learning (ECTEL-09), September 29 - October 2, Nizza, France, Pages 688-693, Lecture Notes in Computer Science, Vol. LNCS 5794, Heidelberg: Springer 2009.

ART: gefördert BEGINN: 2009-08 ENDE: 2010-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (Stuhlsatzenh-ausweg 3, 66123 Saarbrücken)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[57-L] Niklas, Frank; Schneider, Wolfgang:Der Zusammenhang von familiärer Lernumwelt mit schulrelevanten Kompetenzen im Vorschulalter, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 149-165 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002149.html)

INHALT: "Die familiäre Lernumwelt (auch 'Home Literacy Environment' genannt; kurz HLE) und ihre Bedeutung für die Entwicklung kindlicher Kompetenzen wurde in Deutschland bis-lang nur wenig untersucht und in empirischen Studien berücksichtigt. Die vorliegende Unter-suchung analysiert deshalb die Bedeutung von HLE für schriftsprachliche Vorläuferfertigkei-ten und sprachliche Fähigkeiten sowie für mathematische Vorläuferkompetenzen an einer deutschen Stichprobe von etwa 400 Kindern im Alter von durchschnittlich 4 bis 10 Jahren. Es zeigten sich signifikante Zusammenhänge von HLE mit allen Leistungsmaßen, den kogniti-ven Fähigkeiten sowie dem sozioökonomischen Status der Familie (SÖS) und dem Migrati-onshintergrund. Mittels Regressionsanalysen konnte festgestellt werden, dass HLE über das Alter und die kognitiven Fähigkeiten der Kinder sowie über den SÖS hinaus zusätzlich signi-fikante und bedeutsame Varianzaufklärung von bis zu 20% leistet. Bei Berücksichtigung des Migrationshintergrunds blieb die zusätzliche Varianzaufklärung durch HLE immer noch si-

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gnifikant, reduzierte sich aber deutlich. In einem Pfadmodell wurde die Rolle von HLE als Mediator zwischen SÖS und Migrationshintergrund einerseits und den erhobenen Leistungs-maßen andererseits bestätigt. Einschränkungen und Implikationen der Befunde werden disku-tiert." (Autorenreferat)

[58-F] Papillion-Piller, Angelika, M.A. (Bearbeitung); Wenning, Norbert, Prof.Dr. (Betreuung):Der Übergang von der Kindertagesstätte zur Schule. Eine Studie zu Migranten- und Nicht-Migrantenfamilien

INHALT: Im Forschungsprojekt "KISCHU - Der Übergang von der Kindertagesstätte zur Schu-le" werden Erwartungen und Vorstellungen von Eltern, ErzieherInnen und LehrerInnen unter-sucht, die sich auf die jeweiligen Aufgaben bei der Unterstützung der Kinder in diesem Über-gangsprozess beziehen. Die am Prozess Beteiligten werden nach ihren Aufgaben und Funk-tionen und denen der jeweils anderen Akteure befragt. Jeweils drei Monate vor und nach der Einschulung werden mit Müttern mit und ohne Migrationshintergrund Interviews zu Erwar-tungen, Einstellungen und Unterstützungsmöglichkeiten geführt - ebenso mit den ErzieherIn-nen und LehrerInnen ihrer Kinder. Die Resultate sollen Übereinstimmungen und Differenzen aufzeigen. In der Praxis können diese in Kooperationsprojekten (KiTa-Familie-Grundschule) thematisiert und eingesetzt werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Rheinland-Pfalz

METHODE: Die Einschulung soll aus ökosystemischer Perspektive (nach Nickel) dargestellt werden. Die Akteure dieses Ökosystems werden teils durch standardisierte Fragebögen, teils durch qualitative Interviews befragt. Untersuchungsdesign: Panel; Querschnitt DATENGE-WINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 30; 10 Mütter mit türkischem Migrationshin-tergrund, 10 Mütter ohne Migrationshintergrund, Erzieher und Lehrer der jeweiligen Kinder). Befragung, schriftlich (Stichprobe: je 20; Mütter, LehrerInnen, ErzieherInnen). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2008-08 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 05 Erziehungswissenschaften, Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung (Tho-mas-Nast-Str. 44, 76829 Landau)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06341-990-253, e-mail: [email protected])

[59-L] Polat, Ayça:Zu den Ursachen und Folgen sozialer und ethnischer Segregation an Grundschulen, in: Felicitas Hillmann (Hrsg.) ; Michael Windzio (Hrsg.): Migration und städtischer Raum : Chancen und Risiken der Segregation und Integration, Opladen: Budrich UniPress, 2008, S. 91-100

INHALT: Ausgehend von der These, dass benachteiligte Wohngebiete selbst benachteiligend auf die Bildungschancen der Kinder im Quartier wirken können, wird in diesem Beitrag, am Bei-spiel eines Stadtteils im Ruhrgebiet, auf die folgenden Fragen eingegangen: Welche Ursachen haben soziale und ethnische Entmischungsprozesse an Grundschulen? Welche Konsequenzen können Ausschließungsprozesse an Schulen für Kinder aus bildungsfernen Schichten bzw. aus Migrantenfamilien haben? Wie wirken sich die Entmischungsprozesse an Grundschulen auf das Zusammenleben im Quartier aus? Dazu wird der Stadtteil vorgestellt und anschlie-ßend auf die Hintergründe für Entmischungsprozesse an den Grundschulen eingegangen. An

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diesem Beispiel wird verdeutlicht, dass eine Schule, die sich der zunehmenden Heterogenisie-rung der Schülerschaft in positiver Weise gestellt hat, gegenüber Schulen, in denen die sozia-le, ethnische und religiöse Homogenität der Schülerschaft im Vordergrund steht, aus rein po-litischen Gründen, sich geschlagen geben muss. Die Interessen der Kirchen und ihrer politi-schen Vertreter folgen hier einer anderen Logik, als das was bildungspolitisch in dem unter-suchten Stadtteil notwendig gewesen wäre. Das Beispiel zeigt auch, dass solche Abgren-zungstendenzen von Vertretern relevanter Bildungsinstitutionen nicht nur zu Entmischungs-prozessen an Schulen führen, sie können auch soziale Spaltungen im Quartier verfestigen. Es wird argumentiert, dass diese Tendenzen durch den Wegfall von Schulbezirksgrenzen und der freien Schulwahl für Eltern weiter zunehmen werden. (ICF2)

[60-L] Rabe-Kleberg, Ursula:Bildungsarmut von Anfang an?: über den Beitrag des Kindergartens im Prozess der Reproduktion sozialer Ungleichheit, in: Heinz-Hermann Krüger (Hrsg.) ; Ursula Rabe-Kleberg (Hrsg.) ; Rolf-Torsten Kramer (Hrsg.) ; Jürgen Budde (Hrsg.): Bildungsungleichheit revisited : Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 45-54

INHALT: Mit dem aktuellen Wandel der Perspektive auf Kinder als gesellschaftliche Subjekte und Akteure und auf Kindergärten als Teil des Bildungssystems konnte dieser Bereich an die Methoden und Paradigmen der Bildungsforschung angeschlossen werden. Damit gerät die Frage nach den Prozessen der Reproduktion sozialer Ungleichheit in solchen Kinder-Institu-tionen in den Blick. Die Verfasserin skizziert zunächst den widersprüchlichen Zusammen-hang zwischen der normativen Konstruktion "moderne Kindheit" und der darin möglicher-weise begründeten Reproduktion sozialer Ungleichheit. Sodann werden Ergebnisse sozialwis-senschaftlicher Bildungsforschung zu den ersten Lebensjahren diskutiert, die die Frage der sozialen Reproduktion von Ungleichheit und der individuellen Vererbung von Bildungsarmut zum Thema haben. In einem letzten Schritt werden Überlegungen für den Ausbau der Bil-dungsforschung im Kindergartenbereich angestellt und Konsequenzen für die weitere Reform des Kindergartens formuliert. (ICE2)

[61-F] Riedl, Gerd, Priv.Doz. Dr. (Bearbeitung):Physik lehren und lernen in der Primarstufe - regional (PHYLLIP-regio)

INHALT: Unterstützen des Interesses von Grundschülern aus der dritten und aus der vierten Jahr-gangsstufe an naturwissenschaftlichen Fragestellungen; Entdecken und Fördern von Bega-bungen für den naturwissenschaftlichen Bereich; Qualifizierung der naturwissenschaftlichen Grundausbildung für Studierende der Studienrichtung "Lehramt an Grundschulen"; Unterstüt-zen von Grundschullehrkräften bei der Fortbildung und beim Zugriff auf Medien, die das ex-perimentelle Arbeiten ermöglichen.

METHODE: konstruktivistische Lerntheorie und neurodidaktische Forschungsergebnisse; Wir-kungsanalysen (mit Datenerhebungen und Videodokumentationen)

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Institution; Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, Hanau

INSTITUTION: Universität Halle-Wittenberg, Naturwissenschaftliche Fakultät II - Chemie und Physik, Institut für Physik Abt. Didaktik der Physik (Hoher Weg 8, 06120 Halle)

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KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0345-5525-591, e-mail: [email protected])

[62-L] Rüling, Anneli:Ausbau der Kinderbetreuung als soziale Investition?: ein Vergleich der Policies und politischen Debatten in Deutschland und England, in: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 59/2010, H. 4, S. 96-103 (Standort: USB Köln(38)-Haa1098; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.3790/sfo.59.4.96)

INHALT: "England und Deutschland zählten bislang beim Ausbau frühkindlicher Betreuung und Bildung zu den europäischen Nachzüglern. Allerdings ist seit der Jahrtausendwende eine par-allele Dynamik zu beobachten. Mit neuen Gesetzen übernahmen die Regierungen beider Län-der 2004/ 2005 erstmalig die Verantwortung für die Einrichtung einer 'ausreichenden' Betreu-ungsinfrastruktur für unter Dreijährige. Im gleichen Zeitraum propagierten auch internationa-le Organisationen wie die OECD und die EU zunehmend den Ausbau der Infrastruktur und Bildungsangebote für unter Dreijährige. Diese gestiegene Bedeutung beruht auf dem Ver-ständnis frühkindlicher Bildung als 'soziale Investition' im Rahmen eines aktivierenden Sozi-alstaats. Der vorliegende Beitrag fragt, ob diese beiden Entwicklungen im Verhältnis stehen. Die Analyse der politischen Diskurse in beiden Ländern zeigt, dass ökonomische Begründun-gen für den Betreuungsbau herangezogen wurden. Zugleich wird dargelegt, dass die Kinder-betreuungspolitik verschiedene Ziele verfolgt und auf den jeweiligen nationalen Traditionen gründet." (Autorenreferat)

[63-L] Schöler, Hermann; Guggenmos, Jürgen; Iseke, Axel:Werden die Sprachleistungen unserer Kinder immer schwächer?: Beobachtungen an sechs Einschulungsjahrgängen in Münster, in: Das Gesundheitswesen : Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, Public Health, Öffentlicher Gesundheitsdienst, Medizinischer Dienst, Jg. 68/2006, H. 6, S. 337-346 (Standort: USB Köln(38)-Un I Zs.402 / LS; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.thieme-connect.de/ejournals/abstract/gesu/doi/10.1055/s-2006-926892)

INHALT: "Die Einschulungsuntersuchungen der Jahre 1999 bis 2004 in Münster wurden verglei-chend analysiert, um zur Klärung der Frage beizutragen, ob sich die sprachliche Leistungsfä-higkeit der Kinder am Schulbeginn in den letzten Jahren deutlich vermindert hat, wie dies seit längerem öffentlich diskutiert wird. Darüber hinaus sollten mögliche Einflussfaktoren, insbe-sondere das Sozialmilieu, in ihrer Wirkung auf die sprachlichen Leistungen untersucht wer-den. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Leistungsniveau der Kinder in dem Beobachtungs-zeitraum von sechs Jahren nicht vermindert hat, sondern man allenfalls eine Leistungserhö-hung über diese Zeit feststellen kann. Eine Erklärung dafür, dass immer mehr und deutlichere Sprachdefizite wahrgenommen werden, liegt möglicherweise in den Einschätzungen der The-rapie- und Förderbedürftigkeit der Kinder: Das Leistungsniveau der Kinder, bei denen 2004 eine Förderung oder eine Therapie empfohlen wurde, ist deutlich höher als das Leistungsni-veau der Kinder, bei denen im Jahre 1999 oder 2000 eine solche Empfehlung gegeben wurde. Man könnte hier eine Sensibilisierung für solche Leistungsbereiche, bei denen Minderleistun-gen postuliert werden, und nachfolgend eine differenziertere Bewertung der diagnostischen Befunde vermuten. Die Ergebnisse der Untersuchungen bestätigen einmal mehr den enormen Einfluss sozialer Faktoren auf die sprachlichen Leistungen. Kinder, die in einem sozial

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schwächeren Milieu aufwachsen, erbringen bei den sprachlichen Aufgaben deutlich schwä-chere Leistungen als Kinder mit höherem Sozialstatus. Als relevant für die sprachliche Leis-tungsfähigkeit erweist sich auch die Dauer des Kindergartenbesuchs: Kinder, die Einrichtun-gen des Elementarbereichs drei und mehr Jahre besuchen, zeigen bessere Leistungen als Kin-der, die keine oder nur kürzere Zeit in einer solchen Einrichtung verbringen. Vor dem Hinter-grund, dass etwa ein Viertel der Kinder mit Migrationshintergrund (etwa 8% einer Jahrgangs-population in Münster) unzureichende Deutschkenntnisse bei Schulbeginn aufweist, scheint hier eine gute Präventionsmaßnahme gegeben zu sein." (Autorenreferat)

[64-F] Sitter, Miriam, M.A. (Bearbeitung); Baader, Meike Sophia, Prof.Dr.phil. (Leitung); Cloos, Peter, Prof.Dr. (Betreuung):Eine wissenssoziologische Diskursanalyse zur frühpädagogischen Förderung von sozial be-nachteiligten Kindern - in der Übergangsgestaltung zur Grundschule

INHALT: Innerhalb der aktuellen Transitionsforschung zeigt sich der elaboriert geführte und - insbesondere nach den internationalen Vergleichsstudien - konkretisierte Diskurs um eine frühpädagogische Förderung von sozial benachteiligten Kindern (re-)produziert. Recht ein-heitlich wird konstatiert, dass positiv verlaufende kindliche Übergänge in die Grundschule maßgeblich davon beeinflusst werden, wie die sozio-kulturelle und ethnische Heterogenität von Kindern aufgegriffen und eine diesbezügliche individuelle Förderung gestaltet wird. Im Rahmen einer Wissenssoziologischen Diskursanalyse geht das Promotionsvorhaben der Frage nach, wie elementarpädagogische Fachkräfte mit dem - insbesondere durch die internationa-len Vergleichsstudien verstärktem - Eindringen von bildungsreform-politischem und interdis-ziplinär sozialwissenschaftlichem (Expertlnnen-)Wissen um eine frühpädagogische Förde-rung von sozial benachteiligten Kindern in ihrem Handlungsfeld umgehen. Neben der Unter-suchung des Diskurses in seinem Entstehungsprozess sowie in seiner Ein- als auch Vieldeu-tigkeit wird analysiert, wie sich dieses Diskurs-Thema in die alltägliche Handlungspraxis und exemplarisch in Momenten und Prozessen der Übergangsgestaltung einbaut. Das Promotions-vorhaben richtet folglich seinen Blick auf die Beziehung zwischen Diskurs und Praxis sowie die strategisch-taktische Diskurs-Performanz der handelnden Fachkräfte aus Tageseinrichtun-gen im fördernden Umgang mit sozial benachteiligten Kindern.

METHODE: Theoretisch und methodologisch lehnt sich das Promotionsvorhaben an die For-schungsperspektive der wissenssoziologischen Diskursforschung an, wie sie Reiner Keller vertritt (2008). Innerhalb dieses Rahmens wird eine Verknüpfung der hermeneutischen Wis-senssoziologie nach Berger und Luckmann mit der diskursanalytischen Perspektive nach Mi-chel Foucault vorgenommen. Die Verbindung dieser - lange Zeit nebeneinander stehenden - Theorietraditionen öffnet den Blick für die Entstehung und Verbreitung kollektiver Wissens-formen um eine frühpädagogische Förderung von sozial benachteiligten Kindern auf der einen Seite und die sozialisatorische Aneignung dieser Wissensformen im praktischen Hand-lungsfeld der Kindertageseinrichtungen auf der anderen Seite. Für diese - auf zwei Ebenen angelegte - Analyse wird auf den in der Wissenssoziologischen Diskursanalyse angelegten Ansatz der Deutungsmustermuster-Analyse zurückgegriffen. DATENGEWINNUNG: Qualita-tives Interview (Stichprobe: 20; Fachkräfte aus Tageseinrichtungen für Kinder).

ART: Dissertation BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

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INSTITUTION: Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Allgemeine Erziehungswissenschaft (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 05121-883-427, e-mail: [email protected])

[65-F] Standop, Jutta, Dr.; Seefeldt, Jan, Dipl.-Päd.; Hericks, Nicola, Dipl.-Päd.; Tillmann, Klaus-Jürgen, Prof.Dr. (Bearbeitung); Standop, Jutta, Dr. (Leitung); Jürgens, Eiko, Prof.Dr. (Betreuung):Hausaufgaben in der offenen Ganztagsgrundschule (HofGanS-Studie)

INHALT: Wie werden Hausaufgaben didaktisch aufbereitet und in den Unterricht einbezogen? Welche Feedbackkultur existiert hinsichtlich des Erteilens und der Überprüfung von Hausauf-gaben zwischen LehrerInnen und SchülerInnen? Durch die Hausaufgabenbegleitung an den offenen Ganztagsschulen erfährt das Erledigen von Hausaufgaben eine größere Transparenz. Inwieweit können SchülerInnen dort ihre Hausaufgaben räumlich angemessen und in einer lernförderlichen Atmosphäre erledigen? Inwieweit werden jene SchülerInnen optimal beglei-tet, die einen erhöhten Förderbedarf haben und zu Hause auf keine Unterstützung zurückgrei-fen können? GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen

METHODE: Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Beobachtung, nicht teil-nehmend (Stichprobe: 8; Hausaufgabenbegleiter -40 Stunden-; Auswahlverfahren: teilneh-mende Projektschulen). Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 5.156 -realisiert-; Auswahlverfahren: total). Aktionsforschung. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro-jekts.

ART: Dissertation; Habilitation; Auftragsforschung BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-09 AUF-TRAGGEBER: Volkshochschule (VHS) Reckenberg-Ems, Rheda-Wiedenbrück FINANZIE-RER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Fak. für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe 05 Schul-pädagogik und Allgemeine Didaktik (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[66-L] Stocké, Volker:Adaptivität oder Konformität?: die Bedeutung der Bezugsgruppe und der Leistungsrealität der Kinder für die Entwicklung elterlicher Bildungsaspirationen am Ende der Grundschulzeit, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 257-281

INHALT: "Der Beitrag geht der Frage nach den Bestimmungsfaktoren der Entwicklungsdynamik elterlicher Bildungsaspirationen am Ende der Grundschulzeit nach. Es wird die relative Be-deutung der Schulleistung der Kinder und der perzipierten Bildungsansprüche der elterlichen Bezugsgruppe analysiert. Außerdem werden Hypothesen über den nach dem elterlichen Sozi-alstatus differenziell starken Einfluss dieser Bestimmungsfaktoren getestet. Die Grundlage der Untersuchung bilden die Daten des Mannheimer Bildungspanels (N=819). Die Ergebnisse zeigen, dass ein höherer Bildungs- und Berufsstatus der Eltern mit einer Entwicklung hin zu ambitionierten Bildungsansprüchen einhergeht. Diese Aspirationsentwicklung resultiert einer-seits aus einer Anpassung an die schulische Leistungsrealität der Kinder, wobei sich diese Adaptivität erwartungsgemäß bei Eltern mit geringerem Sozialstatus als stärker erweist. Die elterlichen Aspirationen entwickeln sich andererseits in Richtung auf die Bildungsansprüche

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der elterlichen Bezugsgruppe. Entgegen der theoretischen Erwartungen ist diese Konformität ebenfalls stärker bei weniger vorteilhaftem Sozialstatus. Ein bedeutender Anteil der sozialen Differenzierung in der elterlichen Aspirationsentwicklung am Ende der Grundschulzeit lässt sich auf entsprechende Unterschiede in der Leistungsentwicklung der Schüler und dem Aspi-rationsklima im sozialen Kontext der Familien sowie auf die selektive Empfänglichkeit der Sozialgruppen für diese Faktoren zurückfuhren." (Autorenreferat)

[67-L] Stocké, Volker:Schulbezogenes Sozialkapital und Schulerfolg der Kinder: Kompetenzvorsprung oder statistische Diskriminierung durch Lehrkräfte?, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 81-115

INHALT: Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem familiären Sozialkapital unter dem Aspekt der Intensität des Kontakts zwischen Elternhaus und Schule. Die Sozialkapitaltheorie beansprucht nicht nur die Vorhersage der für den Schulerfolg günstigen Bedingungen, son-dern auch die Erklärung von sozialer Ungleichheit. Es wird daher angenommen, dass Famili-en mit weniger privilegiertem Sozialstatus über weniger schulbezogenes Sozialkapital verfü-gen, was als Ursache für schwache Schulleistungen und einen unvorteilhaften Verlauf der Bildungskarrieren angesehen wird. Für den Effekt des schulbezogenen Sozialkapitals auf den Schulerfolg von Kindern lassen sich vier theoretische Erklärungsansätze identifizieren: Zum einen die Sozialkapitaltheorie von James S. Coleman und zum anderen der kontrolltheoreti-sche Ansatz von Thurston Domina. Eine dritte Erklärung geht hingegen von einer Scheinkor-relation zwischen der Intensität des elterlichen Schulkontakts und dem Schulerfolg der Kinder aus. Der vierte Ansatz in der Tradition der Theorie statistischer Diskriminierung betont die Verwendung von Urteilsheuristiken durch die Lehrkräfte als Ursache für die beobachteten Zusammenhänge. Aus den vier theoretischen Perspektiven ergeben sich jeweils spezifische Hypothesen darüber, bei Kontrolle welcher Mediatorvariablen die direkten Effekte des elterli-chen Sozialkapitals verschwinden sollten. Im vorliegenden Beitrag werden diese theoreti-schen Annahmen am Beispiel der Notenvergabe am Ende der Grundschulzeit empirisch über-prüft. (ICI2)

[68-F] Stroß, Annette M., Prof.Dr.; Spiegel, Egon, Prof.Dr. (Leitung):Vom Verhalten zum Handeln. Konstruktives Konfliktmanagement von Drei- bis Sechsjähri-gen: Bildungsprozesse beobachten, reflektieren, forcieren

INHALT: Die Fragestellung des Projekts lautet, ob und wie (spontanes, unbewusstes) prosoziales Verhalten durch konfliktpädagogische Bildungsprozesse zu einem (reflektierten, bewussten) prosozialen Handeln profiliert bzw. qualifiziert werden kann. Ziel des Projekts ist die exem-plarische Herausarbeitung eines konflikt- bzw. friedenspädagogischen Curriculums für die Arbeit mit drei- bis sechsjährigen Kindern in Kindertagesstätten auf der Basis eines neu kon-struierten und zugleich operationalisierten Bildungsverständnisses. Als weiteres Ziel des Pro-jekts soll die Stärkung der lernmethodischen Kompetenzen der Kinder und die Entwicklung/ Reflexion ihrer eigenen Prosozialität forciert werden.

METHODE: Die Besonderheit des Projekts liegt (a) in der bildungswissenschaftlichen Fundie-rung bzw. Operationalisierung einer (b) frühkindlichen Konflikt- und Friedenserziehung. Das

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in diesem Zusammenhang zu entwerfende Curriculum zielt auf die exemplarische Herausar-beitung eines konflikt- bzw. friedenspädagogischen Curriculums für die Arbeit mit drei- bis sechsjährigen Kindern in Kindertagesstätten (Erfahrungen im Grundschulbereich liegen vor). Ansatz und Ausgangspunkt dieses 6 Wochen umfassenden Curriculums, in denen die Erzie-her/innen in ihren jeweiligen Gruppen einen konflikt- bzw. friedenspädagogischen Schwer-punkt setzen, ist ausdrücklich prosoziales Verhalten. Sofern die Kinder dieses nicht bei sich selbst entdecken, deckt es die Erzieherin bzw. der Erzieher auf und führt es einer expliziten Wahrnehmung zu. In einem speziellen, die gesamte Gruppe betreffenden Portfolio - basierend auf Beobachtungen und Dokumentationen - hält sie bzw. er diese Momente fest; ebenso die der Reflexion und schließlich die des Handelns. Auf der Ebene des mikrosozialen Verhaltens/ Handelns sind dies etwa prosoziale Prozesse im Umgang der Kinder miteinander, auf der Ebene des mesosozialen Verhaltens/ Handelns sind dies beispielsweise prosoziale Vorgänge aus dem sozialen (kommunalen, regionalen) Umfeld der Kinder, auf der Ebene des makroso-zialen Verhaltens/ Handelns sind dies z.B. der Blick für prosoziale Prozesse und friedensbil-dende Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene. Neben dem Curriculum, das sich aus einzelnen Einheiten zusammensetzt, sind soziale Bildungsprozesse zu beobachten, die derselben Grundstruktur (vom prosozialen Verhalten zum prosozialen Handeln) zuzuordnen sind, aber nicht ausdrücklich konflikt- bzw. friedenspädagogisch aufgegriffen werden. Auch sie sind von den pädagogisch Verantwortlichen festzuhalten. Dasselbe gilt für jene durch Pro-sozialität sich auszeichnende Bildungsprozesse, die in der Gruppe nach Beendigung des Cur-riculums zu beobachten sind. Die mit dem Curriculum verbundene Erwartung ist die, dass (a) während der Zeit des Curriculums nicht nur prosoziales Verhalten zunimmt, sondern Proso-zialität auch in der Qualität eines (reflektierten bzw. erklärten) Handelns begegnet, und dass (b) sich dieses in Folge des Curriculums stabilisiert bzw. noch steigert. In diesem Zusammen-hang ist "Bildung" als prozessuale und zu operationalisierende Kategorie zu entwerfen. Bis-lang eher unfruchtbare Debatten um den "richtigen" Bildungsbegriff (Schäfer, Fthenakis, Lae-wen u.a.) können hiermit unterbrochen werden und kann die Frage nach "Bildung" (auch im frühpädagogischen Sektor) kann umgestellt werden auf die Frage "Wie ist Bildung möglich?" (vgl. Tenorth 2003). Ebenfalls gilt es im Zusammenhang mit der Stärkung der lernmethodi-schen Kompetenzen der Kinder und der Entwicklung von prosozialem Verhalten zugleich verschiedene kultur- bzw. gesellschaftstheoretisch relevante Dimensionen von Bildung zu er-fassen. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilneh-mend; Beobachtung, nicht teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Stroß, A.M.: Brauchen Kindergartenkinder mehr Bildung? in: St-roß, A.M.; Rehn, R.; Spiegel, E. (Hrsg.): Vechtaer Beiträge zur Frühpädagogik, Bd. 1. Müns-ter: Lit Verl. 2007, S. 21-40.+++Spiegel, E.: Beziehungsverhalten im Kindergarten - wahr-nehmen, reflektieren und profilieren. in: Stroß, A.M.; Rehn, R.; Spiegel, E. (Hrsg.): Vechtaer Beiträge zur Frühpädagogik, Bd. 1. Münster: Lit Verl. 2007, S. 89-104. ARBEITSPAPIERE: Auszug aus dem Forschungsvorhaben (Stand: Dez. 2008): Vom Verhalten zum Handeln. Konstruktives Konfliktmanagement von Drei- bis Sechsjährigen: Bildungsprozesse beobach-ten, reflektieren, forcieren. 6 S. Download unter: www.ph-karlsruhe.de/cms/fileadmin/ user_upload/fakultaet1/bildung/leblangbildung/Fruehpaedagogik/Spiegel__Stross_2008.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. I, Institut für Bildungswissenschaft Abt. Lebenslange Bildung (Bismarckstr. 10, 76133 Karlsruhe); Universität Vechta, Institut für Katholische Theologie -IKT- (Postfach 1553, 49364 Vechta)

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KONTAKT: Stroß, Annette M. (Prof.Dr. Tel. 0721-925-4935, e-mail: [email protected])

[69-L] Szemadám, Dóra; Rüsing, Olaf:"Generation NICK Jr.": die Lebenswelten von Vorschulkindern, in: Televizion, Jg. 22/2009, Nr. 2, S. 42-45 (www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/22_2009_2/szemadanindd.pdf)

INHALT: "In der Studie 'Generation NICK Jr.' wurde eine Lebenswelt-Typologie von Vorschul-kindern entworfen. Ausgehend von den Werten und Orientierungen innerhalb dieser Lebens-welten wurde die Passung einzelner NICK-Jr.-Figuren untersucht." (Autorenreferat)

[70-F] Wiedau, Susanne, Dipl.-Psych.; Hauschildt, Maike, Dipl.-Psych.; Deutsch, Werner, Prof.Dr. (Bearbeitung); Deutsch, Werner, Prof.Dr. (Betreuung):Mit Musik geht manches besser!

INHALT: Das Projekt untersucht, wie musikalische Förderung im Kindergarten das Verständnis von Symbolen (Noten, Buchstaben, Zahlen) in der Grundschule erleichtern und vor emotiona-len Entwicklungsauffälligkeiten schützen kann. ZEITRAUM: 2007-2011 GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Braunschweig

METHODE: Qualitative Längsschnittuntersuchung. Untersuchungsdesign: Panel DATENGE-WINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: ca. 100; Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren und deren Eltern; Aus-wahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-09 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung -NiFBE-

INSTITUTION: Technische Universität Braunschweig, Fak. 02 Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Entwicklungspsychologie (Spielmannstr. 19, 38106 Braunschweig)

KONTAKT: Hauschildt, Maike (Tel. 0531-391-2817, e-mail: [email protected])

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3 Sekundarstufen

[71-F] Denner, Liselotte, Dr. (Bearbeitung):Übergänge, Lernen, Erleben und Verbleib von Schülerinnen und Schülern in Haupt- und Realschulen (ÜLEV)

INHALT: Im Rahmen einer ersten regionalen Längsschnittstudie wird ausgehend von zwei Grundschulen (sechs Klassen, 125 befragte Schülerinnen und Schüler), einer Hauptschule und einer Realschule in den Klassen 4 bis 6 erforscht, wie sich der Übergang und die schuli-sche Entwicklung der Haupt- und Realschüler/innen auf dem Hintergrund ihrer Lernerfahrun-gen in der Grundschule, der realisierten oder verfehlten Bildungsaspiration und den Bildungs-angeboten der Sekundarschulen aus Sicht der Schüler/innen und ihrer Lehrkräfte darstellt. Eine zweite regionale Längsschnittstudie bezieht sich auf Schülerinnen und Schüler (mit und ohne Migrationshintergrund) im Übergang in die Hauptschule. Ausgewählt werden vier Hauptschulen mit unterschiedlichem Konzept (mit und ohne Ganztagsbetreuung) und Stand-ort (ländlich bzw. städtisch). Befragt werden die Lernenden zu Beginn des 5. Schuljahrs so-wie am Ende des 5. und 7. Schuljahrs mittels Fragebogen sowie die Klassenlehrkräfte am Ende von Klasse 7 mittels Leitfadeninterview. Darüber hinaus sollen Fallstudien mit Schüle-rinnen und Schülern und ihren Grund- und Hauptschullehrpersonen mehrperspektivische Zu-gänge zu Selbstkonzept und Bildungsoption ermöglichen. ZEITRAUM: 2005-2010 GEO-GRAPHISCHER RAUM: Regierungsbezirk Karlsruhe

METHODE: Explorative Längsschnittstudien zu den Übergängen zwischen Primarstufe und Se-kundarstufe I: 1. Verwendung finden qualitative und quantitative Methoden (Befragungen mittels Fragebögen, standardisierter Tests, Leitfadeninterviews). Die Schülerinnen und Schü-ler werden am Ende von Klasse 4, 5 und 6 mittels Fragebogen sowie 30 Hauptschüler/innen zusätzlich zu Beginn des 5. Schuljahres befragt. Darüber hinaus kommt ein standardisiertes Verfahren zur Erhebung der Schulzufriedenheit am Ende von Klasse 6 zur Anwendung. Die Lehrkräfte werden am Ende der Grundschulzeit, zu Beginn der Hauptschulzeit sowie am Ende von Klasse 6 mittels Leitfadeninterviews befragt. 2. Längsschnittstudie mit vier Haupt-schulen (Befragung mittels Fragebögen) unter Einbezug von Fallstudien mit Zuwandererkin-dern (Leitfadeninterviews). Untersuchungsdesign: Panel; Fallstudie

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-07 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. I, Institut für Bildungswissenschaft Abt. Schulpädagogik und Elementarpädagogik (Postfach 111062, 76060 Karlsruhe)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0721-925-4070, Fax: 0721-925-4069, e-mail: [email protected])

[72-L] Denner, Liselotte:Bildungsteilhabe von Zuwandererkindern: eine empirische Studie zum Übergang zwischen Primar- und Sekundarstufe, (Karlsruher pädagogische Studien, Bd. 8), Norderstedt: Books on Demand 2007, 346 S., ISBN: 978-3-8334-6783-7 (Standort: UB Münster(6)-3F72181)

INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist das Projekt BiZuKi (Bildungsteilhabe von Zuwande-rerkindern), das von der Stadt Karlsruhe im Jahr 2002 mit dem Ziel initiiert wurde, die Bil-dungsteilhabe von Kindern mit Migrationshintergrund zu fördern und dafür geeignete Maß-

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nahmen zu entwickeln. Gefragt wird, welche Faktoren diese Bildungsteilhabe hemmen und welche sie fördern. Vor dem Hintergrund des einschlägigen Theorie- und Forschungsstands werden Ergebnisse einer Befragung von Eltern, Kindern und Lehrern zu Bildungsteilhabe im Zusammenhang mit den Faktoren Sprache, Selbst- und Fremdkonzept, Kooperation, Schuler-folg und Übergängen zwischen Primar- und Sekundarstufe vorgelegt. Zudem wird über die Evaluation des Projekts aus Studierendensicht berichtet. Abschließend werden Konsequenzen für Schul- und Bildungspolitik sowie Lehrerbildung formuliert. (ICE2)

[73-L] Gresch, Cornelia; Baumert, Jürgen; Maaz, Kai:Empfehlungsstatus, Übergangsempfehlung und der Wechsel in die Sekundarstufe I: Bildungsentscheidungen und soziale Ungleichheit, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 230-256

INHALT: "Die Bundesländer in Deutschland unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht in der Aus-gestaltung des Bildungswesens beim Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe. Ein zentraler Unterschied bezieht sich auf die Bindungskraft der Übergangsempfehlung. Während diese in einigen Ländern reinen Vorschlagscharakter besitzt und die Eltern unabhängig von der Empfehlung das Kind ohne Einschränkung auf einer höheren Schulform anmelden kön-nen, ist es in anderen Ländern notwendig, dass das Kind weitere Leistungsnachweise erbringt, sofern es auf eine höhere Schulform gehen möchte als die empfohlene. Dieser Beitrag unter-sucht die Frage, wie diese unterschiedlichen Regelungen unter Berücksichtigung der erhalte-nen Empfehlung mit dem tatsächlichen Übergangsverhalten nach der Grundschule zusam-menhängen und ob soziale Ungleichheit beim Übergang durch bindende Empfehlungen ver-stärkt oder reduziert wird. Anhand der Übergangsstudie, durchgeführt am Max-Planck-Insti-tut für Bildungsforschung, wird das Übergangsverhalten in 13 Bundesländern analysiert. Es zeigt sich, dass Eltern aus sozial privilegierten Verhältnissen ihr Kind häufiger auch ohne ent-sprechende Empfehlung auf das Gymnasium schicken als Eltern aus weniger privilegierten Verhältnissen. Dieser Effekt vergrößert sich zusätzlich in den Bundesländern, in denen der Elternwille freigegeben ist und keine weiteren Leistungsnachweise notwendig sind, um das Kind auf eine höhere Schulform zu schicken als empfohlen." (Autorenreferat)

[74-F] Gresch, Helge (Bearbeitung); Bögeholz, Susanne, Prof.Dr.; Hasselhorn, Marcus, Prof.Dr. (Betreuung):Förderung von Bewertungskompetenz im Biologieunterricht durch selbstreguliertes Lernen in der gymnasialen Oberstufe

INHALT: Gestaltungsaufgaben nachhaltiger Entwicklung sind zentrale Anforderungssituationen, in denen Bewertungskompetenz erworben und angewandt werden kann. Bewertungskompe-tenz im Fach Biologie wird definiert als die Fähigkeit, sich in komplexen Problemsituationen begründet und systematisch für eine Handlungsoption zu entscheiden. Gestaltungsaufgaben sind sowohl faktisch als auch ethisch komplex und beinhalten Entscheidungssituationen, in denen mehrere Optionen legitim sein können. Entscheidungsfindungsprozesse zu verbessern heißt jeweils passende Entscheidungsstrategien anzuwenden (vgl. Eggert & Bögeholz 2006, 2009). Zur Förderung von Bewertungskompetenz wurde in Anlehnung an Jungermann, Pfis-ter und Fischer (2005) ein computergestütztes Lernprogramm entwickelt, das auf die Anwen-dung unterschiedlicher Entscheidungsstrategien fokussiert. Die Schülerinnen und Schüler

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werden randomisiert zwei Trainingsgruppen und einer Kontrollgruppe zugewiesen. Beide Trainingsgruppen erlernen in einer Doppelstunde Entscheidungsstrategien für unterschiedli-che Anforderungssituationen und haben die Möglichkeit, die jeweils passenden Strategien im Transfer anzuwenden. In das Programm der zweiten Trainingsgruppe wurde aufbauend auf dem Modell zum Selbstregulierten Lernen von Zimmermann (2000) eine zusätzliche Aufga-benanalyse integriert, welche die metakognitive Aktivität anregen soll. Schwerpunkt der Stu-die sind folgende Forschungsfragen: Inwiefern kann durch die Vermittlung von Wissen über unterschiedliche Entscheidungsstrategien sowie deren Anwendungsmöglichkeit im Transfer Bewertungskompetenz gefördert werden? Inwiefern bewirkt die zusätzliche Integration von Elementen selbstregulierten Lernens in das Entscheidungsstrategietraining eine bessere För-derung?

METHODE: In einem Prä-Post-Follow-Up-Design wurde der Erwerb von Bewertungskompetenz mit dem auf IRT basierenden Messinstrument von Eggert und Bögeholz (2009) überprüft. Die Stichproben der Vor- und Hauptstudie (N=38 und N=290) bestehen aus Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWIN-NUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich. Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: 290-360; Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II -11. bis 13. Klasse- an niedersächsi-schen Schulen; Auswahlverfahren: nach Verfügbarkeit). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Eggert, S.; Bögeholz, S.: Göttinger Modell der Bewertungskom-petenz - Teilkompetenz "Bewerten, Entscheiden und Reflektieren" für Gestaltungsaufgaben Nachhaltiger Entwicklung. in: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften, 2006, 12, S. 177-199.+++Eggert, S.; Bögeholz, S.: Students' use of decision making strategies with regard to socioscientific issues - an application of the Rasch partial credit model. in: Science Educa-tion, 2009.+++Jungermann, H.; Pfister, H.; Fischer, K.: Die Psychologie der Entscheidung. Heidelberg: Elsevier, Spektrum, Akademischer Verl. 2005.+++Zimmermann, B.J.: Attaining self-regulation: a social cognitive perspective. in: Boekaerts, M. (Hrsg.): Handbook of self: regulation. Burlington, MA, USA: Elsevier Academic Press 2000, pp. 13-39.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2008-10 ENDE: 2011-09 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Abteilung Didaktik der Biologie (Waldweg 26, 37073 Göttingen); Universität Göttingen, Graduiertenkolleg 1195 "Passungs-verhältnisse schulischen Lernens" (Waldweg 26, 37073 Göttingen)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

[75-L] Heinrich, Martin:Schulprofilierung: wie Wettbewerb eine Schule verändert, (Pädagogische Fallanthologie, Bd. 3), Opladen: B. Budrich 2009, 114 S., ISBN: 978-3-86649-183-0

INHALT: Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht ein österreichisches Innenstadtgymnasi-um, das seine Schulentwicklung anhand von drei verschiedenen Profilierungsschwerpunkten (naturwissenschaftliche, fremdsprachliche und künstlerisch-kreative Ausrichtung) voranzu-treiben versucht. In einer Fallanalyse wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Profilie-rungsbemühungen die Handlungskoordination der Lehrer/innen im Sinne einer Wettbewerbs- oder Konkurrenzlogik beeinflussen. Die durchgeführten Interviews machen deutlich, wie die Lehrkräfte in sehr unterschiedlicher Weise ihr Handeln an Wettbewerb und Konkurrenz ori-entieren und hierbei auch divergierende Grade der Aufgeklärtheit, Distanzierungsfähigkeit

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oder auch Bewusstheit gegenüber ihrer Neuausrichtung des Handelns sowie den daraus resul-tierenden Konsequenzen zeigen. Vor dem Hintergrund einiger Transformationskonflikte im Kollegium sowie neuer struktureller Zwänge der Schulleitung stellt sich bezogen auf den Lehrberuf insgesamt die Frage, ob die im Profilierungsprozess angelegte Wettbewerbslogik das Professionsverständnis der Lehrer/innen nachhaltig verändern kann. Für angehende Leh-rer/innen werfen die Analysen die Frage auf, wie sie sich innerhalb dieser Transformations-prozesse als zukünftige "junge Lehrkräfte", von denen man eine besondere Innovationsbereit-schaft erwartet, positionieren möchten. (ICI2)

[76-L] Hupka-Brunner, Sandra; Sacchi, Stefan; Stadler, Barbara E.:Social origin and access to upper secondary education in Switzerland: a comparison of company-based apprenticeship and exclusively schoolbased programmes, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 36/2010, Iss. 1, S. 11-31 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Während der Transition von der obligatorischen Schule in die Sekundarstufe II wer-den Jugendliche in zwei Richtungen gelenkt: entweder betriebliche ('Lehre') oder vollzeit-schulische Ausbildung. Da Schulen und Lehrbetriebe unterschiedlichen Selektionslogiken folgen, erwarten die Autoren ausgehend von Bourdieu starke und je nach Ausbildungstyp un-terschiedliche Einflüsse der sozialen Herkunft auf den Eintritt in die Sekundarstufe II. Die Hypothesen werden mittels event history auf Basis des ersten Schweizer Jugend-Längs-schnitts TREE getestet. Erwartungsgemäß hat das kulturelle Kapital einen großen Einfluss auf Eintritte in vollzeitschulische Ausbildungen, wohingegen ökonomisches Kapital den Ein-tritt in die duale Lehre begünstigt." (Autorenreferat)

[77-L] Klein, Markus; Schindler, Steffen; Pollak, Reinhard; Müller, Walter:Soziale Disparitäten in der Sekundarstufe und ihre langfristige Entwicklung, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 47-73

INHALT: "Der Beitrag untersucht für Deutschland die sozialen Disparitäten beim Besuch des Gymnasiums und beim Erwerb der Hochschulreife in ihrer langfristigen Entwicklung seit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bis in die jüngste Gegenwart. Er diskutiert theoretisch den Wandel der institutionellen und strukturellen Bedingungen, aus denen Veränderungen in den primären und sekundären Disparitäten nach sozialer Herkunft zu erwarten sind. Auf der Grundlage von Daten aus zahlreichen repräsentativen Bevölkerungsumfragen und einer lan-gen Reihe von Mikrozensuserhebungen zeigt er dann, wie beim Erwerb höherer Bildung die Abhängigkeiten von der sozialen Herkunft in verschiedenen historischen Perioden für Män-ner und Frauen geringer geworden sind. Dabei zeigt sich, dass in jüngster Zeit bei den Frauen die Bildungsbeteiligung weniger von der sozialen Herkunft abhängt als bei den Männern. Dies erklärt zu einem nicht unwesentlichen Teil den inzwischen von den Frauen gegenüber den Männern erreichten Vorsprung im Erwerb höherer Bildung." (Autorenreferat)

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[78-F] Kleine, Lydia, Dipl.-Soz.; Zielonka, Markus, Dipl.-Soz.; Birnbaum, Nicole, Dipl.-Soz. (Be-arbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr.rer.pol.; Doll, Jörg, Prof.Dr.phil.; Stocké, Volker, Prof.Dr. (Leitung):Stabilisierung und Revision von Übergangsentscheidungen im familiären, schulischen und institutionellen Kontext der Sekundarstufe I (Teilprojekt 5 im Rahmen des Gesamtprojekts "Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Formation von Selektionsentscheidungen im Vor- und Grundschulalter -BiKS-")

INHALT: Das Fortsetzungsprojekt schließt unmittelbar an die Arbeiten des Projektes "Formation von Entscheidungsprozessen im Zusammenhang mit der Kompetenzentwicklung: Übergänge im Grundschulalter (Teilprojekt 5 im Rahmen des Gesamtprojekts "Bildungsprozesse, Kom-petenzentwicklung und Formation von Selektionsentscheidungen im Vor- und Grundschulal-ter -BiKS-"(Projekt-Nr. 20082412, SOFIS) an und erhebt und analysiert die Verläufe nach dem Übergang in die verschiedenen Schulen der Sekundarstufe I. Dabei sollen zentrale Mess-instrumente des bisherigen Paneldesigns weitergenutzt und die Mitglieder der Stichproben für weitere drei Jahre in ihrer Entwicklung begleitet werden. Um in der Phase nach dem Über-gang in den Sekundarschulen Analysen für Klassenkontexte vornehmen zu können, wird die Stichprobe partiell erweitert, indem bei ca. 100 Schulen (mit zwei Klassen pro Schule) wie-derum alle Schüler/-innen der aufnehmenden Klassen in die Studie einbezogen werden. Die (weitere) Entwicklung der Schüler/-innen nach dem Übergang in die Sekundarstufe I wird da-bei durch drei thematische Arbeitsschwerpunkte untersucht: Zum einen sollen das Erleben und Verhalten der Kinder und Lehrer/-innen sowie die Strategien der Eltern bei der Stabilisie-rung bzw. Revision der getroffenen Schulwahl analysiert werden. Zum zweiten geht es um den Einfluss der veränderten Kontextbedingungen schulischen Lernens im Übergang zu den verschiedenen Schulformen der Sekundarstufe I; insbesondere um die Leistungsentwicklung der Schüler/-innen in diesen neuen Lernumwelten im Vergleich zur Grundschule. Schließlich stehen in einer dritten Analyseperspektive die institutionellen Rahmenbedingungen des Über-gangs von der Grundschule in die Sekundarstufe I (Bildungsempfehlungen, Bedeutung des Elternwillens, Probeunterricht in der Sekundarstufe I etc.) in verschiedenen Bundesländern im Mittelpunkt. So kommt in den Schulsystemen von Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz dem Elternwillen und dem Probeunterricht bei den Bildungsentscheidungen ein sehr unter-schiedliches Gewicht zu. Dabei wird der bisherige Projektumfang durch Analysen vorliegen-der Mannheimer Datensätze über Rheinland-Pfalz erweitert.

METHODE: Auf theoretischer Ebene wird weiterhin davon ausgegangen, dass die vielfach empi-risch belegten sozialen Disparitäten im Bildungssystem, als kumulative Effekte aufeinander aufbauender Bildungsentscheidungen verstanden werden können (Baumert et al., 2003; Mare, 1980; Mayer & Müller 1986; Shavit & Blossfeld 1993). Das theoretische Ziel des Projekts besteht daher in der fortlaufenden Überprüfung etablierter Bildungsentscheidungstheorien auf verschiedenen Ebenen (Individuum und Familie, Klasse und Schule sowie der institutionelle Rahmen der Bundesländer). Es werden dabei sowohl Ansätze unterschiedlich rationalen Bil-dungsverhaltens fokussiert (Boudon, 1974; Breen & Goldthorpe, 1997; Gigerenzer & Todd, 1999; Heiner, 1983; Hyman, 1966; Erikson & Jonsson, 1996; Esser, 1999; Simon, 1993) als auch Erklärungsansätze, in denen die Kapitalausstattung der Familien im Vordergrund steht. Von besonderer Bedeutung ist im letztgenannten Theoriefeld das in den Familien verfügbare Kulturkapital (Bourdieu, 1976) sowie die Verfügbarkeit unterschiedlicher Formen von Sozi-alkapital (Coleman, 1988).

ART: gefördert BEGINN: 2008-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

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INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I (Lichtenhaidestr. 11, 96045 Bamberg); Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt längsschnittliche Bildungsforschung (96045 Bamberg)

KONTAKT: Blossfeld, Hans-Peter (Prof.Dr. Tel. 0951-863-2596, Fax: 0951-863-2597, e-mail: [email protected])

[79-L] Kleine, Lydia; Paulus, Wiebke; Blossfeld, Hans-Peter:Die Formation elterlicher Bildungsentscheidungen beim Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 103-125

INHALT: "Da über den Prozess der Entscheidungsfindung beim Übergang in die Sekundarschule bisher wenig bekannt ist, besteht das Ziel dieses Artikels darin, Typen der Entwicklung elter-licher Aspirationsmuster zu identifizieren. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung hoher Bil-dungsabschlüsse konzentrieren die Autoren sich dabei auf die Aspiration für das Abitur. Es kann gezeigt werden, dass ein Großteil der Eltern einer abwägenden Handlungsrationalität folgt, die durch eine Veränderung der Bildungsaspiration sichtbar wird. Unter ihnen befinden sich eher Eltern mit niedriger Bildung und Eltern mit Migrationshintergrund. Zudem beob-achten die Autoren mehr bayerische als hessische Eltern mit veränderlichen Aspirationen. El-tern in Bayern beziehen die verbindlichen Übergangsregelungen in ihre Entscheidungsfin-dung mit ein, während hessische Eltern in ihrer Wahl freier sind. Die Gruppe von Eltern, die einer kalkulierenden Handlungsrationalität folgt, berücksichtigt bei ihren Überlegungen zeit-veränderliche Faktoren. Demgegenüber hält ein knappes Drittel seine hohen Bildungsaspira-tionen stabil. Diese Eltern weisen ein eher schichtspezifisches Verhalten auf und lassen sich weniger leicht von ihren Bildungsvorstellungen abbringen." (Autorenreferat)

[80-L] Kramer, Rolf-Torsten; Helsper, Werner; Thiersch, Sven; Ziems, Carolin:Selektion und Schulkarriere: kindliche Orientierungsrahmen beim Übergang in die Sekundarstufe I, (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 29), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 240 S., ISBN: 978-3-531-16209-6

INHALT: "Wie erfahren und deuten Kinder den Übergang von der Grundschule in die anschlie-ßenden Schulformen? Haben sie bereits ein Gespür für Distinktion entwickelt, für Unterschie-de in Wert und Prestige der Schulen und Schulformen? Wie unterschiedlich erfahren sie den Übergang? Und: Lassen sich schon bei Kindern frühe habituelle Haltungen als Grundlage ih-rer Erfahrungen entdecken? Die qualitative Längsschnittstudie untersucht diese Fragen für Zehn- und Elfjährige am Ende ihrer Grundschulzeit und nach dem Übergang auf verschiede-ne Schulformen, sowohl für die Hauptschule, die Sekundarschule, die Gesamtschule als auch unterschiedliche Gymnasien. Ein zentrales Ergebnis ist die Unterscheidung verschiedener Ty-pen von Übergangserfahrungen und kindlicher Habitusformationen." (Autorenreferat)

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[81-L] Miller-Idriss, Cynthia:Vom Umgang mit rechten Jugendlichen: Zur Rolle der Schule bei der Lösung sozialer Probleme, in: Christian Geißler (Hrsg.) ; Bernd Overwien (Hrsg.) ; Hanns-Fred Rathenow (Adressat): Elemente einer zeitgemäßen politischen Bildung : Festschrift für Prof. Hanns-Fred Rathenow zum 65. Geburtstag, Münster: Lit Verl., 2010, S. 157-

INHALT: Auch Deutschland gibt es den Trend, dass Schulen mehr und mehr zum Verhandlungs-ort gesellschaftlich relevanter Themen und damit auch zur Lösung gesellschaftlich-politischer Problem- und Schieflagen beitragen sollen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei insbeson-dere rechtsradikalen Einstellungs- und Orientierungsmustern unter SchülerInnen; so hatten sich Schulen in den letzten Jahren mit einem überraschenden Anstieg rechtsradikaler Aktivi-täten unter Jugendlichen als einem unter anderen sozialen Problemen auseinandersetzen. Der vorliegende Beitrag basiert auf 18 Monaten Feldforschung (ethnographic research), die in Berlin von 2000 bis 2004 an drei Berufsschulen - der Berufsschule für Handel, für Informati-ons- und Kommunikationstechnologie sowie für Hotellerie und Gastronomie - durchgeführt wurde. Dabei wurde der Frage nachgegangen, wie Schulen und Lehrkräfte versuchen, mit dem Thema Rechtsradikalismus umzugehen. Die Autorin konzentriert hierbei auf zwei Ent-wicklungen: erstens auf die Herausforderung, SchülerInnen mit rechtsradikalem Gedankengut überhaupt zu identifizieren, und zweitens auf die Lösungen, die Jugendliche selbst zur Be-kämpfung von Rechtsradikalismus und Xenophobie vorschlagen. Zum Schluss werden zu beiden Problemen Lösungsmöglichkeiten aus einer Perspektive angeboten, die auf die Frei-heit der Lehrenden zielen, Initiativen dafür zu ergreifen, sich den Problemen in offenen Ge-sprächen und Diskussionen gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern zu widmen. (ICA2)

[82-L] Neugebauer, Martin:Bildungsungleichheit und Grundschulempfehlung beim Übergang auf das Gymnasium: eine Dekomposition primärer und sekundärer Herkunftseffekte, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 39/2010, H. 3, S. 202-214 (Standort: USB Köln(38)-XG01232; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.zfs-online.org/index.php/zfs/article/view/3036)

INHALT: "In Anlehnung an die klassische Arbeit von Boudon (1974) gibt es zwei Ursachenkom-plexe für soziale Bildungsungleichheit: primäre Effekte, die sich im Zusammenhang von so-zialer Herkunft und Schulleistungen ausdrücken, und sekundäre Effekte, die schichtspezifi-sche Übergangsneigungen widerspiegeln, selbst bei gleichen schulischen Leistungen. Die Ab-schätzung der relativen Bedeutung von primären und sekundären Effekten ist das Ziel einer wachsenden Anzahl internationaler Beiträge. Die vorliegende Untersuchung möchte hierzu einen Beitrag leisten, indem sie erstens die relative Bedeutung der Effekte am Übergang auf das Gymnasium in Deutschland abschätzt und zweitens untersucht, inwieweit die bundesland-spezifische Ausgestaltung der Grundschulempfehlung die relative Bedeutung von primären zu sekundären Effekten beeinflusst. Mit bundesweiten Längsschnittdaten des DJI Kinderpa-nels der Jahre 2002 bis 2005 lassen sich primäre und sekundäre Effekte durch eine neue kon-trafaktische Dekompositionsanalyse zerlegen. Es wird gezeigt, dass sekundäre Effekte 59 Prozent der Bildungsungleichheit am Übergang auf das Gymnasium ausmachen. Besonders bedeutsam sind sie bei Kindern im mittleren Notenbereich. Weiterhin finden sich Hinweise, dass der relative Erklärungsbeitrag von sekundären Effekten größer ist, wenn Eltern frei ent-scheiden können und geringer, wenn die elterliche Wahlfreiheit durch eine verbindliche

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Grundschulempfehlung eingeschränkt wird. Theoretische und bildungspolitische Konsequen-zen werden diskutiert." (Autorenreferat)

[83-L] Piaschinski, Sigrid:Macht, Glaube, Tradition: der Wandel des Gymnasiums von 1800 bis PISA, (Schriftenreihe Schulentwicklung in Forschung und Praxis, Bd. 10), Hamburg: Kovac 2009, 150 S., ISBN: 978-3-8300-4355-3

INHALT: "Dass die aktuelle Bildungsreform in ihrer radikalen Umsetzung einige Tücken birgt, steht außer Frage. Doch nur, wenn verstanden wird, woher das deutsche Bildungssystem sei-nen speziellen Charakter hat und wie es historisch gewachsen ist, kann auch Aufschluss dar-über gewonnen werden, wie die momentanen Reformbemühungen einzuordnen sind und wel-che Folgeentwicklungen sie haben. Die systematische Nachzeichnung dieser historischen Entwicklung der Etablierung und lange währenden Reform des Gymnasiums ist spannend und erkenntnisreich. Auch die großen Bildungstheoretiker werden dabei einbezogen. Die ge-samte Studie steht unter einem soziologischen Fokus auf Feld- und Diskurskonstellationen - angelehnt an die Theorien Pierre Bourdieus und Michel Foucaults -, um eine systematische Einordnung der Entwicklung dieser Institution zu erhalten, deren Bedeutung heute mehr denn je im Fokus der Bildungsdiskussion steht." (Autorenreferat)

[84-L] Roth, Tobias; Salikutluk, Zerrin; Kogan, Irena:Auf die "richtigen" Kontakte kommt es an!: soziale Ressourcen und die Bildungsaspirationen der Mütter von Haupt-, Real- und Gesamtschülern, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 179-212

INHALT: In der vorliegenden Arbeit werden die Determinanten der realistischen Bildungsaspira-tion von Müttern der Jugendlichen, die sich gerade am Ende der 9. Klasse der Gesamt- und Hauptschule und der 10. Klasse der Gesamt- und Realschule befinden, hinsichtlich der erfolg-reichen Beendigung eines Studiums untersucht. Ziel ist es herauszufinden, inwiefern die müt-terlichen Aspirationen bezüglich des langfristigen Bildungserfolges ihrer Kinder mit der Aus-stattung an grundlegenden Ressourcen zusammenhängen. Neben dem Humankapital, den ökonomischen und kulturellen Ressourcen wird ein besonderes Augenmerk auf die Rolle des Sozialkapitals gelegt. Die Wirkung von außerfamiliärem Sozialkapital im Sinne von Netz-werkstrukturen auf den Bildungserfolg und speziell auf Bildungsaspirationen wurde bisher in der Forschung selten untersucht. Die vorliegende Studie geht deshalb der Frage nach, in wel-chem Ausmaß die Netzwerk-Ressourcen von Müttern einen Einfluss auf ihre realistische Bil-dungsaspiration haben. Zusätzlich werden Unterschiede zwischen den beiden ethnischen Gruppen türkischer und russischer Herkunft untereinander und im Vergleich zu Einheimi-schen herausgearbeitet. Es wird zunächst die Bedeutung des außerfamiliären Sozialkapitals beschrieben, wobei theoretische Hintergründe und empirische Forschungsergebnisse vorge-stellt werden. Anschließend erfolgt die Ableitung von Annahmen und Hypothesen, die mit Hilfe von deskriptiven und multivariaten Analysen überprüft werden. (ICI2)

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[85-L] Schuchart, Claudia:Warum interessieren sich Hauptschülerinnen und Hauptschüler für einen Realschulabschluss?: eine Analyse individueller Überzeugungen unter besonderer Beachtung geschlechtsspezifischer Differenzen, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 373-397

INHALT: "In vielen Bundesländern können leistungsstarke Hauptschüler nach einem in der Re-gel zusätzlichen 10. Schuljahr einen Realschulabschluss erwerben und damit ihre Ausbil-dungschancen verbessern. Allerdings wird diese Bildungsoption nur von einem Teil der leis-tungsstärkeren Schüler genutzt, wobei Mädchen aufstiegsorientierter sind als Jungen. Im vor-liegenden Beitrag wird auf der Basis der Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen, 1991) un-tersucht, auf welche subjektiven Abschlusseinstellungen, Erwartungen des sozialen Umfelds und Kontrollüberzeugungen der Wunsch nach einem Realschulabschluss allgemein zurückge-führt werden kann und inwiefern sich Jungen und Mädchen hinsichtlich dieser Überzeugun-gen unterscheiden. Genutzt wird ein Datensatz aus einer Befragung niedersächsischer Haupt-schüler aus dem Jahr 2008. Die Ergebnisse zeigen, dass die abschlussbezogenen Überzeugun-gen substanziell die Abschlussabsicht beeinflussen. Mädchen sind deutlich ambitionierter als Jungen. Differenzen in den konkreten Überlegungen zeigen sich dahingehend, dass Mädchen weniger Lernbelastungen erwarten und diese auch weniger ungünstig einschätzen. Weiterhin nehmen sie höhere abschlussbezogene Erwartungen ihrer peers wahr und neigen eher dazu, mit ihnen übereinzustimmen." (Autorenreferat)

[86-L] Schulze, Alexander; Wolter, Felix; Unger, Rainer:Bildungschancen von Grundschülern: die Bedeutung des Klassen- und Schulkontextes am Übergang auf die Sekundarstufe I, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 61/2009, H. 3, S. 411-435 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.vsjournals.de/index.php;do=show_article/sid=ad589fff5ad01f9ed153e72f57435d01/site=kzfss/area=soz/id=7501)

INHALT: "Haben zusätzlich zu den vielfach bestätigten individuellen Herkunftseffekten auch Merkmale des Klassen- und Schulkontextes einen Einfluss auf die Bildungschancen von Grundschülern? Hierzu untersucht der Beitrag den Einfluss des Leistungs- und Statusniveaus sowie des Migrantenanteils der Kontexte auf die Wahrscheinlichkeit, erstens eine Gymnasial-empfehlung zu erhalten und zweitens einen Übergang auf das Gymnasium zu realisieren. Theoretischer Ausgangspunkt ist die von Boudon (1974) getroffene Unterscheidung zwischen primären und sekundären Effekten, die um eine kontextuelle Perspektive und diesbezügliche Eltern- und Lehrerentscheidungen erweitert wird. Als Datengrundlage dient eine als Vollerhe-bung angelegte Befragung aller Schüler der vierten Klassen an Wiesbadener Grundschulen im Schuljahr 2006/07; die Modellierung der Kontexteffekte erfolgt in logistischen Mehrebenen-modellen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zugehörigkeit zu einem Schul- und Klassenkontext zusammen etwa 10 Prozent der Gesamtvarianz des Bildungserfolges erklären. Dabei haben die untersuchten Kontexteffekte vor allem einen leistungsfremden Einfluss auf die individuel-len Bildungschancen (sekundäre Kontexteffekte). Unter Kontrolle von Individualmerkmalen beeinflusst vor allem das soziale Statusniveau der Schulen die Bildungschancen der Grund-schüler. Im Hinblick auf die realisierten Gymnasialübergänge ist aber auch das durchschnittli-che Leistungsniveau der Schulen von Bedeutung. Im Gegensatz zu anderen Studien zeigt sich

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unter Kontrolle der sozialstrukturellen Zusammensetzung der Kontexte kein Effekt des Mi-grantenanteils. Während bei der abhängigen Variable Bildungsempfehlung sowohl Klassen- als auch Schulkontexteffekte auftreten, ist beim Bildungsübergang nur die Schulebene von Bedeutung." (Autorenreferat)

[87-F] Tempel, Simone, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Schmidt-Koddenberg, Angelika, Prof.Dr. (Leitung):Qualitative Untersuchung von Berufswahlorientierungsprozessen unter besonderer Berück-sichtigung der Einflüsse von Geschlecht, ethnischer und sozialer Herkunft

INHALT: Die Katholische Hochschule führt zurzeit eine empirische Längsschnitt-Untersuchung zur Berufswahlorientierung von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II in Köln durch. Die Statuspassage zwischen Schule und Studium/Berufsausbildung oder Erwerbstätig-keit stellt eine zentrale Herausforderung für die sich entwickelnde Persönlichkeit dar. Deshalb sind eine qualifizierte Unterstützung und Förderung durch kompetente Akteure des (Aus-)Bil-dungssystems in Schulen, Hochschulen, Berufsberatung, Firmen etc. unerlässlich. Da die Da-tenlage hinsichtlich Berufswahlorientierung in der gymnasialen Oberstufe jedoch bislang als unzureichend anzusehen ist, will die Studie einen Beitrag zur Erhebung des Status' quo für Sek. II-Schüler/-innen in Köln leisten und zu einer besseren Abstimmung existierender Ange-bote der verschiedenen (Aus-)Bildungsteilsysteme insbesondere auf Stadtteilebene anregen. Im Mittelpunkt der Studie stehen mögliche Verhaltensdifferenzen nach Geschlechtszugehö-rigkeit einerseits und ethnischer Herkunft andererseits. Daher wurden zur Teilnahme an der Befragung insbesondere Schulen aus Stadtteilen mit einem hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in der Bevölkerung ausgewählt. Hintergrund des Projekts ist eine aktu-elle Studie der KatHO NRW, die ergeben hat, dass diese notwendige Unterstützung noch nicht ausreichend existiert und vorhandene Potenziale insbesondere der jungen Frauen so-wohl in der Selbst- wie Fremdwahrnehmung oft unterbewertet werden. Da Mädchen und Frauen aufgrund geschlechtsspezifischer Sozialisation häufig zu einem eingeschränkten Akti-onsradius neigen, hat diese begrenzte Wahrnehmung eine beachtliche Ressourcenvergeudung zur Folge (Schmidt-Koddenberg/ Schlich 2006). Im Rahmen der Studie konnten im ersten Teil des Forschungsvorhabens Schülerinnen und Schüler aus sechs Kölner Gymnasien und vier Gesamtschulen im Sommer 2008 anonym zu ihrem Informationsstand, ihrem Informati-onsbedarf und bestehenden Schwierigkeiten bei der Studien- bzw. Berufswahlorientierung befragt werden. In einem weiteren Schritt nahm jeweils ein Kurs der Stufe 12 an den bereits befragten Schulen im November an einer ebenfalls anonymen Gruppendiskussion teil, die es ermöglicht, einige Aspekte der Berufswahlorientierung weiter zu vertiefen. Die zweite Erhe-bungswelle fand im Sommer 2009 statt und umfasst eine Stichprobe von Schülerinnen und Schülern aus der Stufe 12 der beteiligten Schulen. Durch wiederholte Messungen der vorhan-denen Stichprobe von Kölner Schüler/-innen sollen die Befunde weiter differenziert werden, um auch eine Analyse des Verlaufs von Berufswahlorientierungsprozessen zu ermöglichen. Eine dritte Befragungswelle mit dem standardisierten Fragebogen ist für das Frühjahr 2010 geplant - kurz vor dem Abitur der Befragten. Zur weiteren Vertiefung werden zudem zwi-schen der zweiten und der dritten Welle Einzelinterviews mit Schüler/-innen der an der Studie teilnehmenden Schulen geführt. Kooperationspartner: Stadt Köln, AK Bildung des Kölner Leitbildprozesses (Köln 2020). GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln

METHODE: Das Projekt ist als Längsschnittstudie angelegt, es finden Erhebungen zu drei Zeit-punkten, Stufe 11, 12 und 13, statt. Erreicht werden könnten etwa 1.000 Schülerinnen und

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Schüler an sechs Kölner Gymnasien und vier Gesamtschulen in Stadtteilen mit hohen Zuwan-derungsquoten. Die Daten werden durch standardisierte Einzelbefragungen, Gruppendiskus-sionen und Einzelinterviews erhoben. Durch das Projekt werden sowohl quantitative als auch qualitative Daten zur Erfassung bzw. Analyse der Übergangssituation Schule-Studium/ Beruf in Köln generiert. Die statistische Auswertung der quantitativen Daten erfolgt mit Hilfe der Programme EvaSys und SPSS, die qualitativen Daten werden mit Hilfe des Programmes Ma-xQDA ausgewertet.

ART: gefördert BEGINN: 2008-05 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: RheinEnergie-Stiftung, Köln

INSTITUTION: Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen (Wörthstr. 10, 50668 Köln)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[88-F] Thieme, Karin, Prof.Dr.; Agnethler, Manfred, Dipl.-Geogr.; Metzner, Wolfram (Bearbei-tung); Poelmeyer, Silke (Leitung):J'n'PACE - Jugendliche und Profiling-Akquisition-Coaching-Engagement

INHALT: Das Praxisprojekt J'n'PACE dient der Unterstützung von Hauptschülern der 8. und 9. Jahrgangsstufe beim Erwerb von berufsbezogenen Kompetenzen und Fähigkeiten. Besonders angesprochen sind Schüler mit besonderen Einschränkungen oder psychosozialen Auffällig-keiten, da diese mit speziellen Problemen am Arbeitsmarkt konfrontiert werden. Ziele sind die Begleitung der Jugendlichen während der Schulzeit, die Unterstützung bei der Berufs-wahl, die Vermittlung in Ausbildung und die Begleitung während des 1. Ausbildungsjahres. Zwischenergebnisse: Newsflash unter www.jnpace.de im Downloadbereich eingestellt. Aktu-eller Newsletter: Nr. 5 von 12/2009. GEOGRAPHISCHER RAUM: Augsburg

METHODE: Förderung der Kompetenzen und Fähigkeiten, von Eigenverantwortung durch Festi-gung der Persönlichkeit. Casemanagement. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGE-WINNUNG: Qualitatives Interview, teilstandardisiert (Stichprobe: 5-10; Experten). Standardi-sierte Befragung, face to face (Stichprobe: ges. 138; Erfassung in Datenbank -ACCESS-, alle teilnehmenden Schülerinnen/ Schüler 1. für Kompetenzbilanz, 2. laufende Aktualisierung -Textfelder-; Auswahlverfahren: total). Standardisierte Befragung, schriftlich. Kompetenzbi-lanz (Stichprobe: 138; teilnehmende Schülerinnen/ Schüler; Auswahlverfahren: total). Feldar-beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht. 04/2008. Unveröff.+++1. Jahresbericht 10/2008. Unveröff.+++2. Zwischenbericht 04/2009. Unveröff.+++2. Jahresbericht 11/2009. Unveröff.+++Newsflash. J'n'PACE. Newsletter 12/09, Ausg. 5.

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2007-10 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: Re-gierung von Schwaben aus dem Arbeitsmarktfonds FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Augsburg, Fak. für Angewandte Informatik, Institut für Geographie Lehrstuhl für Humangeographie und Geoinformatik (Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg)

KONTAKT: Agnethler, Manfred (Tel. 0821-598-2296, e-mail: [email protected])

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[89-L] Wagner, Wolfgang; Helmke, Andreas; Schrader, Friedrich-Wilhelm:Die Rekonstruktion der Übergangsempfehlung für die Sekundarstufe I und der Wahl des Bildungsgangs auf der Basis des Migrationsstatus, der sozialen Herkunft, der Schulleistung und schulklassenspezifischer Merkmale, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Sonderheft, Jg. 2009/2010, H. 12, S. 183-204

INHALT: "Basierend auf den Daten aus 51 Klassen der 4. Klassenstufe in Rheinland-Pfalz, die mithilfe von Schulleistungstests und Fragebögen untersucht wurden, werden anhand von mul-tinomialen logistischen Mehrebenenanalysen Übertrittsempfehlungen und -entscheidungen rekonstruiert. Erwartungsgemäß spielt dabei auf der Individualebene die soziale Herkunft - im Gegensatz zum Migrationsstatus - über die Leistung hinaus eine bedeutsame Rolle. Die Übergangsempfehlung erweist sich als starker Prädiktor für die Bildungsgangwahl, wobei die individuelle Schulleistung sowie partiell auch die soziale Herkunft bedeutsam bleiben. Auch unter Kontrolle der Übergangsempfehlung bleibt der leistungsbezogene Referenzgruppenef-fekt bei der Bildungsgangwahl bestehen. Für das durchschnittliche Leistungsniveau von Klas-sen ergeben sich - entsprechend der postulierten Referenzgruppeneffekte - negative Assozia-tionen mit den Übertrittsempfehlungen und -entscheidungen." (Autorenreferat)

[90-L] Weiser, Nils:Gymnasium in acht Jahren: Zeitgewinn durch Zeitverlust oder doch nur Frust? Eine Befragung von Schülern über G8 und die Folgen, (MenschenArbeit : Freiburger Studien, Bd. 25), Konstanz: Hartung-Gorre 2009, 161 S., ISBN: 978-3-86628-269-8

INHALT: "Die Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) hat unter Schülern, Lehrern, El-tern und Politikern eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Immer wieder wird kritisiert, dass mit der Verkürzung der Schulzeit um ein Jahr die zeitliche Belastung für die SchülerInnen des G8 unzumutbar gestiegen sei. Mehrmaliger wöchentlicher Nachmittagsunterricht ist nun schon für SchülerInnen der Unterstufe die Regel. Die Studie wertet die Ergebnisse einer Be-fragung von SchülerInnen des G8 aus: Erhoben wurde, wie viel Zeit die Jugendlichen für Un-terricht, Hausaufgaben und andere schulische Aktivitäten benötigen und wie viel Zeit ihnen für die Freizeitgestaltung, den Sportverein oder ehrenamtliches Engagement bleibt. Die Aus-wertung konzentriert sich auf die Suche nach Zusammenhängen zwischen der tatsächlichen zeitlichen Belastung, dem Empfinden von Stresssymptomen und der Einstellung der Schüle-rInnen gegenüber G8." (Autorenreferat)

[91-L] Willems, Katharina:Schulische Fachkulturen und Geschlecht: Physik und Deutsch - natürliche Gegenpole?, (Theorie Bilden, Bd. 10), Bielefeld: transcript Verl. 2007, 309 S., ISBN: 978-3-89942-688-5 (Standort: UB Paderborn()-ICE1898)

INHALT: Die Studie basiert auf einer dreijährigen ethnografischen Untersuchung an einem Gym-nasium einer westdeutschen Großstadt. Die Verfasserin führt in die Zusammenhänge von kul-turellen Zuschreibungen und Grenzziehungen zwischen den epistemischen Feldern Physik und Deutsch ein und positioniert sich innerhalb der verschiedenen und interdisziplinären Kul-turkonzepte. Im Anschluss daran wird die historische Entwicklung für die beiden konkreten Schulfächer Physik und Deutsch aufgezeigt, welche sich in weiten Teilen an den beschriebe-

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nen Taxonomien orientiert. Anschließend werden die relevanten theoretischen Ansätze der Debatte um die Kategorie Geschlecht und Ergebnisse aus vorliegenden Studien (fach-)hoch-schulischer und schulischer Forschung zum Zusammenspiel von Gender und Disziplinen bzw. Unterrichtsfächern thematisiert. Zentrale Begrifflichkeiten, welche für die dichte Be-schreibung der beiden Unterrichtsfächer und ihrer fachkulturellen Besonderheiten herangezo-gen werden, sind Habitus, Feld und Illusio. Es werden die Positionen der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie ihrer Lehrenden dargestellt und auf beide Unterrichtsfächer bezogene Vorannahmen, Selbst- und Fremdzuschreibungen sowie die geteilten Denk- und Wahrnehmungsmuster nachgezeichnet. In diesen doxischen Positionierungen der Akteurin-nen und Akteure liegt die habituelle Seite der Konstruktionen fachkultureller Felder. Es wer-den die Besonderheiten des bilingualen Physikunterrichts analysiert und es wird der Frage nachgegangen, inwieweit physikalisch-materielle Ausgestaltungen der Unterrichtsorte in bei-den Unterrichtsfächer Schlüsse auf fachkulturelle Spezifika zulassen. Die Räume werden als organisierendes Prinzip des schulischen Mit- und Nebeneinanders untersucht und deren Ge-staltungsprinzipien von Seiten der Lehrenden und Lernenden in Physik, Deutsch und fächer-übergreifend nachgezeichnet. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst und in einen vergleichenden Rahmen gestellt. (ICG2)

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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[92-F] Adam, Tanja; Behringer, Friederike, Dr. (Bearbeitung); Pfeifer, Harald Ulrich (Leitung):Formalisierte berufliche Weiterbildung - Sekundäranalysen auf Basis des SOEP und ande-rer international vergleichbarer Erhebungen (BENEFIT)

INHALT: Berufliche Weiterbildung ist ein wichtiges Element lebenslangen Lernens und für die Bewältigung der technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen von großer Bedeutung. In Deutschland werden jedoch im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrige Teilnahmequoten an beruflicher Weiterbildung gemessen. Darüber hinaus weisen die soziodemografischen Gruppen innerhalb Deutschlands starke Unterschiede bei der Beteili-gung an beruflicher Weiterbildung auf. Vor dem Hintergrund dieser Befunde ging das For-schungsprojekt der Frage nach den Gründen für die unterschiedliche Weiterbildungsbeteili-gung nach. Eine wichtige Größe in dem Entscheidungsprozess von Menschen, an beruflicher Weiterbildung teilzunehmen, ist der individuelle Nutzen für die Weiterbildungsteilnehmer/-innen. Aus humankapitaltheoretischer Sicht entscheidet sich das Individuum nur dann für eine Teilnahme, wenn der erwartete Nutzen die entstehenden Kosten übersteigt. Die Entschei-dung, nicht an beruflicher Weiterbildung teilzunehmen, kann eine rationale Folge der Erwar-tung sein, dass der Nutzen gering ausfallen wird und eine alternative Zeitverwendung einen höheren Nutzen verspricht. Es ist daher die Frage relevant, ob für verschiedene Personen-gruppen die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung unterschiedliche Effekte hinsichtlich der verschiedenen Nutzendimensionen nach sich zieht, die einhergehen mit Unterschieden in der Teilnahmequote. Das Ziel des Forschungsprojektes war es, anhand von Längsschnittanalysen die Nutzeneffekte der formalisierten beruflichen Weiterbildung zu ermitteln und gestützt auf die theoretischen Implikationen des Humankapitalansatzes festzustellen, ob die Unterschiede in der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung durch Nutzenunterschiede zu erklären sind. Anknüpfend an diese Analysen sollte mithilfe eines vergleichbaren Datensatzes aus dem Ver-einigten Königreich bestimmt werden, ob Unterschiede im Nutzen formalisierter beruflicher Weiterbildung auch als mögliche Ursache für Disparitäten der Weiterbildungsbeteiligung zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich herangezogen werden können. Das Projekt hatte damit das Ziel, auch im internationalen Vergleich zur Erklärung der Unterschie-de in der Weiterbildungsbeteiligung beizutragen. Die Ergebnisdarstellung für die beiden Un-tersuchungsländer erfolgt zunächst auf der nationalen Ebene, bevor eine international verglei-chende Perspektive eingenommen wird. Projekthomepage unter: www2.bibb.de/tools/fodb/ fodb_info.php?fpvNr=2.03.105&typ=2&freie_suche= . GEOGRAPHISCHER RAUM: Bun-desrepublik Deutschland, Großbritannien

METHODE: Datenquelle: Als Datenquellen dienten in dem Projekt zum einen das vom Deut-schen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erhobene Sozio-oekonomische Panel (SOEP), in dem den Befragungspersonen in Abständen (zuletzt im Erhebungsjahr 2004) Zusatzfragen zur beruflichen Weiterbildung gestellt wurden. Zum anderen wurden für das Vereinigte Kö-nigreich Daten des British Household Panel Survey (BHPS) ausgewertet. Auch im BHPS wird die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung detailliert abgefragt. Die für die Analysen notwendigen Detailinformationen zur Teilnahme und Finanzierung der beruflichen Weiterbil-dung waren in beiden Befragungen für die Jahre 1997 bis 2004 abrufbar. Somit beziehen sich sämtliche nachfolgend beschriebenen Ergebnisse auf diesen Zeitraum. Zur Ermittlung von Ef-fekten der Teilnahme an Maßnahmen, in diesem Fall Kurse und Lehrgänge der beruflichen Weiterbildung, hat die Verwendung von Paneldaten große Vorteile. Anders als bei Quer-

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schnittsdatensätzen lassen sich mit Paneldaten sowohl die Weiterbildungsaktivität(en) als auch die Entwicklung von Nutzenindikatoren für jedes Individuum in dem Datensatz zeitlich genau zuordnen. Somit könnte theoretisch für jede Befragungsperson ein eigener Effekt der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung auf die Entwicklung des Lohnes oder der Erwerbssi-tuation geschätzt und mit der Entwicklung von Nichtteilnehmern verglichen werden. Die Er-gebnisse spiegeln jedoch den durchschnittlichen Nutzen einer durchschnittlichen Zahl an Weiterbildungen und Weiterbildungsstunden der Weiterbildungsteilnehmer innerhalb der je-weiligen Untersuchungsgruppe über die Zeit wider. Als Untersuchungsgruppe wurden die ab-hängig beschäftigten Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren definiert, die während ihres Ver-bleibs im Panel jedoch auch arbeitslos oder inaktiv werden konnten. Bei den Weiterbildungs-teilnehmern und -teilnehmerinnen konnte die berufliche Weiterbildung danach unterschieden werden, ob es sich um Kurse und Lehrgänge der rein betrieblich finanzierten oder der zumin-dest teilweise eigenfinanzierten beruflichen Weiterbildung handelt. Für beide "Weiterbil-dungsformen" und für die jeweiligen soziodemografischen Gruppen, d.h. für Beschäftigte un-terschiedlichen Geschlechts, Bildungsstandes und Alters, konnten separat Effekte berechnet werden. Als Nutzenindikatoren wurden im Rahmen des Projektes sowohl der reale Bruttomo-natslohn als auch das Arbeitslosigkeitsrisiko und die Verbesserung der beruflichen Position herangezogen. Die Vergleichsgruppe sind beschäftigte Nichtteilnehmer. Schätzmethode: Der in dem Projekt verfolgte Ansatz beruhte auf einem Schätzmodell, das die durchschnittliche, dauerhafte Wirkung der Teilnahme an beruflicher Weiterbildung auf Lohn, Arbeitslosigkeits-risiko und berufliches Fortkommen quantifiziert. Hierfür wurde ein lineares Regressionsmo-dell spezifiziert, wobei als abhängige Variable der jeweilige Nutzenindikator und als unab-hängige Variablen die jeweiligen Einflussgrößen, wie zum Beispiel Arbeitszeit, Zahl der Ar-beitsplatzwechsel, Dauer der Betriebszugehörigkeit und insbesondere die Teilnahme an be-ruflicher Weiterbildung eingesetzt wurden. Da es sich bei den Daten um Paneldaten handelt, war es möglich, unbeobachtbare individuelle Merkmale aus der Regressionsgleichung zu eli-minieren. Über die Anwendung eines sogenannten "Fixed-effects"-Regressionsmodells konn-te somit ausgeschlossen werden, dass sich mögliche Selektionsmechanismen bezüglich der Weiterbildungsteilnahme auf die Nutzenvariable auswirken und somit Verzerrungen verursa-chen könnten. Dies gilt sowohl für beobachtbare Merkmale wie z.B. Geschlecht oder Her-kunft wie auch zeitlich unveränderliche unbeobachtbare Merkmale, wie Sozialisation oder Lerneinstellung der in der Untersuchungsgruppe befindlichen Personen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeifer, Harald; Adam, Tan-ja; Behringer, Friederike: Formalisierte berufliche Weiterbildung - Sekundäranalysen auf Ba-sis des SOEP und anderer international vergleichbarer Erhebungen (BENEFIT). Projektbe-schreibung. Bonn 2004, 10 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_23105.pdf ).+++Pfeifer, Harald; Adam, Tanja; Behringer, Friederike: Formalisierte berufliche Weiterbil-dung - Sekundäranalysen auf Basis des SOEP und anderer international vergleichbarer Erhe-bungen (BENEFIT). Zwischenbericht. Bonn 2006, 5 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_23105.pdf ).+++Pfeifer, Harald; Behringer, Friederike; Adam, Tanja: Formalisierte berufliche Weiterbildung - Sekundäranalysen auf Basis des SOEP und anderer international vergleichbarer Erhebungen (BENEFIT). Abschlussbericht. Bonn 2008, 10 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_23105.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-01 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-107-1335, Fax: 0228-107-2960, e-mail: [email protected])

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[93-F] Adam, Tanja (Bearbeitung); Weißmann, Hans (Leitung):Wirksamkeit und Perspektiven staatlich geförderter Ausbildungsstrukturen in Ostdeutsch-land

INHALT: Mit dem dramatischen Rückgang der Schulabgängerzahlen bis Ende des Jahrzehnts wird in Ostdeutschland ein Ende des chronischen Ausbildungsplatzdefizits und damit auch ein Ende des staatlichen Förderbedarfs erwartet. Eine Befragung der am Programm beteilig-ten Bildungsträger zeigt, dass im Rahmen des Programms Ausbildungsgänge mit neuen Lern-ortkombinationen entwickelt wurden, die die Ausbildungsqualität z.B. in spezialisierten Kleinbetrieben bzw. ausbildungsunerfahrenen Betrieben verbessern können. Es wird zwar ein Bedarf für extern angebotene Ausbildungsdienstleistungen gesehen, die Bereitschaft der Be-triebe, diese zu finanzieren, wird allerdings von der Mehrzahl der befragten Bildungsträger als gering eingeschätzt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Ostdeutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Weißmann, Hans; Berger, Klaus; Adam, Tanja: Wirksamkeit und Perspektiven staatlich geförderter Ausbildungsstruktu-ren in Ostdeutschland. Projektbeschreibung. Bonn: BIBB 2007, 17 S. Siehe unter: www2.bib-b.de/tools/fodb/pdf/at_21204.pdf .+++Berger, Klaus; Weißmann, Hans; Adam, Tanja: Wirk-samkeit und Perspektiven staatlich geförderter Ausbildungsstrukturen in Ostdeutschland. Zwischenbericht. Bonn: BIBB 2008, 8 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_ 21204.pdf .+++

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[94-F] Behringer, Friederike, Dr.; Käpplinger, Bernd, Dr.; Moraal, Dick; Schönfeld, Gudrun; Tschöpe, Tanja (Bearbeitung); Walden, Günter, Dr. (Leitung):Development of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Trai-ning Survey (CVTS) - CVTS3M

INHALT: Die erste Erhebung in den Unternehmen zur betrieblichen Weiterbildung (CVTS 1) wurde 1994 in den damals zwölf EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. 2000/2001 erfolgte dann die zweite Erhebung (CVTS 2) in 25 Ländern. Sie umfasste die damaligen 15 Mitgliedstaaten der EU, Norwegen und neun Bewerberländer. Im Zuge der Umsetzung und Evaluierung der CVTS 2 wurden mehrere Punkte ermittelt, bei denen Bedarf für methodische Verbesserungen und Weiterentwicklungen besteht. Hierzu zählen z. B. die Ausdehnung der Erhebung auf die Erstausbildung in Unternehmen sowie die Erweiterung der Stichprobe auf kleinere Unterneh-men. Die nächste Erhebung (CVTS 3) soll 2006 durchgeführt werden. Das Projekt "Develop-ment of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Sur-vey (CVTS)" bereitet im Auftrag der Europäischen Kommission und in enger Kooperation mit Eurostat die dritte europäische Weiterbildungserhebung methodisch vor. Das Bundesin-stitut für Berufsbildung als Konsortialführer wird dabei von vier internationalen Projektpart-nern unterstützt: 3s Research Laboratory (Österreich), Statistisches Amt von Finnland, Statis-tisches Amt von Schweden, FÁS Training and Employment Authority (Irland). Ziel des Pro-jektes ist es, auf Grundlage des CVTS-2-Konzeptes einen umfassenden, praxistauglichen An-satz für zukünftige Datenerhebungen zur betrieblichen Bildung zu entwickeln. Die wichtigs-ten Aktivitäten sind dabei: a) Weiterentwicklung eines kohärenten Statistik- und Indikatoren-

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systems zur betrieblichen Bildung; b) Weiterentwicklung des europäischen CVTS-2-Fragebo-gens; c) Verbesserung der praktischen Konzepte und Definitionen für die Umsetzung der Er-hebung und der Erhebungsleitlinien; d) bessere Einbeziehung der nicht-formalisierten Formen betrieblicher Weiterbildung; e) Ausdehnung der Erhebung auf die Erstausbildung in Unter-nehmen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Development of a methodo-logy for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) - CVTS3M. Antragstext. 5 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_26102.pdf .+++De-velopment of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) - CVTS3M. Zwischenbericht. Bonn 2006, 7 S. Download: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/zw_26102.pdf .+++Development of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) - CVTS3M. Abschlussbericht. 10 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_26102.pdf .+++Development of a methodology for a long term strategy on the Continuing Vocational Training Survey (CVTS) - CVTS3M. Final report. Bonn 2005, 36 p. Download: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594CA-8F320 BE9/kibb/Finalreport(1).pdf .+++Weitere Downloads unter Projekthomepage.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: Europäische Kommission FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[95-F] Beicht, Ursula; Bell, Ursula; Eberhard, Verena; Friedrich, Michael; Schwerin, Christine; Ulrich, Joachim Gerd, Dr. (Bearbeitung); Granato, Mona, Dr. (Leitung):Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

INHALT: Das Forschungsprojekt konzentriert sich vorrangig auf die Jugendlichen mit Migrati-onshintergrund, die eine berufliche Ausbildung anstreben, und geht folgenden Fragen nach: 1. Wie hoch sind aktuell die Erfolgsaussichten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu denjenigen ohne Migrationshintergrund beim Zugang zu einer beruflichen Aus-bildung? Wie unterscheiden sich dabei das duale und das Schulberufssystem? Wie haben sich die Erfolgsaussichten beim Zugang zu einer betrieblichen Ausbildung im dualen System in den letzten Jahren entwickelt? Wie wirkt(e) sich hierbei der angespannte Lehrstellenmarkt bzw. die sich abzeichnende Entspannung aus? 2. Welche individuellen, sozioökonomischen und strukturellen Einflussfaktoren lassen sich identifizieren, die die Erfolgswahrscheinlich-keit von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund (Referenzgruppe) beim Zugang zu einer betrieblichen Ausbildung erhöhen bzw. vermindern? 3. Welche Bedeutung haben Netz-werkressourcen sowie der sozioökonomische Status der Eltern beim Zugang zu einer (betrieb-lichen) Ausbildung? 4. Welchen Einfluss haben die regionalen Marktverhältnisse und die so-zialräumliche Verteilung der Migrantenbevölkerung in Deutschland auf die Einmündung jun-ger Menschen mit Migrationshintergrund in eine betriebliche Ausbildung? 5. Bestehen Unter-schiede in den Erfolgsaussichten zwischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Binnen-differenzierung)? 6. Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus den Ergebnissen zur Verbes-serung der Ausbildungschancen junger Menschen mit Migrationshintergrund aufzeigen? 7. Welche Ansätze schlagen Bildungsexperten vor, um die Ausbildungssituation von Jugendli-chen mit Migrationshintergrund zu verbessern?

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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Beicht, Ursula; Granato, Mona: Ausbildungschancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Antragstext. Bonn 2009, 24 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_24202.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2008-09 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[96-F] Beicht, Ursula; Granato, Mona, Dr.; Krekel, Elisabeth M., Dr. (Bearbeitung); Krewerth, Andreas (Leitung):Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden

INHALT: Das duale Ausbildungssystem steht vor vielfältigen Herausforderungen. Angesichts technologischer, demografischer und anderer gesellschaftlicher Veränderungen müssen auch die Ausbildungsbedingungen in den dualen Ausbildungsberufen kontinuierlich angepasst und modernisiert werden. Um differenziert zu erschließen, welche Qualitätsanforderungen hierbei von den beteiligten Akteuren gestellt, inwiefern diese in der Praxis erfüllt und welche Quali-tätssicherungsstrategien hierfür angewandt werden, führt das Bundesinstitut für Berufsbil-dung aktuell zwei Forschungsprojekte durch. Während das Forschungsprojekt "Qualitätssi-cherung in der betrieblichen Berufsausbildung" die Perspektive der Betriebe einnimmt, kon-zentriert sich das Forschungsprojekt "Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden" auf die Ein-schätzungen der aktuellen Auszubildendengeneration. Im Mittelpunkt der Projekte steht je-weils eine breit angelegte quantitative Umfrage unter Betrieben bzw. Auszubildenden, deren Ergebnisse 2009 veröffentlicht werden. Im vorliegenden Zwischenbericht werden die inhaltli-che Ausrichtung und die methodische Umsetzung dieser Umfragen vorgestellt. Ergänzend er-folgten in beiden Projekten Erhebungen über den "Expertenmonitor Berufliche Bildung" des Bundesinstituts für Berufsbildung. Diese hatten zum Ziel, neben den Sichtweisen der Betriebe und der Auszubildenden auch die Positionen weiterer Akteure der beruflichen Bildung in die Bearbeitung der Fragestellungen einzubeziehen. Die Expertenbefragungen sind inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass in Abhängigkeit zum institutionellen Hinter-grund der befragten Experten unterschiedliche Anforderungen an die Outputqualität betriebli-cher Ausbildungen gestellt werden. Konsens herrscht aber darüber, dass die "Berufsbefähi-gung" der Auszubildenden ein zentrales Ziel der dualen Ausbildung ist. Weiterhin wird in beiden Expertenbefragungen deutlich, dass den Auszubildenden selber eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung der dualen Ausbildung zugesprochen wird. Eine ausgeprägte Feed-backkultur zwischen Auszubildenden und Ausbildern und Ausbilderinnen wird hierbei als wesentliches Qualitätsmerkmal dualer Ausbildungen erachtet.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ebbinghaus, Margit; Kre-werth, Andreas; Bönisch, Irmgard; Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Projektbeschreibungen. Bonn: BIBB 2007, 38 S. Siehe unter: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/at_22202.pdf .+++Ebbinghaus, Margit; Krewerth, Andreas; Bönisch, Irmgard; Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Zwischenbericht. Bonn: BIBB 2008, 35 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_22202.pdf .+++Ebbinghaus, Margit; Krewerth, Andreas; Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Eberhard, Verena; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Gemeinsamer Ab-

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schlussbericht. Bonn: BIBB 2010, 59 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_ 22202.pdf .+++Pressmitteilung vom 14.07.2009. Siehe unter: www.bibb.de/de/51925.htm .+++Pressmitteilung vom 28.10.2009. Siehe unter: www.bibb.de/de/52545.htm .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[97-L] Beicht, Ursula; Ulrich, Joachim Gerd:Bilanzierung oder Rechtfertigung?: was Urteile von Probanden zum Ausbildungsnutzen bedeuten ; eine akteurtheoretische Kritik evaluativer Berufsbildungsforschung, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 36/2010, Iss. 1, S. 161-185 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In der evaluativen Berufsbildungsforschung werden Aus- und Weiterbildungsabsol-venten häufig zum Nutzen ihrer Bildungsteilnahme befragt. Der Beitrag untersucht aus einer akteurtheoretischen Perspektive, welche Funktionen solche retrospektiven Nutzenurteile für die Probanden besitzen und in welchem Ausmaß die Urteile mit intersubjektiv überprüfbaren Wirkungen der Bildungsteilnahme korrespondieren. Anhand einer Stichprobe von rund 1.700 Berufsausbildungsabsolventen wird aufgezeigt, dass die Probanden die Nutzeneinschätzun-gen nicht allein als Evaluationen des besuchten Bildungsganges, sondern auch als ein Urteil zu ihrer eigenen Rolle als Gestalter ihrer eigenen Bildungs- und Berufsbiografie verstehen. Dementsprechend neigen sie zu positiven Nutzenurteilen unter Vernachlässigung des tatsäch-lichen Werdegangs im Anschluss an die Ausbildung." (Autorenreferat)

[98-F] Bijedic, Teita, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Ebbers, Ilona, Prof.Dr.Dr. (Leitung):Unternehmerisches Handeln macht Schule

INHALT: Das Projekt hat zum Ziel, die Kultur der Selbstständigkeit in den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen nachhaltig und breit zu implementieren. Im Vordergrund der Projektarbeit steht dabei die Entwicklung einer unternehmerischen Persönlichkeit bei den Schüler/-innen. Es wird angestrebt, eine curriculare Verankerung der Entwicklung unterneh-merischer Persönlichkeiten an den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in der Region Siegen-Wittgenstein zu initiieren. Im Weiteren werden die übergreifenden Ziele des Projektes formuliert: a) Erschließungsprozess bei den zu öffnenden Schüler/-innen für das Thema 'Kultur einer Selbstständigkeit'; b) Implementierung des Themas Förderung unterneh-merischer Persönlichkeiten in den Stundenplan; c) Entwicklung und Erprobung von Curricu-lumbausteinen - Konzeption einer entsprechend angelegten Fortbildung für Lehrpersonen; d) Erstellung eines themenbezogenen Lehrpersonen-Handbuches; e) Behebung des Themendefi-zits bei Lehrpersonen. ZEITRAUM: Januar 2010 bis Juni 2011 GEOGRAPHISCHER RAUM: Siegen

METHODE: Die Definition der Persönlichkeit geht auf den Traits-Ansatz im Rahmen der Per-sönlichkeitspsychologie zurück. Darauf aufbauend wird das Konstrukt Unternehmerische Per-sönlichkeit interdisziplinär aus wirtschaftspsychologischer wie aus wirtschaftswissenschaftli-cher Perspektive beleuchtet. Die Eigenschaften unternehmerischer Persönlichkeit werden nach Müller (1999) definiert. Als Diagnostikinstrument wird der Fragebogen zur Diagnostik

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unternehmerischer Persönlichkeit (F-DUP) nach Müller eingesetzt. Die Projektarbeit verfolgt methodisch teilweise einen konstruktivistischen und teilweise einen empirischen Forschungs-ansatz. Die Forschungsarbeit hat zum Ziel, die Unternehmerische Persönlichkeit anhand handlungsorientierter didaktischer Unterrichtsmethoden zu entwickeln, d.h. die nach Müller definierten Eigenschaften in ihrer Ausprägung zu stärken. Zunächst werden modulare Curri-culumbausteine entwickelt und parallel dazu erprobt. Die Erprobungsphase wird anhand von zielgruppenabhängigen (Schüler, Lehrer, Versuchsleiter) standardisierten Fragebögen nach einer Likert-Skala evaluiert. Zur Entwicklungsdiagnostik wird der F-DUP zu Beginn und zum Abschluss der Unterrichtsreihe eingesetzt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWIN-NUNG: Beobachtung, nicht teilnehmend; Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 50-70; Schüler des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung). Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2010-01 ENDE: 2011-06 AUFTRAG-GEBER: Sparkassenstiftung Zukunft, Siegen FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Zentrum für ökonomische Bildung (57068 Siegen)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0271-740-2424; e-mail: [email protected])

[99-L] Bogedan, Claudia:Qualifizieren statt Entlassen: betriebliche Weiterbildung in der Krise, in: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 63/2010, H. 6, S. 314-319 (Standort: USB Köln(38)-Haa964; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.boeckler.de/pdf/wsimit_2010_06_bogedan.pdf)

INHALT: "Mit dem Slogan 'Qualifizieren statt Entlassen' überschrieb die damalige Bundesregie-rung Ende 2008 ein Maßnahmenpaket, um auf den Nachfrageeinbruch infolge der globalen Wirtschaftskrise zu reagieren. Dazu wurden unter anderem das Kurzarbeitergeld ausgeweitet und neue Zugänge zur geförderten Weiterbildung geschaffen. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass die Teilnahmen an diesen Weiterbildungsprogrammen im Verlauf der Krise stiegen. Relativ wenig ist bislang allerdings bekannt, wie die Betriebe ihre eigenen Weiterbildungsangebote im Verlauf der Krise entwickelt haben. Wirkt sich die Krise eher för-dernd oder dämpfend auf betriebliche Weiterbildungsangebote aus? Für eine Ausweitung spricht, dass die aufgrund von Produktionsausfällen frei gewordene Arbeitszeit für Weiterbil-dung genutzt werden könnte. Dagegen spricht, dass die Betriebe wegen der verschlechterten wirtschaftlichen Lage sparen müssen; sie werden sich daher auf ihr Kerngeschäft konzentrie-ren. Welche Anpassungsstrategien die Betriebe wählten, zeigt die WSI-Betriebsrätebefragung 2009. Den Kern bilden vielfältige Maßnahmen der Beschäftigungssicherung, ein Ausbau der betrieblichen Weiterbildung findet jedoch nicht statt." (Autorenreferat)

[100-F] Bönisch, Irmgard; Flemming, Simone; Krekel, Elisabeth M., Dr. (Bearbeitung); Ebbing-haus, Margit (Leitung):Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung

INHALT: Das duale Ausbildungssystem steht vor vielfältigen Herausforderungen. Angesichts technologischer, demografischer und anderer gesellschaftlicher Veränderungen müssen auch die Ausbildungsbedingungen in den dualen Ausbildungsberufen kontinuierlich angepasst und

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modernisiert werden. Um differenziert zu erschließen, welche Qualitätsanforderungen hierbei von den beteiligten Akteuren gestellt, inwiefern diese in der Praxis erfüllt und welche Quali-tätssicherungsstrategien hierfür angewandt werden, führt das Bundesinstitut für Berufsbil-dung aktuell zwei Forschungsprojekte durch. Das Forschungsprojekt "Qualitätssicherung in der betrieblichen Berufsausbildung" nimmt die Perspektive der Betriebe ein. Im Mittelpunkt des Projekte steht jeweils eine breit angelegte quantitative Umfrage unter Betrieben bzw. Auszubildenden, deren Ergebnisse 2009 veröffentlicht werden. Im vorliegenden Zwischenbe-richt werden die inhaltliche Ausrichtung und die methodische Umsetzung dieser Umfragen vorgestellt. Ergänzend erfolgten in beiden Projekten Erhebungen über den "Expertenmonitor Berufliche Bildung" des Bundesinstituts für Berufsbildung. Diese hatten zum Ziel, neben den Sichtweisen der Betriebe und der Auszubildenden auch die Positionen weiterer Akteure der beruflichen Bildung in die Bearbeitung der Fragestellungen einzubeziehen. Die Expertenbe-fragungen sind inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass in Abhängigkeit zum institutionellen Hintergrund der befragten Experten unterschiedliche Anforderungen an die Outputqualität betrieblicher Ausbildungen gestellt werden. Konsens herrscht aber darüber, dass die "Berufsbefähigung" der Auszubildenden ein zentrales Ziel der dualen Ausbildung ist. Weiterhin wird in beiden Expertenbefragungen deutlich, dass den Auszubildenden selber eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung der dualen Ausbildung zugesprochen wird. Eine ausgeprägte Feedbackkultur zwischen Auszubildenden und Ausbildern und Ausbilderinnen wird hierbei als wesentliches Qualitätsmerkmal dualer Ausbildungen erachtet.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ebbinghaus, Margit; Kre-werth, Andreas; Bönisch, Irmgard; Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Antragstext. Bonn: BIBB 2007, 38 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_22201.pdf .+++Ebbinghaus, Margit; Krewerth, Andreas; Bönisch, Irmgard; Beicht, Ursula; Flemming, Simone; Eberhard, Verena; Krekel, Elisabeth M.; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Zwi-schenbericht. Bonn: BIBB 2008, 35 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_ 22201.pdf .+++Ebbinghaus, Margit; Krewerth, Andreas; Flemming, Simone; Beicht, Ursula; Eberhard, Verena; Granato, Mona: BIBB-Forschungsverbund zur Ausbildungsqualität in Deutschland. Gemeinsamer Abschlussbericht. Bonn: BIBB 2010, 59 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_22201.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[101-L] Bosch, Gerhard:Berufliche Weiterbildung in Deutschland 1969 bis 2009: Entwicklung und Reformoptionen, in: Silke Bothfeld (Hrsg.) ; Werner Sesselmeier (Hrsg.) ; Claudia Bogedan (Hrsg.): Arbeitsmarktpolitik in der sozialen Marktwirtschaft : vom Arbeitsförderungsgesetz zum Sozialgesetzbuch II und III, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 94-111

INHALT: Zunächst wird die Entwicklung der Weiterbildungskonditionen und Teilnehmerstruk-turen in der durch die Arbeitsmarktpolitik geförderten beruflichen Weiterbildung in den letz-ten vierzig Jahren dargestellt. Die Evaluationsergebnisse zu diesen Weiterbildungsmaßnah-men weisen in der Regel keinen positiven Effekt der beruflichen Weiterbildung auf den Ar-

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beitsmarkterfolg nach. Es schließt sich eine Betrachtung der beruflichen Weiterbildung insge-samt, unter Einschluss der betrieblichen Weiterbildung, an. Abschließend werden neue Finan-zierungskonzepte skizziert. Hier plädiert der Verfasser für eine Kombination von Maßnah-men, die sowohl die individuelle Weiterbildungsinitiative als auch die langfristige Beschäfti-gungsfähigkeit Arbeitsloser und von Arbeitslosigkeit Bedrohter im Strukturwandel fördern. (ICE2)

[102-L] Braun, Michael:Weiterbildung im Raum: motivationale und raumbezogene Aspekte der Beteiligung an Weiterbildung, Waltrop: ISB-Verl. 2009, 118 S., ISBN: 978-3-936083-10-1

INHALT: Vor dem Hintergrund des so genannten Spatial Turn in den Kulturwissenschaften, also dem jüngst zu beobachtenden Hinwenden zur Kategorie Raum als kulturelle Größe, kommt der Raumfrage auch als Einflussgröße auf Weiterbildungsverhalten eine wachsende Bedeu-tung zu. Empirische Studien zur Weiterbildung in Hessen sowie in Bochum zeigen, dass der Faktor Raum Einfluss auf Weiterbildungsbeteiligung hat. Gesichertes Wissen darüber, ob und wie einzelne Stadtbezirke mit Weiterbildung versorgt werden, gibt es allerdings nicht. Wei-terführende Untersuchungen zu diesem Einflussfaktor sind daher Thema der vorliegenden Magisterarbeit. Die Beteiligung an Weiterbildung ist mit Mobilität verbunden. Die Teilneh-mer müssen in der Regel zum Veranstaltungsort reisen, um die Angebote wahrzunehmen. Der Autor geht der Frage nach, welche Bedeutung in diesem Zusammenhang der Faktor Raum für die Beteiligung an Weiterbildung spielt: Sind Anfahrtswege eher ein Hinderungsgrund für eine Weiterbildungsteilnahme oder kann man umgekehrt feststellen, dass eine gewisse räum-liche Nähe zu einem Bildungsangebot die Motivation zur Teilnahme steigert? Neben dieser empirischen Frage kritisiert der Autor, dass "Lebenslanges Lernen" zu einem Schlagwort in der Weiterbildungslandschaft geworden ist. Er resümiert: "Das ist nachvollziehbar: In vielen Bereichen wird damit nicht nur die Grundversorgung der Bevölkerung an Bildung abgedeckt, sondern auch ein gutes Geschäft gemacht." (ICA2)

[103-F] Bretschneider, Markus; Görmar, Gunda; Stertz, Andrea (Bearbeitung); Lorig, Barbara (Leitung):Kompetenzbasierte Prüfungen im Dualen System - Bestandsaufnahme und Gestaltungsper-spektiven

INHALT: Die Diskussion um Kompetenz- und Outputorientierung im Bildungssystem wird zu-nehmend auch in der beruflichen Bildung geführt. Hier stellt sich insbesondere die Frage, wie Ausbildungsordnungen und damit unmittelbar verbunden Prüfungen kompetenzbasiert gestal-tet werden können. Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, inwieweit die Prüfungen im Dua-len System bereits kompetenzbasiert gestaltet sind. Zu diesem Zweck wird ein Referenzrah-men erarbeitet, der die für Kompetenzbasierung wesentlichen Elemente und Kriterien be-schreibt und die Grundlage für die Analyse der Prüfungspraxis darstellt. Die gewonnenen Er-kenntnisse bilden den Ausgangspunkt für die Formulierung von Empfehlungen für eine kom-petenzbasierte Weiterentwicklung der Prüfungen im Dualen System.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Lorig, Barbara; Bretschnei-der, Markus; Görmar, Gunda; Stertz, Andrea: Kompetenzbasierte Prüfungen im Dualen Sys-

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tem - Bestandsaufnahme und Gestaltungsperspektiven. Projektbeschreibung. Bonn 2010, 16 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_42333.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2010-07 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[104-F] Brötz, Rainer; Krieger, Anita (Bearbeitung); Schwarz, Henrik (Leitung):Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungskaufmann/ Versicherungskauffrau

INHALT: Zur Überprüfung der derzeit gültigen Ordnungsmittel sowie zur Abschätzung zukünf-tig notwendig werdender Änderungen und Anpassungen behandelt die geplante Evaluation zwei Hauptaspekte: Es soll festgestellt werden, inwieweit die mit der Novellierung von 1996 und der Teilnovellierung von 2002 verbundenen Ziele erreicht wurden bzw. welche Probleme bei der inhaltlichen und organisatorischen Umsetzung in Betrieb und Berufsschule aufgetre-ten sind. Zum Zweiten soll die Untersuchung Erkenntnisse liefern über die Qualifikationsan-forderungen an ausgebildete Fachkräfte. Bei der Evaluation sind insbesondere folgende Teila-spekte zu berücksichtigen: a) Ist die Berufsstruktur der 96er Neuordnung insgesamt stimmig und wird sie von der Praxis angenommen? In welchen Sparten, Zweigen und Produkten wird ausgebildet bzw. geprüft? b) Welche Relevanz haben die Strukturmerkmale Antrag, Vertrag und Leistung für die Beschäftigung von Fachkräften und für die Ausbildung? Haben sich die "Südstern-" Musterbedingungen bewährt (adäquat, Realitätsbezug)? c) Sind die Berufsqualifi-kationen auf einem sachgerechten und für die Betriebe adäquaten Niveau formuliert? d) Wie wurden/ werden die Ordnungsmittel in Betrieb und Schule umgesetzt (Transfer, Formen be-trieblicher Ausbildung, hemmende und fördernde Faktoren)? e) Welche Zusatzqualifikationen werden bereits in der Ausbildung vermittelt (Themen, Frequenz, interne, externe Angebote)? f) Welche Weiterbildungsthemen sind nach der Ausbildung von Bedeutung, wer bietet sie an, und wie beteiligen sich die Versicherungskaufleute an Weiterbildungsmaßnahmen (Zahl der Angebote, Anbieter, Rangfolge der Themen, Kosten/ Aufwand)? g) In welchen Bereichen werden die ausgebildeten Versicherungskaufleute eingesetzt (Innen-/ Außendienst, Verant-wortung, Anforderungen, Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten)? GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schwarz, Henrik; Brötz, Rai-ner; Krieger, Anita: Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungskaufmann/ Versiche-rungskauffrau. Projektbeschreibung. Bonn 2004, 8 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/ fodb/pdf/at_41104.pdf ).+++Schwarz, Henrik; Brötz, Rainer; Krieger, Anita: Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungskaufmann/ Versicherungskauffrau. Zwischenbericht. Bonn 2005, 13 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_41104.pdf ).+++Schwarz, Henrik; Brötz, Rainer; Krieger, Anita: Evaluation des Ausbildungsberufes Versicherungs-kaufmann/ Versicherungskauffrau. Abschlussbericht. Bonn 2006, 15 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_41104.pdf ).

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-07 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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[105-F] Burkard, Peter; Krieger, Anita; Paulini-Schlottau, Hannelore (Bearbeitung); Trappmann-Webers, Bettina (Leitung):Implementation neuer Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich

INHALT: Das Projekt beschäftigt sich mit der Einführung neuer Ausbildungsberufe im Freizeit-, Gesundheits- und Veranstaltungsbereich. In diesen Beschäftigungsfeldern wird bisher tradi-tionell eher wenig oder in anderer Form ausgebildet. Das Projekt will einen Beitrag dazu leis-ten, Implementationsstrategien zu evaluieren und Vorschläge für eine Optimierung der Imple-mentation zu entwickeln. Im Feld der Dienstleistungsbranche handelt es sich um äußerst hete-rogene Wirtschaftsbranchen, somit dürfte das Spektrum auch in anderen Wirtschaftsbereichen Anregungen zur Implementation bieten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Webers, Bettina; Paulini-Schlottau, Hannelore; Burkard, Peter; Krieger, Anita: Implementation neuer Ausbildungsbe-rufe im Dienstleistungsbereich. Projektbeschreibung. Bonn 2004, 8 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_41102.pdf ).+++Trappmann-Webers, Bettina: Implementati-on neuer Ausbildungsberufe im Dienstleistungsbereich. Abschlussbericht. Bonn 2009, 32 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_41102.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-01 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[106-F] Degen, Ulrich; Hörsch, Karola (Bearbeitung); Bergzog, Thomas (Leitung):Beruf fängt in der Schule an. Die Bedeutung von Betriebspraktika im Rahmen der Berufs-orientierungsphase

INHALT: Im Rahmen des Projekts wird der Einfluss von Schülerbetriebspraktika auf Berufsori-entierung und Berufswahl untersucht. Im Mittelpunkt stehen folgende Fragestellungen: a) Was sollen und können Schülerbetriebspraktika im Rahmen der Berufsorientierung an Haupt- und Realschulen bewirken und wo liegen die Grenzen dieser Praktika? Wie steht es um Quantität sowie Qualität dieser Praktika und wie beeinflussen sie Wissen und Einschätzung am Ende der Berufsorientierungsphase? b) Welche Maßnahmen können schon in der Sekun-darstufe I ergriffen werden, damit die angehenden Auszubildenden den für sie passenden Ausbildungsweg finden und angemessen einschätzen? c) Inwieweit sind absolvierte Praktika aus Sicht der Schüler/-innen und Lehrer hilfreich für die Ausbildungsentscheidung, was ist verbesserungswürdig bzw. wie sehen Auszubildende in der Rückschau den Wert ihrer Prakti-ka gemessen an den tatsächlichen betrieblichen Anforderungen? Welchen Wert messen Aus-bilder/-innen Praktika bei bzw. wie werden sie aus Sicht der Betriebe gehandhabt und betreut? d) Nach welchen persönlichen (Wissen, Neigung, Fähigkeit) sowie übergeordneten (regionalen, organisationsbedingten) Kriterien werden Praktikumsplätze ausgesucht und wie wirkt sich dies auf die Ausbildung aus? Befragt werden Schüler/-innen, Auszubildende, Leh-rer/-innen, Ausbilder/-innen und Betriebe. Es ist vorgesehen, einen Empfehlungskatalog mit förderlichen und für allgemeine umsetzbar erachteten Kriterien zur Optimierung von Praktika zu entwickeln, der als Handreichung für Schulen und Betriebe dienen kann.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Beruf fängt in der Schule an - die Bedeutung von Schülerbetrieb-spraktika im Rahmen der Berufswahlorientierungsphase. Projektbeschreibung. 5 S. Siehe un-

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ter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_23102.pdf .+++Beruf fängt in der Schule an - die Bedeu-tung von Schülerbetriebspraktika im Rahmen der Berufswahlorientierungsphase. Zwischen-bericht. 12 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_23102.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[107-L] Dick, Michael; Dippelhofer-Stiem, Barbara:Wissenschaftliche Weiterbildung: Einführung in den Themenschwerpunkt, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 1, S. 5-12 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Auf der dem Treffen in Bologna folgenden Konferenz haben die europäischen Bil-dungsminister in Prag 2001 das "lebenslange Lernen" als Leitbild formuliert und auf das Hochschulsystem übertragen. Bildung und Wissen werden als Schlüsselressource für die ge-sellschaftliche Entwicklung und die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit betrachtet. Die sich stetig beschleunigende Zunahme neuen Wissens und dessen starke Spezialisierung schafften gleichzeitig eine stärkere Ungewissheit über die Gültigkeit des einmal Gelernten. Der Erwerb, die Überprüfung und die Weiterentwicklung von Wissen könnten daher nicht nur in einer in-tensiven Phase der Ausbildung erfolgen, sondern müssten berufsbegleitend stetig fortgesetzt werden. Die diesbezüglichen Überlegungen der Europäischen Kommission (2001) aufneh-mend konkretisiert die deutsche Kultusministerkonferenz (2003), dass eigens einzurichtende, gebührenpflichtige Studiengänge für die wissenschaftliche Weiterbildung vorzusehen sind. Die Diskurse verlaufen nicht nur zwischen politisch Verantwortlichen und Journalisten, zwi-schen betroffenen Statusgruppen und Interessenverbänden, vielmehr werden auch Forscherin-nen und Forscher einbezogen und von den Medien um Stellungnahmen und soziologische Ex-pertise gebeten. Insbesondere der Bologna-Prozess und die mit ihm einhergehenden Umstruk-turierungen und Verwerfungen stehen auf der Tagesordnung von Zeitungen, Fernsehsendern und Internetberichten. Vor diesem Hintergrund werden die diesem Schwerpunkt gewidmeten Beiträge im Heft präsentiert. (ICF2)

[108-L] Dick, Michael:Ungenutzte Potenziale: Weiterbildung an Hochschulen als Transformation zwischen Wissenschaft und Praxis, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 1, S. 13-27 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201001013.html)

INHALT: "Wissenschaftlicher Weiterbildung kommt ein eigener Status in der Debatte um das Lebenslange Lernen zu. Sie dient nicht nur der Erweiterung von Wissen für die Praxis, son-dern auch dessen Überprüfung und Revision. Verschiedene Studien zeigen jedoch überein-stimmend, dass Hochschulen dieses Thema nur zögernd aufgreifen. Dies mag auch daran lie-gen, dass die Erwartungen an wissenschaftliche Weiterbildung von Widersprüchen geprägt sind, die weder empirisch noch theoretisch bearbeitet werden. Ausgehend von diesen Wider-sprüchen werden zunächst Forschungsperspektiven abgeleitet. Dann wird ein integrativer An-

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satz wissenschaftlicher Weiterbildung - Integrated Practice - vorgestellt, der wissenschaftli-che und praktische Erfordernisse zur wechselseitigen Bewährung aufgreift." (Autorenreferat)

[109-L] Fazekas, Mihály:International policy learning and learning capacity: the case of Hungarian vocational education and training, (Hertie School of Governance - working papers, No. 49), Berlin 2010, 30 S. (Graue Literatur; www.hertie-school.org/binaries/addon/1654_wp49.pdf)

INHALT: "The study analyses the impact of international policy learning on domestic policy for-mulation in the context of Hungarian vocational education and training. It focuses on how do-mestic learning capacity impacts on international policy learning which, in turn, affects do-mestic policy formulation. Learning capacity captures individual and organizational capaci-ties to acquire new knowledge and to apply it to subsequent actions. The analysis builds upon two case studies: (1) the creation of a labour market forecasting system to underpin the quan-tity steering of VET; and (2) the OECD policy review of Hungary. Since the two cases expo-se the same set of actors but in different settings, it allows for triangulating the findings. The empirical evidence gathered suggests that individual and organizational learning capacities play a crucial role in international policy learning as measured in policy formulation. Cons-traints on individual and organizational learning result in limited international policy learning; thus relevant and generally accessible policy options are neglected during the policy formula-tion process. Actor interests also have a considerable impact on international policy learning thus on policy formulation, however, these two set of factors do not compete with rather they mutually reinforce each other." (author's abstract)|

[110-L] Field, John:Learning transitions in the adult life course: agency, identity and social capital, in: Barbara Merrill (Hrsg.): Learning to change? : the role of identity and learning careers in adult education, 2009, S. 17-31

INHALT: Gegenstand der Untersuchung ist der Zusammenhang zwischen Erwachsenenbildung und sozialen Netzwerken im Erwachsenenalter. Es werden die Muster analysiert, nach denen die Menschen ihr Sozialkapital aus der Sicht ihrer Lernerfahrungen und Aspirationen mana-gen. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Rolle sozialer Netzwerke in den Stra-tegien bei der Bewältigung von Übergangssituationen. Anhand einzelner Fallstudien wird ge-zeigt, dass die Lernprozesse im Erwachsenenalter qua soziale Beziehungen vermittelt werden. Dabei werden sowohl alte Netzwerke aktiviert als auch neue geschaffen. Wenn man die Be-wahrung der Identität als Erfolgskriterium für die Bewältigung der Übergänge betrachtet, lässt sich die soziale Untermauerung der relevanten Lernprozesse als ein entscheidender Er-folgsfaktor kennzeichnen. Der Beitrag basiert auf qualitativen Forschungsergebnissen über biographische Erfahrungen, die im Rahmen einer Langschnittstudie gewonnen worden sind. (ICF)

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[111-F] Fogolin, Angela; Guth, Peter; Hahne, Klaus, Dr.; Kolter, Christa; Kupfer, Franziska (Be-arbeitung); Zinke, Gert, Dr. (Leitung):Gestaltung und Evaluation auftragsorientierter, netzgestützter und community-basierter Lerninfrastrukturen im Elektrohandwerk

INHALT: Das Forschungsprojekt wurde mit starkem exemplarischem Bezug auf das Ausbil-dungsportal ELKOnet und dessen Nutzung durchgeführt. Zentrale Fragen waren die Zugangs-möglichkeiten zu neuen Medien im Rahmen der Berufsausbildung, die medientechnische und didaktische Gestaltung eines Ausbildungsportals und die Wirkungen der Nutzung der darin enthaltenen Lerngelegenheiten auf die Berufsausbildung und das Lehr-/ Lernverhalten. Die Ergebnisse des Projekts verdeutlichen zum einen die Chancen und Potenziale dieser Lernge-legenheiten für die Qualitätsentwicklung der Berufsausbildung, z.B. im Hinblick auf zeitna-hen Informationsaustausch, aktuelle Wissensaufbereitung und Umsetzung einer prozessorien-tierten Ausbildung, zum anderen Hemmnisse und Widerstände beim Innovationstransfer, z.B. tradiertes Ausbilderverhalten, nicht geeignete Raum-, Ausstattungs- und Mediennutzungskon-zepte sowie Missbrauch der PC- und Internetzugänge durch Auszubildende. Ergebnis der Evaluation ist die Entwicklung eines erprobten Ausbilder-Workshopkonzepts sowie von Empfehlungen für einen Relaunch des Ausbildungsportals. Verallgemeinernd werden die Er-gebnisse für die Entwicklung künftiger Ausbildungsportale nutzbar sein. Gleichzeitig wird Handlungsbedarf im Hinblick auf die qualitative Berufsausbildungsgestaltung abgeleitet.

VERÖFFENTLICHUNGEN: S. unter: www.kibb.de/wlk15520.htm . ARBEITSPAPIERE: Zin-ke, Gert; Hahne, Klaus; Fogolin, Angela; Guth, Peter; Kupfer, Franziska; Kolter, Christa: Ge-staltung und Evaluation auftragsorientierter, netzgestützter und community-basierter Lernin-frastrukturen im Elektrohandwerk. Antragstext. Bonn 2006, 11 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_34108.pdf .+++Dies.: Gestaltung und Evaluation auftrags-orientierter, netzgestützter und community-basierter Lerninfrastrukturen im Elektrohandwerk. Zwischenbericht. Bonn 2006, 6 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_34108.pdf .+++Dies.: Gestaltung und Evaluation auftragsorientierter, netzgestützter und community-ba-sierter Lerninfrastrukturen im Elektrohandwerk. Abschlussbericht. Bonn 2007, 14 S. Down-load: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_34108.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[112-F] Franz, Stephan (Bearbeitung); Bylinski, Ursula, Dr.; Diettrich, Andreas, Dr. (Leitung):Anforderungen an die Professionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt

INHALT: (de) Der sich abzeichnende Wandel an der so genannten ersten Schwelle bringt für die beteiligten Institutionen und die pädagogischen Fachkräfte veränderte und erweiterte Anfor-derungen mit sich. Bildungspolitisch geht es um die Gestaltung des gesamten Übergangsbe-reichs, beginnend in der allgemein bildenden Schule mit einer gezielten Berufsorientierung und einer Begleitung der jungen Menschen bis hin zur Integration in die Arbeitswelt (BMBF/ IKBB 2007). Ziel des Forschungsprojektes ist es, die veränderten Anforderungen an die Pro-fessionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt zu ermit-teln und Kompetenzprofile herauszuarbeiten, die dieser spezifischen Aufgabe entsprechen.

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Die Studie nimmt dabei exemplarisch vier Gruppen des Bildungspersonals in den Blick, die als zentrale Akteure in einem regionalen Übergangsmanagement angesehen werden können: die Lehrkräfte in allgemein bildenden und an den beruflichen Schulen, die Sozialpädagogin-nen und -pädagogen, die bei Bildungsträgern tätig sind und die Ausbilderinnen und Ausbilder in Praktikumsbetrieben. Als ein besonderer Aspekt des Forschungsprojektes wird eine "be-nachteiligtensensible Betrachtungsweise" im Fokus stehen, d.h. es soll sich abbilden, wie ins-besondere Risikogruppen, -situationen und -bereiche von den pädagogisch Handelnden iden-tifiziert und wie diese im Kontext einer "Biografie begleitenden Berufswegeplanung" aufge-griffen werden können. Ein Ergebnis des Forschungsprojektes wird es sein, Empfehlungen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung der vier Berufsgruppen auszusprechen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bylinski, Ursula; Franz, Ste-phan: Anforderungen an die Professionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Bonn 2009, 25 S. Download: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C55 94CA-9A5A5345/kibb/at_34301(1).pdf .+++Bylinski, Ursula; Diettrich, Andreas; Franz, Ste-phan: Anforderungen an die Professionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Kurzbeschreibung. Bonn: 2009, 3 S. Download: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594CA-B66DBA6F/kibb/Kurzbeschreibung_Forschungsprojekt.pdf . +++ Expertise - Begründete Auswahl von Regionen, in denen eine qualitative Untersuchung zu ei-nem Forschungsprojekt des BIBB durchgeführt werden soll. Expertise im Auftrag des Bun-desinstituts für Berufsbildung, erstellt im Rahmen des Forschungsprojekts "Anforderungen an die Professionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt". Dortmund 2009. 92 S. Download: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594CA-4CB6C23E/ kibb/Expertise_(3).pdf .+++Bylinski, Ursula; Franz, Stephan: Anforderungen an die Profes-sionalität des Bildungspersonals im Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Antragstext. Bonn 2009, 25 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_34301.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Bylinski, Ursula (Dr. e-mail: [email protected]);

Diettrich, Andreas (Dr. e-mail: [email protected])

[113-F] Garcia-Wülfing, Isabel; Münchhausen, Gesa, Dr.; Zinnen, Heike (Bearbeitung); Schem-me, Dorothea, Dr. (Leitung):Reflexive Meta-Evaluation von Modellprogrammen zum betrieblichen Lernen

INHALT: Das multiperspektivisch und multimethodisch angelegte Forschungsprojekt zielt auf Grundlage der Analyse von drei Modellversuchsreihen ("Prozessorientierung", "Erfahrungs-wissen - die verborgene Seite beruflichen Handelns" und "Wissensmanagement") darauf ab, eine übergreifende Bestandsaufnahme der Modellversuchspraxis und -forschung vorzuneh-men, Programmtheorie und Programmpraxis weiterzuentwickeln sowie zu einer konzeptio-nellen und methodischen Weiterentwicklung von Programm- und Projektevaluation beizutra-gen. Erkenntnisse werden auf inhaltlicher, methodischer, methodologischer und theoretischer Ebene angesteuert als Beitrag zu einer konzeptionell rückgebundenen Evaluationsforschung - nicht nur - im Bereich der beruflichen und betrieblichen Bildung zur Unterstützung von Transparenz, Qualitätsentwicklung und Theoriebildung.

METHODE: Prozess- und ergebnisbezogene Evaluation ist unerlässlich, um die Qualität von Modellversuchsprogrammen zu sichern. In drei Modellversuchsschwerpunkten wurden seit

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Mitte der 90er Jahre 30 unterschiedlich akzentuierte Vorhaben entwickelt und erprobt zu den Themen "Erfahrungswissen", "Prozessorientierung" und "Wissensmanagement". Im Rahmen einer reflexiven Meta-Evaluation sollen inhaltliche Verknüpfungen und übergreifende Model-le herausgearbeitet werden, um Synergien und Nachhaltigkeit auf breiter Ebene zu ermögli-chen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Schemme, Dorothea; Garcia-Wüplling, Isabel; Münchhausen, Gesa: Reflexive Meta-Evaluation von Modellprogrammen zum betrieblichen Lernen. Antragstext. Bonn 2007, 18 S. Download: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/at_32201.pdf .+++Schemme, Dorothea; Garcia-Wüplling, Isabel; Münchhau-sen, Gesa: Reflexive Meta-Evaluation von Modellprogrammen zum betrieblichen Lernen. Zwischenbericht. Bonn: BIBB 2008, 19 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/ at_32201.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-04 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-1512, e-mail: [email protected])

[114-F] Gerwin, Werner (Bearbeitung); Härtel, Michael (Leitung):Der Beitrag arbeitsplatznaher elektronischer Informations- und Lernsysteme für berufliche Qualifizierungsprozesse

INHALT: Die Untersuchung des BIBB hat gezeigt, dass sich aktuell wenig Praxisbeispiele zur Nutzung mobiler Kleingeräte wie Handy, Smartphone oder sogenannte Personal Digital Assi-stants (PDA) im betrieblichen Alltag finden lassen. Gleichzeitig lässt sich feststellen, dass das grundsätzliche Potenzial mobiler Endgeräte für situationsorientiertes Informieren und Lernen am Arbeitsplatz erkannt wird. Erste Pilotprojekte mit und in der Wirtschaft werden als sinn-voll und wünschenswert beurteilt. Empfehlenswert wäre dabei, eine praxisnahe Erprobung des Mobile Learning in verschiedenen Wirtschaftszweigen unter Einbindung eines interdiszi-plinären Netzwerks von Forschern, Entwicklern und Anwendern zu initiieren und zu evaluie-ren, um effizient dienliche Erkenntnisse und Ergebnisse in diesem relativ neuen Einsatzfeld zu erlangen. Hierbei sollte der Fokus zudem auf eine gewinnbringende Verbindung der didak-tischen Ziele mit den neuen technischen Möglichkeiten liegen, da die Lernqualität mit Mobile Learning nicht zwangsläufig von der Technik, sondern eher von der berufspädagogischen Ge-staltung abhängen dürfte. Genauso wie E-Learning stößt dabei zwar auch Mobile Learning teilweise an Grenzen einer sinnvollen berufspädagogischen Leistung, kann jedoch als ergän-zendes Medium ein Lernen im realen Berufskontext ermöglichen. Der zusätzliche Nutzen für die Lernenden muss dabei im Verständnis von Mobile Learning als eine Ergänzung und nicht als Ersatz vorkonfektionierter Lerneinheiten gesucht werden.

METHODE: Im Rahmen des Forschungsprojekts werden bestehende und mögliche zukünftige Entwicklungen von mobilen Informations- und Lernsystemen in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung analysiert. Daraus sollen tragfähige Anhaltspunkte für Empfehlungen zum Einsatz u.a. von mobilen Endgeräten bzw. digitalen Assistenten in arbeitsintegrierten Ler-numgebungen gewonnen werden. Im Projektkontext wird besonders untersucht, wie sich das Spannungsfeld zwischen "Informieren" und "Qualifizieren" darstellt.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Härtel, Michael; Gerwin: Werner: Der Beitrag arbeitsplatznaher elektronischer Informations- und Lernsysteme für be-rufliche Qualifizierungsprozesse. Antragstext. Bonn 2005, 7 S. Download: www2.bibb.de/

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tools/fodb/pdf/at_34109.pdf .+++Härtel, Michael; Gerwin, Werner; Kupfer, Franziska: Der Beitrag arbeitsplatznaher elektronischer Informations- und Lernsysteme für berufliche Quali-fizierungsprozesse. Abschlussbericht. Bonn 2007, 20 S. Download: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/eb_34109.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-07 ENDE: 2007-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-107-1013, e-mail: [email protected])

[115-F] Görmar, Gunda; Lorig, Barbara; Schreiber, Daniel (Bearbeitung); Hensge, Kathrin, Dr. (Leitung):Kompetenzstandards in der Berufsausbildung

INHALT: Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, ob das Konzept der nationalen Bildungsstandards auf die berufliche Bildung übertragen werden kann. Kern des Konzepts ist die so genannte Output-Orientierung von Curricula. Auch im beruflichen Bereich soll die Qualität der Ausbildung zukünftig an dem gemessen werden, was Auszubildende am Ende der Ausbildung können müssen, nämlich ihren Lernleistungen. Für die Ordnung beruflicher Bildung ist die Frage zu stellen, wie Kompetenzstandards ausgestaltet werden können, um sie für die Weiterentwicklung von inputorientierten hin zu outputorientierten und somit kompe-tenzbasierten Ausbildungsordnungen nutzbar zu machen. Ziele des Forschungsprojektes sind: 1. Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen für das Konstrukt Handlungskompetenz, 2. Entwicklung eines allgemeinen Modells von Kompetenzen, 3. Kompetenzorientierte Gestal-tung von Ausbildungsordnungen und 4. Erarbeitung von Leitlinien für die Entwicklung kom-petenzbasierter Ausbildungsordnungen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Hensge, Kathrin; Görmar, Gunda; Köster, Helga; Kramer, Horst; Lorig, Barbara; Schreiber, Daniel: Kompetenzstan-dards in der Berufsausbildung. Projektbeschreibung. Bonn 2007, 14 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_43201.pdf ).+++Hensge, Kathrin; Görmar, Gunda; Lorig, Barbara; Molitor, Helga; Schreiber, Daniel: Kompetenzstandards in der Berufsausbildung. Zwischenbericht. Bonn 2008, 17 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_ 43201.pdf ).+++Hensge, Kathrin; Lorig, Barbara; Schreiber, Daniel: Kompetenzstandards in der Berufsausbildung. Abschlussbericht. Bonn 2009, 65 S. (Download unter: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/eb_43201.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-1409, Fax: 0228-107-2961, e-mail: [email protected])

[116-F] Gravalas, Brigitte, Dr.; Gutschow, Katrin; Isenmann, Martin; Jander, Frank; Puhlmann, Angelika; Raskopp, Kornelia (Bearbeitung); Paulsen, Bent (Leitung):Bildungsgutscheine in der öffentlich geförderten beruflichen Weiterbildung: Erfahrungen und Auswirkungen

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76 soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

INHALT: Thema des Forschungsprojekts sind die Auswirkungen der Einführung des Bildungs-gutscheins in der öffentlich geförderten beruflichen Weiterbildung. Im Mittelpunkt stehen Er-fahrungen und Strategien von Weiterbildungsanbietern bei der Umsetzung dieses Teils der Arbeitsmarktreformen sowie dadurch angestoßene Entwicklungen bei Angebot, Ausgestal-tung und Qualität dieses Teils der beruflichen Weiterbildung. Es zeigt sich, dass der Bil-dungsgutschein von Weiterbildungsanbietern sehr unterschiedlich, in der Tendenz jedoch eher positiv beurteilt wird. Die Rahmenbedingungen und die Art der Einführung des Bil-dungsgutscheins hingegen haben die Weiterbildungsanbieter mit existenziellen Problemen konfrontiert, die zugleich die positiven Aspekte des Bildungsgutscheins konterkarieren.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Paulsen, Bent; Gravalas, Bri-gitte; Gutschow, Katrin; Isenmann, Martin; Raskopp, Kornelia: Bildungsgutscheine in der öf-fentlich geförderten beruflichen Weiterbildung: Erfahrungen und Auswirkungen. Projektbe-schreibung. Bonn 2004, 9 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_35101.pdf ).+++Paulsen, Bent; Gutschow, Katrin; Isenmann, Martin; Puhlmann, Angelika; Gravalas, Bri-gitte; Jander, Frank: Bildungsgutscheine in der öffentlich geförderten Weiterbildung: Erfah-rungen und Auswirkungen. Abschlussbericht. Bonn 2006, 13 S. (Download unter: www2.bib b.de/tools/fodb/pdf/eb_35101.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[117-F] Gutschow, Katrin (Leitung):Abschlussbezogene Qualifizierung an- und ungelernter Beschäftigter als betriebliches Hand-lungsfeld

INHALT: Systematische und anschlussfähige Weiterbildungsangebote existieren für an- und un-gelernte Beschäftigte kaum. Dies gilt sowohl für Angebote der betrieblichen Personalent-wicklung und Weiterbildung als auch für die Programme externer Anbieter. Betriebe, die vor diesem Hintergrund ihre an- und ungelernten Fachkräfte auf Grund eines Fachkräftemangels oder wegen gestiegener Anforderungen für einfache Fachtätigkeiten qualifizieren, setzen teil-weise innovative Lernkonzepte um, die Arbeiten und Lernen verbinden. Arbeitsplatzintegrier-te oder -nahe Qualifizierungsansätze haben sich auch für die Zielgruppe der gering qualifi-zierten Beschäftigten bewährt und führen bis zum nachträglichen Erwerb des Berufsabschlus-ses. Durch Berücksichtigung der Anforderungen konkreter betrieblicher Arbeitsplätze erleich-tern sie Transfer und Anwendung des Gelernten. Der organisatorische Aufwand für Betriebe, die abschlussorientierte Qualifizierungen anbieten, ist hoch, zumal Bildungsdienstleister bis-her eher unzureichend auf die Unterstützung betrieblicher Nachqualifizierungen eingestellt sind.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Gutschow, Katrin: Ab-schlussbezogene Qualifizierung an- und ungelernter Beschäftigter als betriebliches Hand-lungsfeld. Antragstext. 5 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_34110.pdf ).+++Gutschow, Katrin: Abschlussbezogene Qualifizierung an- und ungelernter Beschäftigter als betriebliches Handlungsfeld. Abschlussbericht. Bonn: BIBB 2008, 16 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_34110.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2005-04 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0228-107-1621, e-mail: [email protected])

[118-F] Hanf, Georg, Dr.; Lüdemann, Sandra (Bearbeitung); Grollmann, Philipp Christian, Dr. (Leitung):Betriebliche Rekrutierung und Karriereentwicklung von Berufsanfängern als Indikator für die Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen

INHALT: Internationale Vergleiche der Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen gewinnen an Bedeutung. Die Verbesserung des Umfangs, der Zuverlässigkeit, der Gültigkeit und der Ver-gleichbarkeit von Indikatoren und Benchmarks bildet die Voraussetzung für eine effizientere, wirksamere und attraktivere Gestaltung der Berufsbildung. Dieses Projekt soll ein vom BMBF geplantes Large Scale Assessment (Berufsbildungs-Pisa) ergänzen und zur Generie-rung für die Berufsbildung relevanter Indikatoren beitragen. Neben den Kompetenzen von Absolventen können verschiedene Indikatoren zur Bewertung der Leistungsfähigkeit von Be-rufsbildungssystemen herangezogen werden. In diesem Projekt soll die Bewertung der Leis-tungsfähigkeit von Absolventinnen und Absolventen (beruflicher) Bildungsgänge anhand ei-ner Arbeitgeberbefragung erfolgen. Diese Studie soll dazu beitragen, das Wissen über be-triebliche Wahrnehmung, Akzeptanz, Nutzung und Entwicklung der Qualifikationen von Be-rufsanfängern in ausgewählten Berufen und Ländern zu vermehren.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Grollmann, Philipp Christian; Beyer, Marion; Hanf, Georg: Betriebliche Rekrutierung und Karriereentwicklung von Berufs-anfängern als Indikator für die Leistungsfähigkeit von Bildungssystemen. Entwicklung eines Untersuchungsdesigns für eine repräsentative Unternehmensbefragung. Projektbeschreibung. Bonn: 2009, 12 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_15302.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-04 ENDE: 2010-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[119-F] Heilmann, Korinna (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Betreuung):Entwicklung interkultureller Kompetenz durch Auslandspraktika in der Berufsausbildung. Grundlinien eines didaktischen Handlungskonzepts

INHALT: keine Angaben ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie

und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0234-32-28167, e-mail. [email protected])

[120-F] Helmrich, Robert; Reymers, Magret; Schöngen, Klaus; Trappmann-Webers, Bettina (Be-arbeitung); Bott, Peter, Dr. (Leitung):Auswirkungen der neuen gestuften Studiengänge auf die Abschlüsse in der beruflichen Aus- und Fortbildung

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78 soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

INHALT: Mit den Beschlüssen von Bologna und der flächendeckenden Einführung von neuen gestuften Studienabschlüssen bis 2010 soll nicht nur eine bessere internationale Vergleichbar-keit von Studienabschlüssen erreicht werden. Explizite Ziele dieses Prozesses sind darüber hinaus, die Transparenz des Studienangebots und die Mobilität auch grenzüberschreitend zu erhöhen, die Ausbildungswege zu flexibilisieren und die Studiendauer sowie die Abbrecher-quoten zu verringern. Es soll untersucht werden, in welchen Berufsfeldern (vgl. Tiemann, M. et al., 2008a) möglicherweise Konkurrenz- bzw. Verdrängungssituationen zwischen dual aus- und/ oder fortgebildeten Fachkräften und Absolventen der neuen gestuften Studiengänge auf-treten, wie diese aussehen und was ggf. getan werden kann oder muss, um eine Gleichwertig-keit der Bildungswege zu gewährleisten. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, welches in de-skriptiver Form untersucht, wie sich einstellende Betriebe gegenüber Absolventen und Absol-ventinnen von Bachelorstudiengängen im Vergleich zu beruflich aus- und fortgebildeten Fachkräften (Meister/ Techniker) verhalten. Da bislang noch zu wenig Erfahrungen der Be-triebe vorliegen und einschlägige empirische Befunde fehlen, versteht sich dieses For-schungsprojekt eher als Hypothesen generierendes denn als Hypothesen testendes Projekt. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bott, Peter; Helmrich, Ro-bert; Reymers, Magret; Schöngen, Klaus; Trappmann-Webers, Bettina: Auswirkungen der neuen gestuften Studiengänge auf die Abschlüsse in der beruflichen Aus- und Fortbildung. Projektbeschreibung, Bonn 2009, 16 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/ at_23202.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-04 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[121-F] Henschel, Angelika, Prof.Dr.; Krüger, Rolf; Schmitt, Christof, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Stange, Waldemar, Prof.Dr. (Leitung):Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern aus Kindertagesstätten in der Stadt Lüne-burg zum Thema "Bildungs- und Erziehungspartnerschaften" (Projekt NetzwerG)

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Lüneburg METHODE: Theorie - Praxis - Transfer; Entwicklung von Fortbildungscurricula und Durchfüh-

rung von Fortbildungsveranstaltungen. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-09 ENDE: 2011-08 AUFTRAGGEBER: Niedersächsi-

sches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung -NiFBE- FINANZIERER: Auftrag-geber

INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Insti-tut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (Scharnhorststr. 1, UC1.123, 21335 Lüneburg)

KONTAKT: Hartmann, Kristin (Tel. 04131-677-7842)

[122-F] Henschel, Angelika, Prof.Dr.; Krüger, Rolf; Schmitt, Christof, Dipl.-Soz.Arb. Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Stange, Waldemar, Prof.Dr. (Leitung):Weiterbildung von NiKo-Fachkräften (Landesprogramm "Niedersächsische Kooperations- und Bildungsprojekte an schulischen Standorten") zu den Schwerpunktthemen "Gesund-heitsförderung", "Förderung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften"

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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INHALT: keine Angaben METHODE: Theorie - Praxis - Transfer; Entwicklung von Fortbildungscurricula und Durchfüh-

rung von Fortbildungsveranstaltungen. ART: keine Angabe BEGINN: 2009-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Land Niedersachsen

Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit FINANZIERER: Auftraggeber INSTITUTION: Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Insti-

tut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (Scharnhorststr. 1, UC1.123, 21335 Lüneburg) KONTAKT: Hartmann, Kristin (Tel. 04131-6777842)

[123-F] Hörsch, Karola; Schwerin, Christine; Dorau, Ralf (Bearbeitung); Settelmeyer, Anke (Lei-tung):Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen

INHALT: Berufsbildungsforschung geht bei Migrantinnen und Migranten vor allem den Schwie-rigkeiten nach, die sie auf dem Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkt haben. Daneben wird häufig auf Fähigkeiten hingewiesen, über die sie aufgrund ihres Migrationshintergrunds ver-fügen und bemängelt, dass diesen interkulturellen Kompetenzen in Schule, Ausbildung und Beruf zu wenig Beachtung geschenkt wird. Genaueres, z.B. bei welchen beruflichen Tätigkei-ten diese eingesetzt werden, ist bislang nicht bekannt. Dies ist umso erstaunlicher, als anzu-nehmen ist, dass gerade Fachkräfte mit Migrationshintergrund entsprechende Fähigkeiten bei Tätigkeiten mit internationalen Bezügen einsetzen. Aufgrund des beachtlichen Migranten/-in-nenanteils ist davon auszugehen, dass ihre interkulturellen Kompetenzen ebenso auf dem deutschen Binnenmarkt zum Tragen kommen. Ziel dieses Forschungsprojekts des Bundesin-stituts für Berufsbildung ist es, diese besonderen Kompetenzen junger Fachkräfte ausländi-scher Herkunft zu erfassen und ihren beruflichen Nutzen zu bestimmen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Antrags-text. 5 S. Download: www.kibb.de/wlk8601.htm . +++Settelmeyer, Anke; Benneker, Ger-burg; Hörsch, Karola; Schwerin, Christine; Tschirner, Wolfgang: Interkulturelle Kompeten-zen junger Fachkräfte mit Migrationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Zwi-schenbericht. 10 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_24102.pdf .+++Settelmeyer, Anke; Dorau, Ralf; Hörsch, Karola: Interkulturelle Kompetenzen junger Fachkräfte mit Mi-grationshintergrund: Bestimmung und beruflicher Nutzen. Abschlussbericht. 17 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_24102.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Hörsch, Karola (Tel. 0228-107-1203, Fax: 0228-107-2988,

e-mail: [email protected]); Leiterin (Tel. 0228-107-1202, e-mail: [email protected])

[124-F] Hörsch, Karola (Bearbeitung); Bethschneider, Monika, Dr.; Settelmeyer, Anke (Leitung):Handlungskompetenz und Migrationshintergrund: Schulabsolvent/innen mit und ohne Mi-grationshintergrund in der Ausbildung

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80 soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

INHALT: In der Untersuchung sollen betriebliche und persönliche Einflussgrößen ermittelt wer-den, die in der Ausbildung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund - im Vergleich zu Auszubildenden ohne Migrationshintergrund - von besonderer Bedeutung sind. Ihr Zusam-menwirken in der betrieblichen Ausbildung soll analysiert und deutlich gemacht werden, wel-che Rolle dem Migrationshintergrund im Besonderen zukommt. Dabei sollen die Aspekte des Migrationshintergrunds ermittelt werden, die für die berufliche Handlungskompetenz eine Rolle spielen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Bethscheider, Monika; Settelmeyer, Anke: Hörsch, Karola: Hand-lungskompetenz und Migrationshintergrund: Schulabsolvent/innen mit und ohne Migrations-hintergrund in der Ausbildung. Antragstext. Bonn 2007, 12 S. Download: www2.bibb.de/ tools/fodb/pdf/at_24201.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2007-03 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Bethschneider, Monika (Dr. e-mail: [email protected]);

Settelmeyer, Anke (e-mail: [email protected])

[125-L] Hunkler, Christian:Ethnische Unterschiede beim Zugang zu Ausbildung und Erwerb von Ausbildungsabschlüssen, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 213-250

INHALT: Der Autor geht der Frage nach, inwiefern sich im Zugang zu Ausbildungsplätzen im dualen System und im Erwerb von Ausbildungszertifikaten ethnische Unterschiede zeigen und auf welche Ursachen diese zurückzuführen sind. Er analysiert die erste Platzierung in der Berufsausbildung und weist auf die zentrale Bedeutung der Phase des Arbeitsmarkteinstiegs für die spätere Karriereentwicklung hin. Seine Untersuchung erfolgt mit Daten des Sozioöko-nomischen Panels (GSOEP), die neben Informationen zum Humankapital der Jugendlichen sowie dem Bildungs- und sozioökonomischen Kapital der Eltern auch detaillierte Messungen über spezifische kulturelle Ressourcen enthalten. Der Autor skizziert zunächst die Besonder-heiten des beruflichen Bildungssystems in Deutschland, wobei er die Wichtigkeit einer beruf-lichen Ausbildung für die Arbeitsmarktpositionierung insbesondere der zweiten Migranten-Generation hervorhebt und argumentiert, dass beim Zugang zu Ausbildungsplätzen im dualen System mit stärkeren Diskriminierungseffekten gerechnet werden muss, als beim späteren Übergang in eine reguläre Beschäftigung. Im Anschluss daran werden die verschiedenen Er-klärungsansätze für die schlechtere Platzierung von Migranten diskutiert und die zu testenden Hypothesen abgeleitet. Der empirische Teil gliedert sich in die Beschreibung des aus dem GSOEP extrahierten Panel-Datensatzes, der verwendeten Messungen und Schätzmethoden und der Darstellung der Resultate anhand deskriptiver Tabellen sowie diskreter Ereignisda-tenanalysen. (ICI2)

[126-F] Käpplinger, Bernd, Dr.; Moraal, Dick; Schönfeld, Gudrun (Bearbeitung); Behringer, Frie-derike, Dr. (Leitung):Länderspezifische Analyse beruflicher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbildung (CVTS2 überarbeitet)

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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INHALT: Die zweite europäische Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung (Continuing Voca-tional Training Survey - CVTS 2) wurde im Jahre 2000 in 25 europäischen Ländern durchge-führt. Mehr als 76.000 Unternehmen wurden zu ihrem Weiterbildungsangebot für ihre Be-schäftigten im Jahr 1999 befragt. Gemessen an den zentralen Indikatoren der betrieblichen In-vestition in das Humankapital (Anteil weiterbildender Unternehmen, Teilnahmequote der Be-schäftigten, Weiterbildungsintensität, betriebliche Kosten der Weiterbildung) zeigten sich er-hebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern, die sich bislang nicht hinreichend er-klären lassen. Auch die Unterschiede, die innerhalb der Länder zwischen den verschiedenen Branchen und den Unternehmen verschiedener Größe zu verzeichnen sind, sind bisher nur unzureichend analysiert worden. Das Projekt analysiert die CVTS-2-Ergebnisse im Kontext der nationalen makro-ökonomischen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen, der Merkmale des Bildungssystems (insbesondere der beruflichen Bildung in Unternehmen und Schulen), der Leitlinien der Bildungspolitik, der weiterbildungsrelevanten gesetzlichen Be-stimmungen und entsprechender Vereinbarungen der Sozialpartner sowie der spezifischen Gegebenheiten des Weiterbildungsmarktes. Dadurch sollen die Voraussetzungen für die Er-klärung der nationalen Unterschiede in der betrieblichen Weiterbildung geschaffen werden. Darüber hinaus sollen Ansatzpunkte für eine Verbesserung der betrieblichen Weiterbildung identifiziert werden - besonderes Augenmerk ist dabei auf die Zugangschancen der Beschäf-tigten zu richten, sowohl hinsichtlich der Höhe (Teilnahmequoten) als auch hinsichtlich glei-cher Zugangschancen (Gender mainstreaming). Das Leonardo-Projekt wird in Zusammenar-beit mit sechs Partnern aus anderen europäischen Ländern durchgeführt: 3s Research Labora-tory (Österreich); Center for arbejdsmarkedsforskning (CARMA) an der Universität Aalborg (Dänemark); Bureau d'économie théorique et appliquée (BETA) / CÉREQ Alsace, Universität Louis Pasteur Straßburg (Frankreich); Centro Studi per l'innovazione di Impresa (CESPIM SRL - Rom); Center for Vocational Education and Research an der Vytautas Magnus Univer-sität Kaunas (Litauen); National Institute of Technical and Vocational Education (NUOV - Prag).

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Behringer, Friederike; Käpp-linger, Bernd; Moraal, Bernd; Schönfeld, Gudrun: Länderspezifische Analyse beruflicher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbil-dung (CVTS2 überarbeitet). Antragstext. Bonn 2005, 4 S. Download: www2.bibb.de/tools/ fodb/pdf/at_26103.pdf .+++Behringer, Friederike; Käpplinger, Bernd; Moraal, Bernd; Schön-feld, Gudrun: Länderspezifische Analyse beruflicher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbildung (CVTS2 überarbeitet). Zwi-schenbericht. Bonn 2006, 7 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_26103.pdf .+++Behringer, Friederike; Käpplinger, Bernd; Moraal, Bernd; Schönfeld, Gudrun: Länderspezi-fische Analyse beruflicher Weiterbildung auf der Grundlage von CVTS2 und Modellierung der Strukturen der Weiterbildung (CVTS2 überarbeitet). Abschlussbericht. Bonn 2008, 14 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_26103.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-10 ENDE: 2007-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[127-F] Käpplinger, Bernd, Dr. (Bearbeitung); Behringer, Friederike, Dr. (Leitung):Evaluation and interpretation of the third European Continuing Vocational Training Sur-vey -CVTS3 Eva-

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82 soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

INHALT: Der Europäische Rat hat im Jahr 2000 in Lissabon eine Agenda 2010 verabschiedet, deren Ziel es ist, in der Europäischen Union einen hoch dynamischen und wettbewerbsfähi-gen wissensbasierten Wirtschaftsraum zu schaffen, der durch nachhaltiges Wachstum, mehr und bessere Beschäftigungsmöglichkeiten sowie soziale Kohäsion gekennzeichnet ist. Das Ziel soll durch einen integrierten Politikansatz in den Ländern der Union und auf der Gemein-schaftsebene erreicht werden. Von zentraler Bedeutung ist dabei eine Strategie lebenslangen Lernens, wobei der beruflichen Bildung, neben der allgemeinen und höheren Bildung, eine besondere Rolle zukommt - gerade in solchen Ländern und Branchen, in denen sich rapider technologischer Wandel vollzieht und die Unternehmen schnell reagieren müssen, um im in-ternationalen Wettbewerb bestehen zu können. Um Erkenntnisse über den Umfang der Wei-terbildung und ihre Strukturen zu gewinnen und Fortschritte der Strategie des lebenslangen Lernens messbar zu machen, werden regelmäßig Erhebungen durchgeführt (wie die europäi-sche Arbeitskräfteerhebung und die europäische Erhebung zur betrieblichen Weiterbildung -"Continuing Vocational Training Survey" - CVTS-). GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Behringer, Friederike; Käpp-linger, Bernd: Evaluation and interpretation of the third European Continuing Vocational Training Survey (CVTS3). Kurztitel: CVTS3 Eva. Projektbeschreibung. Bonn 2008, 4 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_20545.pdf ).+++Abschlussbericht liegt dem Auftraggeber vor.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2007-10 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[128-F] Käpplinger, Bernd, Dr. (Leitung):Welche Betriebe in Deutschland sind weiterbildungsaktiv? Nutzung des CVTS-Datensatzes zur Analyse der betrieblichen Weiterbildung -Ratsexpertise-

INHALT: Zentrales Anliegen dieser Studie ist die Analyse der Weiterbildungsbeteiligung von Betrieben anhand des CVTS-Datensatzes. Dazu soll im ersten Schritt eine Two-Step-Cluster-analyse durchgeführt werden, um unterschiedliche Gruppen von Betrieben zu identifizieren und anschaulich beschreiben zu können. In einem zweiten Schritt wird ein Erklärungsmodell für die Unterschiede in der Weiterbildungsbeteiligung entwickelt und mit Hilfe weiterer mul-tivariater Analysen getestet. Die Forschungsergebnisse sind an Wissenschaft und Bildungspo-litik gerichtet. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Köpplinger, Bernd: Welche Betriebe in Deutschland sind weiterbildungsaktiv? Nutzung des CVTS-Datensatzes zur Ana-lyse der betrieblichen Weiterbildung (Kurztitel: Ratsexpertise). Projektbeschreibung. Bonn, 4 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_20537.pdf ).+++Köpplinger, Bernd: Welche Betriebe in Deutschland sind weiterbildungsaktiv? Nutzung des CVTS-Datensatzes zur Analyse der betrieblichen Weiterbildung (Kurztitel: Ratsexpertise). Bonn, 16 S. (Down-load unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_20537.pdf ).

ART: gefördert BEGINN: 2005-10 ENDE: 2006-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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[129-F] Koval, Alla (Bearbeitung); Gemende, Marion, Prof.Dr. (Leitung):Kulturelle Vielfalt als Impuls für Entwicklung und Wachstum: Wertschöpfung durch Wert-schätzung

INHALT: Das Projekt der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen (KFHNW) wird am 7. Dezember 2006 in Dresden und am 13. Dezember 2006 in Köln mit der Konstituierung der Lern- und Arbeitsgruppen eröffnet. Erstmals nehmen dann je über 20 Mitglieder der in Dresden/ Sächsische Schweiz und Köln angesiedelten ProjektpartnerInnen, aus den Bereichen Wirtschaft/ Wirtschaftsverbände/ Beratung und Bildung/ Selbstorganisation, ihre Arbeit auf. Bis Ende 2007 werden beide Projektgruppen in Dresden und Köln Wertschöpfung durch Wertschätzung im lokalen Raum erproben. Grundannahme des Projekts ist, dass Integration keine einseitige Anforderung an MigrantInnen und Zuwanderer ist, sondern auch einen Im-puls an die deutsche Gesellschaft enthält, sich zu wandeln. Durch wertschätzende Formen und dialogorientierte Verfahren sollen bislang unterbewertete interkulturelle Basiskompeten-zen bei jungen Frauen mit Migrationshintergrund gezielt als Ressource für die Erschließung und Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen eingesetzt werden. Die Reflexions- und Projektarbeit der regionalen Arbeitsgruppen wird durch in interkultureller Arbeit und in Fragen der Prozessbegleitung erfahrene Expertinnen und Experten moderiert, die der Deut-schen Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) angehören. Die Akteurinnen und Akteure der Kölner und der Dresdner Projektgruppe werden das Verfahren Wertschöpfung durch Wert-schätzung (WdW) mit regionalem Bezug entwickeln und erproben. Der gesamte Entwick-lungsprozess wird durch die Katholische Fachhochschule NW in Kooperation mit der Evan-gelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH) wissenschaftlich begleitet und evalu-iert. Ansatz, Verlauf und erste Ergebnisse sollen im Europäischen Jahr für Chancengleichheit 2007 in einer vergleichenden Ost- West-Präsentation vorgestellt werden. Schließlich soll nach Projektabschluss in 2008 der Transfer des Ansatzes und seiner Philosophie auf andere interes-sierte Städte, Gemeinden und Landkreise ermöglicht werden. GEOGRAPHISCHER RAUM: Köln, Dresden, Sächsische Schweiz

METHODE: Responsive Evaluation mittels Beobachtung einer Lern- und Arbeitsgruppe (LAG), Interviews von TeilnehmerInnen an der LAG, einer Gruppendiskussion mit jungen Frauen mit Migrationshintergrund.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Schmidt-Koddenberg, Angelika; Schlich, Christina: Ressourcen und Bildungsorientierung in Zuwandererfamilien - Möglichkeiten für einen innovativen Pra-xisansatz in der Region. in: Gleich, Johann (Hrsg.): Familie heute - aktuelle Lage, Probleme Lösungsansätze. Schriftenreihe der KFH NW, Bd. 6. Opladen: Leske u. Budrich 2008 (im Er-scheinen).+++Schmidt-Koddenberg, Angelika; Schlich, Christina: Interkulturelle Kompetenz als Ressource für die Berufswahlorientierung von Mädchen und jungen Frauen mit Migrati-onshintergrund: Machbarkeitsstudie im Auftrag des BMFSFJ. Köln 2007. ARBEITSPAPIE-RE: Kulturelle Vielfalt als Impuls für Entwicklung und Wachstum: "Wertschöpfung durch Wertschätzung". Abschlussbericht für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Köln 2008, 174 S.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: Bundesministe-rium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (Lütticher Str. 1-3, 50674 Köln); Ar-beitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. (Semperstr. 2a, 01069 Dresden); Katholische Hoch-schule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln (Wörthstr. 10, 50668 Köln)

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KONTAKT: Leiterin (Tel. 0351-46902-48, Fax: 0351-47159-93, e-mail: [email protected]); Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[130-F] Manneke, Karin; Winter, Joachim (Bearbeitung):Evaluierung des Berufsorientierungsprogramms in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten (Pilotprojekt)

INHALT: Das Berufsorientierungsprogramm in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbil-dungsstätten ist ein Pilotprojekt des BMBF. Es fördert vorrangig die Berufsorientierung von Schülern und Schülerinnen ab der Klasse 8 von Schulen, die den Hauptschulabschluss anbie-ten. Ziel ist, die Quote der Abgänger und Abgängerinnen ohne Abschluss zu senken, das Nachholen des Hauptschulabschlusses zu erleichtern und die Zahl der Jugendlichen ohne ab-geschlossene Berufsausbildung zu verringern. In einer Evaluation wurde überprüft, ob die mit dem Programm verbundenen Erwartungen erfüllt werden, ob die Zielsetzung und der Res-sourceneinsatz in einem effektiven Verhältnis zueinander stehen und in welcher Weise dieses Verhältnis verbessert werden kann. Das Berufsorientierungsprogramm wurde mit Program-men Dritter abgeglichen und eine mögliche Verstetigung wurde geprüft. Der Schwerpunkt des Evaluationsdesigns lag auf der Erhebung der subjektiven Einschätzungen der Beteiligten und Betroffenen. Hierzu sah das weitgehend auf den Vorgaben des BMBF beruhende Evalua-tionskonzept vor, 1.000 Schüler und Schülerinnen zu befragen, Interviews mit 30 Lehrkräften zu realisieren, Besuche von Berufsbildungsstätten und Interviews mit Leitungs- und Fach-kräften durchzuführen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Manneke, Karin; Lippegaus-Grünau, Petra; Straif, Charlotte; Bieräugel, Roland; Nüchter, Oliver: Evaluierung des Berufs-orientierungsprogramms in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten. Eva-luationsbericht. Offenbach/ Frankfurt am Main: Inst. für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH/ Inst. für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Univ. Frankfurt am Main 2010, 144 S. (Download unter: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594-CA-5EDFCE72/kibb/100503_Evaluationsbericht_BOP.pdf ).+++Manneke, Karin; Winter, Joachim; Nüchter, Oliver: Evaluierung des Berufsorientierungsprogramms in überbetriebli-chen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten im Auftrag des BMBF. Präsentation und Dis-kussion von Ergebnissen und Empfehlungen. Offenbach/ Frankfurt am Main: Inst. für berufli-che Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik GmbH/ Inst. für Wirtschaft, Arbeit und Kultur, Zentrum der Goethe-Univ. Frankfurt am Main 2010, 20 S. (Download unter: www.kibb.de/cps/rde/xbcr/SID-3C5594CA-5EDFCE72/kibb/100503_Praesentation_Evalua-tionsergebnisse_BOP.pdf ).

ART: gefördert BEGINN: 2009-05 ENDE: 2010-01 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung

INSTITUTION: INBAS GmbH Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (Herrnstr. 53, 63065 Offenbach am Main)

KONTAKT: Manneke, Karin (e-mail: [email protected]); Winter, Joachim (e-mail: [email protected])

[131-F] Mehlis, Peter, Dr.; Mahlberg-Wilson, Elisabeth, Dipl.-Soz. (Bearbeitung); Quante-Brandt, Eva, Prof.Dr. (Leitung):"Bleib dran" - Duales System (Begleitforschung)

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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INHALT: Ziele: 1. Implementation von Beratungsprozessen in Q2-E-Pozesse im berufsbildenden Schulsystem; 2. Evaluation von Sozialstrukturen und Problemkonstellationen in dualer Be-rufsausbildung in handwerklicher Ausbildung im Betrieb und in der Schule; 3. Identifizierung von Beratungsanlässen und Analysen von Beratungsprozessen, Differenzierung anhand von Beratungsanlässen und -prozessen; 4. Analyse der Übergänge (WechslerInnenbewegungen) innerhalb und außerhalb eines Berufsbereiches; 5. Entwicklung einer Systematik für eine WechlerInnenstatistik.

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: keine An-gabe FINANZIERER: Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit -Eu-ropäischer Sozialfonds-; Land Freie Hansestadt Bremen Senator für Bildung und Wissen-schaft

INSTITUTION: Akademie für Arbeit und Politik an der Universität Bremen (Postfach 330440, 28334 Bremen)

KONTAKT: Mehlis, Peter (Dr. Tel. 0421-218-7797, e-mail: [email protected])

[132-F] Mucke, Kerstin; Schmitz, Santina (Bearbeitung); Münchhausen, Gesa (Leitung):Förderung der Kompetenzentwicklung in der Zeitarbeit

INHALT: Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, Erkenntnisse im Hinblick auf die Ausgestaltung der Kompetenzentwicklung für ZeitarbeitnehmerInnen zu gewinnen. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, wie das Lernpotenzial von Veränderungen gezielt zur Kompetenzent-wicklung der Erwerbstätigen genutzt werden kann. Es soll untersucht werden, inwiefern die Zeitarbeit so ausgestaltet werden kann, dass die Beschäftigten sich in der Arbeit qualifizieren können und diese neuen Qualifikationen dann gezielt genutzt werden (z.B. Entwicklung vom Hilfsarbeiter zur Fachkraft). Ziel ist es daher auch, herauszufinden, wie die erworbenen Kom-petenzen transparent gemacht werden können, da dies eine zwingende Voraussetzung für ihre Anerkennung ist.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Münchhausen, Gesa; Mucke, Kerstin; Schmitz, Santina: Förderung der Kompetenzentwicklung in temporären Erwerbsfor-men (Zeitarbeit und befristete Beschäftigung). Antragstext. Bonn 2003, 8 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_34104.pdf .+++Münchhausen, Gesa; Bruns-Schmitz, Santi-na; Krüger, Heinrich; Mucke, Kerstin: Förderung der Kompetenzentwicklung in temporären Erwerbsformen (Zeitarbeit und befristete Beschäftigung). Abschlussbericht. Bonn 2006, 21 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_34104.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2004-01 ENDE: 2005-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[133-F] Müller, Gaby, Dipl.-Päd.; Nöcker, Andrea, Dipl.-Päd.; Müller, Jens; Geiger, Verena; Kir-stein, Nicole (Bearbeitung); Amos, Karin, Prof.Dr.; Treptow, Rainer, Prof.Dr.; Stenger, Ursula, Prof.Dr.; Jerg, Jo, Prof.Dr.; Fröhlich-Gildhoff, Klaus, Prof.Dr. (Leitung):Berufsqualifizierung und Berufsfeld im Umbruch (Baden-Württembergischer Forschungs-verbund Frühpädagogik -BaWüFF-)

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INHALT: Das Forschungsvorhaben zielt auf das Handlungs- und Ausbildungsfeld der Frühpäd-agogik in seinen organisatorischen und personellen Dimensionen, sowie seinen subjektiven Bewältigungsformen hinsichtlich aktueller Veränderungsprozesse. Im Zentrum des Vorha-bens stehen drei Frageaspekte, die jeweils von einem Projektstandort schwerpunktmäßig ver-folgt werden: 1. Institutionen und Akteure in der Ausbildungsphase der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen: Implikationen für Studienangebote in der Frühpädagogik (Tübingen); 2. Durchlässigkeit und Bezug zwischen den unterschiedlichen Ausbildungs- und Studiengängen (Ludwigsburg); 3. Berufseinmündung des akademisch qualifizierten Personals (Freiburg). GEOGRAPHISCHER RAUM: Baden-Württemberg

METHODE: Tübingen: Quantitative Bestandsaufhebung: Fragebogenerhebung an Fachschulen für Sozialpädagogik und Berufsfachschulen für Kinderpflege, sowie in Einrichtungen für Kinder bis 6 Jahre. Qualitativ vertiefende Analyse: Leitfragengestützte Interviews mit Schüle-rinnen in der Ausbildungsphase zur ErzieherIn oder KinderpflegerIn, LehrerInnnen der Fach-schulen und frühpädagogischen Fachkräften in Einrichtungen für Kinder bis 6 Jahre. Frei-burg: Ziel des Teilprojekts ist es, den Prozess der Berufseinmündung und Kompetenzent-wicklung von Absolventinnen frühpädagogsicher Studiengänge in einem zu erfassen. Kombi-nationsdesign: a) Quantitativ: Fragebogenerhebung unter aller AbsolventInnen frühpädagogi-scher Studiengänge in Baden-Württemberg zu drei Zeitpunkten (t1 : Studienende; t2: 12 Mo-nate nach t1; t2: Projektende) und unter Anstellungsträgern (ein Zeitpunkt); b) Qualitativ: In-terviews mit AbsolventInnen, die nach dem Kriterium der Repräsentanz ausgewählt werden; vertieftes Erfassen der Kompetenzentwicklung bei einer Teilstichprobe zu zwei Zeitpunkten mit der Methode der "Dilemma-Situationen" (Fröhlich-Gildhoff, Nentwig-Gesemann & Pietsch). Ludwigsburg: Forschungs- und Evaluationsprojekt zur Durchlässigkeit im Bildungs-system. Anerkennung von Ausbildungszeiten an Fachschulen für Sozialpädagogik (Erziehe-rinnenausbildung) für Bachelor Studiengänge Frühkindliche Bildung und Erziehung. Ziel des Teilprojektes ist es, die Durchlässigkeit(-en) von der ErzieherInnenausbildung auf Fachschul-niveau zum Hochschulstudium der Frühkindlichen Bildung und Erziehung/ Frühpädagogik zu erforschen. Methodentriangulation: a) quantitativ: Erhebung und Auswertung der Anerken-nungsverfahren der baden-württembergischen Hochschulen von der Fachschul- zur Hoch-schulebene sowie ein Vergleich der Inhalte und Ziele der Rahmenrichtlinien zur ErzieherIn-nenausbildung mit den Modulen der Studiengänge aufstellen und auswerten; b) qualitativ: ExpertInneninterviews nach Erfahrungen und Bewertungen der Anerkennungsverfahren mit Dozierenden und Studierenden (20 Interviews pro Jahr); c) ggf. zusätzliche qualitative Ver-fahren zur Ermittlung von Kompetenzen. DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbei-ter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2010-01 ENDE: 2013-01 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Robert Bosch Stiftung GmbH; Land Baden-Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

INSTITUTION: Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Allgemeine Pädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen); Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft Abt. Sozialpädagogik (Münzgasse 22-30, 72070 Tübingen); Pädago-gische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, Insti-tut für Erziehungswissenschaft Abt. Frühkindliche Bildung und Erziehung (Reuteallee 46, 71634 Ludwigsburg); Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religionspädagogik (Bugginger Str. 38, 79114 Freiburg im Breisgau); Pädago-gische Hochschule Freiburg (Kunzenweg 21, 79117 Freiburg im Breisgau)

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soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

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[134-F] Müller-Tamke, Wolfgang (Bearbeitung); Ulmer, Philipp (Leitung):Anforderungen an Teletutorinnen und Teletutoren in der beruflichen Bildung

INHALT: Beim Online-Lernen ist vielfach eine personale Unterstützung erforderlich, um die Lernwirksamkeit zu erhöhen. Die Frage, welche Rollen und Funktionen das Bildungspersonal beim Online-Lernen übernimmt, wird jedoch nicht einheitlich beantwortet. Das zeigen schon die verschiedenen Bezeichnungen, die für diesen Personenkreis verwendet werden (Teletutor, Teledozenten, Teletrainer, E-Moderator usw.). Da es zu diesem Themenkomplex erst wenige empirische Untersuchungen gibt, zielt das Forschungsprojekt zunächst darauf ab, die relevan-ten Formen des betreuten netzgestützten Lernens in der beruflichen Bildung zu ermitteln und zu beschreiben. Auf dieser Grundlage sollen dann die Anforderungen an die Qualifikation von Teletutorinnen und Teletutoren ermittelt und Überlegungen zur Gestaltung von Qualifi-zierungskonzepten formuliert werden.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Ulmer, Philipp; Behrendt, Erich; Müller-Tamke, Wolfgang; Kel-ler, Katrin: Fachgespräch bestätigt erste Forschungsergebnisse Netzbasiertes Lernen - Anfor-derungen an das Bildungspersonal. Fachbeitrag im Internet. Bonn 2004. Download: www.-bibb.de/de/14488.htm . ARBEITSPAPIERE: Anforderungen an Teletutorinnen und Teletuto-ren in der beruflichen Bildung. Antragstext. 5 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/ at_34103.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (Tel. 0228-107-1413, email: [email protected])

[135-F] Oehlmann, Sylvia (Bearbeitung); Cloos, Peter, Prof.Dr. (Leitung):Vertikale Durchlässigkeit in der Ausbildung von Erzieherinnen in Niedersachsen

INHALT: Evaluation des Schulversuchs "Modularisierung der ErzieherInnenausbildung in Nie-dersachsen". Anrechnungsmodelle außerhochschulisch erworbener Kompetenzen entwickeln aufgrund gegenwärtiger hochschulischer Praxis (Kindheitspädagogik). Äquivalenzprüfung von Lernergebnissen der Fachschulausbildung für Erzieherinnen; forschungsbasierte Kom-munikation in den fach- und hochschulischen Raum. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nieder-sachsen sowie Hochschulstandorte in Deutschland

METHODE: summative Evaluation zu unterschiedlichen Zeitpunkten, um den Erfolg des Schul-versuchs zu messen; wissenschaftliche Begleitung in Form formativer Evaluation DATEN-GEWINNUNG: Qualitatives Interview (Studiengangsleiter, Experten). Standardisierte Befra-gung, schriftlich (SchülerInnen von 2 Fachschulen für Sozialpädagogik; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert BEGINN: 2009-03 ENDE: 2011-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung -NiFBE-; Land Niedersachsen Ministerium für Wissenschaft und Kultur

INSTITUTION: Universität Hildesheim, Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen der Stiftung Universität Hildesheim (Marienburger Platz 22, 31141 Hildesheim)

KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

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88 soFid Bildungsforschung 2010/2 4 Berufsbildung/Weiterbildung

[136-F] Petsch, Cordula, Dipl.-Gwl.; Norwig, Kerstin, Dipl.-Gwl. (Bearbeitung); Nickolaus, Rein-hold, Prof.Dr.phil. (Leitung):Förderung schwächerer Auszubildender des Handwerks in der schulischen Berufsausbil-dung

INHALT: Die gegenwärtige Situation im schulischen Teil der handwerklichen dualen Ausbil-dung ist gekennzeichnet durch große Heterogenität, qualitativ unterschiedliche betriebliche Unterstützungsstrukturen, erhebliche Varianzen und Probleme in der Motivationslage der Lernenden und nicht vernachlässigbare Anteile von Auszubildenden, die in ihrer Leistungs-entwicklung weit hinter den Zielen zurückbleiben. In dem Projekt "Förderung schwächerer Auszubildender des Handwerks in der schulischen Berufsausbildung" sollte geklärt werden, inwieweit verschiedene Förderansätze geeignet sind, zur Problemmilderung beizutragen. Hierbei wurden in längsschnittlichen Experimental-Kontrollgruppenvergleichen Effekte un-terschiedlicher pädagogischer Interventionen auf die Kompetenz- und Motivationsentwick-lung untersucht. Evaluiert wurden die folgenden drei Förderansätze: 1. Die Förderung der Le-sekompetenz mittels Reciprocal Teaching, 2. die Förderung der fachspezifischen Problemlö-sefähigkeit anhand computersimulierter elektrotechnischer Systeme und 3. die Förderung der beruflichen (bautechnischen) Fachkompetenz durch ein berufsbezogenes Strategietraining. Verbindendes und zentrales Element dieser drei Teilprojekte bildete jeweils die Förderung von metakognitiven und kognitiven Lernstrategien. ZEITRAUM: 2007-2009 GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Baden-Württemberg

METHODE: empirische Lehr-Lern-Forschung; Längsschnittuntersuchungen im Experimental-Kontrollgruppendesign DATENGEWINNUNG: Beobachtung, teilnehmend; Beobachtung, nicht teilnehmend (Stichprobe: 160; Berufsschüler/-innen 1. Ausbildungsjahr). Standardisier-te Befragung, schriftlich (Stichprobe: 550; Berufsschüler/-innen 1. Ausbildungsjahr). Feldar-beit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Petsch, C.; Ziegler, B.; Gschwendtner, T.; Abele, S.; Nickolaus, R.: Lesekompetenzförderung in der beruflichen Bildung. in: bwp@ Berufs- und Wirt-schaftspädagogik - online, 2008, Ausg. 14. Siehe unter: www.bwpat.de/ausgabe14/petsch_ etal_bwpat14.pdf (02-02-2010).+++Petsch, C.: Reciprocal Teaching - Implementierung einer Lesestrategieinstruktion in die berufliche Grundausbildung. in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (ZBW), 2009, H. 2, S. 198-220.+++Norwig, K.; Petsch, C.; Nickolaus, R.: Förderung lernschwacher Auszubildender - Effekte des berufsbezogenen Strategietrai-nings (BEST) auf die Entwicklung der bautechnischen Fachkompetenz. in: Zeitschrift für Be-rufs- und Wirtschaftspädagogik (ZBW), 2010, H. 2 (im Druck). ARBEITSPAPIERE: Norwig, K.; Petsch, C.; Nickolaus, R.: Förderung schwächerer Auszubildender des Handwerks in der schulischen Berufsausbildung. Projektabschlussbericht im Programm "Bildungsforschung" der Landesstiftung Baden-Württemberg 2010.+++Petsch, C.; Norwig, K.; Nickolaus, R.: För-derung schwächerer Auszubildender in der schulischen Berufsausbildung - Teilprojekt I: För-derung der Lesekompetenz. in: Tagungsband der Abschlussveranstaltung im Programm "Bil-dungsforschung" der Landesstiftung Baden-Württemberg. 2009, S. 77-86.+++Nickolaus, R.; Geißel, B.: Förderung schwächerer Auszubildender in der schulischen Berufsausbildung - Teilprojekt II: Förderung der fachspezifischen Problemlösefähigkeit in der elektrotechnischen Grundbildung. in: Tagungsband der Abschlussveranstaltung im Programm "Bildungsfor-schung" der Landesstiftung Baden-Württemberg. 2009, S. 87-96.+++Petsch, C.; Norwig, K.; Nickolaus, R.: Förderung schwächerer Auszubildender in der schulischen Berufsausbildung - Teilprojekt III: Kombinierte Förderung berufsfachlicher und mathematischer Kompetenzen.

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in: Tagungsband der Abschlussveranstaltung im Programm "Bildungsforschung" der Landes-stiftung Baden-Württemberg. 2009, S. 97-108.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: Landesstiftung Baden-Württemberg gGmbH FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaft und Psychologie Abt. Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik (Geschwister-Scholl-Str. 24D, 70174 Stuttgart)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0711-6858-3186, e-mail: [email protected])

[137-L] Pilz, Matthias (Hrsg.):Modularisierungsansätze in der Berufsbildung: Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Großbritannien im Vergleich, Bielefeld: Bertelsmann 2009, 190 S., ISBN: 978-3-7639-4218-3

INHALT: "Der Sammelband bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Stand der Mo-dularisierung in der Berufsbildung nach zwanzig Jahren bildungspolitischer Diskussion. Hier-zu werden die Modularisierungsbewegungen von vier europäischen Ländern aufgezeigt und abschließend miteinander verglichen. Auf der einen Seite werden Deutschland, Österreich und die Schweiz betrachtet. Diese Länder haben ähnliche Berufsbildungssysteme und bieten somit eine gute Vergleichsbasis. Auf der anderen Seite bildet Großbritannien wegen einer umfassenderen, strikteren Modularisierung einen erfahrungsreichen Gegensatz. Die verschie-denen Systeme werden durch je zwei Beiträge vorgestellt: Der theoretische Ansatz stellt die Modularisierungsdiskussion im jeweiligen Land vor, während der praxisorientierte Teil den Schwerpunkt auf die konkrete Umsetzung und exemplarische Beschreibung legt. Abschlie-ßend werden die Länderansätze gegenübergestellt und generelle Erkenntnisse zur Modulari-sierung in der Berufsbildung abgeleitet." (Autorenreferat). Inhalt: Matthias Pilz: Einführung: Modularisierung, ein facettenreiches Konstrukt als Heilsbringer oder Teufelszeug (7-20); Dietmar Frommberger: Theorie Deutschland: Formen der curricularen Standardisierung und Differenzierung in der beruflichen Bildung in Deutschland (21-34); Heinz Rulands: Praxis Deutschland: Flexibilisierung und Differenzierung in der Berufsausbildung (35-58); Peter Schlögl und Franz Gramlinger: Theorie Österreich: Module ohne Modularisierung - praxeolo-gische und ordnungspolitische Strickmuster einer Berufsbildungsinnovation (59-70); Sabine Tritscher-Archan: Praxis Österreich: Modularisierung der österreichischen Lehrberufe (71-82); Philipp Gonon: Theorie Schweiz: Modularisierung als Transformationsperspektive (83-94); Res Marty: Praxis Schweiz: Das schweizerische Baukastenmodell - eine bildungspoliti-sche und pädagogische Herausforderung (95-111); Thomas Deißinger: Theorie UK: Modula-risierung im angelsächsischen Kulturraum - bildungspolitische Ausgangslagen und strukturel-le Umsetzungen in Großbritannien (113-131); Hubert Ertl: Praxis UK: New departure or just more of the same? - Unitisierung in 14-19 Diplomas in England (133-151); Matthias Pilz: Abschluss: Vier Länder, vier Modularisierungsansätze - Ein Vergleich und die Ableitung per-spektivischer Konsequenzen (153-187).

[138-F] Quante-Brandt, Eva, Prof.Dr. (Leitung):Quantitative Auswertung zur Qualität und Zufriedenheit Auszubildender in dualer Berufs-ausbildung

INHALT: keine Angaben

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ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2006-01 ENDE: 2008-12 AUFTRAGGEBER: keine An-gabe FINANZIERER: Institution; BaGiS

INSTITUTION: Akademie für Arbeit und Politik an der Universität Bremen (Postfach 330440, 28334 Bremen)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0421-218-3395, Fax: 0421-218-4415, e-mail: [email protected])

[139-F] Schapfel-Kaiser, Franz, Dr.; Schute, Christel (Bearbeitung); Zimmermann, Hildegard, Dr. (Leitung):Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) - im Kontext lebensbeglei-tenden Lernens

INHALT: Die Qualifizierung älterer Beschäftigter ist in den letzten Jahren aufgrund des demo-grafischen Wandels immer mehr zu einer bildungspolitischen Forderung geworden. Die Zu-nahme des Anteils älterer Beschäftigter scheint zwangsläufig einen Qualifizierungsbedarf nach sich zu ziehen. Ausgehend von dieser Annahme sollten in dem Forschungsprojekt Vor-schläge für die Gestaltung spezieller Weiterbildungsangebote für Ältere entwickelt werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts führen jedoch zu einer Relativierung dieses Ansatzes. Die Kompetenzen Älterer werden in den befragten Betrieben sehr geschätzt. Problemlagen, an denen Weiterbildungsansätze für ältere/ erfahrene Mitarbeiter ansetzen, sind nicht altersbe-dingt, sondern Ergebnis einer bestimmten berufsbiografischen und generationsspezifischen Entwicklung. Es handelt sich z.B. um Motivationseinbrüche oder Unzufriedenheiten aufgrund von Stagnationen im betrieblichen Berufsverlauf, um einen generationsspezifischen Nachhol-bedarf z.B. in neuen Technologien oder Präsentationstechniken oder um eine im Berufsver-lauf entstandene Weiterbildungsdistanz, deren Ursache weniger auf der mangelnden Motiva-tion der älteren Beschäftigten beruht als in der Organisation und Gestaltung der Arbeitsplätze begründet ist, die ein Weiterlernen nicht immer notwendig machen. Spezielle Weiterbil-dungsangebote für Ältere sind notwendig, solange es wegen einer aufgrund des Alters unsi-cheren betrieblichen Beschäftigungs- und Entwicklungsperspektive Lern-, Motivations- und Karriereabbrüche gibt. Das langfristige Ziel muss jedoch darin bestehen, durch eine betriebli-che Sicherung der Kontinuität des Lernens und eine Personalpolitik, die auch älteren Mitar-beitern eine betriebliche Perspektive eröffnet, spezielle Maßnahmen für Ältere überflüssig zu machen.

METHODE: Schriftliche Befragung von Personalverantwortlichen/ Betriebsinhabern (branchen- und betriebsgrößenübergreifend) in Hinblick auf Qualifizierungsnotwendigkeiten und -ansät-ze für ältere Arbeitnehmer (interne und externe Angebote). Auf der Grundlage dieser Befra-gung erfolgt die Auswahl von Betrieben, in denen vertiefende Fallstudien durchgeführt wer-den. Fallstudien in Betrieben, die entweder Weiterbildungsangebote speziell für ältere Arbeit-nehmer machen bzw. deren Lernbedürfnisse bei ihren Weiterbildungsangeboten berücksichti-gen: leitfadengestützte Interviews mit älteren Arbeitnehmern und Personalverantwortlichen bzw. Betriebsinhabern, Betriebsräten und Weiterbildnern bezogen auf Anforderungen an und Erfahrungen mit Weiterbildungsangeboten für ältere Arbeitnehmer. Sachverständigengesprä-che mit Wissenschaftlern und Weiterbildnern, die sich wissenschaftlich oder praktisch mit der Weiterbildung älterer Arbeitnehmer beschäftigt haben.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zimmermann, Hildegard; Schapfel-Kaiser, Franz; Schulte, Christel: Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsle-ben (WeisE) - im Kontext lebensbegleitenden Lernens. Antragstext. Bonn 2006, 6 S. Down-

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load: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_34106.pdf .+++Dies.: Weiterbildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) - im Kontext lebensbegleitenden Lernens. Zwischenbericht. Bonn 2005, 6 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_34106.pdf .+++ Dies.: Weiter-bildungskonzepte für das spätere Erwerbsleben (WeisE) - im Kontext lebensbegleitenden Lernens. Zwischenbericht. Bonn 2008, 27 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/ eb_34106.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2004-04 ENDE: 2006-09 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Institution (e-mail: [email protected])

[140-L] Schlömer, Tobias:Berufliches Handeln und Kompetenzen für nachhaltiges Wirtschaften: ein Referenzmodell auf der Grundlage theoretischer und empirischer Explorationen, (Schriften zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bd. 6), Mering: Hampp 2009, XVI, 407 S., ISBN: 978-3-86618-408-4

INHALT: "Die Gestaltung ökologisch und sozio-kulturell verantwortlicher Wirtschaftsstile stellt die zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts dar. Der beruflichen Bildung kommt hier-bei eine Schlüsselrolle zu: Sie sollte aufzeigen, wie Menschen in beruflichen Handlungsdo-mänen eingebunden und befähigt werden können, betriebliche Prozesse nachhaltigen Wirt-schaftens kompetent mitzugestalten. Obgleich Themen nachhaltigen Wirtschaftens den ge-sellschaftlichen Diskurs, die Politik und die Unternehmenspraxis erreicht haben, bestehen in Forschung und Praxis der nachhaltigkeitsorientierten Berufsbildung noch große Defizite. So ist erstens unklar, welches Verständnis und welche Beschreibung von nachhaltigem Wirt-schaften als Referenz für die berufliche Bildung heranzuziehen sind. Zweitens liegen kaum Erkenntnisse zu den Möglichkeiten und Freiheitsgraden vor, über die einzelne Mitarbeiter/in-nen-Gruppen verfügen sollten, um an Nachhaltigkeitsprozessen mitwirken zu können. Drit-tens ist ungeklärt, welche Lernangebote einzelnen Mitarbeiter/innen-Gruppen unterbreitet werden könnten. Ferner liegt viertens keine schlüssige Argumentation dazu vor, welche Kom-petenzen für nachhaltiges Wirtschaften zu befördern sind. In der vorliegenden Publikation werden diese vier Forschungsfelder zunächst theoretisch-analytisch bearbeitet. Dabei wird eine sozialtheoretische Perspektive auf berufliches Handeln und eine konstruktivistische Sichtweise auf berufliches Lernen entfaltet. Als erstes Resultat ergibt sich ein Entwurf für ein vierdimensionales Referenzmodell, der in einer Fallstudie mittels qualitativer Interviews und Dokumentenanalysen empirisch-explorativ angewandt, überprüft und weiterentwickelt wird. Anhand des ausdifferenzierten Referenzmodells werden schließlich für unterschiedliche Handlungsdomänen Empfehlungen zur Gestaltung einer Berufsbildung für nachhaltiges Wirt-schaften abgeleitet." (Autorenreferat)

[141-F] Schmidthermes, Sabine, Dipl.-Päd.; Holle, Jörg, Dipl.-Päd. (Bearbeitung); Brohm, Mi-chaela, Prof.Dr.phil.; Zillien, Christine, Dipl.-Sportlehrer (Leitung):HORUS - Sozialkompetenz-Trainer-Ausbildung für Lehrer

INHALT: Forschungsfrage: Schulen haben einen Auftrag zur Vermittlung fachlicher und persön-lichkeitsbildender Kompetenzen. Zentrales Element der Persönlichkeitsentwicklung ist die Förderung sozialer Kompetenzen (Empathie, Konfliktlösefähigkeit, Kooperationsfähigkeit

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u.a.), da diese dazu verhelfen, den gesellschaftlichen und individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden (Handeln im Kontext von Globalisierung und Modernisierung, Verwirklichung ei-ner individuellen, psychisch und physisch unbeeinträchtigten, sozial und arbeitsmarktlich in-tegrierten Lebensgestaltung). Trotz eines klaren bildungspolitischen Bekenntnisses zur Sozi-alkompetenzvermittlung tritt die diesbezügliche Forschung angesichts der Debatte um die fachbezogenen Leistungen im schulpädagogischen Diskurs in den Hintergrund. Das For-schungsprojekt geht aufgrund der Daten aus einer experimentellen Vorstudie (N=367) der Frage nach, wie soziale Kompetenzen von Jugendlichen im institutionellen Rahmen (Schule, aber auch Betrieb) nachhaltig gefördert werden können. Forschungsstand: Sozialkompetenz ist ein Subkonstrukt des theoretischen Konstrukts "Kompetenz". Dem von uns gewählten So-zialkompetenzansatz liegt daher das allgemeine Kompetenzkonzept Franz E. Weinerts (2001) sowie das von DuBois/Felner stammende "Quadripartite Model of Social Competence" (1996/2006) zu Grunde, welches ganzheitlich soziale Kompetenzen durch die miteinander verbundenen Elemente der "cognitive skills and abilities", "behavioral skills", "emotional competencies" und "motivational and expectancy sets" (ebd., S. 126)) definiert. Ein Großteil der Literatur zur Entwicklung sozialer Kompetenz stammt aus der Pädagogischen Psycholo-gie (Roth 1966/1971; Silbereisen 1998; Tausch 2005), der Klinischen Psychologie (Hinsch/ Pfingsten 2002; Petermann/ Petermann 1992) sowie der Organisations- und Personalpsycho-logie (Erpenbeck/ von Rosenstiel 2003; Kanning 2005), während sich die erziehungswissen-schaftliche Forschung vorrangig mit der Entwicklung fachlicher Kompetenzen befasst (vgl. Ingenkamp/ Lissmann 2005). Innerhalb größerer Untersuchungen zu Effekten des Unterrichts spielt die Sozialkompetenzentwicklung eine untergeordnete Rolle (z.B. Weinert/Helmke 2001 sowie Baumert/ Artelt/ Klieme u.a. 2003). Experimentelle, schulbezogene Studien fehlen bis-her weitgehend. Im Kontext dieses Forschungsprojekts werden die sozialen Kompetenzen von Lehrpersonen aller allgemein bildenden Schulformen sowie derer Schüler/innen qualita-tiv und quantitativ erhoben. ZEITRAUM: 2008-2012 GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-land-Pfalz/ Region Trier

METHODE: Methodik: Das Projekt wird als experimentelle Längsschnittstudie mit 132 Lehrer/innen und ca. 3.000 Schüler/innen von Hauptschulen, Realschulen (plus), Gymnasien und Förderschulen in der Region Trier durchgeführt. Das Forschungsdesign ist als randomi-siertes Kontrollgruppendesign mit drei Messzeitpunkten angelegt, die jeweils im Abstand von neun Monaten liegen. Das Messinstrument wurde im Rahmen einer Vorstudie validiert. Die Intervention selbst bezieht sich auf die Ausbildung von Lehrer/innen zu Sozialkompetenztrai-ner/innen. Dabei werden diesen ca. 60 Modelle, die zur Entwicklung sozialer Kompetenzen hilfreich sind, kooperationsbezogene Interventionen und selbst- bzw. verhaltensbezogene Re-flexionsmethoden vermittelt, die dann in den Fachunterricht integriert werden sollen. Meth.: qualitative Erhebungen validieren die quantitativ erhobenen Daten. Theor.: Transfereffekte überfachlicher Kompetenzen von Lehrern zu Schüler/innen. Untersuchungsdesign: Panel DA-TENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, schriftlich (Stichprobe: 132/ 3.000; Lehrer/in-nen/ Schüler/innen; Auswahlverfahren: Quota). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Pro-jekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: S. unter: www.uni-trier.de/in-dex.php?id=24433 .

ART: Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2008-10 ENDE: 2012-08 AUFTRAGGEBER: nein FI-NANZIERER: Nikolaus Koch Stiftung

INSTITUTION: Universität Trier, FB I, Fach Pädagogik Abt. Bildungswissenschaften II Empiri-sche Lehr-Lern-Forschung und Didaktik (Universitätsring 15, 54286 Trier)

KONTAKT: Brohm, Michaela (Prof.Dr. Tel. 0651-201-2377, e-mail: [email protected])

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[142-F] Schmitt, Helmut (Bearbeitung); Seyfried, Brigitte (Leitung):Berufsausbildungsvorbereitung in Betrieben

INHALT: Seit 2003 sind Berufsausbildungsvorbereitung und Qualifizierungsbausteine im Be-rufsbildungsgesetz (BBiG) verankert. Im Juni 2004 wurde das Sonderprogramm Einstiegs-qualifizierung (EQJ) als Unterpunkt des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräf-tenachwuchs in Deutschland - befristet für zunächst drei Jahre - vereinbart. In diesem Pro-gramm wurden auch vergleichbare Berufseinstiegsangebote der Wirtschaft in der Berufsaus-bildungsvorbereitung im Sinne des BBiG gefördert. Die hierbei zu fördernde Zielgruppe sind lernbeeinträchtigte oder sozial benachteiligte Personen, die während der Maßnahme durch umfassende sozialpädagogische Betreuung und Unterstützung begleitet werden müssen (Para-graph 68 (1) BBiG). Die Förderung der sozialpädagogischen Betreuung kann bei den Arbeits-agenturen beantragt werden. Das Projekt, verstanden als erkundende Studie, hatte zum Ziel, durch telefonische Interviews Informationen zur konkreten Gestaltung der Berufsausbil-dungsvorbereitung in Betrieben, vor allem aber zur Zusammenarbeit mit der sozialpädagogi-schen Betreuung und zum Einsatz von Qualifizierungsbausteinen zusammenzutragen und zu bündeln bzw. zu systematisieren. Durch die zum 01.10.2007 erfolgte vierte Änderung im Dritten Sozialgesetzbuch (SGB III) wurden die sozialpädagogische Betreuung und die organi-satorische Unterstützung betrieblicher Ausbildungsvorbereitung (und Ausbildung) zugunsten von lernbeeinträchtigten oder sozial benachteiligten Jugendlichen neu geregelt. GEOGRA-PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Der Adressenzugang zu den Betrieben erfolgte über die Bundesagentur für Arbeit (BA). Von der BA wurden die Daten der Betriebe erbeten, die eine Förderung der sozialpäd-agogischen Betreuung nach Paragraph 421m SGB III beantragt und erhalten haben. Bis No-vember 2006 wurden dem BIBB in zwei Lieferungen insgesamt 370 Betriebsanschriften in-klusive Telefonnummer von der BA überlassen. Nach vorgenommenen Reduzierungen und aufgrund eigener Recherchen und Informationen vonseiten mancher Firmen neu hinzugekom-menen Adressen verblieben 320 zu befragende Betriebe. Zu Beginn wurden acht Fallstudien durchgeführt, die dazu dienten, detaillierte Informationen vonseiten der Betriebe zu erhalten und die ausgewählten Fragenkomplexe zu vertiefen. Die Ergebnisse dieser Fallstudien wur-den in einen Fragebogen eingearbeitet, der bei fünf Betrieben einem Pretest unterzogen wur-de. Zusätzlich zum Betriebsfragebogen wurde ein Fragebogen entwickelt, der Auskunft über die Jugendlichen geben sollte (z.B. Alter, Schulabschluss, Migrationshintergrund, Berufs-schulbesuch, Probleme des/ der Jugendlichen, Kontaktaufnahme) und dessen Daten vom Be-trieb erfragt wurden. Um eine möglichst hohe Teilnahmequote zu erreichen, wurde die telefo-nische Befragungsmethode gewählt. Das Interview war auf ca. 20 Minuten angelegt. Die ge-schlossenen, standardisierten Fragen des Telefoninterviews wurden SPSS-gestützt ausgewer-tet, die offenen Fragen in Kategorien zusammengefasst. 65 Betriebe konnten im Laufe der Befragung, die Ende Januar 2007 begann, aus unterschiedlichen Gründen nicht interviewt werden, z.B. durch Insolvenzen, kein Interesse am Thema, keine Zeit, kein Ansprechpartner von früher mehr da, schlechte Erfahrungen gemacht und nicht mehr bereit, weiter Zeit zu in-vestieren, Jugendliche/r kam erst gar nicht bzw. ist nur 1-2 Wochen in der Maßnahme gewe-sen, sodass die Fragen nicht beantwortet werden konnten.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Seyfried, Brigitte; Schmitt, Helmut; Keck, Brigitte: Berufsausbildungsvorbereitung in Betrieben. Abschlussbericht. Bonn: BIBB 2008, 14 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_34201.pdf .+++Seyfried, Brigitte; Schmitt, Helmut; Keck, Brigitte: Berufsausbildungsvorbereitung in Be-trieben. Zwischenbericht. 3 S. (Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_34201.pdf ).++

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+Berufsausbildungsvorbereitung in Betrieben. Projektvorlage. 11 S. (Download: www2.bib b.de/tools/fodb/pdf/at_34201.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2008-03 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-1308, Fax: 0228-107-2973, e-mail: [email protected])

[143-F] Schmitt, Helmut (Bearbeitung); Seyfried, Brigitte (Leitung):Betriebliche Berufsausbildungsvorbereitung: Chancen und Bedingungen

INHALT: Für Jugendliche und junge Erwachsene, die den Übergang von der Schule in eine Be-rufsausbildung nicht oder nicht im ersten Schritt schaffen, soll die neu im Berufsbildungsge-setz verankerte Verzahnung von Berufsausbildungsvorbereitung und Berufsausbildung besse-re Chancen schaffen. Mit diesem Schritt wird auch Betrieben die Gelegenheit gegeben, Be-rufsausbildungsvorbereitung durchzuführen. Die Vermittlung von Grundlagen für den Erwerb beruflicher Handlungsfähigkeit kann insbesondere durch inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Lerneinheiten (Qualifizierungsbausteine) erfolgen. Ziel des Projektes ist es zum einen, zu er-fragen, unter welchen Bedingungen sich Betriebe an der Berufsausbildungsvorbereitung be-teiligen werden und zum anderen ihre Motive und den Informationsbedarf zur Durchführung einer solchen Maßnahme zu ermitteln. Außerdem sollen Vorschläge zur Planung und Durch-führung der Berufsausbildungsvorbereitung mit Hilfe des Konzeptes der Qualifizierungsbau-steine vorgelegt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auch bei den Möglichkei-ten und Grenzen des Einsatzes von Qualifizierungsbausteinen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Seyfried, Brigitte: Berufsausbildungsvorbereitung und Qualifizie-rungsbausteine. in: BWP Sonderheft: Jugendliche in Ausbildung bringen, 2003, S. 21-23. ARBEITSPAPIERE: Betriebliche Berufsausbildungsvorbereitung: Chancen und Bedingun-gen. Antragstext. 6 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_33101.pdf .+++Seyfried, Brigitte; Schmitt, Helmut: Betriebliche Berufsausbildungsvorbereitung: Chancen und Bedin-gungen. Zwischenbericht. 3 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_33101.pdf .+++Dies.: Betriebliche Berufsausbildungsvorbereitung: Chancen und Bedingungen. Abschluss-bericht. Bonn 2005, 6 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_33101.pdf .

ART: keine Angabe BEGINN: 2003-07 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

[144-F] Schönfeld, Gudrun; Walden, Günter, Dr.; Wenzelmann, Felix (Bearbeitung); Pfeifer, Ha-rald Ulrich (Leitung):Kosten und Nutzen der betrieblichen Berufsausbildung

INHALT: Zur Sicherung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft und der Zukunftschancen der Ju-gendlichen leistet die duale Berufsausbildung in Deutschland einen wichtigen Beitrag. Für einen Großteil der Jugendlichen ermöglicht sie den Zugang zu einer qualifizierten Fachkräfte-tätigkeit und schafft eine wesentliche Grundlage für das lebensbegleitende Lernen. Auch für die Betriebe hat die duale Berufsausbildung nach wie vor eine bedeutende Rolle zur Siche-rung des Fachkräftenachwuchses und zum Erhalt ihrer Innovationsfähigkeit. Auf gesellschaft-

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licher Ebene ist die duale Berufsausbildung ein wichtiges Element zur Bewältigung des sozia-len und wirtschaftlichen Wandels. Um gegen eine möglicherweise nachlassende Attraktivität des dualen Systems für die Betriebe anzugehen, sind Informationen zu den Kosten und dem Nutzen von elementarer Bedeutung, denn die erwartete Kosten-Nutzen-Relation der Ausbil-dung ist ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für das betriebliche Ausbildungsplatzangebot. Je günstiger das Verhältnis von Kosten und Nutzen der betrieblichen Ausbildung aus Sicht der Unternehmen ausfällt, umso eher dürften diese bereit sein, in die berufliche Ausbildung zu investieren. Um die Kosten und den Nutzen der betrieblichen Berufsausbildung zu ermit-teln, werden in diesem Forschungsprojekt etwa 3.000 Ausbildungsbetriebe befragt. Parallel wird eine Befragung von nichtausbildenden Betrieben durchgeführt. Gegenstand dieser Be-fragung sind u.a. die in diesen Betrieben angewandten Qualifizierungs- und Rekrutierungs-strategien und Gründe für die Nichtausbildung. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepu-blik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Pfeifer, Harald; Schönfeld, Gudrun; Walden, Günter; Wenzelmann, Felix: Kosten und Nutzen der betrieblichen Berufs-ausbildung. Antragstext. Bonn: BIBB 2007, 16 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_21203.pdf .+++Pfeifer, Harald; Dionisius, Regina; Schönfeld, Gudrun; Walden, Günter; Wenzelmann, Felix: Kosten und Nutzen der betrieblichen Berufsausbildung. Abschlussbe-richt. Bonn: BIBB 2009, 32 S. Siehe unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_21203.pdf .+++Pressemitteilung vom 02.04.2009. Siehe unter: www.bibb.de/de/51166.htm .+++Pressemit-teilung vom 12.08.2009. Siehe unter: www.bibb.de/de/52026.htm .+++Pressemitteilung vom 23.09.2009. Siehe unter: www.bibb.de/de/52335.htm .+++Wenzelmann, Felix; Schönfeld, Gudrun; Pfeifer, Harald; Dionisius, Regina: Betriebliche Berufsausbildung: Eine lohnende In-vestition für die Betriebe. Ergebnisse der BIBB-Kosten- und Nutzenerhebung 2007. in: BIBB Report Forschungs- und Arbeitsergebnisse aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung, 8, 2009, 12 S. Siehe unter: www.bibb.de/dokumente/pdf/a12_bibbreport_2009_08.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2006-10 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: Institution

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiter (e-mail: [email protected])

[145-F] Schwerin, Christine (Bearbeitung); Bethscheider, Monika, Dr. (Leitung):Anforderungen an Trainerinnen/ Trainer in der beruflichen Weiterbildung von Lerngrup-pen mit Teilnehmenden deutscher und ausländischer Herkunft - Grundlagen einer Zusatz-qualifikation

INHALT: Durch einen Vergleich der Erfahrungen und Einschätzungen von Trainer/innen aus Lehrgängen mit Teilnehmenden teils deutscher, teils ausländischer Herkunft mit solchen, die ausschließlich von Teilnehmenden deutscher Herkunft besucht werden, sollen mögliche Qua-lifikationsanforderungen an das Lehrpersonal ermittelt werden, die in der beruflichen Weiter-bildung gemischter Gruppen besonders wichtig sind. Die Studie will Aufschluss darüber ge-ben, ob es typische Situationen, Schwierigkeiten fachlicher, organisatorischer oder sozialer Art und/ oder Konflikte gibt, die in diesen Lerngruppen wiederkehrend auftauchen und wel-che Kenntnisse und Fähigkeiten Trainerinnen/ Trainer brauchen, um darauf angemessen rea-gieren zu können. In diesen Zusammenhang gehören Fragen wie: Inwiefern ist die Lernsitua-tion im Kurs abhängig von der Teilnehmerstruktur? Gibt es unterschiedliche "Mentalitäten" der Lernenden und wenn ja: Wie reagieren Trainer/innen darauf? Wie nehmen sie Teilneh-

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mer/innen wahr, die den Kurs in Deutsch als Zweitsprache absolvieren und stellen sie sich darauf ein? Wünschen sie sich Unterstützung für ihre Arbeit und wenn ja: in welcher Form? Ziel des Projektes ist es, spezielle Anforderungen zu ermitteln, die an Trainerinnen/ Trainer in der beruflichen Weiterbildung von Lerngruppen mit Teilnehmenden unterschiedlicher Her-kunft gestellt werden. Auf dieser Grundlage kann ein Qualifizierungskonzept für das Lehrper-sonal in der beruflichen Weiterbildung gemischter Lerngruppen erstellt werden. Vermittelt über die Fortbildung des Lehrpersonals wird eine stärkere Einbeziehung von Migrantinnen und Migranten in die Regelangebote der beruflichen Weiterbildung unterstützt. GEOGRA-PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bethscheider, Monika; Schwerin, Christine: Anforderungen an Trainerinnen/Trainer in der beruflichen Weiterbil-dung von Lerngruppen mit Teilnehmenden deutscher und ausländischer Herkunft - Grundla-gen einer Zusatzqualifikation. Projektbeschreibung. Bonn, 6 S. (Download unter: www2.bib-b.de/tools/fodb/pdf/at_24101.pdf ).+++Bethscheider, Monika; Schwerin, Christine: Anforde-rungen an Trainerinnen und Trainer in der beruflichen Weiterbildung von Lerngruppen mit Teilnehmenden unterschiedlicher Herkunft. Zwischenbericht. Bonn, 10 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/zw_24101.pdf ).+++Bethscheider, Monika; Schwerin, Christi-ne: Anforderungen an Trainerinnen und Trainer in der beruflichen Weiterbildung von Lern-gruppen mit Teilnehmenden deutscher und ausländischer Herkunft - Grundlagen einer Zu-satzqualifikation. Abschlussbericht. Bonn, 15 S. (Download unter: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/eb_24101.pdf ).

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2003-01 ENDE: 2005-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Leiterin (Tel. 0228-107-1229, e-mail: [email protected])

[146-L] Seitter, Wolfgang (Hrsg.):Professionalitätsentwicklung in der Weiterbildung, (VS research), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 248 S., ISBN: 978-3-531-16643-8

INHALT: "Der Sammelband fokussiert Professionalitätsentwicklung in einer dreifachen Perspek-tive. Inhaltlich wird Professionalitätsentwicklung in einer synchronen und diachronen Dimen-sion verortet: einerseits als aufgabenbezogene Tätigkeitserweiterung in den unterschiedlichs-ten Feldern der Weiterbildung und des Lernens Erwachsener, andererseits als individuelle, berufsbiographisch verankerte Kompetenzaufschichtung und Reflexionsorientierung. Metho-disch wird Professionalitätsentwicklung in den einzelnen Beiträgen als Kombination von For-schungs- und Gestaltungsaufgabe akzentuiert: als empirisch abgesicherte Beobachtung und Analyse von Veränderungsprozessen und als feldbezogener Entwicklungsimpetus zur Opti-mierung einer bestehenden Praxis. Selbstreflexiv gewendet ist der vorliegende Band schließ-lich selbst eine Form kollektiver wissenschaftsbezogener Professionalitätsentwicklung seiner Autorinnen und Autoren im Sinne einer kontinuierlichen inhaltsbezogenen Reflexionspraxis und publikationsbezogenen Schreibbegleitung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wolf-gang Seitter: Professionalitätsentwicklung als aufgabenbezogene Tätigkeitserweiterung und berufsbiographische Kompetenzaufschichtung: Ein Aufriss (11-16); Spezifizierung und Er-weiterung erwachsenenpädagogischer Tätigkeitsprofile: Regine Mickler: Netzwerkmanage-ment: Funktionale oder professionelle Aufgabe von Weiterbildnern und Weiterbildnerinnen? (19-36); Timm C. Feld: Organisationspädagogische Entwicklungsförderung als (neues) Ele-

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ment des Leitungshandelns in der Erwachsenenbildung (37-53); Kerstin Ritz: Personalent-wicklung zwischen Unternehmens- und Lernkultur: Betriebliche Bildung als Kulturarbeit? (55-70); Sandra Habeck: Freiwilligenmanagement: Professionelle Leitung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen (71-93); Uwe Feldbusch: Selbstlernarchitekturen in der Volkshochschu-le: Konzeption, Umsetzung und Evaluation eines Kursprojektes (95-115); Lea Kollewe: Lern-beratung: Begründungskontexte, Einflussgrößen und konstituierende Merkmale (117-134); Sebastian Berens: Zwischen Unterricht, Akquisition und Organisation: Zum Tätigkeitsprofil freiberuflicher Kursleiter (135-145); Professionalitätsentwicklung zwischen Habitusformati-on, Fortbildung und Selbstreflexion: Iris Männle: Erziehungswissenschaftliche Praktika als (ungenutzte) Professionalisierungsressource (149-170); Jörg Schwarz: Bildungsmanagement, Pädagogik, Wissenschaft: Referenzpunkte der (beruflichen) Sozialisation von Erwachsenen-bildnerInnen (171-185); Susanne Kraft, Wolfgang Seitter: Zwischen normativer Vorgabe und individueller Profilierung: Professionalitätsentwicklung im Spannungsfeld von politischen, verbandlichen und individuellen Interessen (187-203); Christine Hartig: Berufliche Selbstbe-schreibung als berufskulturelle Selbstaufklärung (205-231); Klaus Meisel: Professionalitäts-entwicklung aus Sicht der Weiterbildungsorganisation: Ein Ausblick (233-246).

[147-F] Steinert, Margit, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.ha-bil. (Betreuung):Muster von Lernprozessen in Biografien Erwachsener mit kaufmännischen Berufen

INHALT: Durch seine Berufstätigkeit konfrontiert will der Autor mit Lernwiderständen in der in-stitutionellen kaufmännischen Aus- und Weiterbildung den Fragen nachgehen, wie sich Lern-prozesse entwickeln, wie Personen das Desinteresse am formellen Lernen überwinden und wie von den Informanten die eigene biografische Entwicklung bewertet wird. GEOGRAPHI-SCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland

METHODE: Grundlage bilden autobiografisch-narrative Interviews mit 20 bis 25 weiblichen und männlichen Personen, 18 bis ca. 55 Jahre alt, die eine kaufmännische Ausbildung absolvieren oder in einem adäquaten Beruf arbeiten, eingeschlossen Arbeitssuchende. Die theoriebildende Datenauswertung erfolgt mit der Grounded Theory nach Strauss/ Corbin und Verlaufskurven-analyse nach Schütze. DATENGEWINNUNG: Qualitatives Interview (autobiografisch-narra-tiv).

ART: Dissertation; Eigenprojekt BEGINN: 2007-01 ENDE: 2011-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0391-67-16951, e-mail: [email protected])

[148-F] Wagner, Karin, Prof.Dr.; Ryan, Paul, Prof.Dr. (Leitung):Finanzierungsproblematik der betrieblichen Ausbildung in Deutschland und Großbritanni-en

INHALT: Wie unterscheiden sich die dualen Ausbildungen in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien? Beeinflusst die Höhe der Vergütung das Angebot der Arbeitgeber bzw. die Nachfrage der Schulabgänger? Bieten Familienunternehmen relativ mehr Ausbildungsplätze

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an als Unternehmen in Streubesitz? Kontext/ Problemlage: Die Finanzierungsproblematik der Ausbildung hat sowohl in der Wissenschaft wie in der Politik einen hohen Stellenwert. Die Wichtigkeit der dualen Berufsausbildung zeigt sich in den Anstrengungen von Ländern wie z.B. in Großbritannien, die Lehrlingsausbildung einzuführen bzw. zu auszuweiten. In Ländern mit einer erfolgreichen beruflichen Ausbildung wie in Deutschland sorgen sich Politiker um die Zukunft der Ausbildung, da die Nachfrage nach Plätzen bei Weitem das Angebot über-steigt. Obwohl Arbeitgeber in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien ähnlichen Re-striktionen gegenüberstehen, fallen ihre Entscheidungen Ausbildungsplätze anzubieten oder nicht, sehr unterschiedlich aus. Was sind die Ursachen und welche Rolle spielen die nationa-len Gewerkschaften? Fragestellung: Kosten und Nutzen der Ausbildung variieren stark: Eini-ge Arbeitgeber investieren hohe Nettobeträge, andere nur geringe, während einige sogar einen Nettonutzen erwirtschaften. Eine Fragestellung in dem Projekt betraf den Einfluss der Vergü-tungshöhe auf das Angebot an Plätzen. In der Literatur wird dies uneinig diskutiert. Einige Theorien sehen durch eine Erhöhung der Vergütung negative, andere positive Auswirkungen. Dabei sind auch die Optionen der Jugendlichen zu berücksichtigen, ob sie eine berufliche Ausbildung, eine schulische Vollzeitausbildung oder direkt eine Arbeit aufnehmen. Eine wei-tere Frage bezog sich auf die Eigentümerstruktur. Investieren z.B. Familienunternehmen mehr in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter, weil sie auf langfristige Ziele focussieren, als Unterneh-men in Streubesitz, bei denen Manager kurzfristige Vergütungsanreize haben und Investitio-nen in die Ausbildung, die sich als Kosten in der Bilanz niederschlagen, daher vernachlässi-gen? Darstellung der Ergebnisse: Als Ergebnis zeigte sich, dass Ausbildung eine wichtige Quelle für Facharbeiter in allen drei Ländern ist. Dabei übernehmen schweizerische Unter-nehmen sehr viel weniger Auszubildende als deutsche, sondern rekrutieren stattdessen auf dem externen Arbeitsmarkt. Unter anderem führt eine geringere Vergütung in Relation zu Facharbeitern in schweizerischen Unternehmen zu einer geringeren Investition in die Ausbil-dung. Dies spiegelt den geringeren Einfluss der Gewerkschaften in der Schweiz wieder. Da-her partizipieren schweizerische Lernende auch nicht regelmäßig an einer allgemeinen Lohn-erhöhung, während deutsche Auszubildende über Tarifverträge an Lohnerhöhungen teilha-ben. Allerdings kann sich dieser Unterschied mit der Zunahme von deutschen Unternehmen, die nicht tarifgebunden sind und den schweizerischen Gewerkschaften, die ein Interesse an Gehaltsverhandlungen haben, verringern. Dagegen fällt die Vergütung von deutschen im Ver-gleich zu britischen Auszubildenden niedrig aus, obwohl die britischen Gewerkschaften ge-ringen Einfluss auf deren Vergütung nehmen. Somit ist eine Schlussfolgerung auf den institu-tionellen Einfluss schwierig. Unternehmen in Streubesitz bildeten weniger aus. GEOGRA-PHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Großbritannien

METHODE: Die Studie basiert auf einer Befragung in Deutschland, der Schweiz und Großbri-tannien, die unterschiedliche Vergütungsniveaus für Auszubildende und unterschiedliche Ei-gentümerstrukturen der Unternehmen aufweisen. Dazu wurden semi-strukturierte Interviews mit Managern in zwei unterschiedlichen Branchen, Einzelhandel und Metallverarbeitung/ Maschinenbau, in insgesamt über 50 Unternehmen geführt. Die Anzahl der Unternehmensbe-suche war relativ gleich verteilt zwischen den Ländern und ein Abgleich (Matching) der Un-ternehmen erfolgte hinsichtlich von Produkten nach dem 4-stelligen SICCode (Standard In-dustrial Classification), der Unternehmensgröße und Region. Die beiden Branchen wurden gewählt, da beide wichtige Wirtschaftssektoren darstellen, sich aber hinsichtlich Technologie, Qualifikationsanforderungen, Gender und Arbeitszeit unterscheiden. Diese Befragung wurde durch Gespräche mit Experten des BIBB, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden sowie durch Internetrecherche ergänzt.

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VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Ryan, Paul u.a.: Financial at-tributes of apprenticeship training in Germany, Great Britain and Switzerland. Abschlussbe-richt. October 2009, 64 S. Publikation in deutscher Sprache geplant.

ART: gefördert AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: Hans-Böckler-Stiftung INSTITUTION: Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, FB Wirtschaftswissenschaften I,

Fachgebiet Produktions- und Logistikmanagement, Krankenhausmanagement (Treskowallee 8, 10318 Berlin)

KONTAKT: Wagner, Karin (Prof.Dr. e-mail: [email protected])

[149-L] Widany, Sarah:Lernen Erwachsener im Bildungsmonitoring: Operationalisierung der Weiterbildungsbeteiligung in empirischen Studien, (Schriftenreihe TELL), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 173 S., ISBN: 978-3-531-16896-8

INHALT: "Internationales und nationales Bildungsmonitoring erfährt in den letzten Jahren eine verstärkte Aufmerksamkeit in Bildungspolitik und -forschung. In Form von Indikatoren und Benchmarks wird die Entwicklung des Bildungssektors verfolgt. Weiterbildungsbeteiligung ist dabei eine wichtige Referenz. Die Datengrundlage für diese Form der Beobachtung ist im Fall der Weiterbildung auf Erhebungen der empirischen Umfrageforschung angewiesen. Pro-blematisch ist dabei, dass verschiedene Erhebungen mit repräsentativem Anspruch im Fall der Weiterbildungsbeteiligung allesamt zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Sarah Widany setzt sich mit den Ursachen und Implikationen, die diese Unterschiede in den Beteili-gungszahlen von Weiterbildung mit sich bringen, auseinander. Sie berücksichtigt dabei so-wohl die bildungspolitischen Hintergründe als auch die methodisch-empirischen Bedingun-gen der Umfrageforschung." (Autorenreferat).

[150-L] Wilkesmann, Uwe:Die vier Dilemmata der wissenschaftlichen Weiterbildung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 1, S. 28-42 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201001028.html)

INHALT: "In diesem Artikel wird die wissenschaftliche Weiterbildung als Teil der Organisation Universität analysiert. Aus der organisationstheoretischen Verortung lassen sich vier Dilem-mata der wissenschaftlichen Weiterbildung ableiten. Das erste Dilemma entspringt der Frage, wie die wissenschaftliche Weiterbildung innerhalb der Universität organisiert ist. Das zweite Dilemma betrifft die unterschiedlichen Steuerungsmodi von Kernuniversität und wissen-schaftlicher Weiterbildung und ihre wechselseitige Annäherung. Das dritte Dilemma be-schreibt das Verhältnis der Organisation und ihrer Mitglieder als Frage der Motivation und das vierte Dilemma gründet im Verhältnis von Praxis- und Wissenschaftsorientierung der wissenschaftlichen Weiterbildung. Neben der theoretischen Begründung der Dilemmata wird empirische Literatur zu dem Thema referiert und Forschungslücken aufgezeigt." (Autorenre-ferat)

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[151-L] Alheit, Peter:The symbolic power of knowledge: exclusion mechanisms of the 'University Habitus' in the German HE System, in: Barbara Merrill (Hrsg.): Learning to change? : the role of identity and learning careers in adult education, 2009, S. 161-171

INHALT: Der Verfasser entwickelt seinen Beitrag auf der Basis in Deutschland gewonnener Er-gebnisse eines internationalen Forschungsprojekts, dessen Gegenstand der Hochschulbereich gewesen ist. Es wird gezeigt, dass Studierende mit Praxiserfahrungen aus der Arbeitswelt und/oder dem Familienleben die Wahrnehmungs- und Handlungsmuster im Rahmen der Hochschulinstitutionen als lebensfremd und arrogant kennzeichnen und eine Praxisrelevanz im Hochschulunterricht erwarten. Das lässt sich als der gemeinsame Nenner des universitären Habitus charakterisieren. Zugleich hebt der Autor hervor, dass die einzelnen Fakultäten bzw. Fachbereiche eigene habituelle Muster entwickeln. Diese stehen im Mittelpunkt seines Inter-esses. Er argumentiert, dass die Eigenart des Studienfaches bzw. die Unterscheidung zwi-schen 'weichen' und 'harten' Wissenschaften eine magische Prägungskraft hinsichtlich der Ausprägung des Habitus der Studierenden entwickeln. Bezug nehmend auf qualitative Inter-views und von der Hintergrund des Bourdieus Habitus-Konzepts bietet er eine Typologie von habituellen Mustern in der Hochschule. (ICF)

[152-L] Allolio-Näcke, Lars:Eine Generation protestiert und gibt auf: Analysen eines gescheiterten Protestes, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34/2010, H. 4/1 = Nr. 132/133, S. 69-85 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dem Beitrag liegt ein Vortrag zugrunde, den der Autor während der Studierendenpro-teste im Herbst 2009 im Audimax der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg gehalten hat. Gegenstand der Rede waren die Forderungen der Studierenden und deren Inkon-sistenz, Widersprüchlichkeit und Undurchdachtheit. Für diesen Beitrag wurde die Rede in Textform überarbeitet sowie ein Resümee der seither beschlossenen oder geplanten Verände-rungen gezogen. Und letzteres fällt erwartungsgemäß noch schwärzer aus als vor den Protes-ten. Die Studierenden bekommen alles, was sie gefordert haben - aber sicher nicht in der in-tendierten Form." (Autorenreferat)

[153-L] Altenschmidt, Karsten; Miller, Jörg; Stark, Wolfgang (Hrsg.):Raus aus dem Elfenbeinturm?: Entwicklungen in Service Learning und bürgerschaftlichem Engagement an deutschen Hochschulen, Weinheim: Beltz 2009, 182 S., ISBN: 978-3-407-32122-0

INHALT: "Immer mehr deutsche Hochschulen begreifen den Nutzen von Service Learning: der Verbindung von universitärer Lehre und außeruniversitärem gesellschaftlichem Engagement. Das Buch liefert die erste Bestandsaufnahme über Akteure und Programme an deutschen Uni-versitäten. Vor allem aber bietet der Band eine Verbindung von methodischer Reflexion und praktischem Fieldbook. Er zeigt so, wie sich Service-Learning-Projekte an der Hochschule

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anstoßen und durchführen lassen - in so unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaftsinforma-tik und Lehrerbildung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karsten Altenschmidt, Jörg Mil-ler, Wolfgang Stark: Entwicklungen in Service Learning und bürgerschaftlichem Engagement an deutschen Hochschulen (11-15); Wolfgang Stark: Universitäten mit sozialer Verantwor-tung - gesellschaftliches Engagement als Wettbewerbsfaktor für eine Universität der Zukunft? (16-25); Hannelore Küpers: Warum soziale Verantwortung lehren (26-39); Marcus Kreike-baum: Ansätze des Service Learning an deutschen Hochschulen (40-46); Andrew Furco: Die Rolle von Service Learning im Aufbau einer gesellschaftlich engagierten Universität (47-59); Olaf Dunder, Carina Dickschus: Kompetenzentwicklung im bürgerschaftlichen Engagement (60-67); Gabriele Bartsch, Carla Gellert, Jörg Miller: Wie kommt Service Learning in die Hochschule? (68-84); Anne Sliwka: Reflexion: das Bindeglied zwischen Service und Lernen (85-90); Karsten Altenschmidt: Service Learning als Projektmanagement-Aufgabe (91-101); Gabriele Bartsch: Service Learning im Kontext von Zivilgesellschaft (102-111); Wilfred E. Holton: Die Anfänge von Service Learning an deutschen Universitäten (112-120); Karsten Altenschmidt, Jörg Miller, Mareike Stickdorn: Evaluation von Service Learning-Seminaren (121-127); Heinz Reinders, Rebecca Wittek: Persönlichkeitsentwicklung durch Service Lear-ning an Universitäten (128-143); Susanne In der Smitten, Michael Jaeger, Judith Grützma-cher: Evaluation von UNIAKTIV (144-155); Michael Beul: Service Learning in der Wirt-schaftsinformatik (156-157); Olaf Dunder: Begleitetes Bürgerschaftliches Engagement in der Anwendung (158-159); Hildegard Müller-Kohlenberg: "Mogli" blüht auf und "Balu" erwirbt Schlüsselkompetenzen (160-163); J. Alexander Schmidt, Carina Dickschus: (Stadt)Schönheit - eine Frage der Perspektive? (164-165); Jan Hammerer: Intergenerationelles Lernen (166-167); Jörg Miller, Vanessa Weingarten, Daniela Filetti: Qualitätsmanagement und Evaluation: Methoden und Praxis (168-169); David Fernandez, Imke Gossmann, Rupert Teske, Gabriele Witter: "Learning from Life Experience" (170-171); Tom Blank: Gute Ideen, guter Zweck! (172-173); Karsten Altenschmidt: Studierende in gemeinnützigen Auslandsprojekten (174-175); Carina Dickschus: Studierende unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit von Non-Profit-Organisationen (176-177).

[154-L] Bammer, Doris; Ziegler, Petra:Erwerbstätigkeit und Doktoratsstudium: ausgewählte Studienergebnisse zur sozioökonomischen Situation von DoktorandInnen an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien, in: SWS-Rundschau, Jg. 49/2009, H. 4, S. 525-540 (Standort: USB Köln(38)-XH05177; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Doktoratsstudierende an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien sind mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert: Eine, die fast alle DissertantInnen betrifft, ist die Vereinbarkeit von Studium und Erwerbstätigkeit. Die Studie zur sozioökono-mischen Situation von DoktorandInnen benennt diese Herausforderungen und liefert neue Daten zu biographischen Hintergründen, Finanzierungsformen des Doktoratsstudiums, sub-jektiven Einschätzungen des Studienfortgangs sowie Bedürfnissen und Wünschen der Dokto-ratsstudierenden. Besonderes Augenmerk gilt Differenzen nach Geschlecht und Studienrich-tung: Es zeigt sich, dass die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Doktoratsstudium grund-sätzlich als schwierig eingestuft wird. Diese Problematik variiert nach Art der Beschäftigung, der Höhe des Einkommens, der Bedeutung von Berufserfahrungen im eigenen Lebenslauf und Betreuungspflichten - diese Faktoren bestimmen die zeitlichen Prioritäten für das Dokto-ratsstudium und somit den Studienfortgang." (Autorenreferat)

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[155-L] Bargel, Holger; Bargel, Tino:Ungleichheiten und Benachteiligungen im Hochschulstudium aufgrund der sozialen Herkunft der Studierenden, (Arbeitspapier - Demokratische und Soziale Hochschule, 202), Düsseldorf 2010, 46 S. (Graue Literatur; www.boeckler.de/pdf/p_arbp_202.pdf)

INHALT: "Die Benachteiligungen von Arbeiterkindern und anderen Bildungsaufsteigern im Hochschulstudium sind in dieser Expertise zusammengestellt und empirisch belegt. Aufge-zeigt werden die Folgen der sozialen Herkunft für die Einbindung und das Leben an der Hochschule, für den Zugang zu den Angeboten eines Studiums sowie für die Studienbewälti-gung mit ihren unterschiedlichen Belastungen und Erträgen. Besondere Aufmerksamkeit fin-den bislang vernachlässigte Aspekte sozialer Ungleichheit: bei der internationalen Mobilität und dem Auslandsstudium, bei der Förderung durch Stipendien, der Einnahme von Tutoren-stellen oder bei der Promotion. Auch die sozialen Barrieren auf dem Weg zum wissenschaftli-chen Nachwuchs werden behandelt. Auf die Anzeichen einer verschärften Problematik sozia-ler Ungleichheit unter den neuen Studienstrukturen mit Bachelor und Master, trotz gegenteili-ger Versprechen, wird hingewiesen. Wegen der noch schmalen empirischen Basis bedarf die weitere Entwicklung einer kontinuierlichen Beobachtung, auch hinsichtlich der Folgen von Studiengebühren oder neuen Auswahlverfahren der einzelnen Hochschulen. Zur 'sozialen Di-mension im Studium' werden Forderungen des europäischen Studentenverbandes (ESU) und der deutschen Studentenvertretung (fzs) aufgeführt, ebenso die Stellungnahmen der europäi-schen Ministerkonferenzen in ihren Kommuniqués zum Bologna-Prozess oder die Ausführun-gen der deutschen Hochschul-Rektoren-Konferenz (HRK). Die Folgerungen für mehr soziale Gerechtigkeit an den Hochschulen und im Studium umfassen ein Spektrum von Aufgaben und Maßnahmen, darunter die bessere Studienfinanzierung, die Integration, Beratung und Förderung im Studium, offene und faire Auswahlverfahren und das vermehrte Auslandsstudi-um. Die Dringlichkeit, ein 'Social Monitoring' an den Hochschulen aufzubauen, wird beson-ders herausgestellt." (Autorenreferat)

[156-L] Bargel, Tino; Multrus, Frank; Ramm, Michael; Bargel, Holger:Bachelor-Studierende: Erfahrungen in Studium und Lehre : eine Zwischenbilanz, Berlin 2009, 108 S. (Graue Literatur; www.bmbf.de/pub/bachelor_zwischenbilanz_2010.pdf)

INHALT: "Die Gestaltung des Europäischen Hochschulraumes wie der Aufbau des Bachelor-Studiums befinden sich noch im Fluss, etwa bei der Modularisierung der Studiengänge, dem internationale Austausch, der Anerkennung von Leistungen oder der Akkreditierung. Der weiteren Entwicklung soll eine bessere Informationsgrundlage dienen und die Studierenden sollen vermehrt zu Wort kommen - zwei wichtige Folgerungen im Dokument der letzten Mi-nisterkonferenz (Leuven, Mai 2009). In diesem Bericht stehen die Bachelor-Studierenden und ihre Erfahrungen mit Studium und Lehre im Mittelpunkt, aber auch ihre fachlichen Motive und beruflichen Erwartungen werden behandelt. Als Datengrundlage dienen drei umfangrei-che Erhebungen zwischen 2006 und 2008: der Studierendensurvey, eine Online-Befragung zum Europäischen Hochschulraum und der Studienqualitätsmonitor. Sie liefern wichtige und differenzierte Befunde über den Stand der Entwicklung des Bachelor-Studiums im Sinne ei-ner Zwischenbilanz." (Autorenreferat)

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[157-L] Baur, Nina; Schmidt, Robert J.:Das Doktoranden-Betreuer-Verhältnis: interdisziplinäre Gemeinsamkeiten und soziologiespezifische Besonderheiten, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39/2010, H. 1, S. 27-50 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Ausgehend von der Beobachtung, dass einerseits das Promotionsalter in Deutschland überdurchschnittlich hoch ist und bestimmte soziale Gruppen (z.B. Frauen) deutlich geringere Promotionschancen haben, andererseits die meisten Professoren die Promotionsbedingungen verbessern wollen, diskutiert der Beitrag Möglichkeiten, das individuelle Betreuungsverhält-nis zwischen Hochschullehrer und Doktorand zu gestalten. Auf Basis von 15 Experteninter-views mit Professoren verschiedener Fächer der TU Berlin kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Betreuer drei Grundsatzentscheidungen treffen müssen: die Auswahl der Dokto-randen, die Entscheidung für die Betreuungsform und für das Betreuungsmodell. Für die So-ziologie scheint ein Modell der aktiven Rekrutierung, eine durch weitere Maßnahmen flan-kierte Individualbetreuung sowie ein Betreuungsmodell besonders geeignet, das auf konkrete individuelle und sozialstrukturelle Merkmale des Doktoranden eingeht." (Autorenreferat)

[158-L] Bloch, Roland:Flexible Studierende?: Studienreform und studentische Praxis, Leipzig: Akad. Verl.-Anst. 2009, 333 S., ISBN: 978-3-931982-66-9

INHALT: "Die Studienreformen im Zuge des Bologna-Prozesses bedeuten eine fundamentale Umstrukturierung des deutschen Studiensystems. Gestufte Studienstrukturen, Modularisie-rung, Qualifikationsrahmen, Kreditpunktesysteme und studienbegleitende Prüfungen sollen Probleme wie lange Studiendauer und hohe Studienabbruchquoten beheben und die Beschäf-tigungsfähigkeit der Studierenden fördern. Grundlegende Annahme der Studienreformen ist dabei, dass auch die Studierenden durch ihr Verhalten entscheidend zu den attestierten Män-geln des 'alten' Studiensystems beitrügen. Die Studie nimmt die umgekehrte Perspektive ein und fragt, wie Studierende trotz der - gewiss vorhandenen - Probleme des Studiums erfolg-reich studieren und welche Konsequenzen die Studienreformen für die studentische Praxis ha-ben. Anhand einer Diskursanalyse werden die Problemwahrnehmungen und normativen An-forderungen herausgearbeitet, die den Studienreformen zugrunde liegen. Welche Probleme versprechen prominente Reformkonzepte wie Schlüsselqualifikationen und Employability zu lösen und welche normativen Anforderungen stellen sie an das Verhalten von Studierenden? Die diskursiv vermittelten Wahrnehmungen und Anforderungen werden direkt mit den indivi-duellen Erfahrungen von Studierenden im Studium wie im Alltag in Beziehung gesetzt. Es geht um die Bedeutungen von Praktika, die Rolle von Netzwerken, Funktionen des Prüfungs-wesens, Karriere- und Lebensplanung, soziales Engagement, 'hidden curricula' sowohl des Studiums als auch der studentischen Gemeinschaft sowie studentisches Zeitmanagement. Ge-zeigt wird, wie flexibel Studierende sowohl im 'alten' als auch im 'neuen' Studiensystem han-deln. Die flexible Praxis der Studierenden ist gekennzeichnet von vielfältigen individuellen Aneignungen normativer Anforderungen und Regeln. Mit den Studienreformen hingegen soll Eindeutigkeit geschaffen werden, wo Mehrdeutigkeit besteht. Das Studium wird auf Kosten jener Handlungsräume strukturiert, die unter traditionellen Bedingungen die akademische Freiheit der Studierenden konstituierten und individuelle Lernwege ermöglichten." (Autoren-referat)

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[159-L] Böhmer, Susan; Hornbostel, Stefan:Postdocs in Deutschland: Vergleich von Nachwuchsgruppenleiterprogrammen, (iFQ-Working paper, No. 6), Bonn 2009, 94 S. (Graue Literatur; www.forschungsinfo.de/Publikationen/Download/working_paper_6_2009.pdf)

INHALT: In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich die Ausgestaltung von Nachwuchsgruppenleiterprogrammen auf die Auswahlprozesse, die Zu-friedenheit der Geförderten und den Karriereverlauf auswirken. Im Hintergrund der Untersu-chung steht die Debatte um die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutsch-land. Beantwortet wird nicht zuletzt die Frage, inwiefern die Programme dazu beitragen bzw. beitragen konnten, die oft kritisierten Probleme des deutschen Hochschulsystems zu adressie-ren. Nach einer kurzen Darstellung des Untersuchungsdesigns werden in Kapitel drei die un-tersuchten Programme zunächst beschrieben und hinsichtlich ihrer Ziele und Zielgruppen so-wie der zur Anwendung kommenden Auswahlkriterien und Förderkonditionen verglichen. Vor dem Hintergrund der Bewertung der aktuellen Situation der Nachwuchsgruppenleiterin-nen und -leiter durch diese selbst, widmet sich Kapitel vier der Frage, aus welchen Gründen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Förderung in einem der untersuchten Programme beantragten. Gefragt wird nach den Antragsmotiven der Antragstellenden und nach der Wahrnehmung des Antrags- und Auswahlprozesses. In Kapitel fünf werden die An-tragstellenden der verschiedenen Programme untersucht und charakterisiert. Verglichen wer-den sie insbesondere hinsichtlich wesentlicher Merkmale ihres Bildungsweges. Die Situation der Geförderten während der Förderphase wird in Kapitel sechs untersucht. Von besonderem Interesse hierbei ist die Analyse und Bewertung der Erreichung und der Sicherstellung der frühen Selbstständigkeit der Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, einem der wesentlichen Förderziele aller untersuchten Programme. Im siebten Kapitel gehen die Auto-ren der Frage nach, inwieweit die Professur für die Geförderten der verschiedenen Program-me tatsächlich das angestrebte Karriereziel darstellt, wie schnell sie dieses Ziel erreichen und wie zufrieden sie insgesamt sowohl mit dem Verlauf ihrer beruflichen Entwicklung als auch ihrer aktuellen Position sind. Abschließend werden im achten und letzten Kapitel die Befunde zusammengeführt und die Programme vergleichend bewertet. (ICD2)

[160-L] Bulmahn, Thomas; Fiebig, Rüdiger; Wieninger, Victoria; Greif, Stefanie; Flach, Max H.; Priewisch, Manon A.:Ergebnisse der Studentenbefragung an den Universitäten der Bundeswehr Hamburg und München 2007, (Forschungsbericht / Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr, 89), Strausberg 2010, 150 S., ISBN: 978-3-941481-04-6 (Graue Literatur; www.streitkraeftebasis.de/fileserving/PortalFiles/02DB040000000001/W283W956389INFODE/Forschungsbericht%2089.pdf)

INHALT: "Das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr (SWInstBw) hat im November/Dezember 2007 im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) eine reprä-sentative Studentenbefragung an den beiden Universitäten der Bundeswehr (UniBw) durchge-führt. An dieser Untersuchung haben mehr als 2.300 Studentinnen und Studenten teilgenom-men. Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses standen unter anderem die soziale Herkunft der Studierenden, die Studienmotivation, die Zufriedenheit mit dem Studium, Studienleistungen und Studienerfolg, Probleme beim Studium und Studienabbruch, berufliche Bindungen und Identitäten der Studierenden sowie ihre berufsbezogenen Erwartungen und Perspektiven. Die

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empirischen Befunde ergeben zusammengenommen ein vielschichtiges Bild der Einstellun-gen der studierenden Offiziere und Offizieranwärter zum Studium, zum Soldatenberuf und zur Bundeswehr." (Autorentreferat)

[161-L] Bülow-Schramm, Margret (Hrsg.):Hochschulzugang und Übergänge in der Hochschule: Selektionsprozesse und Ungleichheiten ; 3. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung in Hamburg 2008, Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 290 S., ISBN: 978-3-631-59447-6

INHALT: "Die Gestaltung des europäischen Hochschulraums und die Veränderung der Hoch-schulsteuerung in Deutschland verstärken die interne und externe Differenzierung der Hoch-schulen. Sie machen das Ausmaß der vertikalen und horizontalen Durchlässigkeit zu einem entscheidenden Kennzeichen der Hochschulen. Das zieht Anerkennungs- und Anrechnungs-verfahren nach sich, deren institutionelle Folgen sich auf alle Funktionsbereiche der Hoch-schulen auswirken. Die 3-Zyklen-Struktur des Studiums schafft neue Übergangszonen, deren institutionelle Handhabung Einfluss auf die Studiengestaltung, die Organisation der Lehre und den Einsatz von Steuerungsinstrumenten hat. Die angestrebte Durchlässigkeit zwischen dem System der beruflichen Bildung und Ausbildung und dem Hochschulsystem erfordert Übergänge, die Wege vom/zum quartären Bildungssektor eröffnen. In diesem Band sind Stu-dien versammelt, die sich mit Auswahlverfahren, Anrechnungsmodi und Übergangsgestaltun-gen in Hochschulen unterschiedlichen Typs befassen und die Gleichzeitigkeit der Tendenzen zur Flexibilisierung wie zur Abschottung, zu Profilbildung und Wettbewerb wie zur Koopera-tion zum Thema haben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Margret Bülow-Schramm: Ein-führung (7-14); Ada Pellert: Perspektive Lebenslanges Lernen. Herausforderung für die Hochschulen (15-29); I. Hochschulzugang: 1. Die Gestaltung der Übergangs von der Schule in die Hochschule: Jupp Asdonk, Gabriele Glässing: Studierneigung und Studienzuversicht: Soziokulturelle, institutionelle und personale Faktoren (33-55); Kristina Gensch, Gabriele Sandfuchs: Informelle Selektion beim Übergang an die Fachhochschule: Betroffene und Ge-genmaßnahmen (57-68); 2. Auswahlverfahren der Hochschulen und Anrechnung beruflicher Kompetenzen: Andrea Sperlich: Managementaufgabe Studierendenauswahl - Private Hoch-schulen als Pioniere (71-80); Maren Täger: Die neue Zulassungspraxis an deutschen Hoch-schulen: Die Bedeutung des Eignungsfeststellungsverfahrens für das Soziologiestudium (81-95); Walburga Freitag: Anrechnung als Schlüssel für die Durchlässigkeit zur Hochschule und zur Realisierung lebenslangen Lernens? (97-113); Andrea Micheler: Anrechnung außerhoch-schulischer Kompetenzen im Rahmen von Hochschulstudiengängen (115-131); 3. Die soziale Dimension des Übergangs: Gerd Grözinger, Mareike Tarazona: Mangelnde Ressourcen und Kapazitäten als Herausforderung für den Hochschulzugang in Deutschland (135-152); Tho-mas Köhler: "The winner takes it all ..." - Ergebnisse einer Exploration des Umgangs Studie-render mit Studiengebühren und Gestuften Studiengängen (153-164); 4. Selektionsprozesse im zeitlichen und internationalen Vergleich: Ulf Banscherus: Transformation des Hochschul-zugangs zum "Universal Access"? - Globale Trends und Pfadabhängigkeiten (167-179); II. Übergänge in der Hochschule: 5. Gestaltung der Promotionsphase: Barbara M. Kehm: Zugän-ge zur Promotion: Zwischen Selektion und Multiplikation (183-196); René Krempkow: (Selbst-) Selektionen zur Promotion - Ansätze zur Schätzung der Selektivität bei Zugang und Verlauf mit Hilfe von Absolventenbefragungen und Hochschulstatistiken (197-213); Ulrike Senger: Neue Lehr- und Lernformen der Doktorandenausbildung (215-233); III. Hochschul-didaktisches Forum: Dietrun Lübeck: Zusammenhänge zwischen Lehransätzen in der Hoch-

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schullehre und lehrebezogener Weiterbildungsteilnahme (237-255); Maria Kondratjuk: Die Entwicklung eines dualen Studiengangkonzeptes an der Otto-von-Guericke-Universität Mag-deburg (257-265); Marion Kamphans: Fachkultur und Selektion - Ingenieurwissenschaftliche Lehre im Blick (267-290).

[162-L] Costa, Rosa; Mendel, Iris:Ich möchte Teil einer feministischen Bildungsbewegung sein!: Bemerkungen zum Sexismus in den Studierendenprotesten in Österreich, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34/2010, H. 4/1 = Nr. 132/133, S. 97-105 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Studierendenproteste in Österreich werden in diesem Beitrag einer feministischen Kritik unterzogen. Wir schauen uns dazu die Selbstbeschreibung des Protests als basisdemo-kratisch an und beleuchten die Schattenseiten dieser 'neuen' Organisationsform sowie die für die Bewegung zentralen Kommunikationsstrukturen, die durch das Internet entstanden sind. Um das weitreichende Problem des Sexismus zu verdeutlichen, ziehen wir unsere Erfahrun-gen in der Bewegung heran, die mitunter von vielfältiger sexistischer Gewalt geprägt waren. Diese Verbindung von theoretischer und erfahrungsgestützter Kritik führt uns zu dem Schluss, dass die demokratischen Versprechungen von Basisdemokratie, Repräsentationsver-weigerung und Web 2.0. sich in ihr Gegenteil verkehren, wenn gesellschaftliche Herrschafts-verhältnisse nicht reflektiert und bekämpft werden." (Autorenreferat)

[163-L] Darraz, Enrique Fernández; Lenhardt, Gero; Reisz, Robert D.; Stock, Manfred:Private Hochschulen in Chile, Deutschland, Rumänien und den USA: Struktur und Entwicklung, (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 3/09), Wittenberg 2009, 116 S., ISBN: 978-3-937573-17-5 (Graue Literatur; www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_3_2009.pdf?PHPSESSID=437860ed030c988a9279a81ebc303502)

INHALT: "Es werden Struktur und Entwicklung des privaten Hochschulbereiches untersucht. Vier Länder, nämlich Chile, Deutschland, Rumänien und den USA werden in die Untersu-chung einbezogen. Hochschulen und Gesellschaft dieser Länder unterscheiden sich beträcht-lich, so dass anhand dieser heterogenen Fälle allgemeine Entwicklungstrends identifiziert werden können, die sich jenseits nationaler Besonderheiten durchsetzen. Die Ergebnisse wer-den in der Form von Länderstudien vorgestellt, eine verallgemeinernde Zusammenfassung schließt sich an. Im Zentrum der Studien steht erstens die Frage nach der Entstehung privater Hochschulen, zweites ob sich öffentliche und private Hochschulen auseinander entwickeln oder einander angleichen. Drittens werden Bedingungen analysiert, die Einfluss auf das Über-leben von privaten Hochschulen haben. Viertens geht es um das Selbstverständnis privater Hochschulen." (Autorenreferat)

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[164-L] Derboven, Wibke; Winker, Gabriele:"Tausend Formeln und dahinter keine Welt": eine geschlechtersensitive Studie zum Studenabbruch in den Ingenieurwissenschaften, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 32/2010, H. 1, S. 56-78 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2010_1_gesamt.pdf)

INHALT: "Frauen sind immer noch unterrepräsentiert in den Ingenieurwissenschaften. Und dies, obwohl sie seit Jahrzehnten von den Hochschulen gezielt beworben werden. Weniger im Blick als mögliche Bewerberinnen haben Hochschulen die vielen Frauen, die ein technisches Studium beginnen und es ohne Abschluss enttäuscht wieder verlassen. Auf diese Problematik der hohen Studienabbrüche von Frauen in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen rea-giert die in dem Artikel vorgestellte Studie, die vom Bundesministerium für Bildung und For-schung gefördert wurde. Insgesamt wurden 25 Studienabbrecherinnen sowie 15 Studienab-brecher der Ingenieurwissenschaften interviewt und knapp 700 Studienabbrechende beteilig-ten sich an einer Online-Befragung. Die Ergebnisse der Studie geben einen geschlechtersensi-tiven Blick auf die zentralen Studienkonflikte von Studienabbrechenden der Ingenieurwissen-schaften. Ausgehend von den Ergebnissen der Studie werden geschlechtersensitive Gestal-tungsvorschläge zur Erhöhung der Studierbarkeit ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge entwickelt." (Autorenreferat)

[165-L] Ebert, Julia; Heublein, Ulrich:Mobilität im Studium: studienbezogene Aufenthalte deutscher Studierender im Ausland, in: Wissenschaftsmanagement : Zeitschrift für Innovation, Jg. 16/2010, H. 2, S. 27-33

INHALT: "Studienbezogene Auslandserfahrungen zählen inzwischen zu den wesentlichen Quali-fikationen der Studierenden für ihre künftige berufliche Tätigkeit. Nicht umsonst gehört die Förderung der internationalen Mobilität zu den erklärten Zielen des Bologna-Prozesses. Es gibt wohl kaum einen Studierenden, der sich im Laufe seines Studiums nicht die Frage nach einem studienbezogenen Auslandsaufenthalt stellt. Allerdings wird diese Frage sehr unter-schiedlich von den Studierenden beantwortet. Diese Differenzen im Studienverhalten wie auch die hohe Relevanz, die der studentischen Auslandsmobilität beigemessen wird, machen deren kontinuierliche Untersuchung notwendig." (Autorenreferat)

[166-L] Erdel, Barbara:Welche Determinanten beeinflussen den Studienerfolg?: eine empirische Analyse zum Studienerfolg der ersten Kohorte der Bachelorstudenten in der Assessmentphase am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, (Berichte / Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung, insb. Arbeitsmarktsoziologie, 2010-2), Nürnberg 2010, 103 S. (Graue Literatur; www.soziologie.wiso.uni-erlangen.de/publikationen/berichte/b_10-02.pdf)

INHALT: In der vorliegenden Arbeit werden die Determinanten des Studienerfolges untersucht. Dazu wurden Umfrage- sowie Prüfungsdaten von Studierenden der Bachelorstudiengänge des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der FAU Erlangen-Nürnberg untersucht. Zunächst wird die Umfrage der Bachelorstudenten dargestellt. Dabei wird zum einen kurz auf die Stichprobe, die Rücklaufquote und die Feldzeit eingegangen und zum anderen auf die ver-

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schiedenen Themenblöcke und die dazugehörigen Fragen. Im nächsten Schritt wird auf Basis der dargestellten Themenblöcke ein Modell entwickelt, welches den Studienerfolg erklären soll. Es wird dargestellt, warum vermutet wird, dass bestimmte Faktoren einen positiven re-spektive negativen Einfluss auf die Leistungen der Studenten haben. Mit Hilfe von theoreti-schen Aspekten auf der einen Seite und Ergebnissen aus empirischen Studien auf der anderen Seite werden diese Überlegungen untermauert. Anschließend erfolgt die Auswertung der Da-ten. Dabei geben zunächst deskriptive Statistiken einen Einblick in die Struktur der an dem Fragebogen teilgenommenen Studenten. Nach dieser Analyse erfolgen bi- sowie multivariate Auswertungen der Daten, um die Annahmen des im vorherigen Schritt entwickelten Modells zu überprüfen. Auch die Studierenden, die nicht mehr am Fachbereich Wirtschaftswissen-schaften immatrikuliert sind, werden im Anschluss näher mit Hilfe von bi- und multivariaten Analysen untersucht. Zusammenfassend wird festgehalten, dass die Note der Hochschulzu-gangsberechtigung den stärksten Einfluss auf den Studienerfolg ausübt: Je besser (schlechter) die Schulabschlussnote ausfällt, desto besser (schlechter) werden auch die Leistungen im Stu-dium sein. Weitere wichtige Determinanten sind Berufsausbildungserfahrungen, die Staats-bürgerschaft sowie das Geschlecht der Studierenden. (ICD2)

[167-F] Fan, Juntao (Bearbeitung); Straub, Jürgen, Prof.Dr.phil. (Betreuung):Empirische Analyse der Lebens- und Studiensituation von an der Technischen Universität Chemnitz immatrikulierten Chinesinnen und Chinesen

INHALT: keine Angaben GEOGRAPHISCHER RAUM: Chemnitz ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie

und Sozialanthropologie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie (44780 Bochum) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0234-32-28167, e-mail. [email protected])

[168-L] Frohwieser, Dana; Kühne, Mike; Lenz, Karl; Wolter, Andrä:Die etwas andere Bildungselite: eine empirische Untersuchung zur gewerkschaftlichen Studienförderung, Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2009, 286 S., ISBN: 978-3-7815-1696-0

INHALT: "Mehr als 8.000 Frauen und Männer hat die Hans-Böckler-Stiftung zwischen den spä-ten 1960er Jahren und der Jahrtausendwende bei ihrem Studium gefördert. Wie und wohin sind ihre Bildungs- und Berufswege verlaufen? Haben sie erreicht, was sie sich vorgenom-men haben? Die Stiftung hat das empirisch von einer Forschungsgruppe der Technischen Universität Dresden erforschen lassen. 4.200 ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten ha-ben sich an der Befragung beteiligt. Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die Be-funde. Sie charakterisieren drei Jahrzehnte Begabtenförderung der etwas anderen Art, ist die Stiftung als Mitbestimmungs-, Forschungs- und Studienförderungswerk der deutschen Ge-werkschaften doch in besonderer Weise dem Anliegen verpflichtet, jungen qualifizierten Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein Studium zu ermöglichen. Die Studie fragt danach, wer die Geförderten sind, woher sie kommen, wie erfolgreich sie studiert haben, wie ihre wei-teren beruflichen Karrieren verlaufen sind. Natürlich gehören auch ihr gesellschaftspoliti-sches Engagement und ihr Verhältnis zu den Gewerkschaften zu den Untersuchungsthemen. Die Untersuchung zeigt den enormen Wandlungsprozess, der sich in den letzten drei Jahr-zehnten in der Studienförderung vollzogen hat. Nicht nur die Instrumente der Studienförde-

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rung haben sich verändert, sondern auch die Personenkreise, die durch die Förderung erreicht werden. So hat der Anteil der Frauen unter den Geförderten stark zugenommen und beträgt am Ende des Untersuchungszeitraums gut die Hälfte. Die soziale Zusammensetzung der Sti-pendiatinnen und Stipendiaten ist deutlich vielfältiger als die der deutschen Studierenden ins-gesamt - auch wenn sich hier deutlich der soziale Wandel unserer Gesellschaft bemerkbar macht." (Autorenreferat)

[169-L] Godemann, Jasmin; Michelsen, Gerd; Stoltenberg, Ute:Lehrerinnen - Umwelt - Bildungsprozesse: Ergebnisse einer Studie und Konsequenzen für Lehrerbildung, in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst : Bildungsforschung, 2008, Bd. 1, S. 9-35 (www.gesis.org/fileadmin/upload/dienstleistung/fachinformationen/servicepublikationen/sofid/Fachbeitraege/Bildungsforschung_2008-1.pdf)

INHALT: "Im Beitrag werden Ergebnisse und daran anschließende Überlegungen zu einer Studie präsentiert, die zukünftige Lehrerinnen und Lehrer der Grund- und Hauptschule in der zwei-ten Phase ihrer Ausbildung nach ihren Erfahrungen, Kenntnissen und Einschätzungen im Zu-sammenhang mit Umweltbildung befragte. Die Untersuchung lässt Aussagen über den Stel-lenwert von Umweltbildung im Studium und im Vorbereitungsdienst zu; vor allem aber wer-den hier die Ergebnisse aufgegriffen, die Hinweise auf die subjektive Einschätzung von Um-weltfragen und deren Behandlung im Unterricht geben. Sie verweisen darauf, dass eine Um-weltbildung in der Lehrerbildung, die sich an dem Konzept einer nachhaltigen Entwicklung orientiert, mit den Studierenden biographisch arbeiten und dabei deren subjektive Theorien und Alltagskonzepte zum Ausgangspunkt nehmen muss. Denn diese bestimmen anderenfalls offenbar hartnäckig, auch gegenüber wissenschaftlichen Umweltbildungskonzepten, das tat-sächliche unterrichtspraktische Handeln." (Autorenreferat)

[170-L] Gützkow, Frauke; Quaißer, Gunter (Hrsg.):Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft, (Jahrbuch Hochschule gestalten, 2007/2008), Bielefeld 2008, 216 S., ISBN: 978-3-937026-58-9

INHALT: Inhaltsverzeichnis: Gespräch mit Andreas Geiger und Andreas Keller: "Des Kaisers neue Kleider" - Über Föderalismus in der Hochschulpolitik (17-36); Olaf Bartz: Verflechtun-gen und Flurbereinigungen seit 1948 - Die (bundes)deutsche Wissenschaft im Föderalismus (37-50); Matthias Anbuhl: Welchen Staat wollen wir? Auswirkungen der Föderalismusrefor-men I und II auf das Hochschulwesen (51-62); Peer Pasternack: Exzellenz - Qualität - Solidi-tät: Realistische Selbstwahrnehmungen und die Chancen der ostdeutschen Hochschulen (63-80); Roland Bloch, Andre Lottmann, Carsten Würmann: Die Exzellenzinitiative - Wettbe-werbliche Programmatik, wissenschaftliche Kriterien, politische Interessen (81-94); Herbert Schui: Neoliberalismus und Bildung - Wie eine Wettbewerbs-Ideologie die Hochschulen neu ausrichtet (95-104); Jens Maeße: Zum utopischen Kern des Neoliberalismus - Die hegemo-niale Rolle des CH E in Verwaltungs- und politischen Diskursen im hochschulpolitischen Feld (105-116); Reinhard Kreckel: Die akademische Juniorposition zwischen Beharrung und Reformdruck: Deutschland im Strukturvergleich mit Frankreich, Großbritannien und USA so-wie Schweiz und Österreich (117-136); Claudia Kleinwächter: varia et curiosa - vom Ende der einheitlichen Personalstruktur im deutschen Hochschulrecht (137-154); Dorothea Mey:

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Föderalismusreform und Frauen in der Wissenschaft Was tun ohne HRG? (155-168); Diethard Kuhne: Innovation durch Partizipation? Über die Bedeutung der Interessenvertre-tung im Topdown-Management verselbstständigter Hochschulen (169-180); Luzia Vorspel: Föderalismus(reform) in der Lehrerbildung (181-192); Rolf Dobischat, Bernhard Liebscher: Auswirkungen der Föderalismusreform auf die Studienfinanzierung und die Chancengleich-heit im Hochschulbereich (193-211).

[171-L] Haberecht, Christian:Hochschulen zwischen Demokratie und Wettbewerb, in: Anja Neundorf (Hrsg.) ; Julian Zado (Hrsg.) ; Joela Zeller (Hrsg.): Hochschulen im Wettbewerb : Innenansichten über die Herausforderungen des deutschen Hochschulsystems, Berlin: Dietz, 2009, S. 31-43

INHALT: Vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Annahme, dass Wettbewerb kein Selbst-zweck ist, sondern die Hochschulen zunächst einmal gesellschaftliche Aufgaben erfüllen sol-len, drängt sich die Frage auf, in wie weit sich durch die voranschreitenden Hochschulrefor-men die gesellschaftliche Anbindung der Hochschulen verändert. Vor diesem Hintergrund fragt der Verfasser nach dem Verhältnis von Wettbewerb und Demokratie an den Hochschu-len. Er zeichnet den Weg von der Gruppenhochschule in den Wettbewerb nach und proble-matisiert Zielvereinbarungen, ökonomische Rationalität, die mit dem wettbewerblichen Um-bau verbundene Stärkung der Leitungsorgane und die Orientierung auf Spitzenforschung. Der Verfasser plädiert für eine Hochschule, die Autonomie und gesellschaftliche Verantwortung ebenso verbindet wie demokratische Struktur und vielfältige Partizipationsmöglichkeiten mit Effizienz und Effektivität. (ICE2)

[172-L] Heine, Christoph; Quast, Heiko; Beuße, Mareike:Studienberechtigte 2008 ein halbes Jahr nach Schulabschluss: Übergang in Studium, Beruf und Ausbildung, (HIS Forum Hochschule, 3/2010), Hannover 2010, 144 S. (Graue Literatur; www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201003.pdf)

INHALT: Im vorliegenden Bericht werden zentrale Daten über die nachschulische Studien- und Berufsausbildungswahl der Studienberechtigten 2008 präsentiert. Die Ergebnisse basieren auf der zweiten Befragung dieses Studienberechtigtenjahrgangs, die ein halbes Jahr nach Schul-abgang - also Ende 2008/Anfang 2009 - stattfand. Befragt wurde eine auf Bundes- und Lan-desebene, sowie nach Geschlecht, Art der Hochschulreife und Herkunft aus den alten und neuen Bundesländern repräsentative Stichprobe von Personen, die im Schulentlassjahr 2007/08 an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife, die landes- oder fachgebundene Fachhochschulreife erwor-ben haben. Von den Studienberechtigten 2008 haben sich 56 % für ein Studium als direkten Weg in den Beruf entschieden. 13 % wollen ebenfalls ausschließlich einen Hochschulab-schluss erwerben, haben aber bereits vor oder mit dem Erwerb der Hochschulreife eine beruf-liche Ausbildung abgeschlossen (z. B. Erwerb der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungs-weg). Gut ein Fünftel der Studienberechtigten 2008 (22 %) verzichtet indes auf die Einlösung der Studienoption und möchte ausschließlich eine nicht-akademische Ausbildung durchlau-fen. Beides zu absolvieren - ein Studium und eine nachschulische Berufsausbildung - beab-sichtigt ein geringer Anteil von 3 %. (ICD2)

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[173-L] Herrmann, Viola; Winter, Martin:Studienwahl Ost: Befragung von westdeutschen Studierenden an ostdeutschen Hochschulen, (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2/09), Wittenberg 2009, 44 S. (Graue Literatur; www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_2_2009.pdf?PHPSESSID=437860ed030c988a9279a81ebc303502)

INHALT: "Die Abiturientenzahlen in Ostdeutschland werden in den nächsten Jahren stark sin-ken. Angesichts steigender Abiturientenzahlen in Westdeutschland ist es ein erklärtes politi-sches Ziel, Studierwillige aus Westdeutschland für ein Studium in den neuen Ländern zu ge-winnen. Diese Gruppe von West-Ost-Wanderern ist eine Minderheit unter den Studierenden an ostdeutschen Hochschulen. Um deren Motive zur Studienwahl und den Verlauf ihres Ent-scheidungsprozesses zu erkunden, wurden sieben leitfadengestützte Interviews zum individu-ellen Studienwahlverhalten mit Studienanfängern an ostdeutschen Hochschulen geführt, die ihr Abitur in Westdeutschland gemacht hatten. Die Studie zeigt, dass bei allen Interviewpart-nern die Fachwahl vor der Hochschulwahl rangiert. Erst nach ihrer abgeschlossenen Studien-fachwahl haben sie nach Hochschulen recherchiert, die das von ihnen gewählte Fach anbie-ten. Dabei verlief der Entscheidungsprozess bei den Befragten durchaus unterschiedlich: Die einen haben explizit nach einer Studiermöglichkeit an einer ostdeutschen Hochschule ge-sucht, die anderen sind an eine ostdeutsche Hochschulen gegangen, weil nur dort ihr Wunsch-fach angeboten wird und die dritten sind nach Ostdeutschland gezogen, weil sie in ihrem Wunschfach an einer westdeutschen Hochschule nicht zugelassen wurden." (Autorenreferat)

[174-L] HIS Hochschul-Informations-System GmbH (Hrsg.):Perspektive Studienqualität: Themen und Forschungsergebnisse der HIS-Fachtagung "Studienqualität", (Fachtagung "Studienqualität", 2009), Bielefeld: Bertelsmann 2010, 279 S., ISBN: 978-3-7639-4240-4

INHALT: "Die Publikation stellt die Inhalte und Ergebnisse der HIS-Fachtagung 'Studienqualität' vom März 2009 in Hannover vor. Für die Hochschulen ist eine hohe Studienqualität ein Nachweis für die sinnvolle Verwendung öffentlicher wie privater Ressourcen. Nur durch eine hohe Studienqualität können die Ausbildung des eigenen wissenschaftlichen Nachwuchses und die erfolgreiche Vermittlung der nicht im akademischen Bereich verbleibenden Studien-absolventinnen und -absolventen gelingen. Im Zentrum der Tagung standen der Begriff 'Stu-dienqualität' und sein Zusammenspiel mit - den Studienrahmenbedingungen, - der Lehrquali-tät, - dem Studienerfolg, - der Hochschulfinanzierung und - den infrastrukturellen Vorausset-zungen. Die Beiträge des Tagungsbandes beleuchten, inwieweit diese Faktoren zur Verbesse-rung der Studienqualität beitragen können." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Teil A: 40 Jahre HIS - Festakt in der Hochschule für Musik und Theater Hannover am 26. März 2009: Martin Leitner: Begrüßung (12-15); Stephan Weil: Grußwort (16-17); Lutz Stratmann: Nach der Föderalismusreform: Gewachsener Einfluss der Länder bei der Steigerung der Studien-qualität? (18-20); Margret Wintermantel: Studienqualität und Hochschulreform - ein Gegen-satz? (21-23); Wilhelm Krull: Die deutsche Stiftungslandschaft und ihre Anreize für mehr Qualität in Forschung und Lehre (24-28); Cornelia Quennet-Thielen: Welchen Beitrag kann der Bund zur Steigerung der Studienqualität leisten? (29-32); Jürgen Enders: Festvortrag: Stu-dienqualität und Bologna - Wo geht die Reise hin? (33-39); Teil B: Fachtagung "Studienqua-lität" am 25. und 26. März 2009 in Hannover: I. Eröffnungsvortrag: Uwe Schimank: Hum-

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boldt in Bologna - falscher Mann am falschen Ort? (44-61); II. Studienqualität und Kompe-tenzen: Hildegard Schaeper, Johannes Wildt: Kompetenzziele des Studiums, Kompetenzer-werb von Studierenden, Kompetenzorientierung der Lehre (64-83); Edith Braun: Kompetenz-orientierte Lehrveranstaltungsevaluation: Gestaltungsmöglichkeiten und Implikationen (84-91); III. Die vernetzte Hochschule - integrierte Webanwendungen als Motor für die Studien-qualität: Gerhard Schneider: Identity Management auf der Basis von HIS - ein Beitrag zur Verbesserung der Studienqualität (94-103); Peter Schirmbacher: Lernmanagementsysteme - Bestandteil des integrierten Informationsmanagements einer Hochschule (104-114); Uwe Hübner: Hochschul-IT - Motor für das Qualitätsmanagement und Navigationshilfe für die Fahrt durch die Prozesslandschaft (115-125); IV. Studienqualität im Kontext nachfrageorien-tierter Hochschulfinanzierung: Stefan Bienefeld: Money makes the world go around!? - Über-legungen zum Zusammenhang von nachfrageorientierter Hochschulfinanzierung und Studien-qualität (128-137); Michael Jaeger, Janka Willige: Führen Studiengebühren zu einer Steige-rung der Studienqualität? Empirische Anhaltspunkte aus Studierendensicht (138-150); Hans Vossensteyn: Demand Driven Funding and Quality in Higher Education (151-164); V. Stu-dienqualität und Studienerfolg: Chancen und Risiken gestufter Studiengänge - eine Zwischen-bilanz: Hans Pechar: Bologna als Reformmotor - zur Implementierung gestufter Studiengänge in Österreich (166-173); Peter Zervakis: Prioritäten für die Weiterentwicklung von Bachelor- und Masterstudiengängen in Deutschland (174-181); Tino Bargel: Chancen und Risiken ge-stufter Studiengänge - eine Zwischenbilanz. Welcher Studierendentypus wird im Bachelorstu-dium begünstigt? (182-195); Christoph Heine, Ulrich Heublein: Chancen und Risiken gestuf-ter Studiengänge: Studienbedingungen und Lehrkultur im Bachelorstudium (196-208); Vl. Studierende als Kunden? Lars Degenhardt, Thomas Schröder: Studierende als Kunden - Kul-turwandel oder Modeerscheinung? (210-223); Volker Ronge: Bildungskunden - ein Missver-ständnis (224-233); Markus Voeth: Studierende an deutschen Universitäten - von ungeliebten Leistungsempfängern zu umworbenen Kunden (234-241); VII. Studienqualität und Berufser-folg: Michael Grotheer: Studienqualität, berufliche Einstiege und Berufserfolg von Hoch-schulabsolventinnen und Hochschulabsolventen - eine Analyse der Arbeitsmarktchancen der Absolventenkohorten von 1997, 2001 und 2005 (244-262); Hans Heijke, Christoph Meng: Discipline-specific and Academic Competencies of the Higher Educated: their Value in the Labour Market and their Acquisition in Education (263-277).

[175-L] Hubig, Lisa:Die Universität: Leistungsmessung und -bewertung in einer komplexen Organisation, (Controlling, Bd. 11), Köln: Eul 2009, 261 S., ISBN: 978-3-89936-764-5

INHALT: "Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Beobachtung, dass die Leistungsfähig-keit und der Leistungswille von Universitäten in Deutschland zunehmend kritisch hinterfragt und Zweifel an der effizienten und effektiven Arbeitsweise in der Institution gehegt werden. Könnte die Leistung der Universität einer Messung, Bewertung und Darstellung zugeführt werden, würde der Kritik begegnet werden können. Zu berücksichtigen sind dabei die Gefah-ren einer fehlerhaften Leistungsdiagnose: Im besten Fall stellt sie noch eine weitere Evaluati-on von vielen dar, die zuerst kritisiert werden und danach unberücksichtigt bleiben. Im schlimmsten Fall besteht das Risiko, dass Fehlentscheidungen in bestem Wissen getroffen oder dass Evaluationsergebnisse instrumentalisiert werden, um z. B. Kürzungen finanzieller Mittel oder die Reduktion der wissenschaftlichen Freiheit zu rationalisieren. Die vorliegende Dissertation arbeitet in diesem Spannungsfeld. Sie geht den Fragen nach, ob eine Leistungs-

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diagnose der Universität möglich ist und wie sie durchgeführt werden kann. Deren Beantwor-tung erfolgt über die Auseinandersetzung mit der Geschichte der komplexen Organisation der Universität und deren Zielen, den Themengebieten des Performance Measurements und des Problemlösens. Es wird ein Ablauf dargestellt, mit dessen Unterstützung eine subjektive und dennoch transparente Leistungsdiagnose durchgeführt werden könnte. Anhand einer syntheti-schen Fallstudie wird der Ablauf durchgespielt, konkretisiert und kritisch hinterfragt. Die Ar-beit richtet sich an Personen, die sich für die Frage interessieren, was Universität darstellt, was als Leistung der Universität identifiziert werden kann und welche Hindernisse eine Dia-gnose des Status-Quo zu überwinden hat." (Autorenreferat)

[176-L] Jacob, Marita; Weiss, Felix:Soziale Selektivität beim Hochschulzugang: Veränderungen der Zugangssequenzen zur Hochschule im Kohortenvergleich, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 285-312

INHALT: Die Autoren untersuchen in ihrer Studie, wie sich die Struktur der Wege zur Hoch-schule über die Zeit verändert hat. Davon ausgehend, dass im Zuge der Bildungsexpansion nicht nur der Anteil der Abiturienten zugenommen hat, sondern auch zunehmend unterschied-liche Ziele und Motive dem Erwerb des Abiturs zu Grunde liegen, vermuten die Autoren eine Ausdifferenzierung der Bildungswege. Zudem analysieren sie die Frage, wie sich soziale Un-gleichheiten in den Übergangsmustern zur Hochschule im Zeitverlauf entwickelt haben. Mit den Daten der (west-) deutschen Lebensverlaufsstudie des Max-Planck-Instituts für Bildungs-forschung betrachten sie Hochschulzugangsberechtigte verschiedener Geburtskohorten zwi-schen 1955 und 1971 daraufhin, wie stark ihr Bildungsweg von der Standardsequenz "Grund-schule - Gymnasium - Studium" abweicht. Mittels Sequenzanalysen vergleichen sie dabei alle Bildungsmuster mit dieser Standardsequenz und untersuchen, wie sich Kohorten und soziale Herkunftsgruppen in Bezug auf ihre Ähnlichkeit mit dieser Standardsequenz unterscheiden. Die Ergebnisse zeigen keinen eindeutigen Trend, weder zu einer größeren Ähnlichkeit, noch zu einer zunehmenden Abweichung von der Standardsequenz "Grundschule - Gymnasium - Studium". Zwischen verschiedenen sozialen Herkunftsgruppen können jedoch deutliche Un-terschiede in den Mustern festgestellt werden: Kinder oberer Klassen weisen z. B. eine größe-re Ähnlichkeit zur Standardsequenz auf als Kinder anderer Klassen. (ICI2)

[177-L] Jaeger, Michael; Smitten, Susanne In der; Grützmacher, Judith:Gutes tun und gutes Lernen: bürgerschaftliches Engagement und Service-Learning an Hochschulen: Evaluation des Projekts UNIAKTIV an der Universität Duisburg-Essen, (HIS Forum Hochschule, 7/2009), Hannover 2009, 184 S. (Graue Literatur; www.his.de/pdf/pub_fh/fh-200907.pdf)

INHALT: UNIAKTIV wurde im Oktober 2005 als "Zentrum für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung" an der Universität Duisburg-Essen gegründet. Es vermittelt Studie-rende in freiwillige gesellschaftliche Engagements und zielt darauf ab, solche Engagements mit der Lehre an der Universität zu verbinden. Ziel der vorliegenden Evaluation war es, den bisherigen Verlauf und die Wirkungen des Projekts vor dem Hintergrund der strategischen Zielsetzungen und der Fördervereinbarungen zu untersuchen und davon ausgehend konkrete

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Empfehlungen für die zukünftige Steuerung und konzeptionelle Weiterentwicklung des Zen-trums zu geben. Auf diese Weise sollten auch wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen werden, neue finanzielle Mittel Dritter einzuwerben und das Konzept des Zentrums an andere Universitäten zu transferieren. Mit dem vorliegenden Bericht legt HIS die Ergebnisse der Evaluation vor. In dem Beitrag werden zunächst die mit UNIAKTIV verfolgten Ziele sowie der bisherige Projektverlauf von UNIAKTIV dokumentiert. Anschließend wird der allgemei-ne Forschungs- und Kenntnisstand zu freiwilligen Engagements Studierender und zur Ver-mittlung von Schlüsselkompetenzen durch solche Engagements, zur Organisation der Schlüs-selkompetenzvermittlung an deutschen Hochschulen und zu Service-Learning aufbereitet. Dabei wird auch der aktuelle Stand der Umsetzung von Service-Learning an deutschen Hoch-schulen vorgestellt. In den Kapiteln vier bis sieben werden die Ergebnisse der Evaluation dar-gestellt, und zwar gegliedert entsprechend den Leitfragen nach der Vermittlungsleistung von UNIAKTIV, der erreichten Integration von bürgerschaftlichem Engagement in die universi-täre Lehre, dem Vernetzungsgrad von UNIAKTIV und der Wahrnehmung von UNIAKTIV in der Öffentlichkeit. In Kapitel acht finden sich Schlussfolgerungen in Bezug auf die zukünfti-ge Finanzierung sowie allgemein auf wesentliche Voraussetzungen für das Gelingen eines Projekts wie UNIAKTIV und seinen Transfer an andere Hochschulstandorte. (ICD2)

[178-L] Jansen, Dorothea:Neue Governance für die Forschung, (Interdisziplinäre Schriften zur Wissenschaftsforschung, 5), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 152 S., ISBN: 978-3-8329-4221-2

INHALT: Die in die Gesamtagenda des New Public Management eingebundene Reform der Uni-versitäten soll zu einer verbesserten Effizienz des Ressourceneinsatzes führen. Sie ist durch den Rückbau der staatlichen Regulierung zugunsten einer verstärkten Außensteuerung durch mehrere externe Akteure, durch die Einführung eines quasi-marktlichen Ressourcenwettbe-werb zwischen den Universitäten sowie den Übergang von der akademischen Selbstverwal-tung zur Managementselbstverwaltung gekennzeichnet. Die von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft eingerichtete Forschungsgruppe Governance hat forschungspolitische Thesen zu den Wirkungen der Reformen in Deutschland erarbeitet und diese im Rahmen einer Ta-gung im März 2007 mit Vertretern aus der forschungspolitischen Praxis diskutiert. Im Mittel-punkt stehen die Veränderungen der Governance-Strukturen: Unter den Gesichtspunkten Qualitätssicherung und Evaluation, Umverteilung durch Wettbewerb sowie Umverteilung durch Entscheidungsstrukturen werden bisherige Erfolge und Chancen, Nachbesserungsbe-darf und Rahmenbedingungen für die weitere Reformpraxis dargelegt. Der Band ist in erster Linie für diejenigen von Interesse, die sich mit der praktischen Umgestaltung des Wissen-schaftssystems befassen. (ZPol, NOMOS)

[179-L] Johnston, Rennie; Merrill, Barbara:Developing learning identities for working class adult students in higher education, in: Barbara Merrill (Hrsg.): Learning to change? : the role of identity and learning careers in adult education, 2009, S. 129-143

INHALT: Der Beitrag basiert auf Ergebnissen eines Forschungsprojekts zum Thema 'Lernen in der Hochschule', das in sieben europäischen Ländern durchgeführt worden ist. Die Verfasser nehmen Bezug lediglich auf Material aus Großbritannien. In diesem Projekt werden anhand

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biographischer Erfahrungen Erklärungen für Einstellungs- und Handlungsmuster im Hoch-schulalltag gesucht. Letztere werden unter dem Begriff der Lernidentität zusammengefasst. Die Autoren heben die Komplexität der Lernprozesse hervor. Die Klassenzugehörigkeit spielt eine zentrale Rolle sowohl hinsichtlich der Gestaltung dieser Lernprozesse als auch ihrer Er-gebnisse. Bezug nehmend auf P. Bourdieus Habituskonzept analysieren sie die Konstruktion der Lernidentitäten und ihrer Dynamik. (ICF)

[180-L] Kalthoff, Herbert; Falkenberg, Monika:Kommunikation unter Anwesenden: Lehrer - Schüler - Medien, in: Herbert Willems (Hrsg.): Lehr(er)buch Soziologie : für die pädagogischen und soziologischen Studiengänge. Bd. 2, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 909-930, ISBN: 978-3-531-14976-9

INHALT: "Die Darstellung von Wissen ('Stoff') ist ein wesentliches Merkmal des schulischen Unterrichts; umgesetzt wird die Darstellung in mündlicher und in visueller Form. Am Bei-spiel des Unterrichtsgesprächs und der Tafelanschrift geht dieser Aufsatz beiden Formen nach. Das Unterrichtsgespräch basiert auf der Umstellung zentraler Regeln der Alltagskon-versation und führt eine Asymmetrie in das Unterrichtsgespräch ein, deren zentrale Elemente die Lehrerfrage und der Lehrerkommentar sind. Sie steuern das Unterrichtsgespräch, ordnen Wissen und Schüler einander zu, korrigieren und klassifizieren Äußerungen und Schüler. Das Unterrichtsgespräch ist ein akustisches System: Es organisiert die Darstellung des 'Stoffes' über die Stimme und macht die Äußerungen hörbar und damit öffentlich. Die Tafelanschrift ist dagegen ein optisches System: Sie visualisiert den schulischen Stoff durch Schrift, Symbo-le oder Zeichnungen; die Wahrnehmung erfolgt durch das Auge. Die Tafel sorgt dafür, dass Schüler ihre Augen auf die Tafel richten, das heißt ihren Körper ausrichten, denn das Wissen, dass an der Tafel sichtbar wird, ist autorisiertes Wissen. Die Tafel kombiniert die mündliche und schriftliche Form der Wissensdarstellung und koordiniert damit das Auge, die Hand und die Stimme. Der Beitrag analysiert am Beispiel des Mathematikunterrichts, wie Tafelan-schriften mündlich-schriftlich umgesetzt werden. Dabei konzentriert er sich auf die Auffüh-rung und den Vollzug der Tafelanschrift (Performanz), auf die Kraft und die Wirkung der Ta-felanschrift (Performativität) sowie auf die Frage, wie das Medium selbst den Gegenstand zur Darstellung bringt (Medialität)." (Autorenreferat)

[181-L] Küpper. Hans-Ulrich:Effizienzreform der deutschen Hochschulen nach 1990: Hintergründe, Ziele, Komponenten, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31/2009, H. 4, S. 50-75 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2009_4_gesamt.pdf)

INHALT: "Nachdem die deutschen Hochschulen nach 1968 zu Gruppenuniversitäten verändert worden waren, durchlaufen sie seit Anfang der 1990er-Jahre erneut einen einschneidenden Reformprozess. Dieser ist darauf gerichtet, die Effizienz der Hochschulen zu steigern und sie international wettbewerbsfähig zu machen. Dabei spielen betriebswirtschaftliche Instrumente eine wesentliche Rolle. Im Verhältnis zwischen Staat und Hochschulen geht man auf dezen-tralisierte Steuerungssysteme über. Zugleich wird das Führungssystem in den Hochschulen ausgebaut. Dies betrifft Organisation und Personalführung ebenso wie Planung und Kontrol-le. Daher ist eine Unterstützung durch leistungsfähige Informationssysteme für Hochschul-

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und Fakultätsleitungen sowie Studierende erforderlich. Ferner wird das bisher kameralistische Rechnungswesen zu einer mehrteiligen Hochschulrechnung ausgebaut. Zweckmäßig ist dabei nicht eine Ökonomisierung der Hochschulen, sondern eine ihnen und ihrer Tradition gemäße Nutzung des betriebswirtschaftlichen Instrumentariums." (Autorenreferat)

[182-L] Lange, Josef:Wie viel Management braucht und verträgt die Wissenschaft?, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31/2009, H. 4, S. 76-88 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2009_4_gesamt.pdf)

INHALT: "Broadening and differentiation of the higher education (HE) system as well as natio-nal and international competition of higher education institutions (HEIs) constitute increasing challenges for German HEIs and their management. They need to act in the conflicting fields of institutional and personal autonomy. While responsibility for their progress has widely been transferred to the HEIs, HE policy and ministerial administration must cut back their in-fluence and control, and limit their activities to providing appropriate and supporting conditi-ons. But as German HEIs are mostly run by the state and predominantly funded by taxpayers, they are obliged to disclose and justify the use of their money as well as their scientific pro-gress and the success of their teaching. These demands require personal responsibility of HE staff (managerial and academic), and professional management, as well as intense and open communication within HEIs, between HEIs and the ministries in charge, and vis-à-vis the pu-blic." (author's abstract)|

[183-L] Löther, Andrea:Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten: 3. Fortschreibung, (cews.publik, No. 13), Bonn 2009, 92 S. (Graue Literatur; www.gesis.org/download/fileadmin/cews/www/download/cews-publik13.pdf)

INHALT: "Seit dem ersten Erscheinen 2003 hat sich das Hochschulranking nach Gleichstellungs-aspekten des GESIS Arbeitsbereichs CEWS - Kompetenzzentrum für Frauen in Wissenschaft und Forschung als ein Instrument der Qualitätssicherung für Gleichstellung an Hochschulen etabliert. Zielsetzung ist, die Leistungen der Hochschulen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern mit Hilfe quantitativer Indikatoren kontinuierlich zu vergleichen. Die regelmäßige Veröffentlichung des Ranking im Abstand von zwei Jahren macht zusätzlich Veränderungen und Trends sichtbar. Darüber hinaus stellt das CEWS erstmals seine aktuellen Rankingergebnisse in Beziehung zu anderen gleichstellungspolitischen Bewertungen, wie sie beispielsweise durch das Professorinnen-Programm von Bund und Ländern, dem Total E-Quality Prädikat und dem 'audit familiengerechte hochschule' vergeben werden. In der Ten-denz ist dabei erkennbar, dass Hochschulen, die mit erfolgreichen Gleichstellungskonzepten und/ oder einer Zertifizierung/ Auditierung eine aktive Chancengleichheitsstrategie verfolgen, auch im Ranking quantitativ messbar bessere Ergebnisse erreichen. Das Ranking beruht auf quantitativen Daten aus dem Jahr 2007. Bewertet werden die Hochschulen und Länder in den Bereichen: Studierende, Promotionen, Habilitationen, wissenschaftliches und künstlerisches Personal und Professuren. Berücksichtigt werden auch Veränderungen im Zeitverlauf beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal und bei den Professuren. Das Ranking wen-det sich an alle, die in Hochschulen und Politik an der Qualität und dem Innovationspotenzial

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unserer Hochschulen interessiert sind. Dafür ist ein vergleichender Blick auf die Leistungen im Bereich der Chancengleichheit unverzichtbar, um wirkungsvolle Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Situation von Frauen in Wissenschaft und Forschung einzuleiten oder fort-zusetzen." (Autorenreferat)

[184-L] Maas, Patrick Hans Michael:Gebührenfinanzierte Hochschulen vor dem Hintergrund schichtenspezifischer Bildungsbeteiligung, Frankfurt am Main 2009, 188 S. (Graue Literatur; nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:30-75386)

INHALT: Nach den großen Bildungsreformen in den 1960er und 1970er Jahren hat sich der An-teil der Arbeiterkinder an den Universitäten deutlich erhöht. Die vorliegende Dissertation geht der Frage nach, ob die Veränderungen der ökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen ein Studium absolviert wird, in der Folge zu einer Veränderung der Zusammensetzung der Sozialstruktur der Studierenden führen - im Falle der Einführung allgemeiner Studienge-bühren zu Lasten des Anteils Studierender aus den niedrigen und mittleren sozialen Her-kunftsgruppen. Hierfür wird im ersten Teil die Entwicklung der Sozialstruktur der Studieren-den an öffentlichen Universitäten zwischen 1952 und 2006 anhand empirischer Daten unter-sucht. Im zweiten Teil erfolgt eine Analyse der Sozialverträglichkeit von Studiengebühren in Australien und Österreich. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Einführung von Stu-diengebühren zu lasten des Anteils Studierender aus einkommensschwachen, bildungsfernen Schichten geht. (ICD2)

[185-L] Maeße, Jens:Zum utopischen Kern des Neoliberalismus: die hegemoniale Rolle des CHE in Verwaltungs- und politischen Diskursen im hochschulpolitischen Feld, in: Frauke Gützkow (Hrsg.) ; Gunter Quaißer (Hrsg.): Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft, 2008, S. 105-116

INHALT: Der Beitrag setzt sich am Beispiel des hochschulpolitischen Akteurs "Bertelsmann-Stiftung" mit der Ideologie des Neoliberalismus im Hochschulbereich auseinander. Der Autor geht davon aus, dass sich trotz aller Marktrhetorik seit Ende der neunziger Jahre bei der Um-gestaltung der Hochschulen keinesfalls ein wettbewerbliches System abzeichnet, sondern vielmehr eine "quasifeudale Hierarchie mit neuen Überwachungsbürokratien und Selbstdiszi-plinierungsmechanismen". Der Frage, unter welchen Bedingungen sich das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) der Bertelsmann-Stiftung in der Bildungspolitik und Politikbe-ratung etablieren konnte, geht der Autor anhand einer diskursanalytischen Untersuchung der programmatischen Leitschrift "Die entfesselte Hochschule" nach. Dabei interessiert nicht die Frage, was das CHE fordert; vielmehr wird den ideologischen Mechanismen nachgegangen, die diesen Text so attraktiv und populär machen. (ICA2)

[186-L] Maurer, Elisabeth:Fragile Freundschaften: Networking und Gender in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung, (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), Frankfurt am Main: Campus Verl. 2010, 302 S., ISBN: 978-3-593-39179-3

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INHALT: Die Autorin berichtet aus dem Projekt "SOWI-Dissertationslabor mit Gleichstellungs-anspruch" (kurz: "SOWI-Disslabor"), welches vom Eidgenössischen Gleichstellungsbüro, vom Schweizerischen Wissenschaftsrat, von der Weiterbildungskommission und von der "UniFrauenstelle - Gleichstellung von Frau und Mann" der Universität Zürich finanziert wur-de. Untersucht werden die Dynamik, die durch die gleichstellungspolitische Initiative "SOWI-Disslabor" ausgelöst wurde; die Probleme, die sich bei dessen Umsetzung ergaben sowie die Gleichstellungspraxis und die Gleichstellungsinstrumente des Graduiertenkollegs "Genderstudies". Reflektiert werden zudem informell praktizierte, für das Networking rele-vante Haltungen und Verhaltensweisen der am Kolleg Teilnehmenden, die erst auf den zwei-ten Blick sichtbar und in ihrer Genderproblematik erkennbar werden. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob und wie die Erkenntnisse zu einer genderbewussten Nachwuchsför-derung zu den Entscheidungsträgern in der Nachwuchsförderungspolitik der Schweiz gelan-gen können. Berücksichtigt werden insbesondere Wissensbestände und Analysen zu folgen-den vier Themen: (1) Kontextbedingungen der Politikfelder Wissenschaft, Wissenschaftspoli-tik und Nachwuchsförderung, (2) Handlungsmöglichkeiten von mit der Gleichstellung beauf-tragten Akteurinnen und Akteuren, (3) Unterschiedliche Gleichstellungsstrategien und -inhal-te; (4) Erhebung eigener empirischer Daten. (ICI2)

[187-L] Metz-Göckel, Sigrid; Selent, Petra; Schürmann, Ramona:Integration und Selektion: dem dropout von Wissenschaftlerinnen auf der Spur, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 32/2010, H. 1, S. 8-35 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2010_1_gesamt.pdf)

INHALT: "Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, wie sich die Beteiligung von Frauen in der Hochschule verändert hat, wie sich Selektionsprozesse in der Wissenschaft vollziehen, und welche Rolle dabei der Kinderwunsch spielt. Auf der Basis einer umfangreichen Daten-analyse des Statistischen Bundesamts zum Hochschulpersonal sowie Daten der Landesämter für Besoldung und Versorgung mit Angaben zu Kindern werden die Zusammenhänge zwi-schen den zunehmenden Drittmittel- und Teilzeitbeschäftigungen im Wissenschaftsbereich und den generativen Entscheidungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufge-zeigt. Wissenschaftlerinnen sind zwar signifikant häufiger als Wissenschaftler teilzeitbeschäf-tigt, überraschenderweise geht dies jedoch nicht in gleichem Maße wie bei Männern mit ei-nem Verzicht auf Kinder einher. An dem Ausstieg von Frauen, die über die Potenziale zur wissenschaftlichen Arbeit verfügen, sich aber dem Postulat der völligen Hingabe an die Wis-senschaft nicht fügen wollen, sind die Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen mit beteiligt. Strategien zu einer familiengerechten Hochschule und Unterstützungsangebote für eine Lebensplanung mit Kindern können dem entgegenwirken." (Autorenreferat)

[188-L] Nagelschmidt, Martin:Die Hochschulpolitik der Bundesrepublik im Wandel, in: Astrid Lorenz (Hrsg.) ; Werner Reutter (Hrsg.): Ordnung und Wandel als Herausforderungen für Staat und Gesellschaft : Festschrift für Gert-Joachim Glaeßner, Opladen: B. Budrich, 2009, S. 421-443

INHALT: Ziel des Verfassers ist es, wichtige Entwicklungen der Hochschulpolitik Deutschlands in ihrer Wirkung auf die Universitäten zu untersuchen. Insbesondere Art und Bedingungen des Zustandekommens hochschulpolitischer Maßnahmen und Programme in der Phase des

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politischen Agenda-Setting und der Programmformulierung sind dabei von Bedeutung. Auf der Grundlage einer Skizze zur Entwicklung der deutschen Hochschulpolitik nach dem Zwei-ten Weltkrieg werden Besonderheiten des Politikfelds und ihre Wirkung auf Eigenart und Problematik der bundesdeutschen Universitäten über mehrere Phasen hinweg herausgearbei-tet (Ordinarienuniversität, Gruppenuniversität, Massenuniversität, Deregulierung und Födera-lisierung, Eigenverantwortung). Die institutionelle Eigenverantwortung der Universitäten ver-spricht, eine wichtige Variable für das gesamte Politikfeld der Hochschulpolitik zu werden. (ICE2)

[189-L] Neundorf, Anja; Zado, Julian; Zeller, Joela (Hrsg.):Hochschulen im Wettbewerb: Innenansichten über die Herausforderungen des deutschen Hochschulsystems, Bonn: Dietz 2009, 233 S., ISBN: 978-3-8012-0398-6

INHALT: "'Bachelor' und 'Master', Studiengebühren und Exzellenzinitiativen: Ökonomisierung und Wettbewerb sind in der Hochschulpolitik zu Leitbildern geworden, die Wissenschaftsbe-trieb, Studium und Universitäten radikal umgestalten. Der Bologna-Prozess, der einen ein-heitlichen europäischen Hochschulraum schaffen soll, bildet hierfür den Rahmen. In diesem Band kommen 18 junge Experten zu Wort, die ihr Studium gerade beendet haben oder kurz vor dem Abschluss stehen. Als Beteiligte und Betroffene analysieren, diskutieren und kritisie-ren sie die Chancen und Defizite dieser Reformvorhaben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich-nis: Bestandsaufnahme des deutschen Hochschulsystems: Kapitel 1: Madeleine Sanchino Martinez: Der Wandel des deutschen Hochschulwesens: Von der Ordinarien- zur Wettbe-werbshochschule (16-30); Kapitel 2: Christian Haberecht: Hochschulen zwischen Demokratie und Wettbewerb (31-43); Kapitel 3: Christian Berg, Jochen Dahm: Der Bologna-Prozess im Überblick - Stationen und Ziele, AkteurInnen, Strukturen und Umsetzung (44-60); Kapitel 4: Christian Förster: Globalisiert und reformiert: Das deutsche Hochschulsystem im internatio-nalen Vergleich (61-78); Kapitel 5: Dirk Schmittchen: Deutschlands Position auf dem globa-len Bildungsmarkt (79-92); Elemente des wettbewerblichen Umbaus: Kapitel 6: Florian Hil-lebrand: Hochschulfinanzierung - Studiengebühren als Element eines wettbewerbsorientierten Hochschulwesens (94-108); Kapitel 7: Anja Neundorf: Auf die Plätze, fertig, los! Der Wett-bewerb um Elitetitel und Exzellenzgelder (109-124); Kapitel 8: Nadine Müller: Der Wettbe-werb um die besten Studierenden: Funktion und Logik neuer Auswahlverfahren (125-131); Auswirkungen des Wettbewerbs: Kapitel 9: Eva Fuchslocher: An der Realität vorbei geplant - zur Studierbarkeit der neuen Bachelor-Studiengänge (134-150); Kapitel 10: Jörg Reschke, Karsten Wenzlaff: Auswirkungen der Umstellung auf Bachelor/Master auf das freiwillige En-gagement von Studierenden (151-161); Kapitel 11: Joela Zeller: Auslandsaufenthalt im Ba-chelor (162-166); Kapitel 12: Julian Zado: Den Übergang gestalten: Durchlässigkeit zwischen den Studienstufen herstellen (167-180); Kapitel 13: Jochen Dahm: Die soziale Lage der Stu-dierenden im Wettbewerb (181-188); Kapitel 14: Julian Zado: Studieren mit Behinderung. Ein Alltag voll Barrieren oder: Wie die Hochschulen ihre Studierenden behindern (189-195); Kapitel 15: Corinna Schwetasch, Mirjam Reiß: Frauen in der Hochschule - Wo finden sich die alten und neuen gläsernen Decken? (196-206); Kapitel 16: Andreas Schmidt: Promotion und Forschung unter den Bedingungen des Wettbewerbs (207-217); Kapitel 17: Patrick Hed-feld: Nachhaltige Beeinflussung des Studiums durch die Wahl unterschiedlicher universitärer Bewertungssysteme (218-225).

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[190-L] Normak, Mai; Talts, Leida:Academic emotions in adolescents' learning, in: Jaan Mikk (Hrsg.) ; Marika Veisson (Hrsg.) ; Piret Luik (Hrsg.): Teenagers in Estonia: values and behaviour, Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 173-191

INHALT: "The purpose of this study was to explore the relationship between student Performan-ce and their emotions by comparing the evaluations of students studying in mainstream clas-ses to evaluations of students studying in special classes for learning and behavioural difficul-ties. In our research we asked our participants (N = 687) about their emotional experiences in academic settings when in class, studying, and taking tests. We measured students' positive emotions (enjoyment, hope, pride, relief) and negative emotions (anger, anxiety, shame, ho-pelessness, and boredom) (Academic Emotions Questionnaire (AEQ), Pekrun, 2000). Results showed that in academic achievement there were differences in grade, sex and class type le-vel. In lower grades, students reported significantly better marks than those in upper grade le-vels. There was a significant difference between regular and special classes. Special class stu-dents reported lower marks than regular class students. According to our research, special class students' academic emotions do not differ from regular classes' students' emotions. The only significant difference occurred at grade level. In other words, those in lower grades re-ported significantly greater positive emotions and fewer negative emotions than those in up-per grades. Based on this study, we can conclude that classes for students with learning and behavioural difficulties are a possibility to increase student retention in educational systems. Students, who during the earlier school years have had serious learning and behavioural pro-blems, reported the same amount of positive and negative learning-related emotions than their peers from mainstream classes." (author's abstract)|

[191-L] Pasternack, Peer:Exzellenz - Qualität - Solidarität: realistische Selbstwahrnehmungen und die Chancen der ostdeutschen Hochschulen, in: Frauke Gützkow (Hrsg.) ; Gunter Quaißer (Hrsg.): Denkanstöße in einer föderalisierten Hochschullandschaft, 2008, S. 63-79

INHALT: "Exzellenz" ist seit einigen Jahren ein dominierender Ansatz an den deutschen Hoch-schulen. Der Autor gibt zunächst zu bedenken: Wenn alle exzellent sein wollen, müssen die meisten an ihren eigenen Ansprüchen scheitern: "Schließlich können ja nicht alle grandios überdurchschnittlich sein - und sei es nur deshalb, weil die Feststellung der Überdurchschnitt-lichkeit den Durchschnitt als Bezugsgröße benötigt". Die Exzellenz-Initiative von Bund und Ländern hat für den Autor die "flächendeckende Neigung zur Selbstdarstellung als 'exzellent' verstärkt". Sie hat durch ihre Sortierung der Hochschulen in exzellent und nicht-exzellent zu-gleich dokumentiert, "dass es sich dabei um eine Marotte handelt". Im Kern der Sache handelt die Diskussion aber von etwas anderem, nämlich: Qualität. These des Beitrags ist daher, dass es an Hochschulen um die Qualität des Normalbetriebs, nicht um Höchstleistungen in der Forschung geht. Wie die ostdeutschen Hochschulen den regionalen Kontext mit den ihnen ei-genen Konzepten gestalten können, wird vom Autor in einer Zukunftsstrategie "Hochschule als Motor regionaler Innovationssysteme" skizziert. Dazu wird das gesamte Leistungssektrum (Lehre, Forschung, Nachwuchsförderung, Wissenstransfer) abgedeckt und ein Organisations-entwicklungskonzept vorgestellt, das Entbürokratisierungsinitiativen, Personalentwicklungs-konzepte und Regionales Wissensmanagement vorantreibt. (ICA2)

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[192-L] Pautsch, Arne:Neue Organisationsmodelle für Hochschulen - ein Ländervergleich, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31/2009, H. 4, S. 36-49 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2009_4_gesamt.pdf)

INHALT: "Der Beitrag befasst sich mit den in einigen Ländern umgesetzten alternativen Model-len der Hochschulorganisation, die von dem janusköpfigen Modell der Hochschule als Kör-perschaft des öffentlichen Rechts und zugleich staatlicher Einrichtung abweichen, und damit im Kontext der Governance-Diskussion neue Regelungsstrukturen darstellen. Die Untersu-chung verdeutlicht, dass bereits die Veränderung der äußeren Hochschulorganisation, die sich an einem gewandelten Verständnis von Staat und Hochschule orientiert, Universitäten und Fachhochschulen zu mehr Autonomie verhelfen kann. Gradmesser für die erreichte bzw. er-reichbare organisationale Autonomie ist insbesondere die Ausgestaltung der staatlichen Auf-sichts- und Einwirkungsbefugnisse auf die Hochschulen, wie sie in den unterschiedlichen Modellen zum Ausdruck kommt." (Autorenreferat)

[193-L] Powell, Justin J.W.; Coutrot, Laurence; Graf, Lukas; Bernhard, Nadine; Kieffer, Annick; Solga, Heike:Comparing the relationship between vocational and higher education in Germany and France, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-506), Berlin 2009, 57 S. (Graue Literatur; bibliothek.wzb.eu/pdf/2009/i09-506.pdf);Forschungsbericht/Nummer:SPI2009-506

INHALT: "Vor dem Hintergrund europäischer Initiativen, einen gemeinsamen Bildungsraum zu schaffen, der sowohl Berufsbildung als auch Hochschulbildung umfasst, werden Reaktionen in Frankreich und Deutschland auf diese Prozesse verglichen. Der Logik der Differenz fol-gend, wird gefragt, ob es trotz der stark unterschiedlichen Institutionalisierung der Hoch-schul- und Berufsbildung in beiden Ländern ähnliche Reaktionen auf die Kopenhagen- und Bolognaprozesse gibt. Vor dem Hintergrund verschiedener einflussreicher Typologien, die beide Länder verglichen haben, wird die aktuelle Situation beschrieben, um zu zeigen, ob die Unterschiede in den postsekundären Berufsbildungs- und Hochschulsystemen noch existie-ren." (Autorenreferat)

[194-L] Pregernig, Michael; Reinecke, Sabine:Führungskompetenz in Nachhaltigkeitsfragen: internationaler interdisziplinärer Master of Science "Environmental Governance" an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39/2010, H. 1, S. 51-56 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Eine der wichtigsten Herausforderungen bei der Realisierung des Leitbilds "Nachhalti-ge Entwicklung" besteht in der effektiven Gestaltung und Steuerung der gesellschaftlichen In-teraktionen zwischen unterschiedlichen Stakeholdern auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen (lokal, regional, national, international). Die ursprüngliche hierarchische Koordinati-on durch den Staat ("government") wird dabei durch netzwerkartige Interaktionsstrukturen bzw. marktwirtschaftliche Ansätze ergänzt ("governance"). "Environmental Governance" be-

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zeichnet dementsprechend das Zusammenspiel der Koordinationsmechanismen von Markt, Staat und Zivilgesellschaft für eine zukunftsfähige Entwicklung basierend auf einem nachhal-tigen Umgang mit natürlichen Ressourcen. Im vorliegenden Beitrag wird der im Jahr 2005 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ins Leben gerufene englischsprachige Master of Science Studiengang "Environmental Governance" (MEG) vorgestellt. Dieser nimmt eine Sonderstellung ein, da er mit seiner interdisziplinären Ausrichtung eine strategische Lücke zwischen den politikwissenschaftlich, betriebswirtschaftlich oder juristisch ausgerichteten Governance-Programmen auf der einen und naturwissenschaftlich-technisch orientierten Um-weltmanagement-Programmen auf der anderen Seite füllt. Es werden die Leitidee des Stu-diengangs, die Qualifikation und die Berufsfelder, der Aufbau und die Module sowie die Stu-dienvoraussetzung und Bewerbungsfrist kurz beschrieben. (ICI2)

[195-L] Pritchard, Rosalind:Gender inequalities in British and German universities : a quantitative study, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 32/2010, H. 1, S. 36-55 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2010_1_gesamt.pdf)

INHALT: "The aim of this paper was to explore perceived similarities and differences between male and female academics in the higher education systems of the Federal Republic of Ger-many (FRG) and the United Kingdom (UK). It was based upon questionnaire responses from 387 respondents of whom 38 per cent were male and 62 per cent female. The contribution of female academics was much valued in the workplace, and very few employees had experi-enced gross forms of bullying and harassment at work. However, women were self-depreca-ting about their ability to network and strategise for career advancement. Men and women colleagues had mutually positive perceptions of each other in several important respects, and there was a certain convergence in their accepted norms and values which could indicate an erosion of binary gender structures and hierarchies in academe. A large majority believed that more needs to be done to remedy inequalities arising from maternity leave and child bearing and that their universities were still gendered organisations with few women at the top." (aut-hor's abstract)|

[196-L] Reimer, David; Schindler, Steffen:Soziale Ungleichheit und differenzierte Ausbildungsentscheidungen beim Übergang zur Hochschule, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 251-283

INHALT: Die Autoren untersuchen anhand von Studienberechtigten-Erhebungen der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) die Ausbildungsentscheidungen von Studienberechtigten sowie die sozialen Ungleichheiten bei der Wahl verschiedener postsekundärer Ausbildungsal-ternativen. Im Unterschied zu vorherigen Analysen zur sozialen Ungleichheit beim Hoch-schulzugang, die häufig nur die Wahl zwischen Studium und Berufsausbildung differenzie-ren, betrachten sie vielfältige postsekundäre Ausbildungsalternativen und unterscheiden zwi-schen der Wahl von Universität, Fachhochschule, Berufsakademie, dualem Studium, Verwal-tungsfachhochschule, betrieblicher Ausbildung, schulischer Ausbildung oder einen direkten Berufseinstieg. Die Autoren klassifizieren diese verschiedenen Ausbildungsalternativen hin-

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sichtlich ihres akademischen Anspruchsniveaus sowie ihrer Kosten und Erträge und formulie-ren daraus Erwartungen über klassenspezifische Wahlmuster, wobei sie in Bezug auf ein Uni-versitätsstudium die größte soziale Selektivität erwarten. Die Ergebnisse zeigen deutliche so-ziale Ungleichheiten bei der Wahl postsekundärer Ausbildungsalternativen, beispielsweise haben Arbeitersöhne mit guten Noten ungefähr die gleiche Wahrscheinlichkeit für einen Uni-versitätsbesuch wie Dienstklassensöhne, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, mit schlechten Abiturnoten. In weiterführenden kontrafaktischen Analysen beziehen die Autoren die von den Studienberechtigten genannten Motive bei ihrer Ausbildungsentscheidung mit ein, um die klassenspezifischen Wahlmuster zu erklären. (ICI2)

[197-L] Rudinger, Georg; Hörsch, Katharina (Hrsg.):Self-Assessment an Hochschulen: von der Studienfachwahl zur Profilbildung, (Applied research in psychology and evaluation, Vol. 4), Göttingen: V&R unipress 2009, 150 S., ISBN: 978-3-89971-725-9

INHALT: "Immer mehr Hochschulen optimieren die Passung zwischen Studierenden und Studi-enanforderungen durch die Implementierung webbasierter Selbsttests, so genannter Online Self-Assessments. Studieninteressierte können die Studienanforderungen durch Fragen und Aufgaben mit ihren Interessen und Fähigkeiten abgleichen und erhalten so eine Entschei-dungshilfe für die Studienfachwahl. Online Self-Assessments sind sehr ökonomisch, errei-chen Studieninteressierte weltweit und können geradezu zur Rekrutierung von Studierenden im Wettbewerb der Hochschulen untereinander dienen. Im Rahmen der vom Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) veranstalteten Tagung im Jahr 2008 zum Thema 'Self-As-sessment zur Studienfachwahl an Hochschulen' tauschten sich führende Entwickler und er-folgreiche Anwender zu diesem aktuellen Thema aus. Der vorliegende Tagungsband ver-schafft einen Überblick über verschiedene Ansätze und Einsätze von Self-Assessments an Hochschulen im deutschsprachigen Raum zum gegenwärtigen Zeitpunkt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Benedikt Hell: Selbsttests zur Studienorientierung: nützliche Vielfalt oder unnützer Wildwuchs? (9-19); Christian Montel: BORAKEL - das Online-Beratungsangebot der Ruhr-Universität Bochum. Motivation und Zielsetzung bei der Erstellung von BORAKEL (21-34); Joachim Diercks, Kristof Kupka, Katharina Bolten: "HAW-Navigator" - Internetba-sierte Beratungs- und Selbsteinschätzungsinstrumente an der HAW Hamburg - Erfahrungen, Schlussfolgerungen und Perspektiven (35-61); Philipp Sonnleitner, Klaus D. Kubinger, Mar-tina Frebort: Das Wiener Self-Assessment Psychologie mit seinen Verfahren der experimen-talpsychologischen Verhaltensdiagnostik zur Messung studienfachübergreifender Soft Skills (63-72); Siegbert Reiß, Helfried Moosbrugger, Alexander Tillmann, Detlef Krömker: Das Online-Self-Assessment für Psychologie an der Goethe Universität Frankfurt: Erfasste Merk-malsbereiche und Studien zur prognostischen Güte (73-86); Verena Heukamp, Lutz F. Horn-ke: Self-Assessments der RWTH Aachen. Erfahrung mit der Online-Beratung Studieninteres-sierter (87-98); Svea Vent, Edgar Erdfelder: Das Mannheimer Informationssystem für Stu-dieninteressierte der Sozialwissenschaften. Führt ein Erwartungstest als Self-Assessment tat-sächlich zu korrekteren Erwartungen bei Studienanfängern? (99-110); Sandra Pietrangeli, Eva Sindern: Entwicklung von fachspezifischen Online Self-Assessments an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn: Ein Pilotprojekt (111-122); Astrid Schütz, André Bößneck, Luise Bartholdt, Kristin Rottloff, Andreas Müller: Planung, Erprobung und Imple-mentierung eines Online-Self-Assessments für Informatik an der Technischen Universität Chemnitz (123-137); Johann Pixner, Dennis Mocigemba: Online Self Assessments an der

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Universität Freiburg: Im Spannungsfeld zwischen Studiengangsmarketing und Selbstselektion (139-147).

[198-L] Schmidinger, Thomas:Prekärer Protest: warum die Beteiligung von Lehrenden an den Uniprotesten prekär blieb, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34/2010, H. 4/1 = Nr. 132/133, S. 87-96 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Dieser Beitrag schildert die Situation von UniversitätslektorInnen in Österreich und anderen prekär beschäftigten wissenschaftlichen UniversitätsmitarbeiterInnen sowie ihren Beitrag zur Protestbewegung 2009. Dabei stehen nicht nur die Möglichkeiten der Organisie-rung prekär beschäftigter WissenschafterInnen, sondern auch deren Grenzen zur Debatte." (Autorenreferat)

[199-L] Schmidt, Boris; Richter, Astrid:Zwischen Laissez-Faire, Autokratie und Kooperation: Führungsstile von Professorinnen und Professoren, in: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 31/2009, H. 4, S. 8-34 (Standort: USB Köln(38)-EWA Z 2516; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.ihf.bayern.de/?download=2009_4_gesamt.pdf)

INHALT: "Die vorliegende Studie erforscht anhand einer deutschlandweiten Stichprobe von N = 597 Personen das Führungshandeln von Professorinnen und Professoren aus der Sicht des akademischen, technischen und administrativen Hochschulpersonals. Das 'durchschnittliche' Führungshandeln ist demnach überwiegend vom kooperativen Stil, teilweise vom Laissez-Faire-Stil und eingeschränkt vom autokratischen Stil gekennzeichnet. Eine Clusteranalyse er-gab fünf typische Kombinationen der drei Führungsstile, von denen sich die Kombination 'ge-steuerte Kooperation', die von rund einem Viertel der Vorgesetzten praktiziert wird, als Best Practice erweist. Demgegenüber stellen sich die bei jeweils rund 15 Prozent auftretenden Kombinationen 'unbeteiligtes Nebeneinander' sowie 'herrschaftliche Führung' als problema-tisch heraus. Gute Führung schlägt sich zudem in einer Werteorientierung des konkreten Füh-rungshandelns nieder. Aus den Ergebnissen ergeben sich Empfehlungen für den Ausbau vor-bereitender und laufbahnbegleitender Entwicklungsangebote für Professorinnen und Profes-soren." (Autorenreferat)

[200-L] Schrittesser, Ilse (Hrsg.):University goes Bologna: Trends in der Hochschullehre ; Entwicklungen, Herausforderungen, Erfahrungen, Wien: WUV Facultas 2009, 232 S., ISBN: 978-3-7089-0409-2

INHALT: "Nach der Umstellung der universitären Curricula von Magisterstudien auf die zwei-stufigen Bachelor-/Masterstudien gerät die Hochschullehre international zunehmend ins Blickfeld. Ist der Bologna-Prozess nun als eine Chance für eine Professionalisierung von Hochschullehre aufzufassen? Oder bedeutet diese Umstellung einen Verlust an akademischer Aura und ein Ende der humboldtschen Idee der Universität? Diese und ähnliche Fragen wer-den in dem vorliegenden Band aufgegriffen sowie Entwicklungslinien und deren Potenziale

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und Gefahrenzonen aus einer bildungswissenschaftlichen Und hochschuldidaktischen Per-spektive von internationalen Autoren und Autorinnen diskutiert. Ebenso werden Hands-on-Erfahrungen geschildert und damit nach den Möglichkeiten für eine zukunftsfähige Gestal-tung universitärer Lehre gesucht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ilse Schrittesser: Uni-versity goes Bologna - zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Eine Einführung (7-28); Intro-duction and Background (29-48); I. Prinzipielle Überlegungen: Ilse Schrittesser: Die Bolo-gna-Reform: Ende oder Erneuerung der europäischen Universität? Überlegungen zur Zukunft universitärer Lehre vor dem Hintergrund der aktuellen Studienreformen und Universitätsent-wicklung (51-76); Ulrich Teichler: Wissenschaftlich kompetent für den Beruf qualifizieren - Altes und Neues im Bologna-Prozess aus Sicht der Hochschulforschung (77-99); Maria Fel-berbauer: Der lange Weg nach Bologna (100-109); Ulrich Welbers: Modularisierung als In-strument der Curriculumentwicklung (110-121); Volker Gehmlich: Learning Outcomes - A Successful Approach? (122-133); David F. J. Campbell, Angelika Brechelmacher: Bachelor Neu und der Arbeitsmarkt: Sichtweise von Unternehmen, Universitäten und Fachhochschulen in Österreich. Präsentation der Ergebnisse einer Experten- und Expertinnenbefragung (2006-2007) zu den Bachelor-Studien (134-151); Raimonda Markeviciene: Will ECTS Help Mobili-ty Culture? (152-161); II. Erste Erfahrungen - eine Zwischenbilanz: David Baldinger: Institu-tionalising Bologna at the University of Vienna (165-176); Herbert Hrachovec: Checkpoint Bologna, Universität Wien 2008 (177-185); Fadi Sinno: The Role of Students in the Imple-mentation of the Bologna Process (186-189); Karin Krall: Joint Degrees/European Dimension (190-194); Andrea Aigner, Regina Ressler, Gudrun Salmhofer: Die Geisteswissenschaftliche Fakultät im Bologna-Fieber. Die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz (195-211); III: Ein Blick über die Grenzen: Vasily P. Kolesov, Maria E. Ulianova, Vladimir J. Echenique: Lo-monosov Moscow State University: The Faculty of Economics' way towards the Bologna Process (215-221); Literaturverzeichnis (222-229).

[201-F] Schubert, Jennifer, Dipl.-Ing.; Nakhosteen, Benjamin, Dr.ing.; Hirsch, Roland, Dipl.-Ing. (Bearbeitung); Ott, Bernd, Prof.Dr. (Leitung); Ott, Bernd, Prof.Dr. (Betreuung):dortMINT - Diagnose und individuelle Förderung in der MINT Lehrerbildung

INHALT: Im Rahmen der Maßnahme "Diagnose und individuelle Förderung erleben" werden Veranstaltungen der fachwissenschaftlichen Ausbildung in den Lehramtsstudiengängen für Grund-, Haupt-, Realschulen und die entsprechenden Jahrgänge der Gesamtschule sowie der Sonderpädagogik in dem Fach Technik im Hinblick auf das zentrale Leitungsprinzip Diagno-se und individuelle Förderung weiter entwickelt. Die Maßnahme dient zur Entwicklung ge-eigneter Diagnoseinstrumente. GEOGRAPHISCHER RAUM: Dortmund

METHODE: Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe DATENGEWINNUNG: Qualitatives Inter-view (Stichprobe: 30; Studierende des Faches Technik; Auswahlverfahren: total). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation; Habilitation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2010-01 ENDE: 2012-12 AUFTRAGGEBER: Deutsche Telekom Stiftung FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Technische Universität Dortmund, Fak. Maschinenbau, Lehrstuhl Technik und ihre Didaktik (44221 Dortmund)

KONTAKT: Leiter, Sekretariat (Tel. 0231-755-4123, e-mail: [email protected])

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[202-L] Stock, Manfred:Politische Steuerung und Hochschulentwicklung unter föderalen Bedingungen: Stand der Forschung und theoretisch-methodologische Vorüberlegungen für eine empirische Untersuchung, (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 4/09), Wittenberg 2009, 41 S. (Graue Literatur; www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_4_2009.pdf?PHPSESSID=437860ed030c988a9279a81ebc303502)

INHALT: "Behandelt werden Effekte, die sich aus der föderalen Struktur des Bildungswesens für die Entwicklung der Hochschulen ergeben. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob Unter-schiede zwischen den Hochschulentwicklungen in den Bundesländern auf unterschiedliche politische Orientierungen und Steuerungsbemühungen in den Ländern zurückzuführen sind. Im ersten Teil des Berichtes wird der diesbezügliche Stand der Forschungen aufgearbeitet. Daran anschließend werden im zweiten Teil zunächst methodologische Probleme diskutiert, mit der sich empirische Analysen konfrontiert sehen, die einen Beitrag zur Beantwortung der genannten Frage leisten möchten. Vor diesem Hintergrund wird dann das methodische Kon-zept für eine empirische Untersuchung entworfen." (Autorenreferat)

[203-L] Tenten, Matthias:Das soziale Kapital von Berliner Studenten: eine Analyse und Typologisierung egozentrischer Netzwerke, Saarbrücken: VDM Verl. Dr. Müller 2008, 103 S., ISBN: 978-3-8364-6270-9

INHALT: "Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die empirische Analyse von egozen-trierten Netzwerken Berliner Studierender. Das zugrunde gelegte Forschungsinteresse ist es, zu untersuchen, in welcher Weise die in persönlichen Beziehungsnetzwerken generierten Un-terstützungsleistungen organisiert sind und durch ihre jeweilige strukturelle und räumlich-geographische Beschaffenheit beeinflusst werden. Diese Eigenschaft der Zurverfügungstel-lung von Unterstützungsleistungen wird in der Sozialstrukturforschung der letzten beiden Jahrzehnte unter dem Stichwort 'soziales Kapital' erfasst. Allerdings wird dieser Begriff mitt-lerweile vielfach nur metaphorisch verwendet und dementsprechend soziale Netzwerke nicht als empirische und damit messbare Strukturen erhoben. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, das soziale Kapital in der Tradition der sozialwissenschaftlichen Netzwerkanalyse präzise zu erfassen und systematisch-empirisch zu beschreiben. Die voran-gestellte theoretische Perspektive des Autors zielt darauf ab, zu analysieren, welches Potential an sozialem Kapital Studierende aufweisen und inwieweit die geographische Struktur der Netzwerke eine bedingende Größe ist." (Autorenreferat)

[204-L] Vinnai, Gerard:Utopie und Wirklichkeit der Universität, in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34/2010, H. 4/1 = Nr. 132/133, S. 111-131 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die Universität gilt üblicherweise als Ort der Pflicht, aber sie ist auch ein Ort des Wünschens. Deshalb gibt es in der Geschichte der Universität immer auch Utopien der Bil-dung. Der Text konfrontiert die humanistische Universitätsutopie mit der gegenwärtigen Rea-

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lität der Universität, um ihre Misere zu verdeutlichen. Er thematisiert das Schicksal der Psy-choanalyse an der Universität und weist mit ihrer Hilfe auf das Widerstandspotenzial hin, das in der Macht des Wünschens enthalten ist." (Autorenreferat)

[205-L] Weber-Schäfer, Peter:Professoren und Dinosaurier: ein bildungskritisches Lamento, in: Elke-Vera Kotowski (Hrsg.) ; Reinhard Sonnenschmidt (Hrsg.) ; Claus-Ekkehard Bärsch (Adressat): Grenzgänge zwischen Politik und Religion : Festschrift für Claus-Ekkehard Bärsch zum 70. Geburtstag, München: Fink, 2009, S. 241-249

INHALT: Reine Forschung als Instrument der Befriedigung eines dem Menschen angeborenen Wissensdrangs gilt - so die These des Essays - nicht mehr ohne weiteres als legitime Aufgabe der aus Steuergeldern alimentierten Institution Universität. Seit langem arbeiten "fortschritts-gläubige Ministerialbeamte und ihre willigen Vollstrecker in den Universitätsverwaltungen" daran, den Bildungsauftrag der Universität in einen Ausbildungsauftrag zu verwandeln. An die Stelle eines als altmodisch und überholt geltenden Kanons der Dinge, die ein Mensch wis-sen sollte, um als gebildet gelten zu können, soll als Ausbildungsziel so weitgehend wie nur irgend möglich der Erwerb derjenigen Fähigkeiten treten, die der Vorbereitung auf einen ge-sellschaftlich anerkannten und im öffentlichen Interesse liegenden, "nützlichen" Beruf dienen. Für den Autor ist auffällig, wie selten diejenigen, die so häufig das Wort "nützlich" verwen-den, imstande sind anzugeben, worin der Nutzen der so ermöglichten Tätigkeiten denn liegt und wem dieser Nutzen zugute kommt. Die Ausführungen werden mit einer Parabel resü-miert: "Die Weisheit der Dinosaurier war und ist in der Tat irrelevant für die Fragen, von de-nen die Hominiden umgetrieben wurden. Offen bleibt allein die Frage, ob es je ein Hominide vermochte, eine Frage zu formulieren, die ein Dinosaurier für beantwortenswert gehalten hät-te." (ICA2)

[206-L] Webler, Wolff-Dietrich:Eine Schreckensvision?: Universitäten als Master- und Promotions-Stufe sowie Fachhochschulen als künftiger "College-Gürtel" des Tertiären Systems ; schreiben die Studierenden mit ihrem Studienwahlverhalten Geschichte?, in: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 58/2010, H. 2, S. 56-62 (Standort: UB Bonn(5)-Z73/218; USB Köln(38)-AP135; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Autor greift die These Martin Winters auf, eine Annäherung der Hochschultypen fände ausweislich des gezeigten Studienwahlverhaltens nicht statt, so- dass im Ergebnis der Bachelor-Grad der Normal-Abschluss der Fachhochschule und der Master-Grad der entspre-chende Regelabschluss der Universität bleibe. Webler hält solche an der Institution (nicht an ihren Studierenden) orientierten Schlussfolgerungen ohne z.B. Kenntnis der Frage, ob und in welcher Zahl die Studierenden der Fachhochschulen nach Berufserfahrung zum Master-Studi-um zurück kehren, also lediglich ein anderes Studienverhalten zeigen (z.B. das des lebenslan-gen Lernens) für unberechtigt - zumindest verfrüht und kommt zu einer Reihe anderer Erklä-rungen." (Autorenreferat)

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[207-L] Wieser, Martin:Protest 2.0: Medientheoretische und gesellschaftskritische Aspekte der Protestbewegung "Uni brennt!", in: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 33/34/2010, H. 4/1 = Nr. 132/133, S. 9-23 (Standort: USB Köln(38)-XG4295; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Beitrag beleuchtet die Hintergründe der studentischen Protestbewegung im Herbst 2009 an der Universität Wien aus Sicht eines Partizipierenden. Medientheoretische und gesellschaftskritische Aspekte der Proteste werden ebenso aufgezeigt wie protestinterne Differenzen und der innerstudentische Widerstand gegen die Besetzung. Schließlich wird auf die Reaktionen innerhalb der akademischen Psychologie eingegangen und ein Ausblick auf die Konsequenzen der Bewegung versucht." (Autorenreferat)

[208-L] Winter, Martin:Das neue Studieren: Chancen, Risiken, Nebenwirkungen der Studienstrukturreform ; Zwischenbilanz zum Bologna-Prozess in Deutschland, (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 1/09), Wittenberg 2009, 91 S. (Graue Literatur; www.hof.uni-halle.de/dateien/ab_1_2009.pdf?PHPSESSID=437860ed030c988a9279a81ebc303502)

INHALT: "Zehn Jahre nach der Bologna-Erklärung der europäischen Bildungsminister zur Har-monisierung der europäischen Studienstrukturen wird eine Zwischenbilanz dieses Reformpro-zesses gezogen. Im ersten großen Abschnitt geht es um Zieldivergenzen, innere Widersprü-che, konträre Trends und Dilemmata des Bologna-Prozesses. In den darauf folgenden Ab-schnitten werden die vielfältigen Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der Studienstruktur-reform in Deutschland erörtert." (Autorenreferat)

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6 Erwachsenenbildung

[209-F] Annen, Silvia; Beyer, Marion (Bearbeitung); Eberhardt, Christiane, Dr. (Leitung):Credit-Systeme als Instrumente zur Förderung des lebensbegleitenden Lernens

INHALT: Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes stehen Credit-Systeme. Das Forschungsziel besteht darin, zu ermitteln, wie Credit-Systeme an den Schnittstellen des Zugangs zum Quali-fikationssystem und des Übergangs zwischen Qualifikationssubsystemen wirksam werden (Bestandsaufnahme und Systematisierung). Hierzu gehört auch eine Annäherung an die Fra-ge, welche institutionellen Rahmenbedingungen notwendig sind, um Credit-Systeme im Sin-ne des lebensbegleitenden Lernens auszubauen und damit zu einer verbesserten Durchlässig-keit beizutragen. Die zentralen Forschungsfragen fokussieren auf die Identifizierung, Syste-matisierung und Einordnung der in den Ländern eingesetzten Verfahren und Systeme der Be-schreibung, Dokumentation und Anrechnung von Lernergebnissen. In den Blick genommen werden die methodisch-konzeptionellen Grundlagen, die institutionellen Rahmenbedingungen und die de-facto-Nutzung von Credit-Transfer. Das Forschungsprojekt zielt im Anschluss an die Bestandsaufnahme darauf ab, aus der vergleichenden Perspektive heraus die Möglichkei-ten, Optionen und Regelungsbedarfe aufzuzeigen, die sich bei der Entwicklung eines deut-schen Credit-Systems, das mit den europäischen Konzeptionen zu ECVET kompatibel ist und an den benannten Schnittstellen innerhalb des deutschen Bildungssystems wirksam werden kann, ergeben. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesrepublik Deutschland, Europa

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Eberhardt, Christiane; An-nen, Silvia; Schwichtenberg, Karin: Credit-Systeme als Instrumente zur Förderung des le-bensbegleitenden Lernens. Projektbeschreibung. Bonn 2009, 16 S. (Download unter: www.-bibb.de/de/wlk51057.htm# ).

ART: keine Angabe BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Institution -Sekretariat- (e-mail: [email protected])

[210-L] Bosch, Gerhard:Lernen im Erwerbsverlauf: von der klassischen Jugendorientierung zu lebenslangem Lernen, in: Gerhard Naegele (Hrsg.) ; Britta Bertermann (Mitarb.): Soziale Lebenslaufpolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 352-370

INHALT: "Der Autor greift in diesem Zusammenhang den Aspekt der beruflichen Bildung auf und spricht sich für eine Institutionalisierung der Idee des lebenslangen Lernens aus. Für ihn stellt sich das deutsche berufliche Bildungssystem als zu 'frontlastig' dar. Stattdessen tritt er für eine 'Doppelstrategie' ein, die die berufliche Bildung von Jüngeren wie Älteren gleicher-maßen in Blick nimmt. Die von ihm geforderte 'öffentliche Verantwortung' für Bildung im Erwachsenenalter sieht er am besten realisiert in der Umsetzung der Vorschläge der Exper-tenkommission zur Finanzierung lebenslangen Lernens nach schwedischem Vorbild, wie sie auch im 5. Bundesaltenbericht aufgegriffen worden sind." (Autorenreferat)

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[211-F] Breu, Sylvia (Bearbeitung); Kruip, Gerhard, Prof.Dr. (Leitung):Wissenschaftliche Begleitforschung zum Projekt "Ethisches Lernen in der Erwachsenenbil-dung"

INHALT: Das zentrale Anliegen des Forschungsprojekts liegt darin, ethische Bildung als Quer-schnittsaufgabe der allgemeinen Erwachsenenbildung fest zu verankern. Dazu wird ein Mo-dell ethischen Lehrens und Lernens entwickelt, Kursleitende entsprechend geschult und an-schließend in einer breiten Erprobungsphase die Reichweite eines solchen Modells für die Entwicklung von moralischer Urteilsfähigkeit, moralischer Motivation und Werthaltungen er-forscht. Die grundlegende praktisch-philosophische Aufgabe, die hinter dem Projekt steht, liegt darin, einen Begriff des Ethischen Lernens und Lehrens zu entwickeln. Dabei steht die Frage, wie ethische Inhalte erkannt und wahrgenommen werden können, vor der Begrün-dungsfrage, bei der das Verhältnis zwischen lebensweltlichen und wissenschaftlichen Argu-mentationen zu klären sein dürfte. Vor dem Hintergrund, dass beschleunigte wirtschaftliche, soziale, technische und wissenschaftliche Entwicklungen die Menschen spätmoderner Gesell-schaften ständig auch vor neue ethische Herausforderungen stellen, scheint das Anliegen des Projekts, nämlich ein Konzept zur Förderung ethischer Kompetenzen von Erwachsenen zu er-arbeiten, mehr als gerechtfertigt. Ethische Kompetenzen scheinen die Basis für verantwortli-ches gesellschaftliches Handeln zu sein und insofern muss ethisches Lernen heute das ganze Leben begleiten. Dazu gehört, dass Fähigkeiten zur Wahrnehmung einer ethisch relevanten Situation, ethische Reflexionsfähigkeiten, das Wissen um ethische Argumente und Lösungs-strategien wie auch weltanschauliche Einstellungen und ethische Haltungen bewusst gemacht, gefördert, erlernt und erprobt werden. Häufig wird Ethik durch Sozialisationsprozesse, durch Vorbilder in der Familie, in Peer Groups und Milieus, durch öffentliche Diskussionen und Trendsetter gelernt, also eher en passant als ausdrücklich und systematisch. Auch in der allge-meinen Erwachsenenbildung sind Fragen des Sollens und Dürfens, des Erlaubten und Verbo-tenen in den unterschiedlichsten Kursen und Seminaren Gegenstand des Gesprächs. Aller-dings werden sie meist nur beiläufig behandelt und nicht ausreichend als explizite Gelegen-heit für ethisches Lernen genutzt. Teilnehmerinnen und Teilnehmern entgeht damit eine wichtige Möglichkeit, ihr Lebens- und Daseinswissen nicht nur beiläufig, sondern durch aus-drückliche methodisch kontrollierte Denk- und Lernprozesse zu erweitern. Das Projekt will geeignete Modelle entwickeln, die es ermöglichen, ethisches Lernen in der allgemeinen Er-wachsenenbildung angemessen zu fördern. Folgende Projektphasen leisten dazu jeweils in spezifischer Weise einen Beitrag.

METHODE: 1. Erhebungs- und Analysephase ab Sept. 2007: a) Vom Lehrstuhl in Mainz liegt ein Basispapier zum ethischen Lernen vor, das als Grundlage der Analyse ethischen Lernens dient; b) Kurse der beteiligten Einrichtungen werden in Form von Strukturplanungen, Unter-richtsprotokollen, teilnehmenden Beobachtungen, Tonbandmitschnitten und Videografisie-rungen dokumentiert; c) die Materialien werden für die Projektbeteiligten auf einer Lernplatt-form im Internet zugänglich gemacht und analysiert; d) es wird eine Schulung zur Nutzung projektinterner Unterstützungsinstrumente wie die Internetlernplattform "Treffpunkt Ethik" und Multimedia-Angebote von IB&M durchgeführt. 2. Konzeptionsphase ab Nov. 2007: a) Entwicklung eines Schulungskonzepts; b) Präsentation des Konzepts auf einer bundesweiten Fachtagung (zwischen 03-04/08); c) Öffnung des Projektes für DozentInnen weiterer Einrich-tungen. 3. Qualifizierungsphase ab Mai 2008: a) Durchführung einrichtungsinterner Schulun-gen: zur Gestaltung von Lehr-/ Lernkonzepten im Kontext ethischer Lernprozesse und zur Mediennutzung für die Kursplanung; b) Öffnung der Schulungen für interessierte Einrichtun-gen aus der jeweiligen Region. 4. Durchführungs- und Validierungsphase ab Sept. 2008: a)

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umfangreiche Feldstudie mit Kursauswertungen, DozentInnen- und TeilnehmerInnenbefra-gungen sowie Lernerfolgskontrollen; b) die Materialien werden auf der Lernplattform gesam-melt und Evaluationen werden ggf. plattformgestützt durchgeführt. 5. Präsentations- und Eva-luationsphase ab Mai 2009: Die Projektergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet und in einem Manual für Kursleitende veröffentlicht, das es den Kursleitenden ermöglicht, Kurse aller Fachrichtungen um die Dimension ethischen Lernens zu erweitern und entsprechende Multimediaprodukte einzusetzen.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Kruip, Gerhard; Winkler, Katja: Ethisches Lernen in der allgemeinen Erwachsenenbildung. Basispaier. Mainz 2007, 36 S. (Download unter: www.sozialethik.kath.theologie.uni-mainz.de/basispapier.pdf ).

ART: gefördert BEGINN: 2007-01 ENDE: 2009-12 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINAN-ZIERER: Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung; Bundesministeri-um für Bildung und Forschung

INSTITUTION: Universität Mainz, FB 01 Katholische Theologie und Evangelische Theologie Katholisch-Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Sozialethik (55099 Mainz)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 06131-39-23252, e-mail: [email protected])

[212-L] Finckh, Hans Jürgen:Erwachsenenbildungswissenschaft: Selbstverständnis und Selbstkritik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 324 S., ISBN: 978-3-531-16715-2

INHALT: "Der Prozess der erwachsenenpädagogischen Theoriebildung und -kritik, wie er sich in Deutschland (West) zwischen 1945 und der Jahrtausendwende vollzogen hat, wird in diesem Buch historisch-systematisch untersucht. In eingehenden Interpretationen der theoriebilden-den Aussagen insbesondere von F. Borinski, W. Strzelewicz und O. Negt werden die Mög-lichkeiten und Grenzen der hermeneutischen, empirischen und poietischen Wissenschaftspo-sitionen aufgezeigt. Darüber hinaus wird ihre gegenseitige Ergänzungsbedürftigkeit als An-satz für eine synthetisierende und damit praxisdienlichere Theorie der Erwachsenenbildungs-wissenschaft herausgearbeitet." (Autorenreferat)

[213-F] Fogolin, Angela; Mirbach, Horst (Leitung):Personenbezogene (Weiter-)Bildungsberatung im Fernlernen

INHALT: Vor dem Hintergrund umfassender und rasanter Veränderungsprozesse in Gesellschaft und Wirtschaft ist die Notwendigkeit lebensbegleitenden Lernens inzwischen allgemein aner-kannt. Dem Individuum wird dabei eine weitgehende Selbstverantwortung für die Organisati-on und Steuerung der eigenen Lernprozesse zugewiesen und "Bildungsberatung" (gewisser-maßen ein Dachbegriff für diesen Prozess unterstützende, vielfältige Beratungsdienstleistun-gen) auf europäischer und nationaler Ebene eine strategische Bedeutung beigemessen. "Fern-lernen" basiert im Wesentlichen auf der medialen Vermittlung von Lerninhalten. Im Zuge der Entwicklung der IuK-Technologien wird es zunehmend in Form von "Blended Learning" (netzgestützt, mit kurzfristigen Präsenzphasen kombiniert und tutoriell begleitet) durchgeführt und ermöglicht so orts- und weitgehend auch zeitunabhängiges Lernen. Damit ist es insbeson-dere für Erwerbstätige, Menschen in der Familienphase etc. attraktiv. Wichtige Charakteristi-ka dieses Bildungssegmentes sind eine weitgehende Kommerzialisierung und eine vorrangig individuelle Nachfrage. Der Markt stellt sich gegenwärtig als sehr unübersichtlich dar und

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differenziert - sowohl im Hinblick auf Anbieter als auch auf Angebotsformen - zunehmend aus. Mit dem Forschungsprojekt sollen Erkenntnisse dazu gewonnen werden, welche Bera-tungsangebote, Entscheidungshilfen und Informationsquellen Interessierte im Vorfeld einer Fernlehrgangs- bzw. Fernstudienauswahl und -belegung nutzen und inwieweit die bekannten/ genutzten Angebote ihren Bedarfen entsprechen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den unterschiedlichen, netzgestützten Ressourcen, die zu Beratungs-, Informations- und Recher-chezwecken genutzt werden können.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Mirbach, Horst; Branden-burg, Petra; Fogolin, Angela: Personenbezogene (Weiter-)Bildungsberatung im Fernlernen. Antragstext. Bonn 2009, 21 S. Download: www2.bibb.de/tools/fodb/pdf/at_33201.pdf .

ART: Eigenprojekt BEGINN: 2009-01 ENDE: 2011-06 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FI-NANZIERER: keine Angabe

INSTITUTION: Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- (Postfach 201264, 53142 Bonn) KONTAKT: Fogolin, Angela (e-mail: [email protected]);

Mirbach, Horst (e-mail: [email protected])

[214-L] Gieseke, Wiltrud; Robak, Steffi; Wu, Ming-Lieh (Hrsg.):Transkulturelle Perspektiven auf Kulturen des Lernens, Bielefeld: transcript Verl. 2009, 262 S., ISBN: 978-3-8376-1056-7

INHALT: "Partizipation an Bildung und Lernen Erwachsener wird zunehmend zu einer zentralen Kulturaufgabe. Dabei unterscheiden sich Lernorganisation, Lernformen, Lernstile und Inhalte von schulischen Formen. Dieser Band widmet sich den Gestaltungsmöglichkeiten und -anfor-derungen im Fokus von Lernkulturen aus nationaler und internationaler Perspektive. Die lei-tende Frage dabei ist: In welcher Vielfalt entwickeln sich Lernkulturen, wie können sie analy-siert werden und wo liegen die Gestaltungsanforderungen? Die Beiträge greifen die leitenden Theoriezugänge des Diskurses auf und ermöglichen so einen transkulturellen Blick auf Lern-kulturen. Theoretisch und empirisch wird gezeigt, wie sich Kulturen des Lernens institutionell differenziert entfalten. Eine kulturvergleichende Perspektive eröffnet einen globalen Blick auf Differenzen und verbindende Sentenzen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Wiltrud Gie-seke, Steffi Robak: Einleitung - Kultur als offenes Konzept aus erwachsenenpädagogischer Perspektive (7-24); Rolf Arnold, Markus Lernen: Konstruktivistische Lernkulturen (25-48); Wiltrud Gieseke: Organisationstheoretische Überlegungen zur Lernkultur - Der übersehene institutionelle/organisatorische Faktor im Lernkulturdiskurs (49-86); Hermann J. Forneck: Die Bildung erwachsener Subjektivität - Zur Gouvernementalität der Erwachsenenbildung (87-102); Ming-Lieh Wu: Exploration on Models of the Learning Society - Perspectives of Lifelong Learning for All (103-117); Steffi Robak: Kulturelle Aspekte von Lernkulturen in transnationalen Unternehmen unter Globalisierungsbedingungen (119-150); Ai-Tzu Li: Crea-ting an organizational Learning Culture - The Perspective of Workplace Learning (151-168); Marion Fleige: Diskurse über Lernkulturen in der Erwachsenenbildung und ihr Beitrag zur transkulturellen Bildungszusammenarbeit (169-188); Yi-Chun Tsai: Cultivating the Culture of Museum Volunteer Learning - The Approach of Communities of Practice (189-214); Bar-bara Eggert: Der Audioguide als Element der Lernkultur im Museum - Untersuchungen zum intendierten Hörer (215-242); Horng-Ji Lai: Transformation of Learning Culture in the Digi-tal Age - The Impact of Web 2.0 in Online Learning Environment (243-259).

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[215-F] Kleemann-Göhring, Mark, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Bremer, Helmut, Prof.Dr. (Be-treuung):Politische und gesellschaftliche Teilhabe bildungsferner sozialer Milieus als Herausforde-rung für die politische Erwachsenenbildung (Arbeitstitel)

INHALT: keine Angaben METHODE: Habitus- und Feldkonzept, symbolische Gewalt nach P. Bourdieu; soziale Milieus

nach M. Vester u.a.; qualitative typenbildender Forschungsansatz. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2009-05 ENDE: 2012-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Institution

INSTITUTION: Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Politische Bildung (Berliner Platz 6-8, 45127 Essen)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0201-183-2823, e-mail: [email protected])

[216-L] Merrill, Barbara (Hrsg.):Learning to change?: the role of identity and learning careers in adult education, (European studies in lifelong learning and adult learning research, Vol. 5), Frankfurt am Main 2009, 251 S., ISBN: 978-3-631-58279-4

INHALT: "This book highlights the issues of access, learning careers and identities in a diverse range of educational settings with diverse groups of adult students across Europe. Much of the work in this book illuminates these issues through the voices of adult students and adult educators and illustrates the rich variety of practice and context of adult education in Europe. It draws on the work of scholars from across Europe within the framework of the European Society for Research on the Education of Adults (ESREA). The chapters include examples and discussions of access, learning careers and identity in the context of higher and further education, the workplace, and prisons. The reader will see how structure and agency inter-plays and interacts in developing, or not, the learning careers and identities of adult students and adult educators." (Author's abstract). Contents: 1. Barbara Merrill: Introduction: Moving Beyond Access to Learning Careers and Identity (9-16); 2. John Field: Learning Transitions in the Adult Life Course: Agency, Identity and Social Capital (17-31); 3. Michael Tedder, Gert Biesta: What Does it Take to Learn from One's Life? Exploring Opportunities for Bio-graphical Learning in the Lifecourse (33-47); 4. Simon Warren, Sue Webb: Accounting for Structure in Agency: Recursive Methodology, Social Narratives and Habitus (49-63); 5. Paula Guimaraes, Amélia Vitória Sancho: Fragments of Adult Educators' Lives: Reflecting on In-formal Learning in the Workplace (65-79); 6. Rob Evans: Talking of Learning ... Auto/bio-graphical Narratives of Learning and Computer-assisted Analysis of the Language of Profes-sional Discourse(s) in interviews (81-96); 7. Patricia A. Gouthro: Understanding Women's Learning Trajectories: Examining Life Histories of Women Learners in Canada (97-111); Tamsin Hinton-Smith: 8. Lone Parents as HE Students: A Qualitative Email Study (113-127); 9. Rennie Johnston, Barbara Merrill: Developing Learning Identities for Working Class Adult Students in Higher Education (129-143); 10. Nalita James, Bethia McNeil: The Impact of Drama on Young Offenders' Learning Identities and Careers (145-159); 11. Peter Alheit: The Symbolic Power of Knowledge. Exclusion Mechanisms of the 'University Habitus' in the German HE System (161-171); 12. Ewa Kurantowicz, Adrianna Nizinska: Practicing Critical,

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Reflexive and Autonomous Learning Among Students of Higher Education. A Polish Case Study (173-191); 13. Ana Maria Ramalho Correia, Dulce Magalhaes de Sa, Ana Cristina Costa, Anabela Sarmento: Building a Knowledge and Learning Society in Portugal: Adult Students in Technological Schools and Higher Education Institutions (193-211); 14. Jan Thorhauge Frederiksen: Grading and Knowledge: a Matrix of Student Identities (213-231).|

[217-L] Rabensteiner, Pia-Maria; Ropo, Eero (Hrsg.):Towards European idea in education, (European dimension in education and teaching, Vol. 1), Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren 2009, 217 S., ISBN: 978-3-8340-0636-3

INHALT: "Europe has its unique history on which the Western conception of democracy, culture and life style are mainly based on. The mixture and variety of states, cultures, languages, and identities makes Europe particularly interesting for educational research. The book series Eu-ropean Dimension in Education and Teaching aims at giving voice to both researchers and practitioners to address important educational issues. The main aims of the book series are to increase mutual understanding of education and educational systems in different countries, and promote democracy and the development of democracy through education. Knowledge of the cultural, historical, geographical, linguistic, and political backgrounds is a base for Euro-pean understanding and cooperation. We hope this series also inspires researchers and practi-tioners in their thinking and everyday work towards a better future of our children and youth in Europe and beyond. The articles are published both in English and the authors mother tongue to enlarge the readership and to ensure that also the nationally relevant and interesting issues have a place in the volumes." (author's abstract). Contents: Thilo Harth: Die Europäi-sche Dimension in der politischen Bildung - eine Annäherung über zentrale Kernfragen (5-23); Thilo Harth: The European Dimension in Civic Education - An Approach via Key Issues (24-41); Lojze Wieser: Unsere Reise zum vereinten demokratischen Europa (42-52); Lojze Wieser: Our Journey to a United Democratic Europe (53-62); Maria-Zoi Fountopoulou: Ulys-ses: a modern cosmopolitan (74-83); Pia-Maria Rabensteiner: "Politische Bildung" - Heraus-forderung an Europas Gesellschaft (84-98); Pia-Maria Rabensteiner: "Citizenship Education" - A Challenge for the European Society (99-112); Sonja Rutar: Participation of children, torn between the teacher's understandding of his/her role and social expectations (130-146); Mar Martin, Rebecca Soler Costa, Juan Ramon Soler Santaliestra: La escuela democrática en la construcción social de Europa (147-160); Mar Martin, Rebecca Soler Costa, Juan Ramon So-ler Santaliestra: The Democratic School in the European Social Construction (161-173); Keith Sullivan: Using Social Action Drama to Address Education for Democracy and Educa-tion through Democracy in European Secondary Schools (174-213).|

[218-F] Schmidt, Petra, M.A. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.habil. (Betreuung):Die Herausbildung des professionellen pädagogischen Selbst bei Weiterbildnern (m/w) in der Erwachsenenqualifizierung

INHALT: Die Bearbeiterin ist als Geschäftsstellenleiterin einer privaten Bildungseinrichtung tä-tig, die sich mit der Fortbildung/ Qualifizierung von Erwachsenen beschäftigt. In den Kursen der Bildungseinrichtung werden häufig freiberufliche Dozenten eingesetzt, die kein pädagogi-sches Studium absolviert haben. In Fortbildungen nach SGB III wird eine solche Qualifikati-on nicht zwingend vorgeschrieben. Es heißt unter Paragraph 84 der "Anforderungen an den

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Träger": "Zugelassen für die Förderung sind Träger, bei denen eine fachkundige Stelle festge-stellt hat, dass... 3. Aus- und Fortbildung sowie Berufserfahrung des Leiters und der Lehrkräf-te eine erfolgreiche berufliche Weiterbildung erwarten lassen...". Laut einer Pilotstudie "Zur beruflichen und sozialen Lage der Lehrenden in der Weiterbildung" (BMBF 2004) verfügten 28% der 514 befragten Lehrenden über keinen der gefragten Bildungsabschlüsse (Lehramts-studium, Pädagogikstudium, trägerinterne Fortbildung, sonstige pädagogische Ausbildung). Diese "Laienpädagogen" verfügen offensichtlich über Kompetenzen und Erfahrungen, die für die Erwachsenenqualifizierung "ausreichend" sind, also gesellschaftliche Akzeptanz erfahren. Forschungsinteresse: Die Bearbeiterin möchte sich Untersuchungen dieser Gruppe von Men-schen widmen vor dem Hintergrund ihres Berufsfindungsprozesses. Trotz des Fehlens der formellen Qualifikation eines Pädagogen, arbeiten sie auf diesem Gebiet. Was hat sie dazu bewogen? Welche Lern- und Bildungsprozesse haben sie selbst durchlaufen und welche Rolle hat dabei ihr soziales Umfeld gespielt? Ist es möglich, ein professionelles pädagogisches Selbst in der Rolle eines "pädagogisch unqualifizierten" Dozenten zu definieren?

METHODE: Biographische und erziehungswissenschaftliche Untersuchungen sollen Grundlage der Arbeit sein. Biographisch-narrative Interviews werden durchgeführt und ausgewertet, mit dem Vorhaben, eine gegenstandsbezogene Theorie (grounded theory) zu generieren. DATEN-GEWINNUNG: Qualitatives Interview (Stichprobe: 18 -geplant-)

ART: Dissertation BEGINN: 2007-01 ENDE: 2012-08 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)

KONTAKT: Betreuer (Tel. 0391-67-16951, e-mail: [email protected])

[219-L] Stöppler, Thomas:Ja zur Vielfalt (sonder-)pädagogischer Angebote, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 23, S. 19-24 (www.bpb.de/files/VFM4HO.pdf)

INHALT: "Ein inklusives Bildungssystem garantiert die Realisierung lebenslanger Bildungsan-sprüche auch von Menschen mit Behinderungen. Sonderpädagogische Bildungs- und Bera-tungszentren können mit ihren differenzierten Angeboten im Bereich der Sonderpädagogik im Einzelfall einen wesentlichen Beitrag leisten." (Autorenreferat)

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[220-L] Aichele, Valentin:Behinderung und Menschenrechte: die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, in: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, 2010, H. 23, S. 13-19 (www.bpb.de/files/VFM4HO.pdf)

INHALT: "Die UN-Konvention erfordert die Verschiebung des Blickwinkels: Menschen mit Be-hinderungen sind als Akteure zu begreifen, die fundamentale Rechte haben und auch einfor-dern. Der Anspruch der Konvention, ihre Rechte zu gewährleisten, ist der neue Maßstab für das staatliche Handeln in Deutschland." (Autorenreferat)

[221-L] Azevedo, Cristina N.:Transition to democracy and citizenship education in Portugal: changes and continuities in the curricula and in adolescents' opportunities for participation, in: Journal of social science education, Vol. 9/2008, No. 1, S. 131-148 (www.jsse.org/2008/2008-1/pdf/Azevedo-Menezes-Education-in-Portugal.pdf)

INHALT: "The intense historical transformations in Portugal during the last 30 years have had a profound impact on the educational system and on its role in citizenship education. During this period, Portugal experienced dictator-ship, the last socialist revolution in Europe (1974), the end of colonial empire and of colonial wars, the stabilization of a democratic regime and the entrance in the European Economic Community later to be trans-formed into the Euro-pean Union. Such deep social and political transformation had strong implications in educati-on and its mission in promoting democratic citizenship has been intensively discussed, with fears of ideological inculcation and a tension between conservative vs. emancipatory goals underpinning the curricular decisions in the field. This paper considers these transformations and articulates them with the perspective of adolescents in basic and secondary education re-garding citizenship, politics and civic engagement and the actual opportunities for participati-on they feel they have in the family, the school, and the community. The bases for this discus-sion are two studies with Portuguese adolescents: the IEA Civic Education Study that invol-ves three national representative samples of students from grade 8, 9 and 11; and a longitudi-nal study (2005-07) with adolescents from grades 9, 10 and 11. Results from both studies show a tendency for a dissatisfaction/ distrust that young people have in relation to key-insti-tutions of democracy (government, political parties) but, at the same time, the valuing of acti-ve citizenship and the emergence of new forms of participation. That oxymoron appears as a challenge to both researchers and teachers that might take advantage in being more aware of the quality of youngsters' participation experiences in their various life contexts." (author's abstract)|

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[222-L] Becker, Rolf; Tremel, Patricia:Auswirkungen vorschulischer Kinderbetreuung auf die Bildungschancen von Migrantenkindern, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 57/2006, H. 4, S. 397-418 (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Vor dem Hintergrund der Nachteile von Migranten im deutschen Bildungssystem stellt sich die Frage nach geeigneten Maßnahmen, Chancengerechtigkeit beim Bildungszu-gang und Bildungserwerb herzustellen. In der empirischen Studie wird mit Daten des Sozio-ökonomischen Panels im Längsschnitt untersucht, ob die nachteilige Situation von Migranten im Schulsystem durch vorschulische Betreuung, Erziehung und Bildung reduziert werden kann. Die Befunde zu den Bildungseffekten vorschulischer Betreuung sind für den Zeitraum von 1984 bis 2003 ambivalent. Zwar verbessern sich die Bildungschancen von Migrantenkin-dern infolge vorschulischer Kinderbetreuung, aber selbst dann ziehen sie bei den Bildungs-chancen nur mit den einheimischen Kindern gleich, die nicht an vorschulischer Betreuung partizipiert haben. Insgesamt weisen sie dann die gleichen Bildungschancen wie deutsche Ar-beiterkinder auf." (Autorenreferat)

[223-F] Bippes, Anemone, M.A. (Bearbeitung); Kißener, Michael, Prof.Dr. (Betreuung):Gastarbeiterkinder in Hessen. Eine Untersuchung der Integrationsproblematik so genannter Gastarbeiterkinder an den Schulen Hessens von 1961 bis 1980

INHALT: Wie sah die Beschulung aus? Sind die Gastarbeiterkinder in die deutschen Schulen bzw. in die deutsche Gesellschaft integriert worden? Ist die Beschulung gescheitert? Hatten sie die gleichen Bildungschancen? Stimmen die Maßnahmen der Bundesregierung zur Aus-länderpolitik mit den Maßnahmen der hessischen Schulpolitik überein? ZEITRAUM: 1961-1980 GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen

METHODE: chronologischer Ansatz DATENGEWINNUNG: Aktenanalyse, offen; Medienanaly-se.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Bippes, A.: Gastarbeiterkin-der an den Schulen des Landes Hessen. Eine Untersuchung der Integrationsproblematik so genannter Gastarbeiter von 1961-1973. Magisterarbeit.

ART: Dissertation BEGINN: 2003-05 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler INSTITUTION: Universität Mainz, FB 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches

Seminar Abt. VII Zeitgeschichte (55099 Mainz) KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 07221-3999991, e-mail: [email protected])

[224-F] Blatter, Kristine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Artelt, Cordula, Prof.Dr. (Leitung):Kurz- und langfristige Effekte eines Trainings zur phonologischen Bewusstheit bei Kinder-gartenkindern deutscher und nichtdeutscher Herkunftssprache

INHALT: Vorschulische Trainings der phonologischen Bewusstheit erweisen sich für Mutter-sprachler sowohl für Sprachen mit sehr inkonsistenter Buchstaben-Laut-Zuordnung wie das Englische als auch für Sprachen, in denen eine fast perfekte Zuordnung von Buchstaben zu Lauten besteht wie im Finnischen als praktisch bedeutsam. Bezüglich der Wirkung von Trai-nings zur phonologischen Bewusstheit lassen sich in der Forschungsliteratur u.a. drei For-

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schungsfragen formulieren. Diese beziehen sich auf die langfristige Effektivität von phonolo-gischer Förderung in der Zweitsprache, auf die Notwendigkeit von spezifischen Ausbildun-gen (und Supervisionsmaßnahmen) für die Erzieherinnen sowie auf die Rolle der Beschaffen-heit eines schulischen Anfangsunterrichts im Bereich Lesen und Rechtschreiben, der die Ef-fekte des frühen Sprachtrainings maximieren kann.

METHODE: Das interdisziplinär angelegte neue Forschungsvorhaben, das in Kooperation mit Prof. Wolfgang Schneider (Würzburg) und Prof. Petra Stanat (Berlin) durchgeführt wird, widmet sich diesen Fragen mit einem Kontrollgruppendesign: Das Projekt wird durch die Be-rücksichtigung unterschiedlicher Migrantengruppen (türkischsprachige und russischsprachige Kinder) die Frage beantworten, ob positive Effekte des phonologischen Bewusstheitstrainings unabhängig von der Erstsprache und vom Kompetenzniveau verzeichnet werden können. Um die in der Praxis häufig gestellte Frage zu klären, ob die Erzieherinnen zusätzlich zu den An-gaben im Trainingsmanual und der Illustration der Trainingsinhalte anhand einer speziellen DVD (Küspert & Schneider, 2007) eine besondere Schulung und Supervision benötigen, sol-len in etwa der Hälfte der Trainings-Kindergärten solche Zusatzmaßnahmen für die Erziehe-rinnen durchgeführt und in ihren Wirkungen mit den üblichen Trainingsprozeduren im Kin-dergartenalltag verglichen werden. Über den Vergleich von unterschiedlichen Erstlese-In-struktionsformaten in Bayern und Berlin und die Beobachtung des Erstleseunterrichts in Schulklassen mit geförderten und nicht geförderten Kindern sollen schließlich Anhaltspunkte dafür gewonnen werden, welche Form der Erstlese-Instruktion die Nachhaltigkeit der frühen Trainingsmaßnahmen begünstigt. Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Expe-riment (Stichprobe: 500). Psychologischer Test.

ART: gefördert BEGINN: 2009-08 ENDE: 2012-07 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Bamberg, Fak. Humanwissenschaften, Lehrstuhl für Empirische Bil-dungsforschung (Markusplatz 3, 96045 Bamberg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-863-2066, e-mail: [email protected])

[225-L] Dalhaus, Eva:"Subjektives Bildungswissen": Implikationen für die Beschreibung und Analyse herkunftsspezifischer Unterschiede in Bildungspraxis und -vorstellung, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 166-180 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002166.html)

INHALT: "Die Frage, auf welche Weise sich herkunftsspezifische Bildungspraktiken und -vor-stellungen, die oft als 'bildungsfern' in den Blick kommen, von einem allgemeinen Bildungs-verständnis unterscheiden, konnte in der empirischen Bildungsforschung bislang nicht hinrei-chend geklärt werden. Der folgende Beitrag stellt in Anlehnung an das Habitus-Konzept nach Bourdieu und das Konzept der Lebenswelt nach Schütz einen theoretischen Analyserahmen für die Beschreibung herkunftsspezifischen Bildungswissens oder des 'subjektiven Bildungs-wissens', wie es in diesem Zusammenhang genannt wird, vor sowie gibt forschungspraktische Anreize zu seiner Erfassung. Es zeigt sich, dass subjektives Bildungswissen ein implizites und unstrukturiertes Wahrnehmungs- und Urteilswissen ist, das im Rahmen informeller Le-benssituationen erworben wird und dessen Analyse spezifische Anforderungen an die empiri-sche Bildungsforschung stellt." (Autorenreferat)

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[226-L] Endepohls-Ulpe, Martina:Hochbegabt und weiblich - Barrieren auf dem Weg zur Leistung, in: Martina Endepohls-Ulpe (Hrsg.) ; Anja Jesse (Hrsg.): Familie und Beruf - weibliche Lebensperspektiven im Wandel, Frankfurt am Main: P. Lang, 2006, S. 49-66, ISBN: 3-631-53883-9 (Standort: HLB Fulda(66)-2006/1955)

INHALT: "Dass es sich bei hochbegabten Mädchen und Frauen um einen Personenkreis mit be-sonderen Problemen handelt, darüber besteht offensichtlich in der doch inzwischen umfang-reichen Literatur zum Thema ein hoher Konsens (z. B. Feger, 2002a, 2002b; Feger u. Prado, 1998; Heinbokel, 1996; Heller, 1990; Stapf, 2003; Wagner, 2002; Wieczerkowski u. Prado, 1990). Belege dafür, dass begabte Mädchen und Frauen Schwierigkeiten haben, ihr intellektu-elles Potenzial auch erfolgreich in Ausbildung und Beruf umzusetzen, gibt es genug. So ist die Zahl der Frauen in Spitzenpositionen in Wissenschaft und Wirtschaft nach wie vor gering, obwohl der Anteil von Frauen und Mädchen bei der Zahl der Schulabschlüsse mit der allge-meinen Hochschulreife oder bei Hochschulabschlüssen dem der Männer gleicht (Wagner, 2002). Rimm (1998, zit. nach Schober, Reimann u. Wagner, 2004) bezeichnet die Lage be-gabter Frauen als 'cultural underachievement'. Der Beginn einer mangelnden Ausschöpfung der eigenen Leistungsfähigkeit durch besonders begabte Mädchen wird vielfach schon im Kindesalter gesehen (Elbing, 2002; Heller, 1990; Prado u. Wieczerkowski, 1990; Stapf, 2002, 2003 ), in dem das Risiko für begabte Mädchen höher ist als für Jungen, von der Umgebung übersehen zu werden. Dies führt dann u. U. zu einer mangelnden Förderung, zu einer den Fä-higkeiten unangemessenen Lernumgebung und einem Verlust an Lernmotivation (vgl. Reich-le, 2004). Im Folgenden soll erstens dargestellt werden, wie Variablen sich bei hochbegabten Mädchen und Frauen auswirken, von denen angenommen wird, dass sie durchschnittlich be-gabte Mädchen und Frauen an der Realisierung ihrer potenziellen Möglichkeiten hindern, und zweitens soll anhand der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung der Autorin zum Leh-rerurteil aufgezeigt werden, wie Geschlechterstereotype und stereotype Vorstellungen über Eigenschaften und Verhaltensweisen hochbegabter Schüler bei Grundschullehrkräften zusam-menwirken und so die Identifikation hochbegabter Mädchen schon am Beginn ihrer Schullaufbahn behindern." (Textauszug)

[227-F] Friedrich-Gärtner, Lene, M.Sc.; Kaul, Thomas, Prof.Dr.; Menzel, Frank, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Niehaus, Mathilde, Univ.-Prof.Dr.rer.nat.Dr.phil.habil. (Leitung):Zugangswege junger Menschen mit Behinderung in Ausbildung und Beruf

INHALT: Ziel der Studie ist es, einen Überblick über die in den Bundesländern vorstrukturierten Wege und Zugangschancen von jungen Menschen mit Behinderung, insbesondere mit einem Potenzial für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt (vgl. Paragraph 38a SGB IX), in Ausbildung und Beschäftigung und ihrer jeweiligen spezifischen Rahmenbedingungen herzustellen. Dabei sollen sowohl statistische Angaben als auch einschlägige pädagogische Konzepte berücksichtigt werden. 1. Sichtung und Erfassung von vorhandenen Datenquellen in den einzelnen Bundesländern; 2. Zusammenfassung und Auswertung der Erkenntnisse über die unterschiedlichen Wege junger Menschen mit Behinderung in Ausbildung und Beruf; 3. Überprüfung von betrieblichen Standards und Rahmenbedingungen für die Ausbildung junger Menschen mit Behinderung anhand einer Sekundärdatenanalyse; 4. Ableitung von Hand-lungsempfehlungen für die Berufsbildungspolitik. GEOGRAPHISCHER RAUM: Bundesre-publik Deutschland

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METHODE: Mithilfe einer Sekundärdatenanalyse sowie einer qualitativen Befragung soll die derzeitige Situation von jungen Menschen mit Behinderung beim Übergang in Ausbildung und Beruf dokumentiert und analysiert werden. Die Ergebnisse sollen anschließend mit Er-gebnissen anderer Forschungsstudien zu diesem Themenbereich zusammengeführt und ver-glichen werden. Abschließend werden aus den Ergebnissen dieser Untersuchungen Hand-lungsempfehlungen für eine verbesserte Berufsbildungspolitik erarbeitet. Untersuchungsde-sign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, standardisiert; Sekundäranalyse von Aggregatdaten. Aktenanalyse, standardisiert (Studien und Projekt zu den Zugangswegen). Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 14; betriebliche Akteure und Auszubildende mit Behinderung; Auswahlverfahren: systematisch). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Auftragsforschung BEGINN: 2010-01 ENDE: 2010-10 AUFTRAGGEBER: Bundesministe-rium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Professur für Arbeit und berufliche Rehabilitation (Herbert-Lewin-Str. 2, 50931 Köln); Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitation Professur für Pädagogik und Didaktik hörgeschädigter Menschen (Kloster-str. 79b, 50931 Köln)

KONTAKT: Leiterin (Tel. 0221-470-4955, e-mail: [email protected])

[228-L] Gramespacher, Elke:Doing Gender im Schulsport, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 31/2008, H. 69, S. 73-86 (Standort: UB Bonn(5)-Z85/72; USB Köln(38)-XG5490; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: Die Verfasserin zeigt, dass Doing Gender im Schulsport primär dadurch begünstigt wird, dass im sozialen System Sport die Kategorien Sex und Gender auf solch dichte Weise miteinander verschmelzen, dass sie auf allen Ebenen des (Schul-) Sports gemeinsam zu wir-ken scheinen. Das gesellschaftlich wirksame Sportsystem transportiert eindeutige Zuschrei-bungen und Darstellungen darüber, was im Sport als männlich und was im Sport als weiblich gilt. Die Überschreitung solch eindeutiger Zuschreibungen und Darstellungen fällt aufgrund der hohen Bedeutsamkeit der Körperlichkeit im Sport bzw. im Schulsport eher schwer. Weil leistungssportliche Ansprüche im Schulsport eine marginale Rolle spielen, besteht die Chan-ce, gerade im Schulsport die vermeintlichen Eindeutigkeiten der Beziehung von Gender und Sport als solche stehen zu lassen - und mithin zu überwinden. Eine an der Überwindung von Doing Gender orientierte Unterrichtspraxis im Schulsport setzt voraus, dass den Sportlehr-kräften ein solcher Auftrag gegeben wird. Allerdings erscheint es selbst den bildungspolitisch für den Schulsport Verantwortlichen nur schwer möglich, einen sportpädagogisch vertretba-ren Lehrplan zu formulieren, der gleichsam den Erkenntnissen und den daraus abgeleiteten Anliegen der sportpädagogischen Geschlechterforschung genügt. (ICG2)

[229-L] Gräßle, Kathrin:Frau Dr. Ing.: Wege ebnen für Frauen in technische Studiengänge, (Frauen- und Genderforschung in der Erziehungswissenschaft, Bd. 9), Opladen: B. Budrich 2009, 199 S., ISBN: 978-3-86649-243-1

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INHALT: "Nach wie vor studieren in Deutschland weit weniger Frauen technische Fächer als Männer. Was hält junge Frauen davon ab? Worauf müssen Hochschulen achten, wenn sie ma-thematisch interessierte Schülerinnen für ein Ingenieurstudium gewinnen möchten? Die quali-tative Längsschnittstudie vermittelt die Gründe, die junge Frauen vom Technikstudium abhal-ten: Unsicherheit angesichts ihrer Zukunftsentscheidung, unvereinbare Bilder vom Frausein und den Vorstellungen vom technisch orientierten Studium. Das bedeutet für die Didaktik der Hochschulorientierungsangebote: Rückhalt bieten, Raum für Reflexion der Studienwahlsitua-tion schaffen und persönliche Netzwerke bilden - kurz: Emotion und Bilder fassbar machen und damit das Studienwahlspektrum der jungen Frauen öffnen." (Autorenreferat)

[230-F] Kemper, Thomas, Dipl.-Soz.Wiss. (Bearbeitung); Weishaupt , Horst, Prof.Dr. (Leitung); Weishaupt , Horst, Prof.Dr. (Betreuung):Bildungsdisparitäten nach Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund. Eine regionale und schulformspezifische Analyse allgemein bildender Schulen in den deutschen Bundeslän-dern

INHALT: Das Projekt wird differenzierte (regionale) Analysen über Bildungsdisparitäten von Schülern verschiedener Staatsangehörigkeiten bzw. nach Migrationshintergrund aufarbeiten. Weiter werden Untersuchungen zur Bildungsbeteiligung und zum Schulerfolg und damit ein-hergehender regionaler Benachteiligungen durchgeführt. Ergänzend werden die statistischen Auswirkungen von Veränderungen im Staatsbürgerschaftsrecht (Vergleich der Indikatoren Staatsangehörigkeit vs. Migrationshintergrund) analysiert. GEOGRAPHISCHER RAUM: Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz

METHODE: Die Ausgangsbedingungen von Schülern unterscheiden sich deutlich nach ihrem spezifischen Migrationshintergrund hinsichtlich der Kapitalienausstattung, Migrationssituati-on, institutioneller Bedingungen und durch die jeweiligen Kontextbedingungen bzw. sozial-räumlichen Gegebenheiten. Durch regionale Analysen sollen sozialräumliche Spezifika her-ausgearbeitet und kartografisch dargestellt werden. Das Projekt wird im bildungssoziologi-schen Kontext der Migrations- und Ungleichheitsforschung angesiedelt sein und neben stadt- und regionalsoziologischen um geografische Ansätze ergänzt werden. Untersuchungsdesign: Trend, Zeitreihe; Querschnitt DATENGEWINNUNG: Sekundäranalyse, aggregiert und indivi-duell (Herkunft der Daten: amtliche Schulstatistiken der Bundesländer; Auswahlverfahren: Grundgesamtheit).

ART: Dissertation; Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2009-10 ENDE: 2012-09 AUFTRAG-GEBER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. -DLR- Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Programm "Empirische Bildungsforschung" FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- (Schloß-str. 29, 60486 Frankfurt am Main)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 069-24708-705, Fax: 069-24708-338, e-mail: [email protected])

[231-F] Kölzer, Carolin (Bearbeitung):Integration und Partizipation von bildungsfernen Gruppen als Herausforderungen für die sozialwissenschaftliche Bildung

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INHALT: Bildungsferne Gruppen sind in den letzten Jahren verstärkt in die öffentliche Aufmerk-samkeit gerückt. Jedoch hat sich die Didaktik der Sozialwissenschaften - zersplittert in Poli-tikdidaktik und Wirtschaftsdidaktik, bei Vernachlässigung einer gesellschaftlichen Didaktik - den Bildungsfernen bislang aus unterschiedlichen Gründen nur unzureichend angenommen. Dabei stellt gerade das Erreichen bildungsferner Gruppen durch den Unterricht für unsere de-mokratische und marktwirtschaftliche Ordnung eine dringende Notwendigkeit dar, insbeson-dere um Politikverdrossenheit abzufangen und demokratiefeindliche Einstellungen bereits im Keim zu ersticken. Zudem zählt zu den Bildungsaufgaben der Schule in einer Demokratie, "alle jungen Menschen zur Teilnahme am öffentlichen Leben zu befähigen" (GPJE 2004: 9). Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bleiben dem Individuum jedoch fern, wenn es nicht teil-haben kann und deshalb keine Integration erfährt. Meine Annahme ist, dass die Chance und das Erleben von Partizipation und Integration sich positiv auf die Realisierung von Le-benschancen und gesellschaftlicher Teilnahme von bildungsfernen Gruppen auswirken. Vor-aussetzung dafür sind allerdings eine Bildung im Allgemeinen sowie sozialwissenschaftliche Bildung im Besonderen und genau hierin liegt die Herausforderung in Bezug auf bildungsfer-ne Gruppen. Durch die Auseinandersetzung mit und Orientierung an der Lebenswelt Bil-dungsferner und deren subjektiven Theorien zu Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie zu Par-tizipation und Integration wird nach Möglichkeiten der Förderung einer sozialwissenschaftli-chen Bildung zur Realisierung von Lebenschancen und Partizipation gesucht. Dazu finden auch die besonderen Sozialisations- und Entwicklungsbedingungen Berücksichtigung. Ziel ist es, bildungsferne Gruppen für eine aktive Teilnahme an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu qualifizieren, wobei Partizipation und Integration als Ziel und Herausforderung sowie drit-tens auch als Bedingung für das Empfinden von Integration und den Willen zur Partizipation an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen sind.

ART: Dissertation; gefördert AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Deutsche Forschungsgemeinschaft

INSTITUTION: Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- (Postfach 100131, 33501 Bielefeld)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0521-106-3984, e-mail: [email protected])

[232-L] Kuhn, Hans-Peter:Geschlechterverhältnisse in der Schule: Sind die Jungen jetzt benachteiligt?: eine Sichtung empirischer Studien, in: Barbara Rendtorff (Hrsg.) ; Annedore Prengel (Hrsg.): Jahrbuch Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft : Folge 4/2008, Kinder und ihr Geschlecht, Opladen: B. Budrich, 2008, S. 49-71, ISBN: 978-3-86649-181-6 (Standort: UB Bonn(5)-2008/5305)

INHALT: "In diesem Beitrag wird der zur Zeit viel diskutierten Frage nach einer Benachteiligung von Jungen im allgemein bildenden Schulsystem nachgegangen. Zunächst wird auf der Grundlage neuerer repräsentativer Daten beschrieben, wo die Geschlechterdifferenzen zum Nachteil von Jungen liegen. Im Anschluss daran werden aus der Befundlage ausgewählter empirischer Studien vier mögliche Erklärungsansätze für die Benachteiligung von Jungen ab-geleitet und diskutiert. Die Erklärungen befassen sich mit schulischen Faktoren wie der Be-nachteiligung von Jungen durch die Schullaufbahnempfehlungen der Grundschullehrkräfte (1) oder durch die 'feminine schulische Subkultur' (2). Weitere Erklärungen beziehen sich auf die Sozialisationsbedingungen von Jungen (3) und auf sozialstrukturelle Kontextfaktoren wie

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Arbeitslosigkeit (4). Insgesamt werden erhebliche Forschungsdesiderate festgestellt." (Auto-renreferat)

[233-L] Mansel, Jürgen; Spaiser, Viktoria:Hintergründe von Bildungserfolgen und -misserfolgen junger Migrant/innen, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 5/2010, H. 2, S. 209-225 (Standort: USB Köln(38)-XG 9053; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Anteil der Migrantenjugendlichen aus den klassischen Anwerbeländern, die ihre Schullaufbahn mit der Hochschulreife abschließen, hat sich in den vergangenen Dekaden nur geringfügig erhöht und liegt weiterhin bei einem Drittel der jungen Deutschen. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, ob die geringe Schulerfolgsquote auch mit erfah-rener Benachteiligung und Diskriminierung dieser Population im deutschen Schulwesen zu tun hat. Auf der Basis qualitativer Daten kann gezeigt werden, dass insbesondere in solchen Schulen, in welchen spezifische ethnische Gruppen eine Minderheit darstellen, Jugendliche mit Migrationshintergrund verstärkt unterschiedlichen Formen von Diskriminierung ausge-setzt sind. Gezeigt werden kann zugleich, dass erfahrene Diskriminierung insbesondere bei Jugendlichen aus bildungsnahen Familien eine Gegenwehr in der Form auslöst, dass sie als Ansporn dient, ihr Leistungsvermögen und ihr Können unter Beweis zu stellen. Für Jugendli-che aus bildungsfernen Familien wird demgegenüber vermutet, dass Diskriminierung zu Lernblockaden z.B. in Form von geringem Interesse an den Unterrichtsinhalten führen kann. Die Befunde und auf der Basis der qualitativen Daten formulierten Annahmen werden ab-schließend vor dem Hintergrund vorliegender quantitativer Daten, die zwar keine Diskrimi-nierungserfahrungen, aber damit zusammenhängende Einstellungen und Einschätzungen beinhalten, diskutiert." (Autorenreferat)

[234-L] Oester, Kathrin; Fiechter, Ursula; Kappus, Elke-Nicole:Schulen in transnationalen Lebenswelten: Integrations- und Segregationsprozesse am Beispiel von Bern West, (Schriften zur Sozialen Frage, Bd. 3), Zürich: Seismo Verl. 2008, 217 S., ISBN: 978-3-03777-062-7 (Standort: LB Koblenz(929)-PÄ/J20083633)

INHALT: "Es ist viel von Integration die Rede. Was aber bedeutet der abstrakte Begriff im geleb-ten Alltag von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Eltern? Eine ethnographische Studie im 'Ausländerquartier' Bern West erforscht drei Quartierschulen mit einem stark von-einander abweichenden Ausländeranteil. Dabei wird deutlich, wie im Zeichen internationaler Leistungsmessung die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit von Schulen an privilegierten Stand-orten Hand in Hand mit einer Deklassierung sozioökonomischen benachteiligter Quartier-schulen geht. Vor diesem Hintergrund erscheint eines der fundamentalsten Prinzipien eines 'fairen Wettbewerbs', nämlich die Chancengerechtigkeit, für viele Kinder und Jugendliche die Frage gestellt. Aus sozialanthroplogischer und soziologischer Perspektive wird aufgezeigt, wie das Bemühen um Integration den strukturellen Zwängen eines verschärften internationa-len Wettbewerbs unterliegt, der nicht-etablierte Migrantinnen und Migranten zu marginalisie-rung droht. Gleichzeitig wehren sich die betroffenen Quartierschulen mit innovativen Maß-nahmen dagegen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Kathrin Oester: Einleitung: For-schungsfragen, Vorgehen und Methoden (9-24); Elke-Nicole Kappus: "Afrikaner-Yugos" und "Mazedo-Afrikaner" - die Stimmen der Kinder und Jugendlichen (25-48); Kathrin Oester: Die

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doppelte Funktion des Bildungssystems - theoretische Grundlagen zu Schule und Migration (49-68); Elke-Nicole Kappus: Zur diskursiven Herstellung von Gleichheit und Ungleichheit (69-120); Ursula Fiechter: Die Schulen in Bern West im Kontext der Stadtentwicklung (121-186); Kathrin Oester: Die Konstruktion sozialer und kultureller Differenz - Ergebnisse aus den Interviews mit Lehrpersonen (187-255); Elke-Nicole Kappus: Der Unterricht in heimatli-cher Sprache und Kultur - zur schulischen (Sprach-)Praxis in der transnationalen Gesellschaft (256-289); Kathrin Oester: Schulen zwischen Integrationsauftrag und sozialer Selektion (290-298).

[235-L] Popp, Ulrike:Kontextuelle Zugänge der Geschlechter zu Bildungsprozessen, in: Marius Harring (Hrsg.) ; Carsten Rohlfs (Hrsg.) ; Christian Palentien (Hrsg.): Perspektiven der Bildung : Kinder und Jugendliche in formellen, nicht-formellen und informellen Bildungsprozessen, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 63-79, ISBN: 978-3-531-15335-3

INHALT: Die Verfasserin untersucht Wahrnehmungen und Interpretationen unterschiedlicher Sichtweisen auf Geschlechterverhältnisse im Schulalltag zu verschiedenen Zeitpunkten der Bildungskarriere. Zunächst geht es um Erfahrungen mit Jungen und Mädchen aus der Sicht Kärntner Volksschullehrerinnen, die in zweiten und dritten Klassen unterrichten. In einem zweiten Schritt werden Überlegungen und Wahrnehmungen männlicher und weiblicher Ju-gendlicher im Alter zwischen 15 und 19 Jahren präsentiert, die mit der Wahl ihrer weiterfüh-renden Schule eine geschlechtsuntypische Bildungsentscheidung getroffen haben. Abschlie-ßend erfolgt eine biographische Rekonstruktion entgangener Bildungschancen von Müttern mit der Absicht, mögliche Zäsuren der individuellen Bildungs- und Lebensplanung zu identi-fizieren, die an einer Festschreibung geschlechtstypischer Muster der Lebensführung beteiligt sind. (ICE2)

[236-F] Rosenberger, Heike, M.A. (Bearbeitung); Benkmann, Rainer, Prof.Dr. (Betreuung):Wahl-lose Berufswahl. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Lernen am Übergang Schule-Beruf

INHALT: Im Zentrum dieser Dissertation steht der Übergang Jugendlicher mit sonderpädagogi-schem Förderbedarf im Lernen von der Schule in das Erwerbsleben. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Prozess der Berufswahl, der eine entscheidende Bedeutung für die Le-bens- und Integrationschancen des Einzelnen besitzt. Dazu werden vor dem Hintergrund des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes die verschiedenen Ausbildungs- und Übergangsmöglich-keiten sowie die zunehmenden Zugangsprobleme aufgezeigt. In einem mehrstufig angelegten qualitativen Forschungsdesign wird der Frage nachgegangen, woran sich Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Lernen orientieren und welche Wege sie innerhalb dieser Entscheidungsspielräume gehen. Ziel ist es, Empfehlungen für die schulische Berufs-orientierung und Berufswahlvorbereitung abzuleiten.| ZEITRAUM: 2006-2009 GEOGRA-PHISCHER RAUM: Thüringen

METHODE: Den theoretischen Rahmen bildet das Konzept der Erwerbsarbeit in unserer Gesell-schaft. Zur Beantwortung der Fragestellung stützt sich die Bearbeiterin auf eine soziologische Herangehensweise und qualitative Forschungsmethoden. Untersuchungsdesign: Panel DA-TENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen. Gruppendiskussion (Stich-

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probe: 6; Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Qualitatives Interview (Stichprobe: 18; Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf; Auswahlverfahren: theoretical sampling). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: Dissertation BEGINN: 2005-05 ENDE: 2010-12 AUFTRAGGEBER: nein FINANZIERER: Wissenschaftler

INSTITUTION: Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Sonder- und Sozialpädagogik (Postfach 900221, 99105 Erfurt)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0361-737-2285)

[237-L] Segeritz, Michael; Walter, Oliver; Stanat, Petra:Muster des schulischen Erfolgs von jugendlichen Migranten in Deutschland: Evidenz für segmentierte Assimilation?, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 62/2010, H. 1, S. 113-138 (Standort: USB Köln(38)-Haa00277-b; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; dx.doi.org/10.1007/s11577-010-0094-1)

INHALT: "Auf der Basis der nationalen Erweiterungsstichprobe von PISA 2003 (PISA-E 2003) werden strukturelle Assimilationstendenzen bei 15-Jährigen, deren Familien aus der Türkei, dem Gebiet der ehemaligen UdSSR oder Polen zugewandert sind, im Hinblick auf den Gym-nasialbesuch und mathematische Kompetenzen untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, ob segmentierte Assimilationsprozesse zu beobachten sind. Eine allmähliche Annäherung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund an solche ohne Migrationshintergrund im Hinblick auf diese Indikatoren über die Einwanderergenerationen hinweg würde auf eine direkte Assi-milation (straight-line assimilation), eine annähernde Konstanz der Disparitäten hingegen auf eine so genannte abwärtsgerichtete Assimilation (downward assimilation) hindeuten. Die Er-gebnisse weisen bezüglich der Gymnasialbeteiligung und der Kompetenzen für türkischstäm-mige Jugendliche auf Muster der abwärtsgerichteten Assimilation hin, während die Befunde für Jugendliche mit Eltern aus Polen und der ehemaligen UdSSR dem Muster der direkten Assimilation entsprechen. Weiterhin lässt sich aus den Befunden schließen, dass der Migrati-onshintergrund möglichst detailliert erfasst werden sollte (1,5. Generation, interethnische Be-ziehungen), da sonst bedeutende Unterschiede in den Lebensumständen und dem Bildungser-folg dieser Teilgruppen unerkannt bleiben." (Autorenreferat)

[238-L] Solga, Heike; Pfahl, Lisa:Doing Gender im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Abteilung Ausbildung und Arbeitsmarkt, 2009-502), Berlin 2009, 57 S. (Graue Literatur; bibliothek.wzb.eu/pdf/2009/i09-502.pdf);Forschungsbericht/Nummer:SPI2009-502

INHALT: Der Beitrag beruht auf einer Expertise, die im Rahmen der "Plattform zur Förderung des Nachwuchses in Technik und Naturwissenschaft" von acatech, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, verfasst worden ist. Im Einzelnen werden unter Berücksichtigung von empirischem und statistischem Datenmaterial von 2002 und 2006 folgende Fragen beant-wortet: (1) Wodurch lässt sich das Doing Gender in Schule, Studium und Beruf erklären? Über welche Maßnahmen kann es verringert werden, so dass mehr junge Frauen als Nach-wuchs in den Technikwissenschaften gewonnen werden können? (2) Was bewegt Studienan-

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fängerinnen dazu, ein technisches Studium zu wählen - und was hält sie davon ab? (3) Was wissen wir über das Studienverhalten von Studentinnen in naturwissenschaftlichen und Inge-nieurberufen (z. B. zu Studienalltag, Abbruchquoten, Abbruchgründen, Erfolgsquoten), und welche Fördermaßnahmen sind aufgrund der Erkenntnisse sinnvoll? (4) Wodurch sind Frauen - gegenüber Männern - beim Berufseinstieg und in beruflichen Karrieren in den Technikwis-senschaften benachteiligt? Was könnte getan werden, um Frauen hier zu fördern und ihre be-ruflichen Bedingungen zu verbessern? Die in der Expertise dargestellten Befunde verdeutli-chen dreierlei: (1) In den Natur- und Technikwissenschaften 'verliert' man Frauen sehr früh im Lebensverlauf. (2) Wie beim Durchlauf eines Trichters (leaking pipeline) verringert sich mit jeder Bildungs- und Karrierestufe die Anzahl von Frauen in diesen Fächern und Berufen. (3) Die Erhöhung des Interesses für Technikwissenschaften von Mädchen und Frauen ist nicht nur ein Problem für das Bildungssystem, sondern ganz wesentlich auch des Arbeits-marktes. Die Befunde der Expertise zeigen, dass es unbedingt notwendig ist, jungen Frauen, die in technischen Berufen gut ausgebildet sind, eine höhere Chance als bisher zu geben, (a) ihren Beruf aus dem Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (MINT) auszuüben und (b) dies auch mit den gleichen Gratifikationen wie Männer. (ICG2)

[239-L] Song, Steve; Róbert, Péter:Immigrant student investigation in PISA 2006: a call for a more nuanced examination, in: , 2010, S. 32-52 (www.j-e-r-o.com/index.php/jero/article/view/101/73)

INHALT: "Die Berichterstattung auf Basis vorliegender Daten aus PISA weist aus, dass Schüler mit Migrationshintergrund in vielen der OECD-Mitgliedstaaten im Vergleich zu ihren Mit-schülern ohne Migrationshintergrund schlechtere Testergebnisse erzielen. Angesichts der rasch wachsenden Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund in Europa haben diese beun-ruhigenden Befunde viel Aufmerksamkeit auf die Frage gelenkt, wie gut es verschiedenen Aufnahmeländern für Migranten gelingt, die Bedürfnisse ihrer Schülerschaft mit Migrations-hintergrund zu berücksichtigen. Aber wie akkurat sind diese Befunde? In diesem Aufsatz ar-gumentieren die Autoren, dass es bei Analysen auf Aggregatebene drei mögliche methodi-sche Fallstricke gibt, die Forscher und Bildungspolitiker zu unvollständigen oder verzerrten Einschätzungen darüber führen können, wie gut Schüler mit Migrationshintergrund in den verschiedenen OECD-Staaten abschneiden. Diese Defizite ergeben sich 1. aus der Frage, wie Schüler mit Migrationshintergrund ausgewählt oder kategorisiert werden, 2. aus dem Niveau der Kompetenz in der Testsprache bei Migranten der Ersten Generation, und 3. durch die Art und Weise, wie Migranten der Ersten und der Zweiten Generation gruppiert werden. In die-sem Aufsatz werden diese Unzulänglichkeiten und mögliche Lösungen für sie diskutiert." (Autorenreferat)

[240-F] Tonks, Iris, M.A. (Bearbeitung):Evaluation des XENOS-Projektes "Born to be Me - für Vielfalt und Demokratie"

INHALT: Es wird eine Evaluation des Xenos-Projektes durchgeführt. Das Projekt ist im Rhein-kreis Neuss angelegt, wo es eine hohe Anzahl an jugendlichen Arbeitslosen gibt. Viele von ihnen haben keinen Schulabschluss. An dem Projekt sind verschiedene Schulen beteiligt. Der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund liegt bei 40-50%. Die Jugendlichen kom-men zum großen Teil aus sozial benachteiligten Familien und wünschen sich einen Schulab-

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schluss und einen Ausbildungsplatz. Hierfür sind die Bedingungen zurzeit erschwert. Es fand bisher eine unzureichende Förderung statt, Defizite finden sich vor allem im sprachlichen und mathematischen Bereich sowie bei den sozialen Kompetenzen. Außerdem fehlen Kenntnisse und Strategien zur Berufswahl und zu Bewerbungsverfahren. Da hier mit "normalem" schuli-schem Unterricht kaum Abhilfe geschaffen werden kann, sollen Lehrer und Leherinnen unter-stützt werden, um mit neuen Ansätzen und Methoden sowie durch Kooperation mit außer-schulischen Einrichtungen diese Jugendlichen besser motivieren, fördern und qualifizieren zu können. Außerdem soll die Kooperation zwischen Jugendhilfe/ Jugendförderung und Schule ausgebaut werden. Ziel der Evaluation ist die Überprüfung von Effekten und Wirkungen des Projektes, insbesondere die Kontrolle der Zielerreichung (Erfolgskontrolle). Diese wird ge-messen an den Ergebnissen der Bestandsaufnahme zu Beginn des Projektes, der Zielkonzepti-on dem Arbeitsprogramm sowie der Bestandsaufnahme zum Projektende. Hierbei soll über-prüft werden, ob und welche Ziele erreicht wurden (Effektivität), ob die eingesetzten Instru-mente und Methoden im Hinblick auf die zu erreichenden Ziele geeignet sind (Zielkonformi-tät) und ob die Mittel dem Zweck angemessen sind (Effizienz). GEOGRAPHISCHER RAUM: Rhein-Kreis Neuss

METHODE: Die Evaluation ist diskursanalytisch angelegt und berücksichtigt auch die gesell-schaftlichen Rahmenbedingungen des Projektes. Es findet eine Befragung der am Projekt teil-nehmenden Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte statt. Dies erfolgt durch einen speziell auf die Projektziele hin ausgearbeiteten Fragebogen. Des weiteren werden leitfragen-gestützte Interviews mit Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften sowie Multiplikatoren und Mul-tiplikatorinnen der Jugendförderung/ Jugendberufshilfe geführt und analysiert. Außerdem werden Projektteile durch beobachtende Teilnahme erfasst, die anschließend qualitativ ausge-wertet wird. Die beobachtende Teilnahme bezieht sich ebenfalls auf Präsentationen (Meilen-steine) sowie Lehrerkonferenzen/ Tagungen/ Multiplikatorenschulungen. In monatlichen Sit-zungen der Steuerungsgruppe werden die Teilergebnisse an die Projektleitung weitergegeben. Die Auswertungen der Projektteile finden Eingang in den Zwischen- und Abschlussbericht. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Sicherung der Nachhaltigkeit der Projekter-gebnisse gelegt. DATENGEWINNUNG: Inhaltsanalyse, offen; Aktenanalyse, offen; Beobach-tung, teilnehmend; Qualitatives Interview; Standardisierte Befragung, schriftlich.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Intern. ART: Auftragsforschung BEGINN: 2009-07 ENDE: 2012-01 AUFTRAGGEBER: Forschungsstel-

le Rechtsextremismus und Neonazismus Arbeitsstelle Neonazismus FINANZIERER: Instituti-on; Auftraggeber

INSTITUTION: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- (Siegstr. 15, 47051 Duisburg)

[241-F] Weber, Julia, Dipl.-Soz.Päd. (Bearbeitung); Bereswill, Mechthild, Prof.Dr. (Betreuung):Bildungsbezogene Übergangserfahrungen junger Migrantinnen. Eine qualitative Studie zum Verhältnis von geringen Bildungschancen, Herkunft und Geschlecht im Kontext institutio-neller Intervention (Arbeitstitel)

INHALT: Um Ausprägung, Verfestigung und Bewältigungsmuster von sozialer Ungleichheit in der Biographie zu erfassen, untersucht die Bearbeiterin Übergangserfahrungen junger Mi-grantinnen mit geringem Bildungserfolg in der Phase ihrer beruflichen Orientierung. Im Fo-kus stehen dabei die Konfliktfaktoren, Perspektiven und Potenziale der beruflichen Integrati-on im Kontext von Fördermaßnahmen der Jugendhilfe und der Arbeitsvermittlung. Die jewei-

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lige persönliche Erfahrung der Akteurinnen soll mithilfe biographischer Methoden unter be-sonderer Berücksichtigung von Chancengleichheit, gesellschaftlicher Teilhabe und der inter-kulturellen Öffnung der staatlichen Institutionen interpretiert werden. Die Bildungsverläufe junger Migrantinnen zwischen Selbststeuerung und institutionellem Eingriff werden in den Kontext aktueller gesellschaftlicher Prozesse, besonders geprägt durch die Sozial- und Bil-dungspolitik, eingebettet.

ART: Dissertation; gefördert BEGINN: 2009-10 AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIE-RER: Hans-Böckler-Stiftung

INSTITUTION: Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervisi-on und Organisationsberatung -ISTSO- (34109 Kassel)

KONTAKT: Bearbeiter (e-mail: [email protected])

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8 Bildungspolitik, Bildungswesen, Wissensgesellschaft

[242-L] Bacher, Johann; Stelzer-Orthofer, Christine:Schulsysteme, Wohlfahrtsstaatswelten und schulische Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, in: Bettina Leibetseder (Hrsg.) ; Josef Weidenholzer (Hrsg.): Integration ist gestaltbar : Strategien erfolgreicher Integrationspolitk in Städten und Regionen, Wien: Braumüller, 2008, S. 65-89

INHALT: Mit dem Begriff Integration sind zwei Ebenen angesprochen: die Makro- und die Mi-kroperspektive. Bei der Makrobetrachtung steht die Gesellschaft als Ganzes im Vordergrund und mit Integration ist das erfolgreiche Zusammenwirken der einzelnen Teile gemeint. Die Mikroperspektive subsumiert jenen Integrationsprozess, mit dem der/die Einzelne Teil des Ganzen wird. Für die Makroperspektive wird der Begriff Systemintegration verwendet - in Abgrenzung zu der sich auf die Mikroperspektive beziehenden Sozialintegration. Diese wird in vier Dimensionen analysiert: Kulturation, Platzierung, Interaktion und Identifikation. Aus-gehend davon, dass in allen Ländern der Europäischen Union Jugendliche mit Migrationshin-tergrund in der schulischen Integration benachteiligt sind, wird der Frage nachgegangen, ob sich ein Zusammenhang zwischen schulischer Integration und Schulsystem einerseits sowie zwischen Wohlfahrtsstaatstypus und schulischer Integration andererseits ausmachen lässt. Es wird zum einen untersucht, wie gut Kinder mit Migrationshintergrund schulisch integriert sind und ob dies in Abhängigkeit zum Schulsystem steht. Zum anderen wird analysiert, ob sich der Erfolg der schulischen Integration durch die spezifische Form der Organisation und Ausgestaltung sozialer Sicherheit erklären lässt. (ICF2)

[243-L] Becker, Birgit; Reimer, David (Hrsg.):Vom Kindergarten bis zur Hochschule: die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 316 S., ISBN: 978-3-531-16224-9

INHALT: "In diesem Buch wird die Entstehung von sozialer und ethnischer Ungleichheit in den verschiedenen Etappen der Bildungskarriere untersucht. Beginnend beim Kindergarten bis hin zum Hochschulbesuch wird die gesamte Bildungsbiographie behandelt. Neben den 'klas-sischen Übergängen' im Bildungssystem werden auch Bildungskarrieren analysiert, die nicht geradewegs den 'typischen' Verlauf nehmen (z. B. Nachholen von Bildungsabschlüssen). Es werden aktuelle Ergebnisse aus Forschungsprojekten am Mannheimer Zentrum für Europäi-sche Sozialforschung (MZES) und der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim vorgestellt, die sich mit speziellen Fragestellungen der Bildungsforschung be-schäftigen und für diese Zwecke zum Teil eigene Primärdaten erhoben haben. Die Projekte bieten einen detaillierten Einblick in die gesamte Bildungskarriere von Kindern und Jugendli-chen aus verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeich-nis: Birgit Becker und David Reimer: Etappen in der Bildungsbiographie. Wann und wie ent-steht Ungleichheit? (7-15); Beginn des Kindergartens und Übergang in die Grundschule: Bir-git Becker: Ethnische Unterschiede bei der Kindergartenselektion: Die Wahl von unterschied-lich stark segregierten Kindergärten in deutschen und türkischen Familien (17-47); Nicole Biedinger und Birgit Becker: Frühe ethnische Bildungsungleichheit: Der Einfluss des Kinder-gartenbesuchs auf die deutsche Sprachfähigkeit und die allgemeine Entwicklung (49-79);

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Übergang in die Sekundarstufe: Volker Stocké: Schulbezogenes Sozialkapital und Schuler-folg der Kinder: Kompetenzvorsprung oder statistische Diskriminierung durch Lehrkräfte? (81-115); Cornelia Kristen und Jörg Dollmann: Sekundäre Effekte der ethnischen Herkunft: Kinder aus türkischen Familien am ersten Bildungsübergang (117-144); Schulformwechsel in der Sekundarstufe: Marita Jacob und Nicole Tieben: Wer nutzt die Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Schulformen? Soziale Selektivität bei Schulformwechseln und nachgeholten Schulabschlüssen (145-178); Übergang in die Ausbildung und die Hochschule: Tobias Roth, Zerrin Salikutluk und Irena Kogan: Auf die "richtigen" Kontakte kommt es an! Soziale Res-sourcen und die Bildungsaspirationen der Mütter von Haupt-, Real- und Gesamtschülern in Deutschland (179-212); Christian Hunkler: Ethnische Unterschiede beim Zugang zu Ausbil-dung und Erwerb von Ausbildungsabschlüssen (213-250); David Reimer und Steffen Schind-ler: Soziale Ungleichheit und differenzierte Ausbildungsentscheidungen beim Übergang zur Hochschule (251-283); Nachholen von Bildungsabschlüssen: Marita Jacob und Felix Weiss: Soziale Selektivität beim Hochschulzugang - Veränderungen der Zugangssequenzen zur Hochschule im Kohortenvergleich (285-312).

[244-L] Becker, Birgit; Reimer, David:Etappen in der Bildungsbiographie: wann und wie entsteht Ungleichheit?, in: Birgit Becker (Hrsg.) ; David Reimer (Hrsg.): Vom Kindergarten bis zur Hochschule : die Generierung von ethnischen und sozialen Disparitäten in der Bildungsbiographie, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 7-15

INHALT: Die Autoren geben eine Einleitung in den vorliegenden Sammelband, in welchem je-weils spezielle Etappen in der Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen untersucht werden. Es werden Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten vorgestellt, die insge-samt wichtige Erkenntnisse darüber liefern, wann und wie soziale und ethnische Ungleichheit im deutschen Bildungssystem entsteht. Die Autoren stellen die einzelnen Beiträge kurz vor und betonen, dass man die kumulative Natur von Bildungsergebnissen in Rechnung stellen muss, wenn man an der Entstehung von sozialen und ethnischen Ungleichheiten im Verlauf der Bildungskarriere interessiert ist. Die punktuelle Betrachtung eines einzelnen Übergangs, wie z. B. der Übergang zu den weiterführenden Schulen, ist nur dann sinnvoll, wenn die vor-angegangenen Selektionsprozesse bekannt sind, die bereits mit der Wahl des Kindergartens beginnen. In Zukunft wird eine ganzheitlichere Betrachtung von Bildungsverläufen nach Ein-schätzung der Autoren weiter zunehmen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist nicht zuletzt die zunehmende Verfügbarkeit von Längsschnittdatensätzen, die es erlauben, die schulische Entwicklung der Kinder längerfristig im Zeitverlauf zu verfolgen. Der wichtigste Schritt in diese Richtung ist die Gründung eines Nationalen Bildungspanels (NEPS), das die Kompetenzentwicklung und die Bildungsverläufe von Individuen langfristig und in großer Fallzahl verfolgen wird. (ICI2)

[245-F] Brambosch, Anett, Dipl.-Psych.; Swoboda, Undine, Dipl.-Psych. (Bearbeitung); Wei-chold, Karina, Dr.phil.; Silbereisen, Rainer K., Prof.Dr. (Leitung):Neue Lernkultur in Kommunen (Thüringer Bildungsmodell) -NELECOM-

INHALT: Ziele des Thüringer Bildungsmodells NELECOM sind 1. die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, ihre sozio-emotionale Kompetenz, Partizipation und Verantwor-

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tungsübernahme zu fördern. Weiterhin steht im Blickpunkt 2. die Entfaltung, Unterstützung und (Weiter-) Entwicklung einer auf individueller Förderung, wertschätzenden Beziehungen und regionaler Identität basierenden Lernkultur sowie 3. die Vernetzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit von Kindergärten und Schulen mit unmittelbaren und mittelbaren Partnern der Bildungseinrichtungen und den mitverantwortlichen Menschen aller Generationen, Institutio-nen, Organisationen und Initiativen. Um dies umzusetzen, werden in vier Pilotkommunen verschiedene Maßnahmen und Projekte in gebündelter Form unter Beteiligung wichtiger Schlüsselpersonen und Netzwerkpartner ausgewählt und implementiert. Das gemeindebasier-te Programm NELECOM soll entsprechend wissenschaftlicher Standards auf seine Durch-führbarkeit, Akzeptanz (Prozessevaluation) und Effektivität (Ergebnisevaluation) hin über-prüft werden. Das Evaluationsdesign umfasst drei Teilstichproben. Vier selektierte Pilotkom-munen bilden die Versuchsgruppe (VG), die sich für das Projekt beworben hat und in der das Projekt 2008 durchgeführt wird. Weiterhin wurden zusätzlich zwei Vergleichsstichproben einbezogen (Kontrollgruppe A und B; KG). Kontrollgruppe A; KG/A stellt 6 Gemeinden dar, die sich auch für das Programm interessierten, und zu VG in wichtigen Kriterien wie Sozio-demographie sowie Sozialstruktur, Infrastruktur und Ressourcenverfügbarkeit vergleichbar sind (intent-to-treat-method). Kontrollgruppe B; KG/B stellt bis zu 7 weitere Gemeinden dar, die entsprechend soziodemographischer Merkmale ebenfalls zu VG und KG/A vergleichbar sind, aber sich nicht für NELECOM beworben haben (no treatment and no intent). Sie wur-den aus dem Pool der entsprechenden Gemeinden Thüringens randomisiert ausgewählt. Die Datenerhebungen werden vorrangig in Schulen (Grundschulen, Regelschulen und Gymnasi-en) und Kindergärten im Rahmen eines längsschnittlichen Designs (4 Messzeitpunkte sind geplant) stattfinden und auf die subjektiven Einschätzungen von Kindern und Jugendlichen zu verfügbaren Entwicklungsressourcen (developmental assets) in Familie, Schule und Kommu-ne, soziale und personale Kompetenzen sowie Problemverhalten fokussieren. Weiterhin wird eine intensive Prozessevaluation vorgenommen. Mit der Studie soll u.a. untersucht werden, ob sich über die Zeit Entwicklungsergebnisse (auch Bindung an Schule und Gemeinde) von Kindern und Jugendlichen in positiver Richtung verändern und Problemverhalten reduziert wird, wenn die Gemeinde an NELECOM teilnimmt. Befunde aus der Basiserhebung deuten auf eine gute soziodemographische Vergleichbarkeit der drei Versuchsgruppen. Insgesamt sind zu Beginn des Projektes vor allem die Bereiche 'Lernmotivation', 'konstruktive (Frei-)Zeitnutzung' kritisch im Hinblick auf die berichteten Ressourcen zu betrachten. Auch der Lebensbereich Kommune/ Nachbarschaft wird selten als Ressource erlebt. Mädchen, GymnasiastInnen und SchülerInnen der niedrigeren Klassenstufe nehmen insgesamt stärkere Ressourcen wahr als Jungen, RegelschülerInnen und SchülerInnen der höheren Klassenstufe. Erste längsschnittliche Befunde zeigen Effekte bezüglich der berichteten Entwicklungsres-sourcen in den Bereichen 'Kommune' und 'konstruktive Zeitnutzung'. Demnach nehmen SchülerInnen der Pilotkommunen im Verlauf des Projektes mehr Ressourcen in ihrer Kom-mune wahr (Anstieg) als SchülerInnen der anderen Kommunen (Abfall oder Stabilität). Des Weiteren nehmen sie auch mehr Möglichkeiten zur konstruktiven Nutzung ihrer freien Zeit (insbesondere Kreativangebote) wahr, während SchülerInnen aus Wartekommunen (KG/A) weniger berichten. GEOGRAPHISCHER RAUM: Tübingen

METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Experiment; Standardisierte Befragung, schriftlich. Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: keine Angaben ARBEITSPAPIERE: Zwischenbericht I-2009 zum Nelecom-Projekt (bei der Kontaktperson zu erfragen).

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ART: Auftragsforschung BEGINN: 2008-03 ENDE: 2010-03 AUFTRAGGEBER: Freistaat Thü-ringen; Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbH; Thüringer Institut für Lehrerfortbil-dung, Lehrplanentwicklung und Medien -ThILLM- FINANZIERER: Auftraggeber

INSTITUTION: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science (Semmelweisstr. 12, 07743 Jena)

KONTAKT: Weichold, Karina (Dr. Tel. 03641-945-221, e-mail:[email protected])

[246-L] Budde, Jürgen; Willems, Katharina (Hrsg.):Bildung als sozialer Prozess: Heterogenitäten, Interaktionen, Ungleichheiten, (Veröffentlichungen der Max-Traeger-Stiftung, Bd. 46), Weinheim: Juventa Verl. 2009, 238 S., ISBN: 978-3-7799-1792-2

INHALT: "Der Band differenziert die Debatte zu Bildungsungleichheiten und stellt Bildung als sozialen Prozess in den Mittelpunkt. Ausgangspunkte sind sowohl die Wirkungsweisen all-täglicher Interaktionen schulischer Akteurinnen als auch ihre sozialen Auseinandersetzungen mit der strukturellen Ebene von Institutionen und gesellschaftlichen Vorstellungen. Dabei werden grundsätzliche Dimensionen von Verteilungsungerechtigkeit vor allem am Beispiel Gender berührt. Zunächst hinterfragt der Band analytische Konzepte von Bildung und Sozia-ler Ungleichheit. Im Anschluss werden Abläufe in der aktuellen Schul- und Bildungsfor-schung beleuchtet sowie Schulentwicklung aus der Perspektive von Lehrkräften analysiert. Abschließend erfolgt eine Diskussion zu Vereinbarkeiten der beruflichen Bildung und lebens-langem Lernen. Besonders deutlich wird, dass individuelle Bildungsprozesse nicht nur über die strukturierenden Möglichkeiten schulischer Bildung funktionieren, sondern sich Bildungs-verläufe in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Institutionen entfalten." (Autoren-referat). Inhaltsverzeichnis: Katharina Willems und Jürgen Budde: Bildung als sozialer Pro-zess (11-18); I. Ausgangspunkte: Bildung und soziale Ungleichheit: Hans Christoph Koller: Bildung als Habituswandel? Zur Bedeutung der Sozialisationstheorie Bourdieus für ein Kon-zept transformatorischer Bildungsprozesse (19-34); Marita Kampshoff: Heterogenität im Blick der Schul- und Unterrichtsforschung (35-52); Vera King: "Weil ich mich sehr lange Zeit allein gefühlt hab' mit meiner Bildung ." Bildungserfolg und soziale Ungleichheiten un-ter Berücksichtigung von class, gender, ethnicity (53-72); Martina Weber: Das Konzept "In-tersektionalität" zur Untersuchung von Hierarchisierungsprozessen in schulischen Interaktio-nen (73-94); II. Abläufe: Schulforschung und Schulentwicklung: Klaus-Jürgen Tillmann: Lehrerforschung und Schulentwicklung oder: Was kann schulische Praxisforschung leisten? (95-110); Heidi Schrodt: Von der Mädchenförderung zu Diversity. Stationen eines Schulent-wicklungsprozesses (111-126); Tanja Sturm: Reflexion und Thematisierung schulischer Wi-dersprüche als Perspektiven für Schulentwicklung (127-144); Katrin Luise Läzer: Der kleine Unterschied. Wie Schülerinnen und Schüler das Geschlecht der Lehrkräfte im Physikunter-richt wahrnehmen (145-156); Katharina Willems und Jürgen Budde: Forschung ohne Ende? Zum Umgang mit Rückmeldungen in ethnografischer Schulforschung (157-178); III. Verein-barkeiten: berufliche Bildung und Lebenslanges Lernen: Marianne Horstkemper: Wie geht es weiter nach der Schule? Unterrichts- und Schulentwicklung für die Arbeit mit "Risikogrup-pen" (179-192); Jürgen Budde, Katharina Willems und Maika Böhm: "Ich finde das gehört einfach zum Leben dazu, anderen Leuten zu helfen". Positionierungen junger Männer zu Be-rufsfeldern Sozialer Arbeit (193-210); Rita Süssmuth: Bildungspolitische Schieflagen in Deutschland ein Plädoyer für Teilhabe und gegen Ausgrenzung (211-224); Peter Faulstich: Vereinbarkeit von Beruf und Familie (225-236).

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[247-L] Carlsburg, Gerd-Bodo von (Hrsg.):Qualität von Bildung und Kultur: Theorie und Praxis, (Baltische Studien zur Erziehungs- und Sozialwissenschaft, Bd. 17), (16. Internationale wissenschaftliche Konferenz "Qualität von Bildung und Kultur - Theorie und Praxis", 2008), Frankfurt am Main: P. Lang 2009, 428 S., ISBN: 978-3-631-59585-5

INHALT: "Dieser Band dokumentiert eine Reihe von Beiträgen der XVI. Internationalen wissen-schaftlichen Konferenz Bildungsreform und Lehrerausbildung zum Thema Qualität von Bil-dung und Kultur - Theorie und Praxis, die von der Pädagogischen Universität Vilnius (VPU) und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gemeinsam konzipiert und veranstaltet wurde. Das Hauptthema der Konferenz war: Bildungs- und Qualitätsstandards der Hochschul- und Schulbildung: humanistische Tradition und Perspektivenwechsel im Bildungs- und Erzie-hungsbereich unter Berücksichtigung neuer Strukturen des Denkens und Managementstrate-gien im Hinblick auf die Herausforderungen der Gesellschaft des kommenden Jahrzehnts. (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Algirdas Gaizutis: Creativity or Striving for Perfection (21-47); Gerd-Bodo von Carlsburg: Bildung zur Selbstbildung durch praktische Erkenntnis. Entfaltung der Urteilskraft durch Anschaulichkeit (49-66); Karl-Heinz Dammer: Alle Men-schen werden Brüder, wo die Macht des Bildes weilt. Manifeste und latente Botschaften in der erzieherischen Bildwelt der Französischen Revolution (67-99); Rolf Göppel: Träume vom guten Lehrer und von der guten Lehrerbildung (101-118); Gerd-Bodo von Carlsburg, Kirsten Hoffmann: Auf dem Wege von der Zivil- zur Informationsgesellschaft durch Lernen - ein Le-ben lang (119-132); Peter Strasser: Einzelne, Paare, Netzwerke. Dargestellt an der Utopie 2084 (133-143); Marija Barkauskaite, Irena Zaleskiene: Values of Teenagers Living in Urban and Rural Areas (145-153); Ona Tijuneliene, Marija Barkauskaite: Fulfilment of the Spiritual Demands of the Students of Lithuanian Universities by Cultural Values (155-166); Agne Brandisauskiene: Change in the Conception of Giftedness in the Development of Cultures (167-176); Dalia Marija Stanciene: Ethics and Personality (177-183); Vilija Targamadze: School Culture - Education Development Assumption (185-194); Eszter-G. Banffy: Bezie-hung und Lernbereitschaft (195-201); Romanas Vasiliauskas: Role of ethnical Education as the Continuity of Generations regarding the Paradigm of historical Changes in Culture (203-210); Ilona Norgeliene, Bronislava Grigaite: Children's Psychological Consulting Influence to Their Aggressive Behavior Change (211-219); Audrone Juodaityte, Erika Saparnyte: Metho-dology and Methods of Children's Computer-based Culture Educational Discourse Research (221-238); Arvydas Liepuonius: Laughter as an Expression of Neurotic Anxiety and a Chan-ce for Emancipation - according to H. Bergson conception (239-246); Palmira Peciuliauskie-ne: Pre-service Teachers' Research Activity during the Pedagogical Practice: Situation and its Development (247-258); Robert Baar: Zwischen Marginalisierung und positiver Diskriminie-rung: Auswirkungen der bipolaren Geschlechterkultur auf männliche Grundschullehrer (259-277); Gerd-Bodo von Carlsburg: Hochschuldidaktik am Beispiel teilnehmerorientierter Semi-nararbeit (279-291); Jonas Kievisas, Rimante Kondratiene: The Conditions of a Specialist's Vocational Maturity in the Study Process (293-301); Algimantas Martinkenas: Gestisch-mo-torisches Sprechtraining für ein wirkungsvolles Sprechen im Phonetikunterricht (303-312); Emilija Rodzeviciute: Formation of Student Teachers' Pedagogical Competence during Tea-ching Practice (313-322); Jonas Dautaras, Aldona Trainiene: School Leaders' Approach to Teacher Incentive (323-332); Vaidas Matonis: Artistic Subject Teachers: Professional Pecu-liarities (333-338); Juozas Zilionis: The Spread of Gabriele Petkevicaite-Bite's Ideas of Edu-cation (339-347); Gerd-Bodo von Carlsburg, Martina Möller: Fachhochschulreife auch an Re-alschulen (349-377); Panagiotis Giagounidis: Die griechische Offene Sekundarschule und die

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griechischen Schüler/innen in der Bundesrepublik Deutschland (379-394); Eleni Taratori, Pe-lagia Stravakou, Marina Kougiourouki: The Flexible Zone Programme from the Perspective of the Pupils of Primary Schools (395-407); Sniegina Poteliuniene, Rita Sirgede: Attitude of the future Teachers to their Body and Weight Control (409-423).

[248-F] Dietzel, Kerstin, Dr.phil. (Bearbeitung); Marotzki, Winfried, Prof.Dr.phil.habil. (Betreu-ung):Bildung und Erinnerung

INHALT: Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die Bedeutung der Erinnerung in der Konstituti-on von Bildung aus Sicht der erinnernden Subjekte, die in Verbindung zu ihrer sozialen und gesellschaftlichen Umwelt zeitgemäße und unterschiedliche zukunftgerichtete Entwürfe ihres Selbst in der Welt projizieren und handlungsorientiert umsetzen. Interessant ist in diesem Zu-sammenhang das eigene historische Gewordensein vor und nach der politischen Wende von 1989. Somit werden historische Einbettungen konkreter Ereignisse lebensgeschichtlich hin-terfragt und entsprechend eines zu rekonstruierenden Verhältnisses von Bildung und Erinne-rung belegt. Eine besondere Rolle besteht innerhalb meines Untersuchungsgegenstands in der Akzentuierung auf Angehörige von Opfern der SED-Diktatur, was leidvolle Erfahrungen in der Vergangenheit impliziert und wo vermutet wird, dass die Subjekte gegenwärtig unter-schiedliche Verarbeitungsmechanismen erinnerungstheoretisch generiert haben, die Bildungs-prozesse befördern bzw. behindern können. Entsprechend dieses Anspruches ist eine wesent-liche Fragestellung meiner Arbeit darin abzuleiten, diese Verarbeitungsmechanismen im Kontext einer zeitlich-räumlichen Verortung von Erinnerung in der vorliegenden Studie mit Hilfe einer empirischen Erhebung von autobiographisch-narrativen Interviews mit Angehöri-gen von Opfern aufzudecken und zu beschreiben, sowie deren Bedeutung für Bildungsprozes-se offenzulegen. ZEITRAUM: 1945 bis 1989 GEOGRAPHISCHER RAUM: ehemalige DDR

METHODE: Die Arbeit ist eine qualitative Studie. Um den Zusammenhang von Bildung und Er-innerung nachzugehen, fließen neben dem bildungstheoretischen Biographiekonzept nach Marotzki, kulturtheoretische Untersuchungen über Erinnerung und Gedächtnis nach Aleida Assmann, die Theorie des kollektiven Gedächtnisses nach Halbwachs und Untersuchungen Paul Ricoeurs zur Repräsentation der Vergangenheit forschungsleitend in die Arbeit ein. DA-TENGEWINNUNG: Qualitatives Interview -narrative Interviews; Experteninterviews; Stan-dardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 24; Angehörige von Opfern der SED-Dikta-tur; Auswahlverfahren: in Verbindung mit der Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg, Zufall). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Dietzel, Kerstin: Erinnerung und biographischer Wandel. Disku-tiert am Beispiel einer Befragung von Angehörigen der Opfer der SED-Diktatur. in: Dörr, Margret; Felden, Heide von; Klein, Regina; Macha, Hildegard; Marotzki, Winfried (Hrsg.): Erinnerung - Reflexion - Geschichte. Erinnerung aus psychoanalytischer und biographietheo-retischer Perspektive. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, S. 229-242. ISBN 978-3-531-90798-7.

ART: Habilitation; Eigenprojekt; gefördert BEGINN: 2003-12 ENDE: 2009-09 AUFTRAGGE-BER: nein FINANZIERER: Institution; Stipendium (Förderung des weilblichen wissenschaft-lichen Nachwuchses in Sachsen-Anhalt)

INSTITUTION: Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaf-ten, Institut für Erziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik (Postfach 4120, 39016 Magdeburg)

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KONTAKT: Bearbeiterin (e-mail: [email protected])

[249-L] Ditton, Hartmut:Der Beitrag von Schule und Lehrern zur Reproduktion von Bildungsungleichheit, in: Rolf Becker (Hrsg.) ; Wolfgang Lauterbach (Hrsg.): Bildung als Privileg : Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 243-271, ISBN: 978-3-531-34259-7

INHALT: Der Beitrag bemüht sich um eine Klärung der komplexen Verursachung von dauerhaf-ten Bildungsungleichheiten im Zusammenspiel von individuellen, familialen und schulischen Kontextbedingungen. Auf schulstruktureller Ebene werden früher Zeitpunkt der Selektion für den weiteren Bildungsweg, Ausleseverhalten von Lehrkräften, Vergabe von sozial selektiven Bildungsempfehlungen, schulische Selektionen durch Klassenwiederholungen und schulische Rückstufungen sowie fehlende Angebote individueller Förderung sozial benachteiligter Schü-ler genannt. Erklärungsansätze haben darauf abzuzielen, diese komplexe Konstellation in ei-nem kohärenten Zusammenhang darzustellen. Ohne den Anspruch, dies leisten zu können, werden im vorliegenden Beitrag zwei bedeutsame Theoriestränge aufeinander bezogen darge-stellt, die sich jeweils stärker auf den institutionell-kontextuellen und den individuell-familia-len Bereich beziehen: die Theorie der schichtspezifischen Sozialisation und der Rational-Choice-Ansatz zur Erklärung des Bildungsverhaltens. (ICA2)

[250-L] Drucks, Stephan; Bittlingmayer, Uwe H.:Funktionaler Analphabetismus im wissensgesellschaftlichen Wandel - zur Individualisierung struktureller Problematiken der Chancenverteilung, in: Sven Kluge (Red.) ; Gerd Steffens (Red.) ; Edgar Weiß (Red.): Entdemokratisierung und Gegenaufklärung, 2009, S. 241-267

INHALT: Mit Blick auf die Bildungsdebatten zu den PISA-Studien gilt es nach Meinung der Au-toren, die beiden Bezugspunkte gesellschaftlicher und ökonomischer Wandel einerseits und ungleichheitsbezogene Strukturkontinuität andererseits stärker und direkter aufeinander zu beziehen. Das wird im vorliegenden Beitrag versucht, indem zunächst der wissensgesell-schaftliche Wandel in der Ökonomie genauer nachzeichnet wird. In einem zweiten Schritt werden die Definitionsversuche des funktionalen Analphabetismus mit dem Ziel diskutiert, die in der Forschungsliteratur in der Regel kaum ausgewiesenen gesellschaftstheoretischen Hintergrundannahmen und normativen Implikationen zu explizieren. In einem dritten und letzten Abschnitt wird eine immanente Kritik an den aktuellen nationalen und internationalen Konzepten des funktionalen Analphabetismus vorgenommen und dabei sozialökologische Fehlschlüsse sowie die Tendenz zur Individualisierung von Strukturproblematiken kritisiert. Im Ergebnis wird vor allem sichtbar, wie die Mechanismen der institutionellen Diskriminie-rung und Privilegierung die individuelle Kompetenzgenese systematisch strukturieren. (ICI2)

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[251-L] Förster, Christian:Globalisiert und reformiert: das deutsche Hochschulsystem im internationalen Vergleich, in: Anja Neundorf (Hrsg.) ; Julian Zado (Hrsg.) ; Joela Zeller (Hrsg.): Hochschulen im Wettbewerb : Innenansichten über die Herausforderungen des deutschen Hochschulsystems, Berlin: Dietz, 2009, S. 61-78

INHALT: Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Stellenwert nationale Hochschulsysteme an-gesichts des Bologna-Prozesses noch haben. Er nimmt einen internationalen Vergleich der deutschen Hochschulen anhand von vier Indikatoren vor: Diversifizierung, Hochschularten, Hochschulzulassung und Studierendenbetreuung/Finanzorganisation. Gezeigt wird, das die Internationalisierung der Hochschulsysteme sich in einem Konvergenzstreben niederschlägt, das jedoch von der Pfadabhängigkeit der nationalen Hochschulsysteme begrenzt wird. (ICE2)

[252-L] Gauger, Jörg-Dieter:Ein höchst rudimentäres Bild: deutsche Schulen erzeugen ostkundliche Analphabeten, in: Die Politische Meinung : Monatsschrift zu Fragen der Zeit, Jg. 54/2009, H. 9 = H. 478, S. 31-36 (Standort: USB Köln(38)-EP15460; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.kas.de/wf/doc/kas_17496-544-1-30.pdf?090930132014)

INHALT: Empirische Grundlage der Untersuchung ist eine Analyse von Lehrplänen und von etwa 45 Schulbüchern seit den 1990er Jahren. Das grundsätzliche Problem spiegelt die inhalt-liche Diversität des deutschen Bildungsföderalismus wider: Es hängt schlicht vom jeweiligen Bundesland ab, welche Schulart und Schulstufe, welche Kursform in der Oberstufe man be-sucht, ob man etwas erfährt, was man erfährt und was man nicht erfährt. Eine dominante Ten-denz besteht in der Eliminierung ganzer Epochen aus den Lehrplänen, einer Entwicklung, die sich nach den derzeit vorliegenden Erfahrungen mit inhaltlich gefüllten "Bildungsstandards" wahrscheinlich noch weiter verstärken wird. Es wird argumentiert, dass das Anliegen, Wissen übereinander zu vermitteln, am ehesten gefördert wird durch eine verpflichtende zusammen-fassende Sequenz ("Deutschland und seine östlichen Nachbarn", "Deutsche und Polen" oder Ähnliches) neben dem chronologischen, dann aber notgedrungen nur sporadischen Bezug, der keine Übersicht vermittelt. Natürlich muss sich der Geschichtsunterricht an deutschen Schu-len primär den Deutschen und der deutschen Geschichte zuwenden, dies aber heute dem euro-päischen Rahmen angemessen: Die Geschichte der Völker Europas war zu keiner Zeit eine je-weils isolierte, sondern vollzog sich in permanenter Verflechtung, im Miteinander ebenso wie im heute überwundenen Gegeneinander. (ICF2)

[253-L] Hahn, Stefan:Identitätsdiskurse und Demokratie-Lernen im Unterricht: die Perspektive einer systemtheoretisch informierten Bildungsforschung im Lernfeld Gesellschaft, (Studien zur Bildungsgangforschung, Bd. 16), Opladen: B. Budrich 2007, 337 S., ISBN: 978-3-86649-080-2

INHALT: "Welche Gelegenheiten sehen und nutzen Schülerinnen und Schüler, die schulischen Lernprozesse mit persönlicher Bedeutung zu verbinden? Und wie lassen sich Unterrichtsar-rangements gestalten, in denen das Erreichen der schulischen Lernziele mit Möglichkeiten zur Identitätsarbeit Jugendlicher verbinden lassen? Diese Leitfragen der Bildungsgangfor-schung werden in diesem Buch aufgegriffen und in einen methodologischen Zugang zu Lern-

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prozessen und -gelegenheiten überführt. In der Fallanalyse einer Interaktionssequenz aus dem Politikunterricht einer achten Gesamtschulklasse findet dieser auf den Theorien Piagets und Luhmanns fußende Ansatz seine Anwendung. Verfolgt wird die Fragestellung, unter welchen Bedingungen Identitätsarbeit, politische Urteilsentwicklung und Einsichten in die Prinzipien, Strukturen und Verfahren einer Demokratie in Einklang gebracht werden können." (Autoren-referat)

[254-L] Hanft, Anke; Knust, Michaela:Berufsbegleitendes Studieren: bildungspolitische Anforderungen und internationale Praxis, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 1, S. 43-59 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201001043.html)

INHALT: "Der hochschulpolitischen Forderung, sich stärker an den Prinzipien des lebenslangen Lernens auszurichten, wird in den gegenwärtigen Studienstrukturreformen nur unzureichend entsprochen. Hochschulen orientieren sich bei der Planung und Organisation ihrer Studien-strukturen bislang am Bild des traditionellen Studierenden, der ein Vollzeitstudium im An-schluss an die Schulausbildung absolviert und erst dann in den Arbeitsmarkt eintritt. Müssen deutsche Hochschulen ihre Angebotsstruktur stärker zielgruppenbezogen ausrichten, indem sie sich auch den Anforderungen erwachsener und berufstätiger Lerner stellen? Nachfolgend werden zunächst die veränderten bildungspolitischen Anforderungen dargestellt, bevor vor dem Hintergrund internationaler Beispiele die Studiensituation für berufserfahrene und be-rufstätige Studierende an deutschen Hochschulen dargelegt wird. Auf dieser Grundlage wer-den Handlungsempfehlungen für eine Reorganisation der Studienorganisation abgeleitet, die auf eine stärkere Integration von Aus- und Weiterbildung abzielen und berufserfahrenen und berufstätigen Studierenden besser gerecht werden." (Autorenreferat)

[255-L] Hartnuß, Birger; Heuberger, Frank W.:Ganzheitliche Bildung in Zeiten der Globalisierung: bürgerschaftliche Perspektiven für die Bildungspolitik, in: Thomas Olk (Hrsg.) ; Ansgar Klein (Hrsg.) ; Birger Hartnuß (Hrsg.): Engagementpolitik : die Entwicklung der Zivilgesellschaft als politische Aufgabe, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 459-490

INHALT: In diesem Beitrag werden zunächst grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von Bildung und bürgerschaftlichem Engagement vorgelegt. Es wird herausgearbeitet, welcher Stellenwert bürgerschaftlichen Kompetenzen für ein modernes Bildungsverständnis zu-kommt, was diese Kompetenzen ausmacht und wie sie erworben werden können. Hierbei ste-hen Fragen der Öffnung der Bildungseinrichtungen gegenüber dem lokalen Gemeinwesen, der Kooperation und Vernetzung sowie neue Partnerschaften etwa im Unternehmen im Mit-telpunkt. Welche Ansätze und Entwicklungen sich dabei bislang beobachten lassen, wird in einem Durchgang durch die Institutionen des öffentlichen Bildungssystems von den Kinderta-gesstätten über die Schulen bis hin zu den Fachhochschulen und Universitäten illustriert. Ein kritisches Resümee der Entwicklungen und Fortschritte in Theorie, Praxis und Politik im Überscheidungsbereich von Bildung und bürgerschaftlichem Engagement ist schließlich Aus-gangspunkt für die Beschreibung von Herausforderungen an eine bürgergesellschaftlich ori-entierte Bildungspolitik. (ICE2)

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[256-L] Heinrich, Martin; Minsch, Jürg; Rauch, Franz; Schmidt, Esther; Vielhaber, Christian:Bildung und nachhaltige Entwicklung: eine lernende Strategie für Österreich: Empfehlungen zu Reformen im Kontext der UNO-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014), (Schriftenreihe Bildung & Nachhaltige Entwicklung, Bd. 4), Münster: Monsenstein u. Vannerdat 2007, 220 S., ISBN: 978-3-86582-569-8

INHALT: In der UNO-Dekade "Bildung für Nachhaltige Entwicklung" soll versucht werden, ökonomische, ökologische und soziale Ungleichgewichte und Probleme durch eine Bildungs-offensive einer gesellschaftlichen Lösung näher zu bringen. Hierbei soll an bereits bestehende Bemühungen angeknüpft werden, um innovative Gestaltungen zu ermöglichen. Eine solche konzertierte Initiative bedarf einer neuen strategischen Rahmung und verpflichtet die einzel-nen Mitgliedsländer der UNO dazu, nationale Strategien einer Bildung für Nachhaltige Ent-wicklung zu entwerfen und entsprechende Ressourcen für deren Umsetzung bereit zu stellen. Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das öster-reichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft haben im Kontext dieser Strategieentwicklung 2005 eine ExpertInnengruppe beauftragt, ein Rahmenkonzept zum Themenbereich Bildung und Nachhaltige Entwicklung zu erstellen. Im vorliegenden Band werden auf der Basis einer Analyse nationaler und internationaler Doku-mente und Initiativen die Grundlagen, Bedingungen und Perspektiven einer Bildungsstrategie für Nachhaltige Entwicklung in Österreich aus Sicht der ExpertInnen dargestellt. Dabei wird insbesondere die Rolle von Evaluation, Monitoring und Feedback als Eckpunkte für eine ler-nende Strategie hervorgehoben. (ICI2)

[257-L] Hovestadt, Gertrud; Eggers, Nicole:Soziale Ungleichheit in der allgemein bildenden Schule: ein Überblick über den Stand der empirischen Forschung unter Berücksichtigung berufsbildender Wege zur Hochschulreife und der Übergänge zur Hochschule, Rheine 2007, 102 S. (Graue Literatur; www.boeckler.de/pdf/stuf_hovestadt_ungleichheit_2007.pdf)

INHALT: "Mit der Beteiligung an internationalen Schülerleistungsstudien wie PIRLS/ IGLU (Viertklässler) und TIMSS, PISA (15-jährige/ Achtklässler) sowie Studien in einzelnen Bun-desländern ist in Deutschland eine Forschungslage entstanden, die einen engen Zusammen-hang zwischen Bildungsbeteiligung und Bildungsleistung einerseits, sozialer Herkunft ande-rerseits offenbart hat. In keinem anderen Land, so befand PISA 2000, sinkt die Bildungsleis-tung so stark mit der sozialen Herkunft wie in Deutschland. Gleichzeitig geben die Studien einen tieferen und aktuellen Einblick in die Effekte und Ursachen dieser prekären Situation. Die soziale Ungleichheit in den Schulen ist für Deutschland ein massives Problem, das in der Folge teuer bezahlt werden wird. Ein Demokratie- und Gerechtigkeitsproblem besteht, weil die Rechte der Einzelnen tief berührt sind. Durch regionale Unterschiede steht auch die grundrechtlich verbriefte Gleichheit der Lebensverhältnisse in Deutschland in Frage. Für die Zukunft der Gesellschaft ist der zunehmende Verlust des sozialen Zusammenhalts zu befürch-ten und volkswirtschaftlich dürfte die Ressource Bildung/ Qualifikation in Zukunft ein wach-sendes Defizit darstellen. Aufgabe dieser Studie ist es, einen Überblick über den neueren Stand der empirischen Forschung zur sozialen Ungleichheit im allgemein bildenden Schulwe-sen Deutschlands zu geben. Diese Studie folgt in ihrem Aufbau dem Weg der Kinder und Ju-gendlichen durch die Schule. Unterscheiden wird zwischen den Disparitäten der Bildungsleis-

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tung, also dem, was die Schülerinnen und Schüler können, und der Bildungsbeteiligung, also der Menge und der formalen Art der Bildung, die sie erhalten." (Autorenreferat)

[258-L] Klumpp, Matthias; Rybnikova, Irma:Differenzierte Studienformen: eine empirische Forschungserhebung in Deutschland, Bielefeld: Bertelsmann 2010, 213 S., ISBN: 978-3-7639-4282-4

INHALT: "Das klassische Präsenzstudium steht vor großen Herausforderungen: Ein massiver Akademikermangel in Deutschland könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zukünf-tig deutlich beeinträchtigen. Kritisiert wird zum einen, dass zu wenig Schulabgänger über-haupt einen Hochschulabschluss erwerben, zum anderen, dass Deutschland im Bereich des weiterbildenden Studiums hinterherhinkt. Die Weiterentwicklung und Ausdifferenzierung des Hochschulangebots ist vor diesem Hintergrund ein zentrales Thema, um über die Erschlie-ßung neuer Zielgruppen die Akademikerquote insgesamt zu erhöhen. Die Autoren erforschen Organisationsmerkmale der Studienformen und vergleichen sie mit den Rahmenbedingungen an deutschen Hochschulen. Zunächst werden Präsenzstudium in Vollzeit und Teilzeit, Fern-studium sowie duales Studium als die vier zugrunde liegenden Studienformen definiert und analysiert. Darauf folgt ein Vergleich hinsichtlich ihrer Verbreitung in Deutschland mit Sta-tistiken aus den USA, Großbritannien, Australien, Singapur und Litauen. Internetbasierte und telefonische Befragungen von Studierenden, Hochschullehrenden und -experten sowie Unter-nehmensvertretern vervollständigen die Untersuchungen. Im letzten Schritt führen die Auto-ren die Ergebnisse zusammen und geben einen Ausblick auf differenzierte Studienformen in Deutschland." (Autorenreferat)

[259-L] Krüger, Heinz-Hermann; Rabe-Kleberg, Ursula; Kramer, Rolf-Torsten; Budde, Jürgen (Hrsg.):Bildungsungleichheit revisited: Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule, (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 30), (Internationale Fachtagung "Bildungsungleichheit revisited", 2008), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 324 S., ISBN: 978-3-531-16672-8

INHALT: "Der Band dokumentiert die internationale Fachtagung 'Bildungsungleichheit revisited', die im Oktober 2008 vom Zentrum für Schul- und Bildungsforschung in Halle ver-anstaltet wurde." (Autorenreferat). Inhalt: Heinz-Hermann Krüger, Ursula Rabe-Kleberg, Rolf-Torsten Kramer & Jürgen Budde: Bildungsungleichheit revisited? - eine Einleitung (7-21); I. Bildung und soziale Ungleichheit im Elementarbereich: Friedhelm Pfeiffer: Entwick-lung und Ungleichheit von Fähigkeiten: Anmerkungen aus ökonomischer Sicht (25-44); Ur-sula Rabe-Kleberg: Bildungsarmut von Anfang an? Über den Beitrag des Kindergartens im Prozess der Reproduktion sozialer Ungleichheit (45-54); II. Bildung und soziale Ungleichheit in der Schule: Hartmut Wenzel: Chancengleichheit in der Schule - eine nicht abgegoltene Forderung (57-67); Kai Maaz, Jürgen Baumert & Ulrich Trautwein: Genese sozialer Un-gleichheit im institutionellen Kontext der Schule: Wo entsteht und vergrößert sich soziale Un-gleichheit? (69-102); Rolf-Torsten Kramer & Werner Helsper: Kulturelle Passung und Bil-dungsungleichheit - Potenziale einer an Bourdieu orientierten Analyse der Bildungsungleich-heit (103-125); Katrin U. Zaborowski & Georg Breidenstein: "Geh lieber nicht hin! - Bleib lieber hier." Eine Fallstudie zu Selektion und Haltekräften an der Hauptschule (127-144);

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John Pryor: Pedagogies of in/equity: Formative assessment/Assessment for Learning (145-160); III. Soziale Ungleichheit und außerschulische Bildung: Hans-Uwe Otto & Mark Schrödter: "Kompetenzen" oder "Capabilities" als Grundbegriffe einer kritischen Bildungs-forschung und Bildungspolitik? (163-183); Heinz-Hermann Krüger & Ulrike Deppe: Mikro-prozesse sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle von schulischen Bildungsbiographien und Peerorientierungen (185-201); Manuela du Bois-Reymond: Chancen und Widerständiges in der Ganztagsbildung. Fallstudie Niederlande (203-220); IV. Soziale Ungleichheit und Hoch-schulbildung: Rolf Becker: Warum bildungsferne Gruppen von der Universität fernbleiben und wie man sie für das Studium an der Universität gewinnen könnte (223-234); Reinhard Kreckel: Zwischen Spitzenforschung und Breitenausbildung. Strukturelle Differenzierungen an deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich (235-256); V. Soziale Ungleichheit und Berufsbildung: Christian Imdorf: Wie Ausbildungsbetriebe soziale Ungleichheit reprodu-zieren: Der Ausschluss von Migrantenjugendlichen bei der Lehrlingsselektion (259-274); Martin Baethge: Neue soziale Segmentationsmuster in der beruflichen Bildung (275-298); Ingo Wiekert & Reinhold Sackmann: Mehr Ungleichheit durch weniger duale Ausbildung? Probleme der Ausbildungsbereitschaft (299-319).

[260-L] Künzli, Sibylle; Isler, Dieter; Leemann, Regula Julia:Frühe Literalität als soziale Praxis: Analyse von Mikroprozessen der Reproduktion von Bildungsungleichheit, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 1, S. 60-73 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201001060.html)

INHALT: "In diesem Aufsatz werden Mikroprozesse der Reproduktion von Bildungsungleichheit anhand von literalen Praktiken und Fähigkeiten bei zwei knapp 6-jährigen Kindern unter-sucht. Theoretische Grundlagen bilden Positionen, welche den institutionellen - habitualisie-renden, regulierenden und handlungsleitenden - Gehalt von Sprache und Literalität fokussie-ren und die Verwobenheit von sprachlich-literalen Praktiken und sozialen Situationen beto-nen. Aus einer ethnografisch ausgerichteten Studie zu früher Literalität in Familien und Bil-dungs- und Betreuungseinrichtungen werden zwei kontrastierende Fälle vorgestellt: Jana hat durch vielfältige familiäre Schrifterfahrungen elaborierte sprachliche und literale Fähigkeiten erworben, die sie im Kontext des Kinderhortes infolge sozialer Ausschlussprozesse nicht ein-bringen kann. Liridon ist mit literalen Praktiken weitgehend unvertraut, seine sprachliche Ak-tivität im Kindergarten steigert sich aber, wenn seine lebensweltlich erworbenen Fähigkeiten anerkannt werden. Bei der Förderung von Literalität, die auf den Abbau von Bildungsun-gleichheit zielt, spielen die Anerkennung unterschiedlicher Formen von kulturellem Kapital und die Sicherstellung sozialer Zugehörigkeit eine zentrale Rolle." (Autorenreferat)

[261-L] Kurtz, Thomas; Pfadenhauer, Michaela (Hrsg.):Soziologie der Kompetenz, (Wissen, Kommunikation und Gesellschaft), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 294 S., ISBN: 978-3-531-16222-5

INHALT: "Kompetenz ist als eigenständiges Thema in der Soziologie bisher nicht, jedenfalls nicht auffällig, in Erscheinung getreten. Wer im Rahmen der Sozialwissenschaften von Kom-petenzforschung spricht, denkt vor allem an Disziplinen wie Psychologie und Pädagogik. Ins-besondere in der Empirischen Bildungsforschung wird der Kompetenzbegriff seit einigen

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Jahren in das Zentrum vieler Untersuchungen gestellt. Ein Grund dafür, dass 'Kompetenz' bis-lang kaum in den Fokus von Soziologen geraten ist, dürfte darin bestehen, dass der Begriff in der Regel ausschließlich personengebunden und häufig kognitiv reduziert angewandt wird, während er in der Soziologie zumeist lediglich metaphorisch verwendet und mitunter gar ge-samt- und teilgesellschaftlichen Institutionen und Organisationen zugeschrieben wird. Der vorliegende Band versammelt theoretische und empirische Herangehensweisen an Kompe-tenz aus soziologischer Sicht. Die Beiträge klären dabei auch die Frage nach dem Sinn und Nutzen des Kompetenzbegriffs als soziologische Kategorie, um dergestalt den Boden zu be-reiten für eine dezidiert soziologische Kompetenzforschung." (Autorenreferat). Inhaltsver-zeichnis: Thomas Kurtz: Der Kompetenzbegriff in der Soziologie (7-28); Reiner Keller: Kompetenz-Bildung: Programm und Zumutung individualisierter Bildungspraxis. Über Mög-lichkeiten einer erweiterten Bildungssoziologie (29-48); Boris Traue: Kompetente Subjekte: Kompetenz als Bildungs- und Regierungsdispositiv im Postfordismus (49-68); Inga Trusch-kat: Kompetenz - Eine neue Rationalität sozialer Differenzierung? (69-84); Herbert Willems: Zivilisierungstheorie als Kompetenztheorie: Elias, Foucault und Goffman (85-106); Bernd Dewe: Begriffskonjunkturen und der Wandel vom Qualifikations- zum Kompetenzjargon (107-118); Achim Brosziewski Von Bildung zu Kompetenz. Semantische Verschiebungen in den Selbstbeschreibungen des Erziehungssystems (119-134); Thomas Brüsemeier: "Schüler-kompetenzen" im Nadelöhr kollektiver Kompetenzen. Ein Versuch der Erneuerung des Go-vernanceregimes der Schule (135-148); Michaela Pfadenhauer: Kompetenz als Qualität sozia-len Handelns (149-172); Rainer Schützeichel: Wissen, Handeln, Können. Über Kompetenzen, Expertise und epistemische Regime (173-190); Matthias Vonken: Kompetenz und kompe-tentes Handeln als Gestaltung der Biografie und des Lebenslaufs (191-208); Thomas Klatetz-ki: Kompetente Organisation oder wie man das Leben von 007 rettet (209-236); Hubert Knoblauch: Von der Kompetenz zur Performanz. Wissenssoziologische Aspekte der Kompe-tenz (237-256); Jo Reichertz: Wann kommuniziert man kompetent? (257-274); Stefan Kühl: Ächtung des Selbstlobs und Probleme der Kompetenzdarstellung (275-292).

[262-L] Langner, Benedikt:Bildung in Deutschland - eine ordnungspolitische Annäherung, (Otto-Wolff-Institut Discussion Paper, 6/2008), Köln 2008, 87 S. (Graue Literatur; www.otto-wolff-institut.de/Publikationen/DiskussionPapers/OWIWO-Disc%206-2008.pdf)

INHALT: Der vorliegende Bericht ist das komprimierte Ergebnis der Studien des Autors zum Thema "Der Markt im deutschen Bildungswesen: Was bewirkt er? Und: Was könnte er be-wirken?". Der Beitrag nähert sich dem Bildungswesen aus liberaler Sicht. Dabei stehen fol-gende Fragen im Mittelpunkt: (1) Welche Ziele können realistischerweise über das Bildungs-system erreicht werden? (2)Nach welchen Prinzipien ist dieses auszugestalten, damit diese Ziele kostengünstigst erreicht werden können? (3) Kann ein lenkender Eingriff überhaupt möglich und wünschenswert sein - oder kann man auch in Bildungsfragen auf den Wettbe-werb als Entdeckungsverfahren vertrauen? Zunächst erfolgt eine Begriffserklärung von Bil-dung. Im Anschluss daran geht der Autor der Frage nach, warum Bildung eine öffentliche Aufgabe ist. Danach steht die dominante Stellung des Staates im Mittelpunkt, Schwerpunkte liegen dabei bei den externen Effekten der Bildung, der Chancengleichheit und der Schul-pflicht. Abschließend wird auf die Frage der Autonomie für die Einzelschule und die Lehr-personen eingegangen, sowie die Bildung nach Ablauf der Schulpflicht thematisiert. Letztlich stellt der Autor die staatliche Dominanz im Bereich der Bildung in Frage. (ICD2)

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[263-L] Lenhardt, Gero:Bildung, in: Hans Joas (Hrsg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007, S. 337-362, ISBN: 978-3-593-37920-3 (Standort: UB Bonn(5)-4°2007/307)

INHALT: Der Verfasser fasst das Spektrum der Bildungssoziologie in vier Bereiche. Zunächst geht es um das Verhältnis von Bildung und Arbeit, das aus der Sicht von drei Theorieansät-zen betrachtet wird (Arbeitskräftebedarf-Ansatz, Humankapitaltheorie, Professionalisierungs-theorien). Ein zweiter Themenkreis betrifft die Bildungsfunktionen der Schule. Diese kom-men sowohl in den in den Lehrplänen kodifizierten Bildungsinhalten als auch im "heimlichen Lehrplan" zum Tragen, der die Erfahrungen junger Menschen als Schüler beschreibt. Zu die-sem Punkt gibt der Verfasser auch einen Überblick über die internationale Schulentwicklung. Der dritte Komplex thematisiert mit dem Zusammenhang von Bildungssystem und sozialer Ungleichheit einen Kernbereich der Soziologie, der mit seiner regen Forschungspraxis die Aufmerksamkeit manifestiert, die die Gesellschaft der Gleichheitsnorm und ihrer Verletzung widmet. Ein vierter Themenkreis betrifft die Bildungsreform und Bildungspolitik. Anhand dreier Beispiele (Bildungsexpansion, Standardisierung des Unterrichts, schichtspezifische Bildungsbeteiligung) wird gezeigt, dass die Bildungspolitik eher auf die Bildungsentwicklung reagiert als diese bestimmt. (ICE)

[264-L] Maeße, Jens:Die vielen Stimmen des Bologna-Prozesses: zur diskursiven Logik eines bildungspolitischen Programms, (Science Studies), Bielefeld: transcript Verl. 2010, 282 S., ISBN: 978-3-8376-1322-3

INHALT: In der Studie wird ausgehend von poststrukturalistischen Theorien des Sozialen mit Methoden aus der französischen Tradition der Diskursanalyse gezeigt, wie der technokrati-sche Konsensdiskurs des Bologna-Prozesses politische Handlungsfelder aufspannt, in denen die Akteure an den Hochschulen, Ministerien, Verbänden und der hochschulpolitischen Öf-fentlichkeit sich auf spezifische Art und Weise verorten müssen. Politische (und bürokrati-sche) Handlungsträgerschaft versteht sich nicht von selbst, sondern muss durch spezifische diskursive Techniken erst hergestellt werden. Akteure beginnen erst dann zu handeln, wenn sie bestimmte Vorzüge sehen, Weisungen empfangen oder Notwendigkeiten anerkennen. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage, wie dies im Falle des Bologna-Prozes-ses funktionierte. Die Untersuchung ist in vier Blöcke untergliedert. Die Einführung gibt einen Überblick über die Hintergründe, Forschungsperspektiven und gesellschaftstheoreti-schen Herausforderungen des Bologna-Prozesses und ordnet den theoretischen und methodi-schen Ansatz der Studie vor diesem Hintergrund ein. Im Theorie-Block wird die Perspektive einer post-durkheimianischen Sozialtheorie umrissen und ausgehend von poststrukturalisti-schen Theorieentwürfen und der französischen Tradition der Diskursanalyse die Idee einer hegemonietheoretischen Diskursanalyse vorgestellt. Es wird der Frage nachgegangen, wie die poststrukturalistische Vorstellung eines dezentrierten, heterogenen und opaken Sozialraumes methodisch umgesetzt werden kann. Im dritten Block wird eine Diskursanalyse des Bologna-Prozesses durchgeführt. Es werden zentrale Tendenzen und typische Merkmale des hoch-schulpolitischen Feldes mit der Framesemantik beschrieben. Im Hauptkapitel wird anhand unterschiedlicher Textbeispiele die politische Logik des Bologna-Prozesses mit Methoden aus der französischen Diskursanalyse herausgearbeitet. Abschließend werden die Ergebnisse der Analyse aufgegriffen, um der Frage nachzugehen, wie mit "Bologna" regiert wird, und um

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davon ausgehend einige Überlegungen zur Theorie und Logik soziopolitischer Prozesse in transnationalen Räumen anzustellen. (ICF2)

[265-L] Mahner, Sebastian; Wolf, Frieder:Reformen der Bildungspolitik, in: Uwe Wagschal (Hrsg.): Deutschland zwischen Reformstau und Veränderung : ein Vergleich der Politik- und Handlungsfelder, Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2009, S. 149-177

INHALT: Spätestens seit den Pisa-Ergebnissen steht die Reform der Bildungspolitik wieder ver-stärkt im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die Verfasser widmen sich diesem Thema, indem sie mit Schul- und Hochschulpolitik zwei unterschiedliche Bereiche der Bildungspoli-tik in den Blick nehmen. Für die Analyse wird anhand eines internationalen Vergleichs der Bildungs- und Forschungsleistungen gezeigt, wo für Deutschland Reformbedarf besteht. Da-nach werden die deutschen Reformen und ihre Vorbilder dargestellt sowie die Faktoren her-ausgearbeitet, die zu den unerwartet tief reichenden Veränderungen führten. Anschließend werden die bisherigen Erkenntnisse zur Reichweite der Reformmaßnahmen zusammengetra-gen, wobei beachtet wird, dass Bildungspolitik in der Politikwissenschaft erst seit kurzem in-tensiver behandelt wird. Im Fazit werden Schule und Hochschule zusammengeführt und Par-allelen sowie Unterschiede dargestellt. Auch in diesem Politikfeld wurden zahlreiche Refor-men durchgeführt, was die These vom Reformstau nicht stützt. Neben der Krisensituation, die Reformfenster öffnet, können auch internationale Faktoren mit verantwortlich gemacht wer-den, insbesondere die Internationalisierung durch die Bologna-Beschlüsse. (ICF2)

[266-L] Müller-Plantenberg, Clarita:Der Bildungsprozess beim Aufbau der Solidarischen Ökonomie, in: Clarita Müller-Plantenberg (Hrsg.): Der Bildungsprozess beim Aufbau der Solidarischen Ökonomie : KIGG-Kolloquium an der Universität Kassel Jannuar 2008, Kassel: Kassel Univ. Press, 2008, S. 11-14

INHALT: Die Autorin stellt in ihrer Einleitung zum vorliegenden Sammelband das Kasseler In-ternationale Graduiertenzentrum Gesellschaftswissenschaften (KIGG) vor, in dem sich die in-terdisziplinäre Debatte zur Solidarischen Ökonomie der Universität Kassel entfaltet. Wirt-schaftswissenschaftler, Politologen und Sozialwissenschaftler betreuen hier gemeinsam Ar-beiten zur Solidarischen Ökonomie und Nachhaltigkeit. Die Rolle der Hochschule bei der In-kubation von Gemeinschaftsbetrieben gibt der Universität Kassel zudem einen hohen Stellen-wert in der humanen, ökologischen und ökonomischen Entwicklung der eigenen Region, und zwar nicht nur als Korrektiv in einer Situation der Entvölkerung strukturschwacher Regionen, sondern auch als Reflexions-Aktions-Achse in Bezug auf die Bedingungen und realen Mög-lichkeiten einer nachhaltigen Entwicklung. Die Autorin skizziert die verschiedenen Bildungs-prozesse beim Aufbau der Solidarischen Ökonomie und geht kurz auf das Bildungsziel der Ganzheitlichkeit in- und außerhalb der Schulen ein. (ICI2)

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[267-L] Nagel, Alexander-Kenneth; Knodel, Philipp:Education policy networks in a comparative perspective: Germany, Switzerland, Great Britain and New Zealand, (TranState Working Papers, No. 103), Bremen 2009, 29 S. (Graue Literatur; www.staatlichkeit.uni-bremen.de/pages/pubApBeschreibung.php?SPRACHE=de&ID=143)

INHALT: "Internationale Initiativen, wie z.B. der Bologna Prozess oder die PISA-Studien, haben die Rahmenbedingungen nationaler Bildungspolitik grundlegend verändert. In diesem Arbeit-spapier wird die Internationalisierung von Bildungspolitik aus netzwerkanalytischer Perspek-tive beleuchtet. Ziel ist es, den Wandel von Formen politischer Interaktion und Koalitionen zwischen internationalen und nationalen sowie privaten und öffentlichen Akteuren zu be-schreiben. Dazu werden Politiknetzwerke in vier Ländern - Deutschland, Schweiz, Großbri-tannien und Neuseeland - vergleichend analysiert. Anhand der Befunde lässt sich eine Inter-nationalisierung des Politikfelds Bildung erkennen, d.h. internationale Akteure treten im Kon-text nationaler politischer Interaktion zunehmend in Erscheinung. Gleichzeitig zeigt sich, dass auch nationale Vetospieler Strategien entwickeln, um dieser neuen Konstellation in der Bil-dungspolitik zu begegnen." (Autorenreferat)

[268-L] Oelze, Berthold:Für eine kritische Soziologie des Bologna-Prozesses, in: Soziologie : Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Jg. 39/2010, H. 2, S. 179-185 (Standort: UuStB (Köln)38-XG0236; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "In Deutschland haben die bildungspolitischen Beschlüsse von Bologna 1999 weit mehr als in anderen europäischen Ländern zu tiefgreifenden Veränderungen des Hochschul-wesens geführt. Aus traditionsreichen Universitäten humboldtscher Prägung mit ihrem Ideal der 'Bildung' werden zunehmend verschulte Betriebe, die sich an Interessen der globalisierten Wirtschaft orientieren. Die Soziologie ist herausgefordert, den 'Bologna-Prozess' in einer um-fassenden historischen Perspektive, im Zusammenhang mit dem Wandel des gesamten Erzie-hungssystems und im Kontext von Tendenzen neoliberaler Politik kritisch zu reflektieren. Dadurch kann sie zu einem tieferen Verständnis der aktuellen Reformen und möglicherweise auch zu deren Korrektur beitragen." (Autorenreferat)

[269-L] Oswald, Hans; Krappmann, Lothar:Soziale Herkunft, Ungleichheit in der Schulklasse und Schulerfolg - unter besonderer Berücksichtigung von Kindern ausländischer Eltern, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.) ; Dana Giesecke (Mitarb.) ; Susanne Kappler (Mitarb.) ; Thomas Dumke (Mitarb.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 752-764, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "In einer Untersuchung an Berliner Grundschulen (zehn Schulklassen der 3. und 5. Jahrgangstufe, N=232) konnte gezeigt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen der unter Kindern in Schulklassen entstehenden Ungleichheit in Beliebtheit und Einfluss und dem Notenerfolg gibt. Dieser Zusammenhang bleibt erhalten, wenn man für den unter anderem in der PISA-Studie festgestellten Einfluss des Familienhintergrundes einschließlich des Migrati-

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onshintergrundes auf den Schulerfolg kontrolliert. Die soziale Ungleichheit der Familien ein-schließlich der ethnischen Herkunft und die von den Kindern selbst erzeugte Ungleichheit in der Kinderwelt wirken sich in gleicher Richtung auf die Chancen der Kinder in der Schule und damit auch auf die zukünftigen Lebenschancen aus. Geht man in die Einzelheiten für die Ausländerkinder, dann zeigt sich, dass die Familien mit ausländischen Eltern signifikant we-niger Bücher besitzen und dass die Kinder mehr fernsehen und über mehr Taschengeld verfü-gen als die Kinder mit deutschen Eltern. Was die Ungleichheit in der Schulklasse anbetrifft, so sind Ausländerkinder im Durchschnitt weniger beliebt und haben weniger Einfluss. Außer-dem werden ihnen von ihren Klassenkameraden seltener gute Ideen zugetraut. Die Benachtei-ligung der Ausländerkinder liegt demnach nach unseren Ergebnissen weniger an den Schul- und Berufsabschlüssen der Eltern und am Einkommen als an der fehlenden (deutschen) Lite-ralität und an Aspekten des Erziehungsstils. Bedeutsamer scheint uns noch zu sein, dass die Kinder ausländischer Eltern in der Welt der Gleichaltrigen geringere Chancen auf Anerken-nung haben. Die Gründe für diese Zusammenhänge zwischen Migrationshintergrund, Peerak-zeptanz und Schulerfolg werden diskutiert." (Autorenreferat)

[270-L] Pasternack, Peer:'Bologna' in Deutschland: eine erklärungsorientierte Rekonstruktion, in: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 58/2010, H. 2, S. 39-44 (Standort: UB Bonn(5)-Z73/218; USB Köln(38)-AP135; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Autor entwickelt Erklärungen für den bisherigen Verlauf der Bologna-Reform und identifiziert höchst kontroverse Interessenbündnisse. In seiner Analyse, eine erklärungs-orientierte Rekonstruktion hält er es angesichts der Rahmenbedingungen für unmöglich, die Hochschulmitglieder für die Reform zu gewinnen. Er hält nur für realistisch erreichbar, 'dass die Hochschulangehörigen nicht mehrheitlich gegen die Reformen sind. Diese Hinnahmebe-reitschaft neu zu gewinnen' wäre schon ein Erfolg. Bleibt nur die Frage, welche kompetenten Akteure (außerhalb der Hochschulen?) dann die Reform vorantreiben sollen, wenn sie an-schließend von den Hochschulmitgliedern hingenommen werden soll." (Autorenreferat)

[271-L] Pfeiffer, Thomas:Zum Menschenrecht auf Bildung: zu Bildungsungleichheiten im deutschen Bildungssystem nach dem Bologna-Prozess von 1999, München: AVM 2009, 146 S., ISBN: 978-3-89975-835-1

INHALT: Das Thema Menschenrecht auf Bildung und die Bildungsungleichheit in der Bundesre-publik Deutschland nach dem Bologna-Prozess 1999 wird in der vorliegenden Studie mit dem Stand, den Entwicklungen und den Perspektiven des Bildungssystems in Deutschland vergli-chen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Umsetzung des Menschenrechtes auf Bildung, wobei gezeigt wird, wie Bildungsungleichheit entsteht und welche Faktoren diese begünstigen. Es wird die These vertreten, dass nach dem Bologna-Prozess von 1999 eine zunehmende Privati-sierung und Funktionalisierung des Gutes Bildung zu verzeichnen ist, was negative Folgen für die Bildungsgerechtigkeit in der Bundesrepublik Deutschland hat. Es ist dabei unumstrit-ten, dass Bildungsbenachteiligung keine deutsche Einzelerscheinung ist, sondern in vielen Staaten vorherrscht. Dennoch hat vor allem die deutsche Situation auf nationaler und interna-tionaler Ebene Kritik hervorgerufen. Geklärt wird, wie der Begriff Bildung abgegrenzt wer-

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den kann, welche Erwartungen an die jeweiligen Institution gestellt werden können und wel-che Akteure, welche Verantwortung tragen. Die Anforderungen an den Begriff Bildung, das Bildungssystem und die Bildungsinstitute werden mit PISA-Ergebnissen verglichen. (ICA2)

[272-F] Pfennig, Uwe, Dr. (Bearbeitung); Renn, Ortwin, Prof.Dr.Dr.h.c. (Leitung):Zur Zukunft technischer und naturwissenschaftlicher Bildung in Europa (EUTENA)

INHALT: Systematische Bestandsaufnahme der Ansätze zur technischen und naturwissenschaft-lichen Bildung (primärer, sekundärer und tertiärer Bereich) in Europa, Typologisierung der theoretischen Konzepte und Analyse der empirischen Evidenz mittels Review, Meta-Analyse und Sekundäranalyse. Soziohistorische, vergleichende Analyse der Bildungssysteme mittels interdisziplinärer Analysen aus den Gebieten Pädagogik (Didaktik, Curricula), Soziologie (soziale Indikatoren der technisch-naturwissenschaftlichen Bildung, soziale Herkunft, soziale Mobilität, Determinanten der Bildungswahl, Techniksozialisation, Bildungssysteme) und Volkswirtschaft (Fachkräftebedarf und -mangel, Nachwuchsförderung). ZEITRAUM: 1970-2010 GEOGRAPHISCHER RAUM: Europa

METHODE: Vergleichende interdisziplinäre Analyse aus den Gebieten Pädagogik, Soziologie und Volkswirtschaft; Sekundär- und Meta-Analyse; narratives Review; Workshops; Exper-tenhearing. Untersuchungsdesign: vergleichende und zusammenfassende Analyse DATEN-GEWINNUNG: Dokumentenanalyse, offen (Curricula, Lehrpläne, Studienpläne). Sekundär-analyse von Individualdaten (Herkunft der Daten: Eurobarometer). Sekundäranalyse von Ag-gregatdaten (Auswertungen tabellarischer Daten; Herkunft der Daten: EUROSTAT, OECD). Metaanalyse (statistische Analyse von Ergebnissen vorliegender Studien aus Publikationen -ergänzt um Sekundäranalysen-). Feldarbeit durch Mitarbeiter/-innen des Projekts.

ART: gefördert; Gutachten BEGINN: 2008-03 ENDE: 2011-02 AUFTRAGGEBER: nein FINAN-ZIERER: Institution

INSTITUTION: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Jägerstr. 22-23, 10117 Berlin); Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für So-zialwissenschaften Abt. V Technik- und Umweltsoziologie (Seidenstr. 36, 70174 Stuttgart)

KONTAKT: Bearbeiter (Tel. 0711-6858-3980, e-mail: [email protected])

[273-L] Philipp, Maik:"Wenn das rauskommt, das jemand Bücher liest, ist ja uncool": zur Rolle der peers in Lesekarrieren, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 30/2010, H. 2, S. 181-195 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2010/11201002181.html)

INHALT: "Seit PISA 2000 wendet sich die Forschung verstärkt der Frage zu, woraus die Unter-schiede in der Lesekompetenz resultieren. Als mögliche Ursachen gelten differenziell ausge-prägte Lesemotivation und -aktivitäten. Diese zwei Variablen unterliegen zu Beginn der Ju-gend einem Wandel, und es ist wahrscheinlich, dass peers einen Einfluss darauf haben. Ver-mutlich gibt es zwei Einflussdynamiken: Zum einen könnten peers den Rückgang der Lese-motivation und des -verhaltens vermindern, zum anderen beschleunigen. Der Relevanz von peers in der Lesesozialisation geht Aufsatz nach. Er beginnt mit einer Übersicht über theoreti-sche Vermutungen, der zweite Teil präsentiert empirische Befunde. Forschungsperspektiven werden am Ende skizziert." (Autorenreferat)

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[274-L] Pongratz, Ludwig A.:Pädagogische Gouvernementalität und neoliberale Regierungsweise - Gewinn und Grenze pädagogischer Gouvernementalitäts-Studien, in: Sven Kluge (Red.) ; Gerd Steffens (Red.) ; Edgar Weiß (Red.): Entdemokratisierung und Gegenaufklärung, 2009, S. 187-199

INHALT: Um die langfristigen Transformationsprozesse im Bildungswesen erkennbar zu ma-chen und kritisch zu hinterfragen, geht der Autor in sieben Schritten vor: Der erster Schritt knüpft an Michel Foucaults Analyse "sanfter" Disziplinartechniken an und nimmt Bezug auf die klassische Reformpädagogik im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der zweite Schritt thematisiert den Wandel dieser Disziplinartechniken im Kontext der Krise der so ge-nannten "Einschließungsmilieus". Dabei werden vor allem Überlegungen von Gilles Deleuze zur Entstehung moderner Kontrollgesellschaften aufgegriffen. Der dritte Schritt rückt die spe-zifische Form der "Regierung des Sozialen" in den Blick, die Foucault mit dem Begriff der Gouvernementalität umschreibt, um deutlich zu machen, dass die aktuelle Bildungsreform als eine gouvernementale Strategie gelesen werden kann. Der vierte Schritt geht der inneren Wi-dersprüchlichkeit dieser Reformansätze nach. Dabei zeigt sich, dass die pädagogischen Gou-vernementalitäts-Studien unterschiedliche und konträre Handlungsoptionen eröffnen. Der fünfte Schritt reflektiert diese konträren Optionen auf dem Hintergrund der Subjektivitätskon-zeption Foucaults. Der sechste Schritt wendet sich kritisch gegen die Tendenz zur Ontologi-sierung des Gouvernementalitäts-Ansatzes. Der siebte Schritt thematisiert schließlich die Ge-fahr des Umschlags der "Kritik der Befreiung" in eine "Befreiung von der Kritik". (ICI2)

[275-L] Poscher, Ralf; Rux, Johannes; Langer, Thomas:Das Recht auf Bildung: völkerrechtliche Grundlagen und innerstaatliche Umsetzung, (Schriften zum Bildungs- und Wissenschaftsrecht, 6), Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. 2009, 218 S., ISBN: 978-3-8329-4398-1

INHALT: Die in den vergangenen Jahren aufgedeckten strukturellen Defizite im deutschen Schulsystem und insbesondere die viel beklagte soziale Selektivität des Bildungswesens bil-deten den Anlass zu untersuchen, inwieweit die Bundesrepublik und ihre Länder ihren völker- und europarechtlichen Verpflichtungen hinsichtlich eines Rechts auf Bildung nachgekommen sind. Im ersten Teil werden die europa- und völkerrechtlichen Grundlagen eines Rechts auf Bildung aufgearbeitet, im zweiten Teil wird die Umsetzung dieser Vorgaben im Grundgesetz und in den 16 Landesverfassungen untersucht. Damit bietet der Band einen systematischen Vergleich der Rechtslage in den einzelnen Bundesländern. Insgesamt sei in fast allen Ländern ein Bemühen um den Ausgleich systembedingter Benachteiligungen bestimmter Schülergrup-pen erkennbar. 'Solange die Länder diese Reformbestrebungen fortsetzen und sofern sie die Wirkungen überprüfen, um die Lage weiter zu verbessern, tragen sie den völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz des Rechtes auf Bildung angemessen Rechnung' (205), lautet das Fazit ihrer Rechtsprüfung. Die Veränderung der rechtlichen Rahmenbedingungen, etwa die Verpflichtung zur individuellen Förderung jedes einzelnen Schülers, bleibe aber solange eine 'leere Hülse, bis es gelingt, die innere Einstellung der Lehrkräfte in diesem Sinne zu ver-ändern' (207). Darüber hinaus gehen die Autoren auf einzelne Reformbemühungen ein und thematisieren weiterhin bestehende Herausforderungen bei der Herstellung von Bildungsge-rechtigkeit. Sie verweisen beispielsweise auf die mangelnde Koordination der Länder unter-einander und kritisieren unter anderem, dass durch die Verkürzung der Schulzeit die Durch-

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lässigkeit zum Gymnasium stark beeinträchtigt wurde. Außerdem sprechen sie sich gegen die frühzeitige Verteilung der Kinder auf die einzelnen Bildungsgänge aus. (ZPol, NOMOS)

[276-L] Raidt, Tabea:Bildungsreformen nach PISA: Paradigmenwechsel und Wertewandel, Düsseldorf 2010, 257 S. (Graue Literatur; deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=1001346890&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=1001346890.pdf)

INHALT: "Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wertewandels und der nachhallenden Bildungsexpansion der 1960er Jahre hat die PISA-Studie in Deutschland einen Paradigmen-wechsel ausgelöst. Dieser hat Auswirkungen auf die Bildungspolitik, die Bildungssteuerung, die Bildungsbeteiligten und nicht zuletzt auf den Bildungsbegriff selbst. Dabei lassen sich Veränderungen von regional spezifischer zu internationaler Bildung, von Schulentwicklung zur Systemsteuerung, von Chancengleichzeit zur Ausschöpfung von Begabungsreserven und von Allgemeinbildung zur Qualifikation feststellen." (Autorenreferat)

[277-L] Reinisch, Holger:"Lehrprofessionalität" als theoretischer Term: eine begriffssystematische Analyse, in: Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Hrsg.) ; Klaus Beck (Hrsg.) ; Detlef Sembill (Hrsg.) ; Reinhold Nickolaus (Hrsg.) ; Regina Mulder (Hrsg.): Lehrprofessionalität : Bedingungen, Genese, Wirkungen und ihre Messung, Weinheim: Beltz, 2009, S. 33-43

INHALT: Das Thema Lehrprofessionalität boomt seit geraumer Zeit in der Bildungsforschung und -politik. Selbst wenn der Konnex zu den aktuellen Diskussionen um Bildungsstandards und die Reform der Lehrerbildung ausgeblendet wird, ist die Literatur zum Thema kaum noch überschaubar. Gleichwohl ist nicht zu übersehen, dass in den einschlägigen Arbeiten sehr Un-terschiedliches unter den Begriff der Lehr(er)professionalität subsumiert wird, und es wird auch mit dem Begriff selbst - nicht besonders pfleglich umgegangen. Vor diesem Hintergrund zielt die Studie darauf, das Konstrukt Professionalität - und dabei insbesondere dessen Kom-ponente Lehr(er)professionalität - im Hinblick auf Inhalt, Umfang und Verwendung näher zu beleuchten, dabei Forschungstraditionen aufzuzeigen und diese knapp zu diskutieren, wobei eine Schwerpunktsetzung auf deutschsprachige Veröffentlichungen vorgenommen wird. (ICF2)

[278-L] Rudloff, Wilfried:Ungleiche Bildungschancen als sozialpolitische Herausforderung, in: Hans Günter Hockerts (Hrsg.) ; Winfried Süß (Hrsg.): Soziale Ungleichheit im Sozialstaat : die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien im Vergleich, München: Oldenbourg, 2010, S. 43-63

INHALT: In den 1960er und 1970er Jahren stand ein sozial- und gesellschaftspolitisch aufgelade-ner Begriff von Bildungspolitik in der Bundesrepublik wie in Großbritannien so hoch im Kurs wie nie zuvor. In der westlichen Welt wurde Bildungspolitik als Instrument begriffen, mit dem sich gesellschaftliche Strukturen verändern ließen, und als Hilfsmittel, das zur Realisie-rung sozialer Ordnungsvorstellungen eingesetzt werden konnte. Nicht zufällig war die 1960er und 1970er Jahre in beiden Ländern zugleich auch eine Hochphase sozialdemokratischen Ein-

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flusses. Das Ende der im vorliegenden Beitrag betrachteten Periode wurde besonders in Groß-britannien sichtbar, wo die Regierung Thatcher seit 1979 einen scharfen schulpolitischen Pa-radigmenwechsel einleitete. In der Bundesrepublik war mit dem Machtwechsel 1982 kein ähnlich markanter Umbruch verbunden. Dass die Zeit groß angelegter Reformen, getragen vom Geist der Gesellschaftsveränderung, zu Ende ging, war in beiden Ländern jedoch schon seit Mitte der 1970er Jahre erkennbar. Das bildungspolitische Pendel begann, in die Gegen-richtung auszuschlagen; die sozial- wie gesellschaftspolitische Dimension von Bildungspoli-tik trat in Großbritannien und Westdeutschland für mehr als zwei Jahrzehnte in den Hinter-grund. Für die damit zu Ende gegangene Ära wird von den skizzierten Grundannahmen aus im vorliegenden Beitrag vergleichend gefragt: Vor welchem Diskussions- und Wahrneh-mungshorizont wurde zu welchem bildungspolitischen Reforminstrumentarium gegriffen und welche Bilanz lässt sich für beide Länder am Ende des Untersuchungszeitraums ziehen? (ICA2)

[279-L] Rus, Calin:The model of organised hypocrisy applied to Romanian civic education policies and practices, in: Journal of social science education, Vol. 9/2008, No. 1, S. 112-120 (www.jsse.org/2008/2008-1/pdf/Rus-Romanian-Civic-Education.pdf)

INHALT: "Behind an apparently positive image, civic education in Romania proves to be an ex-cellent illustration of 'organized hypocrisy' (Brunsson, 2002). At a closer look, it becomes ob-vious that policy decisions related to civic education are isolated responses to various, and of-ten contradictory, pressures from inside and from outside Romania, and that there is a huge gap between policy statements and the school practice, where civic education has a low status and where classical, directive and knowledge-focused pedagogical methods are still widely used." (author's abstract)|

[280-L] Sander, Wolfgang:Bildung und Perspektivität: Kontroversität und Indoktrinationsverbot als Grundsätze von Bildung und Wissenschaft, in: Erwägen Wissen Ethik, Jg. 20/2009, H. 2, S. 239-248

INHALT: "In der deutschen Fachdiskussion zur politischen Bildung gelten seit dem Beutelsba-cher Konsens in den späten 1970er-Jahren die Prinzipien der Kontroversität und des Indoktri-nationsverbots als grundlegende und konsensuelle Qualitätskriterien für die pädagogische Praxis. Der Beitrag untersucht, ob und in welchem Sinn diese Prinzipien über die politische Bildung hinaus für den gesamten Bereich der Bildung, insbesondere an Schulen, Geltung be-anspruchen können. Dies geschieht in drei Schritten: Zunächst wird ausgehend vom Beutels-bacher Konsens Multiperspektivität als Prinzip für alle Fächer begründet, sodann wird aus ei-ner konstruktivistischen Sicht der Zusammenhang von Wissen und Perspektivität erörtert, drittens schließlich wird für eine Renaissance des Bildungsbegriffs als Referenzkonzept für die Schule auf der Grundlage dieses konstruktivistischen Wissensverständnisses plädiert." (Autorenreferat)

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[281-L] Schauenberg, Magdalena; Ditton, Hartmut:Zur Reproduktion von Bildungsungleichheit beim Übertritt auf weiterführende Schulen, in: Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.) ; Dana Giesecke (Mitarb.) ; Susanne Kappler (Mitarb.) ; Thomas Dumke (Mitarb.): Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede : Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 3567-3579, ISBN: 3-593-37887-6

INHALT: "Die Bildungsungleichheit im deutschen Schulsystem ist nach wie vor stark ausge-prägt. Eine besondere Rolle spielt der Übergang von der Grundschule auf die weiterführenden Schulformen. Die Verfasser berichten über eine Untersuchung in der dritten Klassenstufean bayerischen Grundschulen im Rahmen eines Längsschnittprojektes, welches Befragungen von Schülern, Eltern und Lehrkräften sowie Erhebungen zu Schülerleistungen umfasst. Den Theoriehintergrund dieser Untersuchung bildet der Rational-Choice Ansatz, der davon aus-geht, dass Bildungsentscheidungen von Eltern und Lehrern rationale Überlegungen zu (sub-jektiv empfundenen) Kosten und Nutzen und der Wahrscheinlichkeit des Bildungserfolges zugrunde liegen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine erhebliche Differenz zwischen den elterli-chen Bildungsaspirationen und den Empfehlungen der Lehrkräfte zum weiterführenden Schulbesuch besteht. Die Empfehlungen der Lehrkräfte bleiben oftmals hinter den Erwartun-gen der Eltern zurück. Die Bildungsaspirationen der Eltern und die Schulleistungen der Kin-der variieren mit der sozialen Herkunft. Hierbei sind die Bildungsaspirationen der Eltern sozi-al selektiver als die Empfehlungen der Lehrkräfte. Logistische Regressionen zeigen, dass die Aspirationen der Eltern etwa 'doppelt so stark' an die soziale Herkunft gebunden sind, wie die Empfehlungen der Lehrkräfte. Gleichzeitig ist für die Entscheidung der Eltern über den wei-teren Schulweg ihres Kindes die schulische Leistung des Kindes nur 'halb so bedeutsam' wie für die Empfehlung der Lehrkräfte. Dennoch zeigt sich auch bezüglich der Empfehlungen der Lehrkräfte, dass die Chancen des Besuchs der weiterführenden Schulen unter Kontrolle der schulischen Leistungen ungleich verteilt sind." (Autorenreferat)

[282-L] Schmitt, Lars:Bestellt und nicht abgeholt: soziale Ungleichheit und Habitus-Struktur-Konflikte im Studium, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2010, 289 S., ISBN: 978-3-531-17188-3

INHALT: "Wie werden soziale Herkunft und Ungleichheit im Studium erlebt und verarbeitet? Dieses Buch vermittelt 'Statistik' und 'Erleben' nicht nur theoretisch, indem eine an Pierre Bourdieus Sozioanalyse angelehnte Heuristik von Habitus-Struktur-Konflikten vorgestellt wird. Vielmehr zeigt die Analyse von Studienberatungsgesprächen, studentischen Wochenbe-richten und Interviews, dass Studierende nicht-akademischer Herkunft nicht nur verstärkt un-ter der mangelnden Passung ihres Habitus zu den vorgefundenen kulturellen Mustern leiden, sondern dass soziale Ungleichheit in verschiedenen Formen subtil thematisiert wird. Als Be-dingung für eine gelingende Hochschulsozialisation wird deutlich, dass die betreffenden Hochschulkulturen an den Habitus der/des Studierenden 'andocken' müssten." (Autorenrefe-rat)

[283-F] Scholz, Julia (Bearbeitung); Blossfeld, Hans-Peter, Prof.Dr. (Leitung):Nationales Bildungspanel

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INHALT: Das Nationale Bildungspanel für die Bundesrepublik Deutschland (National Educatio-nal Panel Study, NEPS) wird von einem interdisziplinär zusammengesetzten Exzellenznetz-werk unter der Leitung von Prof.Dr. Hans-Peter Blossfeld, Universität Bamberg, durchge-führt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finan-ziert und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft wissenschaftlich begutachtet. Das NEPS als Projekt im Institut für bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung Bamberg (INBIL) übernimmt die mit der Einrichtung, Koordination und Durchführung des Panels ver-bundenen Aufgaben. Ziel des Nationalen Bildungspanels ist es, Längsschnittdaten zu Kompe-tenzentwicklungen, Bildungsprozessen, Bildungsentscheidungen und Bildungsrenditen in for-malen, nicht-formalen und informellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne zu erhe-ben. Die NEPS-Daten werden der nationalen und internationalen Wissenschaft so rasch wie möglich zugänglich gemacht. Diese Daten werden ein reichhaltiges Analysepotential für ver-schiedene an Bildungs- und Ausbildungsprozessen interessierte Disziplinen (wie etwa Demo-grafie, Erziehungswissenschaft, Ökonomie, Psychologie, Soziologie) bieten und die Grundla-gen für eine verbesserte Bildungsberichterstattung und Politikberatung in Deutschland schaf-fen. Forschungsgegenstand: In modernen Wissensgesellschaften ist Bildung die zentrale Vor-aussetzung sowohl für wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand als auch für die Bewälti-gung von neuen Anforderungen in einer sich rasch wandelnden, globalisierten Welt. Um mehr über Bildungserwerb und seine Folgen für individuelle Lebensverläufe zu erfahren, um zentrale Bildungsprozesse und -verläufe über die gesamte Lebensspanne zu beschreiben und zu analysieren, wird in Deutschland zukünftig das Nationale Bildungspanel durchgeführt. Zentrale Forschungsfragen dieser Studie sind, wie sich Kompetenzen im Lebenslauf entfal-ten, wie Kompetenzen Entscheidungsprozesse an verschiedenen kritischen Übergängen der Bildungskarriere beeinflussen (und umgekehrt), wie und in welchem Umfang Kompetenzen von Lerngelegenheiten in der Familie, der Gleichaltrigengruppe und der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen in Kindergarten, Schule, Hochschule und Berufsausbildung sowie Weiter-bildung beeinflusst werden. Zudem soll geklärt werden, welche Kompetenzen für das Errei-chen von Bildungsabschlüssen, welche für lebenslanges Lernen und welche für ein erfolgrei-ches individuelles und gesellschaftliches Leben maßgeblich sind. Dazu ist es notwendig, dass Kompetenzentwicklungen nicht nur im Kindergarten oder im allgemeinbildenden Schulsys-tem, sondern auch in der beruflichen Ausbildung, im Studium und nach Verlassen des Bil-dungssystems gemessen werden. Das Nationale Bildungspanel wird die Grundlagen für die nationale Bildungsberichterstattung deutlich verbessern. Die Vorteile der Konzeptualisierung und Dokumentation von Bildungsprozessen im Lebenslauf werden mit jeder zusätzlichen Pa-nelwelle deutlicher werden, sodass die Aussagekraft des Beschreibungs-, Erklärungs- und Veränderungswissen des NEPS schrittweise mit jeder Welle ansteigen wird. Umfangreiche Informationen unter: www.bildungspanel.de .

METHODE: Untersuchungsdesign: Panel DATENGEWINNUNG: Psychologischer Test; Stan-dardisierte Befragung, face to face; Standardisierte Befragung, telefonisch; Standardisierte Befragung, schriftlich; Standardisierte Befragung, online (Stichprobe: insg. ca. 60.000; 6 Startkohorten - Neugeborene, Kindergarten, 5. Klasse, 9. Klasse, Studienanfänger, Erwachse-ne; Auswahlverfahren: repräsentative Stichproben). Feldarbeit durch ein kommerzielles Um-frageinstitut.

VERÖFFENTLICHUNGEN: Blossfeld, H.-P.; Doll, J.; Schneider, T.: Bildungsprozesse im Le-benslauf - Grundzüge der zukünftigen Bildungspanelstudie für die Bundesrepublik Deutsch-land. in: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 2008, 3, S. 321-328.+++Blossfeld, H.-P.; Doll, J.; Schneider, T.: Die Nationale Bildungspanelstudie (NEPS). in: Böttcher, W.; Dicke, J.N.; Ziegler, H. (Hrsg.): Evidenzbasierte Bildung. Wirkungsevaluation in Bildungspolitik

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und pädagogischer Praxis. Münster: Waxmann 2009, S 59-68.+++Blossfeld, H.-P.; Doll, J.; Schneider, T.: Die Längsschnittstudie Nationales Bildungspanel: Notwendigkeit, Grundzüge und Analysepotential. in: Pädagogische Rundschau, 63, 2009, S. 249-259.+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.: Auf dem Weg zu einer verbesserten Bildungsforschung: das Nationale Bil-dungspanel (NEPS). in: Heimbach-Steins, M.; Kruip, G.; Kunze, A.B. (Hrsg.): Bildungsge-rechtigkeit - interdisziplinäre Perspektiven. Bielefeld: wbv 2009, S. 29-38.+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.: Das Nationale Bildungspanel (NEPS). Eine interdisziplinäre Längsschnitt-studie zur Verbesserung der Bildungsforschung. in: SchulVerwaltung, Zeitschrift für Schul-leitung und Schulaufsicht - Ausgabe Bayern, 31, 2009, 4, S. 98-101.+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.; Maurice, J.v.: Grundzüge der neu gestarteten Längsschnittstudie Nationales Bildungspanel (NEPS). in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation (einge-reicht).+++Blossfeld, H.-P.; Maurice, J.v.; Schneider, T.: Bildung im Fokus: Grundzüge des Nationalen Bildungspanels. in: MNU Primar, 1, 2009, S. 123.+++Blossfeld, H.-P.; Maurice, J.v.; Schneider, T.; Rässler, S.: Germany - National Educational Panel Study. in: The Survey Statistician (eingereicht).+++Leuze, K.: Bildungswege besser verstehen: das Nationale Bil-dungspanel. in: Alfa-Forum - Zeitschrift für Alphabetisierung und Grundbildung, 71, 2009, S. 14-16.+++Leuze, K.: Das Nationale Bildungspanel. Besser als PISA dank Multi-Kohorten-Sequenz-Design. in: Internation ale Politik, 64, 2009, 4, S. 17.+++Schaeper, H.: Das Nationa-le Bildungspanel: ein Leuchtturm der Bildungsforschung. in: HIS-Magazin, 2009, 3.+++Blossfeld, H.-P.; Doll, J.; Schneider, T.: Die Nationale Bildungspanelstudie (NEPS). in: Böttcher, W.; Dicke, J.N.; Hiegler, H. (Hrsg.): Evidenzbasierte Bildung. Wirkungsevaluation in Bildungspolitik und pädagogischer Praxis. Münster et al.: Waxmann 2009, S. 59-68.+++Blossfeld, H.-P.; Bäumer, T.; Maurice, J. von; Roßbach, H.-G.: Die Vielfalt von Bildungs- und Lerngelegenheiten im Brennpunkt des Nationalen Bildungspanels. in: Der Landkreis, Zeitschrift für kommunale Selbstverwaltung, 79, 2009, S. 620-622.+++Blossfeld, H.-P.; Mau-rice, J. von; Schneider, T.: Bildung im Fokus: Grundzüge des Nationalen Bildungspanels. in: MNU PRIMAR, Neuss: Seeberger 15.10.2009, S. 123.+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.; Doll, J.: Die Längsschnittstudie Nationales Bildungspanel: Notwendigkeit, Grundzüge und Analysepotential. in: Pädagogische Rundschau, 63, 2009, S. 249-259.+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.: Das Nationale Bildungspanel (NEPS): eine großangelegte, interdisziplinäre Längsschnittstudie zur Verbesserung der Datenlage in der Bildungsforschung. in: SchulVer-waltung, 2009 (im Erscheinen).+++Blossfeld, H.-P.; Schneider, T.; Maurice, J. von: Grund-züge der neu gestarteten Längsschnittstudie Nationales Bildungspanel. in: Zeitschrift für So-zialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 29, 2009, S. 442-444.

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2008-01 ENDE: 2013-12 AUFTRAGGEBER: Bun-desministerium für Bildung und Forschung FINANZIERER: Institution; Auftraggeber

INSTITUTION: Universität Bamberg, Institut für bildungswissenschaftliche Längsschnittfor-schung -INBIL- (96045 Bamberg)

KONTAKT: Bearbeiterin (Tel. 0951-863-3404, e-mail: [email protected])

[284-L] Serrano-Verlarde, Kathia:Der Bolognaprozess und die europäische Wissensgesellschaft, in: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 60/2009, H. 4, S. 339-352 (Standort: USB Köln(38)-Haa00943; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Der Artikel geht der Frage nach, wie sich die 'Wissensgesellschaft' zum 'enjeu politi-que' europäischer Reformdiskurse entwickelte. Am Beispiel des Bolognaprozesses soll die

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(bildungs)politische Umdeutung des Begriffes expliziert, seine Operationalisierung zum im-plementierbaren Reformkonzept nachvollzogen und seine Umsetzung im Reformprozess dis-kutiert werden. Was für eine Vision der Wissensgesellschaft wird in den Policy-Texten des Bolognaprozesses beschrieben? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen zur Realisierung eines solchen Gesellschaftsmodells?" (Autorenreferat)

[285-F] Sonntag, Gunar (Bearbeitung); Schroeder, Wolfgang, Prof.Dr. (Betreuung):Schulpolitik und Lehrerbildung in Hessen nach PISA und Bologna - ein Sonderweg?

INHALT: Mit den Begriffen PISA und Bologna wird eine Neubelebung der öffentlichen Diskus-sion um die Bildungspolitik in der vergangenen Dekade verbunden, die auch zu Veränderun-gen in der schulpolitischen Landschaft geführt hat. In der Bildungspolitik - insbesondere in der Schulpolitik - hat Hessen in den letzten Jahrzehnten häufig eine Sonderrolle eingenom-men. Hessen war eines der aktivsten Bundesländer bei der Bildungsreform der 60er und 70er Jahre. In späteren Jahren war die Schulpolitik eines der bestimmenden Themen in den hessi-schen Landtagswahlkämpfen. So kann Hessen als das Bundesland mit den heftigsten Schul-kämpfen bezeichnet werden. Diese Schulkämpfe in Hessen sind ein markantes Kennzeichen der bildungspolitischen Diskussion in Deutschland, welcher ein Konsens über Funktion und wesentliche Ziele von Schule fehlt. Obwohl Bildung von den politischen Akteuren überein-stimmend als Schlüssel für den zukünftigen Wohlstand der Gesellschaft genannt wird und der Bedeutung der politischen Weichenstellungen für den schulischen Erfolg des Einzelnen eine Mitverantwortung zukommt, unterscheiden sich die Programme zur Art der Bildungsförde-rung massiv. An den Extremen dieses Diskurses stehen die reine Elitenförderung und der Versuch, eine Gleichheit der Bildungschancen zu erreichen. Dabei zeigen sich die Bildungs-politiker vielmals beratungsresistent gegen Expertenwissen, so dass ökonomische und wahl-kampftaktische Überlegungen häufiger zum Leitmotiv der Bildungsreformen werden als die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Bildungsforschern. Gefragt werden soll nun, ob sich diese oben genannten hessischen Traditionen auch bei den aktuellen Entwicklungen auswir-ken. Ist Hessen also auch im 21. Jahrhundert das Bundesland mit einer Vorreiterrolle in der Reaktion auf PISA und Bologna? Sind die Kontroversen der landespolitischen Parteien auch bei diesen Diskussionen heftiger als in anderen Bundesländern? Betrachtet werden sollen so-mit zunächst die Positionen der Hessischen Parteien bei der Neugestaltung der Lehrerbildung mit der Einführung einer Modularisierten Studienstruktur sowie bei den aktuellen schulpoliti-schen Reformdebatten um die "Unterrichtsgarantie Plus", G8, das Zentralabitur oder die Ab-schaffung der Hauptschulen. In einem zweiten Schritt ist geplant, die umgesetzten Neuerun-gen mit denen in benachbarten Bundesländern zu vergleichen. Ein weiterer Vergleichspunkt soll in der Positionierung der politischen Akteure zu aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnis-sen liegen. Ein letzter möglicher Arbeitsschwerpunkt könnte dann darin liegen, zu betrachten, wie sich die geänderten Rahmenbedingungen auf das Berufsbild angehender Lehrerinnen und Lehrer auswirken. Für den Rest des Jahres 2008 ist geplant, diese Fragestellung zu präzisie-ren, um eine Anmeldung der Promotion vornehmen zu können. ZEITRAUM: 21. Jahrhundert GEOGRAPHISCHER RAUM: Hessen

ART: Dissertation AUFTRAGGEBER: keine Angabe FINANZIERER: keine Angabe INSTITUTION: Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Politikwis-

senschaft Fachgebiet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland - Staatlichkeit im Wandel (34109 Kassel)

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KONTAKT: Institution -Sekretariat- (Tel. 0561-804-3440, Fax: 0561-804-3464, e-mail: [email protected])

[286-L] Stamm, Margrit; Viehhauser, Martin:Frühkindliche Bildung und soziale Ungleichheit: Analysen und Perspektiven zum chancenausgleichenden Charakter frühkindlicher Bildungsangebote, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation, Jg. 29/2009, H. 4, S. 403-418 (Standort: USB Köln(38)-XG02735; Kopie über den Literaturdienst erhältlich; www.juventa.de/zeitschriften/zse/abstracts/Jahrgang2009/11200904403.html)

INHALT: "Dieser Aufsatz untersucht den potenziellen Beitrag frühkindlicher Bildungsangebote zur Überwindung sozialer Ungleichheit. Im Mittelpunkt steht die Diskussion der These, dass es zwar viele empirische Belege für den chancenausgleichenden Charakter solcher Program-me gibt, diese jedoch meistens explizit schulvorbereitenden Charakter haben. Deshalb gelan-gen sie in Widerstreit mit aktuellen Bemühungen, eher ganzheitliche oder auf ko-konstruktive Prozesse ausgerichtete Bildungskonzeptionen zu entwickeln. Damit beleuchten diese Ent-wicklungen die Notwendigkeit, den aktuellen Diskurs um einen angemessenen Bildungsbe-griff der frühen Kindheit stärker als bis anhin auf den sozialen und gesellschaftlichen Wandel sowie die Bedingungen heutigen Aufwachsens auszurichten. Daraus ergeben sich Konse-quenzen für Forschung und Bildungspolitik." (Autorenreferat)

[287-L] Stöger, Heidrun; Ziegler, Albert; Schimke, Diana (Hrsg.):Mentoring: theoretische Hintergründe, empirische Befunde und praktische Anwendungen, Lengerich: Pabst 2009, 333 S., ISBN: 978-3-89967-543-6

INHALT: "In den letzten beiden Jahrzehnten haben Mentoringprogramme einen enormen Auf-schwung erlebt. Mittlerweile gelten sie sowohl in der Arbeitswelt als auch in pädagogischen Settings als effektivste individuelle Fördermethode. Im deutschen Sprachraum fehlte jedoch bislang ein Textbuch, das systematisch die theoretischen Hintergründe aufarbeitet und den aktuellen empirischen Forschungsstand sowie prototypische Anwendungen vorstellt. In den 16 Kapiteln des Buches werden nach einer theoretischen Einführung Befunde und Praxispro-jekte unter anderem zu Mentoring in Schule, Jugendarbeit, Hochschule und Beruf dargestellt. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das E-Mentoring." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: I. Theoretische Hintergründe und empirische Befunde zu Mentoring: 1. Albert Ziegler: Mento-ring: Konzeptuelle Grundlagen und Wirksamkeitsanalyse (7-29); 2. Sigrid Rotering-Stein-berg: 2. Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Coaching und Mentoring (31-51); II. Men-toring in Schule und Hochschule: 3. Elisabeth Sander: Beschreibung und Evaluationsergeb-nisse des Ada-Lovelace-Projekts (55-75); 4. Ulla Weber: Ingenieurinnen und Industrie müs-sen zueinander finden: mentorING am Frauenbüro der Technischen Universität München (77-89); 5. Mary Meyer & Angela Ittel: Mentoring in der Wissenschaft. Der Weg zum Er-folg? Die Evaluation eines Förderprogramms für Nachwuchswissenschaftlerinnen in Berlin (91-121); 6. Carmen Leicht-Scholten: Wissenschaftliche Personalentwicklung an Hochschu-len - der Beitrag von Mentoring-Programmen als Element einer gendergerechten Personal- und Organisationsentwicklung (123-136); III. Mentoring im Beruf: 7. Paula B. Schneider & Gerhard Blickle: Mentor-Protegé-Beziehungen in Organisationen (139-160); 8. Angelika C. Wagner: Mentoring in Situationen beruflicher Weichenstellung: Einsteigen - Aufsteigen -

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Umsteigen. Ergebnisse der Arbeitsstelle Expertinnen-Beratungsnetz/Mentoring der Universi-tät Hamburg (161-191); 9. Angela Ittel & Diana Raufelder: Mentoring in der Schule: Profes-sionelle Praxis und Qualitätssicherung (193-206); 10. Angelika C. Wagner & Telse A. Iwers-Stelljes: Berufseinstiegs-Mentoring für Studentinnen und Absolventinnen der Geistes- und Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg: Ein Praxisbericht (207-223); IV. E-Mento-ring: 11. Heidrun Stöger: 11. E-Mentoring: eine spezielle Form des Mentorings (227-243); 12. Diana Schimke, Heidrun Stöger & Albert Ziegler: Prädiktoren einer langfristigen Teilnah-me an einem E-Mentoring-Programm (245-267); 13. Andréa Barbara Belliger: E-Mentoring im Kontext von E-Beratung: Der Einsatz neuer Medien zur Förderung von Frauen in akade-mischen Karrieren am Beispiel des Projekts E-Mentoring (269-283); V. Vergleichsstudien zu Mentoringprogrammen: 14. Dagmar Höppel, Christine Braun, Helene Füger & Lisa Peschel: Vergleiche von Mentoringprogrammen zur Frauenförderung in verschiedenen nationalen und instruktionalen Kontexten (287-303); 15. Carmen Leicht-Scholten & Henrike Wolf: Verglei-chende Evaluation von Mentoring-Programmen für High Potentials mit disziplinärem Schwerpunkt (305-316); VI. Zusammenfassung und Ausblick: 16. Albert Ziegler, Diana Schimke & Heidrun Stöger: Wo steht die Mentoringforschung im Hype-Zyklus? Resultate ei-nes Literaturüberblicks (319-329).

[288-L] Teichler, Ulrich:Europäisierung der Hochschulpolitik, in: Dagmar Simon (Hrsg.) ; Andreas Knie (Hrsg.) ; Stefan Hornbostel (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftspolitik, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 51-70

INHALT: Seit etwa 2000 entsteht durch die hochschulpolitischen Diskussionen der Eindruck, die Hochschulen in Europa würden sich rasch auf ein einheitliches und weitgehend auf europäi-scher Ebene gesteuertes System zubewegen. Akteure und Experten dagegen verweisen auf verbleibende Unterschiede der nationalen Hochschulsysteme und auf relativ schwache Me-chanismen europaweiter Hochschulsteuerung, aber auch sie konstatieren einen beschleunigten Prozess der Europäisierung. Dar vorliegende Beitrag verfolgt daher folgende Entwicklungs-tendenzen und Frage: Welche Wege hat Europa in der Hochschulentwicklung und -politik von den ersten Jahren politischer Konsolidierung nach dem Zweiten Weltkrieg bis kurz vor die für 2010 avisierten Ziele der Etablierung eines europäischen Hochschulraums und eines europäischen Wissenschaftsraums genommen? Dazu werden drei verschiedene, aber mitein-ander verknüpfte Aspekte erörtert: (1) Fortbestand nationaler Besonderheiten (europäische Vielfalt) oder Zunahme von europäischen Gemeinsamkeiten in der quantitativen, strukturel-len, funktionalen und organisatorischen Hochschulentwicklung; (2) die Zunahme grenzüber-schreitender Aktivitäten (Mobilität von Studierenden und Lehrenden, Kooperation, Wissen-stransfer u. a.); (3) die wachsende Bedeutung von supranationaler Kooperation und von su-pranationalen Instanzen bei der Steuerung. (ICA2)

[289-L] Tillmann, Klaus-Jürgen; Dedering, Kathrin; Kneuper, Daniel; Kuhlmann, Christian; Nes-sel, Isa:PISA als bildungspolitisches Ereignis: Fallstudien in vier Bundesländern, (Schule und Gesellschaft, Bd. 43), Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2008, 429 S., ISBN: 978-3-531-16026-9

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INHALT: Die Studie untersucht, in welcher Weise die Ergebnisse der PISA-Studie von 2000 im politischen Diskussions- und Entscheidungsprozess "verarbeitet" wurden: Was wurde durch PISA wirklich angestoßen, was wurde der PISA-Studie nachträglich zugeschrieben? Wie ha-ben dabei vor allem die Schulministerien der Länder agiert? Das umfangreiche empirische Projekt konzentriert auf die "Nachwirkungen" der PISA-2000-Studie und betrachtet dabei vor allem die Abläufe zwischen August 2001 und Dezember 2002 - und dies in vier Bundeslän-dern (Brandenburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Thüringen). Insgesamt wurden 13 themenbe-zogene Einzelfallstudien erstellt (z. B. Die Diskussion um Standards und zentrale Prüfungen in Rheinland-Pfalz, Die Ganztagsschuldiskussion in Brandenburg); neun dieser Studien wer-den im Buch präsentiert. Die differenzierte Analyse bildungspolitischer Mikroprozesse zeigt, dass und wie die ganz unterschiedlichen Bedeutungen, die die PISA-Ergebnisse in den ver-schiedenen politischen Kontexten einnehmen, den Diskurs und die politischen Entscheidun-gen der beteiligten und betroffenen Entscheidungsträger bestimmen. Auf der Basis dieser neun Einzelfallstudien wird abschließend versucht, zu theoretischen Verallgemeinerungen über die bildungspolitische Bedeutung der PISA-Studie zu gelangen. (ICA2)

[290-L] Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (Hrsg.):Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem: Jahresgutachten 2009, Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. 2009, 195 S., ISBN: 978-3-531-16463-2

INHALT: Der Bericht benennt zunächst die Differenz zwischen der hohen Bildungsbeteiligung der Mädchen und der immer noch zu verzeichnenden Benachteiligung von Frauen in den Be-reichen Erwerbsbeteiligung und Einkommen sowie der familiären Arbeitsteilung. Auf dieser Grundlage beginnt ein Durchgang durch die für die Geschlechterdifferenz bedeutsamen Pha-sen des Lebens- und Bildungsverlaufs: frühkindliche Bildung und Erziehung, Kindergarten, Primarschule, Sekundarbereich, Berufsbildung, Hochschule, Weiterbildung. Abschließend werden Handlungsempfehlungen an die Adresse der Politik formuliert, die auf einen Aus-gleich der Geschlechterdifferenzen im Bildungssystem zielen. (ICE2)

[291-L] Völkerer, Petra; Sauer, Petra:Schafft Bildung sozialen Zusammenhalt?, in: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 36/2010, H. 1, S. 53-78 (Standort: USB Köln(38)-XH1749; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Im Artikel wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Art und Weise, wie der Zu-gang zu Bildung in einer Gesellschaft verteilt ist, den sozialen Zusammenhalt beeinflusst, d.h. ihn stärken oder schwächen kann. Schulsysteme, welche bestehende, ungleiche soziale Struk-turen verfestigen, führen zu geringer Verteilungsgerechtigkeit, höherer Armut und somit zu geringem sozialem Zusammenhalt in der Gesellschaft. Hingegen stärken egalitäre Schulsyste-me, welche sowohl Ausgangs- als auch Ergebnisgerechtigkeit gewährleisten, den sozialen Zusammenhalt, indem sie die Gleichmäßigkeit der Verteilung fördern und Armut reduzieren. Als Maß für die Gerechtigkeit eines Schulsystems dient die Verteilung von Bildung innerhalb der Gesellschaft. Ein elitäres Schulsystem ist durch viele Pflichtschul- und wenige Tertiärab-schlüsse gekennzeichnet, was bedeutet, dass der Zugang zu hoher Bildung einigen wenigen Gesellschaftsmitgliedern vorbehalten ist. Hingegen deutet eine eher gleichmäßige Verteilung auf die unterschiedlichen Bildungsniveaus auf ein gerechteres, egalitäres Schulsystem, da dies darauf hinweist, dass jeder und jede über die gleichen Möglichkeiten im Zuge seiner/ ih-

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rer Schullaufbahn verfügt bzw. bestehende Ausgangsunterschiede (d.h. Ergebnisgerechtig-keit) sogar ausgeglichen werden. Die empirische Analyse der Fragestellung erfolgt in zwei Teilen. Zuerst wird jeweils die Verteilung der Bildung innerhalb der Bevölkerung von 22 eu-ropäischen Volkswirtschaften betrachtet. Aufgrund der Anteile an Personen mit Pflichtschul-, Sekundär- oder Tertiärabschlüssen erfolgt eine Klassifikation der Bildungsstrukturen in egali-täre und elitäre Systeme. Zudem zerlegen wir die Personenkreise in den einzelnen Bildungs-niveaus nach Alter, nach Geschlecht, nach der Bildung der Eltern und nach dem Haushalts-typ. Im zweiten Teil werden die erlangten Ergebnisse der Klassifikation in Beziehung mit den Indikatoren des sozialen Zusammenhalts (z.B. Armutsgefährdungsrisiko, Einkommensvertei-lung, Grad der Umverteilung, Arbeitslosenquoten, politische Partizipation, soziale Dienstleis-tungen wie etwa Kinderbetreuungsquoten etc.) gesetzt, um zu untersuchen, in welcher Art und Weise einander Bildung und das zentrale Element einer Demokratie bedingen." (Auto-renreferat)

[292-L] Waardenburg, George:Social production of educational inequalities studied through the schooling trajectories of Swiss apprentices, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 36/2010, Iss. 1, S. 33-52 (Standort: USB Köln(38)-BP04865; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Die duale Berufsausbildung nimmt im Schweizer Berufsbildungssytem eine Schlüs-selstellung ein. Obwohl sich dieses System vom 'schulgeprägten', u.a. von Pierre Bourdieu er-forschten französischen System stark unterscheidet, erzeugt es ebenfalls beträchtliche soziale Ungleichheiten. Mittels interviewbasierter Analysen der schulischen Laufbahnen von Lehrlin-gen der Westschweizer Grafikindustrie untersucht der vorliegende Beitrag individualisierte Formen dieser sozialen Reproduktion. Die beobachtbaren, komplexen sozialen Prozesse kön-nen jedoch nicht ausschließlich mit der bourdieuschen Reproduktionstheorie verstanden wer-den. Sie verlangen eine systematische theoretische und empirische Analyse sowohl des Ant-agonismus zwischen schulischer und betrieblicher Ausbildung, als auch der Implikation die-ses Antagonismus für die Bildungskarrieren der Lehrlinge." (Autorenreferat)

[293-L] Wernstedt, Rolf; John-Ohnesorg, Marei (Hrsg.):Soziale Herkunft entscheidet über Bildungserfolg: Konsequenzen aus IGLU 2006 und PISA III ; Dokumentation der Sitzung des Netzwerk Bildung vom 24. Januar 2008, (Netzwerk - Bildung), Berlin 2008, 23 S., ISBN: 978-3-89892-889-2

INHALT: Seit der ersten PISA-Studie aus dem Jahr 2001 ist bekannt, dass Schülerinnen und Schüler an deutschen Schulen im Alter von 15 Jahren signifikant schlechter lesen können als viele Gleichaltrige anderer Länder, und dass es in keinem anderen Land einen so straffen Zu-sammenhang zwischen der sozialen Stellung der Familie und dem Schulerfolg der Kinder dieser Familien gibt. Dieser Befund, der von IGLU 2006 und PISA III im Dezember 2007 er-neut bestätigt wurde und die hieraus resultierenden bildungspolitischen Herausforderungen standen im Mittelpunkt der Sitzung des Netzwerk Bildung vom 24. Januar 2008. Die zentra-len Ergebnisse aus IGLU 2006 und PISA 2006 und deren politische Konsequenzen werden thesenhaft zusammengefasst. Weiterhin werden institutionelle, schichtsspezifische und regio-nale Aspekte des Themas beleuchtet und aus wissenschaftlicher Sicht sowie aus der Perspek-tive von Schulleitern und Schülervertretern diskutiert. (IAB) Inhaltsverzeichnis: 10 Punkte /

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Wir wissen mehr als wir tun - Konsequenzen aus IGLU 2006 und PISA III - Rolf Wernstedt: Vorwort; Renate Valtin: Soziale Ungleichheit in Deutschland - Zentrale Ergebnisse aus IGLU 2006 und PISA 2006; Heike Solga: Institutionelle Ursachen von Bildungsungleichheiten; Ulla Burchardt: Wider alle Vernunft - die Bildungspolitik der Privilegienverteidiger; Wolf-gang Meyer-Hesemann: Bildungserfolg und soziale Herkunft - zwölf Thesen zur Problemlage und zu notwendigen Veränderungen; Klaus Klemm: Bildung und sozialräumliche Segregati-on in Deutschlands Großstädten; Erhard Laube: Mehr Vertrauen, mehr Kontinuität, bessere personelle Ausstattung; Vincent Steinl: Engagierte Schülerinnen und Schüler - eigene Wege aus der deutschen Bildungsmisere; Henning Rosahl: Die Robert-Bosch-Gesamtschule - ein Modell?!; Auszüge aus den Parteiprogrammen.

[294-L] Willems, Katharina; Budde, Jürgen:Bildung als sozialer Prozess, in: Jürgen Budde (Hrsg.) ; Katharina Willems (Hrsg.): Bildung als sozialer Prozess : Heterogenitäten, Interaktionen, Ungleichheiten, Weinheim: Juventa Verl., 2009, S. 11-16

INHALT: Die Aufgabenbereiche der Bildungsinstanzen werden, so die Verfasser, kontinuierlich um soziale und gesellschaftliche Aufgabenbereiche erweitert, sie stehen zunehmend in der Pflicht, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, um Ungleichheiten im Bildungswesen zu redu-zieren bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Aktuell zeichnen sich zwei parallele Bewegun-gen ab: einerseits soll Chancenungleichheit beispielsweise durch gezielte Förderung von be-nachteiligten Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt oder durch integrative Konzepte verringert werden, andererseits aber wird durch den Zuwachs an Privatschulen oder Studiengebühren Zugang zu (exzellenter) Bildung immer exklusiver. Strukturell ist das Bildungssystem in zen-tralen Bereichen nach wie vor darauf angelegt, Ungleichheiten gleich zu machen: Alters-gleichheit, Bewertungen über homogenisierende Notengebung, oder Vergleichsarbeiten kön-nen stellvertretend genannt werden. Inhaltlich orientierten sich Bildungsinhalte ebenfalls an Normen, welche durch vorherrschende gesellschaftliche Diskurse ausgewählt und entschie-den werden. Insgesamt hat sich ein subjektorientiertes Bildungsverständnis durchgesetzt, wel-ches Bildung als eine sich anzueignende Ressource betrachtet, die (möglichst) lebenslang ak-kumuliert wird. Vor diesem Hintergrund wird das Konzept des Sammelbandes erläutert. (ICF2)

[295-L] Winter, Martin:Effekte der Studienstrukturreform: Versuch einer Einordnung von Beiträgen der empirischen Hochschulforschung zur Debatte um die Bologna-Reform in Deutschland, in: Das Hochschulwesen : Forum für Hochschulforschung, -praxis und -politik, Jg. 58/2010, H. 2, S. 45-55 (Standort: UB Bonn(5)-Z73/218; USB Köln(38)-AP135; Kopie über den Literaturdienst erhältlich)

INHALT: "Es ist verdienstvoll, die allzu häufig emotional und allenfalls von Alltagsbeobachtun-gen ohne Repräsentativität getragene Debatte um die Bologna-Reform durch Einbeziehung immer zahlreicher vorliegender empirischer Studien zu versachlichen. Der Autor unternimmt dies in dem Beitrag. Ausgehend von populären Behauptungen und Befürchtungen wird im nächsten Schritt anhand des empirischen Materials gezeigt, dass die Annahmen und demzu-folge auch die befürchteten Folgen nicht eingetroffen sind. Dieses Vorgehen widerlegt viel

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Aufgeregtheit. Insofern wird die Versachlichungsabsicht eingelöst. Allerdings entsteht leicht der unberechtigte Eindruck allgemeiner Entwarnung - die Bologna-Probleme seien aufge-bauscht und würden sich bei längerer Gewöhnung von selbst auflösen. Dem hätte entgegen-gewirkt werden können, wenn die unterschiedliche methodische Güte der herangezogenen empirischen Studien differenzierter berücksichtigt worden wäre, etwa wenn die betreffende Studie die Zustimmung zum Bologna-Konzept gemessen hat, dies aber mit einer (nicht erho-benen) Zustimmung zur Bologna-Wirklichkeit vermischt wird. Der Autor verzichtet absicht-lich weithin auf Analysen, möchte zunächst Zahlen präsentieren und lädt die Leser/innen zur Diskussion dieser Daten und ersten Einordnungsversuche ein." (Autorenreferat)

[296-F] Zabal, Anouk, Dipl.-Psych.; Martin, Silke; Ackermann, Daniela; Boetsch, Susanne; Nie-dermayer, Annerose; Rölke, Heiko, Dr.; Goldhammer, Frank, Dr.; Barkow, Ingo; Ghebrehawariat, Rachel; Gissler, Gabriele; Schnitzler, Maya; Tsoukrova, Eugenia; Upsing, Britta (Bearbeitung); Rammstedt, Beatrice, PD Dr. (Leitung):PIAAC Deutschland (Programme for the International Assessment of Adult Competencies)

INHALT: Das Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) ist eine OECD-geforderte Studie, die zum Ziel hat, das Kompetenzniveau von Erwachsenen im internationalen Vergleich zu untersuchen. PIAAC-Deutschland ist fokussiert auf die nationale Durchführung der Studie und wird finanziert durch das BMBF und das BMAS. In PIAAC werden einerseits die Kompetenzen Literacy, Numeracy, Reading Components und Problem Solving im Kontext neuer Technologien erfasst, andererseits diese Informationen durch einen umfangreichen Background Questionnaire ergänzt, um den Zusammenhang dieser Kompeten-zen zu sozialen und ökonomischen Merkmalen zu beleuchten. Somit eröffnet PIAAC die Möglichkeit, alltagsrelevante und beruflich relevante Kompetenzen der deutschen erwachse-nen Bevölkerung - im Sinne von Humankapital - im internationalen Vergleich zu beleuchten und bietet darüber hinaus auch detaillierte Informationen zu den Bildungschancen verschiede-ner Subpopulationen in Deutschland. PIAAC wird in den beteiligten Ländern zeitgleich als Querschnittsuntersuchung durchgeführt. Für 2010 ist ein Feldtest geplant; die Haupterhebung wird in 2011/2012 folgen. Erste Ergebnisse sind für Herbst 2013 zu erwarten. Angedacht ist, in regelmäßigen Rhythmen weitere Wellen der Studie durchzuführen. GEOGRAPHISCHER RAUM: Deutschland (jedoch als Teil einer Internationalen Vergleichsstudie)

METHODE: Basierend auf umfangreichen repräsentativen Stichproben der Erwachsenenbevöl-kerung werden querschnittlich die Kompetenzen in den 27 Teilnehmerländern verglichen. Untersuchungsdesign: Querschnitt DATENGEWINNUNG: Standardisierte Befragung, face to face (Stichprobe: 5.000; Erwachsene im Alter von 16 bis 65 Jahren; Auswahlverfahren: Zu-fall). Feldarbeit durch ein kommerzielles Umfrageinstitut.

ART: Auftragsforschung; gefördert BEGINN: 2009-02 ENDE: 2014-06 AUFTRAGGEBER: Bun-desministerium für Bildung und Forschung; Bundesministerium für Arbeit und Soziales FI-NANZIERER: Organisation for Economic Co-operation and Development -OECD-

INSTITUTION: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abt. Survey Design and Me-thodology (Postfach 122155, 68072 Mannheim); Deutsches Institut für Internationale Päd-agogische Forschung -DIPF- Arbeitseinheit Bildungsqualität und Evaluation (Schloßstr. 29, 60486 Frankfurt am Main)

KONTAKT: Leiterin (e-mail: [email protected])

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Register 181

Hinweise zur Registerbenutzung

Sachregister

Grundlage für das Sachregister sind die Schlagwörter, die zur gezielten Suche der Literatur- bzw. Forschungsnachweise in unseren Datenbanken SOFIS und SOLIS vergeben wurden.

Um eine differenzierte Suche zu ermöglichen, werden dabei nicht nur die Haupt-, sondern auch Nebenaspekte der Arbeiten verschlagwortet.

● Bei einem maschinell erstellten Verzeichnis wie dem obigen Sachregister führt das zwangs-läufig zu einem Nebeneinander von wesentlichen und eher marginalen Eintragungen.

Manche Begriffe machen erst in Verbindung mit anderen Sinn oder wechseln ihren Sinn in Ab-hängigkeit vom jeweiligen Zusammenhang.

● Solche Zusammenhänge gehen aber bei einem einstufigen Register typischerweise verloren.

Vermeintliche Fehleintragungen gehen fast immer aufs Konto eines dieser beiden Effekte, die sich bei der maschinellen Registererstellung grundsätzlich nicht vermeiden lassen.

Personenregister

Aufgeführt sind● bei Literaturnachweisen: alle aktiv an dem Werk beteiligten Personen;● bei Forschungsnachweisen: alle als Leiter, Betreuer oder wissenschaftliche Mitarbeiter

(„Autoren“) eines Projekts angegebenen Personen.

Institutionenregister

Aufgeführt sind nur die forschenden Institutionen. Institutionelle Auftraggeber, Finanzierer, För-derer oder dergleichen sind zwar in den Forschungsnachweisen selbst aufgeführt, nicht jedoch im Register.

Sortierung

Die Sortierung folgt den lexikalischen Regeln, d.h. Umlaute werden wie der Grundbuchstabe sor-tiert. Numerische Angaben (z.B. „19. Jahrhundert“) sind ganz ans Ende sortiert, also hinter Buch-stabe Z.

Nummerierung

Alle in den Registern angegebenen Zahlen beziehen sich auf die laufenden Nummern der Litera-tur- und Forschungsnachweise.

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Personenregister 183

Personenregister

AAckermann, Daniela 296Adam, Tanja 92, 93Agnethler, Manfred 88Aichele, Valentin 220Alheit, Peter 151Allolio-Näcke, Lars 152Altenschmidt, Karsten 153Amos, Karin 133Annen, Silvia 209Arens, Markus 1Arnoldt, Bettina 2Artelt, Cordula 224Azevedo, Cristina N. 221

BBaader, Meike Sophia 34, 64Bacher, Johann 242Bachmann, Heinz 3Bammer, Doris 154Bargel, Holger 155, 156Bargel, Tino 155, 156Barkow, Ingo 296Bauer, Karl-Oswald 4Baumert, Jürgen 23, 73Baur, Nina 157Becker, Birgit 35, 36, 37, 39, 243, 244Becker, Rolf 38, 222Behringer, Friederike 92, 94, 126, 127Beicht, Ursula 95, 96, 97Bell, Ursula 95Benkmann, Rainer 236Bereswill, Mechthild 241Bergzog, Thomas 106Berkemeyer, Nils 5Bernhard, Nadine 193Bethscheider, Monika 145Bethschneider, Monika 124Beuße, Mareike 172Beyer, Marion 209Biedinger, Nicole 35, 39Bijedic, Teita 98Bippes, Anemone 223Birnbaum, Nicole 78Bittlingmayer, Uwe H. 250

Blatter, Kristine 224Bloch, Roland 158Blossfeld, Hans-Peter 6, 78, 79, 283Boer, Heike de 7Boetsch, Susanne 296Bogedan, Claudia 99Bögeholz, Susanne 74Böhme, Jeanette 14Böhmer, Susan 159Bönisch, Irmgard 100Bos, Wilfried 6, 40Bosch, Gerhard 101, 210Bossen, Anja 41Bott, Peter 120Brake, Anna 8, 9Brambosch, Anett 245Braun, Michael 102Bremer, Helmut 8, 9, 215Bretschneider, Markus 103Breu, Sylvia 211Brohm, Michaela 141Brötz, Rainer 104Buchen, Herbert 10Buchmann, Marlis 42Budde, Jürgen 246, 259, 294Bulmahn, Thomas 160Bülow-Schramm, Margret 161Burkard, Peter 105Bylinski, Ursula 112

CCarlsburg, Gerd-Bodo von 247Clarke, Karen 43Cloos, Peter 34, 64, 135Costa, Rosa 162Coutrot, Laurence 193

DDalhaus, Eva 225Darraz, Enrique Fernández 163Deckert-Peaceman, Heike 7, 44Dedering, Kathrin 289Degen, Ulrich 106Denner, Liselotte 71, 72Derboven, Wibke 164

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184 Personenregister

Deutsch, Werner 70Dick, Michael 107, 108Diettrich, Andreas 112Dietzel, Kerstin 248Dippelhofer-Stiem, Barbara 107Ditton, Hartmut 11, 45, 46, 249, 281Doll, Jörg 78Dollmann, Jörg 52, 53Dorau, Ralf 123Drucks, Stephan 250

EEbbers, Ilona 98Ebbinghaus, Margit 100Eberhard, Verena 95Eberhardt, Christiane 209Ebert, Julia 165Eggers, Nicole 257Endepohls-Ulpe, Martina 226Erdel, Barbara 166

FFalkenberg, Monika 180Fan, Juntao 167Fazekas, Mihály 109Fiebig, Rüdiger 160Fiechter, Ursula 234Field, John 110Finckh, Hans Jürgen 212Flach, Max H. 160Flemming, Simone 100Fogolin, Angela 111, 213Förster, Christian 251Franz, Stephan 112Friedrich, Michael 95Friedrich-Gärtner, Lene 227Fröhlich-Gildhoff, Klaus 133Frohwieser, Dana 168Fuchs, Marek 12

GGarcia-Wülfing, Isabel 113Gauger, Jörg-Dieter 252Geiger, Verena 133Gemende, Marion 129Gerwin, Werner 114Ghebrehawariat, Rachel 296Gieseke, Wiltrud 214Girmes, Renate 32

Gissler, Gabriele 296Godemann, Jasmin 169Goldhammer, Frank 296Görmar, Gunda 103, 115Graf, Lukas 193Gramespacher, Elke 228Granato, Mona 95, 96Gräßle, Kathrin 229Gravalas, Brigitte 116Greif, Stefanie 160Gresch, Cornelia 73Gresch, Helge 74Grollmann, Philipp Christian 118Grützmacher, Judith 177Guggenmos, Jürgen 63Guth, Peter 111Gutschow, Katrin 116, 117Gützkow, Frauke 170

HHaberecht, Christian 171Hahn, Stefan 253Hahne, Klaus 111Hanf, Georg 118Hanft, Anke 254Härtel, Michael 114Hartnuß, Birger 255Hasselhorn, Marcus 74Hauschildt, Maike 70Heilmann, Korinna 119Heine, Christoph 172Heinrich, Martin 75, 256Helbig, Marcel 13Helmke, Andreas 89Helmrich, Robert 15, 120Helsper, Werner 14, 47, 80Henschel, Angelika 121, 122Hensge, Kathrin 115Herget, Hermann 15Hericks, Nicola 65Herrmann, Viola 173Herzog, Walter 16Heuberger, Frank W. 255Heublein, Ulrich 165Hirsch, Roland 201Holle, Jörg 141Hornbostel, Stefan 159Hörsch, Karola 106, 123, 124Hörsch, Katharina 197

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Personenregister 185

Horster, Leonhard 10Hovestadt, Gertrud 257Hubig, Lisa 175Hunkler, Christian 125Hunziger, Urs 3Hupka-Brunner, Sandra 76Hurrelmann, Klaus 27

IIseke, Axel 63Isenmann, Martin 116Isler, Dieter 260

JJacob, Marita 48, 176Jaeger, Michael 177Jander, Frank 116Jansen, Dorothea 178Jens, Meike 17Jerg, Jo 133John-Ohnesorg, Marei 293Johnston, Rennie 179Jürgens, Eiko 65Jüttner, Ann-Kathrin 49

KKalthoff, Herbert 180Kampshoff, Marita 18Käpplinger, Bernd 94, 126, 127, 128Kappus, Elke-Nicole 234Kaul, Thomas 227Keller, Reiner 19Kemna, Pierre 4Kemper, Thomas 230Kieffer, Annick 193Kirstein, Nicole 133Kißener, Michael 223Kleemann-Göhring, Mark 215Klein, Markus 77Kleine, Lydia 78, 79Klumpp, Matthias 258Klusemann, Hans-Werner 20Kneuper, Daniel 289Knodel, Philipp 267Knust, Michaela 254Kogan, Irena 84Kolter, Christa 111Kölzer, Carolin 231Koval, Alla 129

Kramer, Rolf-Torsten 47, 80, 259Krappmann, Lothar 269Kratzmann, Jens 50, 51Krekel, Elisabeth M. 96, 100Krewerth, Andreas 96Krieger, Anita 104, 105Kriesi, Irene 42Kristen, Cornelia 52, 53, 54Krüger, Heinz-Hermann 259Krüger, Rolf 121, 122Kruip, Gerhard 211Krüsken, Jan 45, 46Kuhlmann, Christian 289Kuhn, Hans-Peter 232Kuhn, Peter 21Kühne, Mike 168Künzli, Sibylle 260Kuper, Harm 22Kupfer, Franziska 111Küpper. Hans-Ulrich 181Kurtz, Thomas 261

LLange, Dirk 17Lange, Josef 182Langer, Thomas 275Langner, Benedikt 262Lankes, Eva-Maria 40Lauterbach, Wolfgang 38Leemann, Regula Julia 260Lenhardt, Gero 163, 263Lenz, Karl 168Lenzen, Dieter 6Lorig, Barbara 103, 115Löther, Andrea 183Lüdemann, Sandra 118

MMaas, Patrick Hans Michael 184Maaz, Kai 23, 55, 73Maeße, Jens 185, 264Mahlberg-Wilson, Elisabeth 131Mahner, Sebastian 265Manneke, Karin 130Manning-Chlechowitz, Yvonne 34Mansel, Jürgen 233Marotzki, Winfried 147, 218, 248Martin, Silke 296Maschke, Sabine 24

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186 Personenregister

Maurer, Elisabeth 186Mehlis, Peter 131Melis, Erica 56Mendel, Iris 162Menzel, Frank 227Merrill, Barbara 179, 216Metz-Göckel, Sigrid 187Metzner, Wolfram 88Michelsen, Gerd 169Miller, Jörg 153Miller-Idriss, Cynthia 81Minsch, Jürg 256Mirbach, Horst 213Moraal, Dick 94, 126Mucke, Kerstin 132Müller, Gaby 133Müller, Jens 133Müller, Walter 77Müller-Böling, Detlef 6Müller-Plantenberg, Clarita 266Müller-Tamke, Wolfgang 134Multrus, Frank 156Münchhausen, Gesa 113, 132

NNagel, Alexander-Kenneth 267Nagelschmidt, Martin 188Nagy, Gabriel 55Nakhosteen, Benjamin 201Nessel, Isa 289Neugebauer, Martin 82Neundorf, Anja 189Nickolaus, Reinhold 136Niedermayer, Annerose 296Niehaus, Mathilde 227Niklas, Frank 57Nöcker, Andrea 133Nordt, Gabriele 25Normak, Mai 190Norwig, Kerstin 136

OOehlmann, Sylvia 135Oelkers, Jürgen 6Oelze, Berthold 268Oester, Kathrin 234Oswald, Hans 269Ott, Bernd 201

PPapillion-Piller, Angelika 58Pasternack, Peer 191, 270Paulini-Schlottau, Hannelore 105Paulsen, Bent 116Paulus, Wiebke 79Pautsch, Arne 192Petsch, Cordula 136Pfadenhauer, Michaela 261Pfahl, Lisa 238Pfeifer, Harald Ulrich 92, 144Pfeiffer, Thomas 271Pfennig, Uwe 272Philipp, Maik 273Piaschinski, Sigrid 83Pilz, Matthias 137Poelmeyer, Silke 88Polat, Ayça 59Pollak, Reinhard 77Pongratz, Ludwig A. 274Popp, Ulrike 235Poscher, Ralf 275Powell, Justin J.W. 193Pregernig, Michael 194Prenzel, Manfred 6, 40Priewisch, Manon A. 160Pritchard, Rosalind 195Ptak, Ralf 26Puhlmann, Angelika 116

QQuaißer, Gunter 170Quante-Brandt, Eva 131, 138Quast, Heiko 172Quellenberg, Holger 2Quenzel, Gudrun 27

RRabe-Kleberg, Ursula 60, 259Rabensteiner, Pia-Maria 217Radisch, Falk 28Raidt, Tabea 276Ramm, Michael 156Rammstedt, Beatrice 296Raskopp, Kornelia 116Rauch, Franz 256Rausch, Jürgen 29Reimer, David 196, 243, 244Reinecke, Sabine 194

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Personenregister 187

Reinisch, Holger 277Reisz, Robert D. 163Renn, Ortwin 272Reymers, Magret 120Richter, Astrid 199Riedl, Gerd 61Robak, Steffi 214Róbert, Péter 239Röhner, Charlotte 25Rolff, Hans-Günter 10Rölke, Heiko 296Ropo, Eero 217Rosenberger, Heike 236Roth, Tobias 84Rudinger, Georg 197Rudloff, Wilfried 278Rüling, Anneli 62Rus, Calin 279Rüsing, Olaf 69Rux, Johannes 275Ryan, Paul 148Rybnikova, Irma 258

SSacchi, Stefan 76Salikutluk, Zerrin 84Sander, Wolfgang 280Sauer, Petra 291Schade, Hans-Joachim 15Schapfel-Kaiser, Franz 139Schauenberg, Magdalena 281Scheller, Henrik 30Schemme, Dorothea 113Schimke, Diana 287Schindler, Steffen 77, 196Schlömer, Tobias 140Schmalz, Stefanie 12Schmidinger, Thomas 198Schmidt, Boris 199Schmidt, Esther 256Schmidt, Petra 218Schmidt, Robert J. 157Schmidthermes, Sabine 141Schmidt-Koddenberg, Angelika 87Schmitt, Christof 121, 122Schmitt, Helmut 142, 143Schmitt, Lars 282Schmitz, Santina 132Schneewind, Julia 22

Schneider, Thorsten 50, 51Schneider, Wolfgang 57Schnitzler, Maya 296Schöler, Hermann 63Scholz, Julia 283Schönfeld, Gudrun 94, 126, 144Schöngen, Klaus 120Schrader, Friedrich-Wilhelm 89Schreiber, Daniel 115Schrittesser, Ilse 200Schröck, Nikolaus 31Schroeder, Wolfgang 285Schröer, Wolfgang 34Schründer-Lenzen, Agi 41Schubert, Jennifer 201Schuchart, Claudia 85Schulze, Alexander 86Schürmann, Ramona 187Schute, Christel 139Schwarz, Henrik 104Schwerin, Christine 95, 123, 145Schwippert, Knut 40Seefeldt, Jan 65Segeritz, Michael 237Seitter, Wolfgang 146Selent, Petra 187Serrano-Verlarde, Kathia 284Settelmeyer, Anke 123, 124Seyfried, Brigitte 142, 143Shkonda, Anna 32Silbereisen, Rainer K. 245Sitter, Miriam 34, 64Smitten, Susanne In der 177Solga, Heike 193, 238Song, Steve 239Sonntag, Gunar 285Spaiser, Viktoria 233Spiegel, Egon 68Stadler, Barbara E. 76Stamm, Margrit 286Stanat, Petra 237Standop, Jutta 65Stange, Waldemar 121, 122Stark, Wolfgang 153Stecher, Ludwig 24Steinert, Margit 147Stelzer-Orthofer, Christine 242Stenger, Ursula 133Stertz, Andrea 103

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188 Personenregister

Stock, Manfred 163, 202Stocké, Volker 66, 67, 78Stöger, Heidrun 287Stoltenberg, Ute 169Stöppler, Thomas 219Straub, Jürgen 119, 167Stroß, Annette M. 68Swoboda, Undine 245Szemadám, Dóra 69

TTalts, Leida 190Teichler, Ulrich 288Tempel, Simone 87Tenten, Matthias 203Thieme, Karin 88Thiersch, Sven 47, 80Tieben, Nicole 48Tiemann, Michael 15Tillmann, Klaus-Jürgen 65, 289Tonks, Iris 240Trappmann-Webers, Bettina 105, 120Trautwein, Ulrich 23Tremel, Patricia 222Treptow, Rainer 133Troltsch, Klaus 15Tschöpe, Tanja 94Tsoukrova, Eugenia 296

UUlmer, Philipp 134Ulrich, Joachim Gerd 95, 97Unger, Rainer 86Upsing, Britta 296

VValtin, Renate 40Viehhauser, Martin 286Vielhaber, Christian 256Vinnai, Gerard 204Vogel, Alfred 3Völkerer, Petra 291

WWaardenburg, George 292Wagner, Karin 148Wagner, Michael 33Wagner, Wolfgang 89Walden, Günter 94, 144

Walter, Oliver 237Walther, Gerd 40Weber, Julia 241Weber-Schäfer, Peter 205Webler, Wolff-Dietrich 206Weichold, Karina 245Weiser, Nils 90Weishaupt , Horst 230Weiss, Felix 176Weißmann, Hans 93Wenning, Norbert 58Wenzelmann, Felix 144Wernstedt, Rolf 293Widany, Sarah 149Wiedau, Susanne 70Wieninger, Victoria 160Wieser, Martin 207Wilkesmann, Uwe 150Willems, Katharina 91, 246, 294Winker, Gabriele 164Winter, Joachim 130Winter, Martin 173, 208, 295Wolf, Frieder 265Wolter, Andrä 168Wolter, Felix 86Wößmann, Ludger 6Wu, Ming-Lieh 214

ZZabal, Anouk 296Zado, Julian 189Zeller, Joela 189Ziegler, Albert 287Ziegler, Petra 154Zielonka, Markus 78Ziems, Carolin 47, 80Zillien, Christine 141Zimmermann, Hildegard 139Zinke, Gert 111Zinnen, Heike 113Züchner, Ivo 2

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Sachregister 189

Sachregister

Aabhängig Beschäftigter 105, 126Abhängigkeit 77Abitur 79, 172Abiturient 172Abiturientin 172Absentismus 8, 33Absolvent 97, 118, 120, 130, 133, 181Afrikaner 234Akademiker 159, 195, 207Akademikerin 195Akteur 2, 31, 270, 282, 284, 294aktivierende Arbeitsmarktpolitik 62allgemein bildende Schule 13, 48, 230allgemein bildendes Schulwesen 257, 276Allgemeinbildung 276Alltag 8, 9, 19alte Bundesländer 149, 173, 197, 265Alter 57, 166älterer Arbeitnehmer 139Ambivalenz 152, 162Analphabetismus 250Anbieter 2, 116Andenraum 163Angebotsstruktur 254Angelernter 117Arbeit 263Arbeiter 212, 282Arbeiterbildung 212Arbeiterklasse 155, 179Arbeitnehmer 105, 126, 132Arbeitsbedingungen 198Arbeitsbelastung 90Arbeitskräftebedarf 263Arbeitslosigkeit 210, 232Arbeitsmarkt 95, 109, 116, 158, 193, 227Arbeitsmarktentwicklung 148Arbeitsmarktpolitik 101, 210Arbeitsplatz 195, 216Arbeitsplatzsicherung 99Arbeitssituation 198Arbeitsteilung 290Arbeitsvermittlung 129, 241Arbeitswelt 112, 287Arbeitszeit 99

Arbeitszeitflexibilität 99Arbeitszeitverkürzung 99Armut 291Armutsbekämpfung 43Assessment-Center 197Assimilation 237Aufenthaltsdauer 165Ausbilder 100, 111, 112, 134Ausbildungsabsicht 259Ausbildungsberatung 131Ausbildungsberuf 105, 109Ausbildungsbetrieb 76, 131, 259Ausbildungschancen 85, 95, 227Ausbildungserfolg 106Ausbildungsförderung 168Ausbildungsordnung 103, 115Ausbildungsplatz 93, 125, 144, 148, 227Ausbildungssituation 95, 96, 138Ausbildungssystem 148Ausbildungswechsel 131Ausland 119, 165Ausländer 27, 35, 59, 125, 129, 145, 167,

234, 269, 293Ausländerfeindlichkeit 81Ausländerpolitik 223ausländischer Arbeitnehmer 123, 223Auslandstätigkeit 119Außendienst 104außerschulische Bildung 259Australien 184Auszubildender 96, 97, 100, 111, 124,

136, 137, 138

BBachelor 120, 152, 156, 158, 165, 166,

174, 189, 206, 295Baden-Württemberg 37, 71, 72, 133, 194Balanced Scorecard 181Baltikum 126, 190, 247Basisdemokratie 162Bayern 46, 78, 79, 88, 152, 281Bedarf 213Bedeutung 253Begabtenförderung 168, 276Begabung 57

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190 Sachregister

Begleitstudium 258Behinderter 220, 227Belgien 242Belohnung 260Benachteiligtenförderung 17, 64, 240,

241, 275, 294Benachteiligung 35, 38, 53, 88, 93, 125,

142, 155, 184, 230, 232, 235, 293Benchmarking 170, 183Beobachtung 149Beratung 129, 131, 197, 206, 219, 287Beratungsmethode 197Berichterstattung 149Berlin 13, 81, 157, 203, 269Beruf 14, 118, 123, 133, 137, 156, 172,

236, 277, 287berufliche Integration 107, 124, 129, 236,

240, 241, 287beruflicher Aufstieg 287berufliche Sozialisation 151, 277berufliches Selbstverständnis 218Berufsanfänger 118Berufsanforderungen 236Berufsaussicht 158, 227Berufsberatung 129Berufsbild 75, 285berufsbildende Schule 98berufsbildendes Schulwesen 257Berufsbildungsforschung 97, 292Berufsbildungsgesetz 143Berufseinmündung 87, 88, 112, 125, 133,

168, 193, 236, 240, 241Berufserwartung 156Berufsfeld 133, 194Berufsfindung 61Berufsnachwuchs 186Berufsorientierung 87, 106, 112, 130Berufspraxis 64Berufsschule 81, 104, 112, 131, 136Berufsstand 66Berufsstruktur 104Berufstätigkeit 254Berufsverlauf 97, 168Berufsvorbereitung 88, 142, 143Berufswahl 87, 88, 172, 229, 236Berufswunsch 172Beschäftigung 99, 104Beschäftigungsfähigkeit 139, 158Beschäftigungssituation 227

Best Practice 199Betreuung 28, 43, 44, 49, 62, 65, 93, 142,

157Betrieb 93, 95, 99, 100, 104, 106, 112,

113, 114, 117, 120, 128, 130, 139, 140, 141, 142, 143, 144, 148

Betriebsgröße 99Betriebsrat 99betriebswirtschaftliche Faktoren 181Betriebswirtschaftslehre 158, 175Betroffener 12Bevölkerungsgruppe 59Bevölkerungsstruktur 59Bewusstseinsbildung 220Bezugsgruppe 66Bildungsabschluss 40, 84, 117, 120, 125,

233, 243Bildungsangebot 2, 25, 87, 96, 102, 117,

219, 258, 286Bildungsbedarf 40, 60, 139Bildungsberatung 213Bildungsbeteiligung 18, 36, 39, 52, 66, 67,

72, 77, 92, 101, 102, 184, 219, 223, 230, 232, 235, 237, 243, 244, 257, 290, 291

Bildungschance 1, 6, 60, 86, 184, 222, 223, 235, 241, 250, 257, 259, 262, 276, 285, 286, 291, 293, 296

Bildungsdefizit 8, 60, 276Bildungseinrichtung 2, 23, 45, 60, 102,

130, 217, 245, 255Bildungsertrag 92, 106, 246Bildungsexpansion 263, 293Bildungsforschung 4, 11, 80, 149, 244,

271, 274, 277, 285, 294Bildungsgang 66, 89Bildungsinhalt 263, 276Bildungsmaßnahme 97, 284Bildungsmobilität 47, 89, 133Bildungsmotivation 53Bildungsniveau 48, 115, 250Bildungsökonomie 144Bildungsplanung 267, 289Bildungsprogramm 23, 130Bildungsreform 44, 83, 200, 205, 208,

263, 274, 276Bildungssoziologie 11, 19, 261Bildungsstandards 115Bildungstheorie 212

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Sachregister 191

Bildungsverhalten 24, 35, 66, 71, 78, 257, 283

Bildungsverlauf 45, 48, 52, 71, 78, 84, 96, 120, 168, 176, 196, 209, 243, 244, 283, 290, 292

Bildungsziel 20, 84, 100, 231, 266Bindung 27Biographie 24, 147, 216Biologieunterricht 74Blended Learning 213Bologna-Prozess 30, 107, 152, 158, 170,

174, 189, 193, 200, 205, 206, 208, 251, 264, 268, 270, 271, 284, 285, 288, 295

Bourdieu, P. 83, 91, 110, 179, 215, 216, 225, 246, 282

Brandenburg 192, 289Bremen 289Bundesland 32, 73, 85, 174, 275Bundespolitik 223Bundeswehr 160Bürgerrecht 83bürgerschaftliches Engagement 153, 168,

177, 221, 255Bürgertum 83Burnout 4Bürokratisierung 185

CChancengleichheit 1, 38, 51, 60, 129, 170,

183, 184, 222, 233, 234, 241, 250, 259, 262, 269, 271, 278, 286, 292, 294

Chile 163Chinese 167Coleman, J. 11computervermittelte Kommunikation 162Coping-Verhalten 248Curriculum 68, 115, 200, 221, 295

DDänemark 126DDR 248Defizit 63Demokratie 171, 217, 253Demokratieverständnis 253Demokratisierung 221Deregulierung 44, 188Deutsch als Zweitsprache 224

Deutscher 27, 36, 37, 39, 52, 58, 124, 145, 224, 237

deutscher Sprachraum 28, 197Deutsches Kaiserreich 83deutsche Sprache 37, 269Deutschland 40, 252deutschsprachige Schweiz 8Deutschunterricht 91Dezentralisation 181Diagnose 175, 201Didaktik 21, 65, 119, 200, 212, 280Dienstleistung 105, 153Diskriminierung 67, 125, 184, 220, 233Diskurs 62, 64, 83, 158, 185, 212, 216,

264, 279Diskursanalyse 158Diskussion 21Distinktion 47Disziplin 274Diversifikation 251Drittes Reich 252Drop out 187duales System 76, 95, 103, 106, 120, 125,

131, 137, 138, 144, 292Durkheim, E. 264

EEffektivität 11, 93, 175, 286Effizienz 175, 181Ehrenamt 90Eigenfinanzierung 170Einfluss 12, 13, 37, 48, 55, 151, 233, 273Einkommensverteilung 291Einschulung 35, 50, 51, 58, 63Einstellung 45, 58, 96, 169, 179, 190, 221Einwanderung 237Einzelhandel 148Electronic Learning 56, 114, 134, 213Elektroberuf 111Elektroindustrie 111Elementarbereich 1, 7, 44, 60, 259, 289,

290Elite 168, 189Eltern 12, 25, 36, 43, 48, 66, 78, 79, 80,

95, 234, 281Elternarbeit 43Elternhaus 12, 59Elternhaus-Schule 80Emanzipation 212, 221

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192 Sachregister

Emotionalität 20, 21, 70, 190, 245Empirie 202empirische Forschung 202, 295empirische Sozialforschung 11Empowerment 158Engagement 43, 255Entscheidung 36, 45, 52, 78, 80, 89, 176,

196Entscheidungsfindung 74, 79, 188Entscheidungshilfe 213Entscheidungsprozess 284Entwicklung 23, 39, 45, 79, 98, 118, 119,

153, 176, 200, 220, 258Entwicklungsland 163Erfahrung 24, 71, 116, 165, 169, 216, 241Erfolg-Misserfolg 27, 195Erinnerung 248Erklärung 216Erleben 4erste Generation 239Erwachsenenalter 110, 210, 216Erwachsener 24, 147, 179, 212, 254, 296Erwartung 58, 66, 85, 92, 106, 156, 197Erwerbsbeteiligung 290Erwerbspersonenpotential 93Erwerbstätiger 105, 126, 132, 213Erwerbstätigkeit 154Erwerbsverlauf 210Erzieher 58, 64, 121, 133, 135Erziehung 12, 57, 108, 150, 225, 245,

260, 273, 274Erziehungsstil 269Erziehungswesen 261Erziehungswissenschaft 23, 32, 73Estland 190Ethik 211ethnische Beziehungen 59, 237, 246ethnische Gruppe 6, 84, 243ethnische Herkunft 35, 39, 52, 53, 55, 77,

87, 225, 241, 269ethnische Struktur 36, 125Ethnizität 14, 54, 64Ethnographie 9EU 94, 127, 149, 170, 208, 217, 221, 242,

268, 284, 288, 291EU-Erweiterung 217Europa 17, 127, 156, 165, 200, 217, 252,

272, 275, 279europäische Identität 217

europäische Integration 30, 217Europäische Kommission 288Europäisches Recht 275Europäisierung 107, 288Europapolitik 193, 264Evaluation 14, 101, 113, 270evangelische Kirche 29Event 105Exklusion 228, 282Experte 261, 277

FFachdidaktik 231Fächerwahl 18Fachhochschule 135, 161, 165, 192, 206Fachkraft 25, 104, 117, 122, 123, 132Fachrichtung 165Fachschule 135Fachwissen 124, 134, 277, 296familiale Sozialisation 12, 233Familie 11, 14, 16, 35, 36, 37, 49, 52, 57,

58, 66, 67, 80, 110, 237, 260, 290Familie-Beruf 187, 246, 294Familienpolitik 38Fehler 56Feldtheorie 91, 179Feminismus 162Fernsehen 69Fernsehsendung 69Fernstudium 258Fernunterricht 134Figuration 47finanzielle Situation 59, 182Finanzierung 6, 101, 148, 152, 154, 174,

181, 189, 210, 251, 265Flexibilität 107, 137, 158, 288Flüchtling 17Föderalismus 30, 170, 202, 252Förderungsmaßnahme 43, 159, 219Förderungsprogramm 159, 186, 240Forschung 189, 191, 195, 205Forschungsansatz 11, 67, 244, 274Forschungspolitik 30, 171, 178, 288Forschungsprojekt 33, 244Forschungsstand 11, 282Foucault, M. 83, 274Frankreich 40, 126, 193, 242Frau 13, 77, 129, 162, 164, 170, 183, 186,

187, 189, 195, 226, 229, 238, 241,

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Sachregister 193

290Frauenbeauftragte 186Frauenförderung 229, 238, 287Frauenpolitik 186freier Mitarbeiter 198Freizeit 14, 90, 105Fremdbild 72Freundschaft 90Friedenserziehung 68Frühförderung 34, 49, 51, 64, 293frühkindliche Erziehung 20, 36, 68, 133,

286Führung 29, 199Führungsstil 199funktionale Differenzierung 16Fusion 10

Gganzheitlicher Ansatz 255, 286Ganztagsschule 2, 6, 25, 28, 44, 65, 255,

259, 289, 293Gegenöffentlichkeit 207Gehalt 99, 198Geisteswissenschaft 204Gemeinde 49, 245Gender Mainstreaming 186, 195, 228Generation 14geographische Faktoren 203Gerechtigkeit 155, 291Gesamtschule 47, 80, 84Geschichtsbewusstsein 252Geschichtsbild 252Geschichtsunterricht 252Geschlecht 14, 27, 154, 210, 228, 235,

238, 290Geschlechterpolitik 290Geschlechterverhältnis 232, 235, 238Geschlechterverteilung 91, 238Geschlechtsrolle 27, 235geschlechtsspezifische Faktoren 6, 18, 87,

91, 149, 164, 166, 183, 195, 226, 228, 232, 235, 241, 290

geschlechtsspezifische Sozialisation 290Gesellschaft 162, 205Gesellschaftskritik 152, 162, 198, 207Gesellschaftspolitik 278gesetzliche Regelung 62, 192Gesprächsführung 81Gesundheitserziehung 122

Gesundheitswesen 105Gewalt 12, 81Gewaltbereitschaft 81Gewerkschaft 168Glaube 83Gleichberechtigung 183Gleichstellung 170, 186Globalisierung 189, 214, 251, 255, 268Goffman, E. 20Gouvernementalität 274Governance 149, 178, 192, 194, 261, 289Griechenland 40, 247Großbetrieb 204, 278Großbritannien 18, 40, 43, 49, 62, 92, 110,

137, 148, 179, 195, 216, 242, 267Großstadt 293Grundgesetz 275Grundrecht 275, 280Grundschule 6, 28, 39, 40, 44, 45, 46, 47,

52, 54, 55, 58, 59, 61, 64, 65, 67, 71, 73, 78, 79, 80, 86, 169, 226, 232, 257, 269, 281

Gruppe 66, 79Gymnasium 8, 47, 61, 73, 75, 77, 83, 90,

91, 237, 257

HHabitus 47, 91, 110, 179, 225, 282, 294Handlung 16, 68, 75, 261Handlungsfähigkeit 115, 124, 143Handlungsorientierung 81Handwerk 136Handwerksberuf 131, 136Hans-Böckler-Stiftung 168Harmonisierung 30Hauptschule 8, 10, 47, 71, 80, 84, 85, 88,

106, 130, 169, 257, 259, 285Hausaufgabe 25, 65, 90Hegemonie 264Herrschaft 162Hessen 78, 79, 102, 192, 223, 266, 285Hierarchie 246Hochbegabung 226Hochschulbildung 1, 6, 159, 173, 177,

182, 184, 193, 200, 238, 247, 290, 293

Hochschuldidaktik 75, 161, 247Hochschulforschung 165, 187, 206, 264,

295

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194 Sachregister

Hochschullehrer 157, 187, 195, 198, 199Hochschulpolitik 30, 170, 171, 173, 174,

178, 182, 185, 188, 189, 191, 200, 202, 206, 208, 254, 264, 265, 268, 288

Hochschulreife 77, 257Hochschulwesen 189, 202, 208, 251, 268Hochschulzugang 161, 173, 176, 183, 196Hörverstehen 41Humankapital 26, 92, 126, 144, 263, 293,

296Humboldt, W. 204, 205, 268

IIdealtypus 204Identifikation 110, 151, 179Identität 24, 27, 180, 253Identitätsbildung 151, 179, 253Ideologie 185Ideologiekritik 185Implementation 105, 131, 256, 270Indikator 118, 126Indikatorensystem 94Individualisierung 250Individuum 92Industriegesellschaft 284Informationsquelle 213Informationssystem 114, 197Informationstechnik 114informelle Struktur 255Infrastruktur 62Ingenieurwissenschaft 164, 229Inklusion 219, 220Innovation 10, 15, 170, 265Institution 44, 169Institutionalisierung 44, 107, 169, 210,

284institutionelle Faktoren 78, 141, 241, 293institutioneller Wandel 83, 251Instrumentalisierung 287Integrationspolitik 242Interaktion 20, 179, 246, 253interaktive Medien 162interdisziplinäre Forschung 266Interessenkonflikt 165, 198Interessenlage 165Interessenorientierung 198interkulturelle Faktoren 79interkulturelle Kommunikation 129

interkulturelle Kompetenz 17, 119, 123interkultureller Vergleich 214internationale Organisation 149internationaler Vergleich 28, 40, 49, 62,

92, 120, 137, 148, 161, 193, 195, 210, 239, 257, 258, 272, 291, 296

internationaler Wettbewerb 127, 234internationale Zusammenarbeit 267Internationalisierung 189, 251, 264, 267Internet 162, 197, 207, 214, 287Investition 44, 62, 126Irland 239Italien 40

JJugend 273Jugendforschung 9Jugendhilfe 240, 241Jugendlicher 24, 81, 90, 95, 96, 106, 124,

137, 141, 142, 143, 210, 219, 221, 227, 233, 235, 237, 240, 243, 244, 245, 253, 259, 293

Jugendpolitik 62Junge 8, 13, 18, 85, 232, 235junger Erwachsener 93, 123, 143, 227, 241

KKant, I. 204Kapital 294Kapitalismus 26, 268Kärnten 235Karriere 80, 187, 195, 283Katholizismus 211kaufmännischer Beruf 147Kind 3, 7, 12, 21, 25, 35, 36, 37, 39, 41,

43, 47, 49, 52, 53, 57, 58, 62, 63, 64, 66, 67, 68, 69, 70, 72, 80, 219, 222, 223, 224, 243, 244, 245, 269

Kindergarten 6, 8, 14, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 50, 51, 60, 63, 70, 224, 238, 243, 245, 259, 260, 283

Kinderlosigkeit 187Kinderpflege 133Kindertagesstätte 20, 34, 49, 58, 62, 64,

68, 121, 222, 255, 293Kinderwunsch 187Kindheit 44, 60Kleinbetrieb 93Kleinkind 43, 60, 62

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Sachregister 195

KMK 152Kognition 277kognitive Entwicklung 70kognitive Fähigkeit 35, 57Kolleg 186Kommerzialisierung 213Kommunalpolitik 102Kommunikation 162, 180, 182Kommunikationstechnologie 162kommunikative Kompetenz 261kompensatorische Erziehung 278Kompetenz 13, 19, 28, 35, 39, 41, 57, 67,

74, 115, 118, 124, 132, 134, 136, 140, 199, 228, 239, 245, 260, 261, 283, 296

Kompetenzverteilung 30Konflikt 96, 164, 246, 279, 282Konfliktfähigkeit 68Konformität 66Konsens 264Konsolidierung 14Konstrukt 4Konstruktion 151Konstruktivismus 214, 280Kontingenz 280Kontrolle 89, 149, 181Konvention 219, 220Konvergenz 251Kooperation 2, 10, 72, 126, 199Kooperationsform 2Koordination 75Kosten 126, 144Kosten-Nutzen-Analyse 205Kultur 91, 247kulturelle Differenz 234kulturelle Faktoren 79, 91, 282kulturelles Kapital 83kulturelle Vielfalt 129Kultusministerium 289künstliche Intelligenz 56Kurzarbeit 99

LLaie 218Landespolitik 223, 252Lateinamerika 163Lebensbedingungen 57lebenslanges Lernen 92, 102, 107, 108,

110, 127, 209, 210, 213, 214, 216,

219, 220, 254Lebenslauf 24, 107, 110, 187, 216, 261,

290Lebensplanung 158, 187Lebenssituation 167, 225, 294Lebensstil 195Lebensweise 19Lebenswelt 69, 225, 234, 260Legitimation 107Lehramt 61Lehrbuch 252Lehre 156, 191, 195, 198, 247Lehrer 4, 13, 14, 16, 17, 18, 21, 67, 71, 75,

78, 80, 112, 169, 180, 217, 228, 234, 249, 277, 281, 293

Lehrerbildende Schule 169Lehrerbildung 17, 72, 75, 98, 169, 170,

201, 247, 285Lehrer-Schüler-Beziehung 4, 13, 180, 233,

249, 280, 293Lehrerurteil 226Lehrmittel 153Lehrpersonal 145Lehrplan 152, 263Lehrveranstaltung 174Leistung 2, 25, 45, 53, 55, 66, 89, 115, 296Leistungsanspruch 2, 25Leistungsbewertung 2, 25, 55, 175Leistungsdruck 164Leistungsfähigkeit 15, 63, 118, 175Leistungskontrolle 22, 185, 209Leistungsprinzip 191Leistungsvergleich 46, 289Leistungsverhalten 226Leitbild 194, 255, 256, 294Lernaufgabe 74Lernbehinderung 142Lernen 3, 7, 16, 20, 24, 56, 61, 71, 74, 78,

90, 109, 111, 113, 114, 115, 136, 140, 143, 147, 149, 153, 174, 177, 190, 214, 217, 236, 253, 255, 256

Lernerfolg 6, 153, 253Lernfähigkeit 109, 139, 253Lerngruppe 41, 145Lerninhalt 214Lernkultur 25, 109, 214, 245Lernmethode 114, 153, 214Lernort 93Lernprozess 20, 113, 147, 213

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196 Sachregister

Lernschwierigkeit 190Lerntheorie 20Lernvoraussetzung 20, 85, 134, 145, 153Lernziel 253Lesen 13, 28, 40, 41, 46, 136, 239, 273Lesenlernen 18, 40Leseverhalten 273Litauen 126Literatur 260Lohn 148Lohnhöhe 148Luhmann, N. 253Luxemburg 242

MMacht 83, 228, 282Mädchen 8, 13, 18, 85, 226, 235, 290Management 29, 31, 174, 178, 182Managementansatz 182, 247Mann 183, 238Männerberuf 229Männlichkeit 91, 228Marktwirtschaft 26Master 152, 158, 174, 189, 194, 206, 295Mathematik 13, 18, 46, 237, 239Mathematikunterricht 8, 180Mediatisierung 180Medien 14, 111, 180Medientheorie 207Mehrsprachigkeit 41Meister 120Menschenbild 29, 268Menschenrechte 219, 220, 271Mentoring 287Messinstrument 4Messung 175, 296Metallindustrie 148Migrant 17, 35, 37, 41, 46, 54, 57, 58, 59,

71, 72, 86, 87, 95, 123, 124, 129, 222, 224, 230, 233, 234, 237, 239, 240, 241, 242, 259, 269

Migration 36, 63, 79, 125, 234Migrationsforschung 59Migrationspolitik 242Mikrosoziologie 20Minderheit 35Ministerium 182Missbrauch 111Mitarbeiter 140, 198

Mitgliedschaft 150Mobilität 102, 165, 288Mobilitätsbereitschaft 165Mobiltelefon 114, 207Modellanalyse 277Modellversuch 49, 113Moderne 60Modularisierung 135, 137moralisches Urteil 211Motiv 143, 218Motivation 24, 61, 102, 107, 136, 150,

160, 196multivariate Analyse 37Museum 214Musik 41, 70Mutter 58, 84

NNachfrage 93, 148, 213nachhaltige Entwicklung 32, 194, 256, 266Nachhaltigkeit 140Nachwuchsförderung 186Narration 216Nationalbewusstsein 288Nationalstaat 217Naturwissenschaft 18, 61, 151, 238, 239,

272naturwissenschaftlicher Unterricht 272Neoliberalismus 26, 170, 185, 268, 274,

278Netzwerk 10, 49, 110, 186, 195, 203, 216,

267Netzwerkanalyse 267neue Bundesländer 93, 149, 173, 191, 197,

265Neuseeland 239, 267Niederlande 40, 242Niedersachsen 10, 34, 35, 85, 121, 122,

135, 192Nordamerika 28, 163Nordrhein-Westfalen 5, 10, 22, 49, 54, 87,

102, 129, 192Normalität 219Norwegen 94Nutzen 38, 92, 97, 144, 205, 213

OOECD 149, 265OECD-Staat 239

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Sachregister 197

öffentliche Förderung 93, 210öffentliches Gut 26öffentliche Verwaltung 178Öffentlichkeit 59Ökologie 140, 194Ökonomie 266ökonomische Faktoren 126ökonomischer Wandel 27ökonomischer Wert 144Ökonomisierung 26, 158, 185, 189, 204,

205, 268, 271Opfer 248Organisation 29, 31, 175, 181, 214Organisationen 150, 261Organisationskultur 14Organisationsmodell 192Organisationsstruktur 192Organisationstheorie 175organisatorischer Wandel 182Orientierung 130Österreich 10, 28, 75, 126, 137, 162, 184,

197, 198, 204, 207, 217, 235, 239, 242, 256

Osteuropa 252, 279

PPädagoge 25, 112, 277Pädagogik 137, 280pädagogische Diagnostik 45pädagogische Faktoren 4, 212pädagogische Förderung 61, 64, 65, 70,

74, 88, 136, 141, 201, 236, 285pädagogischer Beruf 218pädagogisches Konzept 227, 274pädagogische Theorie 274Partei 221Partizipation 43, 170, 217, 220, 221, 231,

294Partnerschaft 121, 122Pause 21Pazifischer Raum 184, 239, 267PC 111Peer Group 7, 8, 27, 269Personal 6, 187Personalentwicklung 139, 287Personalführung 29, 181Personalpolitik 170, 187Persönlichkeit 98Persönlichkeitsentwicklung 24, 98, 141

Persönlichkeitsmerkmal 124Perspektive 44, 280Pfadabhängigkeit 251Philosophie 204Phonologie 224Physik 61Physikunterricht 61, 91, 246Piaget, J. 253PISA-Studie 40, 83, 118, 239, 250, 257,

265, 271, 276, 285, 289, 293Planung 143, 181Pluralismus 219Pole 237Polen 242, 247, 252Politik 264Politikberatung 185Politikumsetzung 275politische Bildung 81, 212, 215, 217, 221,

279, 280politische Einstellung 81politische Entscheidung 62, 188, 279politische Kultur 81, 221politische Ökonomie 26politische Partizipation 220, 231politischer Akteur 270politischer Wandel 188, 221, 279politisches System 221politische Steuerung 288, 289politische Verfolgung 248Populismus 264Portal 111Portugal 221Postfordismus 261postkommunistische Gesellschaft 279postsozialistisches Land 109, 126, 163,

190, 242, 247, 252, 279Praktikum 106, 119Prävention 34, 63Praxis 104, 108, 150, 158, 279, 280Praxisbezug 113, 153Prekarisierung 198Primarbereich 1, 38, 44, 72, 235, 289, 290private Institution 163Privatisierung 262, 271Privatschule 163, 262Privatsphäre 110Privileg 73Problembewältigung 81Problemlösen 175

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198 Sachregister

Professionalisierung 4, 75, 146, 151, 263, 277

Prognose 206Promotion 154, 155, 157, 161, 186prosoziales Verhalten 28, 68Protest 152, 162, 198Protestbewegung 162, 207Prozess 131, 266Prüfung 103Prüfungsanforderung 289Psychoanalyse 204Psychologie 207psychosoziale Entwicklung 70, 245

QQualifikation 15, 27, 99, 112, 113, 114,

117, 118, 123, 132, 133, 137, 139, 142, 143, 159, 177, 194, 201, 209, 210, 212, 218, 228, 261, 276, 296

Qualifikationsanforderungen 104, 134, 145, 271

Qualifikationserwerb 125, 157, 276Qualifikationsniveau 276qualitative Methode 14Qualitätssicherung 6, 100, 170, 174, 178,

183, 191, 284Quantifizierung 55quantitative Methode 14

RRahmenbedingung 169, 182, 209, 270Ranking 183Rassismus 17Rational-Choice-Theorie 27, 45, 249, 281Rationalität 79Raum 102Realität 204Realitätsbezug 104Realschule 10, 71, 84, 85, 106, 257Rechnungslegung 182Rechnungswesen 181Recht 220rechtliche Faktoren 182Rechtsanspruch 219, 220Rechtschreibung 46Rechtsradikalismus 81Rede 279Reflexivität 110, 113Reform 60, 116, 152, 158, 174, 181, 206,

210, 256, 265, 268, 270, 284, 295Reformpädagogik 44, 274Reformpolitik 44, 171, 191Region 10, 95, 230regionale Faktoren 6, 10, 293regionale Herkunft 77, 87regionaler Unterschied 14religiöse Faktoren 29Reorganisation 32Repräsentation 162Reproduktion 59, 60, 260Ressourcen 265Rheinland-Pfalz 37, 58, 78, 89, 141, 289Rhetorik 185Richtlinie 126, 284Risiko 4, 40, 110, 246Rolle 27, 182, 217Rückkopplung 65Rumänien 163, 279Russe 39, 237

SSachsen 10, 46, 129, 167Schelling, F. 204schichtspezifische Faktoren 79Schleiermacher, F. 204Schleswig-Holstein 10Schlüsselqualifikation 158, 177Schrift 180Schriftsprache 41, 57Schulabgänger 76Schulabschluss 18, 48, 240Schulart 2, 4, 48, 73, 76, 78, 91, 176, 230,

252Schulbesuch 33Schulbildung 6, 79, 80, 149, 225, 247,

250, 292, 293Schulbuch 252Schulentwicklung 3, 5, 10, 14, 22, 29, 31,

44, 75, 294Schüler 4, 7, 11, 12, 13, 25, 27, 28, 33, 35,

40, 41, 45, 46, 47, 61, 66, 71, 74, 78, 80, 84, 85, 86, 87, 88, 90, 98, 180, 217, 234, 236, 237, 239, 246, 280, 293

Schulerfolg 27, 46, 48, 67, 72, 84, 233, 237, 249, 269, 293

Schülerin 27, 28, 46, 47, 80, 90, 217, 237, 239, 246

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Sachregister 199

Schulforschung 9, 14, 246, 280schulische Sozialisation 7, 16Schulkind 73, 260Schulklasse 12, 16, 47, 86, 89, 269Schulkultur 7Schullaufbahn 80, 232, 257, 292Schullaufbahnberatung 232Schulleistung 18, 22, 23, 27, 28, 46, 52,

55, 66, 67, 78, 86, 89, 239, 257, 281, 293

Schulleitung 4, 29Schulpolitik 5, 72, 223, 278, 285, 289Schulreife 35Schultheorie 28Schulübergang 47, 48, 52, 53, 55, 64, 71,

73, 78, 84, 86, 87, 89, 243, 281Schulversagen 249Schulversuch 135Schulwahl 54, 71, 78, 257Schulwesen 3, 5, 16, 44, 45, 53, 252, 275,

291Schütz, A. 225Schweden 40, 210, 239, 242Schweiz 3, 8, 28, 76, 137, 148, 186, 234,

267, 292Segregation 54, 59, 234, 293Sekundarbereich 1, 72, 80, 217, 290Sekundarstufe I 6, 8, 40, 48, 52, 55, 73,

78, 79, 85, 86, 89, 232, 257Sekundarstufe II 6, 53, 76, 87, 221, 257Selbständigkeit 25, 98Selbstbestimmung 24Selbstbild 18, 24, 71, 72Selbstdarstellung 191Selbstkontrolle 27Selbstkritik 212Selbstorganisation 24Selbststeuerung 5, 74Selbstverantwortung 182, 192, 213Selbstverständnis 107, 212Selbstverwaltung 178Selektion 36, 48, 76, 80, 161, 176, 187,

196, 234, 249Semantik 261Sexismus 162Sicherheit 110SMS 207SOEP 149Software 197

Solidarität 191, 212, 266Sonderschule 14, 219, 236Sozialarbeit 90, 246Sozialberatung 46soziale Anerkennung 132, 260, 269soziale Beziehungen 110, 179, 203, 291soziale Differenzierung 66, 176, 261soziale Einrichtung 49soziale Erwünschtheit 21, 62soziale Faktoren 21, 33, 51, 53, 55, 140,

161, 266soziale Folgen 51soziale Frage 23soziale Funktion 16soziale Gerechtigkeit 1soziale Herkunft 1, 6, 8, 11, 27, 37, 46, 48,

50, 51, 53, 55, 76, 77, 89, 155, 160, 176, 184, 196, 225, 237, 257, 259, 269, 271, 278, 281, 282, 293

soziale Infrastruktur 49, 62soziale Integration 223, 234, 293soziale Klasse 47, 89, 155, 176, 196, 243soziale Kompetenz 123, 124, 141, 296soziale Konstruktion 234soziale Kontrolle 274soziale Partizipation 215, 231soziale Position 76sozialer Prozess 294sozialer Raum 91, 219sozialer Status 57, 59, 86, 95sozialer Wandel 77, 216soziale Schicht 63, 293soziale Schichtung 257, 271soziale Schließung 291soziales Milieu 8, 57, 63, 215soziales Netzwerk 84, 95soziales System 16Sozialethik 211soziale Umwelt 85, 86soziale Ungleichheit 1, 23, 35, 38, 39, 50,

52, 53, 59, 60, 67, 73, 80, 176, 184, 196, 230, 234, 241, 243, 244, 249, 257, 259, 260, 263, 269, 271, 278, 282, 286, 292, 293

soziale Unterstützung 58, 203soziale Verantwortung 177Sozialisation 11, 12, 16, 27, 107, 232, 246,

273, 282, 294Sozialisationsbedingung 232, 246, 294

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200 Sachregister

Sozialisationsforschung 11Sozialkapital 59, 67, 84, 110, 203Sozialkunde 231Sozialleistung 99Sozialpädagoge 112Sozialpädagogik 219sozialpädagogische Intervention 142Sozialpolitik 278Sozialraumanalyse 282Sozialstruktur 131Sozialwissenschaft 151, 154, 166soziokulturelle Faktoren 64, 79Soziologie 268soziologische Theorie 27, 263sozioökonomische Faktoren 57, 79, 154sozioökonomische Lage 154Spätaussiedler 237Spiel 21Sport 21, 228Sportunterricht 21Sportverein 90Sprachbarriere 72Sprache 180, 239, 260Spracherwerb 18, 37, 39, 224Sprachförderung 8, 39, 41, 224Sprachkenntnisse 63, 239, 269Sprachunterricht 234Sprachverhalten 35Staat 181, 220, 262staatliche Einflussnahme 181, 192, 262Staatsangehörigkeit 166, 230Staatsaufsicht 192Staatsfunktion 262Staatstätigkeit 262Stadt 87Stadtentwicklung 234Stadtteil 59, 87Stakeholder-Ansatz 284Standardisierung 115, 137, 180, 247, 263Statistik 94Statuswechsel 87Stereotyp 226, 228Steuerung 5, 29, 31, 181, 192, 213Steuerungssystem 181Stichprobe 239Stiftung 192Stipendium 155, 168Stress 90Student 152, 155, 158, 160, 161, 164,

165, 167, 168, 173, 179, 181, 190, 197, 203, 206, 207, 238, 282, 287, 288

Studentin 152, 160, 164, 165, 173, 207, 238

Studienabbruch 160, 164, 166, 238Studienabschluss 120, 157, 160, 166, 206,

295Studienanfänger 197, 238Studienanforderung 161, 197Studienbedingung 152, 157, 160, 173, 238Studienberatung 197, 282Studienbewerber 173Studienerfolg 160, 164, 166Studienfach 151, 197Studiengang 133, 154, 158, 164, 194, 200Studiengebühr 155, 184, 189Studiensituation 154, 160, 164, 167, 238,

254, 258Studienverlauf 154, 206, 238Studienwahl 161, 173, 197, 206, 229, 238Stundenplan 98Subkultur 232Subsystem 16Südamerika 163Südtirol 10symbolische Politik 91System 32

TTarifpartner 126Tätigkeit 58, 123, 146Technik 229Techniker 120technische Bildung 238, 272technische Entwicklung 15technischer Wandel 127Technokratie 264Teilzeitarbeit 187Telearbeit 134tertiärer Sektor 105Test 197Testkonstruktion 4Textanalyse 185Thatcher, M. 278Theoriebildung 212Theorie-Praxis 137, 177, 212, 279, 284Thüringen 10, 245, 289Tradition 83

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Sachregister 201

Trainer 145Training 141, 224Transfer 74Transformation 221, 279Transkulturalität 214transnationale Beziehungen 234, 288Transparenz 182Tschechische Republik 242Türke 36, 37, 39, 52, 53, 54, 58, 237Tutor 134Typologie 69, 151, 264

Uüberbetriebliche Ausbildung 130Übergangsgesellschaft 221UdSSR-Nachfolgestaat 126, 190, 247Umwelt 169, 194UNESCO 149Ungarn 109Ungelernter 117Ungleichheit 13, 23, 35, 77, 155, 195,

237, 246, 281, 294UNO 219, 220, 256Unternehmen 94, 126, 127, 140Unternehmenspolitik 140Unternehmer 98Unterricht 2, 4, 7, 8, 9, 11, 16, 18, 21, 22,

25, 33, 41, 65, 75, 81, 90, 91, 153, 169, 180, 200, 228, 231, 234, 246, 249, 253, 263, 272, 277, 294

Unterrichtsforschung 9Unterrichtsmaterial 41, 211Unterrichtsmedien 213Ursachenforschung 164Urteilsbildung 253Urteilsfindung 253USA 28, 163Utopie 185, 204

VValidierung 4Veränderungskompetenz 216Veranstaltung 105Verantwortung 6, 104, 210, 211Verbundsystem 10Verfassung 275Vergangenheitsbewältigung 248vergleichende Erziehungswissenschaft 37,

46

Verhalten 79, 206, 273Verhaltensauffälligkeit 88Verhaltensstörung 190Verständnis 46, 70Verteilungsgerechtigkeit 291Visualisierung 180Völkerrecht 220, 275Volkshochschule 102Volksschule 3, 235Vollzeitschule 76Vorgesetzter 199Vorschulalter 37, 43, 57Vorschule 7, 56, 69, 222, 224, 286Vorschulerziehung 6, 35, 38, 293Vorurteil 17

WWachstum 127Wahrnehmung 179, 195, 216, 225Web 2.0 162, 207, 214Website 197Weiblichkeit 91, 228, 232Weimarer Republik 252Weißrussland 247Weiterbildner 146, 218weiterführende Schule 13, 55, 80, 281Weltanschauung 211Weltbank 149Wende 248Wertorientierung 69, 195, 199, 211Wertschöpfung 129Westeuropa 165Wettbewerb 26, 75, 120, 170, 171, 178,

182, 189, 191, 206, 282Wettbewerbsfähigkeit 181, 185Widerstand 204, 207Wien 162, 204, 207Wirkungsanalyse 289wirtschaftliches Handeln 140Wirtschaftlichkeit 144Wirtschaftskrise 99Wirtschaftsraum 127Wirtschaftswissenschaft 166Wirtschaftszweig 99, 104, 105, 126Wissen 22, 40, 118, 180, 225, 261, 280,

284, 296Wissenschaft 108, 150, 151, 159, 170,

175, 178, 182, 186, 205, 268, 284Wissenschaftler 159, 187, 198

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202 Sachregister

Wissenschaftlerin 186, 187wissenschaftliche Institution 175wissenschaftlicher Mitarbeiter 159, 187,

295Wissenschaftspolitik 30, 288Wissenschaftstheorie 212Wissenschaftsverständnis 280Wissensgesellschaft 19, 26, 210, 250,

271, 284, 293Wissensmanagement 113Wissenssoziologie 261, 277Wissenstransfer 22, 288Wohlbefinden 4Wohlfahrtsstaat 242Wohnort 219Work-life-balance 195Wortschatz 37

ZZeit 44Zeitarbeit 132Zeitarbeitnehmer 132Zeitaufwand 90Zeitbudget 90Zeitökonomie 158Zensuren 55, 67Zensurengebung 55Zielerreichung 175Zielgruppe 254Zielsetzung 25Zielvereinbarung 171Zivilgesellschaft 194, 217, 255Zivilisation 261Zufriedenheit 34, 71, 138, 160Zugangsvoraussetzung 6, 95, 102, 161Zulassungsbeschränkung 161, 189, 251Zusatzqualifikation 104, 145zweite Generation 237, 239

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Institutionenregister 203

Institutionenregister

Akademie für Arbeit und Politik an der Universität Bremen 131, 138

Arbeitsstelle für Praxisberatung, Forschung und Entwicklung an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit Dresden - apfe e.V. 129

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften 272

Bundesinstitut für Berufsbildung -BIBB- 15, 92, 93, 94, 95, 96, 100, 103, 104, 105, 106, 111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118, 120, 123, 124, 126, 127, 128, 132, 134, 139, 142, 143, 144, 145, 209, 213

Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. 129

Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH 56

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- 230

Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung -DIPF- Arbeitseinheit Bildungsqua-lität und Evaluation 296

Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung e.V. -DISS- 240

Evangelische Fachhochschule Freiburg Hochschule für Soziale Arbeit, Diakonie und Religions-pädagogik 133

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Center for Applied Developmental Science 245

GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abt. Survey Design and Methodology 296

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, FB Wirtschaftswissenschaften I, Fachgebiet Pro-duktions- und Logistikmanagement, Krankenhausmanagement 148

INBAS GmbH Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik 130

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln 129

Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abt. Köln, FB Sozialwesen 87

Pädagogische Hochschule Freiburg 133

Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. I, Institut für Bildungswissenschaft Abt. Lebenslange Bildung 68

Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Fak. I, Institut für Bildungswissenschaft Abt. Schulpädago-gik und Elementarpädagogik 71

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, Fak. I Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, In-stitut für Erziehungswissenschaft Abt. Frühkindliche Bildung und Erziehung 133

Technische Universität Braunschweig, Fak. 02 Lebenswissenschaften, Institut für Psychologie Abt. Entwicklungspsychologie 70

Technische Universität Dortmund, Fak. Maschinenbau, Lehrstuhl Technik und ihre Didaktik 201

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204 Institutionenregister

Universität Augsburg, Fak. für Angewandte Informatik, Institut für Geographie Lehrstuhl für Hu-mangeographie und Geoinformatik 88

Universität Bamberg, Fak. Humanwissenschaften, Lehrstuhl für Empirische Bildungsforschung 224

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie I 78

Universität Bamberg, Fak. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Lehrstuhl für Soziologie mit dem Schwerpunkt längsschnittliche Bildungsforschung 78

Universität Bamberg, Institut für bildungswissenschaftliche Längsschnittforschung -INBIL- 283

Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology -BGHS- 231

Universität Bielefeld, Fak. für Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe 05 Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik 65

Universität Bochum, Fak. für Sozialwissenschaft, Sektion Sozialpsychologie und Sozialanthropo-logie Lehrstuhl Sozialtheorie und Sozialpsychologie 119, 167

Universität Duisburg-Essen Campus Essen, Fak. für Bildungswissenschaften, Institut für Berufs- und Weiterbildung Fachgebiet Erwachsenenbildung, Politische Bildung 215

Universität Erfurt, Erziehungswissenschaftliche Fakultät, Fachgebiet Sonder- und Sozialpädago-gik 236

Universität Göttingen, Biologische Fakultät, Abteilung Didaktik der Biologie 74

Universität Göttingen, Graduiertenkolleg 1195 "Passungsverhältnisse schulischen Lernens" 74

Universität Halle-Wittenberg, Naturwissenschaftliche Fakultät II - Chemie und Physik, Institut für Physik Abt. Didaktik der Physik 61

Universität Hannover, Philosophische Fakultät, Institut für Politische Wissenschaft 17

Universität Hildesheim, FB I Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswis-senschaft Abt. Allgemeine Erziehungswissenschaft 64

Universität Hildesheim, Kompetenzzentrum Frühe Kindheit Niedersachsen der Stiftung Universi-tät Hildesheim 34, 135

Universität Kassel, FB 04 Sozialwesen, Institut für Soziale Therapie, Supervision und Organisati-onsberatung -ISTSO- 241

Universität Kassel, FB 05 Gesellschaftswissenschaften, Fachgruppe Politikwissenschaft Fachge-biet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland - Staatlichkeit im Wandel 285

Universität Koblenz-Landau Campus Landau, FB 05 Erziehungswissenschaften, Institut für Bil-dung im Kindes- und Jugendalter Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung 58

Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati-on Professur für Arbeit und berufliche Rehabilitation 227

Universität Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Department Heilpädagogik und Rehabilitati-on Professur für Pädagogik und Didaktik hörgeschädigter Menschen 227

Universität Lüneburg, Fak. I Bildungs-, Kultur- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik 121, 122

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Institutionenregister 205

Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er-ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Didaktik und Theorie der Schule 32

Universität Magdeburg, Fak. für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften, Institut für Er-ziehungswissenschaft Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik 147, 218, 248

Universität Mainz, FB 01 Katholische Theologie und Evangelische Theologie Katholisch-Theolo-gische Fakultät, Lehrstuhl für Sozialethik 211

Universität Mainz, FB 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften, Historisches Seminar Abt. VII Zeitgeschichte 223

Universität Potsdam Campus Golm, Humanwissenschaftliche Fakultät, Profilbereich Bildungswis-senschaften Lehrstuhl für Allgemeine Grundschulpädagogik und -didaktik 41

Universität Siegen, FB 05 Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht, Zentrum für ökonomische Bildung 98

Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswis-senschaft und Psychologie Abt. Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik 136

Universität Stuttgart, Fak. 10 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Institut für Sozialwissen-schaften Abt. V Technik- und Umweltsoziologie 272

Universität Trier, FB I, Fach Pädagogik Abt. Bildungswissenschaften II Empirische Lehr-Lern-Forschung und Didaktik 141

Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswis-senschaft Abt. Allgemeine Pädagogik 133

Universität Tübingen, Fak. für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Institut für Erziehungswis-senschaft Abt. Sozialpädagogik 133

Universität Vechta, Institut für Katholische Theologie -IKT- 68

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ANHANG

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Hinweise 209

Hinweise zur Originalbeschaffung von Literatur

Die in der Datenbank SOLIS nachgewiesene Graue Literatur enthält nahezu vollständig einen Bi-bliotheksstandort zur Erleichterung der Ausleihe; dies gilt auch für einen Teil (40%) der nachge-wiesenen Verlagsliteratur. In SOLIS nachgewiesene Zeitschriftenaufsätze sind zu über 60% mit einem Standortvermerk versehen.

Beschaffung von Literatur über den Deutschen Leihverkehr

Die Standortvermerke in SOLIS (Kürzel, Ort und Sigel der besitzenden Bibliothek sowie Signatur der Arbeit) beziehen sich auf Bibliotheken, die dem normalen Fernleihverkehr angeschlossen sind. Sollte die gewünschte Arbeit bei Ihrer örtlichen Bibliothek nicht vorhanden sein, ersparen Ihnen die Standortvermerke für die Fernleihe („Direktbestellung“) den u.U. sehr zeitraubenden Weg über das Bibliothekenleitsystem.Elektronische Bestellungen sind ebenfalls möglich, z.B. über subito - einen bundesweiten Doku-mentlieferdienst der deutschen Bibliotheken für Aufsätze und Bücher.

Literaturdienst der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln

Aufsätze aus Zeitschriften, die für SOLIS ausgewertet werden und in der Universitäts- und Stadt-bibliothek Köln vorhanden sind, können über den Kölner Literaturdienst (KÖLI) als Kopie bestellt werden. Diese Aufsätze enthalten den Standortvermerk „UuStB Koeln(38) - Signatur der Zeit-schrift“ sowie einen Hinweis auf den Kopierdienst. Die Bestellung kann mit gelber Post, per Fax oder elektronisch erfolgenKosten für den Postversand bis zu je 20 Kopien pro Aufsatz betragen 8,- Euro, für Hochschulan-gehörige 4,- Euro (bei „Normalbestellung“ mit einer Lieferzeit von i.d.R. sieben Tagen); gegen Aufpreis ist eine „Eilbestellung“ (Bearbeitungszeit: ein Arbeitstag) oder auch eine Lieferung per Fax möglich.

Zur Benutzung der Forschungsnachweise

Die Inhalte der Forschungsnachweise beruhen auf den Angaben der Forscher selbst.Richten Sie deshalb bitte Anfragen jeglicher Art direkt an die genannte Forschungseinrichtung oder an den/die Wissenschaftler(in).Das gilt auch für Anfragen wegen veröffentlichter oder unveröffentlichter Literatur, die im For-schungsnachweis genannt ist.

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Dienstleistungsangebot der Abteilung„Fachinformation für Sozialwissenschaften“

Das Dienstleistungsangebot der Abteilung Fachinformation dient der Verbreitung, Förderung und Fundierung sozialwissenschaftlicher Forschungsergebnisse sowie dem Wissensaustausch auf natio-naler wie internationaler Ebene. Gleichzeitig macht die Fachinformation die sozialwissenschaftliche Forschung des deutschsprachigen Raumes international sichtbar.

Zentrale Aktivitäten sind Aufbereitung, Bereitstellung und Transfer von Wissen durch:● Konzeption, Aufbau und Pflege von Datenbanken und Serviceangeboten zu Forschungsstruktu-

ren, -aktivitäten und -ergebnissen in den Sozialwissenschaften im deutschsprachigen und östli-chen europäischen Forschungsraum und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevan-ten Themen im deutschsprachigen, europäischen und internationalen Rahmen

● Aufbau von und Beteiligung an kooperativen Informationssystemen (Portalen, Themenschwer-punkten, Kommunikationsplattformen und Netzwerken) zur Unterstützung der Wissenschafts-kommunikation, insbesondere auf ost-westeuropäischer Ebene und zu wissenschaftsbezogenen chancengleichheitsrelevanten Themen

● Kontinuierlicher Ausbau der Vernetzung von Informationsangeboten und Services durch Erwei-terung und Einbeziehung kompetenter Partner auf nationaler wie internationaler Ebene

● Erstellung servicebasierter Publikationen und Informationsdienste zu ausgewählten Themen in Kooperation mit der Wissenschaft

● Nationales Referenzzentrum für das Politikfeld „Gleichstellung in der Wissenschaft“ gegenüber Wissenschaftsorganisationen, Bundes- und Landesministerien, Politik und Medien in Bezug auf Konzept- und Programmentwicklung, Monitoring und Evaluation von Politiken und Maßnah-men

Basisprodukte der Abteilung sind Informationen über Forschungsstrukturen, -aktivitäten und -er-gebnisse, die in Datenbanken aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden. Neben den nachfol-gend skizzierten Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekten und Publikationen werden Datenbanken mit Informationen zu nationalen und internationalen sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, Zeitschriften, Netzwerken, Veranstaltungen und Internetquellen aufge-baut und gepflegt. Sie sind Bestandteil einer von GESIS entwickelten und zur Verfügung gestellten integrierten Suche, die weitere internationale Informationssammlungen und solche externer Partner mit einbezieht.

DatenbankenDie von der Abteilung Fachinformation produzierten Datenbanken SOLIS und SOFIS bilden die Grundlage für den sozialwissenschaftlichen Fachinformationsdienst soFid.

SOFIS (Forschungsinformationssystem Sozialwissenschaften)Inhalt: SOFIS informiert über laufende, geplante und abgeschlossene Forschungsarbeiten der letz-

ten zehn Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Die

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Datenbank enthält Angaben zum Inhalt, zum methodischen Vorgehen und zu Datengewin-nungsverfahren sowie zu ersten Berichten und Veröffentlichungen. Die Namen der am Pro-jekt beteiligten Forscher und die Institutsadresse erleichtern die Kontaktaufnahme.

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Psychologie, Bil-dungsforschung, Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Wirtschaftswis-senschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Sozialgeschichte, Me-thoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszipli-näre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Gerontolo-gie, Sozialwesen oder Kriminologie.

Bestand der letzten 10 Jahre: rund 47.000 ForschungsprojektbeschreibungenQuellen: Erhebungen bei Institutionen, die sozialwissenschaftliche Forschung betreiben. In

Deutschland wird die Erhebung von GESIS durchgeführt, in der Schweiz von FORS - der Schweizer Stiftung für die Forschung in den Sozialwissenschaften. Für Österreich hatte bis 2001 die Universitätsbibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien diese Aufgabe inne; ab 2006/07 wurde diese vom Wiener Institut für Sozialwissenschaftliche Dokumentation und Methodik - WISDOM - übernommen. Die Ergebnisse der GESIS-Erhebung werden ergänzt durch sozialwissenschaftliche Informa-tionen fachlich spezialisierter IuD-Einrichtungen sowie von Forschungsförderern; ein nicht unerheblicher Teil an Ergänzungen wird schließlich durch Auswertung von Internetquellen sozialwissenschaftlicher Forschungsinstitute gewonnen.

SOLIS (Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem)Inhalt: SOLIS informiert über die deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur ab 1945, d.h.

Aufsätze in Zeitschriften, Beiträge in Sammelwerken, Monographien und Graue Literatur (Forschungsberichte, Kongressberichte), die in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich oder der Schweiz erscheinen. Bei Aufsätzen aus Online-Zeitschriften und bei Grauer Litera-tur ist im Standortvermerk zunehmend ein Link zum Volltext im Internet vorhanden.

Fachgebiete: Soziologie, Politikwissenschaft, Sozialpolitik, Sozialpsychologie, Bildungsforschung, Kommunikationswissenschaften, Demographie, Ethnologie, historische Sozialforschung, Methoden der Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sowie weitere interdiszi-plinäre Gebiete der Sozialwissenschaften wie Frauenforschung, Freizeitforschung, Geronto-logie oder Sozialwesen.

Bestand: Anfang 2010 ca. 400.000 LiteraturnachweiseJährlicher Zuwachs: zwischen 16.000 und 18.000 DokumenteQuellen: Zeitschriften, Monographien einschließlich Beiträgen in Sammelwerken sowie Graue Li-

teratur. SOLIS wird von GESIS in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Be-rufsforschung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, den Herausgebern der Zeitschrift für Politikwissenschaft und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung herge-stellt. Absprachen über einen regelmäßigen Datenaustausch bestehen darüber hinaus mit dem Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation in Trier und mit dem Deut-schen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt/Main.

Zugang zu den DatenbankenAn nahezu allen Hochschulstandorten sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz sind SOLIS und SOFIS in der Bibliothek oder über Institutsrechner für die Hochschulange-hörigen frei zugänglich. Des Weiteren stehen SOLIS und SOFIS über von GESIS betriebene Portale für Recherchen zur Verfügung:

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www.gesis.org/sowiport/SOLIS und SOFIS können im sozialwissenschaftlichen Fachportal sowiport einzeln oder gemein-sam mit 14 weiteren Datenbanken durchsucht werden. sowiport enthält zurzeit folgende Datenban-ken:

● Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS● Sozialwissenschaftliches Forschungsinformationssystem SOFIS● Social Science Open Access Repository SSOAR● Literaturdatenbank DZI SoLit des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen● Katalog der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung● Katalog des Sondersammelgebietes Sozialwissenschaften der Universitäts- und Stadtbibliothek

Köln● Katalog der Bibliothek des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung● Datenbank GeroLit des Deutschen Zentrums für Altersfragen● Publikationen der Bertelsmann Stiftung● ProQuest-CSA-Datenbanken (im Rahmen von DFG-Nationallizenzen): Sociological Abstracts,

Social Services Abstracts, Applied Social Sciences Index and Abstracts, PAIS International, Worldwide Political Science Abstracts, Physical Education Index

● Fachinformationsführer SocioGuide mit Informationen zu Institutionen, Fachzeitschriften, Sammlungen, Netzwerken und Veranstaltungen

Insgesamt sind in und über sowiport mehr als 2,5 Millionen Quellen zu Literatur, Forschungsprojek-ten, Institutionen, Zeitschriften, Veranstaltungen sowie Themenschwerpunkte und Links zu Portalen erreichbar.

Auftragsrecherchen und Beratung bei der Datenbank-NutzungIn Ihrem Auftrag und nach Ihren Wünschen führt GESIS kostengünstig Recherchen in den Daten-banken SOFIS und SOLIS durch. Darüber hinaus werden Informationen aus weiteren nationalen und internationalen Datenbanken zu sozialwissenschaftlichen und/oder fachübergreifenden The-mengebieten zusammengestellt.Zur Unterstützung Ihrer eigenen Suche beraten wir Sie selbstverständlich jederzeit bei der Umset-zung sozialwissenschaftlicher Fragestellungen in effektive Suchstrategien in unseren Datenbanken.

Recherche Spezial und sowiport-dossiers: aktuelle Themen im InternetZu gesellschaftlich relevanten Themen in der aktuellen Diskussion werden in der Reihe „Recherche Spezial“ Informationen über sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte und Veröffentlichungen zusammengestellt. In den Dossiers in sowiport werden solche Informationen darüber hinaus mit In-ternetquellen unterschiedlichster Art (aktuelle Meldungen, Dokumente, Analysen, Hintergrundma-terialien u.a.m.) angereichert. Alle Themen sind inhaltlich gruppiert zu finden unter www.gesis.org/sowiport/themen.

Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst – soFidRegelmäßige Informationen zu neuer Literatur und aktueller sozialwissenschaftlicher Forschung bietet GESIS mit diesem Abonnementdienst, der sowohl in gedruckter Form als auch auf CD-ROM bezogen werden kann. Ältere Jahrgänge stehen unter www.gesis.org/sofid zum kostenfreien Down-load zur Verfügung. Der Dienst ist vor allem konzipiert für diejenigen, die sich kontinuierlich und längerfristig zu einem Themenbereich informieren wollen.

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soFid ist zu folgenden Themenbereichen erhältlich:● Allgemeine Soziologie● Berufssoziologie● Bevölkerungsforschung● Bildungsforschung● Familienforschung● Frauen- und Geschlechterforschung ● Freizeit - Sport – Tourismus● Gesellschaftlicher Wandel in den neuen

Bundesländern● Gesundheitsforschung● Industrie- und Betriebssoziologie● Internationale Beziehungen / Friedens-

und Konfliktforschung● Jugendforschung● Kommunikationswissenschaft: Massen-

kommunikation – Medien – Sprache

● Kriminalsoziologie + Rechtssoziologie● Kultursoziologie + Kunstsoziologie● Methoden und Instrumente der Sozialwis-

senschaften● Migration und ethnische Minderheiten● Organisations- und Verwaltungsforschung● Osteuropaforschung● Politische Soziologie● Religionsforschung ● Soziale Probleme● Sozialpolitik● Sozialpsychologie● Stadt- und Regionalforschung● Umweltforschung● Wissenschafts- und Technikforschung

Informationstransfer von und nach OsteuropaDer Bereich Informationstransfer Osteuropa fördert die Ost-West-Kommunikation in den Sozialwis-senschaften. Er unterstützt die internationale Wissenschaftskooperation mit einer Vielzahl von In-formationsdiensten.Eine wichtige Informationsquelle für Kontakte, Publikationen oder Forschung bietet in diesem Zu-sammenhang auch der Newsletter „Social Sciences Eastern Europe - Infoservice", der viermal jähr-lich in englischer Sprache erscheint.

Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung – CEWSAls integraler Bestandteil der Fachinformation bietet CEWS disziplinenübergreifend Zugänge zu Themen, Informationen und aktuellen Fragen der Gleichstellung in der Wissenschaft. Durch das Sichtbarmachen des Potentials hoch qualifizierter Wissenschaftlerinnen unterstützt die Datenbank FemConsult die Erhöhung des Frauenanteils bei der Neubesetzung von Professuren und Führungs-positionen in Wissenschaft und Forschung und die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen. Das CEWS-Themenportal (zu finden unter www.gesis.org/cews) integriert Informationen zu allen gleichstellungsrelevanten Themen im Bereich Wissenschaft und Forschung (z.B. Statistik und Gleichstellungsrecht an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen).

Internet-Service der GESISUmfassende Informationen zu GESIS und zum Angebot an Dienstleistungen finden Sie unter

www.gesis.org

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Fachinformation für Sozialwissenschaften Lennéstraße 30 GESIS-Servicestelle Osteuropa53113 Bonn Schiffbauerdamm 19 • 10117 BerlinTel.:+49 (0)228-2281-0 Tel.:+49 (0)30-23 36 11-0E-mail:[email protected] E-mail:[email protected]

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