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Konstruktion der Lagerung einer Tischfräse Aufgabenstellung: Gegenstand der vorliegenden Aufgabe war es, die Lagerung der Arbeitsspindel einer Holztischfräse zu entwickeln. Die Konstruktion sollte für eine maximale Antriebsleistung von 16 kW und eine Nenndrehzahl von 10000 1/min ausgelegt werden, wobei die Länge der Spindel auf 300 mm festgelegt war.

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Konstruktion der Lagerung einer Tischfräse

Aufgabenstellung:

Gegenstand der vorliegenden Aufgabe war es, die Lagerung der Arbeitsspindel einer Holztischfräsezu entwickeln. Die Konstruktion sollte für eine maximale Antriebsleistung von 16 kW und eineNenndrehzahl von 10000 1/min ausgelegt werden, wobei die Länge der Spindel auf 300 mmfestgelegt war.

Spindellagerung 2

Inhalt

Literaturverzeichnis.............................................................................................................................4

Überschlägige Berechnung des Wellendurchmessers .........................................................................5

Handskizze der Spindellagerung.........................................................................................................7

Berechnung der Gestaltfestigkeit der Frässpindel – Ermittlung der vorhandenen Sicherheit.................81.) Grundlagen................................................................................................................................8

1.1) Bauteilkennwerte.................................................................................................................81.2) Formeln und Konstanten ...................................................................................................10

a) Kerbwirkungsfaktor .......................................................................................................10b) Oberflächenfaktor .........................................................................................................10c) Größeneinfluss..............................................................................................................10d) Konstruktionsfaktor .......................................................................................................10e) Gestaltfestigkeit ............................................................................................................11

1.3) Nebenrechnung.................................................................................................................12a) Torsionsmoment ...........................................................................................................12b) Biegemoment................................................................................................................13c) spezielle Widerstandsmomente .....................................................................................14

2.) Berechnung .............................................................................................................................182.1) Passfedernut.....................................................................................................................182.2) Absatz Ø30 – Ø35.............................................................................................................202.3) Absatz Ø35 – Ø40.............................................................................................................222.4) Querbohrung Ø6 ...............................................................................................................242.5) Absatz Ø40 – Ø35.............................................................................................................262.6) Gewindefreistich Ø28 x 2 ..................................................................................................282.7) Absatz Gewinde M30 x 1,5 – Ø28 .....................................................................................30

Lebensdauerberechnung der Wälzlager ............................................................................................321.) Grundlagen..............................................................................................................................32

1.1) Wälzlagerkennwerte..........................................................................................................321.2) Wellenbelastung radial ......................................................................................................33

a) Riemenauswahl ............................................................................................................33b) Scheibendurchmesser (kleines Rad) .............................................................................33c) Scheibenbreite ..............................................................................................................33d) Riemenbreite ................................................................................................................33e) Riemengeschwindigkeit.................................................................................................33f) Biegehäufigkeit ..............................................................................................................34g) Wellenbelastung ...........................................................................................................34

1.3) Wellenbelastung axial .......................................................................................................352.) Lagerberechnung.....................................................................................................................36

2.1) Belastung dynamisch ........................................................................................................36a) Lagerkräfte dynamisch ..................................................................................................36b) dynamisch äquivalente Belastung .................................................................................37c) Lebensdauer dynamisch................................................................................................37

2.2) Belastung statisch.............................................................................................................38a) Lagerkräfte statisch.......................................................................................................38b) statisch äquivalente Belastung ......................................................................................39c) Lebensdauer statisch ....................................................................................................39

Festigkeitsberechnung der Passfederverbindung ..............................................................................40

Festigkeitsberechnung der Morsekegelverbindung............................................................................411.) Erforderliche axiale Einpresskraft zur Übertragung des Drehmoments......................................412.) Kraft auf die Mantelfläche.........................................................................................................423.) Flächenpressung auf die Mantelfläche .....................................................................................424.) Zulässige Normalspannung in der Wandung ............................................................................43

Zusammenfassung............................................................................................................................441.) Hauptergebnisse der Berechnung ............................................................................................442.) Gewählte Konstruktionselemente .............................................................................................453.) Diskussion ...............................................................................................................................46

Spindellagerung 3

Technische Zeichnungen ..................................................................................................................471.) Schnittdarstellungen der Spindeleinheit....................................................................................48

1.1) Längsschnitt......................................................................................................................481.2) Querschnitt .......................................................................................................................51

2.) Einzelteilzeichnung der Frässpindel .........................................................................................523.) Zusammenbau der Spindeleinheit ............................................................................................53

3.1) Zusammenbauzeichnung ..................................................................................................533.2) Stückliste ..........................................................................................................................543.3) Montageanweisung ...........................................................................................................55

Anhang .............................................................................................................................................561.) Datenblätter .............................................................................................................................562.) Softwarenachweis....................................................................................................................59

Spindellagerung 4

Literaturverzeichnis• Roloff / Matek: Maschinenelemente – Normung, Berechnung, Gestaltung

15., durchgesehene AuflageVieweg Verlagsgesellschaft 2001Abk.: LB

• Roloff / Matek: Maschinenelemente – Tabellen15., durchgesehene AuflageVieweg Verlagsgesellschaft 2001Abk.: TB

• FAG Wälzlager – Kugellager, Rollenlager, Gehäuse, ZubehörKatalog WL 41 520/3 DBFAG OEM und Handel AG 1999Abk.: FAG-Katalog

• Die Gestaltung von WälzlagerungenKonstruktionsbeispiele aus dem Maschinen-, Fahrzeug- und GerätebauPubl.-Nr. WL 00200/5 DAFAG OEM und Handel AG 2000

• Tabellenbuch Metall41. neubearbeitete und erweiterte AuflageVerlag Europa-Lehrmittel 1999

Spindellagerung 44

Zusammenfassung

1.) Hauptergebnisse der Berechnung

Für die maximale Leistungsaufnahme am Antrieb und einen willkürlichen, aber reichlichdimensionierten Belastungsfall auf der Werkzeugseite ergaben die Berechnungen eineGestaltfestigkeit mit mehr als zehnfacher Sicherheit gegen Fließen an allen kritischen Stellender Frässpindel (S. 18ff).

Bei gleicher Beanspruchung, die ja im Normalbetrieb einen Maximalwert darstellt, konnte dervom Kugellagerhersteller geforderte dynamische Lebensdauerfaktor von 3,0 knappnachgewiesen werden (S. 37). Dies entspricht einer theoretischen Lebensdauer von über13500 h. Die statische Belastbarkeit der verwendeten Wälzlager wird hierbei bei weitem nichtausgeschöpft (vgl. S. 39).

Eine Überbeanspruchung des vorgesehenen Flachriemens ist selbst bei direkter Übersetzungvon einem handelsüblichen Drehstrommotor ausgeschlossen (Siehe S. 33f).

Durch ein Paket aus sechs Tellerfedern werden die beiden Wälzlager mit einer Kraft von ca.287 N axial vorgespannt und dauerhaft spielfrei gemacht (S. 35).

Die Passfeder wurde so dimensioniert, dass bei maximalem Antriebsdrehmoment die zulässigeFlächenpressung in der Nabennut der Riemenscheibe nicht überschritten werden kann. DerNachweis hierfür ist auf Seite 40 geführt.

Wie die Berechnungen ab Seite 41 zeigen, ist auch der Werkzeugaufnahmekegel bei üblicherEintreibkraft gegen Aufplatzen sicher.

Spindellagerung 45

2.) Gewählte Konstruktionselemente

• Frässpindel: einsatzgehärtete Hohlwelle mit 40 mm Nenndurchmesser, 35 mmDurchmesser an den Lagerstellen und 15 mm Innendurchmesser im mittleren Bereich

• Werkzeugaufnahme: Morsekegel MK 2 Form C nach DIN 228 mit Klemmbolzen M10 zumEin- und Austreiben für Kegelschäfte mit Anzugsgewinde

• Gehäuse: Aluminium-Sandguss (Ø 100 mm) mit kokillengegossenen Alu-Lagerdeckeln aufbeiden Seiten und 4 Befestigungslaschen auf der Unterseite für Durchgangsschrauben M10

• Lagerung: zwei Spindellager B7007C T P4S UL (Ø35 x Ø62 x 14) der Firma FAG inO-Anordnung

• Lagervorspannung: Paket aus 6 wechselsinnig geschichteten, speziellenKugellagertellerfedern KN-542600 der Firma Bauer

• Kraftübertragung: gewölbte Riemenscheibe Ø 90 mm x 63 mm nach DIN 111 mit BohrungØ 30 mm für Flachriemen 50 mm

• Mitnahme: Passfederverbindung 8 mm x 7 mm x 25 mm nach DIN 6885 Form A mit festemSitz

• Schmierung: seperate Fettschmierung der beiden Lagerstellen über Schmiernippel M6nach DIN 71412 Form A, nach außen mit Labyrinth abgedichtet

Spindellagerung 46

3.) Diskussion

Das vorliegende Projekt hatte zum Ziel, die Lagerung der Arbeitsspindel einer Holztischfräse zuentwickeln und hierbei sowohl das Konstruieren nach allgemeinen Gestaltungsrichtlinien zutrainieren als auch das Bearbeiten eines umfangreichen Pflichtenheftes zu zeigen.

Zunächst waren lediglich eine Antriebsleistung von 16 kW, eine Nenndrehzahl von 10000 1/minund die Gesamtspindellänge von 300 mm vorgegeben. Unglücklicherweise erfolgten die erstenEntwurfsberechnungen und damit die Festlegung der Hauptabmessungen ausschließlich imHinblick auf die Festigkeit der Frässpindel, was zu einer Fehleinschätzung des erforderlichenWellendurchmessers führte. Je nach avisiertem Wälzlagertyp war nämlich die Auslegung derLagerung in Bezug auf die Lagerbelastbarkeit das entscheidende Kriterium für dieDurchmesserwahl. Ein frühzeitiger Hinweis auf diesen Sachverhalt wäre hier sehr hilfreichgewesen.

So konnte nur durch nachträgliche Vergrößerung der Riemenscheibe und Verringerung deraxialen Vorspannkraft eine akzeptable Lebensdauer der verwendeten Kugellager sichergestelltwerden ohne dass eine völlige Neukonstruktion erfolgen musste, was zeitlich sicher unmöglichgewesen wäre. Dies führte jedoch teilweise andere Überlegungen und Ziele bei der Gestaltungder Gesamtkonstruktion ad absurdum.

So sollte beispielsweise ursprünglich der Durchmesser der Riemenscheibe möglichst kleingehalten werden, um die Umfangsgeschwindigkeit des Riemens zu minimieren. Das dieseÜberlegung richtig war, lässt sich anhand sämtlicher Bauvorschläge in der Fachliteraturnachvollziehen.

Durch die geringere Vorlast auf die Tellerfedern verringerte sich gleichzeitig die axialeBelastbarkeit der Spindellagerung durch das Werkzeug, was zu Bearbeitungsungenauigkeitenführen kann.

Andererseits waren die eingesetzten (sehr teuren) Spindellager gerade deshalb ausgewähltworden, um sie eventuell später durch baugleiche und erheblich preiswertere Rillenkugellagerersetzen zu können, was jedoch nun zu einer inakzeptablen Lebensdauer führen würde unddeshalb nicht mehr möglich ist.

Richtigerweise hätte der Lagerinnendurchmesser wohl mindestens bei 45 mm, derAußendurchmesser entsprechend bei 85 mm liegen müssen. Dies hätte ein Welle von ca.50 mm Nenndurchmesser erforderlich gemacht.

Dennoch konnten letztlich alle geforderten Pflichten aus der Aufgabenstellung weitgehenderfüllt und die technischen Spezifikationen ebenfalls eingehalten werden. Eine Ideallösung stelltdie vorliegende Kostruktion jedoch sicherlich nicht dar.

Spindellagerung 47

Technische Zeichnungen

Spindellagerung 48

1.) Schnittdarstellungen der Spindeleinheit

1.1) Längsschnitt

(CAD-Zeichnung – Testatversion – ohne Abbildung)

Spindellagerung 49

1 2 3 4 5 6

Pos. Menge Einheit Benennung Sachnummer / Norm - Kurzbezeichnung Bemerkung

1 1 Stk. Gehaeuse M0121774-001 EN AC-AlSi10Mg SF

2 1 Stk. Deckel links M0121774-002 EN AC-AlSi10Mg KF

3 1 Stk. Deckel rechts M0121774-003 EN AC-AlSi10Mg KF

4 1 Stk. Fraesspindel M0121774-004 16MnCr5 G

5 1 Stk. Klemmbolzen M0121774-005 E335

6 1 Stk. Hutmutter M0121774-006 16MnCr5 G

7 2 Stk. Lochmutter M0121774-007 10S20

8 1 Stk. Labyrinthmutter M0121774-008 10S20

9 1 Stk. Druckscheibe M0121774-009 10S20

10 1 Stk. Labyrinthhülse M0121774-010 10S20

11 1 Stk. Riemenscheibe Ø90 x 63 M0121774-011 ENAW-AlCu4

12 6 Stk. Tellerfeder KN-542600 Fa. Bauer

13 2 Stk. Spindellager B7007C T P4S UL FAG

14 8 Stk. Sechskantschraube ISO 4017 - M8 x 20 8.8

15 2 Stk. Schmiernippel DIN 71412 – A M6 5.8

16 1 Stk. Passfeder DIN 6885 – A – 8 x 7 x 25

17 1 Stk. Zylinderstift ISO 8734 – 3 x 16 – C1

Datum Name

Bearb 07.01.03 Hof; Falk

Gepr.Spindellagerung

Norm

Blatt

M0121774-000 1 1 Bl.

Zust.

Änderung Datum Name

(Urspr.) (Ers. f. :) (Ers. d. :)

Spindellagerung 55

3.3) Montageanweisung

• Klemmbolzen (Pos. 5) in Frässpindel (Pos. 4) einführen, mit geeignetem BolzenDurchmesser 6 an Querbohrung gegenhalten

• Hutmutter (Pos. 6) montieren

• Nach Anziehen Stiftloch bohren und mit Zylinderstift (Pos. 17) sichern

• Auf die Antriebsseite der Frässpindel (Pos. 4) Spindellager (Pos. 13), Deckel links (Pos.2) und Labyrinthhülse (Pos. 10) aufstecken.

• Darauf achten, dass die Spindellager in der gezeichneten Richtung (O-Anordnung)eingebaut werden

• Passfeder (Pos. 16) in Passfedernut einsetzen

• Um die Riemenscheibe (Pos. 11) mit der Lochmutter (Pos. 7) auf der Antriebsseite derFrässpindel (Pos. 4) zu befestigen, wieder mit dem Bolzen Durchmesser 6 an derBohrung in Frässpindel (Pos. 4) gegenhalten

• Tellerfederpakete (Pos. 12) in dargestellter Anordnung und Druckscheibe (Pos. 9) auf dieFrässpindel (Pos. 4) schieben

• Vormontierte Frässpindel (Pos. 4) von der Antriebsseite in das Gehäuse (Pos. 1) führen

• Deckel links (Pos. 2) mit Sechskantschraube (Pos. 14) anbringen und zweitesSpindellager (Pos. 13) auf die Frässpindel (Pos. 4) aufschieben, Lochmutter (Pos. 7)dagegenschrauben und anziehen

• Deckel rechts (Pos. 3) mit Sechskantschraube (Pos. 14) befestigen und Labyrinthmutter(Pos. 8) montieren

• Schmiernippel (Pos. 15) einschrauben und Fett einfüllen

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08.01.2003http://www.bauer-spring.com/deutsch/Produkte.asp?WKorbUID=456264675

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2.) Softwarenachweis

• CAD-Software:Parametric Technology CorporationPro/ENGINEER Student EditionVersion 2001

• Textverarbeitung:Microsoft CorporationMicrosoft WordVersionen 97 SR-2, 2000

• PDF-Generator:Adobe Systems IncorporatedAdobe AcrobatVersion 4.0

• CD-Brennsoftware:CEQuadrat GmbHWinOnCDVersion 3.70 (2000)