streit um die quantenwelteinstein „spukhafte fernwirkun-gen“ nannte. er konnte oder wollte nicht...
TRANSCRIPT
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September 2021
Permafrost: Was passiert,wenn es weiter taut?
Displays: Wie sie die Umwelt weniger belasten
Mond Europa: Vulkane und Leben unter dem Eis?
Die Ozeane als Energiequelle, Rohstoff-lagerstätte – und als Müllkippe
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Griff nach dem Meer
IM FOKUS
Tiergifte in der
Medizin
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7 2021 bild der wissenschaft | 1
Juli 2021
Rätsel der Evolution: Woher stammt der moderne Mensch?
Umwelt-DNA: Was die Gen-Spuren im Meer verraten
Digitales Bauen: Wie feine Fasern zu Fassaden werden
Ist die Realität reine Illusion?
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Streit um die Quantenwelt
Wissenschaft in Bestform
1231
4AJ
IhrGeschenk!
und es bewegt sich doch. In unserer
Maiausgabe mit dem Titel „Deutschland
klimafest machen“ konnten Sie ein
Interview mit Prof. Frank A. Ewert vom
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschafts-
forschung (ZALF) in Münche-
berg lesen. Darin beklagte
er, dass die wegen des
Klimawandels notwendi-
ge Transformation noch
zu schwerfällig verlaufe.
Politik und Landwirt-
schaft müssten schneller
reagieren.
Acht Wochen später erreichte
uns die Nachricht über den Start
eines Projekts namens MACSUR SciPol –
eine bislang fehlende Schnittstelle zwi-
schen Politik und Wissenschaft für den
Sektor Landwirtschaft und Ernährung
auf europäischer Ebene. Das ZALF koor-
diniert dabei zehn Wissenschaftsein-
richtungen aus acht Ländern. Es sollen
konkrete Fragen aus der Politik aufge-
griffen und beantwortet werden, damit
es besser vorwärts geht. Wenn das nicht
hoffnungsvoll stimmt!
Auch persönlich engagieren
sich Wissenschaftler zu-
nehmend, um über den
Klimawandel und ihre
Erkenntnisse darüber
aufzuklären. Zwei von
ihnen lernen Sie in die-
sem Heft kennen: die Geo-
wissenschaftler Guido Grosse
und Maren Jenrich. Beide forschen
am Alfred-Wegener-Institut Potsdam
über den Permafrost. Ich wünsche
Ihnen eine anregende Lektüre.
Liebe Leserinnen und Leser,
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Ich gehöre zu den typischen Landratten,
die nur gelegentlich im Urlaub das
Meer zu Gesicht bekommen. Umso ein-
drucksvoller ist es dann für mich. Im
Rauschen der Brandung finde ich
Erholung und Inspiration. Doch das
Meer hat noch einiges mehr zu bieten.
Und dabei denke ich nicht nur an
Fische und Muscheln.
Die Weltmeere speichern
auch gewaltige Mengen
an Energie. Sie verbirgt
sich in der ständigen
Bewegung der Wasser-
massen – in Wellen und
Strömungen, die durch
den Wind und die Gezeiten
angetrieben werden. Nur in be-
scheidenen Anfängen wird diese Ener-
gie bislang genutzt. Doch nun sind nach
ersten kleinen Prototypen von Wellen-
oder Strömungskraftwerken viel größe-
re Anlagen geplant. Welches Potenzial
an regenerativer Energie dies hat – aber
auch, welche Hürden es noch zu über-
winden gibt –, das schildert unser Autor
Rainer Kurlemann in unserer Titelstre-
cke ab Seite 14. Doch Energie ist nicht
alles. Auch Rohstoffe sind in den Tiefen
der Ozeane verborgen. Ein Beispiel sind
Manganknollen, die etwa im Pazifik
auf riesigen Arealen am Meeresgrund
liegen. Die Brocken enthalten neben
Mangan auch Metalle wie Kupfer, Ko-
balt und Lithium – von der Industrie
sehr begehrte Stoffe. Noch hat der Berg-
bau im Meer nicht begonnen.
Doch erste Lizenzen sind
längst vergeben, und vie-
le Länder haben ihre
Claims bereits abge-
steckt. Was kommt
dann auf die Ozeane zu?
Drohen weitere Umwelt-
schäden – oder machen
wir es diesmal besser?
Wie sehr die maritimen Ökosys-
teme schon in Gefahr sind, zeigt der
Blick auf den Plastikmüll, der die Meere
inzwischen zur größten Müllhalde der
Erde gemacht hat. Hartmut Netz berich-
tet ab Seite 20 darüber. Ich hoffe sehr,
dass die Technik helfen kann, zumin-
dest einen Teil des Kunststoff-Unrats
dort wieder herauszuholen. Doch lesen
Sie selbst.
Ralf ButscherRedakteur für Technik und Kommunikation
Andrea Stegemann Chefredakteurin
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TECHNIK ZUKUNFT
Titelthema
Griff nach dem Meer
14 Die Kraft der WellenAus der Energie des Meeres kann viel elektrischer Strom entstehen
20 Hilfe für das Plastik-MeerIn den Weltmeeren häuft sich immer mehr Plastikmüll an. Forscher entwickeln Methoden, um ihn wieder zu entfernen
26 Erzrausch am MeeresgrundBald könnte der Tiefseebergbau beginnen. Doch was bedeutet das für die Ökosysteme?
30 Sabine Hossenfelders StichprobenMaschinen, die Gedanken lesen
32 Die Umwelt auf dem SchirmNeue Techniken für Bau, Betrieb und Entsorgung von Displays
WISSEN WELT
38 Die Science BustersKünstlicher Intelligenzbolzen
40 Jetzt tautʼsDer Permafrost schwindet. Das hat fatale Folgen, gewährt aber auch aufschlussreiche Einblicke in die Vergangenheit
46 „Die Zeit läuft uns davon“Zwei aufrüttelnde Interviews mit Geowissenschaftlern
50 Feuer und Eis auf EuropaKönnte der Jupitermond Leben beherbergen?
54 Helium-Regen und ausgefranster KernDas Innere der Riesenplaneten
56 Sternentod der besonderen ArtEin exotischer Supernova-Typ
60 Testfall SonnensystemSerie „Experimente für Einstein“, Teil 8
Inhalt
32Bildschirme gehen verschwenderisch mit elektrischer Energie um, und nach dem Gebrauch landen sie im Elek-tronikschrott. Doch es gibt inzwischen eine Reihe techni-scher Ansätze, um Displays „grüner“ zu machen.
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Der tauende Permafrost jenseits des nördlichen Polar-kreises sorgt für schwere Schäden in vielen arktischen Siedlungen. Aber die Thermokarst-Krater sind auch Fenster in die ferne irdische Vergangenheit.
9 2021 bild der wissenschaft | 5
LEBEN MENSCH
IM FOKUS 74 Die Suche nach dem heilsamen Gift
Forscher vermuten in vielen Tiergiften medizinisch nutzbare Substanzen
80 Toxine als MedikamenteDer Weg von einer Wirkungsanalyse bis zur therapeutischen Anwendung ist lang
86 Die ForschperspektiveKreative Kesselflicker
88 Ein Stups in die richtige RichtungPsychologen haben eine neue Methode entwickelt, um Selbstdisziplin zu trainieren
Standards
3 Editorial
6 Das Bild der Wissenschaft
8 Magazin
58 Deutschland-Karte: Schrumpfende Städte
66 Das glaube ich nicht! Die Rettung der Welt
72 Leserforum: Ihre Meinung war gefragt
73 Phänomenal: Warum wir alle strahlen
92 Auslese: Neue Wissensbücher
94 Cogito: Das Rätsel für Clevere
96 Statistik: Aktiensparen in Deutschland
97 Vorschau und Impressum
98 Update: Steinzeitpils vom Bodensee
37 Albert Einstein und sein Erbe Online-Vortragsabend am 24. August 2021
49 Intelligenz im Kosmos Seminar am 25. und 26. November 2021 mit bdw-Redakteur Rüdiger Vaas
Veranstaltungen
50Jupiters Gezeiten-kräfte heizen seinen Trabanten Europa auf. Unter der Eis-kruste des Mondes liegt ein globaler Ozean. Und Unter-wasservulkane könnten mitverant-wortlich sein für ominöse Dampfwol-ken über Europa.
12Die Weltmeere stecken voller Energie und Rohstoffe. For-scher und Ingenieure machen sich daran, diesen Schatz zu he-ben. Welchen Nutzen bringt das? Und wel-che Risiken drohen? Ein großes Problem ist auch der Plastik-müll im Meer. Unser Titelbild zeigt den Test eines Prototypen des Projekts „The Ocean Cleanup“.
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74 Tiergifte enthalten vielfältige Wirkstoffe, die medizinisch nutzbar sind. Nun haben Wissenschaftler eine Toxin-Biblio-thek mit über 30 000 Gift- und Gewebeproben zusammen-gestellt, um die Medizinforschung zu unterstützen.
Unser Portal:
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Das Bild der Wissenschaft
Am Anfang des LebensEinem internationalen Forscherteam ist es gelungen, menschliche Embryonen-Vorläufer herzustellen – in der Petrischale und ohne künstliche Befruchtung. Die Wissenschaftler haben unter der Leitung von Jose Polo von der Monash University in Melbourne, Austra-lien, Haut zellen umprogrammiert und so Zellbälle gezüchtet, die Blastozysten ähneln, sogenannte induzierte Blastoide. Im Bild zu sehen sind drei Reihen solcher eingefärbter iBlastoide aus unterschiedlicher Perspektive. Eine Blastozyste entsteht bei einer natürlichen Befruchtung nach rund fünf Tagen und nistet sich ein paar Tage später in der Gebärmutter-schleimhaut ein. Sie besteht aus etwa 200 embryonalen Zellen. Mithilfe der iBlastoide können Wissenschaftler die Anfänge des menschlichen Lebens besser erforschen. Dazu gehört auch die Suche nach der Ursache sehr früher Fehlgeburten. Bislang werden dafür menschliche Blastozysten genutzt, die bei einer künstlichen Befruchtung nicht ver-wendet wurden.