symphysen-assoziierte beschwerden beim sportler – welche prognostische rolle spielt die...

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Die Verletzungsha ¨ufigkeit ist im Vergleich zum Volleyball erho ¨ht. doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.032 V24 Symphysen-assoziierte Beschwerden beim Sportler – Welche prognostische Rolle spielt die Symphysenmorphologie? Eine prospektive Studie Sascha Hopp*, J. Kelm, T. Pohlemann, U. Culemann Uniklinikum des Saarlandes, Kirrbergerstr. 1, 66421 Homburg/ Saar, Germany E-Mail: [email protected] Fragestellung: Ha ¨ufig nehmen Sym- physen-assoziierte Schmerzen bei Sportlern trotz multimodaler konser- vativer Behandlung einen therapie- resistenten Verlauf. Wir untersuch- ten die prognostische Bedeutung der Symphysenmorphologie fu ¨r den Krankheitsverlauf in diesem speziel- len Patientengut anhand einer KM- Arthrographie der Symphyse. Methodik: 08/08 bis 01/11 wurden 71 konsekutive Patienten mit Sym- physen-assoziierter Beschwerde- symptomatik > 3 Monate und pos. MRT-Nachweis (parasymphysa ¨res Odem) im Rahmen einer Spezial- sprechstunde klinisch und radiolo- gisch untersucht. Ausschlusskrite- rien: Leistenhernie, FAI, urolog./ gyna ¨kol. Vorerkrankungen, Tumor, Infekte, KM-Allergie. Bildgebung bei allen Patienten: MRT Becken, Beckenu ¨ bersicht im Stehen, Ein- beinstandaufnahme beidseits. Bei Versatz der Symphyse >4,0 mm wur- de eine relevante Instabilita ¨t ange- nommen. Unter Bildversta ¨rker-Kon- trolle (Fa. Ziehm-Vista) erfolgte unter sterilen Kautelen eine i.a. In- filtration der Symphyse, zuna ¨chst mit Kontrastmittel (KM) (,,Symphy- sographie‘‘) zum Nachweis von Vera ¨nderungen der Symphysenmor- phologie, danach therapeutisch mit Lokalana ¨sthetikum und Korti- koid. Protokollierte Parameter: Klin. Auffa ¨lligkeiten, radiolog. KM-Vertei- lungsmuster, Ansprechrate der Infiltration, radiolog. Symphysen- instabilita ¨t. NU - Protokoll zur Le- bensqualita ¨t nach durchschnittlich 8 Monaten: NIPPS Score, VAS, SF- 12 (,,klinisch‘‘). Auswertung durch deskriptive Statistik, Chi-Quadrat- Test, MWU-Test. Ergebnis: Durchschnittsalter 31 Jahre (20-67), Verha ¨ltnis Ma ¨nner/ Frauen 66/5. Durchschn. Dauer der Beschwerden 8 Monate. Nachgewie- sene Symphysographie-Muster: Gruppe 0: ,,Normaler Spalt‘‘ (n = 8): klinisch unvera ¨ndert (p > 0,05), Gruppe 1: ,,Degenerativ‘‘ (n = 13): klinisch gleich oder leichte Besse- rung, abha ¨ngig vom Arthrosegrad (p < 0,05); Gruppe 2: ,,KM-Austritt‘‘ (n = 47) nach caudal unilateral (2a), bilateral (2b) sowie cranial (2c): kli- nisch signifikante Besserung (p < 0,01). Gruppe 3: ,,Wider- standsloser KM-Austritt‘‘ (n = 3): kli- nisch unvera ¨ndert (NIPPS/SF-12, p > 0,05), aber VAS sign. schlechter (p < 0,05). Nachweis Symphysen- instabilita ¨t bei insg. 21 Patienten (29,6%), davon n = 3 in Gruppe 3. Operative Behandlung mit Symphy- siodese (trikortikaler Span + Dop- pelplattenosteosynthese) bei 6 Pa- tienten mit signifikanter Instabili- ta ¨t und/oder Symphysographie- Muster 3, jeweils Beschwerdefrei- heit nach Implantatentfernung (p < 0,05). Schlussfolgerungen: Entgegen der Literatur sind die Ansprechraten auf die Infiltration der Symphyse sehr inhomogen. Mittels der Symphyso- graphie ist eine weitere Differenzie- rung des a ¨ußerst heterogenen Krankheitsbildes mo ¨glich. Anhand der von uns vorgestellten Symphyso- graphie-Gruppierung kann erstmals eine prognostische Aussage bzgl. des Ansprechens der Infiltrationsthe- rapie getroffen werden. Die Indika- tion zur Symphysiodese wird mit Nachweis eines widerstandslosen KM-Austritts und/oder dem Vorliegen einer sign. Instabilita ¨t erleichtert. doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.033 V25 Behandlung der Peronealsehnenluxation bei bestehender medialer und lateraler Bandinstabilita ¨t im Sprunggelenk Pejman Ziai*, M. Sabeti Aschraf, K. Fehske, C.E. Dlaska, P. Funovics, F. Wenzel, A. Graf, T. Buchhorn Medizinische Universita ¨t Wien, Wa ¨hringer Gu ¨rtel 18-20, 1090 Wien, Austria E-Mail: pejman.ziai@meduniwien. ac.at Hintergrund: Die akute Peroneal- sehnenluxation wird durch ein mas- sives Flexions-Torsionstrauma ver- ursacht und durch bestehende Band- instabilita ¨t im Sprunggelenk begu ¨nstigt. Das Ziel dieser Studie war die Beurteilung einer Opera- tionsmethode zur kombinierten Ver- sorgung der Peronealsehnenluxation und der lateralen und medialen Bandinstabilita ¨t im Sprunggelenk. Methoden: Zwischen 2005 und 2007 wurden 42 Patienten mit einer Pero- nealsehnenluxation bei bestehender Bandinstabilita ¨t im Sprunggelenk operativ behandelt. Die Rekonstruk- tion des Retinaculum extensorum su- perius erfolgte in einer Ankertechnik mit Zuhilfenahme eines Periostlap- pens wa ¨hrend die Versorgung der Bandstrukturen mit bioresorbierba- ren Ankern unter Beru ¨cksichtigung 111 27. GOTS-KONGRESS, 22.-23. JUNI 2012 IN SALZBURG - ABSTRACTS

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Page 1: Symphysen-assoziierte Beschwerden beim Sportler – Welche prognostische Rolle spielt die Symphysenmorphologie? Eine prospektive Studie

27. GOTS-KONGRESS, 22.-23. JUNI 2012 IN SALZBURG - ABSTRACTS

Die Verletzungshaufigkeit ist imVergleich zum Volleyball erhoht.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.032

V24Symphysen-assoziierteBeschwerden beim Sportler –Welche prognostische Rolle spieltdie Symphysenmorphologie? Eineprospektive Studie

Sascha Hopp*, J. Kelm,T. Pohlemann, U. Culemann

Uniklinikum des Saarlandes,Kirrbergerstr. 1, 66421 Homburg/Saar, Germany

E-Mail: [email protected]

Fragestellung: Haufig nehmen Sym-physen-assoziierte Schmerzen beiSportlern trotz multimodaler konser-vativer Behandlung einen therapie-resistenten Verlauf. Wir untersuch-ten die prognostische Bedeutungder Symphysenmorphologie fur denKrankheitsverlauf in diesem speziel-len Patientengut anhand einer KM-Arthrographie der Symphyse.Methodik: 08/08 bis 01/11 wurden71 konsekutive Patienten mit Sym-physen-assoziierter Beschwerde-symptomatik > 3 Monate und pos.MRT-Nachweis (parasymphysares€Odem) im Rahmen einer Spezial-sprechstunde klinisch und radiolo-gisch untersucht. Ausschlusskrite-rien: Leistenhernie, FAI, urolog./gynakol. Vorerkrankungen, Tumor,Infekte, KM-Allergie. Bildgebungbei allen Patienten: MRT Becken,Beckenubersicht im Stehen, Ein-beinstandaufnahme beidseits. BeiVersatz der Symphyse>4,0 mm wur-de eine relevante Instabilitat ange-nommen. Unter Bildverstarker-Kon-trolle (Fa. Ziehm-Vista) erfolgteunter sterilen Kautelen eine i.a. In-filtration der Symphyse, zunachst

mit Kontrastmittel (KM) (,,Symphy-sographie‘‘) zum Nachweis vonVeranderungen der Symphysenmor-phologie, danach therapeutischmit Lokalanasthetikum und Korti-koid. Protokollierte Parameter: Klin.Auffalligkeiten, radiolog. KM-Vertei-lungsmuster, Ansprechrate derInfiltration, radiolog. Symphysen-instabilitat. NU - Protokoll zur Le-bensqualitat nach durchschnittlich8 Monaten: NIPPS Score, VAS, SF-12 (,,klinisch‘‘). Auswertung durchdeskriptive Statistik, Chi-Quadrat-Test, MWU-Test.Ergebnis: Durchschnittsalter 31Jahre (20-67), Verhaltnis Manner/Frauen 66/5. Durchschn. Dauer derBeschwerden 8 Monate. Nachgewie-sene Symphysographie-Muster:Gruppe 0: ,,Normaler Spalt‘‘ (n = 8):klinisch unverandert (p > 0,05),Gruppe 1: ,,Degenerativ‘‘ (n = 13):klinisch gleich oder leichte Besse-rung, abhangig vom Arthrosegrad(p < 0,05); Gruppe 2: ,,KM-Austritt‘‘(n = 47) nach caudal unilateral (2a),bilateral (2b) sowie cranial (2c): kli-nisch signifikante Besserung(p < 0,01). Gruppe 3: ,,Wider-standsloser KM-Austritt‘‘ (n = 3): kli-nisch unverandert (NIPPS/SF-12,p > 0,05), aber VAS sign. schlechter(p < 0,05). Nachweis Symphysen-instabilitat bei insg. 21 Patienten(29,6%), davon n = 3 in Gruppe 3.Operative Behandlung mit Symphy-siodese (trikortikaler Span + Dop-pelplattenosteosynthese) bei 6 Pa-tienten mit signifikanter Instabili-tat und/oder Symphysographie-Muster 3, jeweils Beschwerdefrei-heit nach Implantatentfernung(p < 0,05).Schlussfolgerungen: Entgegen derLiteratur sind die Ansprechraten aufdie Infiltration der Symphyse sehrinhomogen. Mittels der Symphyso-graphie ist eine weitere Differenzie-rung des außerst heterogenenKrankheitsbildes moglich. Anhandder von uns vorgestellten Symphyso-

graphie-Gruppierung kann erstmalseine prognostische Aussage bzgl.des Ansprechens der Infiltrationsthe-rapie getroffen werden. Die Indika-tion zur Symphysiodese wird mitNachweis eines widerstandslosenKM-Austritts und/oder dem Vorliegeneiner sign. Instabilitat erleichtert.

doi:10.1016/j.orthtr.2012.02.033

V25Behandlung derPeronealsehnenluxation beibestehender medialer undlateraler Bandinstabilitat imSprunggelenk

Pejman Ziai*, M. Sabeti Aschraf,K. Fehske, C.E. Dlaska, P. Funovics,F. Wenzel, A. Graf, T. Buchhorn

Medizinische Universitat Wien,Wahringer Gurtel 18-20, 1090 Wien,Austria

E-Mail: [email protected]

Hintergrund: Die akute Peroneal-sehnenluxation wird durch ein mas-sives Flexions-Torsionstrauma ver-ursacht und durch bestehende Band-instabilitat im Sprunggelenkbegunstigt. Das Ziel dieser Studiewar die Beurteilung einer Opera-tionsmethode zur kombinierten Ver-sorgung der Peronealsehnenluxationund der lateralen und medialenBandinstabilitat im Sprunggelenk.Methoden: Zwischen 2005 und 2007wurden 42 Patienten mit einer Pero-nealsehnenluxation bei bestehenderBandinstabilitat im Sprunggelenkoperativ behandelt. Die Rekonstruk-tion des Retinaculum extensorum su-perius erfolgte in einer Ankertechnikmit Zuhilfenahme eines Periostlap-pens wahrend die Versorgung derBandstrukturen mit bioresorbierba-ren Ankern unter Berucksichtigung

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