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Der Unfallchirurg Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach HWS-Beschleunigungstrauma Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber potenziell gefährlichen Begleitverletzung Traumatic dissection of the carotid interna artery following whiplash injury : Diagnostic and therapy of an often overlooked but potential threatening additional vascular lesion. --Manuscript Draft-- Manuscript Number: DEUN-D-10-00051R3 Full Title: Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach HWS- Beschleunigungstrauma Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber potenziell gefährlichen Begleitverletzung Traumatic dissection of the carotid interna artery following whiplash injury : Diagnostic and therapy of an often overlooked but potential threatening additional vascular lesion. Article Type: Kasuistik Keywords: Traumatische Gefäßdissektion; supraaortale Gefäße; Arteria carotis interna; HWS Beschleunigungstrauma Traumatic vessel dissection; supraaortal arteries; carotid interna artery; whiplash injury; blunt neck injury Corresponding Author: Matthias Lenz, Dr. med. , GERMANY Corresponding Author Secondary Information: Corresponding Author's Institution: Corresponding Author's Secondary Institution: First Author: Matthias Lenz, Dr. med. First Author Secondary Information: All Authors: Matthias Lenz, Dr. med. Julia Bula-Sternberg Philipp Bula Tobias Koch Felix Bonnaire All Authors Secondary Information: Abstract: Zusammenfassung Wir berichten über den Fall eines 33-jährigen Mannes, der uns über den Notarztdienst in der Rettungsstelle unseres Klinikums vorgestellt wurde, nachdem er im Rahmen eines Verkehrsunfalls ein Hochrasanztrauma erlitten hatte. Neben einer Scaphoidfraktur bestand initial keine weitere neurologische Ausfallssymptomatik. Nach mehreren Stunden symptomfreien Intervalls entwickelte der Patient eine Dysarthrie als Akutmanifestation einer lokalen zerebralen Ischämie aufgrund einer traumatischen Dissektion der A. carotis interna rechts. Unter der eingeleiteten PTT wirksamen Therapie mit unfraktioniertem Heparin kam es zu einer raschen kompletten Remission der neurologischen Symptome. Im Verlauf kam es zur Ausbildung eines Dissektionsaneurysmas. Der Patient blieb bislang unter der antikoagulativen Behandlung mit Phenprocoumon beschwerdefrei. Wir möchten diesen Artikel nutzen, um neben der Darstellung dieses interessanten Falles das Diagnostik- und Therapieregime im Falle einer auftretenden Dissektion eines supraaortalen Gefäß zu beleuchten, um dieser seltenen aber potenziell gefährlichen Komplikation rasch und suffizient begegnen zu können. Powered by Editorial Manager® and Preprint Manager® from Aries Systems Corporation

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Page 1: Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach ... · carotis interna nach HWS-Beschleunigungstrauma Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber potenziell gefährlichen

Der Unfallchirurg

Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach HWS-BeschleunigungstraumaDiagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber potenziell gefährlichen

Begleitverletzung Traumatic dissection of the carotid interna artery following whiplashinjury : Diagnostic and therapy of an often overlooked but potential threatening

additional vascular lesion.--Manuscript Draft--

Manuscript Number: DEUN-D-10-00051R3

Full Title: Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach HWS-Beschleunigungstrauma Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aberpotenziell gefährlichen Begleitverletzung Traumatic dissection of the carotid internaartery following whiplash injury : Diagnostic and therapy of an often overlooked butpotential threatening additional vascular lesion.

Article Type: Kasuistik

Keywords: Traumatische Gefäßdissektion; supraaortale Gefäße; Arteria carotis interna; HWSBeschleunigungstrauma

Traumatic vessel dissection; supraaortal arteries; carotid interna artery; whiplashinjury; blunt neck injury

Corresponding Author: Matthias Lenz, Dr. med.

, GERMANY

Corresponding Author SecondaryInformation:

Corresponding Author's Institution:

Corresponding Author's SecondaryInstitution:

First Author: Matthias Lenz, Dr. med.

First Author Secondary Information:

All Authors: Matthias Lenz, Dr. med.

Julia Bula-Sternberg

Philipp Bula

Tobias Koch

Felix Bonnaire

All Authors Secondary Information:

Abstract: ZusammenfassungWir berichten über den Fall eines 33-jährigen Mannes, der uns über den Notarztdienstin der Rettungsstelle unseres Klinikums vorgestellt wurde, nachdem er im Rahmeneines Verkehrsunfalls ein Hochrasanztrauma erlitten hatte. Neben einerScaphoidfraktur bestand initial keine weitere neurologische Ausfallssymptomatik. Nachmehreren Stunden symptomfreien Intervalls entwickelte der Patient eine Dysarthrie alsAkutmanifestation einer lokalen zerebralen Ischämie aufgrund einer traumatischenDissektion der A. carotis interna rechts. Unter der eingeleiteten PTT wirksamenTherapie mit unfraktioniertem Heparin kam es zu einer raschen kompletten Remissionder neurologischen Symptome. Im Verlauf kam es zur Ausbildung einesDissektionsaneurysmas. Der Patient blieb bislang unter der antikoagulativenBehandlung mit Phenprocoumon beschwerdefrei.Wir möchten diesen Artikel nutzen, um neben der Darstellung dieses interessantenFalles das Diagnostik- und Therapieregime im Falle einer auftretenden Dissektioneines supraaortalen Gefäß zu beleuchten, um dieser seltenen aber potenziellgefährlichen Komplikation rasch und suffizient begegnen zu können.

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Page 2: Traumatische Dissektion der Arteria carotis interna nach ... · carotis interna nach HWS-Beschleunigungstrauma Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber potenziell gefährlichen

AbstractWe report on the case of a 33-year-old male patient, who was brought to theemergency room of our hospital after suffering a high energy trauma due to anautomobile accident. Beside of a scaphoid fracture there were no signs of anyneurological deficits. After several hours without any clinical symptoms the patientdeveloped a dysarthria as the first manifestation of local cerebral ischemia based on atraumatic dissection of the carotid interna artery. Under systemic high-dose heparintherapy a fast and complete remission of all neurological disorders could be achieved.In the course of time it came on to the development of a dissection aneurysm.Temporary anticoagulation with Phenprocomoun was started in the meantime and untilnow no further complications did appear.Beside of presenting this absorbing case this article shall highlight the regime ofdiagnostic and therapy in case of a traumatic dissection of supraaortal arteries to riseto this rare but potential dangerous complication rapidly and sufficiently.

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M. Lenz1, J. Bula-Sternberg4, T. Koch2, P. Bula2, F. Bonnaire2

1Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,

Weißeritztal-Kliniken GmbH, 01705 Freital 2Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Orthopädische Chirurgie,

Weißeritztal-Kliniken GmbH, 01705 Freital 3Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie,

Städtisches Klinikum Dresden-Friedrichstadt, 01067 Dresden

4Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik,

Universitätslinikum Carl Gustav Carus Dresden, 01307 Dresden

Traumatische Dissektion der Arteria

carotis interna nach HWS-

Beschleunigungstrauma

Diagnostik und Therapie einer häufig übersehenen aber

potenziell gefährlichen Begleitverletzung

Traumatic dissection of the carotid interna artery following

whiplash injury : Diagnostic and therapy of an often overlooked

but potential threatening additional vascular lesion.

Zusammenfassung

Wir berichten über den Fall eines 33-jährigen Mannes, der uns über den Notarztdienst

in der Rettungsstelle unseres Klinikums vorgestellt wurde, nachdem er im Rahmen

eines Verkehrsunfalls ein Hochrasanztrauma erlitten hatte. Neben einer

Scaphoidfraktur bestand initial keine weitere neurologische Ausfallssymptomatik. Nach

mehreren Stunden symptomfreien Intervalls entwickelte der Patient eine Dysarthrie als

Akutmanifestation einer lokalen zerebralen Ischämie aufgrund einer traumatischen

Dissektion der A. carotis interna rechts. Unter der eingeleiteten PTT wirksamen

Therapie mit unfraktioniertem Heparin kam es zu einer raschen kompletten Remission

der neurologischen Symptome. Im Verlauf kam es zur Ausbildung eines

Dissektionsaneurysmas. Der Patient blieb bislang unter der antikoagulativen

Behandlung mit Phenprocoumon beschwerdefrei.

Wir möchten diesen Artikel nutzen, um neben der Darstellung dieses interessanten

Falles das Diagnostik- und Therapieregime im Falle einer auftretenden Dissektion

eines supraaortalen Gefäß zu beleuchten, um dieser seltenen aber potenziell

gefährlichen Komplikation rasch und suffizient begegnen zu können.

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Traumatische Gefäßdissektion, supraaortale Gefäße, Arteria carotis interna, HWS

Beschleunigungstrauma,

Abstract

We report on the case of a 33-year-old male patient, who was brought to our

emergency room of our hospital after suffering a high energy trauma due to an

automobile accident. Beside of a scaphoid fracture there were no signs of any

neurological deficits. After several hours without clinical symptoms the patient

developed a dysarthria as the first manifestation of local cerebral ischemia based on a

traumatic dissection of the carotid interna artery. Under systemic high-dose heparin

therapy a fast and complete remission of all neurological disorders could be achieved.

In the course of time it came on to the development of a dissection aneurysm.

Temporary anticoagulation with Phenprocomoun was started in the meantime and until

now no further complications did appear.

Beside of presenting this absorbing case this article shall highlight the regime of

diagnostic and therapy in case of a traumatic dissection of supraaortal arteries to rise

to this rare but potential dangerous complication rapid and sufficient.

Keywords

Traumatic vessel dissection, supraaortal arteries, carotid interna artery, whiplash injury,

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65

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Einleitung

Die Dissektion der Arteria carotis interna ist eine schwerwiegende Komplikation, die bei

über 1% aller stumpfen Halstraumata auftritt und initial häufig unbemerkt bleibt [29, 37].

Das Risiko für thrombembolische, ischämische intrazerebrale Läsionen mit den

entsprechenden neurologischen Ausfällen ist hoch. Mehr als die Hälfte der Patienten

erleiden bei ausbleibender Therapie im Verlauf verzögerte Hirninfarkte oder eine

transitorische ischämische Attacke (TIA), davon über 80% innerhalb der ersten Woche

nach Auftreten der Lokalsymptome [4, 50]. In Anbetracht dieser Zahlen und der häufig

jungen Patienten mit dem Risiko schwerer Langzeitmorbidität und sogar Mortalität

durch Dissektionen der Zervikalarterien ergibt sich zum einen eine besondere

sozialmedizinische Bedeutung dieser Verletzungsfolge, zum anderen bestehen aber

auch sehr gute Möglichkeiten einer Frühdiagnose im oligosymptomatischen Stadium

mit wahrscheinlich guten Präventionsmöglichkeiten, deren Optimierung allerdings

bisher nicht evidenzbasiert ist.

Anamnese und klinischer Befund

Es handelt sich um einen 33 jährigen Mann, der mit seinem PKW auf der Autobahn

einen Verkehrsunfall im Sinne eines Hochrasanztraumas erlitt, indem er im Rahmen

eines Ausweichmanövers mit der Leitplanke kollidierte. Anamnestisch bestand initial

eine fragliche kurzzeitige Bewußtlosigkeit bei retrograder Amnesie für einen Zeitraum

von wenigen Minuten. Er zog sich oberflächliche Schnittverletzungen am rechten

Unterarm und Ellenbogen zu und klagte über Schmerzen im linken Handgelenk. Der

Mann beschrieb auf der Fahrt ins Klinikum ein kurzzeitiges, wenige Sekunden

währendes Flimmersehen des rechten Auges. Keine Vorerkrankungen, keine

Alkoholeinnahme, keine Medikamente.

Bei Ankunft in der Zentralen Notaufnahme unseres Hauses war der Patient wach,

ansprechbar und voll orientiert (GCS 15 Punkte). Die Pupillen zeigten sich bei der

ersten ärztlichen Untersuchhung isokor und mittelweit mit konsensueller, prompter

Lichtreaktion bei unbeeinträchtigtem Sehvermögen. Sichtbare Traumafolgen an Kopf

und Hals waren nicht zu erkennen. Desweiteren bestanden keine neurologischen

Ausfälle und der Bodycheck im Schockraum ergab keine Hinweise für eine wesentliche

Verletzung des Achsenskeletts. Lediglich im Bereich des linken Handgelenkes

bestanden Schmerzen und eine geringe Weichteilschwellung radialseitig sowie über

der Tabatiere.

Die Mehrschicht-Computertomographie (MSCT) erbrachte keine weiteren

Verletzungsfolgen. In den Röntgenuntersuchungen des linken Handgelenkes zeigte

sich eine Fraktur des Processus styloideus radii und Fraktur des Os scaphoideum.

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Nach abgeschlossener Schockraumdiagnostik wurde der Patient zur weiteren

Überwachung stationär aufgenommen.

Therapie und Verlauf

Etwa 5 Stunden nach dem Unfall beklagte der Patient Sprachstörungen durch eine

„schwere Zunge“. Es fiel eine Pupillendifferenz links größer rechts auf. Ansonsten

bestanden keine weiteren neurologischen Ausfälle bei zunächst erhaltener mimischer

Funktion. Die daraufhin durchgeführte Craniale Computertomographie (CCT) -

Kontrolle ergab weiterhin keinen pathologischen Befund. Im Rahmen einer

konsiliarischen HNO-ärztlichen Untersuchung wurden keine pathologischen Befunde

oropharyngeal und laryngeal festgestellt. Zwischenzeitlich kam es zur Progredienz der

Dysarthrie. Es traten eine Mundheberschwäche und Hypästhesien der linken Wange

hinzu. In der hierauf veranlassten Magnetresinanztomografie des Schädels zeigten

sich rechtsseitig mehrere punktförmige, ischämietypische Läsionen hochparietal im

Mediastromgebiet (siehe Abbildung 1). Die unmittelbar nachgeschaltete MR-

Angiografie der Halsgefäße zeigte eine hochgradige Lumenminderung der Arteria

carotis interna kranial der Bifurkation beginnend mit nachgeschaltetem kompletten

Verschluss (siehe Abbildung 2) und retrograder Auffüllung im Siphonbereich über den

Circulus Willisii.

Gefäßchirurgischerseits wurde aufgrund der manifesten Herdbefunde keine Indikation

zur Akutintervention gestellt. Es erfolgte die Verlegung auf die operative Wachstation

und die Einletung einer antithrombotischen Behandlung mit unfraktioniertem Heparin in

PTT-wirksamer Dosierung. Hierunter kam es zu einer raschen und kompletten

Remission der neurologischen Symptome kam. In der Folge wurde mittels eines CT

der Hand die Verdachtsdiagnose einer Scaphoidfraktur links bestätigt. Die

Osteosynthese und der postoperative Verlauf waren komplikationslos. Abschließend

wurde die Antikoagulation mit Phenprocoumon unter einem Ziel INR von 2,5-3

begonnen. Der Patient konnte bei Wohlbefinden und neurologisch unauffällig entlassen

werden. Eine MR-Angiografie nach drei Monaten zeigte die vollständige Rekanalisation

der A. carotis interna mit einer noch verbliebenen diskreten Lumeneinengung. Drei

Zentimeter oberhalb der Carotisbifurkation war es zur Ausbildung eines 12 x 8 mm

großen Dissektionsaneurysmas gekommen (siehe Abbildung 3). Neurologische

Ausfallserscheinungen ließen sich nach wie vor nicht nachweisen.

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Diskussion

Die Dissektion der Arteria carotis interna (ACI) ist eine der häufigsten Ursachen für

eine intrazerebrale Ischämie beim jungen Patienten. Nahezu 2% aller ischämischen

Strokes sind auf eine Dissektion der ACI oder der Arteria vertebralis (AV)

zurückzuführen. In der Altersgruppe < 45 Jahre sind sogar bis zu 20% auf eine

Dissektion der extrakraniellen, hirnversorgenden Gefäße zurückzuführen [21, 37].

Diese Gefäßläsionen treten meist spontan auf [41, 42]. Die jährliche Inzidenz wird in

der Literatur mit 2,5-3/100000 angegeben [21, 22]. Die ACI ist insgesamt doppelt so

häufig betroffen wie die A. vertebralis. Dabei können Symptome wie Kopf- oder

Nackenschmerz (80%), Zeichen einer zerebralen Ischämie (56%), ein Horner Syndrom

(25%), Tinitus oder Amaurosis fugax auftreten [24, 30, 40]. Eine traumatische

Dissektion tritt bei etwa 1% aller Fälle mit stumpfem Halstrauma auf und wird meist

initial nicht bemerkt [37, 50]. Es wurde von einer Vielzahl von Verletzungsarten

berichtet, welche zu einer arteriellen Dissektion im Halsbereich führten. Eine der

häufigsten ist das HWS-Beschleunigungstrauma z.B. im Rahmen eines

Verkehrsunfalls [8] oder Sportflugs [35]. Seltenere Unfallmechanismen wurden

beispielsweise mit Halstraumata während eines Triathlon [46], im Rahmen einer

Strangulationsverletzung [12, 27], nach Fussballspiel [48] oder iatrogen durch

progredientes Wandhämatom nach der Platzierung eines Stents und anderer

endovaskulärer Kathetermanöver [39] beschrieben. Auf die Gefahren der

chiropraktischen Behandlung der Halswirbelsäule wird in der Literatur ebenfalls

hingewiesen [17].

Pathophysiologisch werden verschiedene Mechanismen der Gefäßwandschädigung

diskutiert [42]. Zugrunde liegende Pathomechanismen sind Ziehen und Dehnen des

Gefäßes oder die Kompression der ACI zwischen Unterkiefer und Halswirbelsäule

durch eine Hyperflexion des Nackens [23]. Kommt es zu einer subintimalen Dissektion,

bildet sich ein intramurales Hämatom mit Schädigung des Endothels, was wiederum

eine Aktivierung der Gerinnungskaskade bedingt. Eine Thrombusformation und

Thrombembolien führen zu Ischämien in Gehirn oder Sehapparat. Ein solcher Vorgang

wäre im vorliegenden klinischen Fall mit passagerem Flimmersehen und schließlich

zerebraler Ischämie denkbar. Tritt das Gefäßwandhämatom zwischen Intima und

Media auf, kann sich die Wand derart expandieren, dass eine hämodynamisch

wirksame Stenose resultiert. Subadventitiale Dissektionen führen hierbei eher zur

Aneurysma- oder Pseudoaneurysmabildung mit lokal raumfordernder Charakteristik.

Bei einer intrakraniell lokalisierten Dissektion kann auch eine Subarachnoidalblutung

resultieren. [10, 22, 41]

Für die Entstehung des Gefäßwandhämatoms und schließlich der Dissektion nach

mildem Trauma werden prädisponierende Faktoren wie erbliche

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Bindegewebsschwäche, fibromuskuläre Dysplasie, Alpha-1-Antitrypsinmangel etc.

angeführt [22].

Aus Gründen der Verfügbarkeit stellt die farbduplexsonographische Initialdiagnostik die

am weitesten und schnellsten angewandte, gefäßdiagnostische Methode in der

ärztlichen Praxis dar, die sowohl intramurale als auch intraluminale wegweisende

Befunde liefern kann [1, 47]. Insgesamt kann in etwa 90% der Fälle die Diagnose

mittels Ultraschalldiagnostik sicher gestellt oder zumindest hochwahrscheinlich

gemacht werden [6, 9, 31]. Bei Dissektionen der A. carotis interna, die nur lokale

klinische Manifestationen aufweisen, sind die Sensitivität und Spezifität der

Sonographie allerdings wesentlich geringer [29]. Die initiale Duplexsonographie kann

dann in bis zu 31% der Fälle einen Normalbefund ergeben [2]. Als alleiniges

diagnostisches Verfahren ist die Farbduplexsonographie also nur in den wenigen

Fällen geeignet, in denen die sonographischen Befunde eine direkte morphologische

Abbildung des Dissekates zulassen. Ist die Diagnose erst einmal gesichert und ggf.

auch mit anderen Verfahren bestätigt, kann die Ultraschalldiagnostik als verlässliches

Verlaufsdiagnostikum benutzt werden, um z. B. die Rekanalisation oder extra- und

intrakranielle hämodynamische Effekte zu dokumentieren und zu verfolgen [45]. Das

aussagekräftigste bildgebende Verfahren ist aktuell die Kernspintomographie mit 1,5

oder 3,0 Tesla Feldstärke in Hochfeldtechnik, mit einer Kombination aus

kontrastmittelgestützter MR-Angiographie und Schnittbilddiagnostik des Halses. Die

klassischen angiographischen pathognomonischen Befunde sind sämtlich auch in der

nichtinvasiven MR-Angiographie gut darzustellen [44]. Als beweisend gilt der Nachweis

des intramuralen Hämatoms in der Schnittbilddiagnostik des Halses [3]. Um den

diagnostisch relevanten Schichtungsbereich einzugrenzen, sollte die angiographische

Diagnostik zuerst erfolgen (ohne KM-Applikation). Hochauflösende, T1-gewichtete

Aufnahmen mit Unterdrückung des Fettsignals ergeben den besten Kontrast zwischen

dem intramuralen Hämatom und seiner unmittelbaren Umgebung. Das Hämatom stellt

sich ab dem 2. bis 4. Tag als hyperintense Sichel innerhalb der Gefäßwand dar und

lässt sich für die Dauer mehrerer Wochen nachweisen. Wenn die native

Kernspindiagnostik keinen wegweisenden Befund erbringt, sollte eine MR-

Angiographie mit Kontrastmittel durchgeführt werden [34]. Eine intraarterielle Katheter-

Angiographie kann in Einzelfällen bei unklarer Befundlage erforderlich sein [38]. Die

kontrastmittelgestützte CT-Angiographie wird als Standardmethode nicht mehr

empfohlen (AWMF). Sie hat ihren Stellenwert lediglich im Rahmen des MSCT-

Polytrauma-Scans der Schockraumdiagnostik, wo sie regelhaft in das

Untersuchungsprotokoll integriert ist [20, 43]. Dies war auch im vorliegenden Fall

geschehen. Es muss allerdings kritisch angemerkt werden, dass die ACI-Dissektion im

akuten Setting zunächst nicht auffiel. Unmittelbar nach Diagnosesicherung mittels MR-

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Angiographie wurden retrospektiv und gemeinsam mit dem Radiologen die Befunde

des initialen Polytrauma-Scans hinsichtlich Veränderungen der extrakraniellen

hirnversorgenden Gefäße nochmals überprüft. Es muss konstatiert werden, dass sich

die beschriebene ACI-Dissektion bereits mit dem MSCT darstellen ließen. Trotz

suffizienter und schneller Diagnostik entstand somit eine zeitliche Lücke bis zum

Therapiebeginn, welche zwar ohne Konsequenzen für das Outcome des Patienten

blieb, jedoch hätte vermieden oder zumindest verkleinert werden können.

Zur Verlaufsbeurteilung des Rekanalisationsprozesses ist die Farbduplexsonographie

zwar auch heute noch der Goldstandard. Die MR-Angiographie ist jedoch auch hierfür

die aktuell am besten geeignete Methode [14].

Die Therapie der traumatischen supraaortalen Gefäßdissektionen ist die gleiche wie

die der spontanen und richtet sich nach den entsprechenden Leitlinien der Deutschen

Gesellschaft für Neurologie (AWMF). Die evidenzbasierten Empfehlungen der

Akuttherapie sind in Tabelle 1 dargestellt. Im Akutstadium wird darüber hinaus im

Allgemeinen eine Antikoagulation des Patienten als Therapie der Wahl empfohlen,

obwohl es hierfür keine Evidenz durch randomisierte Studien gibt [13, 23, 25]. Für eine

Antikoagulation sprechen unter anderem die starke thromboembolische Aktivität der

Zervikalarteriendissektion [15], der arterioarteriell embolische Mechanismus der

drohenden Hirninfarkte, die zusätzliche Gefahr einer Embolie durch die Bildung eines

Appositionsthrombus [7] und tierexperimentelle Hinweise auf eine zusätzliche,

antiinflammatorische und neuroprotektive Wirkung unfraktionierten Heparins im

Schlaganfallmodell [11]. Dem gegenüber stehen allerdings gut dokumentierte

Einzelbeobachtungen, wonach sich unter der Antikoagulation mit Heparin der floride

thrombotische Verschlussprozess der dissezierten Arterie verstärken kann [32].

Da es sich pathophysiologisch in der überwiegenden Zahl der Fälle um

Thrombembolien als kausale Entität handelt, stellt nach Ausschluss von

Kontraindikationen die konservative Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern

oder Antikoagulanzien den aktuellen Goldstandart in der Behandlung der Dissektion

der ACI-Dissektion dar [13, 24, 26, 36]. Ein Vorteil von Antikoagulanzien über

Aggregationshemmern bzw. vice versa konnte bisher nicht eindeutig nachgewiesen

werden [19, 25]. Gefäßchirurgische Therapieoptionen sind Fällen akuter

Komplettverschlüsse ohne manifeste, ischämische, intrakranielle Läsionen

vorbehalten. Sie treten auf Grund des außerordentlich hohen Risikos intraoperativer

Komplikationen in den Hintergrund [28]. In einigen aktuellen Veröffentlichungen wird

die endovaskuläre Versorgung (Angioplastie, Stent-Implantation) als die zukünftig

dominierende Therapieoption angesehen [16, 18, 33]. Dies wird jedoch vor dem

Hintergrund der vergleichsweise spärlichen Datenlage und den bestehenden Risiken

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kontrovers diskutiert [37]. Innerhalb von 3 bis 6 Monaten kommt es bei 90% der

Patienten zu einer Auflösung der Stenose und bei etwa 50% zur einer Rekanalisation

des Verschlusses [5, 10, 21]. Resultierende Dissektionsaneurysmen sind im weiteren

follow-up in 5-40% der Fälle nicht mehr nachweisbar, bei 15-30% verkleinert und in 50-

65%der Patienten unverändert. Eine Vergrößerung tritt selten auf. Bei den insgesamt

häufig auftretenden Dissektionsaneurysmen besteht nur ein geringes Risiko für

klinische Komplikationen, was vor einer geplanten Intervention beachtet werden sollte

[5, 24, 41, 49].

Fazit für die Praxis

Die Dissektion der Arteria carotis interna ist eine schwerwiegende Komplikation, die bei

etwa 1% aller stumpfen Halstraumata auftritt und initial häufig unbemerkt bleibt. Das

Risiko für thrombembolische, ischämische intrazerebrale Läsionen mit den

entsprechenden neurologischen Ausfällen ist hoch. Die weit verbreiteten nichtinvasiven

bildgebenden Verfahren im Rahmen der neurovaskulären Diagnostik wie CT- oder MR-

Angiografie haben in der Vergangenheit entscheidend dazu beigetragen, die Häufigkeit

einer Dissektion der supraaortalen Gefäße nach stumpfen Halstraumata aufzuzeigen.

Daraus resultiert die dringende Notwenigkeit einer raschen zielführenden Diagnostik

hinsichtlich dieser Gefäßläsionen nach entsprechenden Verletzungsmustern und bei

Vorliegen der typischen klinischen Zeichen, um adäquate Therapiemaßnahmen

frühzeitig einleiten zu können. Nicht zuletzt sollte bei einem CT-Polytrauma-Scan

Augenmerk auf die extrakraniellen, hirnversorgenden Arterien gelegt werden. Eine

ausführliche Nachbefundung der radiologischen Befunde innerhalb der ersten Stunde

nach deren Aufnahme oder zumindest sofort nach dem Auftreten neurologischer

Befunde ist unerlässlich um Verzögerungen der Diagnostik zu vermeiden. Die

vorliegende unterstreicht damit die Bedeutung der Kooperation zwischen Radiologen

und Unfallchirurgen vor allem im Rahmen der Polytrauma-Diagnostik. Die konsequente

Anwendung und Umsetzung diagnostischer Standards gemäß vorliegender Leitlinien

ist von essentieller Bedeutung.

Die konservative Therapie mit Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregations-

hemmern ist der klinische Standard. Die Prognose ist bei rascher Diagnosestellung

und Einleitung der entsprechenden Therapiemaßnahmen gut

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Abbildungen und Tabellen

Tabelle 1: Empfehlungen zur Akuttherapie von Dissektionen hirnversorgender supraaortaler Arterien nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie

Die systemische oder lokale Lysetherapie ist bei Patienten mit zerebraler Ischämie infolge einer Dissektion prinzipiell möglich

Eine induzierte Hypertension unter Intensivüberwachung kann als vorübergehende Maßnahme über Tage bis maximal Wochen sinnvoll sein, wenn schwere zerebrale hämodynamische Störungen ohne embolische Verschlüsse vorliegen

Eine endovaskuläre Behandlung zur Verbesserung des zerebralen Perfusionsdruckes in der Perakutphase ist nur in seltenen Einzelfällen gerechtfertigt

Grundsätzlich sollen alle Dissektionspatienten wie akute Schlaganfallpatienten als Notfall

behandelt werden

Abbildung 1: MRT Kopf mit Nachweis kleiner frischer Ischämieherde cortical hochparietal rechts

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Abbildung 2: MRT Angio mit 3D Rekonstruktion. Zur Darstellung kommt rechtsseitig die Lumenminderung der ACI kranial der Carotisbifurkation mit nachgeschaltetem vollständigen Verschluss.

Abbildung 3: MRT Angio mit 3D Rekonstruktion. Kontrolle nach 4 Monaten: Vollständige Rekanalisation der ACI rechts und Ausbildung eines Dissektionsaneurysmas () 3 cm kranial der Carotisbifurkation

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Interessenkonflikt:

Der Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Korrespondenzautor:

Dr. med. Matthias Lenz

Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Weißeritztal-Kliniken GmbH

Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität Dresden

Bürgerstraße 7, 01705 Freital

Tel: 0049-351-646-7521

Fax: 0049-351-646-6333

Email: [email protected]

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