tonkünstler-magazin nummer 26
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Februar bis Juli 13TRANSCRIPT
februar bis juli 13
Ferne Welten
Bernarda Fink singt Mahler
Kosmos Wagner
Zum Kennenlernen
Schnupper-Abo
s. Rückseite
Mozart! Ein Mozart-Festival mit AndrésOrozco-Estrada
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Ihr Kalendarium zum Herausnehmen finden Sie in der Heftmitte.
T O N K Ü N S T L E R - M A G A Z I N A U S G A B E 1 / 2 0 1 3
Liebe Musikfreunde!
Ich begrüße Sie herzlich am Beginn unseresFrühjahrs-Magazins, in dem wir Ihnen Ein-blicke in die klingende Welt unserer Projektegeben. Eingangs möchte ich Ihnen über sehrerfreuliche Entwicklungen bei den Tonkünst-lern berichten: Unsere gemeinsame Arbeitträgt Früchte, wir merken das bei Ihrem Ap-plaus in unseren Konzerten, beim Lesen derKritiken und an der verstärkten Resonanz beiwichtigen Partnern, mit denen wir zusam-men arbeiten werden.
Lassen Sie mich auf unsere nächste CD-Veröffentlichung hinweisen, die mir sehr amHerzen liegt: Mitte März wird bei Oehms-Classics Berlioz‘ «Symphonie fantastique»erscheinen, die erste CD bei unserem neuenLabel. OehmsClassics ist ein international er-folgreiches Unternehmen in der Klassikbran-che, das sich in den zehn Jahren seinesBestehens einen festen Platz auf dem Markterobert hat. Für die Tonkünstler und mich istdiese Zusammenarbeit eine große Chance.Wir gehen damit wieder einen Schritt weiterund präsentieren uns einmal mehr auf deminternationalen Parkett. Und dass wir unsmit gesundem Selbstbewusstsein diesemmusikalischen Wettbewerb gerne stellen,liegt auch in unserer kontinuierlichen undmotivierten Arbeit begründet.
Mit abwechslungsreichen Programmenwollen die Tonkünstler, herausragende Gast-dirigenten, Solisten und auch ich in denkommenden Wochen das österreichischeMusikleben bereichern. Es erwartet Sie einbrasilianisches Plugged-In, unser ambitio-niertes «Mozart!»-Projekt, Russisches undRomantisches mit Gastdirigenten und Solis-ten wie Yutaka Sado, Kirill Gerstein, Elisa-beth Kulman oder Bernarda Fink. NehmenSie sich ein bisschen Zeit für unser Magazinund lassen Sie sich für hoffentlich viele an-regende Konzerte inspirieren,
Ihr
Andrés Orozco-Estrada
und das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
LebenskünstlerDer japanische Star-dirigent Yutaka Sadodirigiert Werke vonDmitri Schostako-witsch und LeonardBernstein.
Seiten 8/9
Saudades do BrasilDer brasilianischeWeltenbummler Alegre Corrêa entführtin die faszinierendeund geheimnisvolleWelt der «Saudades».
Seite 10
Ferne WeltenAndrés Orozco-Estradaund die Tonkünstlergeben einen außer-gewöhnlichen Ein-blick in ihre Zusam -menarbeit.
Seiten 6/7
Mozart!Das Salzburger Geniesteht im April imMittelpunkt derAbonnementkonzertemit zwei unterschied-lichen Programmen.
Seiten 2 – 5 Romantische GrößeBernarda Fink ist beiden Tonkünstlern undAndrés Orozco-Estradazu Gast. Auf demProgramm stehenMahler und Brahms.
Seiten 14/15
Bilder aus RusslandDer Geiger VadimGluzman und der Erste GastdirigentMichail Jurowski rei-sen in die musikali-sche Weite Russlands.
Seiten 16/17
Kosmos WagnerWagner und die ihmsehr verbundenenKomponisten Lisztund Bruckner in ei-nem spannendenAbonnementkonzert.
Seite 18
OsterkonzertMozarts Bearbeitungdes berühmten«Messias» von G. F.Händel bildet einenfestlichen Rahmenfür den Ostersonntag.
Seiten 12/13
Hungaro TuneElisabeth Kulman,Georg Breinschmid,Antoni Donchev undBenjamin Schmidbringen ein «panno-nisches» Plugged-In.
Seite 11
AbschlussshowJoachim Schloemerverabschiedet sichvom FestspielhausSt. Pölten mit einemBühnenspektakel derExtraklasse.
Seite 19
TonkünstlERLEBENDie Tonkünstler sindim Gespräch: promi-nente Freunde undGäste des Orchestersüber ihre persönlicheMusikwelt.
Seite 20
Inhalt
Mozart!
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«Die Wiener Klassik mit Haydn, Mozart undBeethoven sowie in Folge Mendelssohn inter-essiert mich sehr, und ich beschäftige michimmer wieder mit dieser Stilistik», erläutertChefdirigent Andrés Orozco-Estrada die Ent-stehung dieses Mozart-Schwerpunkts, der ge-wiss einen der Höhepunkte der Saisondarstellen wird. «Bei meiner Arbeit mit denTonkünstlern ist mir wichtig, dass wir jedeSaison Werke der Wiener Klassik mit dabeihaben. Ich finde, dass Mozart relativ wenigvon den heutigen Symphonieorchestern ge-spielt wird. Mein Ziel ist, dass bei unseremMozart-Programm alle Musiker mitspielenkönnen. Da aber durch zu große Beset -zungen stilistisch falsche Interpretationen entstehen können, kam mir die Idee der Tei-lung. Aus einem Orchester formen wir sozwei Mozart-Ensembles, wie sie nach meinerMeinung in puncto der Orchestergröße idealsind.»
Die Werkauswahl spiegelt dabei zwei As-pekte wider: die stilistische Entwicklung desKomponisten und ein wichtiges Segment sei-nes konzertanten Schaffens. «Am liebstenhätte ich einen ganzen Mozart-Zyklus mit
allen Symphonien gespielt», schmunzeltOrozco-Estrada. Dieser Plan hätte allerdingsallein schon wenigstens 14 Stunden Musikumfasst. «Und so haben wir beschlossen, dasProjekt auf zwei Programme zu verteilenund uns dem ‹Kosmos Mozart› dramatur-gisch von mehr als einer Seite zu nähern.Einerseits spielen wirdie erste und die letzteSymphonie aus MozartsFeder und verweisendamit auf seinen Stel-lenwert als Symphoni-ker. Ich wollte aber auchunbedingt einen Aspektseines Œuvres vollständig abbilden, und sokamen wir auf die vier Holzbläserkonzerte,die den zyklischen Bogen bilden und imMittelpunkt stehen. Diese Konzerte für Flöte,für Oboe, für Klarinette und für Fagott kön-nen wir wunderbar realisieren. Ähnlich wiewir bei den Symphonien eine aus jungen Jah-ren und eine aus dem späteren Schaffen mit-einander kombinieren, begegnen sich in denBläserkonzerten jeweils Nachwuchstalenteund arrivierte Spitzensolisten.»
Mit dem vielfach preisgekrönten franzö-sischen Oboisten François Leleux verbindetOrozco-Estrada schon seit Jahren eine künst-lerische Freundschaft, deren Früchte auchschon im Tonkünstler-Abonnement zu genie-ßen waren. Mit den anderen drei Solistenwird es die erste Zusammenarbeit sein: Der
Klarinettist Paul Meyer, auch erein Franzose, zählt seit Jahren zuden Ersten seines Faches, wäh-rend die Flötistin Daniela Kochund der Fagottist Philipp Tutzerzu den bemerkenswertesten jun-gen Musikern zählen, die in letz-ter Zeit durch Wettbewerbssiege
und solistische Auftritte von sich redenmachten – die Österreicherin unter anderemmit der Nominierung von Musikverein undKonzerthaus zum «Rising Star» der Saison12-13, bei den Wiener Festwochen und als So-loflötistin der Bamberger Symphoniker, derSüdtiroler nicht zuletzt bei den SalzburgerFestspielen und als Solofagottist im Mozar-teumorchester Salzburg.
Von jungen Musikern scheint das un-barmherzige Musikbusiness ja beides zu for-
dern, frühe Reife genauso wie rasche undenorme Entwicklung. An der Künstlerper-sönlichkeit Wolfgang Amadeus Mozartnimmt Andrés Orozco-Estrada beide As-pekte zugleich wahr: «Schon hinter der ers -ten Symphonie steckt ein sehr reiferKünstler, der sich in den Jahren noch starkweiterentwickelt hat. Dir frühe Reife Moz-arts führe ich auf seine Genialität und Intel-ligenz zurück, aber auch ganz besonders auf
persönliche Erfahrungen, die er als Wunder-kind in der Welt der Großen und Erwachse-nen sammelte. Schon als Kind reiste er mitseinem Vater durch ganz Europa, durfte undmusste vor großen Persönlichkeiten spielen,als Solist mit bedeutenden Orchestern auf-treten und eigene Stücke uraufführen. AlsKind war er so eigentlich mit Aufgaben Er-wachsener konfrontiert. Er hat Dramen er-lebt und hatte es persönlich nicht immer
leicht. Dies hat sein Schaffen zweifellos be-einflusst.»
Mozarts Bläserkonzerte in den Mittel-punkt zu rücken, hat aber nicht nur denZweck, herrliche Musik zu spielen, sondernauch deren historische Bedeutung zu unter-streichen: «Zu Mozarts Zeit gab es ganzwenig Bläserliteratur im Vergleich zu Wer-ken für Klavier oder Violine», erklärt Orozco-Estrada. «Auch in der Orchesterliteratur
«Schon hinter der ersten Symphoniesteckt ein sehr reifer Künstler …»
Andrés Orozco-Estrada
Andrés Orozco-Estrada macht Mozart zur Chefsache: Bei zweimal zwei Programmen unterseiner Leitung, die ausschließlich Werke des Salzburger Genies umfassen, teilen sich dieTonkünstler in zwei vollgültige klassische Ensembles auf und musizieren mit den namhaftenBläsersolisten Daniela Koch, François Leleux, Paul Meyer und Philipp Tutzer – ein viertä-giges Mini-Festival in Wien und St. Pölten, das den Ausruf «Mozart!» mit Recht als Titelträgt.
Das Salzburger Genie im Rampenlicht
«Mozart gehört ganzselbstverständlich zumeinem Leben.»
Andrés Orozco-Estrada
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während meines Geigenstudiums in Bogotádann das Fagottkonzert und gestaunt, welchgroße Linien und wunderbaren Klänge die-ses enorme Instrument hervorbringen kann.Die erste Symphonie dagegen habe ich bis-her noch nicht dirigiert, sie steht aber schonlange auf meinem musikalischen Wunsch-zettel, weil sie als Komposition aus Kinder-hand so schön und reich ist.»
WALTER WEIDRINGER
Der Autor ist Musikwissenschaftler, Musikkritiker der
Tageszeitung Die Presse, Mitarbeiter des Musikverlags
Doblinger und lebt als freier Musikpublizist in Wien.
MOZART!Programm 1Fr 12. 4., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 14. 4., 16 Uhr, Musikverein Wien
Programm 2Sa 13. 4., 19.30 Uhr, Musikverein WienMo 15. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
waren die Holzbläser zu Mozarts Zeit relativunbedeutend. Mozart hat in seinen Sympho-nien die Bläser gewissermaßen ‹entdeckt›.Bei der g-moll-Symphonie KV 550 hat er erstin der zweiten Fassung Klarinetten hinzuge-fügt – auch ein Zeichen, dass er sich für die-sen Klang sehr interessiert hat. In seinerEntwicklung als Symphoniker maß er denBläsern eine immer größere Bedeutung bei.Hauptthemen, Übergänge, Modulationenfinden sich plötzlich in den Holzbläsern.Eine logische Konsequenz war, dass er späterSolokonzerte für Flöte, für Oboe, Klarinetteund Fagott schrieb – damals eine Beson -derheit. Heutzutage übrigens muss jederProfimusiker, der für eine Orchesterstellevorspielt, ein klassisches Werk beherrschen.An einem Mozart-Solostück kommt keinervorbei – so wichtig sind diese Werke!»
Eine Herausforderung bedeute Mozart allemal: «Das Repertoire der Wiener Klassikist eine hervorragende Schule für jedes Or-chester in puncto Technik, Spielkultur undDisziplin. Mit diesem Bewusstsein gehe ichauch an die Proben heran. Für das kammer-musikalische Zusammenspiel bei Mozartsind besondere Fähigkeiten und höchsteKon zen tration nötig. Denn für eine gelun-gene Aufführung muss jeder einzelne Musi-ker den anderen genau hören und dabeiselbst perfekt spielen. Tatsächlich ist geradebei Mozart jede einzelne Gruppe sehr wich-tig. Die Schwierigkeit für einen Dirigentenbesteht darin, in einem durchsichtigen Klangalle Stimmen hörbar zu machen und gleich-zeitig eine perfekte Balance zu erreichen.»
Die Teilung der Tonkünstler in zwei sepa-rate Orchester ist für den Chefdirigenten, dermit beiden Teilen parallel arbeiten wird,«eine organisatorische Herausforderung undauch Chance». Denn: «Wir können es unszum Glück leisten, die notwendigen Beset-zungen für das gesamte Doppelprogrammaus den eigenen Reihen zu stellen – ein Vor-teil, den ich unbedingt ausnützen möchte.Und für die Musiker bedeutet es, dass wirk-lich jeder mitspielen darf und keiner aufMozart zu verzichten braucht.»
Bleibt die ewig aktuelle und individuelleFrage nach der Interpretation. «Ich habe dieOriginalklangbewegung und ihre wissen-
schaftlichen Ausführungen genau und mitgroßem Interesse verfolgt. Sie hat veränderteInterpretationen und Hörgewohnheiten her-vorgerufen, aber nicht alles völlig umgekrem-pelt. Ich halte Interpretationen entscheidendauch für eine Frage der Ästhetik des Künst-lers. Schon vor der Originalklangbewegunggab es Dirigenten undInterpreten, die sehrähnliche musikalischeErgebnisse hervorge-bracht haben, zum Bei-spiel Toscanini. DieVoraussetzung dafürwar, dass sie sich sehrstreng am Notentext orientiert haben. Wasmein Verständnis von Mozart angeht: DasSchöne für mich ist, dass Wien mit Orches-tern wie den Philharmonikern oder Ton-künstlern und einem künstlerischen
Phänomen wie dem legendärenMozart-Ensemble der 1950er-Jahre über eine reiche Spieltradi-tion in der Wiener Klassikverfügt. Ich kann nicht verlan-gen, dass durch die Original-klangbewegung diese Tradition
und Vergangenheitüber Bord gewor-fen werden. Inter-essant finde ich,dass Forschungund Wissenschaftuns einiges nähergebracht haben,
dass sie uns Er klärungen und Be-gründungen liefern. Das führteindeutig zu mehr Möglichkeitenin der Interpretation. In derHand des Dirigenten und der Inter-preten liegt dann, was diese gan-zen Informationen bewirken undwie sie sich mit den Spieltraditio-nen der Orchester konfrontieren– eine sehr spannende Arbeit, beider dann eigene Klangvorstellun-gen und eigene Interpretationen entstehen.»
Die herrlichen Bläserkonzerte, die Ouver-türe zur «Zauberflöte», die erste SymphonieKV 16 sowie die schmerzlich expressive ing-moll KV 550 und die festlich glänzende«Jupiter-Symphonie» KV 551 – verbindetAndrés Orozco-Estrada mit einigen dieserWerke persönliche Erinnerungen? «Mozartgehört ganz selbstverständlich zu meinemLeben und vermittelt mir immer eine sehrnatürliche und große Freude, als Kind, als ju-gendlicher Geiger, als Dirigent. Besonders anihm ist für mich auch die ungeheure Frische,die seine Musik ausstrahlt. Die g-moll-Sym-phonie habe ich schon oft dirigiert, auch beivielen Orchester-Debüts. Besonderen Erfolghatte ich mit ihr etwa bei meiner ersten Tour-nee mit dem Mahler Chamber Orchestra. Die‹Jupiter-Symphonie› war eines der erstenWerke, die ich als Dirigent überhaupt stu-diert und dann auch auswendig gelernt habe.Der 4. Satz ist quasi eine wissenschaftlicheAbhandlung zum perfekten Kontrapunkt –einfach genial. Als Orchestermusiker habeich in Medellín das Flötenkonzert begleitet,
«Das Repertoire der Wiener Klassik ist einehervorragende Schulefür jedes Orchester …»
Andrés Orozco-Estrada
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Platz nehmen im Konzertsaal: Auf der Bühnesind Orchester, Dirigent und Solist zu sehen– so kennt man es, so ist man es gewohnt.Die Tonkünstler und Chefdirigent AndrésOrozco-Estrada gehen im Februar einen an-deren Weg und erarbeiten ein reines Orches-terprogramm, das drei sensationelle Werkedes Repertoires beinhaltet und gleichzeitig er-ahnen lässt, welche gedankliche Arbeit hinterder Vorbereitung eines Abonnementkonzertssteckt. Andrés Orozco-Estrada: «In einem aufmehrere Jahre angelegten Projekt nehme ichmit den Tonkünstlern alle Mendelssohn Bar-tholdy-Symphonien auf. Das ist ein Projekt,bei dem sich das Orchester von seiner bestenSeite zeigen kann. Es war klar, dass wir auchin der Saison 12-13 eine Mendelssohn Bartholdy-Symphonie im Programm habenwerden. Meine Wahl fiel schnell auf die ‹Schot-tische›.»
Mit dem «Lobgesang», der zweiten Sym-phonie von Mendelssohn Bartholdy, und sei-ner Ersten in c-moll,konn ten AndrésOrozco-Estrada unddie Tonkünstler imRahmen der vergan-genen Saisoneröff-nungen das Publi-kum bereits restlosfür sich gewinnen.Man darf also freudig gespannt sein auf dieInterpretation der berühmten ‹Schottischen›,in der der Komponist seine Eindrücke von einer Reise in den Norden der britischen Inselverarbeitete.
Die nächste Frage, nämlich «Konzert fürSoloinstrument: Ja oder Nein?», beantworteteder Chefdirigent mit Letzterem. Der Solistsollte vielmehr das Orchester selbst werden –und von dieser Entscheidung aus kam dannalles Weitere: «Zur ‹Schottischen› suchte ichnoch ein virtuoses Stück, bei dem die einzel-nen Instrumentengruppen aus dem Orchester
voll zur Geltung kommen. Wichtig war mir,das Tonmalerische aus der ‹Schottischen› fortzusetzen, man hört bei Mendelssohn jaförmlich das Meer rauschen, es gibt schon einige ‹Wagnerische›Gedanken. Auf der Su-che nach Tondichtun-gen bin ich schnell beiRichard Strauss fündiggeworden, der ohnehinschon lang auf mei-nem Plan für die Zusammenarbeit mit denTonkünstlern steht. Von allen Tondichtungenvon Strauss schien mir ‹Tod und Verklärung›am meisten geeignet.»
Tatsächlich haben die Tonkünstler mit ih-rem Chefdirigenten erst ein größeres Werkvon Richard Strauss aufgeführt: das Oboen-konzert mit François Leleux als Solisten. Umsoerfreulicher ist es, dass sie sich jetzt verstärktden großen Tondichtungen aus Strauss’ Federzuwenden. Mit Mendelssohn Bartholdy und
Strauss stellt der Chefdirigenteinen frühen und einen spätenVertreter der deutschen Ro-mantik einander gegenüber.Womit sich eine praktischeÜberlegung aufdrängte: Wel-ches dritte Stück macht ausden beiden Größen RichardStrauss und Felix Mendels-
sohn Bartholdy eine in sich geschlossene Tri-logie? Es mangelt im Repertoire der großenOrchestermusik nicht an geeigneten Stücken,aber den Wunsch, etwas Originelles, Neuesmit den Tonkünstlern einzustudieren, wolltesich Andrés Orozco-Estrada unbedingt erfül-len: «Ich habe beim Titel ‹Tod und Verklärung›angesetzt und suchte dafür etwas Passendes– meine spontane Idee war der ‹WunderbareMandarin› von Bartók. Das habe ich aus ver-schiedenen Gründen wieder verworfen. Dannfiel mir ein Stück ein, das ich immer schonerarbeiten wollte und das wunderbar zu den
beiden anderen Werken passt: ‹Taras Bulba›von Leoš Janácek, ein grandioses Stück fürOrchester mit vielen raffinierten Solo stellen.Der Tod ist, wie bei Strauss, das umspannendeThema dieser Komposition, zum Glück ist esaber alles andere als deprimierende Musik –im Gegenteil!»
«Taras Bulba» ist eine dreiteilige Rhapsodiefür Orchester und gleichzeitig eines der pro-gressivsten Werke Leoš Janáceks. Basierend
auf einer Novelle des russischenRomanciers Nikolai Gogol er-zählt «Taras Bulba» drei Episo-den aus dem blut ge tränktenDrama um einen Kosaken -krieger und seine beiden Söhne.Janácek schildert die drei Szenen
mit höchster Kunstfertigkeit, seiner vollende-ten Instrumentierung und einer klanglichenIntensität, die jedem SymphonieorchesterHöchstleistungen abverlangen – Fertigkeiten,die selbstverständlich gut einstudiert werdenwollen.
Womit noch der Blick in die eigentliche Pro-benarbeit offen bleibt: Die Tonkünstler probenmit ihrem Chefdirigenten im Wiener Musik-verein. In vertrauter Atmosphäre, hervorra-gender Akustik und unter besten Arbeitsbe-dingungen wird das Programm einstudiert.Ein Konzert ohne Solist bietet die Möglichkeit,sich voll und ganz auf einander und die Musikzu konzentrieren. Für Andrés Orozco-Estradaist es «eine tolle Chance, mit dem Orchesterzu brillieren. Denn einen großen Vorteil habenwir auf unserer Seite: Im Konzert gehört unsdie ganze Aufmerksamkeit, jede Sologruppehat ihren Auftritt. Wir haben also wieder ein-mal eine schöne Aufgabe zu meistern …»
ALEXANDER MOORE
Der Autor ist Dramaturg des Tonkünstler-Orchesters
Niederösterreich und des Musik-Programms Grafenegg.
FERNE WELTENSa 16. 2., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggSo 17. 2., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 18. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenMi 20. 2., 19.30 Uhr, Musikverein Wien
Das Tonkünstler-Orchester und Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada verleihen ihrer musi-kalischen Zweierbeziehung im Rahmen der Abonnementkonzerte «Ferne Welten» beson-deren persönlichen Ausdruck. Das Programm ist nicht nur in seiner Zusammenstellungfaszinierend, es gibt auch den Blick frei auf die «Werkstatt» des Chefdirigenten bei derArbeit auf und neben dem Pult.
Andrés Orozco-Estrada und die Tonkünstler in trauter Zweisamkeit
«… ich wollte etwas finden, womit sich dasOrchester von seiner besten Seite zeigenkann.»
Andrés Orozco-Estrada
«Im Konzert gehörtuns die ganzeAufmerksam keit.»
Andrés Orozco-Estrada
Konzertfür Chefdirigent
und Orchester
dern immer ein Stück entfernt war.» Der Dirigent ist sich seit jeher der Pflicht alsKünstler bewusst. Durchlebte er die Zeit vonKobe als Newcomer, der dennoch Großes beider Hilfe für die Landsleute leistete, stand erbei Fukushima schon im Zentrum des nationalen und internationalen Bewusstseins.Dies wurde beim Lukrieren von Hilfsgeldernebenso wie beim Schaffen initiativer Hilfs-projekte ein Vorteil.
Yutaka Sado wird sich gemeinsam mitdem Tonkünstler-Orchester Niederösterreichin die Untiefen des menschlichen Bewusst-seins begeben. Er wird in dem anspruchs -vollen Programm bewegende, schockierende
Momente des Daseins aufzeigen, genau wiedie schönen Seiten des Lebens. Einmal mehrwird dem heimischen Publikum so bewusstgemacht, wie bedeutend die heilende Wirkungder Musik auf die menschliche Seele ist.
DANIEL WAGNER
Der Autor ist Musikredakteur beim Wiener Klassiksender
Radio Stephansdom und freier Mitarbeiter beim Feuilleton
der Wiener Zeitung.
LEBENSKÜNSTLERDo 14. 3., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 17. 3., 16 Uhr, Musikverein WienMo 18. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
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tielle Sorgen. Trotzdem steht über dem Werk,das der Sowjetkomponist unter «vorgehalte-ner Waffe», aus Angst um die eigene Personund die Unversehrtheit der Angehörigen formulierte, jede Menge Neugier.
Sado kann natürlich nicht die Angst voreinem totalitären Machthaber wiedergeben.Dafür bewundert sein Publikum immer dieFähigkeit des Einswerdens mit den Emotio-nen in der Musik, auch mit Furcht. KeinWunder, erlebte er in Japan hautnah zweiverheerende Erdbeben, Hanshin (Kobe) undTohoku (Fukushima). Er befand sich beimAusbruch der Katastrophen jeweils nur we-nige Kilometer von den Epizentren. «Es istmein Schicksal, dass ich bei diesen großenBeben nie im Zentrum des Unglücks, son-
Gegen jedeANGSTin Osaka mit dem «Konzert der Zehntau-send», ein musikalisches Großereignis, beidem Beethovens neunte Symphonie erklingt.Heute ist er Künstlerischer Leiter des HyogoArts Center, der derzeit größten KonzerthalleJapans, in einer wöchentlichen TV-Sendungbegeistert er das Musik liebende PublikumJapans. Dennoch bleibt Sado dem Grundsatztreu, dass der Prophet im eigenen Land weniggelte. Seine Karriere nach der Zeit in Osakaführte ihn – wie zuvor schon Ozawa – nachFrankreich. Das Publikum der Grande Nationerkennt das Potential des enthusiastischenKünstlers aus dem Land der aufgehendenSonne. Er wird gern gesehener Gast bei Fix-sternen am Pariser Orchesterhimmel wiedem Orchestre Philharmonique de RadioFrance. Seit 1993 bekleidet er beim geschichts-trächtigen Orchestre Lamoureux das Amt desChefdirigenten. Bis heute! Das Ensemblemachte sich durch die Uraufführung diverserDebussy-Werke, etwa «La Mer», für die Musikwelt unentbehrlich.
Frankophon, wenn auch im weitestenSinn, wird es im März 2013 ebenso beim Tonkünstler-Orchester Niederösterreich zu-gehen. Leonard Bernstein schuf den gutenSitten des 20. Jahrhunderts gehorchend seinezweite Symphonie für Klavier und Orchester.
Sados pianistischer Partner wird der kanadi-sche Ausnahmesolist Marc-André Hamelinsein, der Künstler aus Montreal, aus demfranzösischsprachigen Zentrum Kanadas.Übrigens gilt Hamelin bei guten Teilen derFachwelt als einer der technisch versiertestenPianisten seiner Generation. Seine Auftrittegehören einfach erlebt.
Angst als Motivation«Schneidende Klänge und resignierte Seuf-zer, ruppig angerissene Saiten und schnellwieder ersterbende Klänge betonen die werk -immanenten Spannungen. Wer triumphiertüber wen? ...» Die Rezensentin der BerlinerZeitung stellte eindeutig eine rhetorischeFrage. Das begeisterte Publikum hatte dieAntwort zuvor parat gehabt. Yutaka Sado tri-umphierte im Mai 2011 über die BerlinerPhilharmoniker, ebenso wie über Schostako-witschs Furcht einflößende fünfte Sympho-nie. Der Japaner hatte sie für sein Debüt beiden Berlinern im Gepäck, ebenso wie sie beidem lang erwarteten Gastspiel mit den Ton-künstlern zu hören sein wird. Diese Sym-phonie treibt den interessierten Zuhörern perse den Angstschweiß auf die Stirn, verarbei-tete hier der unter Stalins Gewaltsystem leidende Künstler Schostakowitsch existen-
Niederösterreichs Tonkünstler treffen aufden japanischen Stardirigenten, Menschen-freund, Lebenskünstler Yutaka Sado. MitSchlüsselwerken von Dmitri Schostako-witsch und Leonard Bernstein – solistischeUnterstützung kommt hier vom kanadischenMeisterpianisten Marc-André Hamelin –stellt sich Sado gemeinsam mit dem heimi-schen Publikum all den Facetten der Furcht. Musikalische Lösungsvorschläge für denUmgang mit Angst.
Eine Karriere wie aus dem Bilderbuch. 1987lernt der junge japanische Dirigent YutakaSado aus Kyoto beim renommierten Tangle-wood-Festival in den USA die beiden Säulenseines Lebens kennen. Bei der einen handeltes sich um den schon weltberühmten Lands-mann Seiji Ozawa. Sado wird Assistent desMeisters und erhält so die ersten großen Auf-trittsmöglichkeiten in Japan. Sein Glück inder Heimat ist gemacht. Doch der andereFörderer aus Tanglewood fesselt ihn auch im-mer und immer wieder. Yutaka Sado pflegteine besondere Verbindung, eine Art Seelen-verwandtschaft zur US-amerikanischen Mu-sikikone Leonard Bernstein. Zuerst haben esdem jungen Dirigenten die lobenden Wortedes Vorbildes angetan, bald vertieft er das
Naheverhältnis durch die Beschäftigung mitdessen kompositorischem Werk. Die «Chi-chester-Psalmen», «Candide», die Sympho-nien nehmen in Sados Dirigiertätigkeit einezentrale Rolle ein. Bernsteins Meisterwerkewerden über die Jahre seine Sprache – diesbeweist auch die einmalige «Age of Anxiety»-Symphonie, die er beim Tonkünstler-Orches-ter Niederösterreich dirigieren wird.
Keine Angst vor fremden LändernZurück ins Jahr 1988. Yutaka Sado könntesich weiterhin der klassischen Dirigierkar-riere in Japan widmen, er fungiert in denWirtschaftswunderstädten als Mitgründer di-verser Festivals. Ja, das Land ist spätestensseit den ersten Besuchen des Herbert vonKarajan in den 1950er-Jahren süchtig nacheuropäischer E-Musik. Doch der Lebens-künstler Sado entscheidet sich für den reifenWeg. Er geht der Leidenschaft nach und be-gleitet als Assistent von Maestro Bernsteindessen letzte Tournee durch Deutschland unddie Sowjetunion.
Yutaka Sado kennt keine Angst vor derFremde, Europa prägt die Aufstiegsjahre desDirigenten. Nicht, dass er der japanischenHeimaterde untreu würde, ganz im Gegen-teil. In Japan feiert er große Erfolge, etabliert
«… die Fähigkeitdes Einswerdensmit den Emotionenin der Musik …»
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In der Plugged-In-Reihe ist das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unkonventionellmit neuen Klangwelten und Klängen der Weltzu erleben. Christian Muthspiel steht am Dirigentenpult, wenn Alegre Corrêa mit sei-nem Ensemble, der charismatischen SängerinCarol Pereyr und dem brasilianischen Pianis-ten Wesley Fagner Ende Februar im WienerMusikverein und im Festspielhaus St. Pölteneigene Kompositionen und Werke von DariusMilhaud präsentiert: «Saudades do Brasil».
Seit für Alegre Corrêa – Gitarrist, Komponistund Sänger – vor 20 Jahren die Donaume-tropole Wien zum Lebensmittelpunkt wurde,ist der Brasilianer einer jener Künstler, diedie Musikszene in seiner Wahlheimat zu demmachen, was sie ist: spannend und farben-prächtig. Corrêa, ein Weltenbummler zwi-schen Jazz und Weltmusik, kennt sich ausmit «Saudade», dem Blues der Portugiesenund Brasilianer, diesem Gefühlsmix aus Me-lancholie und Sehnsucht, dieser fröhlichenTraurigkeit, die sich nur schwer mit Wortenbeschreiben lässt. Traurigkeit und Wehmut,Nostalgie und dieses Empfinden einer exis-tenziellen Sehnsucht – nach besseren Zeiten,anderen Ländern und fernen Welten – sinddie Charakteristika von «Saudade». Aber kei-ner dieser Begriffe allein vermag das Gefühlausreichend zu bezeichnen …
Ins Labyrinth dieser mysteriösen Stim-mung Saudade, die dunkler ist als das ame-
rikanische «feeling blue» und doch nichtwirklich schwarz, führen die Tonkünstler inder Plugged-In-Reihe Ende Februar, einmalim Wiener Musikverein und einmal im Fest-spielhaus St. Pölten: «Saudades do Brasil» mitWerken von Alegre Corrêa und Darius Milhaud.
Am Pult des Orchesters steht ChristianMuthspiel. Als Posaunist, Pi-anist, Komponist und Diri-gent beschäftigt er sich mitJazz ebenso wie mit NeuerMusik. Ein Anliegen ist ihmdie Verbindung von improvi-sierter mit komponierter Mu-sik. «Milhaud als Komponist hat mich neu be-flügelt», sagt auch Alegre Corrêa. Er verbindetmoderne brasilianische Musik mit ihren mit-reißenden Rhythmen und die coolen Groovesdes zeitgenössischen Jazz miteinander undlässt live die Funken sprühen wie seinerzeitschon beim Vienna Art Orchestra oder bei JoeZawinuls «Syndicate».
Die Alegre Corrêa Group ist diesmal durchdie Sängerin Carol Pereyr aus Brasilien erweitert. Gerald Preinfalk (Saxophon, Klari-nette) fühlt sich gleichermaßen in der zeitge-nössischen Musik wie im Jazz zuhause. Auchder Geiger und Mandola-Spieler Klemens Bitt-mann, Gründer der Formation Beefólk, istein musikalischer Grenzgänger. Und daskraftvoll virtuose Spiel auf dem E-Bass desaus dem Senegal stammenden Alune Wadehat enorme Explosivkraft. Darius Milhaud
hatte ganz bestimmte Vorstellungen von sei-nen «Saudades do Brasil» op. 67. Der Fran-zose war ein Besessener, der unaufhörlichdie Musik fremder Kulturen untersuchte;1921 schrieb er sich in Dänemark seine Sehn-sucht nach Rio de Janeiro von der Seele, eineVerklärung. Wie mag wohl geklungen haben,
was Milhaud vor neunzig Jahrenzu seinen Saudades inspirierthat? War es voll unbändiger Le-benslust, mitreißender Rhyth-men und raffinierter Arrange-ments? Vermutlich war Milhaudein Suchender und experimen-
tierfreudiger Geist und damit ein Seelenver-wandter von Corrêa, für den «Musik machenviel mehr bedeutet als das bloße Spielen derrichtigen Noten». Er gilt als Brückenbauer,der mit seiner Definition der neuen brasilia-nischen Musik in Europa gelandet ist, umdie Trennung von Kopf und Bauch aufzuhe-ben. Um kunstvoll die Elemente der vielenStile und Spielformen zu einem Ganzen zuvereinen.
WERNER ROSENBERGER
Der Autor ist Redakteur im Ressort für Kultur und
Medien der Tageszeitung Kurier und lebt in Wien.
SAUDADES DO BRASILMo 25. 2., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. PöltenDi 26. 2., 20 Uhr, Musikverein Wien
Eine kleineWeltmusik
«Saudade – ein Gefühlsmix ausMelancholie undSehnsucht»
plugged-in
Grafenegg | Auditorium
EINFÜHRUNG in der R
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Musikverein W
ien | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Brahm
s-Saal
Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Großen Saal
Musikverein W
ien | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Brahm
s-Saal
Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal
Musikverein W
ien | Großer Saal
CHILL-O
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Do 28. 2.21.03 U
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Musikverein W
ien | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Brahm
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Musikverein W
ien | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Brahm
s-Saal
Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Großen Saal
Musikverein W
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EINFÜHRUNG im
Metallenen Saal
Musikverein W
ien | Großer Saal
EINFÜHRUNG im
Brahm
s-Saal
Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal
EINFÜHRUNG in der B
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Festspielhaus St. Pölten | Großer Saal
FERNE WELTEN
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FÜHRUNG: Alexander M
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Eine Vorschau auf die nächsten Musikveranstaltungen in N
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KOSMOS WAGNER
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FÜHRUNG: Haide Tenner
LEBENSKÜNSTLER
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HRUNG: Hans G
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Februar–
April 2013
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Sa 6. 7. 20 Uhr
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Mai –
Juli 2013
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Den «tödlichen Witz» ver-dankt die Welt England:Freunde von Monty Py-thon kennen den Sketch,in dem sich ein Gagschrei-ber über seine beste Arbeit buchstäblich tot-lacht – und damit unabsichtlich eine Waffeerfindet. Das «tödliche Lied» wiederum ver-dankt die Welt Ungarn. Zwar ist diese Ge-schichte weniger bekannt. Aber zumindestnicht frei erdacht. 1933 veröffentlichte RezsöSeress ein schwermütiges Lied, «Szomorú Vasárnap» («Trauri ger Sonntag») hieß es. Etliche Budapester, so sagt man, seien des-wegen in die Donau gegangen – die Mär vom«ungarischen Selbstmordlied» war geboren.Zwar stimmt es: Der Text dieses Songs ist dun-kelgrau. Dass er eine Suizidwelle auslöste,aber völlig unbewiesen. Und dass er gar tötet,ist natürlich ebenso falsch: Sonst wäre dasStück auch kaum zum Klassiker geworden,den man heute unter dem Namen «GloomySunday» kennt. Namhafte Interpreten, vonBillie Holiday über Ray Charles bis Björk, verlängerten sein Leben.
Dieser «Sunday» ist nicht nur darum merk-würdig. Er passt auch nicht zum Klischee vomMusikland Ungarn: Dort gibt ja angeblich die«Zigeunergeige» den Ton an. Dass die Magy-aren deutlich mehr zu bieten haben, stellendie Tonkünstler nun in einem Plugged-In-Abend unter Beweis. Gemeinsam mit Mezzo-sopranistin Elisabeth Kulman, KontrabassistGeorg Breinschmid und virtuoser Unterstüt-zung nehmen sie ein buntscheckiges Pro-gramm in Angriff. Gleich zwei Versionen des«Gloomy Sunday», klassisch bis jazzig, erklin-
gen, alte Volkslieder ebenso, undder Modernist Béla Bartók trifftauf Operetten-Ohrwürmer vonEmmerich Kálmán. «Es ist es wert,einen Blick auf die ungarische
Tradition zu werfen», sagt Kulman. «So nahuns das Land ist, so unterbelichtet ist doch seineMusik.» Die beliebte Opernsängerin weiß, wo-von sie spricht, wuchs sie doch im Burgenlandmit der ungarischen Sprache auf, mischte beiVolkstanzgruppen mit. Kulman: «UngarischeMusik ist nicht gleichzusetzen mit Gipsy Music– auch wenn die einen enormen Einflusshatte.»
Operettig bis groovyDas Konzert im April wird aber nicht nur geo-grafische Grenzen überschreiten; das Motto«Plugged-In» signalisiert erneut auch einenAusflug in groovige Gefilde. Haupt zuständigdafür: Breinschmid. Der Jazzer mit dem Faiblefür feurige Folklore steuert Eigen kompo -sitionen bei wie einen «12 Ton-Nóta» – oderein skurriles Bravourstück namens «Schnört-zenbrekker», das «durchaus als Csárdás durch-gehen kann», wie Breinschmid sagt. Überhaupthat er eine Leidenschaft für das Un garische,speziell Bartóks Musik. «Der war immer eineRieseninspiration für mich.» Umso schmerz-licher für den glühenden Fan, dass der zu-ständige Musikverlag kein grünes Licht fürNeuarrangements gab – weshalb beim Konzertnur ein Klavierstück von Bartók ertönt (Solist: Antoni Donchev). Für Arrangeur Tscho Theissing, bereits bei Kulmans gerühmter Mussorgski-CD dabei, bleibt trotzdem genugArbeit. Er verwandelt nicht nur Breinschmid-
Stücke in Orchesterwerke, sondern legt auchHand an den «Gloomy Sunday» und Kálmáns«Gräfin Mariza». Maurice Ravels «Tzigane»,mit Star-Geiger Benjamin Schmid bestückt,bleibt dagegen im funkelnden Original- Orchester kleid. Und wenn Kulman das Liedvon den «Drei Zigeunern» singt, greifen dieTonkünstler auf Franz Liszts eigene Orches-terfassung zurück. Doch ob an diesem Abendnun klassisch deklamiert oder improvisiertwird – die Tonkünstler haben unter DirigentGuido Mancusi stets einiges zu tun. Brein-schmid: «Sie werden orchestral kaum wenigergefordert sein als die Solisten.» Wobei das Ensemble in besten Händen sei: «Ich kennekeinen Dirigenten, der so viel Klassikver -ständnis und gleichzeitig Groovegespür wie Mancusi hat.»
CHRISTOPH IRRGEHER
Der Autor betreut als Kulturredakteur der Wiener Zei-
tung vornehmlich die Themengebiete Klassik und Jazz.
HUNGARO TUNEDo 18. 4., 20 Uhr, Musikverein WienFr 19. 4., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
«So nah uns dasLand ist, so unter-belichtet ist dochseine Musik.»
Elisabeth Kulman
MehralsPaprika und PusztaIn ihrer Plugged-In-Reihe über-schreiten die Tonkünstler erneutGrenzen – und erreichen ein nurvermeintlich bekanntes Musik-land: Ungarn.
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FestefeierninGrafeneggwusste somit, womit er es zu tun hatte. EinOriginalwerk Händels keine 50 Jahre nachder Uraufführung zu bearbeiten mag seltsam erscheinen – doch muss man denAnsatz aus der Zeit heraus verstehen. DieVerehrung für Händel hinderte Mozart undseine Zeitgenossen nicht, alles «überholt»Erscheinende zu modernisieren. In eine eigens angefertigte Arbeitspartitur schriebMozart die neuen Bläserstimmen, van Swie-ten selbst besorgte die deutsche Überset-zung. Insgesamt verlieh Mozart dem Orato-rium einen «klassischen Anstrich», der sichin einem farbigeren und mächtigeren Klangausdrückt.
In Grafenegg erklingt am Ostersonntagalso Mozarts Auslegung des «Messias» inden Händen der Tonkünstler und des englischen Barock-Spezialisten MatthewHalls. Sängerisch ist der österliche «Messias»ebenso herausragend besetzt. Der Philhar-monia Chor Wien und eine Riege interna-tionaler Solisten machen den Abend zu einem Musikfest: Die meisterhaften Arienund Rezitative werden von Sunhae Im (Sopran), Katharina Kammerloher (Mezzo-sopran), Andrew Kennedy (Tenor) und demin Grafenegg bestens bekannten FlorianBoesch (Bariton) gesungen. Im Anschlussan das Konzert laden die Tonkünstler wieüblich zum Ausklang des Feiertags zumOsterfeuer.
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Aufgeladen mit freudiger Festtagsstimmungsind es nach Ostern nur mehr wenige Wochen,bis Grafenegg für die musikalische Sommer-saison seine Pforten öffnet. Im Anschluss andie Sommernachtsgala präsentieren die Ton-künstler drei Konzertprogramme, die zum einen in die Ferne schweifen und zum ande-ren ein österreichisches Heimspiel in der Donaumetropole Wien bieten.
«The Girl from Ipanema» am 29. Juni istein Tagesausflug in eine Welt der tänzeri-schen Virtuosität und des ausgelassenen Le-bensgefühls: In Koproduktion mit dem Fes-tival «Glatt & Verkehrt» nehmen uns dieTonkünstler mit nach Brasilien. Mit an Bordsind der brasilianische Pianist BenjamimTaubkin, die Bossa Nova-Legende TatianaParra, der in Wien lebende brasilianische Gi-tarrist Alegre Corrêa und Markus Poschneram Dirigentenpult.
Eine Woche darauf, am 6. Juli, heißt es«Wien, nur du allein»: Dabei geht es abernicht um Operettenseligkeit, sondern viel-mehr um eine musikalische Hommage andie Donaumetropole. Künstlerpersönlichkei-ten mit klingenden Namen haben sich –wenn sie nicht schon in Wien geboren wur-den – im Lauf der Jahrhunderte hier einge-funden, um der Musik nah zu sein. WienerKomponisten im Abendprogramm und Wie-ner G’schichten im Prélude ergeben ein Kaleidoskop, das mit Musik von Gustav Mah-ler, Franz Schubert, Georg Breinschmid undnoch vielen Weiteren farbenreich schillert.Am Dirigentenpult steht Senkrechtstarter David Afkham, der Lied spezialist ChristopherMaltman gibt mit Mahlers «Liedern eines fahrenden Gesellen» sein Debüt in Grafe-negg.
Am 13. Juli zieht es die Tonkünstler wiedernach «America Latina». Unter der Leitungihres Chefdirigenten Andrés Orozco-Estradawidmen sich das Orchester und der Bando-neon-Virtuose Richard Galliano einen Abendlang der lateinamerikanischen Musik von Mexiko bis Argentinien. Mit Astor Piazzollaund seinen Zeitgenossen geht es auf einerhythmische Reise zum südamerikanischenTemperament und magischen Melodien.
Und nach ihren Sommerkonzerten eröff-nen die Tonkünstler dann im August dasGrafenegg Festival – und wieder ein guterGrund, in Grafenegg zu feiern!
ALEXANDER MOORE
OSTERKONZERTSo 31. 3., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggIn Grafenegg feiert es sich besonders schön:
Im traditionellen Osterkonzert spielen die Tonkünstler unter der Leitung von MatthewHalls Händels «Messias» in der Bearbeitungvon W. A. Mozart und begleiten eine heraus-ragende Solistenriege. Bald darauf, im An-schluss an die Sommernachtsgala, lädt dasOrchester zu einer Reihe von musikalischenVergnügungen am Wolkenturm.
Als am 13. April 1742 Händels neues und«vornehme musikalische Unterhaltung» ge-nanntes Oratorium «The Messiah» uraufge-führt wurde, war die Welt am Ende des Früh-lingstags um einen wertvollen Schatz reicher:Der «Messias» zählt zu den Ausnahmewer-ken der Musikgeschichte, die sich seit ihrerersten Aufführung bis heute beinahe unge-brochener Popularität erfreuen und sorgt mitseinem versöhnlich-optimis-tischen Charme für unge-teilte Begeisterung. StefanZweig widmete in seinen«Sternstunden der Mensch-heit» ein ganzes Kapitel derEntstehung des «Messias», den sich Händelin einem 24-tägigen Schaffensrausch von derSeele schrieb. Legenden ranken sich um dieersten Aufführungen … So ist von der Urauf-führung in der Dubliner Great Music Hallbekannt, dass der irische Geistliche ReverendPatrick Delaney der Sängerin Susanna Cibberzurief: «Frau, dafür sollen Dir all Deine
Sünden vergeben sein!», nachdem sie dieArie «He was despised» gesungen hatte. Angeblich soll sich König George II bei derLondoner Uraufführung vor Ergriffenheit erhoben haben, als er den «Halleluja»-Chorhörte – seither ist es in Großbritannien üblich, das «Halleluja» stehend zu hören.
Wen wundert es, dass sich nachfolgendeGenerationen mit dem «Messias» beschäf-tigten? Gottfried van Swieten, Sohn des Leib-arztes von Kaiserin Maria Theresia und mu-sikalisch engagierter Mäzen, war bei einemAufenthalt in England auf den Geschmackder Oratorien aus Händels Feder gekommen.1786 gründete van Swieten die «Gesellschaftdes associierten Cavaliers», eine VereinigungWiener adeliger Mäzene, die regelmäßig private Musikaufführungen veranstaltete, inderen Rahmen unter anderem auch 1798
«Die Schöpfung» von JosephHaydn zur Aufführung ge-langte. Oratorien waren invan Swietens Kreisen be-sonders beliebt, stellten siedoch eine vorzügliche Mög-
lichkeit dar, aufklärerische Denkansätze mitmusikalischer Qualität auf höchstem Niveauzu verbinden. Den Auftrag, Händels «Mes-sias» aufzuführen und – damit einhergehend– an die musikalischen Gepflogenheiten derZeit anzupassen, erhielt Wolfgang AmadeusMozart. Der hatte das Werk bereits als Kindauf seiner Englandreise kennengelernt und
Ostern und der Sommerbeginn im Herzen der Natur
THE GIRL FROM IPANEMASa 29. 6., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg
WIEN, NUR DU ALLEINSa 6. 7., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg
AMERICA LATINASa 13. 7., 20 Uhr, Wolkenturm Grafenegg
«… dafür sollen Dirall Deine Sündenvergeben sein!»
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Argentinien: Dort hat Bernarda Fink studiert,ihre ersten Erfahrungen als Konzert- undOpernsängerin gemacht. Ihre familiärenWurzeln hat sie jedoch in Slowenien – vondort stammen ihre Eltern, die 1945 noch vorKriegsende aufgrund der Repressalien derkommunistischen Herrschaft gezwungenwaren, unter schrecklichen Bedingungenihre Heimat zu verlassen; die Familie landeteletztlich in Südamerika. Die Musik spieltedabei von Anfang an eine große Rolle –immerhin sangen alle in ihrer Familie – sowie etwa auch ihr älterer Bruder Marcos, einBassbariton, mit dem sieimmer wieder gern gemein-sam auftritt. Später folgtedie junge Sängerin dannihrem Mann, einem öster-reichischen Diplomaten,welcher der slowenischenMinderheit in Kärnten angehört, nach Prag;inzwischen ist sie nicht zuletzt wegen zahl-reicher Engagements auf der ganzen Welt zuHause. Nach einem Monat in den USA istBernarda Fink Ende November in ihre Wahl-heimat Österreich zurückgekehrt und hat
sich Zeit genommen, ein wenig über sichund ihre Erfahrungen mit Mahler, dem Liedund dem Leben zu erzählen.
Mahler komponierte seine «Kindertoten-lieder» in den Jahren 1901 und 1904, in zweiEtappen. Die Texte stammen von FriedrichRückert, der sich den Verlust seiner Kinderin mehr als 400 Gedichten von der Seele zuschreiben versuchte. Die Ur aufführung sangder Hof opern bariton Friedrich Weidemann –der dritte Mann im Bunde. Auf die Frage, obdenn die Kinder totenlieder nicht viel besservon einer Frau interpretiert werden sollten,
und eine Mutter die Ge-fühle des Kindesverlustsnicht viel besser nachvoll-ziehen könnte als ein Vater,meint Bernarda Fink imInterview: «Heißt es, einMann empfindet weniger
Schmerz oder liebt seine Kinder weniger?Liebe, Schmerz oder Tod kennt keine Ge-schlechtsgrenzen. Es ist schön, auch einenMann weinen zu sehen.» Das erste Malselbst gehört hat sie die «Kindertotenlieder»von einer Frau gesungen: «Das prägt natür-
lich schon. Vielleicht kann eine Frauen-stimme die Zärtlichkeit besser transportieren… aber eigentlich spielt das keine so großeRolle. Denn wer weiß nicht, was Verlust be-deutet? Es geht nicht darum, ob es ein Mannoder eine Frau empfindet. Tiefe Gefühle wieSchmerz werden durch die Musik freigesetztund transzendiert – darauf kommt es an.»Ob man sich denn mit dem Inhalt dieser(oder überhaupt jeglicher) Lieder identifizie-ren müsse? «Unbedingt! Ohne das geht esgar nicht! Das ist aber ohnehin das kleineEinmaleins des Sängers.» Das erste Mal hatBernarda Fink die «Kinder totenlieder» inOstrawa mit dem Dirigenten Martin Tur-novský gesungen – am dritten Geburtstagihrer Tochter. «Das war zwar emotionalschwierig damals, hat mir aber auch zusätz-lich geholfen, in diese Rolle zu schlüpfen.»
Mahler komponierte die «Kindertoten -lieder» zu einer Zeit, als in seiner kleinen Familie die Welt noch in Ordnung war. In dieSituation einfühlen konnte er sich aber wohl,haben doch einige seiner Geschwister dasKindesalter nicht überlebt. Seine Frau Almameinte später, sie wäre entsetzt gewesen,
dass er gerade diese Rückert’schen Texte ver-tonte, während seine Kinder glücklich imGarten spielten. 1907 sollte ihn das Schicksalereilen, als seine Tochter Anna Maria starb.«Gottseidank habe ich diese Erfahrung nichtmachen müssen», seufzt Bernarda Fink er-leichtert. «Wenn ich nach längerer Pausediese Lieder wieder vorbereite, habe ich den-noch Schwierigkeiten, weil es mir schlichtden Hals zuschnürt. Das verlangt immer einbisschen mehr emotionale Kontrolle.»
Die regelmäßige Beschäftigung mit Gus-tav Mahler ist für Bernarda Fink allerdingskeine neue Richtung ihrer Karriere: «DieMusik Mahlers habe ich schon ganz zu Beginnmeines Studiums in Buenos Aires kennenge-lernt, es sind sozusagen meine Wurzeln.Meine Lehrer haben mich damals regelrechtzugeschüttet mit Lieder-Noten, daruntereben viel Mahler. Meinen ersten Liederabendin Buenos Aires habe ich damals mit Mahler-
Liedern bestritten.» Im Laufe ihrer großenKarriere war es dennoch anderes Repertoire,das man mit dem Namen Bernarda Fink vor-wiegend verband: Liedgut aller Epochen undnicht zuletzt auch aus ihrer argentinischenHeimat sowie vor allem Barockmusik oderMozart. «Eigentlich habe ich während mei-nes Studiums gar nicht davon geträumt, Barock zu singen. Freilich ist das großartigeMusik, die ich auch liebe, doch schlägt meinHerz noch kräftiger für das Liedgut des19. oder frühen 20. Jahrhunderts. Nicht zu-letzt beim deutschen Lied war ich schon inmeiner Jugend Feuer und Flamme. Jetzt, beiMahler, schließt sich gewissermaßen einKreis.»
Als Sängerin mit großer internationalerErfahrung ist Bernarda Fink auch eine auf-merksame Beobachterin der hiesigen Konzertszene. «Ich freue mich schon sehrauf die Zusammenarbeit mit dem Tonkünst-
ler- Orchester und Andrés Orozco-Estrada.Mit beiden wird es das erste Mal sein! Unddann haben wir auch noch die schöne Auf-gabe, die ‹Kindertotenlieder› und einige an-dere Mahler-Lieder im Anschluss an dieKonzerte für CD aufzunehmen. Das ist fürmich auch, nach so vielen Jahren, die ich dieseLieder mit mir trage, ein idealer Moment.»
MARKUS HENNERFEIND
Der Autor ist Musikwissenschaftler, arbeitet als Grafiker
im Musikverlag Doblinger und ist freier Mitarbeiter des
Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich und des Grafe-
negg Festivals.
ROMANTISCHE GRÖSSESa 4. 5., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 5. 5., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 6. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
«Liebe, Schmerz oder Tod kennt keine Geschlechtsgrenzen.»
Bernarda Fink
Der Chef selbst steht am Pult, wenn AnfangMai 2013 im Wiener Musikverein und im Fest-spielhaus St. Pölten der «RomantischenGröße» nachgespürt wird. Für Mahlers «Kin-dertotenlieder», die umrahmt von Brahms’Tragischer Ouvertüre und dritter Symphonieim Zentrum der drei Konzerte stehen, wirdAndrés Orozco-Estrada erstmals mit der ausArgentinien stammenden Mezzo sopranistinBernarda Fink musizieren.
Zurückzu den Wurzeln
1716
Michail Jurowski wurde 1945 in Moskau ineine doppelte Musikerfamilie hineingeboren.Sein Vater Vladimir war Komponist, seinGroßvater mütterlicherseits der Dirigent DavidBlock. Und Michail Jurowski hat das Musiker-Gen auch an seine Kinder weitergegeben: Diebeiden Söhne Vladimir und Dmitri sind alsDirigenten international erfolgreich, TochterMaria ist Musikpädagogin; dirigieren will sieallerdings nicht, obwohl sie dem stolzen Vaterzufolge durchaus das Zeug dazu hätte. Undso macht Maestro Jurowski in Interviews ge-legentlich überhaupt den Eindruck, er würdelieber über seine Familie sprechen als übersich selbst.
Aufgewachsen ist Michail Jurowski in derdamaligen Sowjetunion inmitten von Größenwie etwa Oistrach, Rostropowitsch, Gilels oderKhatschaturian. Als enger Freund seines Va-ters nimmt Dmitri Schostakowitsch aber eineganz besondere Rolle ein; Jurowski bezeichnetihn schlicht als einen wichtigen Teil seines Le-bens, und das nicht nur, weil Schostakowitschmit ihm in Ruza, einer Sommerresidenz fürKomponisten mit dem 16- oder 17-jährigenMichail vierhändig Klavier gespielt hat, son-dern auch, weil Schostakowitsch bei vielen Ge-legenheiten ein offenes Ohr für alle seine Fra-gen hatte, sei es nun am Telefon oder in derPause eines Konzerts.
Die andere Seite von Jurowskis Kindheitund Jugend allerdings ist eine Geschichte derAngst vor antisemitischen Repressalien.Seine Tätigkeit als Assistent des Chefdirigen-ten beim Großen Symphonie-Orchester desStaatlichen Rundfunks, Gennadi Roschdest-venski, konnte er nicht mehr ausüben, weilihm als Jude der Zugangsausweis zum Rund-funkgebäude entzogen wurde, und als ernach einigen Schwierigkeiten im Stanislawski-Theater dirigieren durfte, war er in ganz Mos-kau der einzige jüdische Dirigent mit einerfesten Anstellung.
Warum es ihn und seine Familie nach Auf-hebung des Reiseverbots im Jahr 1990 dennausgerechnet nach Deutschland verschlagenhabe, wird Michail Jurowski gerne gefragt. Ersei eben ein Weltbürger, ein Internationalist,antwortet er dann, und für ihn gäbe es nurzwei Nationen, nämlich gute und schlechteMenschen, die allerdings überall. Und dass ereben in der damaligen DDR einen Vertrag be-kommen hätte, genauer gesagt an der Dresd-ner Semperoper. Michail Jurowski ist nämlichin der Oper ebenso zu Hause wie auf demKonzertpodium, mehr als 100 Orchester inder ganzen Welt hat er geleitet, wobei er anBühnen in Russland, Deutschland, Skandina-vien und an den wichtigsten italienischenOpernhäusern dirigiert.
Mit dem Tonkünstler-Or-chester arbeitete Michail Ju-rowski vor nunmehr fast 13Jahren zum ersten Mal zusam-men, seit 2003 als Erster Gast-dirigent. Mehr als 50 Konzert -programme hat er mit demOrchester schon gestaltet. Aufdie Tonkünstler angesprochen,kommt der Dirigent ins Schwärmen: über diegute Chemie, die beide verbindet, über denGenerationswechsel im Orchester, den erschon begleiten durfte und nicht zuletzt überdas Stammpublikum, das sich immer wiederbei den gemeinsamen Konzerten einfindet.
Die nächsten Fixtermine stehen AnfangApril auf dem Programm, wenn «Der Spielerunterm Eis» aufgeführt wird. Die RegisseurinCorinne Eckenstein, der Schauspieler TristanJorde und die Tonkünstler unter Michail
Jurowski stellen sich in dieser Tonspiele-Veranstaltung der Herausforderung, Jugend-lichen eine Tür zur Musik Dmitri Schosta ko -witschs zu öffnen.
Sie zeichnen das Porträt des Komponistenzwischen Schaffensfreude und Überlebens-
angst in einem totalitären politischen System, eine Situation, die auch Michail Jurowski, der als einer derführenden Schostakowitsch-Interpreten weltweit gilt, nurzu vertraut ist. Das Wissenüber die Größe Schostako-witschs an eine neue Gene-ration weiterzugeben, ist Ju -
rowski ein wichtiges Anliegen, und er betont,für junge Menschen stünden bei seinen Pro-ben die Türen ohnehin immer offen.
Und zwischen 24. und 27. Mai stehen dann«Bilder aus Russland» auf dem Konzertpro-gramm. Nach einer schmissigen Eröffnungmit Michail Glinkas Ouvertüre zu «Ruslanund Ludmilla» wird hier der in der UdSSRgeborene israelisch-amerikanische Weltklasse-Geiger Vadim Gluzman der Solist in Tschai-kowskis berühmtem Violinkonzert sein.
Im zweiten Teil steht Modest Mussor g skispopulärstes Werk auf dem Pro gramm, die«Bilder einer Ausstellung» in der genialen Or-chestrierung von Maurice Ravel.
Laut Jurowski ist das Besondere an diesemWerk, das doch fast jeder zu kennen glaubt,dass es immer lebendig sei und immer neu.Und auf dieses Neue dürfen wir uns ebensofreuen wie auf die weiteren Begegnungenmit den unentdeckten Größen der russischenMusik.
ULLA PILZ
Die Autorin gestaltet und moderiert Musiksendungen
auf Ö1 und lebt als freie Sängerin und Musikvermittlerin
in Wien.
DER SPIELER UNTERM EISDo 4. 4., 10.30 Uhr, Auditorium GrafeneggFr 5. 4., 10.30 Uhr, Auditorium Grafenegg
BILDER AUS RUSSLANDFr 24. 5., 19.30 Uhr, Musikverein WienSa 25. 5., 18.30 Uhr, Auditorium GrafeneggSo 26. 5., 16 Uhr, Musikverein WienMo 27. 5., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
«… die GrößeSchostakowitschsan eine neue Generation weitergeben …»
am KlavierMichail Jurowski, Erster Gastdirigent derTonkünstler, stellt eine direkte Verbindungzu Dmitri Schostakowitsch dar. Der Komponistwar der Familie Jurowski freundschaftlichverbunden, und der junge Michail spielte so-gar mit dem großen Komponisten vierhändigKlavier. Im Rahmen der Tonspiele vermitteltder Dirigent nun sein Bild von Schostako-witsch. Und im Abonnementprogramm «Bilder aus Russland» lassen der Welt -bürger Michail Jurowski und Stargeiger Vadim Gluzman ihre Heimat Russland vordem geistigen Auge (und vor allem vor demgeneigten Ohr) des Publikums erstehen.
Mit Schostakowitsch
DER RAUSCH ALS PRINZIP
Zu Beginn ein Rückblick: Joachim Schloemerfolgte im Herbst 2009 auf Michael Birkmeyerals Künstlerischer Leiter des FestspielhausSt. Pölten und prägte das Pro-gramm in nur vier Jahren aufunnachahmliche Weise. Jetzt,am Ende seiner Zeit in St. Pöl-ten, könnte man meinen, derChoreograf und Regisseur hätte– bewusst oder nicht – SinatrasKlassiker «I did it my way» da-bei stets leise mitgesummt. Alsinnovativer Gestalter mit quer-denkerischen Ansätzen, Mutzum Dreinreden und Mitmi-schen wurde unter JoachimSchloemer aus dem Festspiel-haus St. Pölten ein Ort, an demsich scheinbar konträre Ideen und Gruppenauf kreative Weise verbinden konnten: Manch-mal mit unerwartetem Ausgang, aber vielleichtist gerade das ein Markenzeichen von Visio-nären mit sicherem Gespür. Gleichzeitig
entwickelten sich in der ÄraSchloemer auch die so genannten «klas sischen» Programme stetigweiter: Barock musik, Klavierfesti-vals, Schwerpunkte mit Chormu-sik, zeitgenössischer Tanz und natürlich die Auftritte der Ton-künstler gaben dem Festspielhausimmer ein unver wechselbares Profil.
Am 8. Juni heißt es also Ab-schied nehmen von St. Pölten,und dazu lädt Joachim Schloemereinige seiner wichtigsten Partnerder letzten Jahre ein. Es gilt, einenAbend lang zurück zu blicken und
gleichzeitig ein neues Kapitel aufzuschlagen.Eine wichtige Konstante an diesem Abend sinddie Tonkünstler, die dem Festspielhaus seit
seiner Gründung auf das Engste verbundensind. Zu ihnen gesellen sich beispielsweisedie genial-schrä ge Brass- Formation MnozilBrass und die Mezzosopranistin Anna Radzie-jewska, letztere war in den Produktionen
«Engel der Verzweif-lung» und «Nostalgia»zu erleben und singt unter anderem Arienvon Georg Friedrich Händel. Auch GastgeberJoachim Schloemer selbst ist dabei und zwarunter anderem als Tänzer. Gemeinsam mitNataliya Kushnirenko und dem australischenDuo Gavin Webber und Grayson Millwoodsorgt Joachim Schloemer für Überraschungen.
Elektronische Würze bekommt das Pro-gramm durch die Beiträge von DJ Grazhoppa(bekannt aus «Cassol meets Brahms») unddem Videokünstler Victor Morales, die mitden Tonkünstlern über ausgewählte Gestirneaus Gustav Holsts «Planeten» improvisieren.Weiters werden sich unter anderem der Gitarrist Maurizio Grandinetti und der Akkor-deonist Otto Lechner zum Lebewohl in St. Pöl-ten treffen, aber keines wegs zum Abgesangohne Nachklang – wer hat schließlich behaup-
tet, dass ein Abschied nichtsNeues beinhalten darf? OttoLechner wird für die Ab schlus s -show ein neues Stück kompo-nieren, das an dem Abend ur-aufgeführt wird. Lechner ist esauch, der mit den Tonkünstlernschließlich den weltberühmtenWalzer aus der Jazz-Suite Nr. 2von Dmitri Schostakowitsch intoniert. Es bleibt nur – ganzohne Ironie – zu sagen, dass einsolcher Abschied Freude macht.
ALEXANDER MOORE
ABSCHLUSSSHOWSa 8. 6., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
1918
Auch Komponisten erliegen zuweilen den Ver-lockungen des Lebens. Als Revolutionär mus-ste Richard Wagner von Dresden nach Zürichfliehen. Hier ließ er sich sein ausschweifendesLeben in Plüsch und Seide zum großen Teilvon Franz Liszt finanzieren. Der Klaviervirtu-ose war Wagners größter Förderer – undwurde später sein Schwiegervater. Regelmäßigbrachte Liszt Opium aus Paris für die Exil-Feste in Wagners «Villa Rienzi» mit.Auch mit Anton Bruckner verband Wagnereine – zugegeben etwas leichtere – Droge: Am31. August 1873 hatte Bruckner die Partitur zuseiner dritten Symphonie im böhmischen Ma-rienbad beendet. Schon am nächsten Tagreiste er nach Bayreuth. Bruckner wollte sei-nem Meister, Richard Wagner, die Handschrif-ten der zweiten und dritten Symphonie zeigen.Sein Plan: Das Werk, das Wagner besser gefiel,wollte Bruckner ihm widmen. Am Nachmittagtrafen sich die beiden, hockten über den Notenund tranken einige Gläser Bier. Als Brucknerheim kehrte, war er so berauscht, dass er sichnicht erinnern konnte, für welche SymphonieWagner sich nun entschieden hatte.
Aber: Wagner hatte auch bewiesen, dassein vernünftiger Rausch keine Drogen braucht
– ihm reichte die Musik. Seine Opern sorgtenbei Zeitgenossen auch deshalb für Aufhor-chen, weil sie die Wahrnehmungszone derOhren erweiterten. «Wagner kann wie LSDwirken», hat Christian Thielemann einmal ge-sagt, «nur dass seine Opern nicht so gefährlichsind – abhängig machen sie trotzdem.»
In seinem «Tannhäuser» hat Wagner dieWelt der entgrenzten Lust zum Thema erho-ben. Der Minnesänger lebt den Rausch im Ve-nusberg aus und sehnt sich dennoch nach dermoralisch-gläubigen Welt der Wartburg-Ritter.Im Abonnementkonzert «Kosmos Wagner»stellt das Tonkünstler-Orchester die «Tann-häuser»-Ouvertüre nun ins Zentrum undkontrastiert sie mit Bruckners dritter Sympho-nie und Franz Liszts zweitem Klavierkonzert.
Bruckner war ein prominenter Planet inWagners Kosmos und strebte in seinen eige-nen Werken stets nach der Erweiterung desBewusstseins durch den Klang. Nach demBiergelage einigten sich die beiden Kompo-nisten darauf, dass Bruckners dritte Sympho-nie zur «Wagner-Symphonie» werden sollte –was in den Zitaten aus «Tristan und Isolde»
und dem «Ring des Nibelungen» der erstenFassung hörbar wird.
Etwas dezenter trat Franz Liszt in seinerMusik auf, obwohl auch er ein Klangrevolu-tionär war, dessen Kompromisslosigkeit Wag-ner stets inspirierte und faszinierte. In seinemzweiten Klavierkonzert löste er die klassischeKonzertform auf und ließ die einzelnen Sätzeineinander fließen. Liszt ging es nicht um denRausch der Größe, sondern um die Konzen-tration auf das Wesentliche. «Ich kann mitwenig Bausteinen ein musikalisches Gebäudeerrichten», sagt er. Doch die Reduktion warzeitaufwendig: 27 Jahre lang dauerte es, bisLiszt sein zweites Klavierkonzert fertigstellte,von 1830 bis 1857. Er selbst hat es in Weimaruraufgeführt. An jenem Ort, an dem er alsKapellmeister übrigens auch zum ersten MalWagners «Lohengrin» dirigierte.
Weimar ist auch die musikalische Heimatdes Dirigenten Claus Peter Flor, hier hat erstudiert. Geboren wurde er in Wagners Ge-burtsort Leipzig. Flor ist Schüler der Wagner-Experten Rafael Kubelik und Kurt Sanderling,ein Musiker des kontrollierten musikalischenRausches. Für den steht auch der amerika-nisch-russische Pianist Kirill Gerstein, dessenWeltkarriere mit dem Gewinn des Artur Ru-binstein Wettbewerbs begann. Das renom-mierte Gramophone Magazine lobte seinejüngste Liszt-Aufnahme mit den Worten:«Viele Pianisten wären froh, Liszt mit jenerKontrolle, Kultiviertheit und mit dem Ge-schmack von Gerstein zu spielen.» Liszt,Bruckner und Wagner fügen sich also zum«Kosmos» zusammen, einer berauschendenWelt für die Ohren und das Herz.
AXEL BRÜGGEMANN
Der Autor ist Musikkritiker, Moderator und Publizist. Er
wohnt in Bremen und Wien. Zuletzt erschien sein Buch:
«Genie und Wahn – Die Lebensgeschichte des Richard
Wagner».
KOSMOS WAGNERSa 2. 3., 19.30 Uhr, Musikverein WienSo 3. 3., 16 Uhr, Musikverein Wien Mo 4. 3., 19.30 Uhr, Festspielhaus St. Pölten
Richard Wagner hat das Bewusstsein seinerZeitgenossen durch Töne erweitert. FranzLiszt war sein Ziehvater, Anton Bruckner seingrößter Fan. Nun suchen die Tonkünstler,Claus Peter Flor und Kirill Gerstein nach dem«Kosmos Wagner».
I diditmyway …Das Ende seiner Zeit als Künstlerischer Leiter des Festspielhaus St. Pölten ge-staltet Joachim Schloemer in Form einer Rückschau mit wichtigen künstlerischenPartnern, die die vergangenen Saisonen im Festspielhaus mitgeprägt haben. AmPult der Tonkünstler steht Julia Jones, die auch 2009 die Eröffnungsshow dirigierthat. Zum krönenden Abschluss wartet Joachim Schloemer unter anderem mitFeuerkunst der Sonderklasse auf!
20
Elisabeth Stadler, Vorstands-vorsitzende der ERGO AustriaInternational AG mit Sitz inWien, nimmt sich gern Zeit fürmusikalische Vergnügungenund erzählt von ihren Vorlieben.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist? Es ist schwer hier einen zu
favorisieren, es gibt so viele tolleKomponisten. Sehr gerne magich Schubert, Mozart, Beetho-ven, aber z. B. auch Ravel.
Was war Ihr schönstes Musikerlebnis?
Die Aufführung von «La Tra -viata» mit Anna Netrebko und Rolando Villazón im Jahr 2005bei den Salzburger Festspielen.
Welche CD hören Sie zurzeitam häufigsten?
Das ist total unterschiedlich,abhängig davon ob ich am
Strand liege bei Unterhaltungs-musik oder zu Hause, wo ichgerne Klassik höre.
Mit welcher/welchem Künstle-rIn würden Sie gern einenAbend verbringen? Und waswürden Sie kochen?
Ich habe im vorigen Jahr inGrafenegg Thomas Hampsonpersönlich kennengelernt, erliebt gutes Essen und unsereWeine. Bei österreichischem Tafelspitz begleitet von einemgrünen Veltliner kann man sicher wunderbar über die weite Welt plaudern.
Angenommen, Sie könnten das Programm eines Konzertsbestimmen. Welches Stücksollte auf alle Fälle gespielt werden?
Der «Bolero» von MauriceRavel müsste auf alle Fälle dabeisein!
Was war Ihre erste Schallplatte?Das ist schon lange her, aber
ich erinnere mich genau:«Sugar Baby Love» von den Rubettes, das war damals derHit in meiner Klasse im Gymnasium.
Für welches Musikstück würden Sie eine Reise auf sichnehmen, um es zu hören?
Da gibt es viele, die es wertsind, z. B. eine Verdi Oper, «Nabucco» oder «Aida» wirkensicher grandios in der Arenavon Verona.
ge FRAGTElisabeth Stadler
ge SEHEN
ge LESEN
Die designierte künstlerischeLeiterin des FestspielhausSt. Pölten Brigitte Fürle: Ichliebe es, die Tonkünstler-Kon-zerte mit dem besonderen Klangim Festspielhaus zu erleben. Die«Symphonie fantastique» vonBerlioz, dirigiert von Andrés Orozco-Estrada etwawar grandios – ein spannendes Projekt für eine Saisoneröffnung hat hier Funken gezündet. So entstehen, wie ich denke, die besten künstlerischenIdeen, aus der Emotion eines solchen Augenblicks.
«Chefdirigent Andrés Orozco-Estrada schaffte ein Werklang inneren Zusammenhalt mit straffen Konturen.Auch im [... ] letzten Satz war jene Innenspannung zu bemerken, welche dieses Opus zum Leben bedarf. [...]Ein weiterer dynamischer Beweis, wie gut das GespannTonkünstler/Orozco-Estrada funktioniert.»
Der Standard
«… this concert … helped restore my faith in contempo-rary Mahler performance.»
seenandheard-international.com
ge SAGTIch war mit meiner Familie beim Grafenegger Advent,der uns sehr gut gefallen hat. Spontan haben wir beschlossen, uns auch das Weihnachtskonzert der Tonkünstler anzuhören und waren ganz begeistert. Wir kommen 2013 sicher wieder!
Bernd Schoisswohl, St. Andrä/Wördern
Anfangs noch skeptisch, ob die «Auferstehungssym-phonie» von Mahler vor Weihnachten so recht dazupasst, wurde ich im Konzert [Anm. Abokonzert«Auferstehung»] dann doch überzeugt. Was für eineschöne Idee, dieses Werk im Advent anzusetzen!
Dr. Beatrice Mekusch-Mayrhofer, Wien
Hier könnte Ihre Meinung stehen. Schreiben Sie unter dem Kennwort «ge:SAGT» an: Tonkünstler-Redaktion, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten oder [email protected]
ImpressumMedieninhaber (Verleger)
Niederösterreichische Tonkünstler Betriebsgesell-
schaft m.b.H., Kulturbezirk 2, 3100 St. PöltenHerausgeber
Verein Tonkünstler-OrchesterNieder österreich
Für den Inhalt verantwortlichDI Paul A. GesslRedaktion
Mag. Alexander MooreMitarbeit
Mag. Stefan LangDjeiran Malek, MASJulia Ornetsmüller
Dott.ssa Victoria ZazzaraVisuelle Gestaltung
Fuhrer, WienProduktion
Walla Druck, Wien
BildnachweisWerner Kmetitsch, Alexander
Haiden – Natur im Garten, Yuji Hori, Alex Seidl, Enovy, Alexander Koller, Klemen
Breitfuss, Marco Borggreve,Victoria Schaffer, Uwe Arens –Sony Classical, Rolf Kriesche,
Jun Yoshimura, CanettyClarke, Erich Reismann, Lilac,Philipp Horak, Peter Rigaud,Laurent Ziegler, Galasascha,
Shawn Northcutt, VictoriaSchaffer, alle anderen
unbenannt.
Redaktionsschluss21. 12. 2012.
Termin-, Programm- undBesetzungs änderungen
bleiben vorbehalten. Für etwaige Druckfehler
wird keine Haftung übernommen.
Tonkunstler LEBEN
ABONNEMENTS 13-14
T: +43 (0)1 586 83 83 | [email protected] | www.tonkuenstler.at
Das Programm für die Saison 13-14 ist ab April 2013
erhältlich.
Sa 16. 2. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium*
oder Mi 20. 2. 19.30 Uhr | Musikverein, Wien
FERNE WELTEN
Andrés Orozco-Estrada Dirigent
MENDELSSOHN BARTHOLDY, JANÁČEK, STRAUSS
Do 14. 3. 19.30 Uhr | Musikverein, Wien
oder So 17. 3. 16 Uhr | Musikverein, Wien
LEBENSKÜNSTLER Marc-André Hamelin KlavierYutaka Sado Dirigent
BERNSTEIN, HAMELIN, SCHOSTAKOWITSCH
So 31. 3. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium*
OSTERKONZERT Philharmonia Chor WienSunhae Im SopranKatharina Kammerloher AltAndrew Kennedy TenorFlorian Boesch BaritonMatthew Halls Dirigent
HÄNDEL
Sa 13. 4. 19.30 Uhr | Musikverein, WienMOZART! (PROGRAMM 2) Daniela Koch FlötePaul Meyer KlarinetteAndrés Orozco-Estrada Dirigent
MOZART
So 14. 4. 16 Uhr | Musikverein, WienMOZART! (PROGRAMM 1) Philipp Tutzer FagottFrançois Leleux OboeAndrés Orozco-Estrada Dirigent
MOZART
Do 18. 4. 20 Uhr | Musikverein, Wien
HUNGARO TUNE Elisabeth Kulman MezzosopranGeorg Breinschmid KontrabassBenjamin Schmid ViolineAntoni Donchev KlavierGuido Mancusi Dirigent
BREINSCHMID, KODÁLY, RAVEL,BARTÓK, DONCHEV, SERESS,LISZT, KÁLMÁN
Sa 25. 5. 18.30 Uhr | Grafenegg, Auditorium*
BILDER AUS RUSSLAND
Vadim Gluzman ViolineMichail Jurowski Dirigent
GLINKA, TSCHAIKOWSKI, MUSSORGSKIJ
* � ab Musikverein Wien € 12
Ausgabe 1/2013, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Österreichische Post AG / Sponsoring.Post, Vertragsnummer: GZ 02Z034306 S, BNPA: 3100 St. Pölten
3 Tonkünstler-Konzerte im Wiener Musikverein und in Grafeneggzum sensationellen Schnupper-Preis
€ 39 | € 54 | € 85Kat. 6 Kat. 5 Kat. 3
T: +43 (0)1 586 83 83 www.tonkuenstler.at [email protected]
SCHNUPPERABO
Wählen Sie drei aus neun Konzerten
Programmdetails finden Sie in der Heftmitte.
Kartenbüro Tonkünstler und Grafenegg
MuseumsQuartier Wien
Museumsplatz 1/e-1.5
1070 Wien
ÖSTERREICH
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€ 39 (Kat. 6) € 54 (Kat. 5) € 85 (Kat. 3)
Datum Konzert (Bitte wählen Sie 3 aus 9 Konzerten)
16. 2. Ferne Welten 18.30 Uhr Auditorium Grafenegg
20. 2. Ferne Welten 19.30 Uhr Musikverein Wien
14. 3. Lebenskünstler 19.30 Uhr Musikverein Wien
17. 3. Lebenskünstler 16 Uhr Musikverein Wien
31. 3. Osterkonzert 18.30 Uhr Auditorium Grafenegg
13. 4. Mozart! (Programm 2) 19.30 Uhr Musikverein Wien
14. 4. Mozart! (Programm 1) 16 Uhr Musikverein Wien
18. 4. Hungaro Tune 20 Uhr Musikverein Wien
25. 5. Bilder aus Russland 18.30 Uhr Auditorium Grafenegg
DUETT Ihre Freundschaftskarte für Grafenegg & Tonkünstler(gültig bis 9. 9. 2013)
DUETT-Freundschaftskarte € 54
– 10 % Ermäßigung für 2 Karten pro Konzert
– 20 % Ermäßigung für 2 Karten im Abonnement
DUETT-Freundschaftskarte Jugend (bis 26 Jahre) € 25
Geburtsdatum: …..….. …..….. …..…..…
– 50 % Ermäßigung für 1 Karte pro Konzert, € 10 je Karte im Abonnement
Ich bin bereits DUETT-Karteninhaber. Kartennummer …..…..…..….........……
EINZELKARTEN
Konzert am …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…..….. …..….. Stk. Kat. ……
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Sollte meine Wunschkategorie nicht mehr zur Verfügung stehen,
akzeptiere ich folgende Kategorien: …..…..…..…..…..…..…..…..…..…..…................
GUTSCHEINE
Gültig für alle Eigenveranstaltungen der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft und alle
Eigenveranstaltungen des Tonkünstler-Orchesters in Wien
….. Stk. à € 50 ….. Stk. à € 20 ….. Stk. à € 10
ZAHLUNGSWEISEmit Kreditkarte: Visa Diners Mastercard Amex
Karten-Nr.: … … … … … … … … … … … … … … … … Gültig bis: ….. / …..
Kartenprüfnummer: … … …
mit Erlagschein Bar/Bankomat
ZUSENDUNGStandardpost € 2 (mit DUETT gratis) Eingeschrieben € 5
ABHOLUNGKartenbüro, MQ Wien am Konzerttag im Kartenbüro Grafenegg
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DATUM UNTERSCHRIFT
Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der NÖ Tonkünstler Betriebsgesellschaft m.b.H. und derGrafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m.b.H., zur Einsicht auf www.tonkuenstler.at und www.grafenegg.comoder anzufordern unter T. +43 (0)1 586 83 83