tätigkeitsbericht 2017 - lebenshilfe-salzburg.at fdiv: geschäftsführer guido güntert. coverfoto:...
TRANSCRIPT
2 Liebe Leserin, lieber Leser,
der/dem aufmerksamen LeserIn wird auffallen, dass der Tätigkeitsbericht der Lebenshilfe Salzburg gGmbH, den Sie nun in Händen halten,`anders´ ist als in den vergangenen drei Jahren, in denen wir unsere Leistungen in einem umfangreichen Wirkungsbericht nach dem Social Reporting Standard dargestellt haben, um nicht vorrangig die Kosten darzustellen, sondern viel mehr den Wert: die Wirkung unserer Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigung im Bundesland Salzburg!
Sie werden sich fragen warum, haben wir doch in den letzten drei Jahren sehr positive Rückmeldungen auf diese Form des Berichts erhalten. Die Antwort ist schnell gegeben und sehr einfach: Wie Sie wahrscheinlich den Medien entnommen haben befindet sich die Lebenshilfe Salzburg zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung in einer schwierigen finanziellen Situation. Daher wollten und konnten wir uns die aufwändigere Form des Berichts nicht leisten.
Das schmerzt uns besonders deshalb, da wir im Berichtszeitraum unser 50 jähriges Jubiläum begangen haben und in Sachen Bewusstseinsbildung über die Wirkung unseres Tuns ausgesprochen viel zu berichten hätten.
Nichtsdestotrotz möchten wir an dieser Stelle auf keinen Fall an der falschen Stelle sparen und all den Menschen danken und unsere tiefste Anerkennung ausdrücken, die dazu beigetragen haben, dass die Lebenshilfe in all diesen Jahren ihrem Auftrag nachkommen konnte – angefangen bei ihrem Gründer Hannes Schmidt über die mittlerweile tausenden Haupt- und Ehrenamtlichen bis hin zu den Verantwortlichen in der Salzburger Landes-, Stadt- und Gemeindepolitik und unseren Partnern aus Wirtschaft und Kultur.
Wir alle haben es gemeinsam ermöglicht, dass Menschen mit Beeinträchtigung immer mehr selbstbestimmt an unserer Gesellschaft teilhaben können - nochmal: Danke!
Guido Güntert
Geschäftsführer
Impressum: Lebenshilfe Salzburg gGmbH, Nonntaler Hauptstraße 55, 5020 Salzburg. FdIv: Geschäftsführer Guido Güntert. Coverfoto: Helge Kirchberger
3
50 Jahre Lebenshilfe Salzburg Im Berichtszeitraum beging die Lebenshilfe Salzburg ihr 50jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung besteht ein grundlegendes Ziel der Lebenshilfe darin, in die Gesellschaft hinein zu wirken und das Bild von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung nachhaltig positiv zu gestalten. In Artikel 8 der UN Konvention wird ausdrücklich gefordert: „Die Vertragsstaaten
verpflichten sich, … Maßnahmen zu ergreifen, um in der gesamten Gesellschaft … das
Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer
Würde zu schärfen.“
Die 50-Jahr Kampagne der Lebenshilfe Salzburg trug den Slogan „50 Jahre gegen Barrieren in Kopf und Alltag“.
Plakat- und Medienaktionen Mit bekannten Testimonials (Cornelius Obonya, Julia Gschnitzer, DJ Ötzi, Christiane Meissnitzer und Personen aus dem Umfeld der Lebenshilfe) Werbeagentur up-art und Starfotograf Helge Kirchberger Plakate, City-Lights, Buswerbung, Beilage in den Bezirksblättern, Inserate, flankierende Medienberichte und Landig Page. Starke Sponsoren: teampool und Salzburger Sparkasse Starke Partner: Bezirksblätter Salzburg, Progress Die Lebenshilfe Österreich und die Lebenshilfen Tirol und Kärnten haben sich der Plakataktion angeschlossen.
Heldenstories und Heldenmasken Um die Inhalte der Kampagne „lebendig“ werden zu lassen, wurde innerhalb der Lebenshilfe Salzburg die Idee geboren, das begleitende Element der Heldenstory, flankiert von der „grünen Heldenmaske“ einzuführen. Die Idee wurde innerhalb der Lebenshilfe Salzburg mit Hilfe zahlreicher Werkstätten umgesetzt. Es entstanden an die 5000 Heldenmasken aus Moosgummi und etwa 3000 Schlüsselanhänger aus Materialverschnitt sowie Buttons (Give-aways für Events). Auf facebook gab es zwischen April und Oktober 2017 eine eigene Helden-Kampagne. In diesem Zeitraum erhöhte sich die Anzahl der NutzerInnen und AbonnentInnen auf der Lebenshilfe-Plattform um16%.
Bezirkstour zur Stärkung der Inhalte Das Heldenthema wurde u.a. auch im Rahmen der Bezirkstour umgesetzt: Die Lebenshilfe nutzte öffentliche Veranstaltungen, um BesucherInnen mit dem Thema der Kampagne zu erreichen. Dazu entstanden „Heldenfotos“ mit Heldenmaske, die man auf T-shirts gedruckt käuflich erwerben konnte: 21.04. Europark Salzburg - 05./06.05. Salzburg Marathon und Sport-Mall - 12.05. Airportlauf Salzburg - 20.05. Freiwilligen-Messe Salzburg - 24.06. Stadteilfest Aigen/Parsch - 07./08.07. Blues und Folk-Tage Goldegg - 19.07. Live im Park (Volksgarten Salzburg) - 03.09. HeuArtFest Abtenau - 22.09. Bauernmarkt Radstadt - 23.09. Eachtlingsfest Tamsweg - 12.-14.10. Wirtschaftsmesse Saalfelden - 23. 10. Heldenstand FH Puch/Urstein Ergotherapie
4
SchülerInnenwettbewerb Um eine hohe Nachhaltigkeit zu erzielen und auch Kinder und Jugendliche mit den Inhalten der Kampagne zu erreichen, wurde mit Hilfe des Landesschulrates ein SchülerInnenwettbewerb für alle Schulstufen und Schultypen zum Thema „gegen Barrieren in Kopf und Alltag“ durchgeführt. Insgesamt beteiligten sich 10 Schulen.
Kinospot Beim Fotoshooting entstand aus dem „Making of“ ein Kinospot. Es ist gelungen, diesen unentgeltlich in zahlreichen Salzburger Kinos und vor allem Sommerkinos in allen Bezirken zu zeigen: Das Kino, Mozartkino, Dieselkinos Bruck a.d. Glocknerstraße und St. Johann Sommerkinos: Obertrum, Seekirchen, Golling, Tamsweg und in Salzburg: Akzente Sommerkino Volksgarten, Sternenkino (vor Kindervorführungen). Die Lebenshilfen Tirol, Wien, Niederösterreich und Graz, Voitsberg und Umgebung zeigten den Spot ebenfalls in ihrer Region.
Festakt und Lebenshilfe Fest Festakt am 31. August in der Residenz zu Salzburg Fest am 1. September für Lebenshilfe-Klientinnen, MitarbeiterInnen und FreundInnen der Lebenshilfe in der BauAkademie Salzburg.
Medienecho, PR-Bild-Award und Nachhaltigkeit Über die wenigen bezahlten Einschaltungen hinaus fand die Kampagne bei den Medien großen Anklang (2017: 77 Presseberichte im Zusammenhang mit dem Jubiläumsjahr, 6 Rundfunkbeiträge) Darüber hinaus ist es gelungen, wichtige Themen unabhängig vom Jubiläum zu transportieren. Der Rahmen dieses Berichtes lässt leider keine detaillierte Auflistung der positiven, nachhaltigen Wirkungen der Kampagne zu. Nur einige seien kurz erwähnt: zahlreiche neue KooperationspartnerInnen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien, Stärkung der Rolle der Lebenshilfe als Themenführerin, starke Identifikation der MitarbeiterInnen, NutzerInnen, Mitglieder, FreundInnen und PartnerInnen mit den Inhalten der Kampagne und den Themen der Lebenshilfe. Das Sujet „Gegen Barrieren in Kopf und Alltag“ mit Julia Gschnitzer erlangte im November den PR-Bild Award des Jahres für Österreich. Der Preis wurde in Hamburg übergeben.
Ausblick Der Slogan „gegen Barrieren in Kopf und Alltag“ und die grüne Maske werden seit dem Jubiläumsjahr mit der Lebenshilfe assoziiert und werden uns daher in leicht abgeänderter Form unter dem Motto “Jeden Tag gegen Barrieren in Kopf und Alltag “ weiter begleiten.
5
Unterstütztes Arbeiten Die Werkstätten der Lebenshilfe Salzburg differenzieren sich in Werkstätten, Fachwerkstätten und Integrative Arbeitsbegleitung mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Kooperationen mit Firmen, Schulen und Gemeinden, um den NutzerInnen Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen). Für SeniorInnen gibt es zusätzliche, tagesstrukturierende und an die Bedürfnisse angepasste Angebote.
Der Bereich „Unterstütztes Arbeiten“ begleitet Erwachsene mit intellektueller Beeinträchtigung während der Arbeitswoche. Die Begleitung orientiert sich an den individuellen Ressourcen, Fähigkeiten und am Unterstützungsbedarf der NutzerInnen. 2017 wurden zum Stichtag 31. Dezember 2017 insgesamt 736 Personen (431 Männer, 305 Frauen), davon 147 in Fachwerkstätten bzw. in Integrativer Arbeitsbegleitung, begleitet. 34 Personen werden tagsüber in Wohnangeboten begleitet.
Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
In der täglichen Arbeit sind unsere Leistungen allen Gruppen zugänglich. Niemand wird per se von einem Angebot ausgeschlossen. Die genannten Leistungen sind eher als Schwerpunkt für die jeweilige Zielgruppe zu verstehen.
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Alle KlientInnen Verschiedenste Arbeitsfelder in den Werkstätten
Die KlientInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität - durch das Leben sozialer
Beziehungen - indem sie sich als aktives Mitglied
der Gesellschaft erleben - indem sie an einem gemeinsamen
Ziel mitwirken - indem sie Anerkennung und
dadurch sozialen Status erhalten - indem sie Fähigkeiten entwickeln
Aktivitäten zur sozialen und beruflichen Teilhabe
Themenorientierte Projektgruppen, Runde Tische und Foren, vielfältige interessensorientierte, auch außerbetriebliche Aktivitäten (Ausflüge, Veranstaltungen, sportliche Aktivitäten), Lern-, Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote
- Vermittlung von Fähigkeiten, Informationen, Wissen
- Stärkung des Selbstvertrauens und des Selbstbewusstseins
- Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
- Sammeln von Erfahrungen außerhalb der eigenen Einrichtung und Vernetzung mit Personen aus anderen Einrichtungen
Personenzentriertes Arbeiten und Persönliche Lagebesprechung
Ziele und Wünsche der KlientInnen werden durch personenzentrierte Prozessbegleitung - bezogen auf alle Lebensbereiche - klarer. Veränderungsprozesse werden angestoßen. Den KlientInnen sind konkrete Schritte zur Umsetzung ihres angestrebten Lebenswegs
6
bewusst. Sie kennen ihre eigene Verantwortung in diesem Zusammenhang und wissen, wer sie bei welchem Schritt wie unterstützt, um ihren Zielen näher zu kommen.
Mitbestimmungsstrukturen (Haus- und GruppensprecherInnen)
Die KlientInnen gestalten ihre Arbeitswelt verantwortlich mit.
Alte und ältere Menschen mit Beeinträchtigung
- Tagesstrukturierende Angebote mit dem Schwerpunkt Ruhe und Rückzug
- Bedürfnis- und altersgerechte Angebote
- Teilzeit- und Auszeitmodelle für den Übergang der Werkstätte in eine „Pensionierung“
Die KlientInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität - durch das Leben sozialer
Beziehungen - durch den Erhalt oder die
Verbesserung ihrer Fähigkeiten - indem sie Rahmenbedingungen
vorfinden, die ihren Bedürfnissen entsprechen und Orientierung geben
- durch Reduzierung der Anforderungen
Menschen mit hohem oder intensivem Unterstützungsbedarf
- differenzierte, tagesstrukturierende Angebote
- Basale Förderung - individuell bewältigbare
Arbeitsaufträge
Die KlientInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität - durch das Leben sozialer
Beziehungen - indem sie Orientierung und
Stabilität erleben - indem sie durch individuelle
Förderung Fähigkeiten entwickeln oder erhalten
- in dem ihre basalen Bedürfnisse erfüllt sind
Menschen mit Beeinträchtigung und speziellem Bedarf an flexibler und individueller Begleitung
- tagesstrukturierende Angebote in bedürfnisgerechten Settings
- intensive Betreuung durch höheren Personaleinsatz
- MUT: Mobiles Unterstützungskonzept
KlientInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität durch - das Erfahren von Sicherheit und
Stabilität - das Leben sozialer Beziehungen - den Erhalt von Fähigkeiten und
Kompetenzen - den Erhalt und die Förderung
größtmöglicher Selbständigkeit - die Erfüllung ihrer basalen
Bedürfnisse - Vermeidung von und intensive
Begleitung in Krisen und schwierigen Phasen
Angehörige (indirekte Zielgruppe)
- Angehörigenarbeit - Vertrauensbildende Maßnahmen
- Angehörige gewinnen Vertrauen und fühlen sich im Loslösungsprozess unterstützt.
- Sie kennen die Potentiale und möglichen Ziele ihres Angehörigen
7
Unternehmen, Betriebe und öffentliche Ein-richtungen (indirekte Zielgruppe)
- Aktivitäten zur beruflichen Teilhabe - Information und Aufklärung
hinsichtlich der Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung
- Kontaktmöglichkeiten zu Menschen mit Beeinträchtigung und dadurch Abbau von Berührungsängsten und Sensibilisierung
- Wahrnehmung von Potenzialen von Menschen mit Beeinträchtigung
- Information und Aufklärung
Gesellschaft (indirekte Zielgruppe)
- Sozialraumorientierte Maßnahmen - Unterstützung der NutzerInnen bei
ehrenamtlichen Engagement - Aktivitäten zur beruflichen Teilhabe
- Kontaktmöglichkeiten zu Menschen mit Beeinträchtigung und dadurch Abbau von Berührungsängsten und Sensibilisierung
- Wahrnehmung von Potenzialen von Menschen mit Beeinträchtigung
- Information und Aufklärung
Eingesetzte Ressourcen
Der Bereich Arbeit setzte 2017 insgesamt € 11.867.416,- an Ressourcen ein. Davon entfielen auf Personalkosten € 7.925.148,- und € 3.942.268,- auf Sachkosten.
221 MitarbeiterInnen (das entspricht 166,65 Vollzeit-Äquivalenten) begleiteten im Jahr 2017 an 26 Standorten Menschen mit Beeinträchtigung im ganzen Bundesland. 104 freiwillig Engagierte haben im Bereich Arbeit im Jahr 2017 über 7.700 Stunden für Menschen mit Beeinträchtigung eingebracht. 2017 leisteten in den einzelnen Turnussen insgesamt 60 junge Männer ihren Zivildienst in den (Fach)-Werkstätten der Lebenshilfe.
Die zunehmende Verschränkung der Bereiche „Unterstütztes Arbeiten“ und „Unterstütztes Wohnen“ stellt uns im Hinblick auf die mit dem Land vereinbarte Abrechnungslogik vor Herausforderungen. Dem Bereich „Unterstützes Arbeiten“ sind mit Stichtag 31.12.2017 insgesamt 736 Personen zugeordnet. Davon nehmen 34 Personen ein tagesstrukturierendes Angebot in einem Wohnhaus in Anspruch.
143 Kooperationsbetriebe und öffentliche Einrichtungen ermöglichen Menschen mit Beeinträchtigung Erfahrungen am ersten Arbeitsmarkt und bieten breit gefächerte Arbeitsmöglichkeiten, ohne dass diese auf die Angebote der Lebenshilfe und die Leistungen aus der Behindertenhilfe verzichten müssen. 2017 waren 364 Personen auch außerhalb der Werkstätte tätig. Davon 77 auf Einzelarbeitsplätzen, 196 im Rahmen von Außenarbeitsgruppen und 91 sowohl auf Außenarbeitsgruppen als auch auf Einzelplätzen.
24 Personen haben eine geringfügige Anstellung. (Stand: 31.12.2017)
8
Fortlaufende qualitätssichernde Maßnahmen:
(Einzel-, Team- und Führungs-)Supervision, Klausuren Begleitung und Coaching der Teams durch das PACT (psychologisch-agogisches
Coachingteam) in Form von Teamcoaching und Fallbesprechungen Sicherstellung fachlicher Pflegestandards sowie Beratung und Unterstützung der
Teams bei Pflegemaßnahmen und –prävention durch regionale Diplompflegekräfte umfangreiches internes Fortbildungsprogramm Angebot unterstützter Ausbildungen in der Pflegehilfe, Behindertenbegleitung und
Unterstützung bei der Basisversorgung.
551,92
122,08
24,7530,83
Werkstätten
Fachwerkstätten und IAB
Schulbuffets
TB WS im WH
Unterstütztes ArbeitenAnzahl der MmB 2017(Jahresmittelwert)
0
50
100
150
200
250
18 - 20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 über 70
30
122 12288
54
14 2
15
81 68
63
58
144
FrauenMänner
Altersstruktur im Bereich "Unterstütztes Arbeiten" 2017
9
Mitbestimmungsstrukturen mit gewählten Haus- und Gruppensprecherinnen in allen Werkstätten. 6. Juli 2017: Seminar „Beschwerden und Ideen“ in Radstadt
Unterstütztes Wohnen
Das Angebot umfasst das Teilbetreute Wohnen, das Vollbetreute Wohnen und das SeniorInnen-Wohnen sowie die mobile Wohnbegleitung in der eigenen Wohnung.
Für die Darstellung der Leistungen gliedern wir unsere Angebote zwar nach Zielgruppen, wir ziehen allerdings keine starre Trennlinie und schließen per se niemanden von einem Angebot aus.
Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Alle BewohnerInnen WKS Einzelbegleitung (nach dem Modell von Willem Kleine Schaars)
BewohnerInnen - artikulieren ihre Wünsche und Ziele - entwickeln für ihre Lebensfragen
eigene Lösungen und übernehmen Verantwortung für deren Umsetzung
- treffen Entscheidungen, die ihre Person betreffen, selbst
Alle BewohnerInnen WKS Gruppenbegleitungen (nach dem Modell von Willem Kleine Schaars)
BewohnerInnen - entwickeln für die Fragen in ihrer
Wohngemeinschaft eigene Lösungen und übernehmen Verantwortung für deren Umsetzung
- erfahren die Möglichkeit, sich gegenseitig zu unterstützen
Menschen mit geringem Unterstützungsbedarf
Mobiles und Teilbetreutes Wohnen: - Unterstützung bei der
Alltagsorganisation - Begleitung im
Zusammenhang mit sozialen Fragestellungen
- Unterstützung beim Aufbau sozialer Netzwerke
- Assistenz bei Freizeitaktivitäten
BewohnerInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität durch - das Erfahren von Sicherheit und
Geborgenheit - das Leben sozialer Beziehungen - die Stärkung des sozialen Status - die Verbesserung der Fähigkeiten und
Kompetenzen - die Übernahme von
Eigenverantwortung - mehr Selbständigkeit
Menschen mit mittlerem bis hohem Unterstützungsbedarf
Vollbetreutes Wohnen (Begleitung außerhalb der Arbeits-/Werkstättenzeit sowie bei Krankheit) - Unterstützung bei der
Alltagsorganisation - Erhalt und Förderung von
Fähigkeiten und Kompetenzen
- Erhalt und Förderung der Mobilität
BewohnerInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität durch - das Erfahren von Sicherheit und
Geborgenheit - das Leben sozialer Beziehungen - den Erhalt oder die Verbesserung von
Fähigkeiten und Kompetenzen - die Übernahme von
Eigenverantwortung - die Förderung und den Erhalt
größtmöglicher Selbständigkeit
10
- Unterstützung beim Aufbau und Erhalt sozialer Netzwerke
- Assistenz bei Freizeitaktivitäten
- Begleitung in Zusammenhang mit sozialen Fragestellungen
- Assistenz bei der Pflege (Pflege als unterstützender Prozess)
- die Erfüllung ihrer basalen Bedürfnisse
Alte und ältere Menschen mit Beeinträchtigung
Vollbetreutes Wohnen mit Tagesstruktur - Unterstützung bei der
Alltagsgestaltung - Erhalt und Förderung von
Fähigkeiten und Kompetenzen
- Erhalt und Förderung der Mobilität
- Begleitung beim Übergang von der Werkstätte/Arbeit in den Seniorenbereich
- Trauerbegleitung - Pflege - Unterstützung beim Aufbau
und Erhalt sozialer Netzwerke - Assistenz bei
Freizeitaktivitäten
BewohnerInnen steigern oder erhalten ihre Lebensqualität durch - das Erfahren von Sicherheit und
Geborgenheit - das Leben sozialer Beziehungen - den Erhalt von Fähigkeiten und
Kompetenzen - die Übernahme von
Eigenverantwortung - den Erhalt größtmöglicher
Selbständigkeit - die Bewältigung von altersspezifischen
Herausforderungen wie Krankheit, Verlust nahestehender Personen und Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit
Menschen mit Beeinträchtigung und speziellem Bedarf an individueller Anpassung von Strukturen und Umfeld, zum Beispiel Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
Vollbetreutes Wohnen mit Tagesstruktur - Schaffung bedürfnisgerechter
Betreuungssettings - Anpassung der Strukturen,
Betreuungszeiten und Räumlichkeiten, zum Beispiel Entlastung durch die Reduzierung räumlicher Wechsel
BewohnerInnen erhalten oder steigern ihre Lebensqualität durch - das Erfahren von Sicherheit und
Stabilität - das Leben sozialer Beziehungen - den Erhalt von Fähigkeiten und
Kompetenzen - die Übernahme von
Eigenverantwortung - den Erhalt größtmöglicher
Selbständigkeit - die Erfüllung ihrer basalen Bedürfnisse
Menschen mit Beeinträchtigung, die bei Angehörigen wohnen
Gastzimmer: - Unterstützung bei der
Alltagsorganisation - Assistenz bei
Freizeitaktivitäten - Unterstützung beim Aufbau
und Erhalt sozialer Netzwerke - Begleitung in Zusammenhang
mit sozialen Fragestellungen - Assistenz bei der Pflege
- NutzerInnen sammeln Erfahrungen in einem für sie neuen Wohnumfeld und bauen neue soziale Beziehungen auf
- Angehörige erhalten Freiräume und Zeiten für sich selbst.
Angehörige (indirekte Zielgruppe)
- Angehörigenarbeit - Vertrauensbildende
Maßnahmen
- Angehörige gewinnen Vertrauen und fühlen sich im Loslösungsprozess unterstützt
Gesellschaft (indirekte Zielgruppe)
- Sozialraumorientierte Maßnahmen
- Unterstützung der BewohnerInnen bei ehrenamtlichem Engagement
- Kontaktmöglichkeiten zu Menschen mit Beeinträchtigung und dadurch Sensibilisierung und Abbau von Berührungsängsten
- Wahrnehmung der Potenziale von Menschen mit Beeinträchtigung
- Information und Aufklärung
11
Die Freizeitaktivitäten im begleiteten Wohnen richten sich nach den Interessen und Wünschen der BewohnerInnen. Entsprechende Wünsche können meist nur in der Gruppe umgesetzt werden.
Dazu gehörten seit vielen Jahren auch die gemeinsamen Urlaubsreisen. Im Jahr 2016 mussten erstmals mehrtägige Urlaube aufgrund von erhöhten Personalkosten, die nicht gedeckt waren, ausfallen. 2017 haben diese Urlaube wieder stattgefunden. 361 Personen haben sich an Reisen beteiligt. Die Urlaube haben bei der Lebenshilfe Salzburg einen Abgang von € 80.000 verursacht.
Individuelle Freizeitwünsche können in der Regel nur durch den Einsatz von Freiwilligen, Zivildienern und PraktikantInnen ermöglicht werden.
Eingesetzte Ressourcen
Der Bereich „Unterstütztes Wohnen setzte 2017 insgesamt € 13.966.179 an Ressourcen ein. Davon entfielen auf Personalkosten € 11.415.663 und auf Sachkosten € 2.550516.
365 MitarbeiterInnen (das enspricht 258,02 Vollzeitäquivalenten) arbeiteten im Jahr 2017 im Bereich „unterstütztes Wohnen“. Die Wohnangebote gliedern sich in 21 teilbetreute Wohnungen und 23 vollbetreute Wohnangebote. In 10 dieser vollbetreuten Wohnhäuser können BewohnerInnen 24 Stunden am Tag begleitet werden.
Im Jahr 2017 leisteten im Bereich „unterstütztes Wohnen“ in den einzelnen Turnussen insgesamt 18 junge Männer ihren Zivildienst. 65 Freiwillige unterstützten die BewohnerInnen.
Anzahl, Alter und Geschlecht der BewohnerInnen
2017 wurden mit Stichtag 31.Dezember im Bereich “Unterstützes Wohnen” 369 Menschen (157 Frauen und 212 Männer) mit Beeinträchtigung durch unterschiedliche Wohnangebote der Lebenshilfe (siehe Grafik) begleitet.
Anmerkung: Diese Darstellung folgt der Produkt- und Abrechnungslogik des Landes Salzburg, wonach 31 BewohnerInnen in einem SeniorInnen-Wohnhaus mit Tagesstruktur
12 leben. Darüber hinaus bietet die Lebenshilfe bedarfsorientierte Angebote für Menschen, die aufgrund von Alter oder Überforderung
- In einem 24-Stunden-Setting begleitet werden - Teilzeit-Modelle – das heißt Auszeittage, die im Wohnhaus verbracht werden oder
reduzierte Arbeitszeiten in der Werkstätte – in Anspruch nehmen.
Die zunehmende Verschränkung der Bereiche „Unterstütztes Arbeiten“ und „Unterstütztes Wohnen“ stellt uns im Hinblick auf die mit dem Land vereinbarte Abrechnungslogik vor Herausforderungen. (siehe Kapitel Unterstütztes Arbeiten)
---------
72 Menschen mit Beeinträchtigung haben das Angebot des Gastwohnens an 1.332 Tagen genutzt. (Bedarf gibt es vor allem an den Wochenenden. Eine Erweiterung der Gastwohn-Standorte ist sinnvoll und wird bei neuen Angeboten mitgedacht)
Fortlaufende qualitätssichernde Maßnahmen:
(Einzel-, Team- und Führungs-)Supervision, Klausuren Begleitung und Coaching der Teams durch das PACT (psychologisch-agogisches
Coachingteam) in Form von Teamcoaching und Fallbesprechungen Sicherstellung fachlicher Pflegestandards sowie Beratung und Unterstützung der
Teams bei Pflegemaßnahmen und –prävention durch regionale Diplompflegekräfte umfangreiches internes Fortbildungsprogramm Angebot unterstützter Ausbildungen in der Pflegehilfe, Behindertenbegleitung und
Unterstützung bei der Basisversorgung.
13
Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie
Das Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie bietet medizinische Diagnose und ärztliche Behandlung, psychologische Diagnostik und Beratung, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, Musiktherapie und Sozialberatung an. Zielgruppe sind einerseits Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder Entwicklungsverzögerungen, andererseits Erwachsene in den Werkstätten der Lebenshilfe Salzburg.
Die Anzahl der PatientInnen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) ist im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas angestiegen und betrug im Berichtszeitraum 2009. Insgesamt wurden 419 PatientInnen aufgenommen, 69 mussten abgewiesen werden.
Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Kinder und Jugendliche
Medizinische Diagnose, Erstellung eines Behandlungsplans und Durchführung von Therapien
Therapieerfolge und ein verbesserter Umgang mit der Beeinträchtigung führen zu einer verbesserten Funktion, Aktivität und Teilhabe (im Sinne der ICF)
Erwachsene
Eingesetzte Ressourcen
Der Bereich Ambulatorium setzte 2017 insgesamt € 2.556.906,- an Ressourcen ein. Davon entfielen auf Personalkosten € 2.244.394,- (88 %) und € 312.512,- (12%) auf Sachkosten.
Insgesamt waren im Berichtszeitraum 50 Mitarbeiterinnen und 7 Mitarbeiter im Ambulatorium beschäftigt, davon 50 in Teilzeit und 7 Vollzeit, das entsprach 37,12 Vollzeitäquivalenten.
1843 1860 1937 2012 2005 1918 1946 2009
0
500
1000
1500
2000
2500
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Gesamtpatientenanzahl
14
Qualitätssicherende Maßnahmen
Zielformulierung und ärztliche Kontrolluntersuchungen
Dokumentation und Berichtswesen
Patientenbezogene Teambesprechungen
Fortbildungen und Supervision
Arbeitsgruppe zur Behandlung in den Werkstätten
Frühförderung und Familienbegleitung
In Salzburg ist die Lebenshilfe seit 30 Jahren der einzige Anbieter von allgemeiner Frühförderung und Familienbegleitung.
Die Frühförderung und Familienbegleitung begleitet Kinder und ihre Familien von der Geburt bis zum vierten Lebensjahr. Die Empfehlung des Kinderarztes oder eines Arztes für Allgemeinmedizin genügt, um das Angebot in Anspruch nehmen zu können.
Die Leistung wird mobil, im häuslichen Umfeld oder in einer der sieben Frühförderstellen angeboten.
270
307329
290
340
419
160
129101
133110
69
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
2012 2013 2014 2015 2016 2017
Neuaufnahmen Abweisungen
15
Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Eltern Familienbegleitung Förderung der parenting skills, erhöhtes Wissen über die kindliche Entwicklung, adäquates Spielmaterial, die Bedeutung des Spiels in der kindlichen Entwicklung, Verringerung depressiver Symptomatik, Kenntnis guter äußerlicher Bedingungen für die kindliche Entwicklung,
Frühgeborene und Kinder mit Entwicklungsverzögerung oder intellektueller Beeinträchtigung
Frühförderung Entfaltung der individuellen Entwicklungsmöglichkeiten im vollen Umfang, eingebettet in ein sicheres Familiensystem, verbesserte Aktivität und Teilhabe nach ICF
Familiensystem Frühförderung Stärkung im Umgang mit der neuen Situation oder auftretenden Herausforderungen
Der Bereich Frühförderung und Familienbegleitung setzte 2017 insgesamt € 1.090.173 an Ressourcen ein. Davon entfielen € 936.342 auf Personalkosten und € 153.831 auf Sachkosten.
2017 waren 19 Personen in der Frühförderung und Familienbegleitung tätig (Vollzeitäquivalente: 12,12)
Im Laufe des Jahres wurden bis zu 364 Familien begleitet, Zwei Drittel aller Termine wurden von den FrühförderInnen mobil geleistet, ein Drittel fand in den Räumen der Frühförderung statt.
Im Regelfall steht den Familien einmal pro Woche eine Einheit von 90 Minuten zur Verfügung.
16
Integrativer und heilpädagogischer Kindergarten
Seit 1979 führt die Lebenshilfe in der Stadt Salzburg einen Kindergarten mit heil-pädagogischen und integrativen Gruppen. Er steht Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren offen. Die Begleitung findet in zwei heilpädagogischen und zwei integrativen Gruppen statt. Ein Wechsel zwischen den Gruppen ist möglich.
Kinder mit Beeinträchtigung können Therapien über das Ambulatorium der Lebenshilfe im Rahmen des Kindergartenalltags in Anspruch nehmen.
Eine eigene Küche versorgt die Kinder täglich mit frisch gekochtem Essen.
Auch im Jahr 2017 war der Kindergarten mit insgesamt 52 Kindern (davon 24 Kinder mit Beeinträchtigung) voll belegt.
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung
Kinder mit und ohne Beeinträchtigung zwischen 3 und 6 Jahren
2 Integrative und 2 Heilpädagogische Gruppen in einem Haus
Kinder entfalten ihr individu-elles Potential und erleben ein inklusives Miteinander
304317
346364
0
50
100
150
200
250
300
350
2014 2015 2016 2017
Anzahl der begleiteten Familien
17 Eingesetzte Ressourcen
Der Kindergarten setzte 2017 insgesamt € 720.536 an Ressourcen ein. Davon entfielen € 596.000 auf Personalkosten und € 124.536 auf Sachkosten.
17 Personen waren im Kindergarten beschäftigt. (Vollzeitäquivalente: 12,82)
Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung
Die Begleitung von Kindern mit der Diagnose frühkindlicher Autiscmus (ASS) stellt die Kindergartenpädagoginnen vor große Herausforderungen. In den vergangenen Jahren wurde daher der Focus der Fortbildungen auf dieses Thema gelegt.
Kinder mit Migrationshintergrund
Es ist auffallend, dass zwischen 80 – 90% aller Kinder, die eine der beiden Sonderpädagogischen Gruppen besuchen, Kinder mit Migrationshintergrund sind. Auch diese Entwicklung wirkt sich auf die Arbeit der Pädagoginnen aus .
Persönliche Assistenz
Die Persönliche Assistenz ist ein vom Land Salzburg als Pilotprojekt mit einer Laufzeit von 2 Jahren definiertes Angebot der Lebenshilfe Salzburg gemeinnützigen GmbH. Die Lebenshilfe Salzburg ist eine von zwei Trägerorganisationen, die Persönliche Assistenz im sogenannten Dienstleistermodell anbieten. Das Pilotprojekt steht Menschen mit körperlicher, psychischer und/oder intellektuellen Beeinträchtigungen zur Verfügung und ist in dieser Hinsicht einmalig in Österreich.
Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote:
Zielgruppe Leistung Erwartete Wirkung Menschen mit körperlicher und/oder intellektueller Beeinträchtigung
Suche, Administration und Schulung von Persönlichen AssistentInnen in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden / der Kundin.
Selbstbestimmtes Leben und unabhängige Lebensführung
Eingesetzte Ressourcen
Die Persönliche Assistenz setzte 2017 insgesamt € 164.392,- an Ressourcen ein. Davon entfielen auf Personalkosten € 140.215,- (85 %) und € 24.177,- (15%) auf Sachkosten.
Seit Start im Mai/Juni 2017 nehmen 2 Männer und 1 Frau Persönliche Assistenz bei der Lebenshilfe Salzburg in Anspruch. Insgesamt wurden 11 Persönliche AssistentInnen (4 für die Frau, 5 bzw. 2 für die beiden Männer) angestellt, um die maßgeschneiderte Unterstützung zu Hause und in der Freizeit zu gewährleisten.
Als qualitätssichernde Maßnahmen wurden 2 Fortbildungsveranstaltungen in Kooperation mit knack:punkt und Caritas angeboten.
18
NEU 2017 Neue Außenstelle der Werkstätte Steindorf
Im Februar 2017 wurde die neue Außenstelle am Marktplatz in Straßwalchen bezogen. Nach einem offenen Konzept können bis zu sieben Beschäftigte der Werkstätte Steindorf hier arbeiten. Durch die zentrale Lage ergeben sich viele neue Möglichkeiten der Teilhabe.
Rahmenkonzept „Personenzentriertes Denken & Arbeiten und Persönliche Lagebesprechungen“: Verschriftlichung auf Basis von Erfahrungswerten der letzten Jahre. Festigung von Qualitätskriterien und Rahmenbedingungen.
Inklusives Modul „Personenzentriertes Denken & Arbeiten Nach intensiver Vorarbeit durch das PZA-Team fand im Oktober zum ersten Mal ein zweitätiges inklusives Modul zum Thema „Personenzentrietes Denken & Arbeiten“ für KlientInnen und UnterstützerInnen unter dem Titel „Der Mensch im Mittelpunkt“ statt. Besonders herausgearbeitet wurden die Unterschiede zwischen „betreut werden“ und „unterstützt werden“.
MUT-Mobiles Unterstützungs Team: 2017 wurden die mobile Begleitung MUT evaluiert mit dem Ergebnis, dass die Ziele für die begleiteten Personen erreicht wurden und MUT auch 2018 in dieser Form fortgeführt werden.
Weiterer Ausbau an Angeboten für ältere und alte BewohnerInnen Aufgrund dringenden Bedarfs wurde die stunden- und tageweise Begleitung im Wohnbereich an Werktagen – in Anlehnung an eine Altersteilzeit - ausgebaut. In der SeniorInnengruppe in Radstadt können seit März 2017 vier Personen Teilzeit und seit September 2017 zwei Personen in Vollzeit begleitet werden. Auch in anderen Wohnhäusern (z. Bsp. in der Stadt Salzburg und im Wohnhaus Seekirchen) wird die Begleitung untertags kontinuierlich ausgebaut, weil der Bedarf durch die Altersstruktur stetig steigt (siehe Altersstatistik).
Ausbau an mobil betreuten Wohnungen Im Berichtszeitraum konnte erstmals seit 1997 eine Mobile Wohnbegleitung außerhalb der Stadt Salzburg (Schwarzach/Pongau) eingerichtet werden.
Schließung des SchülerInnenwohnhauses Wie im Wirkungsbericht 2016 angekündigt, wurde der Betrieb des SchülerInnenwohnhauses im Jahr 2017 eingestellt. Für die BewohnerInnen konnten passende Wohnangebote geschaffen werden.
Einrichtung einer neuen, vollzeitbetreuten Wohngruppe in der Linzer Bundesstraße
Ausbau der Angebote für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf Die Erhebung im Bereich „Unterstützes Wohnen“ im Jahr 2016 hat ergeben, dass Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf größere Schwierigkeiten haben, gleichberechtigt am Leben teilzuhaben. Wir sehen es als eine unserer zentralen Aufgaben, uns diesem Ungleichgewicht massiv entgegen zu stellen. Im Jahr 2017 wurden diesbezüglich vermehrt Fortbildungen angeboten. (z.Bsp. TEACCH Modell)
Ausbau Regionale Pflegefachkräfte Um die Qualität der pflegerischen Arbeit gewährleisten zu können, wurde 2017 in Kooperation mit dem Land Salzburg das Konzept der regionalen
19
Pflegefachkräfte ausgebaut. Inzwischen ist jedem Wohnhaus/jeder Werkstätte eine diplomierte Pflegefachkraft zugeordnet. Pflege auf hohem Niveau sichert einen möglichst langen Verbleib der KlientInnen in ihrem zu Hause.
Spatenstich des Wohnhauses in Abtenau Anfang November erfolgte in Abtenau der Spatenstich für ein inklusiv konzipiertes Wohnkonzept, das vom Salzburger Siedlungswerk, einem Unternehmen der Salzburg Wohnbau-Gruppe, realisiert wird. Im Ortszentrum Abtenau entsteht eine Wohneinrichtung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung. Insgesamt 16 Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, die in der Lebenshilfe Werkstätte Abtenau arbeiten, werden in Garconnièren sowie 2er, 3er und 4er Wohngemeinschaften ein neues Zuhause finden. Zusätzlich finden im Obergeschoß Mietwohnungen und im Erdgeschoß Büroflächen für den Tourismusverband sowie Geschäfte Platz. Durch die unterschiedlichen Wohnungsgrößen ist es möglich, die einzelnen BewohnerInnen personenzentriert zu unterstützen. Das Haus wird 2019 bezugsfertig sein.
Kinder mit Autismusspektrumsstörung Start des gemeinsamen Projekts von Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie, des Landes Salzburg und der Salzburger Gebietskrankenkassa zur intensivierten Therapie von Kindern mit Autismusspektrumsstörung. Start der Ausbildungen von 4 MitarbeiterInnen zu ExpertInnen der Methoden der intensivierten Autismus-Therapie (konkret: ESDM - Early Start Denver Model).
Einführung von Vivendi PD und Vivendi PEP Mit Vivendi PD wurde eine digitale Pflegedokumentation eingeführt, in der alle MitarbeiterInnen im Schneeballsystem geschult wurden. Alle Wohngruppen wurden parallel dazu EDV-mäßig ausgestattet. Mit Vivendi PEP wurde im gleichen Zeitraum ein Instrument eingeführt, welches uns massiv in der täglichen Arbeitsorganisation unterstützt. Diese Umstellungen haben im Jahr 2017 umfassend Ressourcen gebunden (Fortbildungen aller MitarbeiterInnen). Auch die KlientInnenabrechnung wird in diesem System erfasst (Vivendi NG).
Fortbildung LOVT für MitarbeiterInnen der Frühförderung und Familienbegleitung Im Berichtszeitraum besuchten alle MitarbeiterInnen der Frühförderung und Familienbegleitung eine Fortbildung in LOVT (Lösungsorientierte Verhaltenstherapie), um die Eltern möglichst gut im Umgang mit Problemverhalten stärken zu können.
Familien mit Migrationshintergrund Die Zahl der Familien mit Migrationshintergrund in Kindergarten und dem Angebot der Frühförderung und Familienbegleitung steigt Jahr für Jahr an. Dadurch nimmt auch die Vielfalt der kulturellen und sprachlichen Hintergründe zu. Das stellt die MitarbeiterInnen vor große Herausforderungen. Verbale Kommunikation ist nur eingeschränkt möglich. Die MitarbeiterInnen der Frühföderung und Famiienbegleitung behelfen sich durch „Arbeiten am Modell“ Es werden den Eltern Methoden aufgezeigt, Videoaufzeichnungen zeigen gelungene Interaktionen und können so nachgeahmt werden.
20
Planung und Ausblick 2018 Verschränkung der Bereiche „Unterstütztes Arbeiten“ und „Unterstütztes
Wohnen“: Im Hinblick auf eine noch bessere synergetische Nutzung unserer Ressourcen und Intensivierung der Vernetzung im Sozialraum wird die Verschränkung unserer Bereiche „Unterstütztes Arbeiten“ und „Unterstütztes Wohnen“ immer wichtiger. Dem tragen wir ab 2018 mit der organisatorischen Umstellung auf eine Regionalstruktur Rechnung.
Teilhabemöglichkeiten am Arbeitsleben: Auch 2018 werden wir im Rahmen der Möglichkeiten die Teilhabe für Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsleben weiter ausbauen.
TEACCH Ausbildung: Ausbildung von MitarbeiterInnen, um die Begleitung von Menschen mit Autismusspektrumsstörung zu professionalisieren
Unterstützte Kommunikation: Weiterer Ausbau zur Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf
Vollbetrieb der intensivierten Autismustherapie
Die Persönliche Assistenz gibt Menschen mit Beeinträchtigung die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben und eine unabhängige Lebensführung. Derzeit ist die Persönliche Assistenz als Pilotprojekt angelegt und bis Mai/Juni 2019 gesichert. Der Inklusionsbeirat empfiehlt dem Land die Weiterführung des Angebots der Persönlichen Assistenz.
21
Organisation Der Verein Lebenshilfe ist 100%iger Eigentümer der Lebenshilfe Salzburg gGmbH.
Organisationsprofil
Name Lebenshilfe Salzburg gemeinnützige GmbH
Sitz der Organisation gemäß Satzung
Nonntaler Hauptstraße 55, 5020 Salzburg
Gründung 20. September 2001
Weitere Niederlassungen keine
Rechtsform Gemeinnützige GmbH
Kontaktdaten Nonntaler Hauptstraße 55 Tel. 0662 820984-0 Fax 0662 820984-19 [email protected] www.lebenshilfe-salzburg.at
Firmenbucheintrag FN 213807y
Gemeinnützigkeit Im §3 des Gesellschaftsvertrages 20.9.2001 wurde festgehalten: Die Tätigkeit der Gesellschaft dient ausschließlich der Behindertenfürsorge und ist daher gemeinnützig.
ArbeitnehmerInnenvertretung Betriebsrat
Gewerbeberechtigungen Seit 10.2.1975: Mietwagengewerbe (ruhend!) Seit 16.04.1980: Ambulatorium und Tageskliniken