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© Hestra-Verlag, Darmstadt AHM 800 - R Thema des Monats: Optimierungspoten- tiale in der Infrastruktur der Bahnen 577 49 (2000), H. 9 — September 1 Einleitung Bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) wurden schon frühzeitig mecha- nisierte Verfahren zur Untergrund-Ver- besserung erarbeitet. Einbau einer Tragschichte aus Kies- sand mittels einer Bettungsreini- gungsmaschine ab Ende 1960 [1]. Einbau einer Tragschichte aus Kies- sand und Vlies mittels Bettungsreini- gungsmaschine und Stopfmaschinen ab 1986 („Sandstopfen“) [2]. Bei anderen Bahnen wurden Verfahren wie PUSCAL (SBB ab 1981) [3] und PM 200 (DB ab 1984) entwickelt [4]. Seit 1993 wird bei der DB ebenfalls die SVV 100 verwendet [5]. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde bei den ÖBB der Wunsch nach einer leis- Es wurde eine Aushubmaschine mit einer Durchsatzleistung von 800 m 3 /h, mit Recyclingmöglichkeit für den Alt- schotter entwickelt, der Name lautete folgerichtig AHM 800 - R (Bild 1). Eine detaillierte Beschreibung findet sich in [6, 7]. Die wesentliche Verbesserung gegen- über den bis dahin bekannten Verfah- ren lag in der Umsetzung des Recycling- gedankens und in der verbesserten Ver- dichtung des Tragschichtmaterials durch eine Wasserzugabe in der Maschine. tungsfähigen Gleisbaumaschine zum Tragschichteinbau immer stärker, was schließlich in der Erstellung eines Las- tenheftes für eine geplante Großbau- maschine mündete. Man ging dabei von folgenden Eck- punkten aus: Möglichst kurze Maschinenbaulänge. Einsatz sowohl in kurzen als auch in längeren Gleisabschnitten, wobei eine durchschnittliche Einbauleistung mit 40 m/h bei 45 cm Tragschichtstär- ke gefordert wurde. Höchste Verdichtungsanforderungen an die Tragschichte (nur mit Wasser- zugabe erreichbar). Recycling des Oberbauschotters. Ein Befahren des Gleises auf der Tragschichte nach dieser Maschine mit 10 km/h. Planumsverbesserung mit der Aushubmaschine AHM 800 - R Die Verbesserung des Unterbaus, im speziellen des Gleis- planums auf Bestandsstrecken, ist bei den ÖBB eine wichti- ge Aufgabe, da durch die Anhebung der Geschwindigkei- ten und der Streckenbelastungen diese oftmals alten Kon- struktionen ihr technisches Lebensalter erreicht haben und erneuert werden müssen. Im folgenden Bericht werden die Ergebnisse aus der 5-jähri- gen Anwendung des gleisgebundenen Planumsverbesse- rungsverfahrens AHM 800 - R bei den ÖBB präsentiert. ÖBB-Infrastruktur, Geschäfts- bereichsleitung Fahrweg Technik, Bereich Gleistech- nik. — Anschrift: Österreichische Bundesbahn, Hegelstraße 7, A-1010 Wien. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Schilder ÖBB Zentralinspektor i.R. Ehemaliger Leiter der Gleisbaumaschieneneinsät- ze der ÖBB Direktion Linz. — Anschrift: Ahornweg 4, A-4800 Attnang Puchheim. Franz Piereder Bild 1: Beschreibung der AHM 800 - R mit der Darstellung des Arbeitsablaufes in der Maschine

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Page 1: Thema des Monats: Optimierungspoten- AHM 800 - R · Tafel : Beispielhafte Ergebnisse der Kontrollmessungen in Abhängigkeit vom Ausbautyp (Di- mensionierung) auf dem Unterbauplanum,

© Hestra-Verlag, Darmstadt

AHM 800 - RThema des Monats: Optimierungspoten-

tiale in der Infrastruktur der Bahnen

57749 (2000), H. 9 — September

1 Einleitung

Bei den Österreichischen Bundesbahnen(ÖBB) wurden schon frühzeitig mecha-nisierte Verfahren zur Untergrund-Ver-besserung erarbeitet.

� Einbau einer Tragschichte aus Kies-sand mittels einer Bettungsreini-gungsmaschine ab Ende 1960 [1].

� Einbau einer Tragschichte aus Kies-sand und Vlies mittels Bettungsreini-gungsmaschine und Stopfmaschinenab 1986 („Sandstopfen“) [2].

Bei anderen Bahnen wurden Verfahrenwie PUSCAL (SBB ab 1981) [3] und PM200 (DB ab 1984) entwickelt [4]. Seit1993 wird bei der DB ebenfalls die SVV100 verwendet [5].

Zu Beginn der neunziger Jahre wurdebei den ÖBB der Wunsch nach einer leis-

Es wurde eine Aushubmaschine miteiner Durchsatzleistung von 800 m3/h,mit Recyclingmöglichkeit für den Alt-schotter entwickelt, der Name lautetefolgerichtig AHM 800 - R (Bild 1). Einedetaillierte Beschreibung findet sich in[6, 7].

Die wesentliche Verbesserung gegen-über den bis dahin bekannten Verfah-ren lag in der Umsetzung des Recycling-gedankens und in der verbesserten Ver-dichtung des Tragschichtmaterials durcheine Wasserzugabe in der Maschine.

tungsfähigen Gleisbaumaschine zumTragschichteinbau immer stärker, wasschließlich in der Erstellung eines Las-tenheftes für eine geplante Großbau-maschine mündete.

Man ging dabei von folgenden Eck-punkten aus:

� Möglichst kurze Maschinenbaulänge.� Einsatz sowohl in kurzen als auch in

längeren Gleisabschnitten, wobeieine durchschnittliche Einbauleistungmit 40 m/h bei 45 cm Tragschichtstär-ke gefordert wurde.

� Höchste Verdichtungsanforderungenan die Tragschichte (nur mit Wasser-zugabe erreichbar).

� Recycling des Oberbauschotters.� Ein Befahren des Gleises auf der

Tragschichte nach dieser Maschinemit 10 km/h.

Planumsverbesserung mit der Aushubmaschine AHM 800 - R

Die Verbesserung des Unterbaus, im speziellen des Gleis-planums auf Bestandsstrecken, ist bei den ÖBB eine wichti-ge Aufgabe, da durch die Anhebung der Geschwindigkei-ten und der Streckenbelastungen diese oftmals alten Kon-struktionen ihr technisches Lebensalter erreicht haben underneuert werden müssen.

Im folgenden Bericht werden die Ergebnisse aus der 5-jähri-gen Anwendung des gleisgebundenen Planumsverbesse-rungsverfahrens AHM 800 - R bei den ÖBB präsentiert.

ÖBB-Infrastruktur, Geschäfts-bereichsleitung FahrwegTechnik, Bereich Gleistech-nik. —

Anschrift: Österreichische Bundesbahn,Hegelstraße 7, A-1010 Wien.

Dipl.-Ing. Dr.Rudolf Schilder

ÖBB Zentralinspektor i.R.Ehemaliger Leiter derGleisbaumaschieneneinsät-ze der ÖBB Direktion Linz. —

Anschrift: Ahornweg 4, A-4800 Attnang Puchheim.

Franz Piereder

Bild 1: Beschreibung der AHM 800 - R mit der Darstellung des Arbeitsablaufes in der Maschine

Page 2: Thema des Monats: Optimierungspoten- AHM 800 - R · Tafel : Beispielhafte Ergebnisse der Kontrollmessungen in Abhängigkeit vom Ausbautyp (Di- mensionierung) auf dem Unterbauplanum,

© Hestra-Verlag, Darmstadt57849 (2000), H. 9 — September

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

Es gelten folgende Leistungsansätze:

� Totalaushub in einem bzw. zwei Ar-beitsgängen — zweiter Durchgang,wenn die Aushubtiefe > 1200 mm abSchienenoberkante SOK.

� Verladen des Abraumes auf Abraum-wagen MFS oder Ablegen des Abrau-mes bis max. 6,00 m von der Gleisach-se.

� Schotterrecycling in einem Arbeits-gang.

� Einbau und Verdichtung einer Trag-schichte mit einem Kalkulationsschnittvon 40 lfm/h

� Steuerung der Höhe und Richtungüber Leitseil.

� Aushubbreite: 4,30 m bis 6,00 m, stu-fenlos verstellbar.

� Verschwenkung des Gleisrostes bis500 mm.

� Heben des Gleisrostes bis 250 mm.� Einbaubreite der Tragschichte mind.

4,30 m bis 7,00 m (mit Zusatzleistung).� Integriertes Brechen des ausgebauten

Oberbauschotters (Altschotter) nachgeforderter Sieblinie (Bild 3).

� Mischung des zugelieferten Trag-schichtmaterials mit gebrochenemAltschotter in der Maschine.

� Wasserzugabemöglichkeit für Trag-schichtmaterial, sowohl integriert imBereich der Zwangsmischanlage, alsauch zusätzlich extern.

� Verdichteinrichtungen für einenProctorwert der Tragschichte von DPr98 % bis 102 %.

� Einbaumöglichkeit von Geotextilien,Geogrid bzw. Hartschaumplatten ineinem Arbeitsgang, wobei für zweiRollen gleichzeitig Platz vorhandensein muss.

� Überstellgeschwindigkeit im Zugver-band ≥ 100 km/h.

� Befahrbarkeit des Gleises auf demPlanum mit V = 10 km/h (Bilder 6 und7).

� Einsatzmöglichkeit bei Untergrund-tragfähigkeiten im Bereich von Ev2ab 5 MN/m2.

Die Maschine AHM 800 - R wird seit1994 bei den ÖBB eingesetzt. Bis heutewurden folgende Umbauleistungendamit abgewickelt (Bild 2).

2 Randbedingungen

An dieser Stelle scheint es notwendig,anzumerken, dass die AHM 800 - R einwesentlicher Bestandteil des Systems,,Planumsverbesserung mit der AHM 800- R“ darstellt. Weitere Komponentensind die Anforderungen an Arbeitsvor-bereitung inklusive geotechnischer Gut-achten, Geotextilanforderungen undnicht zuletzt die Anforderungen an dasTragschichtmaterial und die Lieferwerkedesselben.

Mit dieser Maschine kann der Großteil,der bei den ÖBB geforderten Dimensio-nierungen der Tragschichten abgedecktwerden.

Bild 2: Leistungsdarstellung des Tragschichteinbaus mit der AHM 800 - R ab 1994

Bild 3: Sieblinie desTragschichtmaterials

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© Hestra-Verlag, Darmstadt58049 (2000), H. 9 — September

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

� Das AHM Tragschichtmaterial wird fürden gesamten ÖBB-Bereich aussch-ließlich von 6 Werken geliefert. In die-sen Werken, die sowohl technisch, alsauch kapazitätsmäßig zugelassensind, wird das Tragschichtmaterial be-reits befeuchtet (optimaler Wasserge-halt) in die Container verladen.

Geforderte Verdichtungswerte; unge-bundene Tragschichten, Bahnkörper-Be-stand:

� Mindestanforderungen für den Ver-dichtungsgrad DPr und / oder Verfor-mungsmodul Ev1 bzw. Ev2.

� Im Bereich des Gleisplanums, bei Vmax> 160 km/h, DPr 97 %, Ev1 ≥ 35 MN/m2,Ev2 ≥ 80 MN/m2, Ev2 : Ev1 ≤ 2,5.

� Bei Vmax ≤ 160 km/h, DPr 95 %, Ev1≥ 20 MN/m2, Ev2 ≥ 50 MN/m2, Ev2 : Ev1 ≤2,6.

Geforderte Verdichtungswerte Unter-bauplanum; Bahnkörper-Bestand:

Bild 4: Tragschichteinbauten mit Geotextilien eingebracht mit der AHM 800 – R

Bei den ÖBB gelten folgende Ansätze:

� AHM- Tragschichteinbauten immermit Geotextilen [9, 10] (in der RegelVliese, nach Bedarf Geogitter, Ver-bundstoffe und auch Hartschaum-platten). Hinsichtlich der Vliese seiangemerkt, dass neben den physikali-schen Anforderungen auch beson-ders hohe Anforderungen an die hy-draulischen Eigenschaften (Transmis-sivität, Permittivität) gestellt werden,weil das Vlies neben anderen Aufga-ben besonders für die Drainagierungherangezogen wird [11].

� Verwendung von speziellem Trag-schichtenmaterial.

� Die Dimensionierung der Geotextili-en und der Tragschichtstärke erfolgtim geotechnischen Gutachten.

� AHM-Tragschichteinbauten werdengemäß geotechnischem Gutachtenausgeführt (Regelquerschnitt gemäßBild 4). Das geotechnische Gutachtenbasiert auf Georadarmessungen (Bild9) [14, 15], den Oberbaumessschrie-ben mit zusätzlichen Erkundungendurch die UUM (Untergrund - Unter-suchungs - Maschine) sowie Schürfe(Bild 8), Rammsondierungen, örtlicheErfahrungswerte und dergleichenmehr.

Materialspezifikation des Tragschicht-materials

� Korngestuftes Gemisch 0/32, zusam-mengesetzt aus Brechsand und min-destens zwei Splittfraktionen. DieSplittfraktionen sollen gewaschensein, eine entsprechende Entstau-bung ist jedoch zugelassen. DieBrechsandfraktion muss gewaschensein, damit der Anteil an abschlämm-baren Material möglichst gering ist.

� Mind. 90 % Brechkorn (Oberflächeallseitig gebrochen, bei RundkornBruchflächenanteil mind. 70 %).

� Korngrößenverteilung: Gemäß Sieb-linienband (Bild 3) max. Anteil< 0,02 mm 3 %.

Tafel : Beispielhafte Ergebnisse der Kontrollmessungen in Abhängigkeit vom Ausbautyp (Di-mensionierung) auf dem Unterbauplanum, der Tragschichte, nach dem Einbau und in einemZeitraum bis zu 12 Monaten danach.

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© Hestra-Verlag, Darmstadt 58149 (2000), H. 9 — September

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

� Mindestanforderungen für den Ver-dichtungsgrad DPr und / oder Verfor-mungsmodul Ev1 bzw. Ev2 im Unter-grund, Unterbau und Hinterfüllung.

� Im Bereich des Unterbauplanums beiVmax > 160 km/h, DPr 95 %, Ev1 ≥ 18MN/m2, Ev2 ≥ 45 MN/m2, Ev2 : Ev1 ≤ 2,6.

� Bei Vmax ≤ 160 km/h, DPr 93 %, Ev1 ≥7,5 MN/m2, Ev2 ≥ 20 MN/m2, Ev2 : Ev1 ≤2,7.

Qualitätskontrolle: Die Einsätze derAHM werden folgendermaßen proto-kolliert und die Ergebnisse dienen alsAbnahmegrundlage.

� Es werden bei allen Vermarkungs-punkten die Aushubtiefe, die Schicht-stärke und die Planumsneigung ge-messen.

� Mindestens 1 x täglich, je Schichte,Kontrolle der Korngrößenverteilungund des Wassergehaltes der Trag-schichte im Laborteil der Maschine.

� Ungefähr alle 200 m Lastplattenun-tersuchungen. Bis 1997 statische Last-plattenuntersuchungen und seit 1998dynamische Plattendruckversuche(leichtes Fallgewicht) am Unterbau-planum und auf der Tragschichte zurFeststellung des Verformungsmodulsdurch Bodenprüfstellen ausgeführt.

� Weiterhin werden fallweise Untersu-

chungen der Dichte mit der Isotopen-sonde nach Troxler durchgeführt.

3 Ergebnisse der begleitendenMessungen

Aus der fünfjährigen Anwendung derAHM 800 - R, mit insgesamt bis jetzt226 km Einbauleistung haben sich die imfolgenden dargestellten Erfahrungeneingestellt.

3.1 Tragfähigkeit

An verschiedenen Ausbautypen wurdedie erzielte Tragfähigkeit mittels Plat-tendruckversuch nachgewiesen (sieheTafel). Erwähnenswert sind die Nach-messungen bis zu 12 Monate später.

3.2 Dichtebestimmungen

� Isotopensonde nach Troxler. � Schichtaufbauten wie obenstehend

angeführt.

Bild 5: Geogittereinbaugerät

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SCHLEIFENZURVERBESSERUNGDER OBERFLÄCHEODER ZURENTFERNUNG DERWALZHAUT

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© Hestra-Verlag, Darmstadt58249 (2000), H. 9 — September

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

� Optimaler Wassergehalt gemäß demLaborprüfbericht 7,4 %.

� Durchschnitt von 15 Messungen Dpr =100,6 %.

� Gemessener Kleinstwert Dpr = 98,2 %bei 4,2 % Wassergehalt.

� Gemessener Größtwert Dpr = 102,3 %bei 6,4 % Wassergehalt.

4 Weiterentwicklungen

� Umbau der Maschine für die Schot-tereinbringung in den Ein- und Aus-lauframpen am Beginn und am Ende

eines Bauabschnittes, bzw. bei Behin-derungen im Gleisbereich wieBrücken, Durchlässe und dergleichen.Es sind hiefür ca. 20 t Oberbauschot-

ter je Rampe notwendig, welcher zu-sätzlich in den Behälterwaggonstransportiert wird. Diese Anwen-dungstechnik wurde bereits realisiert.

Bild 8: Aufnahmen von Schürfen auf der StreckeWels – Haiding, Gl.2

Bild 9: Georadarmessungen: Wels—Haiding, Gl.2 [14]

Bild 6: Beispiel einer fertigen Tragschichte (Strecke Wels—Passau) Bild 7: Beispiel einer fertigen Tragschichte mit Drainage (StreckeLinz—Salzburg)

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© Hestra-Verlag, Darmstadt 58349 (2000), H. 9 — September

� Zur Erhöhung des Recyclinganteilswird ein Sternsiebwagen (Bild 11) inden Aushubmaterialfluss eingeglie-dert. Geplant ist zusätzlich noch ca.eine Tonne Oberbauschotter wieder-verwendbar zu machen, geplanterProbeeinsatz Ende 2000.

� Verwendung von 4achsigen Container-waggons zur Erhöhung der Trans-portkapazität. Zur Zeit sind 120 Stückzweiachsige Containerwaggon mit je3 Container, je 6,6 t Kiessand, ca. 20 tKiessand je Waggon (Bild 12) und 10Stück vierachsige Containerwaggonmit je 6 Container, je 6,6 t, ca. 40 t jeWaggon im Einsatz (Die Umrüstungwird laufend vorgenommen).

� Aufbringung des Schottergerüstes ineinem weiteren AHM Durchgang(Umsetzung in die Praxis im Oktober2000).

5 Wirtschaftliche Betrachtungen

Durch den Einbau von Tragschichten mitder AHM 800 - R, ergeben sich bemer-kenswerte wirtschaftliche Vorteile imVergleich zu anderen Verfahren. Es wer-den Materialkosten (ca. 3 t Tragschicht-material) durch das interne Recycling-verfahren eingespart und zukünftigkann durch die Verwendung des Stern-siebes (Bild 11) nochmals ca. eine Tonnerückgewonnen werden. Durch die Ver-stärkung der Tragschichten mit Geo-kunststoffen kann die Tragschichte dün-ner gehalten werden [10], so dasswiederum weniger Tragschichtmaterial[12, 13] zugeführt und eingebaut wer-den muss. Folglich sind geringere Auf-wendungen für Zutransport, Abtrans-port, Deponie, Entsorgung, Rekultivie-rung und Energie zu berücksichtigen. ImVergleich zur klassischen Sanierung mitErdbaugeräten (Bagger und LKW) gibtes keinen Gleisabtrag, weder Auf- undAbfahrten noch Ersatzstraßen und keineStraßenbelastung. Die Baugrube ist kurzund nicht sehr tief, es fällt kein seitli-cher Verbau an. Der Materialumschlagvon ca. 20 t je Meter Gleis wird auf derSchiene abgewickelt, wodurch eine ge-ringere Umweltbelastung auftritt.

Es gibt aber noch zusätzliche betriebli-che Vorteile; da durch die Tagesleistungvon ca. 500 m (im Zweischichtbetrieb)die Sperrpausen wesentlich reduziertwerden, verringern sich die Betriebser-schwerniskosten. Eine fachgerecht ein-gebaute Tragschichte mit Geokunststof-fen bringt eine hohe Anfangsqualitätdes Gleises mit großem Qualitätsvorrat.

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Der Instandhaltungaufwand wird da-durch minimiert und die Lebensdauerdes Gleises verlängert.

Aus der Auswertung der MDZ Qualitäts-ziffern der Oberbaumesswagenfahrtenvon 1996 bis 2000 kann nachstehend an-geführtes Beispiel gezeigt werden.

Westbahn, Strecke Linz—Salzburg, Ab-schnitt Bf. Timelkam bis Bf. Redl Zipf, Gl 2, Belastung mit 50.000 t je Tag ,Vmax = 160 km/h

� Alte Oberbauform: UIC54E - Lv - Be14a - RP - 650 und UIC54E - Lv - Be 19- Skl - 600.

� Neue Oberbauform: UIC60 - Lv - Be19a - Skl - 600.

MDZ Ziffern vor Gleisumbau 1996: bis – 30.

Tragschichteinbau 1996:

40 cm Tragschichte, Vlies 350 gr. auf dasUnterbauplanum verlegt bis in die neuhergestellte Drainage reichend, einge-baut mit der AHM 800 - R.

MDZ Qualitätsziffern - Durchschnitt von10 Messungen:

� Nach der Neulage (Herbst 1996) MDZ Ziffer - 11

� Nach der MDZ- Durcharbeitung(Frühjahr 1997) MDZ Ziffer - 10

� Messungen (Frühjahr 1998) MDZ Ziffer - 10(Frühjahr 1999) MDZ Ziffer - 10(Frühjahr 2000) MDZ Ziffer - 14

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

Bild10: Planumsverstärkung mit der AHM 800-R auf der Strecke Timelkam— Redl Zipf

Bild 11: Sternsieb(System Wiebe)

Aus diesen Daten erkennt man, dass sichdie Stopfintervalle von früher ca. 2Jahre wesentlich verlängern und daherweniger Erhaltungskosten anfallen. [8]

6 Zusammenfassung

Seit 1994 wird für die Sanierung beste-hender Strecken die AHM 800 - R beiden ÖBB eingesetzt. Die Ergebnisse kön-nen durchwegs als sehr gut bezeichnetwerden. Mit diesem gleisgebundenenPlanumsverbesserungsverfahren (Bilder10 und 12) können folgende Vorteilegenützt werden:

� Einbau der neuen Tragschichte ohneAbbau des bestehenden Gleises.

� Recycling des alten Gleisschotters zurVerwendung als Tragschichtmaterial.

� Kein Befahren des Unterbauplanums.

� Verdichten bzw. Glätten des Unter-bauplanums mit der Maschine.

� Automatische Kontrolle und Feuch-tigkeitsregelung des neuen Trag-schichtmaterials.

� Hohe gleichmäßige Verdichtleistun-gen, dadurch sehr gute Qualität derTragschichte.

� Möglichkeit des gleichzeitigen Ein-baus von Geotextilien und Trag-schichte.

� Leistung der Maschine von 40 bis80 m/h, je nach Stärke der neuenTragschichte.

� Auf 2-gleisigen Abschnitten ist dieBetriebsabwicklung am Nachbargleismöglich.

� Kurze offene Baugrube (ca. 6 m lang,ca. 1 m tief).

� Verschiedene Einbaustärken (bis50 cm Tragschichte) können in einemArbeitsgang durchgeführt werden.

� Einsparung bis zu 50 % Neumaterial

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© Hestra-Verlag, Darmstadt58649 (2000), H. 9 — September

Thema des Monats: Optimierungspoten-tiale in der Infrastruktur der Bahnen

durch Beimischung von Recyclingma-terial.

� Verringerung der Gleissperrzeiten umbis zu 50 %.

� Kein Anlegen von temporären Zu-fahrtsstraßen.

Der interne Recyclinganteil mit derAHM 800 - R (32 % bis 42 % vom Ge-samtaushub beider Ketten) kann natür-lich durch externe Aufbereitungsanla-gen („on site“) nochmals erhöht werden,wobei in den Kosten zusätzliche Vortei-le wegen geringerer Transporte genütztwerden können.

Nicht zuletzt werden bei gleichzeitigemEinsatz der AHM 800 - R zusammen mitdem Schnellumbauzug SUZ 500 (Glei-sumbau) vorher nicht für möglich gehal-tene Fertigmeterleistungen von bis zu250 lfm/Tag im Zweischichtbetrieb er-zielt. Wohlgemerkt diese Angaben gel-ten für den Tragschichteinbau und denGleisumbau auf Bestandstrecken.

Literatur:[1] Planumsverbesserung mit Bettungsreinigungs-

maschine: UIC Merkblatt 722 E (Anlage 8),weitere Angaben, DB — Fachbuch 8/13, 3.Auflage, Arbeitsverfahren für die Instandhal-tung des Oberbaues, Pkt. 14,1.

[2] Sandstopfung: UIC Merkblatt 722 E (Anlage 8),weitere Angaben, DB — Fachbuch 8/13, 3.Auflage, Arbeitsverfahren für die Instandhal-tung des Oberbaues, Pkt. 21.7, Planumsverbes-serung (PLV) mit Gleisbaumaschinen.

[3] Puscal, Umbauzug für Bettungssanierung: FritzBühler und Alfons Welz, „Der Umbauzug fürBettungsreinigung PUSCAL II“ Zeitschrift fürEisenbahnwesen und Verkehrstechnik, Heft1984. weitere Angaben, DB — Fachbuch 8/13,4. Auflage, Arbeitsverfahren für die Instand-haltung des Oberbaues, Pkt. 14.6.

[4] PM 200, Planumsverbesserungsmaschine: HorstKörber, „Planung und Ausführung von Plan-umsverbesserungen” ÖVG — Spezial Doku-mentation, Band 11, Tagung 1984 der ÖVG inBaden, weitere Angaben, DB - Fachbuch 8/13,4. Auflage, Arbeitsverfahren für die Instand-haltung des Oberbaues, Pkt. 14.3.

[5] SVV 100, Sandverteil- und Verdichtmaschine:Uwe Hasselmann, „Planumsverbesserung mitder RM 800 und SVV 100 System Hubert“, ETR-Eisenbahntechnische Rundschau Heft 12/1995,weitere Angaben, DB — Fachbuch 8/13, 4.Auflage, Arbeitsverfahren für die Instandhal-tung des Oberbaues, Pkt. 14.4.

[6] Rainer Wenty, „Neue Maschinen zur Reduzie-rung des Sperr- und Bauzeitenbedarfs in derFahrweginstandhaltung“, ETR- Eisenbahntech-nische Rundschau Heft 11/1997.

[7] Franz Piereder, „Formation rehabilitation onAustrian Federal Railways — operating experi-ence gained with the AHM 800 – R“, Rail En-gineering International Edition 1997, Number3.

[8] Rainer Wenty, „Optimierung der Strategie derFahrweginstandhaltung“, ETR- Eisenbahntech-nische Rundschau Heft 5/1999.

[9] Claus Göbel, Klaus Lieberenz und Frank Rich-ter, DB — Fachbuch 8/20, 1996 „Der Eisen-bahnunterbau“ Pkt 6.

[10] Claus Göbel, Klaus Lieberenz, F. Viel, „Beein-flussung des Tragverhaltens von Schichtsyste-men durch Geokunststoffe“, Organ der Deut-schen Gesellschaft für Geotechnik, SonderheftGeotechnik 1997.

[11] Johannes Hillig, Klaus Lieberenz, MatthiasMängel, „Zum Langzeitverhalten von Vlies-stoffen im Tragsystem von Eisenbahn-strecken“, Eisenbahningenieur, (50) Heft4/1999.

[12] Klaus Lieberenz „Erfahrungen bei der Anwen-dung von Planumsschutzschichten mit Geotex-tilien“, Eisenbahningenieur, (42) 3/1991.

[13] K. Lieberenz, U. Weismann, C. Göbel „Vor-schläge zur Bemessung des kunststoffbewehr-ten Tragsystems von Eisenbahnstrecken aufFrost und Tragfähigkeit“, K-Geo München1993. Sonderheft „Geotechnik” 1993.

[14] Giuseppe Staccone „Georadarverfahren“, Ei-senbahningenieur, (50) 12/1999.

[15] René Hellmann, Claus Göbel, Hellfried Petzold,Guiseppe Staccone, „Anwendung des Geora-dar — Inspektionsverfahren für das Tragsy-stem von Eisenbahnstrecken“ Eisenbahninge-nieur, (45) 9/1994.

Sub-grade Improvement with the ExcavationMachine AHM 800 - R

In the following report the results of the 5 yearuse of the rail bound sub-grade improvementprocess AHM 800 - R will be presented at theOBB. The improvement of the substructure, es-pecially the rail sub-grade of stock stretches, isan important duty at the OBB. Through the in-crease in speeds and stretch loads this, oftenolder, construction has reached its technical li-mits and must be renewed.

RésuméAmélioration de la plate-forme au moyen del'excavatrice AHM 800 - R

Le rapport présente les résultats de cinq annéesd'application du procédé d’amélioration de laplate-forme à l’aide d'un engin ferroviaire AHM800 - R par les ÖBB. L'amélioration de l’infra-structure, en particulier de la plate-forme des lignes existantes, est une tâche importante pourles ÖBB, car, du fait du relèvement des vitesseset des charges, ces types de voies souvent an-ciennes ont atteint leur limite d'âge techniqueet doivent être rénovés.

RécapitulationMejora de la plataforma de la vía con la máqui-na excavadora AHM 800 — R

En el siguiente informe se exponen los resulta-dos de la aplicación durante 5 años del procedi-miento AHM 800 - R para la mejora de la plata-forma de la vías en la empresa de FerrocarrilesFederales Austriacos (ÖBB). La mejora de la sub-estructura de las vías, en especial de la platafor-ma de los carriles en las lineas propias, es unatarea fundamental para la ÖBB, ya que estas li-neas, muy a menudo de construcción antigua,han alcanzado máximo técnico de duracíón enservico debido al aumento de las velocidades yde la intensidad del tráfico sobre las vías, y porello es necesario renovarlas.

Resumen

Bild 12: AHM 800 - R Einsatz auf der Strecke Vöcklabruck - Attnang Puchheim, Gl. 1