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Studie Start-up Deutschland Die deutsche Gründungslandschaft im internationalen Vergleich – Best Practices und Handlungsempfehlungen

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Page 1: Studie Start-up Deutschland650/86651/A4_Startup_Web.pdfder vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse Stimmen aus der „Szene“ zu Wort kommen lassen. Dafür haben wir Jennifer Miksch

Studie

Start-up DeutschlandDie deutsche Gründungslandschaft im internationalen Vergleich –Best Practices und Handlungsempfehlungen

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Impressum

HerausgeberFriedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitKarl-Marx-Straße 214482 Potsdam-Babelsberg

/freiheit.org/FriedrichNaumannStiftungFreiheit/FNFreiheit

RedaktionLiberales Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

AutorinJennifer Miksch

ProduktionCOMDOK GmbH, Büro Berlin

Titelfotoistockphoto.com

KontaktTelefon: 03 31.70 19-0Telefax: 03 31.70 19-1 88E-Mail: [email protected]

Diese Publikation ist kostenfrei zu beziehen.Der Weiterverkauf ist untersagt.

Stand Januar 2017

Start-up Deutschland – so der Titel der vorliegenden Studie, die das Liberale Institut der Friedrich-Nau-mann-Stiftung für die Freiheit zum Thema Entrepreneurship in Auftrag gegeben hat. Entrepreneurship – das ist die neudeutsche Umschreibung für Gründergeist, Gründungsgeschehen oder auch Gründerkultur. Schon die Auswahl dieser Begrifflichkeiten macht deutlich, wie vielschichtig die Frage nach den besten Bedingungen für Innovation ist. Da geht es um harte Faktoren wie Regulierungsbedingungen und steuerliche Vorgaben. Und es geht um weiche Faktoren wie interessante Städte und eine offene Gesell-schaft – nicht nur für junge Gründer.

Welche Faktoren für ein erfolgreiches Gründungsgeschehen wichtig sind, wird durch zahlreiche Studien untersucht. Erst im November 2016 hat die HHL Leipzig Graduate School of Management eine umfang-reiche Studie1 zum Gründungsgeschehen in Deutschland vorgelegt. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Zahl der Gründungen gehe zurück, es fehle an einer Kultur des Scheiterns, die Gesellschaft schätze Gründer nicht genug wert, Wagniskapital sei nicht ausreichend vorhanden. Wir wollten auf der Grundlage der vorliegenden wissenschaftlichen Ergebnisse Stimmen aus der „Szene“ zu Wort kommen lassen. Dafür haben wir Jennifer Miksch gebeten, mit ganz unterschiedlichen Experten über deren persönliche Sicht zu sprechen. Wir lassen diese Stimmen ungefiltert zu Wort kommen.

Viel Spaß bei der Lektüre unserer Studie „aus dem Maschinenraum“.

„Innovation, Kreativität und Entrepreneurship sind die Basis für die gegenwärtige und zukünftige Vitalität von Städten.“ Hallie Applebaum

Innovationsexpertin,Weltbank

Vorwort

Annett WitteLeiterin Liberales Institut

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4 - 5

Einführung

Entrepreneurship verändert die wirtschaftliche Landschaft: besonders durch junge Start-up-Unterneh-men mit einem hohen Innovationslevel und schnellem Wachstum bei Umsatz, investiertem Kapital und Anzahl der Mitarbeiter. Weder der Begriff „Entrepreneurship“ noch der Begriff „Start-up-Unternehmen“ sind an irgendeiner Stelle einheitlich definiert. Häufig steht Entrepreneurship für unkonventionelle Pro-zesse und niedrige Hierarchieebenen innerhalb des Unternehmens; für eine Kultur des engagierten und dem Unternehmen tief verbundenen Arbeitens. Gemeint sind an dieser Stelle keine Großraumbüros und langen Arbeitstage (obwohl auch das an vielen Stellen zum Arbeitsalltag in jungen Unternehmen gehört), sondern eine Arbeitskultur, die in vielen Bereichen auf Zusammenarbeit und innovative Produktivität setzt.2

Unternehmensgründungen fördern massiv die Entstehung neuer Arbeitsplätze, und das nicht nur für Arbeitnehmer mit gehobenem Bildungsabschluss: In New York beispielsweise erforderten beinahe die Hälfte der durch Start-ups geschaffenen Stellen keinen Bachelorabschluss.3

Deutschland könnte ein bedeutender Standort für Start-ups sein: eine starke Volkswirtschaft, ein eta-blierter europäischer Absatzmarkt, ein Mittelstand, der über Jahrzehnte hinweg durch Innovationen glänzte, das Bankensystem, welches traditionell deutsche Unternehmensgründungen finanzierte, ein stabiles Rechtssystem und eine sichere geopolitische Lage. Der Status quo ist jedoch ein anderer: Das renommierte Compass Ranking globaler Start-up-Ökosysteme sah im Jahr 2015 Berlin auf Platz 9 von insgesamt 20. Keine weitere deutsche Stadt wird im Ranking überhaupt genannt. Deutlich schneller in der Aufholjagd ist hier Asien. Die Welt stellt sich strategisch auf, und Deutschland darf nicht zurückbleiben.

Global Startup Ecosystem Ranking 2015

Silicon Valley

New York

Los AngelesBoston

Tel AvivLondon

Chicago

Seattle

BerlinSingapur

1

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1Start-up DeutschlandDie deutsche Gründungslandschaft im internationalen Vergleich –Best Practices und Handlungsempfehlungen

Einführung 5

Wirtschaftspolitik 1.0: 8Wo ist der politische Weitblick?

Demografie – Eine alternde Gesellschaft 10

Fragmentierte Wirtschaftsgeografie 16

Wenig Risikokapital 18

1

2

3

4

5

„Deutschland braucht in der Politik und in der Wirtschaft Gründergeist. Im Status quo können wir uns nicht einrichten. Die Politik sollte den Rahmen für eine lebendige Gründerkultur schaffen, die Menschen ermutigt, mit eigenen Ideen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.“

Christian LindnerBundesvorsitzender

der FDP

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Wolfgang GründingerReferent Digitale Trans-

formation, BVDW

Konservative Industrielandschaft: Der Erfolg von gestern ist kein Patentrezept für morgenDie deutsche Industrie bietet in vielen Bereichen „Hidden Champions“: unbekannte Weltmarktführer. Das klingt gut, das schafft Selbstbewusstsein, gibt jedoch leider auch ein überholtes Sicherheitsgefühl, denn mit fortschreitender globaler Digitalisierung wächst der Wettbewerbsdruck und eine Fortführung bisheriger Geschäftsmodelle ist nicht mehr ausreichend. Geschäftsmodelle werden sich im digitalen Zeitalter verändern: Entweder müssen sich die schon bestehenden Unternehmen anpassen. Oder neue, innovative und schnell wachsende Unternehmen – Start-ups – entstehen zusätzlich. Ganz entschei-dend: Gemeint ist damit nicht nur der IT-Sektor, sondern jeder Wirtschaftszweig.7

Neue Technologien verbreiten sich rasant über die gesamte Erde. Unser Alltag wird durch anwender-freundliche Entwicklungen bestimmt, die vor Kurzem noch unvorstellbar waren. Geschwindigkeit und Beschleunigung nehmen zu. Daten sind die Ressource der Zukunft. Schon heute ist es so, dass über 70 % der digitalen Wertschöpfung nicht aus dem IT-Bereich kommen, sondern aus traditionellen Wirtschafts-zweigen. Digitale Technologien haben das Potenzial, ein zukunftsfähiges – dringend notwendiges – Standbein der deutschen Wirtschaft zu werden.

Nur eines von 5 Unternehmen der EU nutzt Digitalisierung umfassend

6 - 7

Der historische Standortvorteil Deutschlands lässt sich nicht einfach in unsere Zeit übersetzen. Es fehlt in Deutschland an Schnelligkeit und Flexibilität. Es gibt zu wenig Risikokapital von Business Angels und VCs.4 Die Dealgrößen der Venture Capital Investments in den USA sind achtmal größer als in Deutsch-land.5 Neben Angeboten für eine passgenaue Finanzierung fehlt es in Deutschland auch an ausreichend ausgebildeten Talenten. Deutschland bildet nicht genug Entwickler aus – die gerade für technische Innovation dringend benötigt werden.6 Früher erfolgreiche mittelständische Standorte scheinen für die Bedürfnisse des gesuchten Personals nicht attraktiv genug. Hochqualifizierte Entwickler aus allen Teilen der Welt müssen angeworben werden und fühlen sich häufig von ehemals mittelständisch erfolgreichen Orten wie dem schwäbischen Göppingen oder dem bayerischen Herzogenaurach nicht angezogen.

Ein Start-up-Ökosystem entwickelt sich rasant, sobald es ins Laufen gerät. Wie aber wird Deutschland zu so einem erfolgreichen Start-up-Ökosystem? Patentrezepte gibt es nicht. Es gibt aber nachweislich Best-Practices, die erfolgreiche Wege aufzeigen und die diese Studie in Gesprächen mit Venture-Capital- Gebern, Gründern und Organisationen identifizieren konnte.

„Von der Fähigkeit, Start-ups undEntrepreneurship zu fördern, hängt die

gesamte globale wirtschaftliche Zukunft ab.“ Jean-Francois Gauthier

COO CompassSan Francisco

„Die soziale Innovation in der Arbeitswelt – von Vertrauensarbeitsort wie -zeit bis hin zu autonomerer

Führungs-und Arbeitsorganisation – ist der Humus für technologische Innovation. Hier sind Start-ups oft

Prototypen für den Wandel in etablierten Unternehmen.“

Thomas SattelbergerVorsitzender MINT-Zukunft,

Manager

Entrepreneurship

Junge Menschen

Wirtschaft

Kultur

Kapital

Neue Ideen

Arbeitsplätze

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20%

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Quelle: https://ec.europa.eu/digital-single-market/en/download-scoreboard-reports

Unternehmen mit: sehr hoher digitaler Intensität (DII)hoher digitaler Intensität (DII)

Die Wirkung von Entrepreneurshipauf Gesellschaft und Wirtschaft

Jean-Francois GauthierCOO Compass,San Francisco

„Es ist erstaunlich, wie es geschehen kann, dass eine solch erfolgreiche Industrienation wie Deutschland eine solch erfolglose Internetnation sein kann.“

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Mit sehr starken Unterschieden bei den jeweiligen Mitgliedstaaten

Die Europäische Kommission misst mit dem Digital Intensity Index (DII) die Verfügbarkeitund Nutzung von 12 verschiedenen digitalenTechnologien in einem Unternehmen. Zu dengemessenen Kriterien zählen beispielsweiseein Internetzugang für mindestens 50 % derArbeitnehmer, eine Website oder ein schnellerBreitbandzugang (30 Megabit pro Sekundeund mehr).

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Wirtschaftspolitik 1.0 –Wo ist der politische Weitblick?

Gründer oder moderne Entrepreneure fühlen sich von der deutschen Politik nicht ernst genommen. Start-ups werden zu häufig noch als „Blase“ belächelt, geführt von der Generation Y, die „absurde Vorstel-lungen von flexibler Arbeit“ hätte und „nicht anpassungsfähig“ genug sei. Für die Wirtschaftspolitik gilt das Gleiche wie in anderen Politikbereichen: Digitalisierung ist vieles. Vor allem aber gilt: Digitalisierung ist. Die digitale Revolution findet statt. Die Frage ist nur: Wird Deutschland international mithalten oder werden wir abgehängt?8 Bereits heute wäre keine internationale Kommunikation mehr möglich ohne die in den USA oder Asien entwickelte Hard- und Software von vergleichsweise jungen Unternehmen. Die Geschwindigkeit der konkurrierenden Märkte ist enorm – und das wird Auswirkungen auf Arbeits-plätze haben. In Deutschland sieht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) etwa 15 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland mit einem sehr hohen Substituierbarkeits-potenzial konfrontiert. Das heißt: Ihre Berufe sind durch computergesteuerte Maschinen ersetzbar.9

„Dublin ist sich dessen bewusst, dass ohne aktive Förderung von Entrepreneurship die Region nicht überleben würde. Diese Einstellung ist absolut notwendig für Wandel.“

Niamh Bushnell Start-up-Kommissarin,

Dublin

Der 2014 privat durch einen Lehrstuhl der Dublin City University finanzierte Posten des Start-up- Kommissariats in Dublin ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie außerhalb etablierter Institutionen Engagement vorangetrieben werden kann. Das Start-up-Kommissariat Dublins arbeitet als un-abhängige Non-Profit-Organisation eng mit dem Stadtrat und lokalen Wirtschaftsorganisationen zusammen. Im Vergleich dazu besteht in Deutschland oft ein Konkurrenzgefühl einzelner Akteure: Zuständigkeiten sind oft unklar, Kommunikation nicht einheitlich und Maßnahmen sind nicht komplementär. Es fehlt an einer zentralen Koordination.

To-do: Politik umdenken – beim Bund, in den Ländern, vor OrtDie Politik muss begreifen, welch strategische Relevanz Entrepreneurship hat. Neue Technologien wer-den nicht nur die Wirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft verändern. Die Arbeitswelt der Zukunft verändert den Alltag der Arbeit: den von Arbeitnehmern wie auch den von Arbeitgebern. Um die Fragen der digitalen Zukunft beantworten zu können, müssen Politiker ein tiefes Verständnis dessen erreichen, wie Entrepreneurship funktioniert. Daher muss die Politik ein genuines Interesse an Start-ups entwickeln und dieses Interesse sehr aktiv nach außen kommunizieren. Sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene muss die Kooperationsabsicht deutlich werden. New York stellte bereits 2011 als eine der ersten Großstädte der Welt einen Chief Digital Officer ein: in Person der damals 28-jährigen Rachel Sterne. Das Ziel war, ein besseres gegenseitiges Verständnis von Entrepreneurship und Politik zu erreichen. Durch ihre Präsenz auf Veranstaltungen wurde die Politik glaubwürdig auf Augenhöhe vertreten.

Deutschland muss international sichtbare und präsente Stellen schaffen, die besetzt sind mit Branchenexperten. Die Politik muss weltweit aktiv und sichtbarer für Entrepreneurship in Deutschland werben und eine politische Botschaft mit Wirkkraft aussenden.

Entrepreneurship und Politik müssen zusammengebracht werden, um ein beiderseitiges Verständ- nis und Kommunikation zu fördern, z.B. durch den Besuch von Hackathons zu aktuellen Themen.

Die Politik muss vorangehen. Deutschland braucht eine E-Government-Strategie, die alle Ebenen der Verwaltung umfasst. Statt Wartemarken in Bürgerämtern zu ziehen, müssen die meisten Angelegenheiten von Zuhause aus erledigt werden können. Positiver Nebeneffekt: Öffentliche Einrichtung werden zu wichtigen Kunden und erhöhen die Nachfrage.10

To-do: Sichtbares politisches Engagement auf Augenhöhe Fehlendes Branchen-Know-how sollte direkt innerhalb der spezifischen Branche angefragt werden und in Form von Expertengremien branchenspezifisch repräsentiert werden.

Die Politik muss aktiv Akteure ansprechen, um (Insider-)Kenntnisse zu erlangen, wie beispiels- weise bereits im Beirat Junge Digitale Wirtschaft im BMWi in Teilen umgesetzt.

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„Dublin hat eine wöchentliche ‚anonyme’ Fragerunde für Politiker. Eine Stunde, freitags, in einem Hotel gegenüber dem Parlament.“

In Großbritannien wurde 2013 durch das Büro des Premierministers eine Gruppe von Senior Finanzexperten damit beauftragt, eine Studie zur Fintech-Förderung zu erstellen. Sowohl die politische Signalwirkung war positiv als auch das darauf aufbauende praktische Ergebnis: die Gründung von „Innovate Finance“ 2014, einem direkten einzelnen Ansprechpartner für den Fi-nanzservice und -technologiesektor: Neben Lobbying für Fintech und PR für den Sektor werden Konferenzen organisiert und Veranstaltungen besucht, um die Finanzbranche zu vertreten. Die Organisation ist ein unabhängiges Non-Profit-Unternehmen, jedoch hat die Politik auch hier ein wichtiges Zeichen gesetzt, indem das Startkapital zu einem großen Teil von der Stadt London kam – und von einem privaten Immobilieninvestor, welcher im Osten der Stadt ein Großbaupro-jekt verantwortet und eigenes Interesse an einem innovativen Finanzstandort London hat.

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Demografie – Eine alternde Gesellschaft

Das Durchschnittsalter in Deutschland liegt bei 46,3 Jahren – im Gegensatz dazu in den USA bei 37 Jahren. Die Menschen leben immer länger, es werden weniger Kinder geboren, der Anteil Älterer steigt. Schon jetzt gibt es mehr 60-Jährige als unter 20-Jährige. Alternde Gesellschaften wie die deutsche Gesellschaft verhalten sich in der Tendenz technologie- und fortschrittsskeptisch. Sie halten an den bekannten und in der Vergangenheit bewährten Modellen zu lange fest. Die Hälfte der Deutschen hat nur geringe Inter-netkenntnisse – so wenig netzaffin ist sonst kein Land in ganz Europa.11 Zwar sind inzwischen 58 % der Deutschen täglich online. Jeder Sechste allerdings gehört zu den „Offlinern“. 84 % dieser Offliner sind 65 Jahre und älter.12 Und auch die Entscheider in der Wirtschaft sind zu 71 % „Digital Beginners“.13

Mit einem Anteil von 49 % an ausländischen Arbeitnehmern in Start-ups in Berlin ist das Ökosystem das zweitvielfältigste Europas: Vielfalt fördert innovativen Fortschritt und zieht im Zweifel neue Talente an. Das ist positiv. Es ist aber erschreckend, mit welcher Ignoranz das deutsche Bildungssystem der Digi-talisierung begegnet und so eine digitale Kompetenzlücke entstehen lässt. Während die Mehrzahl der Schüler mehr digitale Themen im Unterricht haben will, verzichten 45 % der Lehrer auf digitale Medien wegen mangelnder IT-Ausstattung. Nur 8,1 % der Lehrer nehmen an IT-Fortbildungen teil. 30 % der Acht-klässler haben nur rudimentäre digitale Kompetenzen.14 Zudem steht ein nicht zu vernachlässigender Teil der angehenden Lehrer digitalen Medien skeptisch gegenüber und plant auch nicht, sie im Unterricht einzusetzen. Bei der Nutzung von Computern im Unterricht ist Deutschland internationales Schlusslicht unter den Industrieländern. Die IT-Ausstattung an deutschen Schulen befindet sich auf dem Stand von 2006. In Deutschland gibt mehr als jeder dritte Lehrer an, IT-Grundkenntnisse sowie Programmiererfah-rung von Schulabgängern seien nicht so wichtig. Umgekehrt halten auch nur acht Prozent der Schüler ihre Lehrer für kompetent im Umgang mit digitalen Medien.15

„Die alte Elite dieses Landes begreift Digitalisierung als Bedrohung und mörtelt eifrig an den analogen Mauern.“

Wolfgang GründingerReferent Digitale Trans-

formation, BVDW

Anderswo ist digitale Bildung Chefsache: Präsident Barack Obama etablierte während seiner Amtszeiten eine „Science Fair“ im Weißen Haus, wo Jugendliche innovative Projekte vorstellen konnten und eine „Innovation Week“ veranstalteten. Die New York Times schreibt zu Barack Obamas Innovationspolitik: „Obama to Leave the White House a Nerdier Place Than He Found It“.16 Zum Vergleich: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte bei einem Besuch von Barack Obama im Jahr 2013 das Internet „Neuland“. Die Events der „White House Science Fair“ sind äußerst medienwirksame Veranstaltungen, die ein ernsthaftes Interesse der Politik belegen und Inspiration für den Nachwuchs bieten. Das deutsche Pendant „Jugend forscht“ ist zu wenig sichtbar in der Öffentlichkeit. Die in 2015 und 2016 durchgeführten Hackathons im BMVI sind eine wichtige Entwicklung, die Nachahmer sucht.

To-do: Förderung eines digitalen Talentpools – Bestehender Rückstand muss in breiten Bevölkerungsteilen ausgeglichen werdenWährend komplexe Programmiersprachen früher oft über Jahre an den Universitäten studiert werden mussten, kann man heute in kurzen, nur wenige Monate dauernden (Online-)Crashkursen umfangrei-ches Wissen erlangen. Sogenannte „Rapid Skills Trainings“ vergrößern weiterhin die Anzahl potenzieller Impulsgeber, die sich treffen und an Ideen arbeiten. Nur so lässt sich bereits bestehender Rückstand aufholen und Innovation im ganzen Land vorantreiben.

Weiterbildung in Programmiersprachen muss aktiv gefördert werden und anrechenbar sein. Nicht nur im Studium, sondern insbesondere in Ausbildungsberufen.

Deutschland muss sich als attraktives Land für High-Potentials positionieren und zum attraktiven internationalen Standort werden.

Deutschland braucht dringend ein Einwanderungsgesetz, das den klugen Köpfen aus aller Welt den roten Teppich ausrollt.

49%49 % der Mitarbeiter von Berliner Start-ups stammen aus dem Ausland

Berliner Vielfalt

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Jean-Francois GauthierCOO Compass,San Francisco

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71 % der Entscheider in der deutschen Wirtschaft sind „Digital Beginners“

Geringe Internetkenntnisse

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„Der Großteil der Bevölkerung besteht aus Analphabeten, wenn es um Programmiersprachen geht. Man muss sie lese- und schreibkundig machen, um für die New Economy gerüstet zu sein.“

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To-do: Das Studium muss sowohl digitales Wissen vermitteln als auch Gründungschancen kommunizierenIn Deutschland ist das Zentrum für digitale Technologie & Management (CDTM) der LMU und TU München ein gutes Beispiel für ein interdisziplinäres Zusatzprogramm für Studenten, welches Entrepreneurship in den Fokus stellt. Derartige Programme müssen dringend bundesweit etabliert werden.

Förderung hochwertiger Computer- und Mathematikstudiengänge mit gleichzeitiger Förderung von Entrepreneurship-Maßnahmen. Man könnte beispielsweise andenken, das britische Erfolgs- modell Entrepreneur First (EF) in Deutschland anzustoßen.

Unternehmensgründungen von Studenten sollten als Studienverzögerung anerkannt werden und mindestens gleichwertig zu einem Praktikum anrechenbar sein.

To-do: Die schulische Ausbildung muss modernen Anforderungen gerecht werdenDer Human-Resources-Forscher Edward Lazear aus Stanford stellte fest, dass die deutsche Ausbildung Spezialisten heranbildet, während das amerikanische System Generalisten fördert. Entrepreneure seien aber gerade Personen, die in vielen Dingen gut seien – wenn auch in keinem exzellent.17 Die Chancen der Digitalisierung müssen für die Schule der Zukunft genutzt werden.

Moderne Technik für alle Schüler statt Handyverbote. Viele Schüler besitzen bereits privat die nötige moderne Hardware. Das kann man nutzen und klare Regeln vorgeben.

SMARTschool: Digitalisierung ist nicht allein eine Frage der Technologie. Noch viel stärker als bisher müssen Bildungseinrichtungen Methodenkompetenz, Kreativität, Innovationsfreude und Neugier vermitteln. Die Welt der Zukunft dreht sich schneller und ist schnelllebiger. Menschenwerdensichmehralseinmalneuerfindenmüssen.

Vor wenigen Jahren noch wurden beinahe 80 % der Absolventen hoch angesehener Mathe-matik- oder Statistikstudiengänge in Großbritannien von der Finanzbranche angeworben. Es fehlte an attraktiven Alternativen. Der bisher privat finanzierte Accelerator Entrepreneur First (EF) in London trug maßgeblich dazu bei, dass sich dieses Verhältnis umgedreht hat: EF gilt heutzutage als eines der besten „Talent“-Acceleratorprogramme in Europa: Gefördert werden nicht Teams, sondern einzelne Bewerber – auch ohne konkrete Gründungsidee oder ange-wandtes technisches Know-how –, die auf den nächsten Gründungsschritt vorbereitet werden. Absolventen haben damit einen hervorragenden Einstieg in die Gründerszene und damit eine Karrierealternative gefunden. Mit der letzten Finanzierung von 40 Mio Pfund stieg auch erstmals mit dem prestigeträchtigen Imperial College eine Universität als Investor ein. Das ist besonders deshalb bemerkenswert, da Universitäten grundsätzlich in Nachwuchskonkurrenz stehen. EF ist 2016 auch aufgrund der Unterstützung durch die dortige Regierung nach Singapur expandiert.

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DigitalkompetenzgehörtschonindieLehrerausbildungundmussdurchverpflichtende Fortbildungen aktuell gehalten werden.

Das Lernen sollte bundesweit schulübergreifend durch Nutzung von Online-Kursen optimiert werden. Durch den Einsatz bereits bestehender, frei zugänglicher Onlinekurse kann mit minimalem Aufwand dazu beigetragen werden, eine bundesweite Bildungslücke zu schließen. Mit integriertem Lernen (Blended Learning) können Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert werden, und man trägt damit zu einem Abbau der digitalen Kluft innerhalb der Gesellschaft bei.

Digitale Lehrmittel müssen schnellstmöglich neben das oft veraltete gedruckte Lehrbuch treten. Die Inhalte können so sehr viel schneller an die Bedürfnisse und Lernfortschritte der Lernenden angepasst werden. Multimediales Lehren und Lernen erhöhen die Anschaulichkeit der Lerninhalte und bieten die große Chance für individuelles Lernen.

Vermittlung praxisorientierter Grundkenntnisse der Programmiersprachen in Schulen. Damit wächst automatisch der Anteil an Nachwuchsentwicklern. Lerninhalte müssen an moderne Anforderungen abgepasst werden und beispielsweise sowohl Algorithmen erklären als auch einfache Programme entwickeln lassen.

Bundesweit muss die Förderung außerschulischer Weiterbildung nachdrücklich gefördert werden. Denkbar wäre beispielsweise eine Kooperation mit Initiativen wie „Code Bar“, „Start Coding“ oder der „Haba Digitalwerkstatt“.

„Die Ausbildung digitaler Kompetenzen muss ein wichtigeres Fach in der Schule werden als beispielsweise Latein.“ Wolfgang Gründinger

Referent Digitale Trans-formation, BVDW

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Moderne Bildung

Die Chancen der Digitalisierung müssen für die Schule der Zukunft genutzt werden.

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14 - 1514 - 15

To-do: Entrepreneurship muss als Karriereoption etabliert werdenDeutschlands Gesellschaft hat international den Ruf, risikoavers zu sein. Und das nicht nur in der alten Generation. Die Shell Jugendstudie 2015 zeigt: Für 95 % der Jugendlichen ist ein sicherer Arbeitsplatz sehr wichtig.18 Entrepreneurship birgt grundsätzlich sowohl finanzielle als auch organisatorische und private Unsicherheit: Per se erscheinen Unternehmensgründungen damit auf den ersten Blick unattraktiv für die deutsche Jugend. Dabei sind die persönlichen Risiken in Deutschland im Zweifel wegen unseres sozialen Auffangnetzes sogar niedriger als im Ausland. Trotzdem können sich in Deutschland 72 % der Jugendlichen auf keinen Fall vorstellen, ein Unternehmen zu gründen, während der europäische Durch-schnitt lediglich bei 52 % liegt.19 Es gilt, eine Gründerkultur zu fördern, die dazu ermutigt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Scheitern muss als wichtige Erfahrung ohne Stigmatisierung anerkannt werden. Pioniergeist ist etwas Tolles.

Lehrer müssen sich in Feldern wie „Entrepreneurship“ oder „Innovation“ (weiter-)bilden, um diese Themen begreifbar vermitteln zu können.

Deutsche Schulen bilden die Unternehmerpersönlichkeiten der Zukunft aus: Regionale Planspiele und öffentlich geförderte Innovationswettbewerbe, welche über das traditionelle „Jugend forscht“- Format hinausgehen, sollten bundesweit ausgeschrieben werden.

Wirtschaftsunterricht sollte spätestens in der Mittelstufe angeboten werden. Gründergeist sollte in den Lehrplänen eine zentrale Rolle spielen.

Schulen müssen verstärkt Berufs-, Karriere- und Gründungsmöglichkeiten aufzeigen: Betriebs- erkundungen, Praktika und Bewerbertraining müssen ebenso verankert werden wie die Ausrichtung der Lehrinhalte auf Themen, welche die Bedeutung von Wirtschaft und Technik aufzeigen. Schulen und Betriebe müssen sich über die Anforderungen eines erfolgreichen Übergangs verständigen und durch Kooperationen mit Betrieben Gelegenheiten schaffen, bewusste Übergangsentscheidungen zu treffen.

Die deutsche Politik kann das positive Image von Entrepreneurship fördern, indem sie öffentliche Kampagnen aufsetzt oder unterstützt, die Erfolgsgeschichten und Vorbilder auf Augenhöhe vorstellen. Eine „Kultur des Scheiterns“ gehört zur Mentalitätsreform.

To-do: Neue Entrepreneure ansprechen: Frauen, ältere Menschen, Migranten, Arbeitslose und MinderheitenStart-ups in Deutschland werden zumeist von Männern gegründet – 86,1 % der Gründer sind männlich und 92 % stammen aus Deutschland.20 Gründen kann jedoch jeder, aber vielleicht nicht jeder mit der gleichen Leichtigkeit. Frauen haben mehr Schwierigkeiten beim Gründen im Hinblick auf Finanzierungen, auf Ausbildung oder Netzwerke. Aufgrund mangelnder Diversität fehlt es für Frauen zudem häufig an motivierenden Vorbildern. Unabhängig vom Geschlecht fehlt es potenziellen Gründern häufig an Mög-lichkeiten zur Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben.

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Ältere haben viel Erfahrung, wollen aber nicht mehr so viel verantworten und auch weniger Zeit im Büro verbringen. Migranten müssen rechtliche Hürden meistern und zukunftsträchtige Betätigungsfelder finden.

Gerade die Vermittlung von technischen Grundlagen speziell für Mädchen kann nachweislich Hemmschwellen abbauen. Gründertum muss als valide Karriereoption vermittelt werden.

SpezifischeAngebotefürGründermitjedwedemHintergrundsolltenselbstverständlichsein. ExpertennetzwerkeundspezifischeWeiterbildungsangebotesollenbeiderVerwirklichungvon Gründungsambitionen helfen.

To-do: Gründerkultur durch Austausch fördernEs ist nicht einfach, bei Mitarbeitern die nötige Ownership Culture zu schaffen: das Gefühl, nicht nur Auf-gaben abzuarbeiten, sondern mitbestimmender Teilhaber im Unternehmen zu sein. Traditionelle deutsche Unternehmenskultur basiert auf einer Vorstellung von Mitarbeiterführung, die nur schwer auf Entre-preneurship übertragbar ist: Die Generation Y – also die Generation, die in den 80ern und 90ern geboren wurde – hat ein geringes Interesse daran, vorgegebene Aufgaben stumpf zu erfüllen. Nicht ohne Grund treffen sich daher deutsche Manager immer häufiger mit Gründern und besuchen deren Unternehmen: Der Austausch von Erfahrungen selbst führt nicht nur zu positiven Netzwerkeffekten, sondern auch zur Minimierung des individuellen Risikos. Je erfahrener sowohl der Entrepreneurshipmarkt als auch lange bestehende Unternehmen sind, desto mehr können alle Beteiligten von der Erfahrung profitieren und Fehler reduzieren. Vorbilder und Beispiele helfen, sofern sie von öffentlicher als auch von privater Seite hochgehalten werden, und Austausch muss gefördert werden.

Öffentliche Veranstaltungen wie z. B. eine Open Innovation Week mit hochrangigen Vertretern der Privatwirtschaft (beispielsweise Vertreter bekannter erfolgreicher Unternehmen) sowie Universitäten und Unterstützern aus der Politik senden sowohl ein Signal mit Vorbildfunktion und haben gleichzeitig einen Netzwerkeffekt: Die einzelnen Akteure lernen sich kennen und bilden Vertrauen.

Politische Berater sollten direkt aus dem Entrepreneurshipbereich angeworben werden. Das Weiße Haus hat in den vergangenen Jahren enorm an Glaubhaftigkeit im Bereich Innovation gewonnen, indem aus dem Silicon Valley bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise die ehemalige Google-Managerin Megan Smith eingestellt wurden, um die digitale Strategie des Landes als „CTO“ der USA voranzutreiben.

Ähnlich wie bei dem bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte der Ideen“ könnten bemerkenswerte digitale und gründerische Fortschritte in förderwürdigen Bereichen wie beispiels- weise in der künstlichen Intelligenz besonders ausgezeichnet werden. Dieses Gütesiegel kann wichtige Signale an Forschung und Entwicklung senden.

Daniel ZimmermannKanzlei WilmerHale,

Palo Alto

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„Wir müssen Unternehmerpersönlichkeiten fördern: Kinder sollen schon in der Schule lernen, dass Scheitern zum Erfolg dazugehört: und der ‚sichere Hafen Konzernjob’ nicht ihre einzige Option ist.“Mark Schmitz

Partner LakeStar Ventures,Zürich

Geringe Gründungsbereitschaft in Deutschland

28%Nur 28 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland können sich vorstellen, ein Unternehmen zu gründen.

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Quelle: Europäisches Parlament: Die Jugend Europas im Jahr 2014

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Die wichtigsten europäischen Volkswirtschaften haben eine zentrale Stadt, in der sich wirtschaftliche Entwicklung und Innovationskräfte konzentrieren. Anders in Deutschland: Weder Berlin noch München, Hamburg oder Frankfurt treten besonders hervor. Deutsche Unternehmen finden sich verstreut im ganzen Land. In der Vergangenheit entwickelten sich viele Unternehmen in Industrieparks in Vorstädten. Vieles sprach damals dafür: die Nähe zu Universitäten, zu Forschungseinrichtungen und entsprechenden privaten Unternehmen.

Was in vielen Bereichen nach wie vor vorteilhaft sein kann, hilft der Förderung von Entrepreneurship jedoch nur bedingt. Gute Mitarbeiter und Talente wandern im Laufe ihrer Karriere von Firma zu Firma. Sie werden angezogen von Gehalt, Unternehmensanteilen und eigener Verantwortungsübertragung im Joballtag. Gleichzeitig ist die Mitarbeit in einem Start-up kein sicherer Arbeitsplatz – eine Restrukturierung oder Insolvenz kann häufig passieren. Ballungszentren machen für Start-ups als Standort Sinn: Als Ange-stellter weiß man, dass man schnell eine Alternative finden kann, ohne wieder umziehen zu müssen.

Der Nachwuchs will in Städten leben und arbeiten. „Inspiration“ und „Dynamik“ sind wichtiger für viele als rein praktische Rahmenbedingungen.21 Bestes Beispiel ist in diesem Fall sogar das Silicon Valley selbst: Es wird heutzutage mehr Geld von Venture-Capital-Gebern in Unternehmen in San Francisco investiert als im Silicon Valley, eine gute Zugstunde südlich von San Francisco entfernt. Quasi jeder der für diese Studie Befragten bestätigte: Viele (Start-up-)Arbeitnehmer wählen ihren Arbeitsplatz oftmals basierend auf „Sympathiewerten“ – und nehmen dafür viele andere unpraktische Rahmenbedingungen in Kauf.

„Der Vorteil von Silicon Valley ist, dass es so viele Start-ups gibt, dass man leicht bei einem anderen Unternehmen einsteigen kann, wenn eines nicht funktioniert. Das macht das Risiko für die Mitarbeiter minimal.“

Andreas von BechtolsheimMitgründer Sun Microsystems

To-do: Förderung harter und weicher Standortfaktoren Wenn es darum geht, Entrepreneurship zu fördern, darf man den Wert physischer Treffpunkte nicht unterschätzen. (Zufällige) Begegnungen potenzieller Gründer, Impulsgeber, Investoren und zukünftiger Mitarbeiter entscheiden häufig über den Erfolg eines Unternehmens.

Diese Netzwerkeffekte gilt es zu fördern: sowohl durch „harte“ Infrastrukturmaßnahmen wie beispielsweise den flächendeckenden Ausbau eines schnellen Internets als auch durch „weiche“ Infrastrukturmaßnah-men, wie die Förderung von Kultur oder von regionalen Diskussionen. Leider scheinen „weiche“ Maß-nahmen oftmals für Politiker auf den ersten Blick nicht sichtbar und damit nicht attraktiv genug. Nötige Maßnahmen zur Stärkung von Start-up-Ökosystemen beruhen daher allzu häufig auf privaten Initiativen, die mit bürokratischen Hürden zu kämpfen haben.

Die Politik muss sowohl ein innovationsförderndes Ökosystem schaffen als auch die Entwicklung von alternativen Projekten zulassen.

Leistungsfähige Giga-Netze sind die Voraussetzung für technologischen Fortschritt und Inno- vation. Deutschland muss schnellstmöglich den Sprung von Kupfer zu Glasfaser und 5G schaffen.

Störerhaftung muss endgültig ausgeschlossen werden, um Rechtssicherheit zu schaffen für die öffentliche Nutzung von WLAN.

„Nischenkulturen“müssengepflegtwerden,umArbeitnehmeranzuziehen.

RegelmäßigeKonferenzensolltenstattfinden,ebensowieeinoffenerDialogmitallenregionalen „Stakeholdern“ zu (wirtschaftlichen) Perspektiven der Stadt oder der Start-up-Region: mit konkreten Ergebnissen und umsetzbaren Maßnahmen.

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Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat sich vorgenommen, zum Gründerland Nr. 1 zu werden. Der zuständige Landeswirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (FDP) lässt deshalb das Förder-instrumentarium seines Ministeriums überprüfen, um Gründer wie bestehende Unternehmen mit Blick auf die sich weiterentwickelnden Anforderungen und Rahmenbedingungen bedarfsge-recht unterstützen zu können. Mit dem neuen Innovationsfonds II etwa stelle das Land Wagnis-kapital in Form von Beteiligungen für technologieorientierte Unternehmen zur Verfügung. In der neu formierten Gründungsallianz sitzen alle relevanten Akteure an einem Tisch, um gemeinsam das Klima für Gründer in Rheinland-Pfalz zu verbessern. Der Wirtschaftsminister selbst lädt Gründungsinteressierte zu „Gründersprechstunden“ ein. Ziel sei ein individuelles Beratungs-angebot für Gründerinnen und Gründer, das der oftmals sehr unterschiedlichen Situation der Unternehmen in Gründung gerecht werde.

„Innovation ist kein Endprodukt isolierter Genies, sondern kann nur passieren, wenn verschiedenste Menschen aufeinandertreffen und miteinander arbeiten.“Hallie Applebaum

Innovationsexpertin,Weltbank

4 Fragmentierte Wirtschaftsgeografie

„Jeder Gründer, jede Gründerin ist anders und hat mit anderen Problemen zu kämpfen, dem tragen wir mit kurzen Dienstwegen und einer individuellen Beratung Rechnung.“ Volker Wissing

LandeswirtschaftsministerRheinland-Pfalz

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Die Dealgrößen der Venture Capital Investitionen in den USA sind achtmal höher als in Deutschland.22 Der Anteil von Wagniskapital am deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) entspricht ca. 0,02 %. Dies entspricht dem europäischen Durchschnitt, jedoch ist der Anteil in vergleichbaren Ländern wie Israel mit ca. 0,39 %, den USA mit ca. 0,17 %, Schweden mit ca. 0,05 %, Großbritannien mit ca. 0,04 % und Frankreich mit ca. 0,03 % höher.23

Ein Grund dafür ist, dass Investoren geografisch eher investieren, wenn sie eine Bindung zum jeweili-gen Standort haben, also dort investieren, wo auch ihr Büro liegt. Der „menschliche Faktor“ ist nicht zu unterschätzen – sowohl geografisch als auch kulturell: Realistisch gesehen, sind viele Investoren limitiert auf ihre eigene Umgebung. Viele VCs in London verlassen London so gut wie nie – außer für eine beson-dere Veranstaltung. VC-Geber sind keine Banken, sondern oft auch die Mentoren „ihrer“ Gründer. In der Investitionsentscheidung spielt Kultur ebenfalls eine große Rolle: Investoren stellen sich die Frage: „Kann ich mit dieser Person zusammenarbeiten, verstehe ich, wie sie tickt, wie sie Mitarbeiter führt und auf Probleme reagiert?“ Ein Investor, der gewinnbringend anlegen will, muss der Überzeugung sein, dass sein Gegenüber den Wert des Unternehmens mindestens verzehnfachen kann und „selbstbewusst genug ist für Erfolg“. Vielen deutschen Gründern fehlt ein Netzwerk an Mentoren, welches sie in diesen Fällen berät und motiviert. Weiterhin müssen Bürokratie und die anfallenden Kosten reduziert werden, um deutsche Unternehmen für Investoren attraktiver zu machen.

Wenig Risikokapital

18 - 19

VC-Investitionen bezogen auf das jeweilige BIP

0,175

0,033

0,029

0,026

in % Quelle: OECD (2014)

USA

F

GB

D

To-do: Es muss mehr Gründerkapital nach Deutschland geholt werdenNeben der Förderung deutscher Investmentfonds sollte man den Fokus darauf legen, internationale Investoren mit hohem Investmentvolumen anzuziehen. Irland zum Beispiel bietet amerikanischen Fonds an, dass, sofern sie mindestens 60 % des Fonds in lokale Start-ups investieren, die Regierung zusätzlich 50 % obendrauf legt.

Fonds nach Deutschland anziehen. Es bestehen bereits Programme wie „Invest-Zuschuss für Wagniskapital“ (ausgelegt für Business Angels) oder die High-Tech-Gründerfonds und die High-Tech-Wachstumsfonds, die sich am Investment beteiligen und dadurch das investierte Kapital erhöhen. Leider werden viele der bereitgestellten Ressourcen nicht ausgeschöpft in Deutschland. Es muss breit über diese Optionen informiert werden.

Ein Venture-Capital-Gesetz für umfassend und ganzheitlich beste Bedingungen für Wagniskapital in Deutschland schaffen: Neben regulatorischen Aspekten sind im steuerlichen Bereich zu regeln: die Beseitigung der Substanzbesteuerung, die Berücksichtigung des Verlustabzugs beim Anteils- eignerwechsel, eine transparente Besteuerung für Venture-Capital-Gesellschaften und eine faire Besteuerung von Investoren, die sich von ihrer Beteiligung trennen.

Finanzierung von Start-ups nach dem Beispiel des „Zukunftsfonds Schweiz“ ermöglichen. DieserFondskönntediefinanziellenMöglichkeitenvonPensionskassen,Versorgungskassenund Versicherungen bündeln und so das Investitionsrisiko handhabbar machen.

Crowdfunding erleichtern: höchstmögliche Transparenz für Investoren, aber mehr Freiheit in der Anlageentscheidung.

Die bestehenden Programme müssen aktiv international bekannter gemacht werden, beispiels- weise durch mehr Präsenz auf Konferenzen und eine aktive internationale Investorenansprache.

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William McQuillanFrontLine Ventures,

London & Dublin

„Dort, wo Investoren ihre Büros haben, wird auch primär investiert.“

VC-Investitionen im europäischen Vergleich 8,4 Mrd. $

Rest Europa

Frankreich

Großbritannien

Deutschland

11,1 Mrd. $

6,5 Mrd. $

2013 2014 1. Hj. 2015

2,8

1,2

2,4

2,02,9

2,9

1,3

4,0

1,6

1,7

0,9

2,2

Quelle: EY Venture Insights Q3 20155

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20 - 21

To-do: Cutting the Red TapeDeutschland liegt im globalen „Doing Business“-Ranking der Weltbank im Bereich „Starting a Business“, also den ersten Gründungsschritten, auf dem 114. Platz.24 Grund sind die Länge des Gründungsprozes-ses und die anfallenden Kosten. Entsprechend viele Investoren schrecken vor dem Bürokratieaufwand in Deutschland zurück. Eine Finanzierungsrunde aus dem Ausland nach Deutschland in Höhe von 10-15 Mio. € kann auf Kosten von bis zu 35.000 € (das entspricht einem halben Prozent) hinauslaufen, und das, obwohl der nötige deutsche Notar im Zweifel die zu beglaubigenden Dokumente selbst nicht versteht. Ausländische Investoren werden davon abgeschreckt. Es gibt unzählige Beispiele, in denen Gründer geschlossen ins Ausland reisen, um einen Vertrag zu unterschreiben oder ganz umzusiedeln.

Die Politik muss sich der mittel- und langfristig negativen Folgen der bürokratischen Hürden bewusst werden. Zuviel Bürokratie kann alle guten Maßnahmen zur Förderung von Entrepreneurship zur Stärkung der Wirtschaft zunichtemachen. Erfolgreiche Firmen sollten sich nicht gezwungen sehen, auszuwan-dern. Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, dass Unternehmen in Deutschland entstehen, wachsen und erfolgreich bleiben können. Ausreichend Finanzierung aus dem eigenen Land bedeutet ebenfalls, dass sich deutsche Start-ups nicht von ausländischen Firmen aufkaufen lassen, sondern im eigenen Land wachsen können und so Deutschland erhalten bleiben, mit ihren Arbeitsplätzen und ihrem Know-how. Den meisten Start-ups fehlen finanzielle Ressourcen, um hohe Grundgehälter zu zahlen. Viele Mitarbeiter werden daher international durch Unternehmensanteile motiviert. Auch deshalb ent-steht eine Ownership Culture – mit viel Engagement der Mitarbeiter. Bürokratische Hürden müssen in allen Bereichen behoben werden, um Investments und finanzielle Beteiligungen zu fördern:

Für ein bürokratiefreies erstes Jahr: Bürokratie, zum Beispiel das Handelsregisterwesen, sollte besondersimerstenGründungsjahraufeinabsolutesMinimumbeschränktwerdenundan internationale Standards angeglichen sein.

One-Stop-Shops müssen Verwaltungstätigkeiten abschließend erledigen und Unternehmens- gründungen beschleunigen: Gründungen werden durch diese zentralen Anlaufstellen so weit wie möglich bürokratisch erleichtert.

Keine Vorfälligkeit bei Sozialversicherungsbeiträgen

MehrFairnessbeiderUmsatzsteuer:HeutefinanzierendieUnternehmeninDeutschlanddenStaat vor. Sie müssen die Umsatzsteuer bereits abführen, obwohl sie von ihren Kunden noch nicht bezahltwordensind.MitBlickaufStart-upsistdiebestehendeUmsatzsteuerschwellejedochzu niedrig. Durch Digitalisierung und Dynamik von neuen Produkten können Umsätze schnell über dieseSchwellesteigen.Daher:dieSchwellefürdieUmsatzsteuerpflichtverdoppeln.

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„Jeder gründerische Funke wird erstickt, wenn ausländische Investoren auf das veraltete System und die hohen unnötigen Kosten der deutschen Dokumentationspflicht oder Unternehmensbeteiligung treffen.“

Daniel ZimmermannKanzlei WilmerHale,

Palo Alto

Methodologie

Für die vorliegende Studie wurden insgesamt 26 ausländische und 5 deutsche Experten, wie beispiels-weise Venture-Capital-Investoren, Fachanwälte und Innovationsexperten, befragt. In qualitativen Inter-views von zwei bis drei Stunden wurden neben dem Außeneindruck der deutschen Start-up-Landschaft insbesondere international gelungene Handlungsempfehlungen abgefragt. Im Fokus standen sowohl ak-tiv zu ergreifende Maßnahmen als auch grundsätzlich unabhängige Initiativen, die sich dynamisch selbst entwickeln können und lediglich von der Politik zugelassen werden sollten. Der Fokus dieser Studie liegt auf der Förderung von innovativem deutschen Unternehmertum: Daher sind die an dieser Stelle genannte Forderungen genereller gehalten und können im Detail in einer Folgestudie tiefer erläutert werden.

Die abgedruckten Zitate sind persönliche Meinungen der Befragten und repräsentieren nicht in jedem Fall die offizielle Position ihrer Organisation oder ihres Unternehmens.

Jennifer MikschVerfasserin

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Quellenverzeichnis1 Leipzig Graduate School of Management: Analyse des Gründungsgeschehens in Deutschland, 2016, http://www.hhl.de/fileadmin/texte/publikationen/studien/LS_Innovation/Analyse_des_Gruendungsgeschehens_ in_Deutschland.pdf, abgerufen am 8. Dezember 2016.2 Malone, Thomas: The Future of Work: How the New Order of Business Will Shape Your Organization, Your Management Style, and Your Life, 2004; Christensen, Clayton M.: The innovator‘s dilemma: when new technologies cause great firms to fail, 1997.3 MIT: Innovations, Special Edition for Global Entrepreneurship Congress 2016: Boosting Tech Innovation Ecosys- tems in Cities: A Framework for Growth and Sustainability of Urban Tech Innovation Ecosystems, 2016, S. 157.4 CB Insights: Venture Pulse Q2’15 Global Analysis of Venture Funding, 2015.5 Metzger, Georg; Bauer, Albrecht: Beteiligungsmarkt in Deutschland – Lücke bei Venture Capital. In: KfW Research, Nr. 98, 2015, S. 3.6 Koch, Christoph: Die Zukunft gehört den Geeks. In: Brand Eins, 06/2015.7 Ansip, Andrus. Digitaler Binnenmarkt: Unternehmen wie Spotify müssen in der EU bleiben können. In: Das Netz Jahresrückblick Netzpolitik 2015/2016, S. 56.8 Bertelsmann Stiftung: Auf dem Weg zum Arbeitsmarkt 4.0, 2016, https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/ files/Projekte/34_Wirtschaftliche_Dynamik_und_Beschaeftigung/Auf_dem_Weg_zum_Arbeitsmarkt_4_0__web.pdf, abgerufen am 16.11.2016.9 Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung: Folgen der Digitalisierung für die Arbeitswelt, 2015, http://doku.iab.de/forschungsbericht/2015/fb1115.pdf, abgerufen am 15.11.2016.10 Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit: Positionspapier Smart Government, 2016, https://shop.freiheit.org/#!/Publikation/623, abgerufen am 15.11.2016.11 Eurostat: Niveau der Internetkenntnisse von Personen, 2016, http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/graph.do?tab= graph&plugin=1&language=de&pcode=tsdsc470&toolbox=type, abgerufen am 16.11.2016.12 Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet: Internet-Milieus 2016, 2016, https://www.divsi.de/wp-content/uploads/2016/06/DIVSI-Internet-Milieus-2016.pdf, abgerufen am 16.11.2016.13 Wirtschaftswoche Blog: Look @ IT, Digital Loser statt Leader, 2015, http://blog.wiwo.de/look-at-it/2015/10/01/ digital-loser-statt-leader-nur-jeder-12-manager-in-deutschland-fit-fur-digitale-transformation, abgerufen am 16.11.2016.14 Bos, Wilfried et al.: ICILS 2013 – Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich, 2014, https://www.waxmann.com/fileadmin/ media/zusatztexte/ICILS_2013_Berichtsband.pdf, abgerufen am 11.03.2016.15 Bitkom: Umfrage Gründergeist an Schulen, 2016, https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/ Gruendergeist-an-Schulen-Fehlanzeige.html, abgerufen am 28.04.2016. Microsoft: Aktuelle YouGov-Umfrage, 2016, http://news.microsoft.com/de-de/aktuelle-yougov-umfrage-deutsche-schueler-fuehlen-sich-von-lehrern-nicht-auf- die-digitale-arbeits-und-lebenswelt-vorbereitet/#XlyQAuvGJtUsqtLH.97, abgerufen am 28.04.2016.16 Harris, Gardiner: Obama to Leave the White House a Nerdier Place Than He Found It. In: The New York Times, 31.07.2016, http://www.nytimes.com/2016/08/01/us/politics/obama-to-leave-the-white-house-a-nerdier-place- than-he-foundit.html?_r=0, abgerufen am 16.11.2016.17 Lazear, Edward P.: Entrepreneurship, IZA, Discussion Paper 760, 2003, http://ftp.iza.org/dp760.pdf, abgerufen am 16.11.2016.18 Albert, Mathias; Hurrelmann, Klaus; Quenzel, Gudrun: 17. Shell Jugendstudie. Jugend 2015, 2015.19 Europäisches Parlament: Flash Eurobarometer: Die Jugend Europas im Jahr 2014, Länderanalyse Deutschland, 2014, S. 1, http://www.europarl.europa.eu/pdf/eurobarometre/2014/youth/fl395_european_youth_in_2014_de_ de.pdf, abgerufen am 16.11.2016.20 Bundesverband Deutsche Startups: Deutscher Startup Monitor, 2016, S. 23, 25.21 United Nations Population Division: World Urbanization Prospects, 2014.22 Metzger, Georg; Bauer, Albrecht: Beteiligungsmarkt in Deutschland – Lücke bei Venture Capital. In: KfW Research, Nr. 98, 16. Juli 2015, S. 3.23 Deutscher Bundestag: Antwort der Bundesregierung: Drucksache 18/1266, 29.4.2014; European Venture Capital and Private Equity Association (EVCA): 2012 Pan-European Private Equity and Venture Capital Activity, 2013; Organization of Economic Cooperation and Development: Entrepreneurship at a Glance, 2013.24 Doing Business: Economy rankings, 2017, http://www.doingbusiness.org/rankings, abgerufen am 16.11.2016.

22

Politischer Erfolg beruht auf Überzeugungskraft. Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit bietet Argumente für Ihre Diskussionen und Trainings für Ihr Engagement. Auf Veranstaltungen in ganz Deutschland bringen wir mit unseren Ideen die liberale Sache voran. Lesen Sie unser Debattenmagazin liberal, nutzen Sie unsere Website freiheit.org und folgen Sie uns in den sozialen Medien. Wir machen Freiheit. Machen Sie mit!

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