teacher training modules · 2014. 7. 10. · einsatz der epbc ii im literaturunterricht inhalt:...
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Lehrerfortbildung Module EUROPÄISCHE BILDERBUCHSAMMLUNG II EUROPEAN PICTURE BOOK COLLECTION II (EPBC II)
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www.epbcii.org
Kontakt:
Petros Panaou
EPBC II Koordinator
Universität von Nikosia
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Inhalt
Workshop 1
Einsatz der EPBC II im Literaturunterricht ................................................................... 4
Workshop 2
Einsatz der EPBC II im Sprachunterricht ..................................................................... 10
Workshop 3
Einsatz der EPBC II im Kulturunterricht ...................................................................... 15
Evaluierungsbogen ................................................................................................... 21
Im Sinne einer besseren Lesbarkeit wurde auf die genderneutrale Schreibweise verzichtet.
Alle personenbezogenen Bezeichnungen betreffen immer beide Geschlechter.
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Workshop 1
Einsatz der EPBC II im Literaturunterricht
Inhalt:
Einsatz der EPBC II im Literaturunterricht
Dauer:
2 Stunden
Lehrmethoden:
Vortrag, Vorführungen, Einzel- und Gruppenarbeiten
Unterrichtsmaterial:
• Whiteboard, Computer, Projektor
• Büchersatz der EPBC II-Sammlung für jeden Teilnehmer
• Verschiedene Ausgaben eines fremdsprachigen Buches (unterschiedliche Illustratoren und
Herausgeber)
• Ein Buch der EPBC II-Sammlung für alle Teilnehmergruppen. Dieses Buch sollte den
Teilnehmern bekannt und in deren Muttersprache geschrieben sein.
• Kopien einer Szene aus einem der EPBC II-Bücher für jeden Teilnehmer
• Ausstattung für die Darstellung einer Szene aus einem der EPBC II-Bücher (z.B. Hüte,
Kostüme, Spielzeugschwerter, etc.)
Zielsetzung:
Ziel dieses Moduls ist die Einführung der Teilnehmer in die Philosophie, die Inhalte und den
Lehransatz der EPBC II. Weiters möchten wir Lehrern die literaturbezogenen Aktivitäten im
Rahmen des EPBC II-Projektes nahebringen und ihnen zeigen, wie sie mit dem Einsatz des
Materials aus der EPBC II ihre Unterrichtsmethoden bereichern und verbessern können.
Außerdem möchten wir in diesem Modul verschiedene alternative Ansätze aufzeigen, wie im
täglichen Unterricht an Kinderliteratur herangegangen werden kann. Ein weiteres Ziel dieser
Veranstaltung ist es, innovative pädagogische Ansätze anzubieten, die dann von den Lehrern
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ausgearbeitet und im Unterricht angewendet werden können, um den unterschiedlichen
Ansprüchen , die verschiedene Klassen und lokale Gegebenheiten mit sich bringen, gerecht
zu werden.
Individuelle Lernziele:
Dieses Modul soll es den Teilnehmern ermöglichen,
• die Zielsetzungen, die Philosophie, den Inhalt und den Lehransatz der EPBC II zu erklären
und umzusetzen,
• die Theorie hinter dem Literaturunterricht zu erklären,
• die in der EPBC II präsentierten unterschiedlichen pädagogischen Herangehensweisen an
den Literaturunterricht zu verstehen
• die unterschiedlichen Methoden anhand ihrer Zielsetzungen zu klassifizieren,
• die für ihre Unterrichtsziele am besten geeignete Lehrmethode auszuwählen und im
täglichen Unterricht optimal anzuwenden,
• unterschiedliche Lehransätze auszuprobieren, um beste Ergebnisse zu erzielen und
• eigene innovative Ansätze für den Literaturunterricht zu entwickeln.
Lernerfolge:
Nach diesem Workshop können die Teilnehmer die EPBC II-Materialien gezielt einsetzen, um
• bestimmte Aktivitäten zur Bereicherung ihres Unterrichts auszuwählen,
• die vorgeschlagenen Lehrmethoden anzuwenden,
• geeignete Unterrichtsmaterialien zu erstellen, um das gesetzte Lernziel in jeder
Unterrichtsstunde bestmöglich zu erreichen und
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• neue Lernmethoden zu entwickeln, um den Literaturunterricht effizienter zu gestalten.
Aktivitäten:
Einleitung: Präsentation der Zielsetzung, Philosophie, Inhalte und des Lehransatzes der
EPBC II
(Dauer: 30 Min.)
Der Vortragende präsentiert die Grundlagen der EPBC II: Zielsetzung, Philosophie, Inhalte
und Lehransatz. Anschließend startet er eine Diskussion über EPBC II und die zahlreichen
pädagogischen Möglichkeiten, die sich dadurch für Lehrer und Schüler ergeben.
Aktivität 1
(Dauer: 10 Min.)
Diskussion über das Lesen im Allgemeinen. Um die Diskussion in Gang zu bringen, kann der
Moderator folgende Fragen an die Tafel schreiben:
• Was lesen die Menschen?
• Warum lesen wir?
• Welchen Einfluss hat die Art unseres Lesestoffes darauf, wie wir lesen?
Durch diese Fragen soll der Vortragende die Teilnehmer nach und nach an den Hauptgrund,
warum wir Literatur lesen, heranführen. Dafür kann er folgende gezielte Fragestellungen
verwenden:
• Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie ein bestimmtes literarisches Werk in der Schule lesen
mussten?
• Haben Sie davor oder danach jemals ein Buch gelesen, das Sie nicht lesen mussten? Wenn
ja, hat es andere Gefühle bei Ihnen geweckt als die Schullektüre?
• Warum lesen wir überhaupt literarische Werke?
• Welche Gewohnheiten haben Sie beim Lesen? (Fragen Sie bspw. danach, wo die
Teilnehmer beim Lesen am liebsten sitzen, welche Lichtverhältnisse sie bevorzugen, ob
Musik im Hintergrund läuft, etc.)
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Anschließend fasst der Vortragende die Diskussion zusammen und stellt die
Schlussfolgerung auf. Die Teilnehmer sollten inzwischen zu dem Schluss gekommen sein,
dass das Hauptziel des Lesens die Freude daran ist.
Aktivität 2
(Dauer: 20 Min.)
Diskussion über die Diskrepanz zwischen der verpflichtenden Schullektüre und der Freude
am Lesen. Die Teilnehmer sollen sich Gedanken über die Unvereinbarkeit von
Schulunterricht und Lesefreude machen (bspw. starre Stundenpläne, unflexible Lehrpläne,
Übermaß an Hausaufgaben, Prüfungsorientierung des Unterrichts, etc.).
Das Gespräch sollte sich dann dem Thema zuwenden, wie man die Freude am Lesen im
Rahmen unseres heutigen Bildungssystems möglichst fördern kann. Der Moderator kann
hierzu einzelne Teilnehmer bitten, mögliche Lösungen aufzuzeigen, wie Schulunterricht und
das Lesen von Büchern aus Freude an der Literatur miteinander in Einklang zu bringen sind.
(Diese Übung kann entweder im Rahmen einer Gruppendiskussion ausgeführt werden, oder
die Teilnehmer bekommen 5 Min. Zeit für Einzelarbeiten zu diesem Thema). Die Vorschläge
werden dann an die Tafel geschrieben und besprochen.
Der Moderator präsentiert nun die in der EPBC II vorgeschlagene Aktivitäten. Diese finden
Sie im Lehrerhandbuch und der Arbeitsblattsammlung „Pool of Literature“ auf der EPBC II-
Homepage. Ganz speziell sollte der Vortragende die „Activity type 1: Reading for Pleasure”
(„Übung Typ 1: Lesen zum Vergnügen“) aus dem Handbuch vorstellen und auch andere
Beispiele aus dem Lehrerhandbuch für Übungen in diesem Bereich bringen.
Der Vortragende sollte v.a. jene Aktivitäten präsentieren, die von der Gruppe nicht genannt
wurden. Außerdem sollte eines dieser Beispiele zeigen, wie Lehrer verschiedenste
Technologien (Blätterbücher und ähnliche Online-Medien, zugeschaltete Web-Gäste, Comic-
Autoren im Internet, etc.) im Unterricht einsetzen können.
Aktivität 3
(Dauer: 20 Min.)
Der Moderator schreibt einige bekannte Kinderbuchtitel an die Tafel und bittet die
Teilnehmer, jeder für sich, die jeweiligen Autoren zu ergänzen. Anschließend schreibt er die
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zugehörigen Autoren an die Tafel und überprüft, welche Teilnehmer richtig geantwortet
haben. Die folgende Diskussion soll sich dann darum drehen, wie wichtig es ist, etwas über
die Autoren der Werke zu wissen. Die Teilnehmer werden sicherlich einige der folgenden
Punkte ansprechen:
• Die Wichtigkeit, die Arbeit eines Autos/Illustrators zu kennen und zu respektieren
• Verständnis für den historischen Kontext des Werkes zu entwickeln
• Das Verständnis dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen
unterschiedlich schreiben, aber jeder gleich kreativ und wichtig ist
• Verwendete Idiomatik erkennen und verstehen
• Erkennen von kulturellen Einflüssen auf den Schreibstil
Der Vortragende teilt nun verschiedene Versionen und Ausgaben eines bekannten Buches
aus und bittet die Teilnehmer, die Arbeit verschiedener Autoren, Illustratoren und
Herausgeber zu vergleichen. Diese Übung sollte mit fremdsprachigen Büchern gemacht
werden. Die Teilnehmer sollen sich Gedanken darüber machen, welche Emotionen die
verschiedenen Illustratoren und Herausgeber wecken, ohne dabei zu wissen, dass es sich
immer um ein und dieselbe Geschichte handelt. Der Vortragende fasst dann alle
wesentlichen Punkte zusammen, die man über den Autor, Illustrator und Herausgeber
wissen sollte und bittet die Teilnehmer, Übungen vorzuschlagen, mit denen die Kinder diese
Informationen erarbeiten und verwerten können. Fünf Minuten Zeit für die individuelle
Vorbereitung vor der Abschlussdiskussion.
Anschließend präsentiert der Vortragende jene Übungen, die dazu im Lehrerhandbuch und
auf der EPBC II-Homepage unter „Pool of Literature Activities“ zu finden sind. Besonderer
Fokus sollte dabei auf der „Activity type 4: Beyond the story. Getting to know the writer,
illustrator, publisher and genre of the book“ („Übung Typ 4: Hinter der Story. Wir lernen den
Autor, Illustrator, Herausgeber und das Genre der Geschichte kennen“) aus dem
Lehrerhandbuch liegen. Auch andere Übungen in diesem Bereich sollen vorgestellt werden.
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Aktivität 4
(Dauer: 20 Min.)
Diese Übung ist ein Rollenspiel. Der Übungsleiter erklärt kurz die 4 Phasen dieser
Übungstechnik: Eingangsphase, Verständnis für den Charakter entwickeln, Dramatisierung
und Evaluierung. Die Teilnehmer sollen anschließend eine Unterrichtsstunde nachstellen
und diese Technik dabei anwenden.
Es wird ein Buch in der Muttersprache aus dem Angebot der EPBC II ausgewählt. Es sollte
dabei ein bereits bekanntes Buch gewählt werden, um Zeit zu sparen. Die Teilnehmer
werden in kleine Gruppen aufgeteilt und jeder Gruppe wird ein Charakter aus dem
gewählten Buch zugewiesen. Wichtig dabei ist, genauso viele Gruppen zu bilden, wie
Charaktere in der zu bearbeitenden Szene auftreten. Jedes Gruppenmitglied bekommt nun
eine Nummer zugeteilt. Der Übungsleiter ruft einzelne Nummern jeder Gruppe auf und die
Teilnehmer mit der jeweiligen Nummer dürfen die Szene aufführen. Jeder einzelne
Teilnehmer muss darauf vorbereitet sein, die ihm zugewiesene Rolle im Stück darzustellen.
Die Teilnehmer werden aufgefordert, eine Szene aus dem Buch nachzuspielen. Der
Übungsleiter stellt ihnen dafür die nötigen Materialen (z.B. Hüte, Kleidungsstücke, etc.) zur
Verfügung. Nach der ersten Runde des Rollenspiels besprechen die Teilnehmer, wie weit die
jeweiligen Charaktere verstanden wurden. Bei dieser Diskussion sollen sie sich auf Kriterien
wie etwa Körperhaltung, Mimik, Gestik oder Tonfall beziehen und auch
Verbesserungsvorschläge machen. Wenn genügend Zeit bleibt, kann ein weiteres Rollenspiel
mit anderen Darstellern vorgeführt werden.
Abschließend fasst der Übungsleiter kurz die Phasen des Rollenspiels zusammen und
bespricht, wie wichtig diese Übung ist, um Empathie für einen Charakter zu entwickeln und
präsentiert die „Activity type 3: Dramatization“ („Übung Typ 3: Dramatisierung“) aus dem
Abschnitt Literatur des Lehrerhandbuchs.
Aktivität 5
(Dauer: 15 Min.)
In diesem Abschnitt wird besprochen, wie wichtig es ist, ein Gefühl für Ästhetik und andere
kunstbezogene Fähigkeiten durch das Lesen von Büchern zu entwickeln. Die Teilnehmer
sollen Wege aufzeigen, wie diese Fähigkeiten im Unterricht vermittelt werden können.
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Anschließend wir die „Activity type 2: Activities involving art“ („Übung Typ 2: kunstbezogene
Aktivitäten“) aus dem Abschnitt Literatur des Lehrerhandbuchs der EPBC II präsentiert.
Aktivität 6
(Dauer: 5 Min.)
Abschließend fasst der Vortragende nochmals die wichtigsten Punkte und Erfahrungen
dieses Workshops zusammen.
Workshop 2
Einsatz der EPBC II im Sprachunterricht
Thema:
Einsatz der EPBC II im Sprachunterricht
Dauer:
2 Stunden
Lehrmethoden:
Vortrag, Vorführungen, Einzel- und Gruppenarbeiten
Unterrichtsmaterial:
• Whiteboard, Computer, Projektor
• ein Buch der EPBC II
• das dazugehörige Audio-File
• das Blätterbuch für jeden Teilnehmer
• die reine Textversion der Geschichte
• die Illustrationen ohne Text und
• die Illustrationen mit dazugehörigem Text
Zielsetzung:
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Ziel dieses Moduls ist es, Lehrer mit den Projekten für den Sprachunterricht der EPBC II
bekannt zu machen und Wege aufzuzeigen, wie das von der EPBC II zur Verfügung gestellte
Material zur Bereicherung des Sprachunterricht eingesetzt werden kann. Im Speziellen
möchte dieses Modul gezielt das Bewusstsein für Metalinguistik schulen und den
Teilnehmern zeigen, wie die verschiedenen Herangehensweisen in diesem Bereich im
Unterricht für das bessere Verständnis von fremdsprachigen Texten eingesetzt werden
können.
Individuelle Lernziele:
Dieses Modul soll es den Teilnehmern ermöglichen,
• gemeinsame Strukturen unterschiedlicher Sprachen zu erkennen,
• sich der Wichtigkeit der Metalinguistik in unserer multilingualen Gesellschaft bewusst zu
werden,
• die unterschiedlichen in der EPBC II präsentierten Herangehensweisen an den
Sprachunterricht zu verstehen
• die unterschiedlichen Methoden anhand ihrer Zielsetzungen zu klassifizieren,
• die für ihre Unterrichtsziele am besten geeignete Lehrmethode auszuwählen und im
täglichen Unterricht optimal anzuwenden
• unterschiedliche Lehransätze auszuprobieren, um beste Ergebnisse zu erzielen und
• eigene innovative Ansätze für den Sprachunterricht zu entwickeln.
Lernerfolge:
Nach diesem Workshop können die Teilnehmer die EPBC II-Materialien gezielt einsetzen, um
• bestimmte Aktivitäten zur Bereicherung ihres Unterrichts auszuwählen,
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• die vorgeschlagenen Lehrmethoden anzuwenden,
• geeignete Unterrichtsmaterialien zu erstellen, um das gesetzte Lernziel in jeder
Unterrichtsstunde bestmöglich zu erreichen und
• neue Lernmethoden zu entwickeln, um den Sprachunterricht effizienter zu gestalten.
Aktivitäten:
Aktivität 1
(Dauer: 15 Min.)
Der Übungsleiter wählt eine der Geschichten aus der EPBC II aus. Die Teilnehmer lauschen
der Erzählung dieser Geschichte in einer Fremdsprache. Die ausgewählte Geschichte sollte
dabei nicht länger als 5 Minuten dauern und den Teilnehmern, wenn möglich, bekannt sein.
Allerdings gibt der Übungsleiter den Titel der Geschichte vorher nicht preis. Die Teilnehmer
sollten möglichst genau zuhören, um so viel wie möglich zu verstehen. Im Anschluss an die
Erzählung werden Fragen gestellt, um das (Hör-)Verständnis zu überprüfen:
• In welcher Sprache wurde die Geschichte erzählt?
• Ist es eine lustige oder eine traurige Geschichte?
• Worum geht es? Eine Heldenstory, eine Prinzessinnengeschichte, eine Schulgeschichte,…?
• Wo spielt die Erzählung?
• Wie heißen die Hauptcharaktere?
• Konnten Sie einzelne Worte verstehen?
• Haben Sie eine Idee, wovon die Erzählung handelt?
• Haben Sie eine Idee, wie die Geschichte heißen könnte?
Aktivität 2
(Dauer: 15 Min.)
Der Vortragende teilt nun den Text (ohne Bilder) der eben erzählten Geschichte aus und
stellt die gleichen Fragen wie in der vorigen Übung, um herauszufinden, ob sich das
Verständnis des Textes nach der Lektüre geändert hat. Jetzt sollten die Teilnehmer die
Namen der handelnden Personen und einzelne Elemente des Inhaltes verstanden haben.
Anschließend wird mit den Teilnehmern besprochen, welche grammatikalischen oder
syntaktischen Strukturen des Textes bzw. welche Vokabeln ihnen geholfen haben, die
Geschichte besser zu verstehen. Der Vortragende kann nun auch Hintergrundinformationen
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zu dem Text liefern (z.B. Autor, Erscheinungsjahr und –ort), die den Teilnehmern dabei
helfen sollen, Antworten auf die eingangs gestellten Fragen zu finden.
Aktivität 3
(Dauer: 15 Min.)
In dieser Übung wird die ganze Geschichte nochmals in der gleichen Fremdsprache wie
vorher erzählt, diesmal werden aber Text und Bilder gemeinsam präsentiert. Dafür nutzt der
Erzähler ein Blätterbuch. Jeder Teilnehmer erhält eine Ausgabe davon und es werden
nochmals die gleichen Fragen wie in Übung 1 und 2 gestellt.
Aktivität 4
(Dauer: 25 Min.)
Jetzt wird der Titel des Buches bekanntgegeben und die Geschichte erneut erzählt, diesmal
aber in der Muttersprache der Teilnehmer.
Anschließend wird besprochen, inwieweit die Geschichte vorher richtig verstanden wurde
und welche Faktoren dazu beigetragen haben, das Hör- und Leseverstehen der Teilnehmer
in der Fremdsprache zu erleichtern. Folgende Faktoren und Methoden sollten dabei erwähnt
werden:
• Positive Grundhaltung
• Einsatz des Grundwissens über die Ursprünge der Sprachen und Sprachfamilien in Europa
• Einsatz von kreativen Lesestrategien und Techniken der visuellen Lesekompetenz
• Anwendung des persönlichen Wissens über linguistische oder grammatikalische Strukturen
beim Versuch, einen fremdsprachigen Text zu verstehen
• Versuche, den gehörten Ton mit dem geschriebenen Wort in Verbindung zu bringen
• Gruppierung der Wörter mithilfe eines Basiswortschatzes in unterschiedlichen Sprachen
Wenn noch ausreichend Zeit ist, kann das Vortragende die folgende optionale Übung
durchführen:
Die Teilnehmer hören nun eine Erzählung der gleichen Geschichte in einer anderen
Fremdsprache, wobei der Vortragende nicht erwähnt, dass es sich um die gleiche Geschichte
wie vorher handelt. Anschließend werden die gleichen Fragen wie in den vorigen Übungen
gestellt. Nach einer kurzen Diskussion wird den Teilnehmern verraten, dass es sich um das
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gleiche Buch wie vorher handelt. Die anschließende Gruppendiskussion sollte sich dann um
die Phonologie, die Aussprache und die in der jeweiligen Sprache erzeugten Emotionen
drehen.
Aktivität 5
(Dauer: 20 Min.)
Anschließend werden dazu die im Lehrerhandbuch der EPBC II vorgeschlagenen Übungen
präsentiert, sofern sie nicht bereits von Teilnehmern erwähnt wurden. Im Speziellen sollte
auf eine der Übungen eingegangen werden, die zeigt, wie Lehrer gezielt verschiedene
Technologien im Unterricht einsetzen können.
Folgende Übungen können hier kurz demonstriert werden:
• „Activity type 1: Using/developing linguistic - metalinguistic awareness to understand a
foreign language” („Übung Typ 1: Einsatz / Entwicklung von linguistischem und
metalinguistischem Bewusstsein, um einen fremdsprachigen Text zu verstehen“)
• „Activity type 2: Phonological recognition- studying the sound of words and their
pronunciation in foreign languages” („Übung Typ 2: Phonologisches Verständnis – Schulung
des Bewusstseins für den Klang und die Aussprache einzelner Wörter in verschiedenen
Fremdsprachen“)
• „Activity type 3: Developing language skills (a language that the students are in the process
of learning)” („Übung Typ 3: Entwicklung von Sprachkenntnissen (in einer Fremdsprache, die
die Schüler gerade lernen“)
• „Activity type 4: Understanding a foreign language through pictures” („Übung Typ 4: Eine
Fremdsprache durch Bilder verstehen lernen“)
Aktivität 6
(Dauer: 25 Min.)
Der Übungsleiter bittet die Teilnehmer nun, Wege aufzuzeigen, wie der Einsatz von
Kinderbüchern den Schülern dabei helfen kann, ihren Lernerfolg in einer Fremdsprache, die
sie gerade in der Schule lernen (z.B. Englisch), zu verbessern.
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Für die Ideenfindung kann entweder eine Gruppendiskussion geführt werden, oder eine
Variante der 5-3-5-Technik zum Einsatz kommen. Bei dieser Technik soll jeder Teilnehmer für
sich nachdenken und in 5 Minuten 3 Vorschläge aufschreiben. Anschließend werden alle
Einfälle präsentiert und diskutiert. Schließlich wählt die Gruppe die 5 am besten geeigneten
Methoden aus.
Aktivität 7
(Dauer: 5 Min.)
Abschließend fasst der Vortragende nochmals die wichtigsten Punkte und Erfahrungen
dieses Workshops zusammen.
Workshop 3
Einsatz der EPBC II im Kulturunterricht
Thema:
Einsatz der EPBC II im Kulturunterricht
Dauer:
2 Stunden
Lehrmethoden:
Vortrag, Vorführungen, Einzel- und Gruppenarbeiten
Unterrichtsmaterial:
• Whiteboard, Computer, Projektor
Zielsetzung:
Ziel dieses Moduls ist es, Lehrer mit den Projekten für den Kulturunterricht der EPBC II
bekannt zu machen und Wege aufzuzeigen, wie das zur Verfügung gestellte Material zur
Bereicherung des Unterrichts und zur Schulung der kulturellen Kompetenz der Schüler
eingesetzt werden kann. Dieses Modul soll den Teilnehmern dabei helfen, Kultur als das
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Resultat einer Verbindung von alten Traditionen und dem heutigen Leben zu definieren und
Möglichkeiten zu finden, wie Kinderliteratur dafür eingesetzt werden kann, um das
Verständnis für Traditionen und das heutige Leben in den verschiedenen EU-Ländern zu
schulen. In diesem Workshop sollen die Teilnehmer auch die Möglichkeit haben, neue
Unterrichtspraktiken und Lehransätze auszuarbeiten, um den Literaturunterricht durch den
Einsatz alternative Unterrichtsmaterialien (z.B. Landkarten, Internet, Enzyklopädien,
Stadtführer) zu bereichern. All dies soll den Schülern zeigen, wie sich Kultur in der
Interaktion zwischen verschiedenen Menschen, Epochen und Orten verändert.
Individuelle Lernziele:
Dieses Modul soll es den Teilnehmern ermöglichen,
• Kultur als das Resultat einer Verbindung von alten Traditionen und dem heutigen Leben zu
definieren,
• kulturelle Stereotypen zu erkennen und zu widerlegen,
• die im Rahmen der EPBC II präsentierten Herangehensweisen an den Sprachunterricht zu
verstehen,
• die unterschiedlichen Methoden anhand ihrer Zielsetzungen zu klassifizieren,
• die für ihre Unterrichtsziele am besten geeignete Lehrmethode auszuwählen und im
täglichen Unterricht optimal anzuwenden,
• unterschiedliche Lehransätze auszuprobieren, um beste Ergebnisse zu erzielen und
• eigene innovative Ansätze für den Sprachunterricht zu entwickeln.
Lernerfolge:
Nach diesem Workshop können die Teilnehmer die EPBC II-Materialien gezielt einsetzen, um
• bestimmte Aktivitäten zur Bereicherung ihres Unterrichts auszuwählen,
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• die vorgeschlagenen Lehrmethoden anzuwenden,
• geeignete Unterrichtsmaterialien zu erstellen um das gesetzte Lernziel in jeder
Unterrichtsstunde bestmöglich zu erreichen und
• neue Lernmethoden zu entwickeln um den Kulturunterricht effizienter zu gestalten.
Aktivitäten:
Aktivität 1
(Dauer: 30 Min.)
Die Teilnehmer werden gebeten, eine der folgenden Personen zu zeichnen:
• eine Dänin
• einen Chinesen
• eine Griechen
• eine Französin
• einen Engländer
•einen Amerikaner oder eine Amerikanerin
(Der Vortragende weist jedem der Teilnehmer eine der oben genannten Personen zu.)
Die Teilnehmer werden dabei sicherlich einige der folgenden Elemente in ihre Zeichnungen
einbauen:
• Elemente der Volkskultur (z.B. die traditionelle volkstümliche Kleidung einer Dänin, eines
Chinesen oder eines Griechen)
• kulturelle Stereotypen (Franzosen sind z.B. kultiviert, Engländer sind Gentlemen, etc.)
• Lifestyle und Kleidung der heutigen Zeit (z.B.. Freizeitkleidung für Amerikaner)
Anschließend werden dann einige der Zeichnungen ausgewählt und die Teilnehmer gebeten,
diese vor der gesamten Gruppe zu präsentieren. Es sollten dabei Zeichnungen der gleichen
darzustellenden Person ausgewählt werden, um die unterschiedlichen Interpretationen zu
zeigen. Anschließend werden die Zeichnungen in der Gruppe besprochen. Folgende Fragen
sind dabei hilfreich:
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• Warum wurde dieser bestimmte Kleidungsstil für diese Person gewählt?
• Wie beeinflusst das vorherrschende Wetter die Kleidung?
• Glauben Sie, dass sich die Menschen dort heute auch noch so kleiden?
• Tragen alle Bewohner eines Landes (z.B. China) die gleiche Art von Kleidung?
• Wenn Sie gebeten werden, einen Anwalt zu zeichnen, würden Sie dann einen Mann oder
eine Frau malen?
• Hätten Sie bei der Darstellung Unterschiede gemacht, wenn Sie gebeten worden wären,
einen griechischen oder dänischen Anwalt zu zeichnen?
Der Vortragende leitet den Fokus der Diskussion auf das Thema der kulturellen Stereotypen.
Die Teilnehmer sollen sich Gedanken darüber machen, ob und wie ihre Vorstellung, die sie
von bestimmten Menschen oder Volksgruppen haben, durch die Darstellung von Land und
Kultur in der Literatur, in Filmen, Fernsehen oder anderen informativen Medien beeinflusst
wird. Anschließend sollen die Teilnehmer besprechen, inwieweit gerade ein Wandel in den
Bereichen „Kampf der Kulturen“, Evolution und Kulturbildung stattfindet.
Der Übungsleiter betont an dieser Stelle, dass der Literaturunterricht sowohl
(a) Schülern fremde Kulturen nahebringen kann, als auch
(b) Stereotype Vorstellungen verstärken kann
Auf diesen zwei Punkten wird auch das Augenmerk der folgenden Übungen und Aktivitäten
liegen.
Aktivitä 2
(Dauer: 25 Min.)
Diese Übung bezieht sich auf die erste Funktion der Literaturunterrichts: (a) den Schülern
fremde Kulturen nahezubringen. Die Teilnehmer sollen Vorschläge machen,
• welche Informationen die Kinder aus den Büchern gewinnen können (Sprache,
Kleidungsstil, typische Nahrungsmittel, Geschichte, kulturelle Normen, Beschäftigungen,
etc.)
• welche Aktivitäten und Übungen im Unterricht zum Einsatz kommen können.
Die Vorschläge der Teilnehmer werden auf der Tafel mitgeschrieben und besprochen. Der
Vortragende präsentiert dann die im Lehrerhandbuch vorgeschlagenen Aktivitäten. Ganz
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gezielt soll er dabei auf die „Activity type 1: Describing other people, cultures, and countries.
Examining folk culture and present-day societies” („Übung Typ 1: Andere Menschen,
Kulturen und Länder beschreiben“) und die „Activity type 2: Finding similarities and
differences” („Übung Typ 2: Ähnlichkeiten und Unterschiede finden“) hinweisen. Weiters soll
der Vortragende jene EPBC II-Übungen zum kulturellen Verständnis präsentieren, die von
den Teilnehmern in der Diskussion davor noch nicht genannt wurden. Dabei soll er sich
bewusst auf jene Aktivitäten beschränken, die nur die Bücher der EPBC II verwenden, und
nicht auf den Einsatz anderer Quellen eingehen. Eine der ausgewählten Übungen sollte auch
zeigen, wie Lehrer verschiedenste Technologien in Unterricht einsetzen können.
Aktivität 3
(Dauer: 35 Min.)
Hier geht es um die Lernziele im Unterricht. Der Vortragende betont, dass das Lernziel
darüber entscheidet, welches Wissen und welche Fähigkeiten als wichtig angesehen werden.
Qualitatives Wissen ist jenes Wissen, das gespeichert und wieder abgerufen werden kann.
Dieses Wissen kann in unterschiedlichen Situationen angewendet werden und hilft uns
dabei, die Welt zu verstehen.
Die Schüler sollten sich also Gedanken machen über die Informationen, die sie aus den
Büchern gewinnen, um
• Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen einzelnen Menschen, Orten und historischen
Epochen herauszufinden und diese erklären zu können,
• verschiedene Kulturen zu analysieren und zu vergleichen,
• die kulturelle Entwicklung zu verstehen,
• Fakten von Fiktion unterscheiden zu können,
• verschiedene Medien (Bücher, Landkarten, Enzyklopädien, Zeitzeugenberichte, etc.)
einsetzen zu können, um den Wahrheitsgehalt der gesammelten Informationen zu
überprüfen.
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Der Vortragende startet dann die folgende Gruppenarbeit: Ein bekanntes Märchen (z.B.
Aschenputtel) wird ausgewählt und die Teilnehmer in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe
bekommt eine andere Aufgabe. Die einzelnen Gruppen sollen das Märchen dann so
verändern und anpassen, dass es der gestellten Aufgabe entspricht:
Wie wäre das Märchen, wenn
• Aschenputtel z.B.. aus Zypern, Rumänien oder Polen stammen würde?
• es in der heutigen Zeit spielen würde (ein modernes Aschenputtel)?
• Aschenputtel ein Mann wäre?
Die Teilnehmer sollen sich dabei bewusst mit den folgenden Fragen auseinandersetzen:
• Welche Kleidung hätte Aschenputtel heute an?
• Wo würde sie leben?
• Was würde sie essen?
• Wie würde der Palast aussehen?
• Wie würde ihre Kutsche aussehen?
• Wie würde sich ihr Verhalten ändern?
Die Ergebnisse werden präsentiert und anschließend in der Gruppe besprochen. Besonderes
Augenmerk liegt hierbei auf jenen Faktoren, die die Kultur beeinflussen (z.B. Geschlecht, Zeit
und Ort der Handlung, etc.). Dies ist eine sehr gute Übung um Empathie zu entwickeln,
Stereotypen zu erkennen und zu verstehen, wie Ort und Zeit etwa die typischen
Nahrungsmittel, Kleidung und Architektur beeinflussen.
Aktivität 4
(Dauer: 25 Min.)
Der Übungsleiter schneidet nun das Thema des fächerübergreifenden Lernens an. Die
Teilnehmer sollen Vorschläge machen, wie der Literaturunterricht auch in andere
Unterrichtsfächer integriert werden kann, um das kulturelle Verständnis der Schüler zu
fördern. Es sollen auch Übungen für den täglichen Unterricht vorgeschlagen werden.
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Der Vorschläge der Teilnehmer werden auf der Tafel notiert und besprochen. Der
Vortragende präsentiert die im Lehrerhandbuch vorgeschlagenen Aktivitäten. Besonders
hinweisen sollte er dabei auf die „Activity type 1: Describing other people, cultures, and
countries. Examining folk culture and present-day societies”(„Übung Typ 1: andere
Menschen, Kulturen und Länder beschreiben. Traditionelle Volkskulturen und das heutige
Leben erforschen“) und die „Activity type 2: Finding similarities and differences” („Übung
Typ 2: Ähnlichkeiten und Unterschiede finden“). Abschließend sollte der Vortragende
Übungen präsentieren, die sich mit dem Einsatz anderer Ressourcen und Quellen
beschäftigen.
Aktivität 5
(Dauer: 5 Min.)
Abschließend fasst der Vortragende nochmals die wichtigsten Punkte und Erfahrungen
dieses Workshops zusammen.
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Evaluierungsbogen
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Workshop 1: Einsatz der EPBC II im Sprachunterricht
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Workshop 2: Einsatz der EPBC II im Literaturunterricht
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Workshop 3: Einsatz der EPBC II im Kulturunterricht
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Die im Rahmen der EPBC II entwickelten Materialen sind...
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Nicht innovativ Sehr originell und innovativ
Die präsentierten Unterrichtsmethoden sind...
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Unrealistisch Realistisch
Ich werde die Lehrmaterialien der EPBC II im Unterricht einsetzen
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Nein, keinesfalls Ja, auf jeden Fall
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!