traum und zukunft

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KONVERSATIONSKURS – UNIVALPO 2014-15 Traum und Zukunft – Mario Sandri, [email protected] Seite 1 /4 Traum und Zukunft Einführung In der Umgangssprache man spricht oft über Träumen, im Leben verfolgen die Menschen ihre Träume. Das Wort Traum weckt positive Emotionen (ansonsten sprechen wir über einen Alptraum) und es gibt viele Bedeutungen, die Definition aus dem Wörterbuch erklärt: 1. Eine geistige Aktivität, die sich während des Schlafes abspielt: es gibt visuelle Eindrücke, Empfindungen und Gedanken, die nicht logisch koordiniert sind, aber sie drücken Wünsche, Erinnerungen, unbewusste Emotionen aus. 2. Träume in der Schublade, Wünsche, wichtige Projekte zu realisieren. 3. Unrealistische Wünsche, illusorische Hoffnung und Phantasie. Nach Cenerentola (im Film von Walt Disney): “Die Träume sind Wünsche des Glücks. Im Schlaf muss man nicht denken, man drückt sich mit Aufrichtigkeit aus.” Man träumt nachts (der Schlaf ist notwending für das Leben), aber insbesondere träumt man während des Tages. Ligabue singt (im Lied „Sono sempre i sogni a dare forma al mondo“): “…Die Träume geben immer der Welt die Form, die Träume machen immer die Wirklichkeit..“. Die Träume bewegen die Leute und Völker, sie generieren Energie. Träume verbinden die Menschen und erzeugen kollektive Hoffnungen. Nach Coelho (dem weltberühmten brasilianischen Schriftsteller): „Wenn du etwas willst, das Universum sorgt dafür dass du es erreichen kannst“. Die Nachtträume Bei den Alten dienten die nächtlichen Träume oft, um die Entscheidungen zu treffen und sich die Zukunft vorzustellen. Heute analysieren Psychologen Träume, um etwas mehr über die Persönlichkeit (oder die Probleme) der Kunden zu verstehen. Nachts ruht das Gehirn und die Träume bringen Gefühle, die normalerweise unterdrückt werden. Außerdem bietet die Traumaktivität einen Blick auf Emotionen im Zusammenhang mit zukünftigen Ereignissen (z.B. Vorstellungsgespräch, Veranstaltungen, Projekte, Bedenken oder spannende Erlebnisse), die für den Träumer relevant sind.

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Traum und Zukunft – Mario Sandri, [email protected] Seite 1 /4

Traum und Zukunft

Einführung

In der Umgangssprache man spricht oft über Träumen, im Leben verfolgen die Menschen ihre Träume. Das Wort Traum weckt positive Emotionen (ansonsten sprechen wir über einen Alptraum) und es gibt viele Bedeutungen, die Definition aus dem Wörterbuch erklärt:

1. Eine geistige Aktivität, die sich während des Schlafes abspielt: es gibt visuelle Eindrücke, Empfindungen und Gedanken, die nicht logisch koordiniert sind, aber sie drücken Wünsche, Erinnerungen, unbewusste Emotionen aus.

2. Träume in der Schublade, Wünsche, wichtige Projekte zu realisieren.

3. Unrealistische Wünsche, illusorische Hoffnung und Phantasie.

Nach Cenerentola (im Film von Walt Disney): “Die Träume sind Wünsche des Glücks. Im Schlaf muss man nicht denken, man drückt sich mit Aufrichtigkeit aus.” Man träumt nachts (der Schlaf ist notwending für das Leben), aber insbesondere träumt man während des Tages.

Ligabue singt (im Lied „Sono sempre i sogni a dare forma al mondo“): “…Die Träume geben immer der Welt die Form, die Träume machen immer die Wirklichkeit..“. Die Träume bewegen die Leute und Völker, sie generieren Energie. Träume verbinden die Menschen und erzeugen kollektive Hoffnungen. Nach Coelho (dem weltberühmten brasilianischen Schriftsteller): „Wenn du etwas willst, das Universum sorgt dafür dass du es erreichen kannst“.

Die Nachtträume

Bei den Alten dienten die nächtlichen Träume oft, um die Entscheidungen zu treffen und sich die Zukunft vorzustellen. Heute analysieren Psychologen Träume, um etwas mehr über die Persönlichkeit (oder die Probleme) der Kunden zu verstehen.

Nachts ruht das Gehirn und die Träume bringen Gefühle, die normalerweise unterdrückt werden. Außerdem bietet die Traumaktivität einen Blick auf Emotionen im Zusammenhang mit zukünftigen Ereignissen (z.B. Vorstellungsgespräch, Veranstaltungen, Projekte, Bedenken oder spannende Erlebnisse), die für den Träumer relevant sind.

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Die Tagträume

Die Kraft und der Zauber der Träume sind sehr bekannt und man nutzt sie im Marketing. Das ist einfach zu sehen im Alltag. Was verkauft man? Einfach Träume! Einige Beispiele.

Was verkauft der Bergführer? Einen Traum auf den Bergen. Und die Reiseagentur? Einen Traum während einer Reise. Ein(e) Wedding-planer(in)? Die Traumhochzeit. Ein Fitnesscenter? Den Traum einer perfekten Figur. Die IKEA? Einen Traum (Traumhaus). Der Michael Haug? Den Traum der Kommunikationsfähigkeit in fremden Sprachen, nicht nur die Sprachkompetenz.

Eine Haushaltsgerätefirma? Den Traum der Familie. Im unteren Bild (aus einer Webseite einer weltberühmten Haushaltsgerätefirma) sieht man das Produkt nur in der unteren Ecke des Bildes mit der Darstellung einer glücklichen Familie.

Die Politik und die kollektiven Bewegungen benutzen die Träume, um die Leute hineinzuziehen. Manchmal siegen die Politiker einer Wahl basierend auf Ängste und Sorgen, aber die besten Politiker und die innovativen Leader haben Erfolg, denn sie ziehen die Leute in einen Traum hinein.

Es gibt viele weltberühmte Beispiele eines Traumes in der Politik oder auch in der Ökonomie. Martin Luther King war Pastor der Baptistenkirche und Leader der Bürgerrechtsbewegung gegen soziale Unterdrückung und Rassismus in den

Südstaaten der USA. Er sagte: “I have a dream ..... all men are created equal” (Ich habe einen Traum … alle Menschen sind gleich geschaffen worden). Altiero Spinelli (ein italienischer Politiker) ist der Vater des europäischen Föderalismus. Er war zur Zeit des Faschismus auf der Insel Ventotene interniert. Während des Zweiten Weltkrieges (die Europaischen Staaten waren in einem totalen Krieg

PRODUKT

TRAUM

Die Cristina? Einen Traum am Gardasee, nicht nur einen Campingplatz. Links und unten sieht man die Bilder auf der ersten Seite der Webseite des Campings.

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gegeneinander), schrieb er „Das Manifest von Ventotene“ über den Traum des föderativen Europa.

In den 1960er Jahren hatte Italien ein riesiges Wachstum (der sogenannte „Boom economico“): das war der Traum der Italiener, die von einer besseren und reichen Zukunft nach dem Zweiten Weltkrieg geträumt haben.

Die erfolgreichen Menschen haben normalerweise einen Traum verfolgt. Einige Beispiele: Joanne Rowling ist heute weltbekannt als J.K. Rowling, die Schrifttellerin von Harry Potter; sie hat in fünf Jahren das erste Buch geschrieben und es war sehr schwer, einen Verlag zu finden. Im 15. Jahrhundert skizzierte Leonardo da Vinci einen Hubschrauber (ohne das Mechanik- und Aerodynamikwissen usw.): das war die Vorstellungskraft (ein Traum).

Alan Turing (aus Großbritannien) ist vielleicht nicht weltbekannt, obwohl es In diesen Tagen im Kino einen Film gibt (The Imitation Game). Alan Turing war ein Mathematiker und Informatiker. Während des Zweiten Weltkrieges war er der Chef einer britischen Forschergruppe für die Entzifferung der Enigma, der deutschen Verschlüsselungsmaschine für den Militärnachrichtenverkehr. In den 1930er Jahren hat er die theoretische Informatik (ohne Transistoren, ohne elektronische Bauteile, ohne Rechner) entwickelt; er hatte das moderne Computer- und Programmierungswissen, das wir heute benutzen, geträumt.

Die Realisierung eines Traumes

Der Traum ist der Motor der Welt und der Menschen. Die wichtigste Frage eines Menschen ist: was ist mein Traum? Welche Träume sind wirklich gut? Wie kann ich meine Träume realisieren? Im Prinzip ist der Prozess einfach, es gibt nur drei Tätigkeiten:

1. träumen;

2. planen;

3. tun.

KOPF

HERZ BAUCH

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Ich stelle kurz die Vision des Menschen vor, die wahrscheinlich vom Sufismus (eine islamische Mystik) aus Asien mündlich überliefert wurde, um eine Möglichkeit der Realisierung der Träume vorzustellen.

In jedem Mensch gibt es drei psychologische Kernpunkte (das obere Bild):

• der Kopf, um zu denken;

• das Herz, um die Emotionen zu fühlen;

• der Bauch, um zu tun.

Jeder Kernpunkt ist wichtig, eine entwickelte Persönlichkeit benutzt sie theoretisch mit einem perfekten Gleichgewicht. Normalerweise benutzt jeder Mensch am liebsten nur einen Kernpunkt.

Wie kann man die wichtigen Träume identifizieren? Wie kann man träumen?

Das Herz kann die Emotionen fühlen aber der Kopf (mit dem Gedanken) stört den Prozess. Das Herz kann die Dinge, die der Kopf nicht begreift, ahnen. Man muss den Kopf zum Schlafen bringen (was während der Nacht passiert), damit das Herz sich besser mit den wichtigen Träumen befasst. Es gibt viele Techniken (um zu träumen) und Beispiele (nach ihrer eigenen Kultur und Religion):

• Entspannung und Visualisierung der Zukunft;

• Selbsthören;

• Auto- oder Außeninduzierte Hypnose;

• Fasten und Gebet;

• buddhistische Meditation;

• usw.

Wenn der Traum (d.h. das Ziel) klar ist und eine wirkliche Entscheidung über die Zukunft getroffen wird, sind die andere Schritte einfacher. Im Menschenleben passieren die schwereren Probleme, wenn das Ziel nicht klar ist.

Planen

Ein riesiges Projekt sollte in kleinere und einfache Schritte geteilt werden.

Tun

Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt (Lao Tzu): der erste Schritt ist sehr wichtig und am schwierigsten.

Was fehlt noch?

Während des Lebens braucht man immer Geduld, Bewusstsein, Beharrlichkeit, Mut, Motivation, Phantasie usw. um die Träume zu realisieren.