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Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH www.mediaplanet.com/de Pappelallee 78 10437 Berlin 6 WWW.SOZIALEVERANTWORTUNG.INFO GASTBEITRAG INSPIRATION Regenerativen Ressourcen sichern eine zukunftsfähige Energieversorgung. ¢Die Klimakrise ist so real wie die Ressourcenknappheit – was müssen und können wir dagegen unternehmen? Zuerst einmal ist es ein globales Thema mit unterschiedlichen Problemen, die die Menschheit lösen muss. Dummer- weise haben sie generell weniger mit der Technik als mit einer Verhaltens- änderung zu tun. Eine wichtige Rolle spielt die Energieversorgung über er- neuerbare Energien. Hinzu kommen aber auch andere Aspekte wie zum Bei- spiel die richtige Finanzierung. ¢Welche Rolle kann Deutsch- land dabei spielen? Deutschland ist hier schon immer füh- rend gewesen. Ein paar Stichpunkte sind die Energiewende, der Wertstoff- kreislauf oder das Abfallgesetz. Teilwei- se verliert das Land aber auch den An- schluss. Die Welt bricht auf in das sola- re Zeitalter, also die Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien. Von der hat sich Deutschland vor einiger Zeit ver- abschiedet. Das ist schon erschütternd, wie hasenfüßig die deutsche Energie- politik ist. Bei der Energieversorgung liegt die Kunst darin, unterschiedliche, komple- xe Technologien zusammenzuführen. Es reicht nicht, ein Windrad aufzustel- len. Man muss sich schon fragen, wie man den damit erzeugten Strom da- nach intelligent nutzt. Gefordert sind deshalb deutsche Ingenieurs- aber auch Organisationsleistungen. Wenn in ei- nem so energieintensiven Land wie bei uns ein Umschwung zu erneuerbaren Energien gelingt, ist das technologisch auch eine Blaupause für andere Märkte. Gleichzeitig entwickelt sich für die ge- samte Struktur einer Nation auch ein deutlicher Wettbewerbsvorteil, wenn man diese Energie mittel- und langfris- tig sehr günstig produzieren kann. ¢Die erneuerbaren Energien werden oft als Preistreiber dar- gestellt. Ist das gerechtfertigt? Wer vereinfacht, findet immer ein Körnchen Wahrheit. Natürlich kostet die erneuerbare Energie ihren Preis, weil wir einen Strukturwandel finan- zieren. Vergleicht man eine Kilowatt- stunde aus einem Windkraftwerk mit der aus einem neuen Kohlekraftwerk ohne Subventionen, ist natürlich die Windkraft preiswerter - denn der Wind ist kostenlos. Aber bei ihm muss man wiederum eine neue Infrastruktur bei- bringen, das Netzwerk verstärken und anderes mehr. In der Debatte geht da leider zurzeit vieles durcheinander. Ver- gessen wird dabei oft, dass die fossil- atomare Energieversorgung der größte Subventionsfall der Weltwirtschaftsge- schichte ist. Auf der anderen Seite steht auch fest, dass wir eine riesige Chance haben, mit dieser wirtschaftlich starken Nati- on eine Zukunftsinvestition zu tätigen. Jedes Unternehmen weiß, dass man ab und zu investieren muss, um dann in ei- nigen Jahren im Markt wieder vorne zu Unsere Wette auf die Zukunft Ein Gespräch mit Jens Mühlhaus, Energieexperte, über bisherige Erfolge der deutschen Energiepolitik und Wettbewerbsvorteile durch günstige erneuerbare Energie. FOTO: MARK MÜHLHAUS FOTO: ROLAND GEISHEIMER FOTO: MARK MÜHLHAUS sein. Das ist aktuell unsere Wette auf die Zukunft. ¢Das deutsche Erneuerba- re-Energien-Gesetz gilt als ein Meilenstein in der Historie der globalen Energiewende. Ist die deutsche Energiepolitik immer noch auf dem richtigen Weg? Der Grundpfad ist klar und der Weg nicht mehr aufzuhalten. Er führt her- aus aus der Kohle- und Atomkraft und hinein in die erneuerbaren Energien. Aber auch bei ihnen existiert der Kon- flikt zwischen Ökonomie und Ökolo- gie. Denn es ist keine Energieerzeu- gung möglich, mit der es der Natur da- nach besser geht als vorher. Es gibt also in vielen Details einen Be- darf an Nachbesserung. Orientieren wir uns beispielsweise am Pariser Kli- maschutzabkommen, dann müsste man umgehend doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen als wir es heute tun. Die Politik ist oft noch uneins und versucht, alle Lob- bygruppen zufriedenzustellen. Un- ter dem Strich geht es zu langsam, die deutsche Energiepolitik ist geprägt von Ängstlichkeit. Man traut uns Bür- gern offenbar nicht zu, unsere Energie- versorgung selbst in die Hand zu neh- men. ¢Die Energiewende in Deutschland kam von unten, von den Bürgern und kleinen Unternehmen. Ist das immer noch so? Vor zwanzig Jahren haben Pioniere So- lar- und Windanlagen gebaut, als das noch von allen bekämpft und belächelt wurde. Auch der Boom, der danach folgte, hat ja ohne die Politik stattge- funden. Die politische Wende mit dem Atomausstieg nach Fukushima pas- sierte zu einem Zeitpunkt, als die Er- neuerbaren längst boomten. Die Wen- de ist mit Sicherheit von vielen klei- nen Akteuren getrieben. Sie lebt von diesem klein-klein und widerspricht einem großen Ansatz. Heute wird al- lerdings wieder darauf geachtet, dass die großen Akteure Vorteile genießen, zum Beispiel durch Ausschreibungen. Dieser Konflikt ist strukturell noch nicht ausgefochten. Fakt ist auch: Der Durchbruch ins solare Zeitalter wird durch politische, nicht technische Faktoren verzögert. ¢Was braucht das gesamtge- sellschaftliche Projekt Ener- giewende, um erfolgreich zu sein? Jeder kann wahrnehmen, dass außer- halb der politischen Zirkel schon alle umsteigen. Es gibt Unternehmen, die ihre Investments bewusst in die Ener- gieeffizienz lenken und damit werben. Der große Schub entwickelt sich aber natürlich auf der kommunalen Ebene. Man merkt bei Freunden und Familie, dass jeder über Themen wie Elektro- mobilität oder Solaranlagen redet. Wenn der Einzelne die Problematik bewusst wahrnimmt, fallen ihm ge- nug Bereiche ein, in denen er schon im Kleinen etwas bewirken kann. Und in der gemeinsamen Summe tun wir dann etwas für ein verbessertes Welt- klima. Was es also braucht, ist die Emanzipation der Bürgerinnen und Bürger von der Politik. ¢ Jens Mühlhaus Vorstand Green City Energy AG STORYTELLING Gold-Paket Storytelling ist keine Produktwerbung, sondern redaktionell gestalteter Content, der einen inhaltlichen Mehrwert bietet. Diese Werbeform erzählt eine Geschichte. Die Integration kann textlich oder auch visuell erfolgen. Dabei liegt der Fokus immer auf Inhalt, Relevanz und Qualität. Eine Unterscheidbarkeit zum redaktionellen Content wird durch die Kennzeichnung „Gastbeitrag“ deutlich gemacht. Sponsored Content-Paket C mit 7.500 Lesern Veröffentlichung/ Verlängerung des Gastbeitrages auf der Kampagnenwebseite inkl. Verlinkung Video Sponsored Widget Print Online 1/1-Seite Sponsored Content/Gastbeitrag im passenden Themenumfeld

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Mediaplanet Verlag Deutschland GmbHwww.mediaplanet.com/de

Pappelallee 7810437 Berlin

6 WWW.SOZIALEVERANTWORTUNG.INFO

GASTBEITRAG

INSPIRATION

Regenerativen Ressourcen sichern eine zukunftsfähige Energieversorgung.

¢ Die Klimakrise ist so real wie die Ressourcenknappheit – was müssen und können wir dagegen unternehmen? Zuerst einmal ist es ein globales Thema mit unterschiedlichen Problemen, die die Menschheit lösen muss. Dummer-weise haben sie generell weniger mit der Technik als mit einer Verhaltens-änderung zu tun. Eine wichtige Rolle spielt die Energieversorgung über er-neuerbare Energien. Hinzu kommen aber auch andere Aspekte wie zum Bei-spiel die richtige Finanzierung.

¢ Welche Rolle kann Deutsch-land dabei spielen?Deutschland ist hier schon immer füh-rend gewesen. Ein paar Stichpunkte sind die Energiewende, der Wertsto� -kreislauf oder das Abfallgesetz. Teilwei-se verliert das Land aber auch den An-schluss. Die Welt bricht auf in das sola-re Zeitalter, also die Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien. Von der hat sich Deutschland vor einiger Zeit ver-abschiedet. Das ist schon erschütternd, wie hasenfüßig die deutsche Energie-politik ist.

Bei der Energieversorgung liegt die Kunst darin, unterschiedliche, komple-xe Technologien zusammenzuführen. Es reicht nicht, ein Windrad aufzustel-len. Man muss sich schon fragen, wie man den damit erzeugten Strom da-nach intelligent nutzt. Gefordert sind deshalb deutsche Ingenieurs- aber auch Organisationsleistungen. Wenn in ei-

nem so energieintensiven Land wie bei uns ein Umschwung zu erneuerbaren Energien gelingt, ist das technologisch auch eine Blaupause für andere Märkte.

Gleichzeitig entwickelt sich für die ge-samte Struktur einer Nation auch ein deutlicher Wettbewerbsvorteil, wenn man diese Energie mittel- und langfris-tig sehr günstig produzieren kann.

¢ Die erneuerbaren Energien werden oft als Preistreiber dar-gestellt. Ist das gerechtfertigt?Wer vereinfacht, findet immer ein Körnchen Wahrheit. Natürlich kostet die erneuerbare Energie ihren Preis, weil wir einen Strukturwandel fi nan-zieren. Vergleicht man eine Kilowatt-stunde aus einem Windkraftwerk mit der aus einem neuen Kohlekraftwerk ohne Subventionen, ist natürlich die Windkraft preiswerter - denn der Wind ist kostenlos. Aber bei ihm muss man wiederum eine neue Infrastruktur bei-bringen, das Netzwerk verstärken und anderes mehr. In der Debatte geht da leider zurzeit vieles durcheinander. Ver-gessen wird dabei oft, dass die fossil-atomare Energieversorgung der größte Subventionsfall der Weltwirtschaftsge-schichte ist.Auf der anderen Seite steht auch fest, dass wir eine riesige Chance haben, mit dieser wirtschaftlich starken Nati-on eine Zukunftsinvestition zu tätigen. Jedes Unternehmen weiß, dass man ab und zu investieren muss, um dann in ei-nigen Jahren im Markt wieder vorne zu

Unsere Wette auf die ZukunftEin Gespräch mit Jens Mühlhaus, Energieexperte, über bisherige Erfolge der deutschen Energiepolitik und Wettbewerbsvorteile durch günstige erneuerbare Energie.

FOTO: MARK MÜHLHAUS

FOTO: ROLAND GEISHEIMER

FOTO: MARK MÜHLHAUS

sein. Das ist aktuell unsere Wette auf die Zukunft.

¢ Das deutsche Erneuerba-re-Energien-Gesetz gilt als ein Meilenstein in der Historie der globalen Energiewende. Ist die deutsche Energiepolitik immer noch auf dem richtigen Weg?Der Grundpfad ist klar und der Weg nicht mehr aufzuhalten. Er führt her-aus aus der Kohle- und Atomkraft und hinein in die erneuerbaren Energien. Aber auch bei ihnen existiert der Kon-fl ikt zwischen Ökonomie und Ökolo-gie. Denn es ist keine Energieerzeu-gung möglich, mit der es der Natur da-nach besser geht als vorher.

Es gibt also in vielen Details einen Be-darf an Nachbesserung. Orientieren wir uns beispielsweise am Pariser Kli-maschutzabkommen, dann müsste man umgehend doppelt so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen als wir es heute tun. Die Politik ist oft noch uneins und versucht, alle Lob-bygruppen zufriedenzustellen. Un-ter dem Strich geht es zu langsam, die deutsche Energiepolitik ist geprägt von Ängstlichkeit. Man traut uns Bür-gern o� enbar nicht zu, unsere Energie-versorgung selbst in die Hand zu neh-men.

¢ Die Energiewende in Deutschland kam von unten, von den Bürgern und kleinen Unternehmen. Ist das immer noch so?Vor zwanzig Jahren haben Pioniere So-lar- und Windanlagen gebaut, als das noch von allen bekämpft und belächelt

wurde. Auch der Boom, der danach folgte, hat ja ohne die Politik stattge-funden. Die politische Wende mit dem Atomausstieg nach Fukushima pas-sierte zu einem Zeitpunkt, als die Er-neuerbaren längst boomten. Die Wen-de ist mit Sicherheit von vielen klei-nen Akteuren getrieben. Sie lebt von diesem klein-klein und widerspricht einem großen Ansatz. Heute wird al-lerdings wieder darauf geachtet, dass die großen Akteure Vorteile genießen, zum Beispiel durch Ausschreibungen. Dieser Konfl ikt ist strukturell noch nicht ausgefochten. Fakt ist auch: Der Durchbruch ins solare Zeitalter wird durch politische, nicht technische Faktoren verzögert.

¢ Was braucht das gesamtge-sellschaftliche Projekt Ener-giewende, um erfolgreich zu sein?Jeder kann wahrnehmen, dass außer-halb der politischen Zirkel schon alle umsteigen. Es gibt Unternehmen, die ihre Investments bewusst in die Ener-giee� zienz lenken und damit werben. Der große Schub entwickelt sich aber natürlich auf der kommunalen Ebene. Man merkt bei Freunden und Familie, dass jeder über Themen wie Elektro-mobilität oder Solaranlagen redet.

Wenn der Einzelne die Problematik bewusst wahrnimmt, fallen ihm ge-nug Bereiche ein, in denen er schon im Kleinen etwas bewirken kann. Und in der gemeinsamen Summe tun wir dann etwas für ein verbessertes Welt-klima. Was es also braucht, ist die Emanzipation der Bürgerinnen und Bürger von der Politik. ¢

Jens Mühlhaus Vorstand Green City Energy AG

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Für Modedesignerin Ina Budde (27) steht das Produzieren „unendlicher“ Mode im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Was das ist und wie die Berlinerin mit ihrem Unternehmen Design for Circularity andere Marken motiviert, Kleidung zu realisieren, die den Zeitgeist tri� t, erklärt sie hier.

Redaktion, Sebastian Reuther, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.

¢ Wie wirkt sich unser Ver-halten in puncto Kleidung und Mode auf unsere Umwelt aus?Die Modeindustrie treibt den Kon-sum in die Höhe. Sie beansprucht blind endliche Ressourcen, bietet aber kaum qualitätserhaltende Lösungen für ausrangierte Textilien. Dadurch produziert sie Unmengen von Abfall, der allein innerhalb der letzten zehn Jahre um mehr als 40 Prozent anstieg.

¢ Sie entwickeln Recycling-mode: Darunter verstehen viele gebrauchte Kleidung, die wiederverwertet wird.Mit Design for Circularity gehen wir weiter. Wir erscha� en Produkte, die für das Wiederverwenden und Re-cycling designt sind. Jedes der lang-lebigen Kleidungsstücke dient nach Wiederverwendung am Ende seines Produktlebens als Ressource für Neu-

es. Die Textilien sind entweder biode-gradable und werden durch Kompos-tierung als Nährsto� in den biologi-schen Kreislauf zurückgeführt. Oder sie sind recyclable und werden durch qualitätserhaltendes Closed-Loop-Re-cycling zu neuen Textilfasern regene-riert. Das bedeutet: null Prozent Ab-fall und null Prozent neue Ressourcen bei sortenreiner Materialwahl mit ge-sunden Inhaltssto� en. So wird der Wert des Materials voll ausgeschöpft und bleibt unendlich erhalten.

¢ Wodurch finden Sie geeig-nete Partner?Seit 2015 setze ich mit Design for Cir-cularity – einer nachhaltigen Design-Consultancy – kreislau� ähige Pro-dukte und Systeme zusammen mit Modelabels um. Hierfür entwickelte ich die Extended-Closed-Loop-Platt-form: Sie vernetzt Labels und Desig-

ner mit ihren Kunden und den Recy-clingfi rmen, um die Rückholung und das Recycling zu organisieren. In je-des Kleidungsstück integrieren wir einen Code, der zu einer produktspe-zifi schen Webseite führt. Diese verrät den Kunden alles über den nachhalti-gen Lebensweg des Produktes. Dem Recycler ermöglicht es, das Material zu identifi zieren, um hochwertiges Recycling zu neuen Textilfasern zu gewährleisten. Weitere Partner sind eingeladen, Teil unserer Plattform zu werden – für Vernetzung und Trans-parenz in einer zirkulären Zukunft der Mode.

¢ Was inspirierte Sie, grüne Mode zu kreieren?Meine Motivation entspringt meiner Perspektive als Designerin: Meine Lei-denschaft für Design liegt im Erschaf-fen von ästhetischer und funktiona-

ler Qualität für gesunde Mode mit un-endlichem Wert. Erschreckenderweise musste ich feststellen, dass ich für ei-ne Industrie designe, die es kaum zu-lässt, langlebige Qualität zu nutzen und den Wert zu erhalten. Inspiriert vom „Cradle to Cradle “-Prinzip ist in

meinen Augen die einzig richtige Lö-sung, direkt am Ursprung anzusetzen. „Cradle to Cradle“ heißt, das Design von Produkten und Systemen von An-fang an für das Wiederverwenden und -verwerten zu gestalten, damit erst gar kein Müll entsteht. ¢

¢ Wie ist es um unsere Erde bestellt – gehen wir unter im Müll?Man kann mit Sicherheit sagen, dass wir ein weltweites Müllproblem ha-

ben, mit dem wir auf Dauer umgehen müssen, wollen wir nicht im Müll un-tergehen. TerraCycle war zusammen mit anderen Firmen aktiver Teilneh-mer in der Ellen-MacArthur-Foun-

dation-Studie The New Plastics Eco-nomy, in der der aktuelle weltweite Verbrauch von Plastikverpackungen untersucht wurde. Allein die aktuellen Zahlen für Plastikverpackungen, ohne andere Abfallarten zu berücksichtigen, sind enorm: Circa 78 Millionen Tonnen Plastikverpackungen pro Jahr werden produziert, von denen zurzeit welt-weit ungefähr 40 Prozent auf Müllhal-den und 32 Prozent im Meer landen, und nur magere zehn Prozent dieser Materialien werden wieder eingesam-melt und tatsächlich wiederverwer-tet. TerraCycle arbeitet zusammen mit den Herstellern an Lösungen für dieses Problem, indem wir den Anteil der re-cycelten Materialien erhöhen und so die Recyclingraten für Plastikabfälle steigern, idealerweise irgendwann auf 100 Prozent.

¢ Was ist das Besondere daran, ein „grüner Gründer“ zu sein? Was unterscheidet TerraCycle von klassischen Unternehmen?Im Unterschied zu klassischen Unter-nehmen, die eine Geschäftsidee ha-ben und dann Umweltaspekte und Nachhaltigkeit (hoffentlich) in ei-nem zweiten Schritt in ihr Geschäfts-modell quasi im Nachgang integrie-ren, ist TerraCycle aus einer Umwelt-idee heraus entstanden. Gestartet ist das Unternehmen als Firma für Bio-Pfl anzendünger, gewonnen aus den Abfällen der Kantine der Princeton University. Statt den Dünger in teu-re, neue Behälter zu füllen, nutzte ich

als günstige Alternative gebrauch-te Coca-Cola-Flaschen. Ich hatte al-so ein Produkt, das aus Abfall gewon-nen wurde und in Abfall verpackt wurde. Aus diesen Anfängen entstand die Idee, nach dem Vorbild der Natur das Konzept von Abfall abzuscha� en. Denn Abfall gibt es eigentlich nicht. Von da an beschritt das Unterneh-men zunehmend neue Wege, um Lö-sungen für Abfallprodukte zu fi nden, die kaum wiederzuverwerten waren. Bei diesem Modell sind wir geblieben und wir arbeiten auch noch heute fast ausschließlich mit schwer-recycel-baren Abfällen, die andere Entsorger aus Kostengründen ablehnen. Dazu arbeiten wir auf der einen Seite eng mit den Herstellerfirmen zusam-men, für deren Verpackungen wir Recyclinglösungen fi nden, um ihren Müll zu 100 Prozent zu recyceln. Auf der anderen Seite arbeiten wir mit Recyclingpartnern, für die wir Pro-zesse entwickeln und die diese dann selbstständig umsetzen.

¢ Was verstehen Sie unter einem nachhaltigen Geschäftsmodell?Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sollte nicht nur auf reine und kurzfris-tige Gewinnmaximierung ausgerich-tet sein, sondern sollte Langzeitpers-pektiven im Auge haben. Ich fi nde es dafür wichtig, dass die Firma einen Zweck hat, auf den sie sich dann im Geschäftsmodell konzentriert. Ter-raCycle ist aus einer Nachhaltigkeit-sidee entstanden und das Konzept

„Abfall abscha� en“ ist der Kern un-seres Geschäftsmodells. Obwohl wir als Unternehmen fi nanziell am Markt bestehen müssen, steht bei uns das Umweltengagement im Vordergrund. Wir reinvestieren fast den komplet-ten Gewinn wieder, um unsere Pro-gramme weiter ausbauen zu können.

¢ Haben Sie eigentlich ein finanzielles Interesse daran, dass sich an unserer heutigen Konsum- und Wegwerfgesell-schaft nicht viel ändert, damit Ihnen die Aufträge nicht aus-gehen?Diese Frage höre ich oft. Wir verdienen im Moment tatsächlich unser Geld damit, Dinge zu recyceln, die im Sinne des Umweltschutzes idealerweise gar nicht erst produziert werden sollten. TerraCycle ist als eine Antwort auf die Probleme unserer heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft entstanden, um umweltverträglichere Lösungen für verbrauchte Plastikverpackun-gen und -güter zu fi nden. Wenn diese Mengen an Plastikmüll schon produ-ziert werden, dann lasst uns wenigs-tens dafür sorgen, dass die gebrauch-ten Materialien im Kreislauf bleiben und nicht auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Aber es wäre natürlich schöner, wenn wir erst gar nicht ge-braucht würden, und wir würden uns freuen, wenn unsere Dienstleistun-gen eines Tages überfl üssig würden. Dann werden wir unsere Energien in andere sinnvolle und hilfreiche Pro-jekte stecken. ¢

Schick. Nachhaltig. Vernetzt.Mode mit unendlichem Wert

Abfall abscha� en

Redaktion, Swantje Puin

Tom Szaky (34), Jungunternehmer und Gründer von TerraCycle, im Interview.

INSPIRATION

Tom Skazy sammelt „Nicht-Recycelbares“ und recycelt es trotzdem.

Ina Budde kreiert nachhaltige Mode mit Weitblick. FOTO: INA BUDDE

FOTO

: TER

RAC

YCLE

GASTBEITRAG

STORYTELLING Silber-PaketStorytelling ist keine Produktwerbung, sondern redaktionell gestalteter Content, der einen inhaltlichen Mehrwert bietet. Diese Werbeform erzählt eine Geschichte. Die Integration kann textlich oder auch visuell erfolgen. Dabei liegt der Fokus immer auf Inhalt, Relevanz und Qualität. Eine Unterscheidbarkeit zum redaktionellen Content

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Auch Bodenbelagsherstellerkönnen den Übergang zu einer geschlossenen Kreis-laufwirtschaft umsetzen. Vor welche Herausforderungen stellt dies einen der Pioniere der Branche, der seit mehr als hundert Jahren im Geschäft ist? Das neue Mantra der Designer und Produktentwickler lautet: die perfekte Balance finden. Zwischen intelligen-tem, ästhetischem und öko-effektivem Produktdesign.

In einer Welt, die mit Ressourcen-knappheit, dem Klimawandel und einer wachsenden Bevölkerungs-zahl zu kämpfen hat, ist es uns wichtig, einen Paradigmenwech-sel in der Denkweise einzuleiten, wie Produkte konzipiert werden, was in ihnen steckt und was nach dem Gebrauch mit ihnen passiert.

Ein großer Teil der Tarkett Linole-um- und Holzböden sind nach den Cradle-to-Cradle® Prinzipien zer-tifiziert. Dafür mussten wir eine weite Brandbreite an Kriterien er-füllen: die Verwendung gesunder und positiv bewerteter Materiali-en zum Beispiel im Hinblick auf VOC-Emissionen und die Wieder-verwertbarkeit des Materials. Au-ßerdem wurden der Verbrauch von Rohmaterialien, Energie und Was-ser während der Produktion sowie das CO2-Management optimiert.

Die Mitarbeiter in diesen Prozess einzubinden, ist enorm wichtig. Überhaupt fordert die Cradle to Cr-adle® Philosophie viel Solidarität, Transparenz und Engagement von Herstellern, Lieferanten und Ver-brauchern gleichermaßen, darauf weist auch Prof. Dr. Braungart hin, einer der Mitbegründer des Cradle-to Cradle® Designkonzeptes.

Unsere Böden werden heu-te so konzipiert, dass sie das Rohmaterial von morgen liefern. Wir ver-wenden recycelte Mate-rialien aus unseren ei-genen Werken und re-cyceln Materialien aus anderen Industrien. Ei-ne Schlüsselrolle in unse-rem Kreislaufmodell spielt ein Rücknahmeprogramm für Verlegereste und gebrauchte Bodenbeläge.

Massive Auswirkungen auf jeden Einzelnen hat die Qualität der In-nenraumluft. Der Mensch ver-bringt im Durchschnitt mehr als 90 Prozent seiner Lebenszeit in ge-schlossenen Räumen. Eine hohe Belastung mit flüchtigen organi-schen Verbindungen (VOC’s) kann das Auftreten von Asthma und Al-lergien fördern. Wir stellen daher

nur noch Böden her, deren VOC-Emissionen um das

10 bis 100-fache unter den strengsten Normen weltweit liegen. Ein weiterer Schritt war es, nur noch phthalatfreie

Weichmacher an allen europäischen und nord-

amerikanischen Produk-tionsstätten für PVC Böden

einzusetzen.

Dass eine homogene Bodenbe-lagskonstruktion möglich ist, die in Krankenhäusern, Senioren-heimen und Schulen eingesetzt werden kann, also extrem her-ausfordernden Bereichen, den-noch ohne PVC und Weichma-cher produziert wird und gleich-zeitig gut aussieht, welcher Architekt hätte das noch vor kurzem gedacht? Auch dahin hat uns unsere Cradle-to-Cradle® Reise geführt. ¢

¢ Was entgegnen Sie Men-schen, die genervt von sol-chen Themen sind und ihr Leben einfach nur genie-ßen wollen? Genuss ist eine schöne Sache, doch auf Kosten anderer be-kommt das schnell einen bitte-ren Beigeschmack. Ich versuche, allen Menschen offen zu begeg-nen, würde ihnen jedoch klarma-chen, dass sie auch die Verantwor-tung für ihr Handeln tragen müs-sen – nicht nur für sich, sondern für die ganze Welt. Niemand kann sich vor der Welt drücken und jede

Handlung hat einen Effekt auf al-le, auch ein Nichtrecycling schlägt Wellen. Leider verheerende.

¢ Wie leben Sie Ihre Über-zeugungen im Alltag?Es fängt im Kleinen an. Ich hebe beispielsweise den Müll auf, der bei uns auf der Straße liegt. Darü-ber könnte ich mich stundenlang aufregen: Wer schmeißt seinen Müll in die Natur? Was hat er sich dabei gedacht? Wahrscheinlich hat er gar nicht gedacht, denn wer so etwas absichtlich macht, dem ist nicht mehr zu helfen.

Auf unserem Hof heize ich mit Pellets, habe Solarzellen auf dem Dach und versuche so, ökologisch zu leben. Strom und Wasser spa-ren, wo es geht, und recyceln sind selbstverständlich. Ich lebe vege-tarisch, meistens sogar vegan.

¢ Sie wurden bei den dies-jährigen GreenTec Awards, Europas größtem Umwelt-preis, mit dem Sonderpreis „Music“ ausgezeichnet. Was bedeutet diese Aus-zeichnung für Sie?Natürlich freue ich mich, wenn ich einen Preis bekomme. Doch ich engagiere mich nicht, um Preise zu bekommen. Meine Intention ist das Nutzen meiner Popularität, um Leute wach zu rütteln.

¢ Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?„Paul“ hat mich beispielswei-se sehr beeindruckt. Paul ist ein Wasserrucksack, also eine tragba-re Wasserfiltereinheit, der in Not- und Katastrophensituationen zum Einsatz kommt. Dort kann er aus Wasser, welches ja häufig kontaminiert ist, sauberes Was-ser machen und zum Überleben von Menschen beitragen. Das hat mich sehr begeistert.

Zudem haben mich die Menschen, die ich bei der Veranstaltung ken-nengelernt habe, sehr berührt. ¢

Umweltfreundlichkeit, Äs-thetik und Funktionalität

miteinander in Einklang zu bringen ist ein herausfor-

dernder Balanceakt.

Tilo Höbel, General Manager der Tarkett Holding GmbH, Frankenthal

Thomas D ist nicht nur Mitglied der Fantastischen Vier, sondern unter anderem auch Moderator der Sendung „Wissen vor acht – Natur“. FOTO: BORIS BREUER

Lesen Sie das ganze Interview auf: sozialeverantwortung.info

Die Trennung der Rohstoffe durch Haus-halte ist ein guter Anfang, aber nur die Spitze des Eisbergs. Rücknahmesyste-me für die Wiederverwendung von Roh-stoffen sind oft nur im Haushalt bekannt: Gelber Sack und das Sammeln von Glas und Papier. Die Trennung und Rücknahme der Rohstoffe im Baubereich ist kompli-zierter aber viel notwendiger. 40 Prozent des weltweiten Ressourcenverbrauchs und 54 Prozent des Abfallaufkommen in Deutschland werden durch den Bausek-tor verursacht. Für viele Betriebe der Bau-stoffindustrie ist die Beschaffung von Rohstoffen mittlerweile drängender als das Jahrhundertthema Energie.

Wenn Gebäude als Materialbanken verstanden werden, bieten sie eine große Chance, die gespei-cherten Rohstoffe wie Eisen, Stahl, Kupfer, Alu-minium, Holz und Beton effektiv zu nutzen. Al-lerdings bestehen Baustoffe, wie Stahl häufig aus Gemischen mit Kupfer, Molybdän, Nickel, Chrom und Vanadium. Da diese Metalle kaum voneinan-der zu trennen sind, um sie sortenrein zurück-zugewinnen, findet statt des Recyclings oft das Downcycling des Baustahls statt. Um Materiali-en hochqualitativ wiederverwerten zu können, muss daher schon beim Produktdesign an der Zer-legbarkeit des Produktes und der Materialreinheit der Produktteile, also an deren Qualität, gearbei-tet werden. Cradle to Cradle (C2C) ist ein Designkonzept für die Gestaltung von öko-effektiven und gesunden Produkten, deren Materialien in unendlichen, ge-schlossenen Kreisläufen zirkulieren und den Ab-fallbegriff somit überflüssig machen. Im Bausek-tor bietet sich der Einsatz des Designkonzepts besonders an. Nach diesem Konzept zertifizierte Baumaterialien ermöglichen die Nutzung von Ge-bäuden als temporäre Material- oder Rohstoffla-ger: Ein Zwischenlager für Nährstoffe. Fenster, Fassaden, Solaranlagen, Bodenbeläge und Metalle werden somit zu Dienstleistungen.

Die Cradle to Cradle-Ausstellung auf der diesjäh-rigen Architektur-Biennale in Venedig mit dem Thema „Celebrating our Human Footprint: A Buil-ding like a Tree – A City like a Forest“ zeigt, dass Bauwerke wie Bäume gestaltet werden können. Statt weniger schlecht zu werden oder unseren menschlichen Fußabdruck zu reduzieren, ist es möglich, Gebäude zu kreieren, die nützlich für den Menschen und die Natur sind. Ein C2C-Gebäude bietet einen Mehrwert für alle Beteiligten. Für Bewohner werden gesunde und lebenswerte Wohnräume mit hervorragender Innenraumluftqualität geschaffen. Bauherren investieren nicht mehr nur in Büro- oder Wohn-raum, sondern auch in Rohstoffe. Das Investi-tionsrisiko sinkt und der Wert der Immobilie wird durch die zusätzliche Nutzung als Materi-allager erhöht. Gebäude fördern aktiv lokale Bio-diversität und erhöhen die Lebensqualität mit viel Sonnenlicht, Frischluft und Grünflächen. So können wir unseren positiven menschlichen Fußabdruck wirklich feiern.¢

Prof. Dr. Michael BraungartGeschäftsführer EPEA Internationale

Umweltforschung GmbH

Redaktion, Michael Braungart

Häuser wie Bäume – Städte wie Wälder

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