ueber das vestium oder sirium

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V. Ueber dna VeJtium oder Sirium; von NFARADAY, Clictn. Geh. in der Roy. Iiilt. in Land. 9 Vor eitiiSci1 Monaton, Lgt 21r. Faradny, by in dcn Annnleo tie Chimie nacli eiiicm Bricfe ,111s Wicn, Racliriclit von cinem neuen Metall, Sirium Scnannt, gcscbeii worden, das in dem Nickclcrze von Schlad- niiiig inSteyerniark vorkornnieii Ibll, rnit vielem Ar- I'enik und Nickcl, und niit etwas Kobalt und Eifen verbunden. Der Sclirciber dcr Nacliricht liabc aber ~vahrl'clicinliclidas WiclitigIic , bemerkt Hr. Gay LnfTac, iibergangcn, denn nacli dcm, was er angebc, wcrde man eher, als an dss neue iVeiall, an einen Mifigriff dcs Cliemikers elaiilcn , der e3 iibcrbl~cn zii Iiaben l'clieine, daL Nickcl ans fibcrl'cliiiKg bu- ren Auflofungen diircli Scli\Vcfcl -YV-~fTerfioff3as gar niclit , QUB neutralen aber tlieilweiL niedergel'chla- gen w i d , und dalier das Sirinni viclleiclit nur ein kllr unreiner Nickel ley. ,, Sir €I 11 mp h r y D a v y , fiilirt Herr Faraday *) Nach dern Journ. of the Roy. I@. Vol. 6. No.11. 1818.

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Page 1: Ueber das Vestium oder Sirium

V. Ueber dna VeJtium oder Sirium;

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NFARADAY, Clictn. Geh. i n der Roy. Iiilt. in Land. 9

V o r eitiiSci1 Monaton, Lgt 21r. Faradny, by in dcn Annnleo tie Chimie nacli eiiicm Bricfe ,111s Wicn , Racliriclit von cinem neuen Metall, Sirium Scnannt, gcscbeii worden, das in dem Nickclcrze von Schlad- niiiig inSteyerniark vorkornnieii Ibll, rnit vielem Ar- I'enik und Nickcl, und niit etwas Kobalt und Eifen verbunden. Der Sclirciber dcr Nacliricht liabc aber ~vahrl'clicinlicli das WiclitigIic , bemerkt Hr. Gay LnfTac, iibergangcn, denn nacli dcm, w a s er angebc, wcrde man eher, als an dss neue iVeiall, an einen Mifigriff dcs Cliemikers elaiilcn , der e3 iibcrbl~cn zii Iiaben l'clieine, daL Nickcl ans fibcrl'cliiiKg bu- ren Auflofungen diircli Scli\Vcfcl -YV-~fTerfioff3as gar niclit , QUB neutralen aber tlieilweiL niedergel'chla- gen w i d , und dalier das Sirinni viclleiclit nur ein kllr unreiner Nickel ley.

,, Sir €I 11 mp h r y D a v y , fiilirt Herr Faraday

* ) Nach dern Journ. of the Roy. I@. Vol. 6. No.11. 1818.

Page 2: Ueber das Vestium oder Sirium

fort, erhielt etwns von diefern Metall durcli Herrn Ton Velt in Gratz, nnd fc'cbickte cinige kleine Stiick- cheii an Hcrrii Hatchett in einem Briefe, i n wcl- &em er Linen Unglauben an der Wirkliclikeit dm llelien Metalls Suf'serte. Herr H. gab mir davon ein Biigelchen , das ;% Gran ~ Y O S , zum UntcrfiicIien. Es \yap I'prodo , voii unregelniltfsigem, aber doc11 kr).fiallinil'cliern Brnch , uiid voii einer r6thlicli- grauen Farbe, die der des Wismuths nalie kam.

Das Kii~elchen Wurde in verdiinnte Salpeterlhu- YC gclegt und erliitzt; die Srure griK dall'elbe mul'sig lkliiiell an , unter Entbindung von Salpetergas, und ich crliielt eine @diclie Anfloliing , dercn F a h e ziim Tlieil von Salpeter~as herriihrte, und ein 1111- anflosliches fchwarzcs Pnlver. Als das Kiiselclicii ctwa zur Hiilfte aufgeliifi war, wurde die helle Aufl6- lung abgegoll'en und ziir Trockne abgeraucht. Sie gab ein gelblich- griines Sah , welches e k e hellgru- ne Anflofung lieferte, nus der, als icli fie auf einer Glasplatte mit falpeterf'aurem Baryt priifte, fchwefel- raiirer Baryt fich nbfchied. Ammoniak im Ueber- [chufs 211 dern Hiickfiande gefetzt, fdlte Eilenoxyd, lind gab eine helle , blaue AuflGfung nach dcm Fil- triren. Das Eifen 16fie ich i n Salzftiure amf, uiid IcIdug es durcli b l a h r e s Kali aus ihr wieder iiie- der. Zum Vergleichen mit dern Verhalten der am- moniakalifchen Aufliifung bereitete ich ausdriick- lich aus Nickel, Salpeterl'h-e und Ammoniak, ei- ne Auflijfiing, L U I ~ priifte nuii beide mit blauf'awrm

Annil. d.PhlGk. 1.61. St. I . J. 1819 St.5. F

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c 82 I Jidi ; fie gaben einen weilsen Niederl'chlag , und alr fie donn ziw Trockne abgedampft , der R i i c k f i d ilni das falpeterfaure Ammoniak 11. f. w. abzutrei- ben , erhitzt, nnd nun in Salzfgiire wieder aufse- 16fi wnrde, p b e n fie bcide eine griine AufliXiing, welclle diircli blaidaures Kali weirs gcfdlt wurde.

ScLwefcl , Eiren nnd Nickel h i d durch diefc Verfiiclie oflenbar nachgewiefen.

Das Ucbrige des Kiigelchens iind rlas rcllmnrze P d v e r wiirde nun der Eiiiwirkung von Ktinigswaf- Ikr aussefetzt und bald a1ifgclijfi; die Aiiflijliing 1:dii hell gelblich - anin mi9 , iind gab nacli dcm Abdam- pfen ein griines Salz , welches beim Wicderaufliifen in Wall'er ein fcliweres , wcirses , flockigcs Piilvcr zariickliers , und eine griine Aiifli;I'i;nig gab, die lal- peterlaauren Baqt fxllte, diircli Ammoiiiak L l m wur- de, und Eiren und mit Ssiireii eine diircli Ila&11reo Kali , wie ziivor, weirs Gcli nicderlclilagendc Auflij- rung gab.

Den iinaiifliislichen liarper hielt icli fiir W i h - innthoxj-d , oder fiir ein arfeniklaiires Metall. Er lafie fich in verdiinnter Salpeterfiiure, in der er er- hitzt wvurde, auf, nnd WaITcr ~ c I ~ L I ~ ihn daraiif nicht nieder. I n einen Tiieil diefer fauren Auflij- fling trijpfelte icli falpeterraurcs Silber , neutralihrte fie dann I'orgfiiltig durch Ammoniak, wobei ein gel- Ler Kiederrchlag erfolgte, der vollkommeii dem or- renikfauren Silber glicli , verfetzte lie darzuf niit Ka- li in Ueberfchiils, und erliitzte fie. Es fie1 nnn Ei- lei1 nieder , weldieo obgerc'cliieden w i d e j iind aIs

Page 4: Ueber das Vestium oder Sirium

t 83 J ich darauf fcliwefelfaiires Kiipfer der Anfliif~mg forg- Cdtig zdkz te , erfolgte ein griinlicher Niederfchla~.

Zn den vergleichcnden Verfuclicn bedurfte es swei bis drei Tropfen eincr gefbtigten Auff 6fiinlg von \$eifscm Arl'enik in Kalila.uge, vom fpecififcheii CJe- ivicht 1051, iind nngjefahr 20 Tropfen einer fcliwa- clieii Kaliauflijf~in~, urn eine mit der Aiifl&nS des Kiigelchens im fpecif. Gewiclit iind anderii Eigeii- Ichaftcii ganz iibereinfiimmende , iind bcim Ziil'ct- 'ten von IcfiwcfelCanrem Kiipfer die niirnliclie eriiiie Farbe als diel'e annelimende Aufliifnng zu erlialten. Zwei Tropfen gaben einen rnclir blanen , drei eiiien mehr griinen Niedcrfchlag.

Die geringe Meiige Metall, welche icli befars, verhinderte mich weitere Verluche anzuftellen. Docli fielit man liinreichend, dafs e3 keinen Anfpriich an Charaktere eines neiien Metalls hat, fondern nur ein Iehr tinreher gemifcliter Metallkijnig ifi. Es enthslt Schwefel, Eifeii , Nickel iind Arlkiiik, und &ere machen fehr hahe, menn nicht ganz, die MaL fe ans; die Menge des Eifens Ehatze ich etwa aiif ein Drittel de3 Ganzen.

Hr. Dr. W o 11 a fi o n hat mir, d w c h Hrn. Hat - chett erlaubt, bekannt zu machen, dais er das iibri- ge wciiige Metall yon Hrn. Hatcliett erliahen, es iin- terriicht, und fich verfichert habe, dab es ein Sdiwe- felmetall fey, deKen vorziiglichfies Metall Nickel ifi, imd das auberdem Eiikn, Kobalt und Arlknik in p- tiiiger Meriye enthalte.

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