ueber das vorkommen von salzen in den exracten

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91 forderliche IIngere Zeit mehr fliichtige Theile verlieren muss, als in einern grossen Aachen. Uebrigens hat.man sich noch nicht geliijrig dariiber vereinigt , ob einige durchs Iiochen und rasches Einengen bereitete Extrilcte, niclit melir fliich- figes Oul behallen a h durch Infusion u. s. w. dargeslellte j ich wenigsteris habe iinioer gefunden, dass clas auf gemijhn- lichem Wegs angeferligte Baldrianextract den Geruch der Wurzel, vorziiglich nach einiger Zcit weit stiirlcer ent wik- kelt , als das durch tagelanges Abtlairipfen iin Wasserbade erzielte. Vielleicht lEjst sich auF obige Erfaliriing anwcn- den, dass das in der Sonne gleichsam (rascli) gcdijrrte Pfef- fcriniinzkraut , einen weil siirkeren Ceruck hat, als das irn Schalten langsam getrocknete. Es ist noch zu bernerlten , dass man die mit den: Sciiaurn- liiffel gesanimleIen, viel Harz fiitlrerlden HBute, mit kaltem Wasser ausziehn kann, um mit der Solution die am Kessel ha€tenden Reste des trocknen Extracts aufzuweicheri und auf einen kleineren Raum zu bringen. Ueber das Vorkomrnen von Salzen in den Ex t l'dC t en ; von Dr. 1'. F. Bley. In einem einige Jahre alten Extrade des Sfechapfelkrau- tes fantlen sich kleine spiessige Krysialle voii kiitilendem Geschmack, welche in 7 Theilen \Vasser von gewiilinlicher Temperatur und in viel weuiger heissem Wasser liidich wnren, auf Kohlen geworfen detonirten und mit Pialinlo- sung einen Niederschlag VOII Kaliumplatinchlorid , so wie mit WeinsteinsB'ure von saurem weinsteinsauren Kali. gaben. - Eben dieses 8alz fand ich friiher im Extracte des Gifilattigs.

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Page 1: Ueber das Vorkommen von Salzen in den Exracten

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forderliche IIngere Zeit mehr fliichtige Theile verlieren muss, als i n einern grossen Aachen. Uebrigens hat.man sich noch nicht geliijrig dariiber vereinigt , ob einige durchs Iiochen und rasches Einengen bereitete Extrilcte, niclit melir fliich-

figes Oul behallen a h durch Infusion u. s. w. dargeslellte j ich wenigsteris habe iinioer gefunden, dass clas auf gemijhn- lichem Wegs angeferligte Baldrianextract den Geruch der W u r z e l , vorziiglich nach einiger Zcit weit stiirlcer ent wik- kelt , als das durch tagelanges Abtlairipfen iin Wasserbade erzielte. Vielleicht l E j s t sich auF obige Erfaliriing anwcn- den, dass das i n der Sonne gleichsam (rascli) gcdijrrte Pfef- fcriniinzkraut , einen weil s i i rkeren Ceruck ha t , als das irn Schalten langsam getrocknete.

Es ist noch zu bernerlten , dass man die mit den: Sciiaurn- liiffel gesanimleIen, viel Harz fiitlrerlden HBute, mit kaltem Wasser ausziehn kann, u m mit der Solution die am Kessel ha€tenden Reste des trocknen Extracts aufzuweicheri und auf einen kleineren Raum zu bringen.

Ueber das Vorkomrnen von Salzen in den Ex t l'dC t en ;

von Dr. 1'. F. Bley .

In einem einige Jahre alten E x t r a d e des Sfechapfelkrau- tes fantlen sich kleine spiessige Krysialle voii kiitilendem Geschmack, welche i n 7 Theilen \Vasser von gewiilinlicher Temperatur und in viel weuiger heissem Wasser liidich wnren , auf Kohlen geworfen detonirten und mit Pialinlo- sung einen Niederschlag VOII Kaliumplatinchlorid , so wie mit WeinsteinsB'ure von saurem weinsteinsauren Kali. gaben. - Eben dieses 8alz fand ich friiher im Extracte des Gifilattigs.

Page 2: Ueber das Vorkommen von Salzen in den Exracten

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In einem zur Pillenmassenconsistenz eingetrockneten Bilsenkrautextracte bemerkte ich viele einzelne Krystalle von wiirfeliger Gestalt und kochsalzShnlichem Geschmacke. Naclr der gXnzlichen Reinigung voii anliiirigendem Extracte zeigten sie sich in wenig Theilen Wasser von gewolinlicher Tempe- ra tur lijslich, zersprangen auf Bohle geworfen ohne Deto- nation, gaben mit Schwefe1s;iure iihergossen Salzstiuredampf ; Plaiinsalz brachte i n der w8ssrigeli Lijsung den dreifachcn Salzniederschlag hervor , Weinsteinsliure ein schwerlosliches korniges PrEcipitat , Clilorsilber starlien weissen flockigen Eodensatz, dagegen bewirkten weder Baryt - noch oxalsaure S a k e eine Rillung.

Die ICrystalle losten sich in schmachem Weingeist, lies- sen bei dem Einwirken der Weingeistflanime, keirie wcitere VerEnderung beiuerlien, als eiii Zerspringen der Krystslle, es ergab die nicht eintretende, theilmeise VerkolJung die Abwesenheit organischer Subsianz zu erlieiinen uncl ist die- ses Salz als salzsaures Kali zu letrachten.

Ueber die Bereitung des Liquor ammonii succinici;

vom

Dr. du M i n i l .

Urn Liquor amrnonii succinici nach der Preussischen Pharmakopoe zu bereiten, 16st man BernsteinsEure i n acht- facher Menge Wasser auf , und fiigt so vie1 brenzSlhaltiges Rmmoniakcarbonat hinzu, bis jene neutralisirt ist ; daraus sol1 dann eine Fliissigkeit von 1,075 bis 1,085 Eig. Gew. ent- stehn j nach der Hannoverschen Pharmakopoe aber , in wel- cher man obige Vorschrift unvergndert aufgenommen fin-