sonatas & intermezzi

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Booklet zur CD "Sonatas & Intermezzi" (Martin Schmalz) Kaleidos 07/2016. KAL6333-2. Unter dem Titel „Sonatas & Intermezzi“ findet sich ein repräsentativer Querschnitt des kammermusikalischen Schaffens des jungen Frankfurter Komponisten Martin Schmalz. Auf unterschiedlichste Weise realisiert er hier sein ästhetisches Ideal einer „menschlichen Musik“, die sich mit dem Leben und Wesen des Menschen auseinandersetzt. Konzentrierte Konstruktivität der Musik sowie unmittelbare Klangsinnlichkeit bieten eine gleichermaßen anspruchsvolle wie kontemplative Hörerfahrung. ========== Under the title “Sonatas & Intermezzi“ a representative cross section of young Frankfurt composer Martin Schmalz’ chamber music work can be found. Herein he implements his idea of an aesthetic ideal of so-called “human music” that deals with human’s life and nature in various ways. The music’s concentrated constructiveness and its direct sound sensuality allow a demanding, as well as contemplative hearing experience.

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Sonatas & Intermezzi

MAREILE DAHME flute / QuerflöteTHERESA WINTERER flute / QuerflöteJENS JOSEF flute / QuerflöteMARTIN SCHMALZ piano / Klavier

Edition Kaleidos · KAL 6333-2

Recording: 09–10/2015, Großer Saal HfMDK Frankfurt am MainRecording Producer / Tonmeister: Christoph SchultePiano Technician: Oliver Hoyer, Seho LeeCover-Photo: Manuela Neukirch (Source: photocase.de), Artist-Photos: Sihoo KimCover-Design & Text-Layout: Jens F. MeierLiner-Notes: Martin Schmalz, Gerhard Müller-HornbachTranslations: Imke Pinnow

Executive Producer: Jens F. Meierp& c 2016 Kaleidos Musikeditionen · www.musikeditionen.de

Chamber Music for Flute and PianoWerke für Flöte und Klavier

MARTIN SCHMALZ

D

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1 Sonatensatz für Klavier solo (2013–2014) 11‘28 Sonata movement for Piano solo Allegro assai e con fuoco. Molto risoluto e energico. Sonate für zwei Flöten (2014) Sonata for two Flutes 2 I. Andante – Mesto. Andante lento. Isolato e elegiaco. 5‘37 3 II. Scherzo – Allegro molto vivace. Quasi agitato ma sempre ritmico. 2‘19 4 III. Introduktion – Tempo I. Mesto. Andante lento. Isolato e elegiaco. 1‘07 5 IV. Fuge – Allegro molto risoluto e con fuoco. 5‘12

Twin Drafts für Klavier solo (2009) Twin Drafts for Piano solo 6 A1 – Allegro con brio e anima. Energico e ritmico. 1‘25 7 B2 – Vivo molto. Poco agitato, scherzando. 1‘14 8 C1 – Andante con moto. Calmato, quasi mesto. 1‘49 9 B1 – Vivo molto. Poco agitato, scherzando. 1‘11 10 A2 – Allegro con brio e anima. Energico e ritmico. 1‘28

11 Sonatensatz für Flöte solo (2003–2006) 10‘04 Sonata movement for Flute solo Molto moderato. – Vivace. Animato.

MARTIN SCHMALZ *1975

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Intermezzi für Klavier solo (2011) Intermezzi for Piano solo 12 I. Allegro ma non troppo. Vigoroso e energico. Ritmico. 1‘00 13 II. Vivace scherzando. 1‘22 14 III. Andante con anima. 1‘31 15 IV. Allegro ma non troppo. Vigoroso e energico. Ritmico. 1‘06

Sonate für Flöte und Klavier (2013) Sonata for Flute and Piano 16 I. Andante – Andante molto lento. Mesto e misterioso. Calmato. 6‘1217 II. Scherzo – Vivace assai. Quasi agitato ma sempre ritmico. 2‘07 18 III. Intermezzo – Andante molto lento. Come prima. 3‘04 19 IV. Finale: Fuga – Allegro molto risoluto e con brio. 9‘15

MAREILE DAHME Querflöte / flute Tracks 2–5 THERESA WINTERER Querflöte / flute Tracks 2–5 JENS JOSEF Querflöte / flute Tracks 11, 16–19 MARTIN SCHMALZ Klavier / piano Tracks 1, 6–10, 12–19

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Konzentrierte Konstruktivität Anmerkungen des Komponisten

Die vorliegende CD bietet einen repräsentativen Querschnitt mei-nes bisherigen kammermusikalischen Schaffens. Dabei konzent-

riert sich die Auswahl des Repertoires auf Werke für Flöte und Klavier in verschiedenen Kombinationen. Als Pianist und Korrepetitor meh-rerer Flötenklassen schrieb ich in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Werken, die diese beiden Instrumente miteinbeziehen oder sogar vereinen. Das Spektrum auf der CD reicht hierbei von zehn Jahre alten Stücken bis hin zu aktuellen Kompositionen aus dem Jahr 2014.

Mein ästhetisches Ideal einer „menschlichen Musik“, die sich mit dem Leben und Wesen des Menschen auseinandersetzt und seelische Zustände erforscht, konnte ich auch in den eingespielten Werken realisieren. Sehr häufig stehen einzelne Themen, Abschnitte oder ganze Sätze dabei für verschiedene Charaktere, die interagieren, kon-trastieren oder sich entwickeln. Diesen direkten Ausdruck möchte ich in meinen Kompositionen stets mit unmittelbarer Klangsinnlichkeit und strenger musikalischer Struktur verbinden. Konzentrierte Kon-struktivität prägt meine Musik, die sich in einer ganzen Reihe von Kompositionstechniken wie z. B. Symmetrien und Rückläufigkeiten auf verschiedenen Ebenen, Additionsrhythmik, überlagernden kont-rapunktischen Strukturen, aleatorischen Verfahren sowie Atonikalität niederschlägt.

Ein ganz besonderes Anliegen stellt für mich die Anbindung an die europäische Musiktradition dar. Ich möchte nicht sämtliche Überlie-

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ferungen aufgeben, sondern von Olivier Messiaen und der „Zweiten Wiener Schule“ ausgehend eine die Vergangenheit reflektierende und fortführende Musik schaffen, die dennoch genuin modern und zeitge-nössisch erscheint. Meine langjährige Suche nach einem Personalstil resultierte letztendlich in einer charakteristischen, eigenständigen musikalischen Tonsprache. Häufig lassen sich dabei Korresponden-zen zwischen einzelnen Werken finden, so dass bestimmte Motive, Themen und Satztechniken, aber auch musikalische Charaktere und Stimmungslagen immer wiederkehren.

Überhaupt sind jeweils zwei Stücke auf der CD eng miteinander ver-zahnt. Es finden sich zwei einteilige Sonatensätze, zwei mehrsätzige Sonaten sowie zwei kürzere, kompakte Klavierzyklen.

Die beiden Sonatensätze wurden noch während des Studiums konzi-piert und stellen den Versuch dar, all die Energie, Dramatik und den Abwechslungsreichtum einer Sonate in einen einzigen musikalischen Satz zu gießen. Einer „allwissenden Einleitung“, in der alle Grundge-danken präsentiert werden, folgen ein resolutes, vorwärtsdrängendes Hauptthema sowie ein lyrischer und kantabler Seitensatz. In der Durchführung werden alle Gedanken vielfach kombiniert, bevor eine rückläufige, variierte Reprise schließlich zurück zur Rekapitulation der Introduktion führt.

Die Ideen für den Sonatensatz für Klavier solo griff ich im Jahr 2013 wieder auf und arbeitete sie 2014 zum vollständigen Werk aus. Es handelt sich um eine meiner kraftvollsten, kompromisslosesten Kompositionen. Das Flötensolo hingegen entstand in einem langen

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Arbeitsprozess bereits in meinen Lehrjahren und stellt eines der frühesten vollendeten gültigen Werke in meinem Oeuvre dar. Als eine meiner zugänglichsten und gefälligsten Kompositionen wurde es schon häufig erfolgreich im Konzert aufgeführt.

Beide Sonaten erzählen die Geschichte einer seelischen Entwicklung von tiefster Melancholie hin zu entschlossenster Vitalität. Dabei wird der tradierten mehrsätzigen Form weitestgehend entsprochen. Die Stücke beginnen mit einem langsamen, traurigen und statischen Kopfsatz, während das darauffolgende rasche, etwas unheimliche Scherzo bereits wieder vom erwachenden Humor geprägt wird. Ein traumartiges, schattenhaftes Intermezzo kombiniert die beiden vorangegangenen Sätze, bevor die Kompositionen dann im Finale schließlich in einer hoch aktiven, energischen und dramatischen Fuge kulminieren. Dabei wird im Schlusssatz des Flöten-Duos auch das ur-sprünglich traurige Hauptthema des lyrischen Andante in den Strudel der Ereignisse gerissen und letztlich im schnelleren Tempo mit dem Fugenthema verbunden. Das Finale des Duos für Flöte und Klavier kombiniert in einer komplexen Tripelfuge in Sonatenhauptsatzform schließlich sogar drei musikalische Gedanken auf vielfältigste Art und Weise.

Die Verbindung der Sonaten mit den hier aufgezeichneten Interpre-tationen kann als sehr eng bezeichnet werden, da beide Ensembles die Werke auch uraufführten. Theresa Winterer und Mareile Dahme spielten das Flöten-Duo erstmals öffentlich im Entstehungsjahr 2014, die Sonate für Flöte und Klavier schrieb ich im Sommer 2013 explizit für den renommierten Flötisten und Komponisten Jens Josef.

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In den vorliegenden Klavierzyklen experimentierte ich intensiv mit symmetrischen Strukturen auf verschiedensten musikalischen Ebenen sowie freier Anordnung der Einzelsätze. Der Interpret darf dabei im Rahmen bestimmter Vorgaben die einzelnen Stücke neu gruppieren, so dass in jedem Konzert und auch auf dieser CD nur eine von vielen verschiedenen möglichen Versionen der Werke erklingt. Symmetrien und Rückläufigkeiten bilden die kompositorische Basis der Zyklen, von der Genese einzelner Themen über Abläufe innerhalb der Sätze bis hin zum Gesamtbild der Kompositionen. Kräftige, lyrische und scherzoartige Charaktere werden in beiden Werken in direkten, schärfsten Kontrasten präsentiert.

„Twin Drafts“ (sinngemäß „Zwillings-Entwürfe“) wurde 2009 für ein amerikanisch-deutsches Konzert mit der japanisch-amerikanischen Interpretin Sara Okamoto geschrieben. Der Titel der Komposition weist nebst Anlass und Kürze der Stücke darauf hin, dass alle drei Einzelsätze in zwei unterschiedlichen Varianten vorliegen. Vom lang-samen Andante erklingt jedoch freilich in jeder Aufführung immer nur eine Fassung. Die Intermezzi entstanden 2011 in einer schwie-rigen Lebensphase, was sich jedoch lediglich den widerborstigen, dissonanten, fast zornigen Ecksätzen anmerken lässt. Die kraftvol-len, aus den „Twin Drafts“ bekannten Akkorde entwickeln sich im Andante-Mittelsatz zu geradezu lyrischer Blüte, während das Scherzo die Mehrstimmigkeit des älteren Zyklus zu echter Polyphonie und Kanonik erweitert.

Martin Schmalz

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Emotionale Qualität als kontemplative Erfahrung

Die Musik von Martin Schmalz hat etwas „Kristallines“ an sich. Jenseits aller Äußerlichkeit leuchtet sie aus ihrem Innern und

strahlt Klarheit und Transparenz aus. Eine Vielfalt von Symmetrien lässt eine differenzierte Struktur von Bezügen und Zusammenhän-gen entstehen, immer auf der Suche nach Balance und Stimmigkeit. Komplexität als Selbstzweck ist dem Komponisten ebenso fern wie ein veräußerlichter Ausdruck. Vielmehr sucht er nach den subtilen Qua-litäten spezifischer Affekte, die er in ihrer Vielschichtigkeit ausleuch-tet und in ihrer Ambivalenz erfahrbar macht. Durch die strukturelle Gefasstheit seiner Musik gelingt es, auch in der Annäherung an die Abgründe emotionaler Extreme eine gewisse objektivierende Distanz einzuhalten. Nie gerät er in die Nähe subjektiver Emotionalität oder klischeehafter Sentimentalität.

Der Hörer kann von einer solchen Musik keine Überwältigung er-warten. Eine in hohem Maße bereichernde Erfahrung wird durch eine Hörhaltung ermöglicht, die sich einlässt auf die Subtilität eines komplexen Bezugssystems und dort Räume entdeckt, die im aktiven Mitgestalten ein kreatives Erleben ermöglichen. Das Moment einer in sich kreisenden, sich selbst bespiegelnden Struktur lädt dazu ein, die vertiefende Auslotung emotionaler Qualitäten als kontemplative Erfahrung zu erleben.

Dem Interpreten stellt diese Musik spezifische Aufgaben: Nie geht es äußerlich um Virtuosität oder Expressivität. Die technischen Anforde-rungen betreffen durchweg die Notwendigkeit, den Notentext präzise

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und durchsichtig zu realisieren und dabei die Bewältigung von Schwie-rigkeiten nicht als Kraftakt, sondern als Selbstverständlichkeit erschei-nen zu lassen. Im Vertrauen darauf, dass die Musik aus sich selbst wirkt, kann man darauf verzichten, sie mit der eigenen Subjektivität zu befrachten. Gleichermaßen geht es darum, sich ihr in liebevoller Hinwendung anzunehmen und das Ineinander und Miteinander ih-rer Elemente transparent werden zu lassen. Auf instrumentale Klang-effekte verzichtet die Musik von Martin Schmalz gänzlich; vielmehr setzt sie auf die Kraft, die sich in den Beziehungen von Tonhöhen und Rhythmen entfaltet, wenn daraus musikalische Gestalten entstehen.

Die einzelnen Kompositionen von Martin Schmalz wirken nicht her-metisch voneinander getrennt. Mehr als für einen Personalstil selbst-verständlich, wirken sie durchlässig für charakteristische Gesten und Konstellationen, die immer wieder in ähnlicher Weise auftreten. In diesem Sinne hat seine Musik nicht nur innerhalb eines Werkes ei-nen insistierenden, vertiefenden Charakter, sondern weitet diese Hal-tung auf ihre Gesamtheit aus. So wird deutlich, dass das künstlerische Schaffen des Komponisten immer wieder um zentrale Themen und Fragstellungen kreist und diese in immer neuen Facetten beleuchtet. Seine Sehnsucht, Essentiellem auf die Spur zu kommen, ist spürbar. Seine Hörer und seine Interpreten haben die Chance, an den Erfah-rungen seiner Suche teilzuhaben.

Gerhard Müller-Hornbach

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Der Komponist und Pianist MARTIN SCHMALZ erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) zunächst als Jungstudent, dann in der Soloklasse von Prof. Irina Lein-Edelstein (Klavier) und bei Prof. Gerhard Müller-Hornbach (Komposition). Internationale Meisterkurse unter anderem bei Lazar Berman und Anatol Ugorski sowie die Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik rundeten seine Studien ab.

Martin Schmalz‘ kompositorisches Schaffen umfasst Kammermusik, Lieder, Klaviermusik, Ensemblewerke, Orchester- und Chorwerke und Kompositionen für solistische Instrumente. Zahlreiche Aufführungen unter anderem beim Off-Programm der Donaueschinger Musiktage, im Deutschlandradio Kultur und beim Festival „Reflection“ Nizhny Novgorod in Russland do-kumentieren seine künstlerische Arbeit. Martin Schmalz wirkte darüber hinaus als Composer in Residence beim Projekt „Freispiel“ der Jungen Deutschen Philharmonie und war Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes.

Als gefragter Solist, Kammermusikpartner und Liedbegleiter konzertiert Martin Schmalz regel-mäßig und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Musik des 20. Jahrhunderts. So umfasst sein Repertoire neben klassisch-romantischen Werken auch Kompositionen von Olivier Messiaen, Pierre Boulez, Edison Denisov, Györgi Ligeti und vielen anderen Meistern der Moderne sowie zeitgenössischen Kollegen. Gerne und häufig tritt Martin Schmalz auch als Interpret eigener Werke in Erscheinung.

Engagements als Klavierbegleiter führten ihn zu den Internationalen Opernkursen Weikersheim, der Internationalen Ensemble Modern Akademie, der Jungen Deutschen Philharmonie, dem Bundesjugendorchester, der EuropaChorAkademie Mainz-Bremen, der Frankfurter Singakademie sowie zu Dirigierkursen bei Sylvain Cambreling.

Martin Schmalz ist als Dozent für Korrepetition an der HfMDK Frankfurt fest angestellt und nimmt darüber hinaus einen Lehrauftrag für Partiturspiel und angewandtes Klavierspiel wahr.

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MAREILE DAHME wurde in Frankfurt am Main geboren, ab 2004 Jungstudentin in Frank-furt, dann Studium in Köln und in London. Orchestererfahrung im Bundesjugendorchester, im Internationalen Jugendorchester der Niederlande, der Jungen Deutschen Philharmonie sowie dem European Union Youth Orchestra. Sie war Mitglied in der Orchesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters. Mareile Dahme ist seit 2011 stellvertretende Soloflötistin im Staatstheater Darmstadt.

THERESA WINTERER erhielt ab dem siebten Lebensjahr Querflötenunterricht und wurde schnell gefördert. Mehrere Preise auf Landes- und Bundesebene von „Jugend musiziert“. 2009–2015 Studium der Schulmusik/Instrumentalausbildung an der HfMDK Frankfurt bei Prof. Henner Eppel und Prof. Stephanie Winker, sowie Französisch an der Goethe Universität. Sie ist Stipendiatin der Pestalozzi-Studienstiftung und wird von der Yehudin Menuhin Stiftung „Life music now“ gefördert. Kammermusikalisch spielt sie vor allem in verschiedenen Querflötenformationen.Ein zweiter Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens liegt auf dem A-cappella- und Chan-songesang. Mit ihrem Pianisten Benedikt Fox bildet sie das Chanson-Duo „Winterer&Fox“, sie waren Finalisten beim Bundeswettbewerb Gesang 2013.

Der Komponist und Flötist JENS JOSEF studierte an der HfMDK Frankfurt (Flöte bei Petr Brock und Paul Dahme, Theorie bei Karl-Josef Müller); wichtige Anregungen erhielt er darüber hinaus von Gerhard Müller–Hornbach, Andras Adorjan und Rainer Kunad. Nach kurzer Orchestertätigkeit und diversen Lehraufträgen ist er seit November 2006 Leiter der Flötenklasse an der Musikakademie Kassel. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik unserer Zeit, wobei die Musik seit der klassi-schen Moderne einen Schwerpunkt bildet. Entsprechend hat er eine ganze Reihe von Werken uraufgeführt und sich darüber hinaus auch mit Jazz- und Popmusik sowie mit freier Improvisa-tion auseinandergesetzt. Von seinen Werken sind drei Opern, zahlreiche Kammermusik und das Oratorium „Vor langer Zeit“ zu erwähnen.

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Persönliche AnmerkungenDie Einspielung dieser CD war für mich eine große, fordernde Arbeit, aber auch eine sehr spannende und erfüllende Erfahrung und ich hoffe sehr, dass die Musik sowie die Energie und Musikalität der Interpretationen allen aufmerksamen Hörern Freude bereitet.

Danken möchte ich allen Mitwirkenden, Bernhard Wetz, Eugen Wangler, Katharina Deserno, Seyed Sina Sadeghpour, Simon Schindler, Ute Sommer, Gerhard Müller-Hornbach, Irina Edel-stein, Alfred Stenger sowie meiner Familie und meinen Freunden.

Ein ganz besonderer Dank gilt unseren Sponsoren: Rotary Club Alte Oper Frankfurt am Main, Humanistische Stiftung Frankfurt am Main.

Martin Schmalz

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Concentrated constructiveness Notes of the composer

On the present record a representative cross section of my previous chamber music work can be found. The compilation focuses on

pieces for flute and piano in various combinations. As pianist and repetiteur of several flute classes I wrote a whole range of works that incorporate or even combine those two instruments in the last years. The range of this record hereby reaches from 10-year-old pieces to recent compositions of 2014.

For the recorded work, I was able to implement my aesthetic ideal of “human music” that deals with life, nature and the mental state of human beings. Very often particular subjects, sections or even whole movements represent different characters that interact, contrast with each other, and further develop. This direct way of expression I seek to combine with a direct sound sensuality and a rigorous musical structure. Concentrated constructiveness is what characterizes my music which becomes tangible in a number of compositional techniques like, for example, symmetries and regressiveness on various levels, addition rhythm, overlapping contrapuntal structures, aleatoric techniques, as well as atonality.

The connectivity to European music tradition is of great importance to me. It is not my aim to reject all tradition but to write music, that – originating from Olivier Messiaen and the Second Viennese School  – reflects and further develops its own past, thereby being genuine modern and contemporary. My longtime search for a personal

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style finally resulted in a characteristic, independent tonal language. In many cases correspondences between the musical works occur in that way, that particular motives, themes, compositional techniques, but also musical characters and moods reappear.

After all, always two pieces on this record are closely interconnected. There are two one-piece sonata movements, two multi-movement so-natas, as well as two shorter compact piano cycles.

The two sonata movements have been conceived in the course of my studies and represent the attempt, to unite a sonata’s energy, dramatic art and rich variety in one single movement, only. After an “omniscient introduction”, that presents all basic ideas, follows a resolute and pressing forward main theme, as well as a lyrical and cantabile subordinate movement. The development combines all those ideas in many ways, before the regressive, varied reprise eventually seizes the recapitulation of the introduction.

In 2013, I returned to those ideas for a sonata movement for piano solo, and elaborated them in 2014. By this, one of my most powerful and uncompromising composition came into existence. By contrast, the flute solo developed in my first years of academic study; it represents one of my earliest fully completed works within my oeuvre. Being one of my most easily accessible and pleasing pieces, it has often been successfully performed in concerts, already.

Both sonatas tell the story of a mental development, starting from deepest melancholy to most determined vitality. Most of the time, this is realized in accordance with the traditional multi-movement

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structure. The pieces start with a slow, sorrowful, and static first movement, whereas the following rapid, somehow uncanny scherzo is characterized by an awakening humor, again. A dream- and shadow-like intermezzo combines the two previous movements. Finally, the composition culminates in a highly active, energetic and dramatic fugue. In the last movement of the flute duo the originally sorrowful principle theme of the lyrical andante is seized, again, and, in a faster tempo, finally linked to the fugue subject. In a complex triple fugue in sonata form, the finale of the duo for flute and piano eventually combines three musical ideas in various manners.

The sonatas themselves are closely linked to their recorded interpreta-tions for both ensembles also premiered the pieces. Theresa Winterer and Mareile Dahme firstly presented the flute duo in its year of origin, in 2014. The sonata for flute and piano was written explicitly for the renowned flutist and composer, Jens Josef, in the summer of 2013.

In the present piano cycles I intensively experimented with symmetric forms on several musical levels, as well as with a free combination of the individual movements. The interpreter, hereby, is allowed to newly arrange the individual pieces within the scope of particularly set standards. As a result, in every concert, and on this record, too, only one of the many possible versions of the compositions is heard. Symmetries and retrogressive elements form the compositional basis of the cycles, beginning with the genesis of individual subjects, over processes within the movements, up to the overall picture of the com-positions. In both works, powerful, lyrical, and scherzo-like characters are presented in a strongly contrasting way.

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“Twin Drafts” was written for an American-German concert in 2009 performed by the Japanese-American interpreter, Sara Okamoto. The title of the work indicates, next to occasion and shortness of the pieces, that all three movements exist in two differing variants. The slow andante is played in only one version in each performance, of course. The Intermezzi were written in 2011 during a difficult stage of life, this being tangible in the rebellious, dissonant, nearly furious outer movements, only. In the andante middle movement, the power-ful chords known from “Twin Drafts” develop quite lyrically, whereas the scherzo elaborates the polyphony of the previous cycle.

Martin Schmalz

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Emotional quality as contemplative experience

Martin Schmalz’ music has a “crystal-like” quality in it. Beyond its outer structure it gleams from inside and exudes brightness

and transparency. A vast number of symmetries create a differentiated structure of connections and coherences, always in search of balance and consistency. Complexity as an end of itself or externalized expression is far beyond the composer’s intention. On the contrary, he looks for the subtle qualities of specific affects, which he investigates in their multifacetedness and ambiguity. The well-organized structure of his music allows an objective distance, even when touching emotional abysses. Never does he succumb to subjective emotionality or stereotyped sentimentality.

The listener cannot expect to be emotionally overwhelmed by such kind of music. An enriching experience, however, is possible by the attitude of embarking on the subtlety of a complex reference system and by discovering spaces that – by taking in an active part – allow a creative experience. The moment of a self-reflective and -encircling structure invites the listener to experience the exploration of emotional qualities as a contemplative act.

For the interpreter the music holds specific tasks: Outwardly, it is never a matter of virtuosity or expressivity. The technical demands require a precise and transparent realization of the musical score. Coping with complexities never should be seen as a feat of strength, but as a matter of course. In trusting in the music’s own effective force, there is no need to load it with one’s own subjectivity. To the same extent, it is

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necessary to meet the music with a tender appreciation, and thus to transparently express its merging and intermingling elements. Martin Schmalz’ music completely lacks instrumental sound effects; it much more counts on the force that unfolds itself in the relation between pitch level and rhythm.

The individual compositions of Martin Schmalz do not appear to be hermetically separated from each other. More than obvious for a personal style, they seem to be permeable to characteristic gestures and constellations that reappear in various ways. In that sense, his music does not only have an insisting, deepening character in the scope of a single piece, but one that can be seen in the entirety of his work. It becomes explicit, therefore, that the artistic work of the composer refers to the same main topics and central questions, over and over again; these he always seeks to investigate in new ways. His longing to discover essential aspects is tangible. Both, listeners and interpreters have the chance to share in his search.

Gerhard Müller-Hornbach

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The composer and pianist, MARTIN SCHMALZ, received his musical training at Frankfurt University of Music and Performing Arts (HfMDK), where he studied under Irina Lein-Edelstein (piano) and Gerhard Müller-Hornbach (composition). He attended international master classes, i.a. with Lazar Berman and Anatol Ugorski, as well as Darmstadt International Summer Courses for New Music.

Martin Schmalz’ compositional work includes chamber music, songs, piano music, ensemble pieces, orchestral and choral works, as well as compositions for solo instruments. Performances at the off-program of the Donaueschingen Festival, at Deutschlandradio Kultur, and at the festival “Reflection” Nizhny Novgorod in Russia bespeak his artistic work. In addition, Martin Schmalz was composer-in-residence at the “Freispiel”-project of the Junge Deutsche Philharmonie and scholar of the International Association of Wagner Societies.

Being a demanded pianist, chamber music partner and accompanist, Martin Schmalz regularly gives concerts, focusing particularly on music of the 20th century. Therefore, his repertoire does not only include classic-romantic pieces, but also work by Olivier Messiaen, Pierre Boulez, Edison Denisov, Györgi Ligeti, many other masters of the modern age, as well as contemporary colleagues. Regularly and readily he also acts as interpreter of his own work.

As accompanist, Martin Schmalz was engaged at Weikersheim International Opera Courses, at the International Ensemble Modern Academy, the Junge Deutsche Philharmonie, the EuropaChor-Akademie Mainz-Bremen, the Frankfurter Singakademie, as well as at conducting courses under Sylvain Cambreling.

Martin Schmalz teaches coaching at the HfMDK Frankfurt and is lecturer for score playing and applied piano playing.

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MAREILE DAHME was born in Frankfurt/Main, from 2004 on junior student in Frankfurt, then studies in Cologne and London. Orchestra experiences at the Bundesjugendorchester, at the National Youth Orchestra of the Netherlands, at the Junge Deutsche Philharmonie, as well as at the European Union Youth Orchestra. She was member of the Orchesterakademie of the Bayrische Staatsorchester. Since 2011, Mareile Dahme is deputy solo flutist at the Staatstheater Darmstadt.

THERESA WINTERER received flute lessons starting at the age of seven and has quickly been fostered. Several awards at national and federal level at “Jugend musiziert”. 2009–2015 study of school music and instrumental training at the HfMDK Frankfurt under Henner Eppel and Stephanie Winker, as well as French at the Goethe University. She is scholarship holder of the Frankfurt Pestalozzi Foundation and is promoted by the Yehudi Menuhin Foundation “Life music now”. She joins a number of chamber music flute ensembles.A second focus she dedicates to a cappella and chanson singing. Together with her pianist, Benedikt Fox, she forms the chanson-duo “Winterer&Fox”; both were finalists at the national vocal competition 2013.

The composer and flutist, JENS JOSEF, studied at the HfMDK Frankfurt under Petr Brock and Paul Dahme (flute), as well as Karl-Josef Müller (theory); he received important input from Gerhard Müller-Hornbach, Andreas Adorjan and Rainer Kunad.After a short period of orchestra activity and several teaching assignments, he is director of the flute class at the Musikakademie Kassel since 2006.His repertoire reaches from Baroque to contemporary work, whereby he focuses on music from classical modernism onwards in particular. As a result, he premiered a number of works and also dealt with jazz and pop music, as well as free improvisation.Out of his work three operas, a large number of chamber music pieces, and the oratorio “Vor langer Zeit” are to be mentioned.

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Personal note

The recording of this CD has meant a great effort to me, but also a very exciting and fulfilling experience, and I really hope, that the music, as well as the energy and musicality of its interpretation gives pleasure to every attentive listener.

My thanks go to all participants, Bernhard Wetz, Eugen Wangler, Katharina Deserno, Seyed Sina Sadeghpour, Simon Schindler, Ute Sommer, Gerhard Müller-Hornbach, Irina Edelstein, Alfred Stenger, as well as to my family and friends.

Very special thanks go to our sponsors: Rotary Club Alte Oper Frankfurt am Main and Humanistische Stiftung Frankfurt am Main.

Martin Schmalz

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