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ARBEITERZEITUNG TIROLER Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K ZEITUNG FÜR ARBEIT UND KONSUMENTENSCHUTZ DER KAMMER FÜR ARBEITER UND ANGESTELLTE FÜR TIROL 6. JG. , FEBRUAR 2014 | NR. 60 Z um Tag des Heiligen Josef, Schutzpatron der Arbeit und Tiroler Landesfeiertag, laden AK Ti- rol und Katholische Arbeitnehmer- Innenbewegung (KAB) zur Josefs- messe mit Bischof Dr. Manfred Scheuer ein: Mi, 19. März, 19 Uhr, Jesuitenkirche Innsbruck, Karl- Rahner-Platz 1. Die Messe wird um- rahmt vom Gospelchor „Joyful Spirit“ und steht unter dem Motto „Ihr seid das Salz der Erde“. Im Anschluss gibt es vor der Kirche eine Fastensuppe. AK lädt zur Josefsmesse LANDESFEIERTAG D ie AK Wahlen sind vorbei und die Tiroler Arbeitnehmer haben ent- schieden, wer ihre Interessen auch in den nächsten fünf Jahren am besten vertreten soll. Für dieses Vertrauen danke ich allen Wählern sehr herzlich. So wie in der letzten Periode sichere ich den AK Mitgliedern auch in Zukunft unseren vollen Einsatz zu. Die AK wird das Schutzhaus für ihre Anliegen blei- ben. Die Zeiten werden nicht leichter, ganz im Gegenteil. Der Druck am Ar- beitsplatz für die Beschäftigten nimmt zu. Verschärfend dazu kommen im- mer schwierigere finanzielle Rahmen- bedingungen für die Arbeitnehmerfa- milien. Zu vieles liegt im Argen, wogegen es mit aller Kraft vorzugehen gilt: Die Politik schröpft die Lohnsteuerzahler und damit den Mittelstand, während die Millionäre weiter geschont werden. Immer weniger Familien sind in Tirol in der Lage, sich ein wenig Eigentum zu schaffen, während Grund- und Fi- nanzspekulanten ohne viel Arbeit über Nacht ihr Vermögen verdoppeln und verdreifachen können. Hier muss der Hebel angesetzt wer- den. Dringender denn je brauchen wir Reformen, die das Leben und Wohnen für den Mittelstand erschwinglich ma- chen. Ein „Zauberwort“ heißt Steuerge- rechtigkeit. Wir haben bereits aufge- zeigt, dass die Lohnsteuerreform mit einer Vermögenssteuer für Schwer- reiche rasch umzusetzen wäre. Damit den Menschen mehr Geld zum Leben bleibt. Da lassen wir auch weiter nicht locker. Und dabei setzt die AK auch in Zukunft auf das bewährte Miteinander aller Fraktionen. KOMMENTIERT Es gibt noch viel zu tun AK Präsident Erwin Zangerl D ie Beschäftigten schenken dem Staat jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro, weil sie keinen Steuerausgleich machen. Verschärfend dazu kommt, dass die Haushalte unter der ärgsten Steuerlast stöhnen. „Umso wichtiger wäre es, sich die zu viel bezahlte Steuer auch wieder zu- rückzuholen, statt sie dem Finanzmi- nister zu schenken“, erklärt AK Präsi- dent Erwin Zangerl. „Kommen Sie zu unseren Steuer-Spartagen, und lassen Sie sich dabei helfen. Auch die Arbeit- nehmer haben nichts zu verschenken. Jetzt ist Zahltag für den Finanzmi- nister! Im Schnitt holen unsere AK Steuerexperten jährlich 80 Millionen Euro zurück.“ Arbeit entlasten. Generell stöh- nen die Beschäftigten unter extremer Steuer-Belastung. Neben dem Steu- erausgleich, den jeder selbst oder mit Hilfe der AK machen sollte, geht es aber auch um eine generelle Senkung der Lohnsteuer. „Eine Entlastung der Arbeitnehmer kann rasch und spürbar umgesetzt werden“, betont Zangerl. „Und zwar dann, wenn end- lich die Millionen-Vermögen ihren gerechten Beitrag zum heimischen Steueraufkommen leisten. Mit einer Millionärs-Steuer könnten bis zu fünf Milliarden Euro erzielt werden. Diese Gelder könnten für eine steuerliche Entlastung des Mittelstandes herange- zogen werden“, so Zangerl. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Linz, die außerdem zeigt, dass davon höchstens acht Prozent der reichsten Haushalte betroffen wären. Mittlere Einkommen entlasten. „Kleine und mittlere Einkommen müssen entlastet werden. Damit ist auch klar, dass eine solche Maßnahme keine Besteuerung der Mittelschicht ist, wie von den Gegnern immer behauptet wird“, so Zangerl. „Der Spielraum für eine Steuersenkung ist gegeben, damit den Arbeitnehmern endlich wieder mehr Geld im Börsel bleibt. Der größte Teil der Bevölke- rung wäre von einer Vermögenssteu- er nicht betroffen. Sie wäre ein fairer Beitrag der Reichen, der zu einer ge- rechteren Verteilung führen würde.“ Schieflage abflachen. Derzeit ist die Schieflage bei den Abgaben en- orm: Während Arbeit hoch besteuert ist, sind es Vermögen kaum. Nur vier Länder (Mexiko, Slo- wakei, Estland und Tschechien) er- zielen noch weniger Einnahmen aus Vermögenssteuern als Österreich. Dem gegenüber ist das Lohnsteuer- aufkommen bei uns weiter gestiegen. Zuletzt gar um 7 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro. Kein Gestaltungsspielraum. „Im Gegensatz zu anderen Gruppen ha- ben die Beschäftigten nämlich keinen steuerlichen Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig steigen aber die Ausga- ben für Wohnen und Lebensmittel, sodass der Großteil der Einkommen für Wohnen, Essen und Energie draufgeht. Die Arbeitnehmer müs- sen dringend entlastet werden, ihnen muss mehr Netto vom Brutto bleiben. Die Kaufkraftstärkung bei Klein- und Mittelverdienern belebt den Konsum, während eine höhere Steuerleistung der Reichen nur deren spekulative Sparmöglichkeiten einschränkt“, so Zangerl. << Lesen Sie weiter auf den Seiten 4 und 5 „Auch wir Arbeitnehmer haben nichts zu verschenken!“ Erwin Zangerl Jetzt kommt der Zahltag für den Finanzminister INFOABENDE IN SCHWAZ UND INNSBRUCK Berufe im Gesundheitsbereich AK TIROL HILFT ARBEITNEHMERFAMILIEN Vergünstigte Heimplätze F ür Lehrlinge und Schüler aus Ar- beitnehmerfamilien hat die AK Tirol im Kolpinghaus Innsbruck, Viktor- Franz-Hess-Straße 7 (durch einen Bei- trag zu den Bau- und Erweiterungsko- sten) 70 Plätze reserviert. Damit sich Eltern mit geringem Einkommen diese zusätzlichen Kosten leisten können, wird der Heimpreis außerdem zu rund einem Drittel von der AK Tirol gestützt. Zurzeit beträgt der Vollpensionspreis 349 € statt 523 € im Monat, der Halbpensionspreis 319 € statt 478 €. Auf- nahme-Anträge gibts direkt beim Kolpingheim, Tel. 0512/22 8 36, eMail: kol- [email protected] oder in der AK Tirol, Tel. 0800/22 55 22 - 1515, eMail: [email protected] Zur Kassa, bitte. Die Steuerlast für Tirols Arbeitnehmer wird immer unerträglicher. Die AK fordert eine Lohnsteuerreform und startet die große Steuer-Sparaktion. D ie Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheits- und Sozialbereich sind vielfältig, viele davon werden so- gar berufsbegleitend angeboten. Bei zwei kostenlosen Infoabenden in der AK Tirol in Innsbruck und in der AK Schwaz erfahren Interessierte alles über Krankenpflege- und Sozialbetreu- ungsberufe sowie Bachelorstudien (Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Radiologietechnologie, Hebamme). Experten der Tiroler Bildungseinrichtungen beraten umfassend. Die Termine: AK Schwaz: Donnerstag, 13. März, 19 Uhr, Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 3752; AK Innsbruck: Donnerstag, 20. März, 19 Uhr, Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 1515. Foto: Robert Kneschke/Fotolia.com Foto: yanlev/Fotolia.com Clever. Mit Hilfe der AK Steuerexperten hat sich Lisa eine Menge Geld vom Staat zurückgeholt.

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Arbeiterzeitungtiroler

Österreichische Post AG | Postentgelt bar bezahlt | Verlagsort 6020 Innsbruck | RM 12A039146 K

zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der KAmmer für Arbeiter und Angestellte für tirol 6. JG. , FebRuAR 2014 | NR. 60

Zum Tag des Heiligen Josef, Schutzpatron der Arbeit und

Tiroler Landesfeiertag, laden AK Ti­rol und Katholische Arbeitnehmer­Innenbewegung (KAb) zur Josefs­messe mit bischof Dr. Manfred Scheuer ein: Mi, 19. März, 19 uhr, Jesuitenkirche Innsbruck, Karl­Rahner­Platz 1. Die Messe wird um­rahmt vom Gospelchor „Joyful Spirit“ und steht unter dem Motto „Ihr seid das Salz der erde“. Im Anschluss gibt es vor der Kirche eine Fastensuppe.

AK lädt zurJosefsmesse

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D ie AK Wahlen sind vorbei und die Tiroler Arbeitnehmer haben ent­

schieden, wer ihre Interessen auch in den nächsten fünf Jahren am besten vertreten soll. Für dieses Vertrauen danke ich allen Wählern sehr herzlich. So wie in der letzten Periode sichere ich den AK Mitgliedern auch in Zukunft unseren vollen einsatz zu. Die AK wird das Schutzhaus für ihre Anliegen blei­ben.

Die Zeiten werden nicht leichter, ganz im Gegenteil. Der Druck am Ar­beitsplatz für die beschäftigten nimmt zu. Verschärfend dazu kommen im­mer schwierigere finanzielle Rahmen­bedingungen für die Arbeitnehmerfa­milien.

Zu vieles liegt im Argen, wogegen es mit aller Kraft vorzugehen gilt: Die Politik schröpft die Lohnsteuerzahler und damit den Mittelstand, während die Millionäre weiter geschont werden. Immer weniger Familien sind in Tirol in der Lage, sich ein wenig eigentum zu schaffen, während Grund­ und Fi­nanzspekulanten ohne viel Arbeit über Nacht ihr Vermögen verdoppeln und verdreifachen können.

Hier muss der Hebel angesetzt wer­den. Dringender denn je brauchen wir Reformen, die das Leben und Wohnen für den Mittelstand erschwinglich ma­chen. ein „Zauberwort“ heißt Steuerge­rechtigkeit. Wir haben bereits aufge­zeigt, dass die Lohnsteuerreform mit einer Vermögenssteuer für Schwer­reiche rasch umzusetzen wäre. Damit den Menschen mehr Geld zum Leben bleibt. Da lassen wir auch weiter nicht locker. und dabei setzt die AK auch in Zukunft auf das bewährte Miteinander aller Fraktionen.

Kommentiert

es gibt nochviel zu tun

AK Präsident erwin Zangerl D ie Beschäftigten schenken dem Staat jedes Jahr mehr als 100 Millionen Euro, weil

sie keinen Steuerausgleich machen. Verschärfend dazu kommt, dass die Haushalte unter der ärgsten Steuerlast stöhnen.

„Umso wichtiger wäre es, sich die zu viel bezahlte Steuer auch wieder zu-rückzuholen, statt sie dem Finanzmi-nister zu schenken“, erklärt AK Präsi-dent Erwin Zangerl. „Kommen Sie zu unseren Steuer-Spartagen, und lassen Sie sich dabei helfen. Auch die Arbeit-nehmer haben nichts zu verschenken. Jetzt ist Zahltag für den Finanzmi-nister! Im Schnitt holen unsere AK Steuerexperten jährlich 80 Millionen Euro zurück.“

Arbeit entlasten. Generell stöh-nen die Beschäftigten unter extremer Steuer-Belastung. Neben dem Steu-erausgleich, den jeder selbst oder mit Hilfe der AK machen sollte, geht es aber auch um eine generelle Senkung der Lohnsteuer. „Eine Entlastung der Arbeitnehmer kann rasch und spürbar umgesetzt werden“, betont Zangerl. „Und zwar dann, wenn end-lich die Millionen-Vermögen ihren gerechten Beitrag zum heimischen Steueraufkommen leisten. Mit einer Millionärs-Steuer könnten bis zu fünf Milliarden Euro erzielt werden. Diese Gelder könnten für eine steuerliche Entlastung des Mittelstandes herange-zogen werden“, so Zangerl. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Linz, die außerdem zeigt, dass davon höchstens acht Prozent der reichsten Haushalte betroffen wären.

mittlere einkommen entlasten. „Kleine und mittlere Einkommen müssen entlastet werden. Damit ist

auch klar, dass eine solche Maßnahme keine Besteuerung der Mittelschicht ist, wie von den Gegnern immer behauptet wird“, so Zangerl. „Der Spielraum für eine Steuersenkung ist gegeben, damit den Arbeitnehmern

endlich wieder mehr Geld im Börsel bleibt. Der größte Teil der Bevölke-rung wäre von einer Vermögenssteu-er nicht betroffen. Sie wäre ein fairer Beitrag der Reichen, der zu einer ge-rechteren Verteilung führen würde.“

schieflage abflachen. Derzeit ist die Schieflage bei den Abgaben en-orm: Während Arbeit hoch besteuert ist, sind es Vermögen kaum.

Nur vier Länder (Mexiko, Slo-wakei, Estland und Tschechien) er-

zielen noch weniger Einnahmen aus Vermögenssteuern als Österreich. Dem gegenüber ist das Lohnsteuer-aufkommen bei uns weiter gestiegen. Zuletzt gar um 7 Prozent auf 24,5 Milliarden Euro.

Kein gestaltungsspielraum. „Im Gegensatz zu anderen Gruppen ha-ben die Beschäftigten nämlich keinen steuerlichen Gestaltungsspielraum. Gleichzeitig steigen aber die Ausga-ben für Wohnen und Lebensmittel, sodass der Großteil der Einkommen für Wohnen, Essen und Energie draufgeht. Die Arbeitnehmer müs-sen dringend entlastet werden, ihnen muss mehr Netto vom Brutto bleiben. Die Kaufkraftstärkung bei Klein- und Mittelverdienern belebt den Konsum, während eine höhere Steuerleistung der Reichen nur deren spekulative Sparmöglichkeiten einschränkt“, so Zangerl. <<

Lesen Sie weiter auf den Seiten 4 und 5

„Auch wir Arbeitnehmer haben nichts zu verschenken!“ erwin Zangerl

Jetzt kommt der Zahltagfür den finanzminister

infoAbende in schWAz und innsbrucK

Berufe im GesundheitsbereichAK tirol hilft ArbeitnehmerfAmilien

Vergünstigte HeimplätzeF ür Lehrlinge und Schüler aus Ar­

beitnehmerfamilien hat die AK Tirol im Kolpinghaus Innsbruck, Viktor­Franz­Hess­Straße 7 (durch einen bei­trag zu den bau­ und erweiterungsko­sten) 70 Plätze reserviert. Damit sich eltern mit geringem einkommen diese zusätzlichen Kosten leisten können, wird der Heimpreis außerdem zu rund einem Drittel von der AK Tirol gestützt. Zurzeit beträgt der Vollpensionspreis

349 € statt 523 € im Monat, der Halbpensionspreis 319 € statt 478 €. Auf­nahme­Anträge gibts direkt beim Kolpingheim, Tel. 0512/22 8 36, eMail: kol­[email protected] oder in der AK Tirol, Tel. 0800/22 55 22 ­ 1515, eMail: bildung@ak­tirol.com

zur Kassa, bitte. Die Steuerlast für Tirols Arbeitnehmer wird immer unerträglicher. Die AK fordert eine Lohnsteuerreform und startet die große Steuer­Sparaktion.

D ie Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheits­ und Sozialbereich

sind vielfältig, viele davon werden so­gar berufsbegleitend angeboten. bei zwei kostenlosen Infoabenden in der AK Tirol in Innsbruck und in der AK Schwaz erfahren Interessierte alles über Krankenpflege­ und Sozialbetreu­ungsberufe sowie bachelorstudien (Diätologie, ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Radiologietechnologie,

Hebamme). experten der Tiroler bildungseinrichtungen beraten umfassend. Die Termine: AK schwaz: Donnerstag, 13. März, 19 uhr, Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 3752; AK innsbruck: Donnerstag, 20. März, 19 uhr, Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 1515.

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clever. Mit Hilfe der AK Steuerexperten hat sich Lisa eine Menge Geld vom Staat zurückgeholt.

2 THEMA: GELD & BILDUNG

Lehrbetrieb checken!Qual der Wahl. Vor der Entscheidung für einen bestimmten Lehrbetrieb sollten verschiedenste Aspekte bedacht werden.

A ls ob es nicht schon schwierig genug wäre, sich für den rich-tigen Beruf zu entscheiden!

Auch die Wahl des Lehrbetriebs will gut überlegt sein. Wichtig dabei sind z. B. die angebotenen Lehrberufe, oder ob die tägliche Erreichbarkeit si-chergestellt ist.Daneben sollte die Ausbildungslei-stung möglichst genau geprüft wer-den. Denn auch bei den Lehrbetrie-ben gibt es gute und weniger gute, hervorragende und miserable.Ein guter Lehrbetrieb setzt auf:• Ausbildungsplanung. Ganz wich-

tig! Der Betrieb überlässt die Lehr-lingsausbildung nicht dem Zufall, sondern geht nach einem struktu-rierten aufbauenden Fahrplan vor.

• Ausbildungskontrolle. Der Lern-fortschritt wird regelmäßig verfolgt.

• Feedbackkultur. Nicht nur der Be-trieb meldet dem Lehrling zurück, wie die Ausbildung funktioniert. Auch der Lehrling weiß, bei wem

und wie er Fragen zu Ausbildung, betrieblichen Abläufen und zur Zu-sammenarbeit stellen kann.

• Wertschätzung. Lehrlinge laufen nicht nur als Anhängsel mit, son-dern werden als vollwertige Mitar-beiter wahrgenommen und über alle wichtigen Abläufe informiert.

• Unterstützung. Schwächere Lehr-linge oder solche mit Schwierig-

keiten in einzelnen Berufsschulge-genständen erhalten Lernhilfe.

• Dass Entlohnung, Arbeitszeiten, Urlaubsplanung usw. passen, sollte sich ohnehin von selbst verstehen.

Eine Liste der „Ausgezeichneten Ti-roler Lehrbetriebe“, die alle Kriterien erfüllen, hat die AK Jugendabteilung, Tel. 0800/22 55 22 – 1566. <<

Schau genau. Lehrlinge sollten ihren Ausbildungsbetrieb unter die Lupe nehmen.

Wenn aus SchülernLehrlinge werden

Keine Angst vor neuen Spielregeln! Die AK Experten stehen bei Fragen beratend zur Seite.

W er nach neun Jahren Schulzeit als Lehrling in einen Betrieb wechselt,

der wird feststellen, dass sich sein Leben stark ändert:

Aus Lernen wird Arbeiten. Auch wenn es das schulische Lernen mit der Be-rufsschule noch weiter gibt, spielt sich jetzt doch ein großer Teil der Zeit in einem Wirtschaftsbetrieb ab, der nach ganz anderen Regeln funktioniert, als eine Schule. Im Vordergrund steht die Leistung, die gemeinsam im Betrieb er-bracht wird. Es gibt – oft komplizierte – Hierarchien und Strukturen mit Vor-gesetzten, Berichtspflichten und Ergeb-nisprotokollen. Und es gibt vor allem einen wirtschaftlichen Erfolg, ohne den der ganze Laden nicht läuft, und für den alle eine gewisse Verantwortung tragen.

Aus Ferien wird Urlaub. Und das macht einen großen Unterschied! Fe-rien finden automatisch statt. Urlaub ist hingegen Verhandlungssache. Da müssen Wünsche der Kollegen und be-

triebliche Erfordernisse berücksichtigt werden. Dass sich 13 Ferienwochen pro Jahr nun auf fünf Urlaubswochen redu-zieren, bedarf auch einiger Umstellung – obwohl man sich recht rasch daran gewöhnt.

Aus Unterrichts- wird Arbeitszeit. Wer Unterricht versäumt, braucht nur eine Entschuldigung der Eltern. Bei versäumter Arbeitszeit müssen hin-gegen die Spielregeln in Gesetz und Kollektivvertrag zu Krankenstand und Freistellung exakt beachtet werden. Wer hier schlampig ist, riskiert seine Lehr-stelle.

Aus Taschengeld wird Lehrlingsent-schädigung. Das ist die gute Nachricht! Arbeit bringt Geld. Darin zeigt sich klar, dass auch die Arbeit als Lehrling einen konkret zu bemessenden Wert besitzt, auf den man stolz sein darf, und für den man etwas kaufen kann. Das bedeutet aber auch, dass mehr Arbeit, etwa durch Überstunden, mehr Entloh-nung zur Folge haben muss. <<

Bildung kostet. Deshalb die Beihilfen der AK Tirol nützen. Sie können noch bis 31. März beantragt werden. Die Experten beraten Sie gerne.

Noch nie war Bildungso wertvoll wie heuteAK Beihilfe sichern. Bis 31. März können AK Mitglieder Zuschüsse

für Schüler, Lehrlinge und Studenten beantragen. So gehts!

O b mit Studium, Lehre oder spe-zieller Schule: Das wichtigste, das Eltern ihren Kindern mit

auf den Lebensweg geben können, ist eine gute Ausbildung. Gleichzeitig wol-len sich auch immer mehr Erwachsene zusätzliche Qualifikationen erwerben. Aber Bildung kostet. Und weil Schulbe-such, Lehrzeit, Uni etc. für immer mehr Arbeitnehmer-Familien eine große fi-nanzielle Belastung bedeuten, stellt die AK Tirol für ihre Mitglieder jährlich rund 1,7 Millionen Euro an Bildungs-förderungen zur Verfügung.

Beihilfe. Noch bleibt Zeit, um eine AK Bildungsbeihilfe für das laufende Schuljahr 2013/14 zu beantragen: An-suchen können bis 31. März 2014 ein-gereicht werden!

Die Beihilfen für Schüler ab der 9. Schulstufe, Lehrlinge und Studenten betragen – je nach Einkommen der El-tern – zwischen 300 und 690 Euro pro Ausbildungsjahr.

Bei Auslandsstudien liegen sie zwi-schen 340 und 850 Euro pro Ausbil-dungsjahr. Voraussetzungen für den

Zuschuss: Die Eltern bzw. Antragsteller sind AK Mitglieder und dürfen gewisse Einkommensgrenzen nicht überschrei-ten (siehe Beitrag links unten). Auch Kinder von Arbeitslosen-, Bildungs- oder Elternkarenzgeldbeziehern können die AK Bildungsbeihilfe in Anspruch nehmen sowie Kinder von ehemaligen AK Mitgliedern, die mittlerweile eine Pension erhalten.

Damit möglichst viele von diesem Angebot profitieren, wurden die Ein-kommensgrenzen mit dem Schuljahr 2013/14 erhöht, der Bezieherkreis aus-geweitet und neue Förderbereiche er-schlossen. Außerdem werden seit Herbst erstmals einjährige Sonderausbildungen in den Gesundheitsberufen und Aus-landssemester von Schülern gefördert.

2. Bildungsweg. Unterstützt werden auch kostenpflichtige Vorberei-tungskurse zur Berufsreifeprüfung, zur Studienberechtigungsprüfung und zur Lehrabschlussprüfung im 2. Bildungs-weg. Hier gilt: Hält man das ersehnte Abschlusszeugnis in Händen, bleiben ab Datum der Ausstellung drei Mo-

nate Zeit, um bei der AK mit Kopien von Zeugnis, Einzahlungsbeleg über die Kurskosten sowie Teilnahmebestä-tigung einen Antrag auf Beihilfe zu stellen.

Förderungen. Schülerbeihilfen gibt es für öffentliche und private Schu-len nach Schulorganisationsgesetz ab der 9. Schulstufe sowie für die meisten Ausbildungen nach dem Tiroler Sozial-betreuungsberufegesetz, dem Gesund-heits- und Krankenpflegegesetz und dem MTF-SHD-Gesetz (medizinisch-technische und Sanitätshilfsdienste). Al-lerdings nur, sofern kein Anspruch auf eine staatliche Schulbeihilfe besteht und festgelegte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden (siehe unten). <<

RICHTLINIEN

Einkommensgrenzen für AK BildungsbeihilfenW er noch rechtzeitig eine

Unterstützung beantragen möchte, sollte folgende Richtlinien beachten:

Für Eltern mit einem Kind, das eine Schule besucht oder studiert, liegt die Einkommensgrenze bei der-zeit 1.630 Euro pro Monat, falls es eine Lehre macht, bei 1.990 Euro inkl. Lehrlingsentschädigung. Für jedes weitere Kind, für das Famili-enbeihilfe bezogen wird, erhöht sich die Einkommensgrenze um je 200 Euro.

Suchen berufstätige Schüler, Stu-denten oder Lehrlinge um eine Bei-hilfe an, so darf das Nettoeinkom-men für Antragsteller (ohne Kind)

1.430 Euro nicht überschreiten. Pro Kind, für das Familienbeihilfe be-zogen wird, erhöht sich die Einkom-mensgrenze um jeweils 200 Euro.

Wenn Schüler oder Lehrlinge während des gesamten Ausbil-dungsjahres auswärts unterge-bracht werden, erhöht sich die Ein-kommensgrenze um 270 Euro.

Erkundigen Sie sich am besten gleich über die Richtlinien und Ein-kommensgrenzen unter der kosten-losen Hotline 0800/22 55 22 – 1515 oder auf www.ak-tirol.com

Nr. 60, Februar 2014

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a.com

Frist. Nicht vergessen: Die Ein-reichfrist für die AK Bildungsbei-hilfen endet am 31. März 2014! Mehr unter 0800/22 55 22 – 1515 oder auf www.ak-tirol.com –dort können Sie auch die Antrags-formulare herunterladen.

INFOABEND IN INNSBRUCK

AK Tipps fürs Arbeiten in den FerienV iele Jugendliche verdienen sich im Som-

mer mit einem Ferialjob ein bisschen Geld dazu oder absolvieren ein Pflichtprakti-kum. Die besten Tipps für einen guten Start gibts beim kostenlosen Infoabend „Ferialjob und Pflichtpraktikum – was muss ich be-achten?“ am Mittwoch, dem 12. März, um

18.30 Uhr, in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7. Es geht u. a. um Arbeitszeit, Entlohnung, Haftung, Urlaubsanspruch und vieles mehr. Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 1566 oder [email protected]

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Bei Fragen helfen die AK Experten.

Foto: Pawel Losevsky/Fotolia.com

3THEMA: 101.953 WÄHLERNr. 60, Februar 2014

AAB-FCG 63.890 63,95% 47FSG 18.482 18,50% 13GRÜNE - UG 8.027 8,04% 6FA 5.714 5,72% 4SOLI 1.122 1,13% 0GLB 494 0,49% 0KOMintern 1.243 1,24% 0LP 928 0,93% 0

Wahlwerbende Gruppen Gesamt % Mandate

AAB-FCG 63.890 63,95% 47AAB-FCG 63.890 63,95% 47AAB-FCG 63.890 63,95% 47FSG 18.482 18,50% 13FSG 18.482 18,50% 13GRÜNE - UG 8.027 8,04% 6GRÜNE - UG 8.027 8,04% 6FA 5.714 5,72% 4FA 5.714 5,72% 447 (+1)

AAB-FCG

13 (-1)FSG

6 (+1) GRÜNE - UG

4 (+/-0) FA

Mandatsverteilung: 70 Kammerratsmandate

Endergebnis

D ie Tiroler AK Wahl 2014 brach-te einen eindeutigen Sieger: Die Liste 1 von Präsident Er-

win Zangerl gewann zu ihren 46 Man-daten noch ein Mandat von der FSG dazu und erreichte knapp 64 Prozent der Stimmen. Die Liste 2 Günter Mayr - FSG erzielte 13 Mandate (minus 1). Die Grünen holten sich ein Mandat von der Liste SOLI, die damit nicht mehr in der AK Vollversammlung vertreten ist. Die Freiheitlichen Arbeitnehmer hielten ihren Mandatsstand. Die übrigen drei kandidierenden Listen (GLB, KOMin-tern und LP) verfehlten den Einzug in die Kammervollversammlung.

Insgesamt gaben 101.953 AK Mit-glieder ihre Stimme ab. In Prozenten gerechnet legte die Liste 1 (AAB-FCG)

um knapp 1 % auf 63,95 % zu. Die Li-ste 2 (FSG) verlor 1,34 % und kommt auf 18,50 %, die Liste 3 (Grüne) legt um 1,25 % auf 8,04 % zu. Die Liste 4 (Freiheitliche Arbeitnehmer) hält neu bei 5,72 % (minus 0,18 %). Auf die übrigen Listen entfielen für SOLI 1,13 %, GLB 0,49 %, KOMintern 1,24 % und LP 0,93 %.

Die Liste Zangerl stellt nach dieser Wahl neben dem AK Präsidenten er-neut auch alle drei Vizepräsidenten und weitere vier Vorstandsmitglieder. Die FSG bleibt mit zwei Mitgliedern im Vorstand vertreten. Die Grünen ziehen erstmals in den Vorstand ein.

AK Präsident Zangerl zeigte sich be-eindruckt von dem klaren Votum: „Das ist unser bisher bestes Ergebnis bei einer AK Wahl. Darauf bin ich stolz, weil es auch eine Auszeichnung für unser ge-samtes Team in der AK ist. Wir haben die letzten fünf Jahre gezeigt, dass wir das Schutzhaus für Tirols Arbeitneh-merinnen und Arbeitnehmer sind. Wir haben unabhängig und überparteilich gearbeitet und werden dies auch weiter-hin tun. Dieser Einsatz wurde von den AK Mitgliedern honoriert, ich bedanke mich bei allen Wählerinnen und Wäh-lern ganz herzlich.“

Der AK Präsident will auch in der kommenden Periode alle Fraktionen zur konstruktiven Zusammenarbeit einla-den: „Arbeiten für Tirols Arbeitnehmer, lautet meine Devise. Wir haben eine Fülle an Aufgaben zu bewältigen, für die wir alle Kräfte bündeln sollten. Alle Gruppen haben vor den Wahlen die Themen niedrige Einkommen, teures Leben und Wohnen sowie die Schiefla-

ge bei der Besteuerung zwischen Arbeit und Vermögen aufgezeigt. Jetzt liegt es an uns allen, gemeinsame Anstren-gungen zu unternehmen, damit es den Beschäftigten im Land wieder besser geht und sie eine Perspektive zum Ar-beiten und zum Leben haben. Es muss unseren Familien wieder möglich ge-macht werden, sich Eigentum zu schaf-fen. Der Mittelstand braucht endlich mehr Spielraum durch eine Lohnsteu-

erreform für die Klein- und Mittelver-diener. Wir müssen die Landes- und die Bundespolitik in die Pflicht nehmen, damit die größte Bevölkerungsgruppe gleichberechtigter Partner, und nicht dauernd Nettozahler ist. Der ÖGB kann auf unsere Hilfe bauen, um or-dentliche Lohnabschlüsse zu erzielen. Außerdem brauchen wir dringend mehr vollwertige Arbeitsplätze. Angesichts der niedrigen Einkommen bei den aty-

pischen Beschäftigungsverhältnissen werden wir nicht auf die Überholspur kommen. Und besonders Not tut ein richtiger Arbeitslandesrat, der sich um alle diese Anliegen auch politisch küm-mert. Dafür werden wir in den nächsten Monaten kämpfen“, so Zangerl. <<

Entscheidung. Weiter mit aller Kraft für Tirols Beschäftigte: Die Liste 1 Erwin Zangerl AAB-FCG kommt bei der AK Wahl auf knapp 64 Prozent der Stimmen und erreicht 47 Mandate. 13 Mandate entfallen auf FSG, 6 auf Grüne und 4 auf FA-Tirol.

Zangerl: „Klares Wahl-Ergebnis istAuftrag für unseren vollen Einsatz“

Schutz und Hilfe. Klare Verhältnisse in der AK Tirol. Der Einsatz für Tirols Arbeitnehmer wurde von den Wählern honoriert. Im Bild von links: LA Heinz Kirchmair, AK Vizepräsident Reinhold Winkler, LH Günther Platter, LR Beate Palfrader, AK Präsi-dent Erwin Zangerl, AK Vizepräsidentin Verena Steinlechner-Graziadei und AK Vizepräsident Ambros Knapp.

Erwin Zangerl. Er erreichte mit knapp 64 % das bisher beste Ergebnis.

Ergebnis. Die Grafik zeigt die neue Verteilung in der AK Vollversammlung. Rechts daneben finden sich die Zahl der abgegebenen Stimme je Liste, die jeweiligen Prozentanteile und die errungenen Mandate.

Im Vorstand. Neu in den Vorstand ziehen die Grünen ein. Im Bild von links: Helmut Deutinger (Grüne), AK Präs. Erwin Zangerl (AAB-FCG) und Günter Mayr (FSG).

Applaus. Nach spannender Auszählung stand die Liste 1 Präsident Erwin Zangerl AAB-FCG als eindeutiger Sieger der Tiro-ler AK Wahl 2014 fest. „Das ist unser bisher bestes Ergebnis“, freut sich Zangerl.

Mehr zur AK Wahl samt detaillierter Ergebnisse unter www.ak-tirol.com!

THEMA: STEUER SPAREN4

Gut zu wissen. Die besten Steuertipps zum Alleinverdiener- und Alleinerzieherabsetzbetrag, zu Geltendmachung von Familienleistungen, Ausgaben für Behinderungen, Absetzbarkeit bei Hausbau, Wohnungskauf oder Hochwasserschäden.

Tipps zur Arbeitnehmerveranlagung

Tipp 3: Alleinverdiener- und Alleinerzieherabsetzbetrag

Tipp 1: Arbeitnehmerveranlagung – Wann ist sie zu machen?

• Beruflich genutzter Computer: 40 % Pri-vatanteil abziehen, die verbleibenden 60 % auf 3 Jahre verteilen.

• Fachliteratur: Beruflich notwendige Litera-tur. Allgemeinbildende Bücher, Lexika, Wirt-schaftsmagazine sind nicht absetzbar. Daher bei Kauf Rechnung mit Titel aufbewahren!

• Reisekosten: Für Dienstreisen, bei denen nicht das volle amtliche Kilometergeld durch den Arbeitgeber ersetzt wurde, kann die Dif-ferenz geltend gemacht werden (gilt nicht für Fahrten zwischen Wohnung und Ar-beitsstätte > Pendlerpauschale!). Das amt-liche Kilometergeld beträgt seit 1.7.2008 € 0,42,-.

• Doppelte Haushaltsführung, Familienheim-fahrten: Wenn die Arbeitsstelle so weit ent-fernt liegt, dass die tägliche Heimkehr nicht zumutbar ist; wenn Nachzug des Partners nicht möglich ist (weil Partner selbst berufs-tätig ist oder Kinder aufgrund Schulbesuchs nicht umziehen können); die Heimfahrten sind limitiert mit monatlich € 306,-. Um-zugskosten: nicht für privaten Umzug, aber für Umzug aufgrund Wechsel des Arbeits-platzes, Versetzung oder Vermeidung eines unzumutbar langen Arbeitsweges.

• Fortbildungs-, Ausbildungs-, Umschulungs-kosten: Kosten, die mit einer ausgeübten oder verwandten Berufstätigkeit in Zusam-menhang stehen (z.B. Aufwendungen für die Meisterprüfung, Kosmetikkurs für eine Fri-seurin, Erwerb des C-Führerscheins, Kosten für Universität oder Fachhochschule, sofern sich die Ausbildung für die berufliche Tätig-keit als notwendig erweist).

• Maßnahmen, die grundsätzlich kaufmän-nische oder bürotechnische Kenntnisse ver-mitteln (z.B. Einstiegskurse für EDV, Erwerb des europ. Computerführerscheins, Buch-haltungskurse), unabhängig davon, ob ein Zusammenhang mit der ausgeübten oder verwandten Berufstätigkeit besteht.

• Abzugsfähig sind: Kurskosten, Literatur, Skripten; zusätzliche Fahrtkosten, sofern Ausbildungsort und Arbeitsort nicht ident sind (z.B. Kilometergelder); Tagesgelder: € 2,20,- für jede angefangene Stunde, max. € 26,40,- pro Tag. Die Entfernung muss wei-ter als 25 km sein; jedoch nur die ersten 5 Tage bei regelmäßigen Besuch, ansonsten 15 Tage im Kalenderjahr; Nächtigungs-gelder: die tatsächlichen Kosten, wenn kein Beleg vorhanden: € 15,- Pauschale.

• Arbeitskleidung: nur spezielle Arbeitsklei-dung, die man in der Regel privat nicht trägt, z. B. mit Firmenaufschrift, Monteur-, Maler-anzug, Sicherheitsschuhe.

• Betriebsratsumlage (BU): Im Gegensatz zum Gewerkschaftsbeitrag mindert die BU nicht schon beim Lohnabzug die Lohnsteuer und muss daher jedenfalls im Jahresaus-gleich beantragt werden.

• Pauschale für bestimmte Berufsgruppen (z. B. Vertreterpauschale): Es werden 5 % der Jahres-Bruttobezüge, max. € 2.190,- als Freibetrag anerkannt.

• Seit dem Jahr 2013 gibt es den Pendlereu-ro, der immer dann beantragt werden kann, wenn auch die Pendlerpauschale zusteht; er beträgt € 2,- je km der einfachen Wegstre-cke.

Tipp 2: Geltendmachen von Familienleistungen

D ie besonderen Freibeträge und Ausgaben für Kinder sind mit dem Formular L1k zu

beantragen. Für jedes Kind muss jeder Eltern-teil, sofern Lohnsteuer bezahlt wird und sich die Freibeträge auswirken, jeweils ein eigenes Formular abgeben. Bei den Kinderfreibeträgen handelt es sich um pauschale Freibeträge, bei denen die einzige Voraussetzung ist, dass Fa-milienbeihilfe für mehr als sechs Monate in die-sem Kalenderjahr bezogen wurde. Alleinverdie-ner kreuzen den Betrag von € 220,- an, zahlen beide Elternteile Lohnsteuer, wird es sich loh-nen, dass beide die € 132,- geltend machen.

Alleinerzieherinnen bzw. Alleinerzieher kreu-zen ebenfalls den Betrag von € 132,- bzw. die

€ 220,- an, wenn der Unterhaltszahler keinen Kinderfreibetrag beantragt. Unterhaltsver-pflichtete, die tatsächlich die Alimente in der vorgeschriebenen Höhe bezahlen, beantragen den Unterhaltsabsetzbetrag und den Kinder-freibetrag von € 132,-.

Kinderbetreuungskosten sind in der tatsäch-lichen Höhe bis zu einem Betrag von € 2.300,- jährlich und für Kinder bis zum zehnten Le-bensjahr abzugsfähig.

Hat man für drei oder mehr Kinder Familien-beihilfe bezogen, kann der Mehrkindzuschlag mittels Formular L1 beantragt werden, sofern das Familieneinkommen unter € 55.000 gele-gen ist.

Tipp 4: Beruflich veranlasste Ausgaben

Nr. 60, Februar 2014

D ie Arbeitnehmerveranlagung kann auf zwei Arten bean-tragt werden: Online oder auf Papier.

Online. Die vom Finanzamt gewünschte und weitaus be-quemste Art geht über das Finanz Online System (FON) auf der Homepage des Bundesministeriums für Finanzen (www.bmf.gv.at). Als Ausfüllmöglichkeit im FON ist auch das For-mular L1 vorgesehen. Wenn man noch keine Zugangscodes hat, kann man diese entweder über das Internet oder beim Finanzamt anfordern. Die Bescheide und auch jedes andere Schriftstück werden nun grundsätzlich nur noch elektronisch in die Data-Box gestellt. Dies kann problematisch werden, wenn die elektronische Post nicht regelmäßig überprüft wird und daher eventuelle Fristen versäumt werden. Es kann je-doch auf die elektronische Zustellung im FON ausdrücklich verzichtet werden.

Papier. Die zweite Art geht über das händische Ausfüllen von Formularen. Das Grundformular bildet das L1 Formular. Bezieht man für Kinder noch Familienbeihilfe, so ist für diese Kinder jeweils ein eigenes L1k Formular beizulegen. Hat eine Familie drei oder mehr Kinder, so kann zusätzlich der Mehr-kindzuschlag beantragt werden. Wichtig sind das richtige Eintragen der Zahl der Jahreslohnzettel sowie – bei Zustehen der Voraussetzungen – das Ankreuzen des Alleinverdiener- oder Alleinerhalterabsetzbetrages und die Zahl der Kinder. << Geld zurück. Herr und Frau Müller haben sich schlau gemacht: Für Familien mit Kindern gibt es einige Möglichkeiten, Steuern zu sparen.

M an unterscheidet die freiwillige Arbeit-nehmerveranlagung und die Pflichtveran-

lagung. Die freiwillige Veranlagung führt meist zu einer Gutschrift, sollte dies nicht der Fall sein, kann der Arbeitnehmer seine Veranlagung zu-rückziehen, aber eben nur in diesem Fall.

Eine Gutschrift ist immer zu erwarten: Wenn Monate der Arbeitslosigkeit enthalten sind oder Zeiten, für die überhaupt kein Einkommen be-zogen wurde; Freibeträge und Absetzbeträge (z.B. Alleinverdiener- oder Unterhaltsabsetzbe-trag) zustehen. Geringverdiener erhalten 10 % (max. € 110,-) bzw. 18 % (max. € 400,- bei Pendlerpauschale, ab Veranlagung 2013) der bezahlten Sozialversicherungsbeiträge als

sogenannte Negativsteuer retour. Personen (Alleinerzieherinnen), die kein oder nur ein ge-ringes Einkommen hatten, bekommen den Al-leinerzieherabsetzbetrag samt Kinderzuschlä-gen.

Eine Pflichtveranlagung ist u.a. immer dann durchzuführen, wenn von zwei oder mehre-ren Arbeitgebern parallel Lohn bezogen wur-de, ebenso bei Bezug von Krankengeld oder Insolvenzausfallsgeld, Einkünften (Pensionen) aus dem Ausland, und wenn Freibeträge und/oder Absetzbeträge zu Unrecht während des Jahres bezogen wurden. Eine Pflichtveranla-gung muss bis spätestens 30. September be-antragt werden.

D en Alleinverdienerabsetzbetrag (AVAB) können Sie geltend machen, wenn Ihr

Ehepartner bzw. Lebensgefährte mit dem Jahreseinkommen nicht über € 6.000,- lag und zumindest für ein Kind mehr als 6 Mo-nate die Familienbeihilfe bezogen wurde. Wenn keine Kinder (mehr) mit Familienbei-hilfe vorhanden sind und der Partner jährlich mit dem Einkommen nicht über € 2.200,- lag, kann der erhöhte Pensionistenabsetzbetrag geltend gemacht werden, sofern die Pension nicht mehr als € 2.195,- brutto monatlich be-trägt (im Jahr 2011 unter € 1.150,-; im Jahr 2012 bis € 1.750,-). Waren Sie alleinstehend

und haben für mindestens ein Kind mehr als 6 Monate im Kalenderjahr die Familienbeihilfe bezogen, so erhalten Sie den Alleinerzieher-absetzbetrag. Diese Absetzbeträge sind mit dem Formular L1 zu beantragen und stehen auch dann zu, wenn nur ein geringes oder überhaupt kein Einkommen vorhanden war: In diesem Fall werden diese als Negativsteuer ausbezahlt (bei einem Kind € 494,-, bei zwei Kindern € 669,-, für jedes weitere Kind um € 220,- mehr). Jedenfalls sind diese auch dann beim Jahresausgleich anzukreuzen, wenn sie bereits beim Arbeitgeber berücksichtigt wor-den sind.

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THEMA: STEUER SPAREN 5

Service. Wenn sich AK Mitglieder mit der Arbeitnehmerveranlagung alleine nicht zurecht finden, kommen sie zu den Steuer-Spartagen in ganz Tirol. Dort beraten die Experten von AK und Finanzamt.

AK Steuer-Spartage in allen Bezirken

W enn man entweder selber, der Ehepart-ner (Verdienst unter € 6.000) oder

die Kinder eine Behinderung aufweisen, kann man diese Mehrkosten bei der Arbeitnehmer-veranlagung geltend machen. Voraussetzung ist, dass man im Jahr mehr als € 12.000 verdient hat und Lohnsteuer anfällt. Hat eine dieser Personen eine mindestens 25%ige Behinderung beziehungsweise Erwerbsminde-rung, fällt bei den Ausgaben kein steuerlicher Selbstbehalt an. Liegt die Behinderung unter 25 %, fällt vom Einkommen ein Selbstbehalt an, der in der Regel einen Monatsgehalt bzw. eine Monatspension ausmacht. Nur darüber

liegende Kosten ergeben eine Steuererspar-nis. Typische Ausgaben sind: Arzt- und Thera-piekosten, Medikamente, Ausgaben für Hilfs-mittel, wie Hörgeräte oder Rollstühle. Diese genannten Ausgaben werden zusätzlich zu den pauschalen Freibeträgen und zusätzlich zu einem allenfalls erhaltenen Pflegegeld ge-währt. Wichtig ist, dass diese Ausgaben in der Zeile 476 eingetragen werden und nicht bei den allgemeinen Krankheitskosten. Wird für ein Kind die erhöhte Familienbeihilfe gewährt, steht ein monatlicher Pauschalbetrag von € 262,- zu (Formular L1k), dieser vermindert sich um den Bezug des Pflegegeldes.

W enn Sie mit der Arbeitnehmerveranla-gung alleine nicht zurechtkommen oder

speziellere Fragen haben, können AK Mitglieder zu den Steuer-Spartagen in die AK Innsbruck oder in eine AK Bezirkskammer kommen.

Persönlicher Steuertermin. Am besten gleich einen persönlichen Steuertermin bei den Ex-perten fixieren! Einfach die Gratis-Nummer 0800/22 55 10 anrufen, einen Termin ver-einbaren und alle Unterlagen mitnehmen. Pin-Code-Vergabe für Online-Variante vor Ort mög-lich (Ausweis mitnehmen).

Tipp 7: Außergewöhnliche Belastungen

Tipp 5: Absetzbarkeit bei Hausbau oder Wohnungskauf

D ie Kosten für den Bau eines Hauses oder für den Erwerb einer neugebauten

Wohnung (Erstbezug!) sind als Sonderausga-ben absetzbar (Randziffer 456 im Formular L1). Als Höchstbetrag werden € 2.920,- an-erkannt, als Alleinverdiener oder -erzieher € 5.840,-. Man kann in weiterer Folge jedes Jahr die Rückzahlung des Darlehens gel-tend machen so lange das Darlehen läuft und Rückzahlungen getätigt werden (Bei Fremdwährungsdarlehen nur die Zinszah-lungen, nicht die laufenden Ansparungen für die Tilgung am Laufzeitende). Zu Beginn der Finanzierung kann man die angesparten und

für den Kauf oder Hausbau verwendeten Ei-genmittel absetzen, wiederum nur bis zur Höchstgrenze. Bei gebrauchten Wohnungen ist der Kauf nicht absetzbar, jedoch eine etwaige Sanierung, die ja bei gebrauchten Wohnungen durchaus denkbar ist (z. B. Wär-medämmung, neue Heizung, neue Fenster, neue Wohnungseingangstür, neue Bad- bzw. WC-Installationen). Nicht hingegen: neuer Bodenbelag, neue Küche oder Einrichtungen generell. Nur wenn der Vorbesitzer einer Wohnung diese abschreiben konnte und die Darlehen übernommen werden, sind diese auch bei einem Zweitkauf abzugsfähig.

Tipp 6: Versicherungen und Kirchenbeitrag

Z u den wichtigsten außergewöhnlichen Belastungen zählen Krankheitskosten

einschließlich Kosten für Zahnersätze, Zahn-spangen, Brillen, Linsen, Kurkosten usw. Die-se können für den Steuerpflichtigen selber, für den Ehepartner, wenn dessen Einkommen € 11.000,- im Jahr nicht übersteigt, sowie für Kinder berücksichtigt werden. Allerdings muss ein steuerlicher Selbstbehalt überstie-gen werden, der bis zu 12 % des Jahresein-kommens (Faustregel: ein Bruttomonatsge-halt) ausmacht. Ohne Selbstbehalt sind u.a. folgende außergewöhnliche Belastungen zu berücksichtigen: Pauschale Freibeträge von

€ 110,- pro Monat für auswärtige Berufs-ausbildung von Kindern und Schäden durch Hochwasser, welches im Vorjahr insbeson-dere die Gemeinde Kössen heimgesucht hat. Absetzbar sind nicht nur die Beseitigung der unmittelbaren Katastrophenschäden und die Sanierung beschädigten Vermögens, sondern auch die Ersatzbeschaffung zerstörter Ge-genstände (z. B. Möbel, Teppiche, Haushalts-geräte, Unterhaltungselektronik, Spielwaren, Werkzeuge, Bekleidung, Zeitwert eines Pkw)! Als Grundlage gelten die durch die Gemeinden aufgenommenen Niederschriften. Das Erbrin-gen eigener Arbeitsleistung ist nicht absetz-

Tipp 8: Ausgaben für Behinderungen

Tipp 9: Anmelden für AK Steuer-Spartag: 0800/22 55 10

Nr. 60, Februar 2014

W er als AK Mitglied Hilfe beim Steuerausgleich braucht, meldet sich zu den Steuer-Spartagen in der

Arbeiterkammer in Innsbruck oder in einer Bezirkskammer an (Details siehe unten Tipp 9).

Wer sich selbst über Abschreibmöglichkeiten genauer informieren will, hat mehrere Möglichkeiten: Auf der Homepage der AK Tirol (www.ak-tirol.com) gibt es unter „Steuer und Einkommen“ die Zusammenfassung anhand einer Checkliste. Besonders informativ sind die „Zehn be-sten Steuertipps“. Weiters ist die jährliche Steuerbroschüre „Steuer sparen“ online. Auf der Homepage des Finanzmi-nisteriums findet man unter „Findok“ die pdf „Lohnsteu-errichtlinien“. Weiters steht das Steuerbuch 2014 des Fi-nanzministeriums zur Verfügung. Besonders interessant ist das E-learning-Programm auf finanzonline.bmf.gv.at für die elektronische Veranlagung. Alle Gesetze (Einkommensteu-ergesetz) und Verordnungen sowie die Rechtsprechung sind unter www.ris.bka.gv.at einsehbar.

Wenn Sie die Arbeitnehmerveranlagung gemacht haben, erhalten Sie von der Finanz einen Freibetragsbescheid zur Vorlage an den Arbeitgeber. Dieser ermöglicht die Gel-tendmachung von früheren Freibeträgen bei der laufenden Lohnverrechnung. Legt man den Bescheid dem Arbeitgeber nicht vor, oder wird keiner beantragt, so verliert man keine Begünstigung, da die Freibeträge ohnedies beim nächstfol-genden Steuerausgleich wieder beantragt werden müssen. <<Ausgezahlt. Die Tipps beim AK Steuer-Spartag haben sich rentiert, freuen sich Denise und Andreas.

A bschreibbar sind nur reine Personen-versicherungen, wie Unfallversicherung,

freiwillige Krankenzusatzversicherung, Auto-insassenversicherung oder Lebensversiche-rungen, sofern für diese eine entsprechende Bestätigung der Versicherung für das Finanz-amt vorliegt. Nicht akzeptiert werden Sachver-sicherungen (wie Haushalts-, Feuer-, Kfz- oder Haftpflichtversicherungen). Zusammen mit den Kosten der Wohnraumschaffung gilt hier eine Obergrenze von € 2.920,-, als Alleinverdie-ner das Doppelte. Sonderausgaben kann man auch für den Ehegatten oder für Kinder, für die man die Familienbeihilfe bezieht, absetzen.

• Zur Lebensversicherung: Immer abschreib-bar ist sie, wenn sie vor dem 1.6.1996 ab-geschlossen worden oder eine reine Able-

bensversicherung ist (Abschlussdatum egal), z.B. zur Absicherung für ein Darlehen. Bei Ab-schluss ab dem 1.6.1996 nur abschreibbar, wenn man ein Wahlrecht hat, die Auszahlung in einer Einmalzahlung bzw. in monatlichen lebenslangen Renten zu erhalten (und auch tatsächlich die Rentenform dann wählt). Die Versicherungsunternehmungen dürfen nur Bestätigungen für das Finanzamt ausstellen, wenn sie auch abschreibbar sind.

• Der Kirchenbeitrag ist bis zu € 400,-, seit dem Jahr 2009 sind auch Spenden an mild-tätige Organisationen (bis zu 10 % des Vor-jahreseinkommens) absetzbar. Spenden an Umweltorganisationen, Tierheime sowie an freiwillige Feuerwehren können erstmalig für das Jahr 2012 geltend gemacht werden.

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bar. Sämtliche Zuschüsse, wie Subventionen, Katastrophenfondszahlungen, Spenden, Versi-

cherungsleistungen kürzen den absetzbaren Aufwand.

DIE TERMINEAK Imst: Dienstag, 11. März AK Kufstein: Donnerstag, 13. März AK Reutte: Montag, 17. März AK Telfs: Dienstag, 18. März AK Landeck: Donnerstag, 20. März AK Lienz: Dienstag, 25. März AK Kitzbühel: Mittwoch, 26. MärzAchtung: hier gibts auch spezielleBeratung für HochwasseropferAK Schwaz: Donnerstag 3. April AK Innsbruck: Di. u. Mi. 8. bzw. 9. April Die Beratungszeiten sind jeweils von 9 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr. Anrufen und persönlichen Steuertermin fixieren unter 0800/22 55 10.Achtung. Der Ausgleich kann für die letzten fünf Jahre gemacht werden. Beratung nur zu nichtselbstständigen Einkünften (mehr unter www.ak-tirol.com). Es beraten die AK Steuerexperten sowie die Mitarbeiter der einzelnen Finanzämter.

6 Nr. 60, Februar 2014THEMA: RECHT & KONSUMENT

T äglich wird versucht, Konsu-menten via Telefon übers Ohr zu hauen – mit angeblichen

Gewinnen, Gratis-Testabos oder ver-meintlich preiswerten Angeboten. In Wahrheit ist natürlich nichts ge-schenkt oder sehr günstig, im Gegen-teil. Gut geschultes Personal versucht so, überteuerte Produkte oder Abo-Verträge an den Mann zu bringen.

Das sogenannte „Cold Calling“ – Belästigung durch unerwünschte Werbeanrufe – ist ein großes Pro-blem. Seit 2011 gilt zwar: Verträge in Zusammenhang mit Wett- und Lot-teriedienstleistungen bzw. Gewinn-zusagen sind unter anderem nichtig, wenn sie im Rahmen eines unzu-lässigen Werbeanrufs abgeschlossen werden. Doch alle anderen telefo-

nisch vereinbarten Verträge sind nach wie vor rechtsgültig. Betroffene können nur zurücktreten.

„Deshalb muss es noch schärfere Gesetze für unseriöse Werbeanrufe geben“, fordern die AK Experten: Telefonverträge sollten künftig nur dann rechtsgültig sein, wenn Konsu-menten diese nachträglich schriftlich bestätigen. Zudem sollen Mindest-strafen eingeführt werden, damit die möglichen Strafzahlungen die Unter-nehmen tatsächlich treffen und von weiteren Verstößen abhalten.

AK Tipps. Falls auch Sie einen un-erwünschten Werbeanruf erhalten, beenden Sie das Gespräch rasch, und geben Sie keine (Bank-)Daten be-kannt. Sie können auch für weitere

Belästigungen mit einer Anzeige dro-hen. Bei unerwünschten Werbeanru-fen kann diese bei der zuständigen Fernmeldebehörde erstattet werden.

Wenn Sie bereits einem Keiler auf den Leim gegangen sind, dann er-klären Sie sofort schriftlich einen Rücktritt. Bei vielen telefonisch abgeschlossenen Verträgen gilt ein befris tetes Rücktrittsrecht von sieben Werktagen. Wird man darüber nicht korrekt informiert, verlängert sich die Frist auf drei Monate. <<

Achtung, miese Telefon-Abzocke!Keiler. Auch mit unerwünschten Werbeanrufen, sogenanntem „Cold Calling“, wird versucht,

Konsumenten über den Tisch zu ziehen. Die AK Tirol fordert strengere Gesetze.

Ärgerlich. Hartnäckige Telefonkeiler bringen Konsumenten zur Verzweiflung.

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Achtung: Weil Verträge auch telefonisch zustande kommen,

sollten Sie nie mit „Ja“ antworten – nicht einmal auf harmloseste Fragen.

GUT INFORMIERT

Ihre Rechte als KonsumentH äufig tauchen Fragen und

auch Unklarheiten rund ums Kaufen auf: Wann kann ich von einem Kauf oder einem Ver-trag zurücktreten? Was ist eine Garantie, was eine Gewährlei-stung? Muss ich gemahnt wer-den, damit die Forderung auch gerichtlich geltend gemacht werden kann, und hat man ein Recht auf einen Umtausch? Prinzipiell gilt: Augen auf, Kauf ist Kauf! Die neue AK Broschü-re „Konsumentenrechte“ liefert die wichtigsten Informationen, die man vor, beim und nach dem Kauf wissen sollte. AK Mitglieder können sie kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1832 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

Abgezockt. Für Kriminelle wird das Internet immer attraktiver. Das belegt die steigende Zahl an Anzeigen. Ob Phishing-eMails, Online-Anzeigenbetrug oder amouröse Angebote: Wissen schützt!

Die Internet-Gaunereien

W ährend die Gesamtkrimi-nalität in Österreich mit 0,3 % nur leicht gestiegen

ist, hat die Internetkriminalität im er-sten Halbjahr 2013 um mehr als 63 % zugenommen, berichtet das Bundeskri-minalamt.

Online-Anzeigen. Leider immer beliebter wird der Betrug über Online-Anzeigen. Angeboten wird dabei eine Ware, für die eine Vorauszahlung gelei-stet werden soll. Ist aber das Geld erst überwiesen, ist der Verkäufer – meist im Ausland – nicht mehr erreichbar. Bei einer anderen Variante meldet sich ein vermeintlicher Interessent z. B. auf eine Kfz-Anzeige. Er teilt per eMail mit, das Auto zu kaufen und eine Spedition für die Abholung zu beauftragen, wel-che bei Übernahme auch den Kaufpreis auszahlen würde. Vorab müssten jedoch für die Spedition einige Hundert Euro überwiesen werden. In allen Fällen ist das Geld für immer weg.

Facebook. Laufend berichten Kon-sumenten über Kontakte mit Internet-gaunern, die über Facebook zu Stande gekommen sind. Werbeanzeigen im So-cial Network versprechen z. B. günstige Bezugsquellen für Handys oder andere attraktive Waren. Einige Wochen nach Eingabe der Daten erhalten die Face-book-User Rechnungen für angeblich

abgeschlossene Verträge nach Hause ge-sandt, die 1.000 Euro und mehr betra-gen können. Über gehackte Facebook-Accounts melden sich vermeintliche „Facebook-Freunde“, kündigen die Übermittlung einer SMS auf das eigene Handy an und fordern auf, mit „Ja“ zu antworten. Wird das gemacht, so löst dies einen Zahlungsvorgang aus. Die Beträge werden mit der nächsten Han-dyrechnung abgebucht. Auch Mitleid wird von falschen Facebook-Freunden immer öfter ausgenützt, die um Geldü-berweisungen bitten, weil sie angeblich in Not sind.

Amouröse Abenteuer. Entspre-chende Angebote gibt es im Internet tausendfach. Aber in der Praxis werden vor allem finanzielle Abenteuer daraus, die viele Tausend Euro kosten können. Leider lassen sich Konsumenten hier oft unkritisch von angeblichen Versprechen zur Eingabe ihrer Daten und Zahlungen verleiten. Nachher ist es peinlich, und der Schaden kann nur mehr traurig zur Kenntnis genommen werden.

Phishing. Und dabei handelt es nicht nur um klassische Phishing-Attacken, mit denen oftmals organisierte Ban-den versuchen, unvorsichtigen Kon-sumenten geheime Bankdaten zu ent-locken, um das Konto leer zu räumen (siehe oben). Niemals antworten! <<

Reingefallen. Die gefährlichsten Piraten segeln nicht mehr auf dem Meer, sondern surfen im Web.

Ob Auto, Traum-haus oder das

neueste Handy – bei allzu verlo-ckenden Schnäpp-chen im Internet ist immer große

Vorsicht geboten! Noch mehr, wenn der Händler womöglich auf Vorauskasse besteht und Geld auf Konten im Ausland überwiesen wer-den soll. Beim Einkauf im Netz sollte man darauf achten, dass ein leicht auffindbares Impressum vorhanden ist. Hilfreich sind auch Bewertungen von Kunden, die bereits bei diesem Anbieter gekauft haben.

Wer öfter im Internet surft

und dabei Dateien herunter lädt, kann sich unbewusst auch einen soge-nannten Trojaner

„einfangen“. Beim Hochfahren des Computers kommt dann z. B. eine Meldung, man habe illegal Musik he-runtergeladen und müsse an einen anonymen Internetdienst Strafe zah-len. Tatsächlich handelt es sich bei Trojanern um eine Schadsoftware, die sich auf der Festplatte einnisten kann. Deshalb immer auf den Viren-schutz achten.

Die sogenann-ten „Phishing-

Attacken“ mit ge-fälschten eMails gab und gibt es im-mer wieder im Ban-kenbereich, doch

nun nehmen derartige Probleme auch bei Mobilfunkbetreibern zu. Per eMail werden Empfänger auf-gefordert, Kundendaten bekannt zu geben oder auf einen mit Trojanern verseuchten Anhang zu klicken. Dann erfolgen Überweisungen zu Lasten des Opfers. Auch hier gilt: Seriöse Unternehmen fragen sensi-ble Daten niemals per eMail ab!

Günstig, schnell, und unkompli-

ziert: So oder so ähnlich verspre-chen Gauner im Internet immer wieder angebliche

Sofortkredite. Wer Bares will, muss aber zunächst eine Mehr-wertnummer anrufen, „um Details zu besprechen“. Dann hängt man stundenlang in der Warteschleife. Kredit gibts keinen, dafür aber hor-rende Telefonrechnungen. Daher immer besser zur Hausbank gehen oder bei verschiedenen Banken Kreditangebote einholen.

Sie klingen tat-sächlich zu

schön, um wahr zu sein: Mitteilungen über einen Gewinn oder eine Erb-schaft in Millionen-

höhe! Um in den versprochenen Genuss zu kommen, müsste man allerdings zuerst Geld für die Ab-wicklung schicken, heißt es. Doch Vorsicht: Wer an keinem Gewinn-spiel teilgenommen hat, kann auch nichts gewinnen, und Erbschaften fallen nicht vom Himmel. Denken Sie daran: Bei seriösen Gewinn-spielen laufen keine Kosten auf.

Fiese Schädlingeam Computer

Datenklau mitfalschen eMails

Vermeintlichschnelles Geld

Schnäppchen,die teuer werden!

Die Tirolerinnen und Tiroler zahlen seit Jahresbeginn

auch beim Zugfahren drauf: So wurden die Preise für Bahn-reisen von Tirol nach Wien stärker angehoben, als etwa Reisen von Vorarlberg, Salz-burg, Graz oder Linz.

Eine Fahrt nach Wien von Innsbruck aus kostet um knapp 6 % mehr, von Kufstein, Wörgl und Jenbach aus ist diese Fahrt sogar um 9 % teurer. Zum Vergleich: Für Bahnreisen von Bregenz und Dornbirn nach Wien wurden die Tarife nur um ca. 2,5 % erhöht, von Salzburg nach Wien bleiben sie sogar unverändert.

Und auch von Graz oder Linz nach Wien ist die Erhöhung mit unter 2 % moderat. „Das ist skandalös und ungerecht“, kritisiert Arbeiterkammer- Präsident Erwin Zangerl. „Eine Rechtfertigung für diese unterschiedliche Behandlung der Fahrgäste in den einzelnen Bundesländern gibt es jeden-falls nicht. Deshalb fordern wir die ÖBB auf, zum altbewährten System der Tarifkilometer zurückzukehren und in ganz Österreich die gleichen Preise für die gleiche Leistung einzu-heben.“

Bahnfahren für Tiroler viel teurer

Geplatzter Traumvom Super-Gewinn

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UNGERECHT

7THEMA: WOHNEN & MIETE

Wer einen schriftlichen Miet-vertrag abschließt, dem wird vom Finanzamt eine

Vertragsgebühr vorgeschrieben.Die Gebühr ist hoch. Sie richtet sich nach der Mietvertragsdauer und der Miethöhe. „Deshalb fordert die AK seit Jahren, dass die Gebühr auf Mietverträ-ge ersatzlos gestrichen wird. Denn sie ist eine große Belastung“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. „Mieter müs-sen ja so schon viel Geld aufbringen, um überhaupt eine Wohnung beziehen zu dürfen.“

Bei unbefristeten sowie bei minde-stens auf drei Jahre befristeten Mietver-trägen beträgt die Bemessungsgrund-lage für die Gebühr das Dreifache des Jahresbruttomietzinses (Mietzins zuzüglich Betriebs-, Heiz-, Warmwas-serkosten und Mehrwertsteuer). Die

Gebühr selbst beträgt dann 1 % der Bemessungsgrundlage.

So kassiert der Finanzminister z. B. bei einem unbefristeten Mietvertrag über 800 Euro Miete immerhin 288 Euro (Ob die Miete den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, ist dem Fi-nanzamt egal!). Bei einer Vertragsdauer unter drei Jahren macht die Gebühr 1 % der in der gesamten Vertragsdauer zu bezahlenden Miete aus.

Übrigens: Gebührenschuldner sind beide Vertragspartner – Mieter und Vermieter. Allerdings steht in fast allen Mietverträgen, dass sie der Mieter allein trägt. Die AK Tirol geht davon aus, dass eine solche Vereinbarung rechtsunwirk-sam ist, wenn sie in einem vom Ver-mieter stammenden Vertragsformular getroffen wurde und es keine sachliche Rechtfertigung dafür gibt. <<

Teure Gebühr auf MietverträgeWeg damit. Für Mieter ist die Mietvertragsgebühr an den Fiskus eine

große Belastung. Sie muss endlich ersatzlos gestrichen werden.

Nebenkosten. Die Mietvertragsgebühr macht den Umzug noch teurer.

Nr. 60, Febraur 2014

Nebenkosten: Fast die halbe Miete

E s gibt viele gute Gründe, eine Wohnung zu suchen: Einen neu-en Arbeitsplatz etwa, eine Hoch-

zeit oder Familienzuwachs. Doch damit beginnt auch schon ein oft nervenzerrei-ßender Spießrutenlauf. Von der Suche nach dem passenden Angebot über das Bangen, ob man sich mit dem Vermie-ter auch einigen kann, bis hin zum zeit- und kostenintensiven Umzug.

Was finanziell auf Sie zukommt – ab-gesehen von den österreichweit höch-sten Mieten, lesen Sie hier:

Maklerprovision. Wer einen Makler braucht, muss mit bis zu zwei Bruttomonatsmieten (Miete plus Ne-benkosten) zuzüglich 20 % USt als Maklergebühren rechnen. Sofern Mie-ter und Vermieter den Mietvertrag nur auf die Dauer von drei Jahren abschlie-ßen, fällt lediglich eine Provision von einer Bruttomonatsmiete an, im Fall der Vertragsverlängerung erhält der Makler dann noch eine halbe Brut-tomonatsmiete. Die AK fordert, dass nur der Erstauftraggeber – das ist üb-licherweise der Vermieter – gegenüber dem Makler provisionspflichtig ist. Es ist nicht einzusehen, dass der Makler auch vom Mieter eine Provision kas-siert, obwohl er in der Regel für und zum Vorteil des Vermieters tätig wird, dies müsste im Maklergesetz geregelt werden.

Mietvertrag. Die Vertragserrich-tung durch einen Anwalt kostet bis

zu zwei Monatsmieten. Bei mietenge-schützten Wohnungen dürfen Mieter keinesfalls mit Vertragserrichtungskos-ten belastet werden, da der Abschluss eines Mietvertrages eine typische Ver-waltungstätigkeit darstellt und der da-mit verbundene Aufwand durch das Verwaltungshonorar abgedeckt ist, das dem Mieter ohnehin als Betriebskosten verrechnet wird. Die AK fordert daher, dass diese Rechtslage für alle Mieter gel-ten sollte.

Kaution. Kaum ein Mietverhältnis, bei dem der Vermieter zur Sicherstellung seiner Forderungen nicht eine Kaution verlangt. Meist beträgt sie drei Monats-mieten. Auch hier sieht die AK Reform-bedarf: Die Kaution ist auf max. zwei Bruttomonatsmieten zu beschränken.

Betriebskosten. Neben der Miete sind Betriebskosten zu bezahlen, un-ter anderem für Wasser, Kanal, Müll, Strom und stetig steigende Energieko-sten. Aber Achtung: Diese Nebenkosten können u. U. fast die Hälfte der monat-lichen Wohnungskosten ausmachen.

Wohnen muss leistbar sein. Die AK fordert ein neues Mietrechts-gesetz mit klaren gesetzlichen Ober-grenzen bei allen Mieten. Die Wohn-bauförderung und deren Rückflüsse müssen wieder zweckgebunden und die Betriebskosten gesenkt werden. Die Befristung von Mietverträgen muss ein-gedämmt werden. Die Maklerprovision soll nur der Vermieter zahlen.

Die Kosten, die derzeit als Betriebs-kosten auf Mieter überwälzt werden dürfen, sind im Gesetz neu zu regeln. Insbesondere die Grundsteuer und die Kosten für die Versicherung des Gebäu-des sollte künftig der Vermieter selbst tragen müssen und nicht mehr den Mietern aufgebürdert werden dürfen. <<

Horrend. Bevor die neue Wohnung überhaupt bezogen werden kann, sind meist Maklerprovision, Kaution etc. zu bezahlen.

Beispiel: 3-Zimmerwohnung in Innsbruck, privat vermietet über Makler, Größe ca. 70 m², 4-Jahres-Vertrag

Miete: Euro 781 zuzüglich BK/HK (geschätzt) Euro 200 = Euro 981 pro Monat (BK/HK-Abrechnungen noch nicht berücksichtigt!)Makler: € 981 x 2 = 1.962 zuzüglich 20 % Ust = 2.354,40Vertragserrichtung durch einen Anwalt ca. 800,00Vergebührung: € 981 x 36 x 1 % = 353,16Kaution: 3 Monatsmieten € 981 x 3 = 2.943,00

Summe € 6.450,56

Faire Rechnung, gute Freunde: Das gilt auch

bei der Betriebskostenab-rechnung. Doch gerade hier kommt es immer wieder vor, dass Mietern Beträge ver-rechnet werden, die in der Abrechnung nichts verloren

haben. Die neue AK Broschüre „Betriebskostenabrechnung“ gibt einen verständlichen Überblick anhand von detaillierten Beispielen. So werden etwa einzelne Betriebskosten, der Be-triebskostenschlüssel und häufig vorkommende Gesetzwidrig-keiten erklärt. Einfach kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1731 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

Wer mehr verbraucht, soll auch mehr be-

zahlen – dieses Prinzip steht hinter dem Heizkostenab-rechnungsgesetz. Doch so einfach, wie es sich anhört, ist es leider oft nicht: Die Abrech-nung ist weit komplizierter,

als diese simple Formel. Bei hohen Heizkosten ist deshalb eine genaue Kontrolle besonders wichtig. Damit Sie nicht draufzahlen, am besten die Details nachlesen in der neuen AK Broschüre „Heizkostenabrechnung“. AK Mitglieder kön-nen sie unter der Hotline 0800/22 55 22 – 1731 kostenlos bestellen oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

Gerade im Bereich Wohnen, vor allem aber beim Mieten,

gibt es immer wieder Unklar-heiten. Um dem vorzubeugen, haben die AK Wohnrechtsex-perten die Broschüre „Miet-recht für Mieter“ zusammen-gestellt. Denn wer seine Rechte

und Pflichten kennt, kann Probleme eher vermeiden. Vom Mietvertrag über Kaution bis hin zur Beendigung des Miet-verhältnisses: In der neuen Broschüre finden Konsumenten viele praktischen Tipps. Sie kann unter 0800/22 55 22 – 1731 kostenlos angefordert werden oder steht auf www.ak-tirol.com als Download bereit.

Suche neue Wohnung. Schon ein Umzug kostet nicht nur Zeit, sondern vor allem auch Geld. Wer eine Wohnung mietet, sollte beachten, dass noch eine ganze Reihe von Gebühren, Provisionen etc. anstehen können.

Betriebskosten prüfen Schau genau bei Heizkosten Das müssen Mieter wissen

ALLES KLAR?

Miete: Das mussich nachfragen!? Wie hoch sind Miete, Betriebs-

kosten und Heizkosten? Wie wird geheizt? Wie viel muss ich noch extra für Strom rechnen?

? Muss ich eine Kaution zahlen?? Muss ich eine Ablöse für die Kü-

che bezahlen?? Wie hoch sind die Kosten für

den Vertrag?? Wann kann ich einziehen?? Gibt es ein Kellerabteil, eine

Waschküche, einen Fahrrad-Abstellraum oder Parkplatz?

? Für wie lange wird der Miet-vertrag abgeschlossen, kann er verlängert werden, welche Kündigungsfristen habe ich?

? Wie schaut der Mietvertrag im Detail aus? Prüfen Sie ihn in Ruhe, um Stolperfallen zu ver-hindern.

Foto: Karin Jähne/Fotolia.com Foto: Karin & Uwe Annas/Fotolia.com Foto: Contrastwerkstatt/Fotolia.com

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Hotline für AK Mitglieder: 0800/22 55 22 – 1718 !

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Mehr psychische ErkrankungenAlarm. Krankenstände wegen psychischer Belastung haben sich seit 1990 mehr als verdoppelt.

Immer öfter können die Menschen mit unserer modernen Gesellschaft nicht mehr mithalten, fühlen sich

vom immer rasanteren Tempo über-fordert. So sind 35 % der Österreicher, also jeder Dritte, am Arbeitsplatz mit psychischen Belastungen konfrontiert, ergab eine Studie des Sozialministeri-ums vor zwei Jahren.

Da verwundert es wenig, wenn die Österreicher überzeugt sind, dass die psychischen Erkrankungen bis 2033 noch massiv zunehmen werden.

Schon jetzt nehmen mehr als 10 % regelmäßig Psychopharmaka, Tendenz weiter steigend. Gleichzeitig muss öster-reichweit allein für die direkten Kosten, also für die medizinische und psycho-therapeutische Behandlung der rund 900.000 psychisch Kranken, rund 1 Milliarde Euro ausgegeben werden.

Frühpension. Aus volkswirt-schaftlicher Sicht machen die Kosten

derzeit sogar 7 Milliarden Euro aus (siehe Beitrag oben): So können rund 80.000 Beschäftigte ihren Beruf wegen ihrer psychischen Leiden nicht mehr ausüben. Jede zweite bis jede dritte Frühpensionierung ist auf psychische Belastungen zurückzuführen.

Anstieg. Während etwa die Zahl der Krankenstandstage pro Erwerbs-tätigem seit Jahren eher sinkt, hat sich die Zahl der Fälle aufgrund psychischer Krankheiten in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt. So kamen 2012 auf 1.000 Erwerbstätige in Österreich 28 Krankenstandsfälle wegen psychischer Probleme. 1990 waren es noch 11 Fäl-le pro 1.000 Beschäftigten. Außerdem dauern Krankenstände bei psychischen Erkrankungen verständlicherweise auch besonders lange.

Auffallend ist zudem, dass Frauen von psychischen Krankheiten deutlich häu-figer betroffen sind, als Männer. <<900.000 Österreicher leiden an psychischen Erkrankungen. Tendenz steigend.

Ausgebrannt. Laut einer Umfrage sagen 87 % der Österreicher, am Arbeitsplatz habe der Druck in den vergangenen Jahren zugenommen. Jeder Fünfte möchte den Job wechseln.

V or ein paar Jahren noch war „Burnout-Syndrom“ ein bei-nahe exotischer Begriff für ein

Phänomen, das in erster Linie Men-schen in sozialen Berufen betraf. Weit weg in den USA.

Belastungsprobe. Seither hat sich vieles geändert: Nicht nur im Fall von Politikern und Sportlern ist in Europa inzwischen von „Burnout“, also „Ausbrennen“, die Rede, son-dern vor allem auch bei immer mehr ganz normalen Arbeitnehmern. Weil der Druck im Job zu groß wird, weil sich Mitarbeiter ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen fühlen, nicht mehr schlafen können, weniger leistungs-fähig sind und unter Angstzuständen leiden.

Ja, viele bezeichnen diesen Erschöp-fungszustand, der im Zusammenhang mit Arbeit entsteht, und der sich mit verschiedensten Symptomen bemerk-bar machen kann, bereits als „Volks-krankheit“. Bei Sterberaten, die noch über jenen im Straßenverkehr liegen sollen.

7 Milliarden pro Jahr. Be-sonders drastisch zeigen dies nackte Zahlen auf: Laut Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaft an der Uni Linz muss die österreichische Volkswirtschaft jedes Jahr 7 Milliar-den Euro für Schäden aus psychi-schen Erkrankungen aufwenden, wie z. B. für den Ausfall von Arbeitstagen oder Arzt- und Therapiekosten (sie-he Beitrag unten). Und er rechnet mit einem weiteren Anstieg. Denn je länger das Leid der Betroffenen un-erkannt bleibt, umso teurer wird es – mit bis zu 130.000 Euro pro Fall. Zum Vergleich: In einem frühen Sta-dium wären nur 1.500 bis 2.000 Euro nötig. Umso wichtiger ist es, mög-lichst schnell gegenzusteuern. Und dazu könnten Arbeitgeber – so eine Schweizer Langzeitstudie – schon mit einfachen Mitteln beitragen, z. B. mit persönlicher Ansprache und rechtzei-tiger Arbeitsentlastung.

Nichts geht mehr: WennArbeit zur Belastung wird

Burnout. Immer mehr Beschäftigte leiden an Erschöpfungszuständen. Rasch gegenzusteuern, ist besonders wichtig.

AK LIENZ

Alle Infos zumKindergeldBeim Kindergeld gibt es ins-

gesamt fünf verschiedene Modelle. Und wie so oft steckt der Teufel im Detail. Vor allem die die Zuverdienstgrenzen sorgen immer wieder für Verwirrung bei werdenden Eltern. Aufklärung bringen die Experten Sandra Moser (TGKK Lienz) und Mag. Daniel Hainzer (AK Lienz) beim kostenlosen Infoabend „Alles zum Kindergeld“ am Dienstag, dem 25. Februar, um 19 Uhr in der AK Lienz. Sie liefern wichtige Ent-scheidungshilfen und erklären die verschiedenen Modelle. Anmeldung: 0800/22 55 22 – 3550 oder [email protected]

AK REUTTE

Hurra, einBaby kommt!Die Schwangerschaft und die

Geburt eines Kindes wirbeln den Alltag ziemlich durcheinan-der. Für junge Eltern bringt das viel Neues mit sich und wirft zusätzlich zahlreiche Fragen auf. Wie sieht es etwa mit Wo-chengeld, Kündigungsschutz, Karenz und Kinderbetreuungs-geld aus? Was muss wem und wann gemeldet werden? Wich-tige Infos dazu geben Experten der AK Reutte beim kostenlosen Infoabend „Ein Baby kommt“ am Dienstag, 25. Februar, um 18.30 Uhr. Sie informieren auch über Elternteilzeit, Familienbeihil-fe und Beschäftigungsverbote.

Eine Anmeldung ist erforderlich un-ter der Hotline 0800/22 55 22 – 3650 oder [email protected]

THEMA: SOZIALES & GESUNDHEIT Nr. 60, Februar 2014

BROSCHÜRE

UNTER DRUCK

Rat & Hilfe bei Pflegebedarf

Für 81 % ist Burnout eine ernste Krankheit

Eine schwere Krankheit oder ein Unfall, und man ist plötz-

lich pflegebedürftig. Das kann schnell gehen und ist für alle Betroffenen eine große Heraus-forderung. Um für eine solche Situation möglichst umfangreich zu informieren, haben die Exper-ten der AK Tirol die Broschüre „Pflegebedarf – was nun?“ ver-fasst. Sie enthält Antworten auf die häufigsten Fragen, wie: Gibt es für den Wohnungsumbau fi-nanzielle Unterstützungen? Wo erhalte ich Pflegehilfsmittel? Wie beantragt man Pflegegeld? Welche Förderungen gibt es? AK Mitglieder können die neue Broschüre kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1638 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

Dass „Burnout eine ernstzu-nehmende Krankheit durch

Überlastung im Beruf ist, für die aber auch private Ursachen ver-antwortlich sind“, wählten 48 % im Rahmen der Imas-Umfrage als Antwort. Für 33 % ist dies „eine schwerwiegende Krankheit, die sich durch steigenden Druck und Geschwindigkeit am Arbeitsplatz in Zukunft häufen wird“. Als Grün-de wurden z. B. Mobbing, mangeln-de Anerkennung, zu wenig Pausen und ein zu hohes Arbeitspensum angeführt.

Nur 12 % glaubten, dass „Burn-out eine Modeerscheinung ist und von den betroffenen Arbeit-nehmern oft vorgeschoben wird“.

Das assoziierten die Befragten mit „Burnout“:• Überlastung bzw. Überforderung allgemein (28 %),

• Stress allgemein (25 %),• zu hohes Arbeitspensum (14 %),• Energie-, Antriebslosigkeit (13 %),• einen „ausgebrannten Zustand“ (13 %),

• totale Erschöpfung, Zusammen-bruch (12 %),

• Depression (11 %),• Leistungs- und Termindruck (9 %),• Müdigkeit (9 %).

An der Umfrage im Oktober 2013 nahmen 1.010 Österreicher ab 16 Jahren teil. 451 waren unselbst-ständig erwerbstätig.

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22 % denken an Jobwechsel. Dass ein Umdenken höchst an der Zeit ist, zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Imas-Marktforschungsin-stituts im Auftrag eines Personaldienst-leisters (siehe Kasten links): 22 % der 1.010 Teilnehmer gaben an, dass sie in den letzten Monaten darüber nachge-dacht hatten, 2014 den Arbeitsplatz zu wechseln!

Ihre Motive: Zu niedrige Gehäl-ter, schlechtes Betriebsklima, fehlende Anerkennung und beschränkte Auf-stiegsmöglichkeiten. Am häufigsten antworteten dies Beschäftigte aus Westösterreich sowie im Alter zwischen 16 und 29 Jahren. Und überwiegend Frauen beklagten, dass ihre Leistungen zu wenig geschätzt werden.

Daneben zeigt die Umfrage, wie sehr den Menschen die Belastungen am Ar-beitsplatz zu schaffen machen: Für 87 % hat der Druck in den letzten Jahren zu-genommen (41 % sind „voll und ganz“ dieser Ansicht, 46 % „einigermaßen“). <<

9THEMA: ARBEIT & RECHTNr. 60, Februar 2014

Alles zu Ihrem UrlaubAK Broschüre. Sie enthält alle wichtigen

Infos, damit Sie entspannt relaxen können.

E ndlich Zeit, um die Seele bau-meln zu lassen: Jedem Arbeit-nehmer sowie Lehrling steht

jährlich ein angemessener Urlaub zu. Doch gerade bei diesem Thema tau-chen häufig Fragen und Unklarheiten auf, z. B.: Wie viel Urlaub bekomme ich? Wann und wie muss ich ihn ver-einbaren?

Die AK Broschüre „Urlaub“ enthält Antworten auf die häufigsten Fragen sowie alle wichtigen Regeln und Infos rund um Ihre bezahlte Freizeit.

Generell gilt: Beschäftigten steht fünf Wochen bezahlter Urlaub zu. Dieser muss zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart wer-den und zwar unter Rücksicht auf die Erholungsmöglichkeiten des Be-schäftigten und die Erfordernisse des Betriebes (siehe dazu auch Beitrag oben). Mitglieder der Arbeiterkam-mer können die Broschüre „Urlaub“ kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1432 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com <<

RAT PER WEB UND APP

Freie Tage clever planenS o manche Arbeitnehmer organisieren

bereits jetzt ihren Urlaub für dieses Jahr. Praktisch kann dabei der AK Urlaubsplaner sein. Mit dem Rechner lassen sich die freien Tage ganz einfach im Handumdrehen planen, und man kann mit möglichst wenigen Urlaubs-tagen das Maximum an Freizeit herausholen. Überzeugen Sie sich selbst und klicken Sie rein auf www.ak-tirol.com unter „Servicerech-

ner“. Sie können aber auch den QR-Code im Bild benutzen, um den Rech-ner als App auf Ihr Smartphone zu holen. Voraussetzung ist, dass ein QR-Reader auf Ihrem Smartphone installiert ist.

Urlaubsrecht gilt fürBali und Balkonien

Keine Schlupflöcher. Wo auch immer Sie die schönste Zeit im Jahr am liebsten verbringen, hier finden Sie die wichtigsten Bestimmungen, mit denen auch Ihre Ferien geregelt sind!

V iele Tiroler können die Winter-freuden ja erst jetzt so richtig beim Skifahren oder Spazie-

rengehen genießen. Andere aber haben bereits mehr als genug von Schnee und Kälte, von salzbefleckten Schuhen und dicken Schals. Kein Wunder, dass Ur-laubshungrige da Sonne und Strand herbeisehnen – und am liebsten gleich auch noch von Frühbucher-Rabatten profitieren.

Umso wichtiger ist es, die wichtigsten arbeitsrechtlichen Bestimmungen rund um die schönste Zeit im Jahr parat zu haben. Schließlich gilt: Urlaub muss immer zwischen Arbeitgeber und Ar-beitnehmer vereinbart werden. Und dabei sind sowohl die Erholungsmög-lichkeiten des Beschäftigten, als auch die Erfordernisse des Betriebes zu be-rücksichtigen.

5 oder 6 Wochen? Insgesamt haben Arbeitnehmer, auch Lehrlinge, pro Arbeitsjahr Anspruch auf min-destens 5 Wochen bezahlten Urlaub. Bei einer 6-Tage-Woche (inkl. Sams-tagen) entspricht dies 30 Werktagen, bei einer 5-Tage-Woche (Montag bis Freitag) 25 sogenannten Arbeitstagen. 6 Wochen stehen nach mehr als 25 Dienstjahren zu (derzeit grundsätzlich nur bei durchgehender Beschäftigung im gleichen Unternehmen, wobei Vor-dienstzeiten und bestimmte Ausbil-dungszeiten beschränkt anrechenbar sind). Und: Der Jahresurlaub sollte möglichst innerhalb eines Arbeits-jahres konsumiert werden.

Ab wann steht Urlaub zu? Während der ersten sechs Monate

eines Arbeitsverhältnisses wächst der Urlaubsanspruch im Verhältnis zur zurückgelegten Dienstzeit an, also alle 2 Wochen um ca. 1 Tag. Nach sechs Monaten steht der gesamte Jahresur-laub zu. Ab dem zweiten Arbeitsjahr entsteht der gesamte Urlaubsanspruch immer zu Beginn eines Arbeitsjahres.

Kann Urlaub verjähren? Laut Urlaubsgesetz dürfen Resturlaube aus Vorjahren nicht einfach wegfallen, son-dern müssen dem Urlaubskonto gutge-schrieben bzw. bei Beendigung des Ar-beitsverhältnisses ausbezahlt werden. Urlaub beginnt erst zu verjähren, wenn man den Anspruch von drei Arbeits-jahren angesammelt hat und Urlaub fürs vierte Jahr anfällt. Verbraucht wird immer der älteste noch offene Urlaub.

Dubiose „Verfallsklauseln“. Zwar werden den AK Juristen immer wieder Arbeits-Vereinbarungen vorge-legt, mit denen Beschäftigte dazu ein-willigen, dass z. B. „Resturlaub gänzlich verfällt, wenn er nicht innerhalb eines Jahres verbraucht wird“. Aber selbst wenn sie unterschrieben wurden, sind solche Vereinbarungen nichtig und rechtsunwirksam! <<

Oje. Die Koffer sind zwar gepackt, doch Sarah hat vergessen, den Urlaub mit ihrem Chef zu vereinbaren. Jetzt heißt es rasch handeln.

Ein Gesetz für alleAK Initiative. Uni-Institut erarbeitet im Auftrag der AK Tirol

die Grundlagen für ein gerechteres „Arbeitsrecht Neu“.

G erechtigkeit muss sein, vor allem auch am Arbeitsplatz!“ – Dieser Leitspruch gilt ak-

tuell für einen wichtigen Vorstoß der AK Tirol: „Das Innsbrucker Uni-Institut für Arbeits- und Sozialrecht erarbeitet für uns die Grundlagen für ein „Arbeitsrecht Neu“, das für alle Arbeitnehmer gleichermaßen gelten soll“, berichtet AK Präsident Erwin Zangerl. „Denn uns macht sehr be-troffen, dass Arbeiter in Österreich noch immer schlechter gestellt sind als Angestellte.“

Monarchie. Während Angestell-te auf das passable Angestelltenge-setz von 1921 bauen können, gelten für viele Arbeiter, hochqualifizierte Fachkräfte also, nach wie vor Bestim-mungen aus der Zeit der Monarchie, die sie zu „Arbeitnehmern 2. Klasse“ machen. Vor dem Gesetz und in den Betrieben. Dabei ist eine solche Un-terscheidung durch nichts mehr zu rechtfertigen.

Die Nachteile für Arbeiter sind massiv. Während z. B. bei Angestell-ten alle wichtigen Gründe – von der Straßensperre wegen Schneechaos bis hin zum Arztbesuch – entgelt-fortzahlungspflichtige Dienstver-

hinderungen sind, können diese bei Arbeitern vom Kollektivvertrag auf bestimmte Gründe eingeschränkt werden.

Die neue Bundesregierung hat das Projekt eines einheitlichen Ar-beitnehmer-Begriffs wieder aus dem

Regierungsprogramm gestrichen. „Umso mehr fühlen wir uns als Ar-beiterkammer verpflichtet, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen“, betont Zangerl. Die Ergebnisse werden pu-bliziert und sollen die Basis für eine verbesserte Gesetzgebung bilden. <<

Schluss damit. Die Benachteiligung von einzelnen Arbeitnehmergruppen muss ein Ende haben.

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Wem gehörtder Wohlstand?

D ie Ungleichheit in der Vertei-lung von Einkommen und Ver-

mögen bildete zusammen mit der Liberalisierung der Finanzmärkte und den Ungleichgewichten inner-halb der EU eine der wichtigsten Ursachen der Finanzkrise. Eine Folge der Krise ist unter anderem der dramatische Anstieg der Ar-beitslosigkeit in der EU, besonders unter Jugendlichen. In Österreich wurde dies zwar deutlich begrenzt. Doch auch bei uns sind untere Ein-kommensgruppen mit Problemen auf dem Arbeitsmarkt konfrontiert und bleiben bei der Entwicklung der Einkommen zurück.

In seinem Vortrag „Wem ge-hört der Wohlstand – Heraus-forderungen und Spielräume der Verteilungspolitik in Österreich“ beleuchtet Markus Marterbauer, Leiter der Abteilung Wirtschafts-wissenschaft und Statistik der AK Wien, am Dienstag, dem 11. März, die Verteilung von Vermö-gen und Einkommen in Österreich. Ko-Referent ist Hans Grohs, der Geschäftsführer der ASB Schuld-nerberatungen GmbH.

Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr in der AK Tirol in Inns-bruck, Maximilianstraße 7, in Koo-peration mit dem Büro für Gender Studies der Universität Innsbruck, ÖGB Tirol sowie AMS statt. Anm.: [email protected] oder 0800/22 55 22 – 1930.

ZUM MITREDEN

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Am besten Urlaub immer rechtzeitig und schriftlich vereinbaren. Dann können Sie

Ihre Reise sorglos planen. Mehr Infos finden Sie auf www.ak-tirol.com. Für persönliche Auskünfte erreichen Sie die Arbeitsrechts-Experten unter der Hotline 0800/22 55 22 – 1414.

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10 THEMA: GELD & RAT Nr. 60, Februar 2014

BARES SPAREN

SpritpreisevergleichenA ngesichts der hohen Spritpreise

ist den Autofahrern längst das Lachen vergangen. Umso mehr lohnt sich ein Vergleich zwischen den verschiedenen Tankstellen. Wo Sie aktuell die günstigsten Treibstoffe in Ihrem Bezirk finden, erfahren Sie mit dem Spritpreisrechner der E-Control. Einfach reinklicken auf www.sprit-preisrechner.at und die Tankstellen praktisch nach Bundesland und Be-zirk suchen.

SEPA-Umstellung. Ab August ist endgültig Schluss mit der alten Kontonummer, dann wird sie von einem 20-stelligen Code ersetzt. Lesen Sie hier, was Sie dazu wissen sollten.

Neue Regeln im Zahlungsverkehr

S EPA, IBAN, BIC – schon die Abkürzungen haben das Zeug dazu, viele zu verunsichern.

Dabei sollen „International Bank Ac-count Number“ und „Bank Identifier Code“ helfen, das Zahlungssystem innerhalb der EU zu vereinfachen: Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen werden damit stan-dardisiert, egal ob sie ins Inland oder über Grenzen gehen.

In Österreich ist das Wissen um IBAN und BIC gar nicht schlecht: Laut einer IMAS-Umfrage haben 80 % gehört, dass die Kontonummern um-gestellt werden. Jeder Vierte weiß sei-ne 20-stellige IBAN-Nummer bereits auswendig. Alle anderen können sich noch damit vertraut machen. Denn die geplante Übergangsfrist wurde von der EU-Kommission vom 1. Februar auf 1. August 2014 verschoben.

Vorteile. Durch die Umstellung auf SEPA („Single Euro Payment Area“), also auf einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, sollen Über-weisungen und Lastschriften in allen 28 EU-Ländern sowie Island, Liech-tenstein, Norwegen, der Schweiz und Monaco schneller, sicher und gün-stiger werden – vor allem die grenz-überschreitenden. So darf eine Über-weisung im SEPA-Raum nicht mehr

kosten als im Inland und soll an einem Bank-Geschäftstag erledigt sein. Über-weisungen erfolgen in Euro, auch in Mitglieds-Ländern, in denen er nicht Währung ist.

Code. Die ersten zwei Stellen der IBAN sind mit Buchstaben besetzt und geben an, in welchem Land das Konto geführt wird. Darauf folgt eine zweistellige Prüfziffer, die dazu dient, Fehlüberweisungen zu vermeiden. Dann kommt die fünfstellige Bank-leitzahl, gefolgt von der elfstelligen bisherigen Kontonummer. Zu finden sind IBAN- und BIC-Codes auf Ban-komatkarte, Kontoauszügen sowie im Online-Banking.

Daueraufträge & Co. Einzugs-ermächtigungen, die Firmen erteilt wurden, und Abbuchungsaufträge werden durch SEPA-Lastschriften bzw. SEPA-Daueraufträge ersetzt. Vorhandene Daueraufträge, etwa für die Miete, werden automatisch umge-stellt. <<

Alles neu. Spätestens bis August sollten sich Konsumenten im SEPA-Raum mit IBAN und BIC vertraut gemacht haben. Sie lösen das bisherige Zahlungssystem mit Kontonummer und Bankleitzahl ab.

Erinnerung zumPensionskontoI hren Brief von der Pensionsversi-

cherungsanstalt (PVA) zum neuen Pensionskonto haben noch viele zu Hause liegen. Nur 40 % antworteten, gaben Versicherungszeiten bekannt und schickten Unterlagen.

Rund 60 % der PVA-Schreiben von 2013 blieben unbeantwortet. Des-halb bekommen rund eine Million Säu-mige (Geburtsjahr ab 1955) ab Ende Jänner noch einmal Post von der PVA.

Und nun wird das Beantworten einfacher: So sind Lücken in Versi-cherungszeiten nicht mehr selbst he-rauszusuchen, sondern werden klar angeführt. Zudem ist es nicht mehr nötig, alle Zeugnisse mitzuschicken. Wer kein Interesse am Nachkauf von Versicherungszeiten hat, kann auf die Feststellung verzichten.

AK Tipp: Kontrollieren Sie den Ver-lauf. Bei Lücken oder Fehlern Daten ergänzen bzw. richtigstellen. Wenden Sie sich an die PVA. Mit einem Wider-spruch setzen Sie ein Ermittlungsver-fahren in Gang, dann wird festgestellt, ob alles korrekt ist.

Mit dem heuer eingeführten Pensi-onskonto erhalten Beschäftigte jähr-lich eine Mitteilung zu ihrer Pension. Doch für die „Kontoerstgutschrift“, die Infos zu erworbenen Ansprüchen und vermutlicher Pensionshöhe enthält, müssen die Versicherten die noch of-fenen Daten liefern.

Online. Ab 1. Juni soll das Pensions-konto online gehen. Mehr auf www.pensionsversicherung.at oder unter der Telefonnummer 05 03 03 – 87000.

Achtung: Zahlen und Buchstaben müssen exakt eingegeben werden. Falschangaben gehen zulasten der

Kunden. Zudem warnen die AK Kon-sumentenschützer, dass Betrüger die Umstellung dazu nützen könnten, sich mit Phishing-eMails oder fal-schen Internet-Links Kontodaten zu erschleichen.

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MONATE CHECKEN

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Teure BankspesenAK Monitor. Wenig transparent, dafür aber oft exorbitant hoch waren

die Gebühren bei der jüngsten Erhebung unter fünf Tiroler Banken.

W enn Konsumenten ihre Kontoauszüge prüfen, staunen sie oft über zu-

sätzliche Spesen und Gebühren. Die-se sind auch laufend im Visier der AK

Gut für PendlerRückwirkend. Die Fahrtkostenbeihilfe für das Jahr 2013 kann ab sofort beantragt werden.

V iele Tiroler Berufspendler, die täglich zwischen ihrem Wohn-ort und dem Arbeitsort hin

und her pendeln, wissen oft nicht, dass ihnen unter bestimmten Voraus-setzungen auch eine Beihilfe des Lan-des gewährt wird.

Seit Anfang dieses Jahres kann beim Amt der Tiroler Landesregierung wie-der um eine Fahrtkostenbeihilfe rück-wirkend für 2013 angesucht werden. Mit diesem Zuschuss von maximal 291 Euro jährlich werden jene Pend-ler mit geringem Einkommen unter-stützt, denen das Verwenden von öf-fentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur abschnittsweise zumutbar ist.

Bedingungen. Voraussetzung für das Gewähren der Förderung ist, dass die Strecke zwischen Wohnort und Ar-beitsort bei Tagespendlern mindestens 20 km und bei Wochenendpendlern mindestens 50 km beträgt. Der Ar-

beitnehmer muss mindestens sechs Monate zur angegebenen Dienststelle gependelt sein. Außerdem ist anzuge-ben, warum öffentliche Verkehrsmit-tel auf dem Weg zur Arbeit nicht oder nur auf einer Teilstrecke zumutbar waren.

Bis 30. April. Die Förderung ist an Einkommensgrenzen gebunden, diese orientieren sich an den jeweils gel-tenden Ausgleichszulagenrichtsätzen nach dem allgemeinen Versicherungs-gesetz (ASVG), wobei das Haushalts-einkommen entscheidend ist. Anträge müssen bis spätestens 30. April beim Land Tirol eingereicht werden. <<

Konsumentenschüt-zer. Nach der letzten Erhebung vom Ok-tober 2013 bei fünf Tiroler Banken (BTV, Hypo Tirol Bank, Volksbank Innsbruck-Schwaz, RLB und Tiroler Sparkasse) for-dern sie erneut mehr Angemessenheit und Transparenz.

Ergebnis: Es gibt viele verschiedene und kaum vergleichbare Gebühren und Spesen. Deshalb sind auch die Preisblätter der Banken

meist sehr unübersichtlich. Besonders ärgerlich ist, dass vermehrt Spesen für Dienstleistungen verrechnet werden, die der Kunde selbst, z. B. an SB-Au-tomaten, erledigt.

Dafür sind die Sollzinsen bei Gi-rokontoverträgen mit bis zu mehr als 12 % p. a. exorbitant hoch. Bei Über-schreiten des Rahmens kommen noch-mals 5 % Zinsen dazu – bei gleichzeitig mickrigen Habenzinsen!

AK Tipps:• Wählen Sie ein Kontopaket gemäß

Ihres Nutzungsverhaltens.• Keine dauerhaften Überziehungen am

Konto. Ein Privat-Kredit ist vielleicht günstiger.

• Überweisen ist günstiger als die Bar-einzahlung am Schalter.

• Erhebliche Spesen fallen an, wenn Buchungen mangels Kontodeckung nicht durchgeführt werden können.

• Unerklärliche Buchungen umgehend schriftlich beeinspruchen.

• Zinsen (Soll und Haben) verhandeln!• Beim Zinsen- und Spesenvergleich

hilft der AK Bankenrechner auf www.ak-tirol.com <<

Auskünfte gibts bei der Arbeits-marktförderung der Tiroler

Landesregierung, Tel. 0512/508 - 3557, oder bei der AK Tirol unter 0800/22 55 22 – 1483.

RATGEBER FÜR JUNGE INFOABEND IN INNSBRUCK

Schuldenfallen erkennen UNI oder FH – was passt?V ielen Kindern und Jugendlichen

fehlt die richtige Einstellung zum Umgang mit Geld. Und so be-ginnt manche Schulden-„Karriere“ schon in frühen Jahren. Die AK Bro-schüre „Schau aufs Geld“ dient als Ratgeber für die Verwendung von Taschengeld bzw. Gehalt. Sie zeigt außerdem Fallen auf und hilft, die eigene finanzielle Situation realis-

tisch einzuschätzen. Einfach kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1515 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

B ald stehen frisch gebackene Maturanten wieder vor der

Entscheidung, wie es nach der Schule weitergehen soll. Meist ist die Wahl der Ausbildung auch aus-schlaggebend für den weiteren be-ruflichen Weg. Einen Überblick über die vielen Möglichkeiten gibt der AK Infoabend „UNI oder FH – was passt für mich?“ am Mittwoch, 26.

Februar, um 19 Uhr in der AK Tirol in Innsbruck, Maximilianstraße 7. Anm. erforderlich unter 0800/22 55 22 – 1515 oder [email protected]

Foto: Nicole Effinger/Fotolia.com

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Im Gebühren-Dschungel. AK fordert von den Banken mehr Angemessenheit und Transparenz.

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11Nr. 60, Februar 2014

Regionale Produkte. Die Nachfrage bestimmt das Angebot, das sollten Konsumenten beim Einkaufen nie vergessen. Wer auf heimische Lebensmittel setzt, kauft nicht nur Qualität, sondern sichert auch Infrastruktur und Arbeitsplätze.

Gesundes genießen

W as macht mehr Gusto: Eine resche Semmel aus der Bäckerei ums Eck, der

noch ganz traditionell Form und Farbe verpasst wurden? Oder ein aufgebacke-ner Tiefkühl-Teigling, der es auf lan-gen, für Konsumenten gar nicht mehr nachvollziehbaren Wegen bis in einen anonymen Back-Shop geschafft hat?

Die meisten werden sich hier wohl für die regionale Variante entscheiden. Fürs Brot vom Bäcker, zu dem es viel-leicht auch noch ein kurzes Gespräch über die Theke gibt. Und mit dem man „so nebenbei“ einen Betrieb und Arbeitsplätze sichert – und ein Stück immer rarere Infrastruktur.

Kontrolle ist besser. Auch für Milch, Fleisch, Fisch, Obst oder Ge-müse und die vielen Lebensmittel, die daraus erzeugt werden, gilt: Wer hei-mische Produkte aus Tirol bzw. Öster-reich kauft, am besten aus biologischem Anbau, erhält nicht nur hochwertigere Qualität, sondern unterstützt auch die oft noch kleinstrukturierte Land-wirtschaft und trägt dazu bei, dass die Wertschöpfung im Land bleibt. Nicht zu vergessen auf das gute Gefühl, selbst kontrollieren zu können, wo die Karot-te gewachsen ist, oder auf welchem Hof das Frühstücksei gelegt wurde.

Skandale. Vieles spricht also dafür, bewusster regionale Produkte – viel-leicht sogar aus biologischer Erzeugung – zu kaufen. Umso mehr, als nach je-dem Skandal der globalisierten Nah-rungsmittelindustrie postwendend der nächste auffliegt: Von Analogkäse über Pferdefleisch-Lasagne bis hin zur Kin-

derarbeit in Kakao-Plantagen. Hinzu kommt, dass von den Lebensmittelher-stellern noch nie so viel legal geschum-melt werden konnte, wie heute, wenn sie in bunten „Mogelpackungen“ un-durchsichtige Zusatzstoffe (siehe oben links) und minderwertige Zutaten zu stattlichen Preisen vermarkten.

Dennoch fällt es Konsumenten im-mer schwerer, sich gesund und regional zu ernähren - trotz überquellender Re-gale mit schier unbegrenztem Angebot.

Gesunder Hausverstand. Dabei müsste man nur ein wenig in sich hineinhören: Können Erd-

beeren, die mitten im Winter vom Obststand leuchten, denn wirklich schmecken und gesund sein? Welche Qualität kann ich mir von tiefgekühl-ten Hendl-Keulen aus ausländischen Mastbetrieben zum Schleuderpreis erwarten? Und will ich wirklich ein Fertigprodukt in die Mikrowelle

schieben, bei dem ich nicht einmal mehr nachvollziehen kann, woher die Zutaten dafür stammen?

Das beste und zugleich einfachste Rezept gegen industrialisierten „Ein-heitsbrei“ auf Basis von Massentier-haltung und Monokulturen lautet: Selberkochen mit hochwertigen aro-matischen heimischen Grundnah-rungsmitteln. Es gibt viele gesunde Gerichte, die schnell zuzubereiten und übrigens meist viel billiger sind, als vorgefertigtes Convenience-Food aus Packerl und Tiefkühltruhe! Rech-nen Sie einfach selbst nach.

Tipps für den Einkauf:• Wählen Sie Produkte regional und

möglichst auch saisonal. Das spart lange Transportwege.

• Reduzieren Sie Fleisch- und Wurst-konsum auf zwei bis drei Mahlzeiten pro Woche, investieren Sie lieber in (Bio-)Qualität statt in Quantität.

• Kaufen Sie heimischen Fisch mit Umweltsiegel statt Produkten aus überfischten Meeren.

• Nehmen Sie Angaben auf Verpa-ckung unter die Lupe und achten Sie auch auf Hersteller, Erzeugungs-land etc.

Essen mit Genuss. Und weil viele Kochen als notwendiges Übel empfinden: Vielleicht entdecken ja auch Sie das Zubereiten der Mahl-zeiten als Erlebnis, das Sie mit Ihrer Familie zelebrieren, statt industriell Vorgefertigtes einfach emotionslos aufzuwärmen. Denn Lebensmittel sind nicht nur da, um satt zu werden, sie sind Mittel zum Leben. <<

Konsumenten haben es nicht mehr einfach. Kaum schauen sie sich die Zutatenliste auf einer Lebens-

mittel-Verpackung genau an, sind sie dort garantiert mit einigen E-Nummern konfrontiert. Mit ihnen werden in der EU Lebensmittelzusatzstoffe gekennzeichnet. Doch was verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen? Es sind verschie-dene Zusatzstoffe, die z. B. eine Speise färben oder ihren Geschmack verstärken, sie verdicken oder länger haltbar machen. Woraus sie erzeugt werden, ob sie ungefährlich oder bedenklich sind, lesen Sie in der AK Broschüre „E-Num-mern“. Einfach kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1832 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

Wissen Sie, wie viele Kalorien Sie mit Ihrer Lieblingspiz-za zu sich nehmen? Oder ob das neue Fastenjoghurt

wirklich wenig Fett enthält? Der AK Ampelrechner im In-ternet zeigt es Ihnen. Er übersetzt Nährwertangaben auf Lebensmitteln in die Ampelfarben Rot, Gelb und Grün und signalisiert so, ob viel, mittelmäßig oder wenig Fett, gesät-tigte Fette, Zucker oder Salz in einem Produkt enthalten sind. Grün steht für wenig, Gelb für einen mittleren und Rot für einen hohen Gehalt. Alter und Geschlecht werden dabei natürlich berücksichtigt. Den Ampelrechner gibts auf www.ak-tirol.com unter Service/Rechner oder fürs Handy gratis im App-Store unter „Arbeiterkammer“.

Was alles in unserem Essen steckt AK Ampelrechner enttarnt Fettfallen

Weil Großes im Kleinen beginnt Unser FußabdruckUmwelt. Wie jeder mit einfachsten Handgriffen die Welt ein bisschen lebenswerter machen kann, verrät Biologe Andreas Schlumberger.

Bewusst. In der Konsumgesellschaft belasten viele Entwicklungen Menschen und Umwelt.

K aum zu glauben, dass eine En-ergiesparlampe mit 11 Watt Leistung in 10.000 Betriebs-

stunden gegenüber einer herkömm-lichen Glühbirne 480 Kilowattstunden und 312 Kilo des Treibhausgases Koh-lendioxid einspart!

Weil Großes sehr oft im Kleinen beginnt, hat der Biologe Andreas Schlumberger in seinem Buch „50 ein-fache Dinge, die Sie tun können, um die Welt zu retten, und wie Sie dabei Geld sparen können“ zusammenge-fasst.

So gilt etwa der Kühlschrank als ein Haupt-Stromfresser im Haushalt. Mit jedem Grad Celsius, um das er seine Temperatur weniger absenken muss, spart man 6 % Energie. Optimal wä-

ren 7 bis 8 Grad plus. Umgerechnet auf eine 15jährige Lebensdauer, kann man damit Strom für 150 Euro einsparen!

Sehr kritisch geht Schlumberger auch mit Weichspülern ins Gericht: Denn sanft machen sie nur die Wä-sche. Sonst sind sie wahre Umweltsün-der, die wenigsten Kläranlagen können Rückstände überhaupt entfernen. Bes-ser umweltfreundliche Kautschuk-Ku-geln verwenden, so spart man noch bis zu 20 Euro pro Jahr.

Außerdem rechnet er vor, mit wie viel Luftverschmutzung Gärtnern verbunden sein kann: Eine Stunde Rasenmähen mit einem Gerät mit Zwei-Takt-Motor erzeugt mehr als ein halbes Kilo äußerst lungenschädliche Schadstoffe, wie Stickoxide oder Koh-

lenmonoxid. Ein einziger Zwei-Takt-Rasenmäher setzt in dieser Stunde so viel Kohlenwasserstoffe frei wie 200 Autos mit Katalysator. Bei einem Vier-Takt-Motor entspricht der Ausstoß noch immer jenem von 26 Pkw!

Deshalb bei kleinen Flächen besser den Handmäher verwenden, mit dem man sich gleichzeitig auch noch sport-lich betätigen kann. Für große Gärten gibt es bereits Geräte, die mit Solar-energie betrieben werden. <<

B edeutete Nachhal-tigkeit einst, dass dem Wald nur so

viel Holz entnommen wer-den soll, wie nachwachsen kann, ist der Begriff längst ein Modewort und steht für einen Lebensstil, der Umwelt und Menschen schützt, durch den wir bewusster leben und Ver-antwortung für künftige Generationen tragen.

Dabei hilft das Wissen um den ökologischen Fußabdruck. Er ist jene Fläche, die nötig ist, um den Lebens-standard eines Menschen auf Dauer zu ermöglichen (unter heutigen Pro-duktionsbedingungen): Für Nahrung,

Kleidung, Energie und Müllentsorgung, aber auch zum Binden des von ihm freigesetzten Kohlen-dioxids. Daraus ergeben sich „Globale Hektar“ pro Person und Jahr.

Laut Global Footprint Network beträgt der öko-logische Fußabdruck der Menschheit 18 Mrd. ha und überschreitet die Ka-pazitäten um 50 %. So

verbrauchen die USA fünfmal so viel Platz wie die armen Länder Afrikas. Österreich liegt mit 44 Mio. globalen ha weltweit auf Platz 17.

Bestimmen Sie Ihren „Footprint“, z. B. auf www.mein-fussabdruck.at <<

THEMA: LEBEN & ESSEN

Bewusst einkaufen. Aus wenigen aromatischen Lebensmitteln lässt sich im Handumdrehen ein Festmahl zaubern.

Spuren. Jeder kann zu nachhaltigerem Leben beitragen.

Alle Tipps finden Sie im Taschen-buch „50 einfache Dinge, die Sie tun

können, um die Welt zu retten, und wie Sie dabei Geld sparen können“ von Andreas Schlumberger, Verlag Westend.

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Klare Regeln statt Ausbeutung. „Praktika sollen nur im Rahmen echter Arbeitsverhältnisse zulässig sein“, fordert AK Präsident Erwin Zangerl die längst überfälligen Verbesserungen ein.

Fairness für Praktikanten

A ls Praktikant Erfahrungen zu sammeln, ist eine Seite. Die Frage nach den Bedingungen

die andere. Denn oft sind niedrige oder gar keine Bezahlung, kaum so-ziale Absicherung – und wenig erfül-lende „Aufgaben“ oder aber Ausbeu-tung die Realität.

Weil in Zeiten hoher Arbeitslosig-keit immer mehr Junge nach ihrer Ausbildung ein Praktikum nach dem anderen annehmen, wurde der Begriff „Generation Praktikum“ geprägt. Für ein Phänomen, von dem vor allem Unternehmen profitieren, weil sie Ein-stellungen umgehen können.

Derzeit absolvieren in Österreich pro Jahr rund 19.000 Schüler berufsbil-dender Schulen ein Pflichtpraktikum, ab Herbst soll dies auch für 10.000 Schüler von Handelsakademien und -schulen gelten. Hinzu kommen ca. 40.000 studentische Pflichtpraktika.

Job oder Ausbildung. „Hauptproblem ist, dass das Arbeits-recht keine Definition für Praktikum kennt“, erklärt Hubert Eichmann von der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA). Deshalb lasse es zwei Möglichkeiten zu: „Entwe-der stehen Arbeitsverpflichtung und Einbindung in den Betrieb im Vor-dergrund. Dann muss entsprechend entlohnt werden. Oder man sieht das Praktikum als Ausbildungszeit – für

kurzfristige Berufserfahrung ohne di-rekte Arbeitsverpflichtung.“

Aber derzeit verschwimmen die For-men häufig. Und mit zunehmender Bildung verschlechtert sich die Situa-tion sogar, ergab eine FORBA-Studie fürs Sozialministerium. Waren bei Schülern 86 % der Praktika bezahlt, galt dies nur noch für ein Drittel der Pflichtpraktika im Rahmen eines Stu-diums. Bei freiwilligen Praktika er-hielten zwei Drittel ein Entgelt.

Nach dem Studium müssen 13 % des Abschlussjahrgangs mindestens ein Praktikum absolvieren, ein Viertel davon unbezahlt. Ein Drittel arbeitet für Lohn unter der Geringfügigkeits-grenze (386,80 Euro).

Mehr Fairness. „Praktika dür-fen nur im Rahmen echter Arbeits-verhältnisse zulässig sein! Dies steht derzeit nur in Gastronomie und Tou-rismus außer Streit“, fordert AK Prä-sident Erwin Zangerl klare Regeln für die Beschäftigung von Praktikanten und für die Ausbildungsinhalte.

Weil die Lage in vielen europäischen Ländern noch dramatischer ist, schlug die EU-Kommission einen Qualitäts-rahmen vor – mit Vereinbarungen, die z. B. Bedingungen, Lerninhalte und Entlohnung festlegen. Bindend ist die Empfehlung aber nicht und nicht vorgesehen für Praktika, die Teil von Lehrplänen sind. <<

THEMA: FüR Junge

Arbeit oder Ausbildung? Bei vielen Praktika verschwimmt dies derzeit.

Friseurlehre. Trainingsabende oder Schulungen gelten als Arbeitszeit.

Friseurlehrling dringend gesuchtHöchste Zeit für Reformen. Auch Trainingsabende, Schulungen und Seminare sind Teil der Lehrausbildung und somit Arbeitszeit, für die natürlich bezahlt werden muss.

I M P R E S S U M

AK Tiroler Arbeiterzeitung – AK Aktuell

Zeitung für Arbeit und Konsumentenschutz der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol. Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7 | Redaktion: Dr. Elmar Schiffkorn, Mag. Christine Mandl, Gertraud Walch |Fotos: AK, www.fotolia.com, www.istockphoto.com | Druck: Intergraphik GmbH, 6020 Innsbruck, Ing. Etzelstraße 30

Offenlegung gemäß Mediengesetz, § 25 (2): Kammer für Arbeiter und Angestellte für Tirol, 6020 Innsbruck, Maximilianstraße 7; Präsident: Erwin Zangerl; Aufgabenstellung: Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer; Die Blattlinie entspricht jenen Grundsätzen, die im Arbeiterkam-mergesetz 1992 BGBl. Nr. 626/1991 idgF festgehalten sind.

Die von der AK Tirol angebotenen Leistungen kommen ausschließlich ihren Mitgliedern zugute. Soweit personenbezogene Bezeichnungen nur in männlicher Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen und Männer in gleicher Weise.

W ie sich die Zeiten doch än-dern: Noch vor wenigen Jahren war die Ausbildung

zur Friseurin der absolute Wunschbe-ruf vieler junger Schulabgängerinnen. Heute sind immer mehr Salons hän-deringend auf der Suche nach Berufs-nachwuchs. Ein guter Grund, um eini-ge sehr spezifische Besonderheiten und Schwachstellen in Sachen Lehrlingsaus-bildung bei den Friseurbetrieben mög-lichst schnell zu beseitigen.

üben in der Freizeit. So ist der Friseurberuf der einzige Lehrberuf, in dem es üblich geworden ist, die Aus-bildung in weiten Teilen in die Haupt-verantwortung und in die Freizeit des Lehrlings auszulagern.

Dies betrifft in erster Linie die soge-nannten Trainingsabende: Weil die Aus-bildung am Kopf eines Kunden gerade bei Anfängern fehleranfällig und somit problematisch ist, haben die meisten

Betriebe die eigentliche Fachausbildung auf Termine außerhalb der Geschäfts-zeiten verlegt. Dabei erhalten Lehrlinge die Gelegenheit, an Modellen zu üben, die sie sich selbst organisieren müssen.

Arbeitszeit. Ein Problem dabei ist, dass nicht alle Lehrlinge ausreichend Verwandte und Freunde haben, die regelmäßig als Modell zur Verfügung stehen. Daneben sehen die Lehrherren meist nicht ein, dass es sich bei den Trainingsabenden selbstverständlich um bezahlte Arbeitszeit handeln muss. Immerhin erfolgen diese im Rahmen der betrieblichen Ausbildungsverant-wortung, weshalb die Teilnahme auch verpflichtend ist.

Dies gilt übrigens auch für Schu-lungen und Seminare. Wenn der Betrieb auf einer – begrüßenswerten – Teilnah-me beharrt, hat er selbstverständlich für die Kosten aufzukommen und bezahlte Arbeitszeit zur Verfügung zu stellen. <<

Nr. 60 Februar 2014

Auf der Walz imschönen Cornwall

E inmal im Ausland Berufserfah-rung sammeln und dabei die

Sprachkenntnisse verbessern: Mit der AK Tirol ist das im Rahmen von „TirolerInnen auf der Walz“ möglich. Gemeinsam mit dem Land Tirol, dem englischen Partner KONA und Un-ternehmen des Dorfes Kingsand an der Südküste Englands bieten die AK und die Standortagentur Tirol jungen Köchen, Konditoren und Malern die einzigartige Gelegenheit, dort im April und Mai 2014 ein Berufspraktikum zu absolvieren.

Wer kann teilnehmen? Alle Jun-gen, die ihre Lehre abgeschlossen haben. In der einzigartigen Land-schaft, die auch Kulisse für Rosa-munde-Pilcher-Filme ist, können sie beim zweimonatigen Berufsprakti-kum kostenlos ihre beruflichen Fähig-keiten, aber auch ihr Englisch verfei-nern. Diese Lebenserfahrung macht sich nicht nur im Lebenslauf gut und verbessert die Chancen am Tiroler Arbeitsmarkt, sie bleibt auch ein Le-ben lang positiv in Erinnerung. Für Unterkunft und Betreuung vor Ort ist gesorgt. Zudem gibts kostenlos einen begleitenden Sprachkurs und bis zu 600 Euro Taschengeld pro Monat.

Anmelden bis 5. März. Alle Kö-che, Konditoren und Maler, die sich diese tolle Chance nicht entgehen lassen möchten, können sich noch bis 5. März beim AK Europarefe-rat, z.H. Herrn Domenico Rief, unter 0800/22 55 22 – 1455 oder per eMail an [email protected] be-werben.

SCHnuPPeRn IM AuSLAnD

Krimi-Liebhaber aufgepasst: Ein Abend voller Spannung erwartet Sie, wenn

drei renommierte Schriftstellerinnen am Do. 6. März, 19 uhr, unter dem Titel „La-dies‘ Crime Night“ aus ihren neuen Werken lesen. Edith Kneifl stellt „Satansbraut – Ein Waldviertel-Krimi“ vor, Lisa Lercher „Mord im besten Alter“ und Tatjana Kruse „Grabt

Opa aus – Ein rabenschwarzer Alpenkrimi“. Willkommen sind natürlich Damen und Herren! Die Lesung findet in der AK Tirol in Innsbruck, Ma-ximilianstr. 7, statt – im Rahmen von „Innsbrucker Bibliotheken stellen sich vor“. Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 1540.

Fünf Kurzentschlossene zwischen 17 und 30 Jahren können sich noch bis späte-

stens 15. März für eines von drei span-nenden Rückenwind-Projekten der AK Tirol im Ausland anmelden: Um den Schwer-punkt Umwelt geht es in Matera in Südita-lien (1. April bis 1. Mai), ums Thema Kultur im spanischen Santiago de Compostela

(Bild; 1. April bis 30. Oktober) und um Jugend in Mugla in der Türkei (1. März bis 28. Februar 2015). Die Teilnahme ist kostenlos. Sprachkennt-nisse sind nicht erforderlich. Infos und Anmeldung unter 0800/22 55 22 – 1212, [email protected] oder www.ak-tirol.com

Das Wichtigstefür StudentenV iele Studenten müssen arbei-

ten, jeder zweite lebt im eigenen Haushalt. Deshalb hat die AK Tirol in Kooperation mit der ÖH die Broschü-re „Studieren – Arbeiten – Wohnen“ erstellt. Hier gibts die wichtigsten In-fos zu Arbeitsrecht, Nachkauf von Schul- und Studienzeiten, Steuern und worauf beim Mieten einer Woh-nung zu achten ist.

Broschüre kostenlos anfordern unter 0800/22 55 22 – 1566 oder herunterladen auf www.ak-tirol.com

LeSung In InnSBRuCK RASCH AnMeLDen

Spannende „Ladies Crime Night“ Freie Plätze für AK Rückenwind

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