ueber den kattundruck

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393 Tho m p 8 on, iiber den Kattundruclr. scbe Krapp wohl nocli elnmal 80 vie1 FarbstofP nls dio Miinjed enthilt, melobes mit der von dem Herrn Professor R u n g e in seiner Abhandlung producirten Tafel zur Priifung von acht vcr- schieitenen Krappsorten SUP Ihr FLrbungsverm6gen nicht iiber- einstimmt. Outaclhttn des Eerrn IV o h i 1 in g. Es ist mir von dem IIerrn Vonit!zenilen des Verelns elne Quarttitst Munjeet iihcrlessen morden, um dnmit Versuche nut Wo!le auzustellen, mclche rnir dns Resu!tnt geliereert liabenj d~w dieselhe fur dic WollcnGirberei lieino betleutende Erwcrbung sein r:-iriI. Die nus dcin Mnnjeet erhnltenen rollten Forben wiirdcn mrischen den lI<raiq;fnrben und denen nus dem Lac dye zu stel- Ic:t sei:r. Werin sie auch nnn die crsten an Lebhartiglicit iiber- frcifea sintl sic d:tgegcn bei weilein weniger halthar, sowoh1 g’eqcn chemjsclic Xeiigentien, alu auch gegcn Luft und Licht. Ihs cinaige Besonticre ist mir bei der Unteruuchung aufgefal- leu, dads sieh dic Nunject leicliter mit Binnsnlzen nud Zinn- aunijvongen behandeln liisst, 81s die finderen In gemirhnlichen Gebrnnch befindlichen vegetnbilisctien rothcn Pigmente., worm3 aber auch noch fieiuo bcsondere AnrvcndbarLcit hervorgehen diirfle. Bei Be~ianillung des Pigments mit Allinlien urn Iinr- inoisin und braune E’nrbe zu erli~lten, stand die Munjeet oben- fitlls den Rothhijlzern bei meitem nach. Mcine Versuche mit verschiedenen Beizmitfeln , UEI andere und besonilers dunklerc Fnrben die pralitisch brauclibar wArea, mi erhaken , haben ebenfalls liein genugendes Resultnt gegeben.

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393 T h o m p 8 on, iiber den Kattundruclr.

scbe Krapp wohl nocli elnmal 80 vie1 FarbstofP nls dio Miinjed enthilt, melobes mit der von dem Herrn Professor R u n g e in seiner Abhandlung producirten Tafel zur Priifung von acht vcr- schieitenen Krappsorten SUP Ihr FLrbungsverm6gen nicht iiber- einstimmt.

Outaclhttn des Eerrn IV o h i 1 i n g.

Es ist mir von dem IIerrn Vonit!zenilen des Verelns elne Quarttitst Munjeet iihcrlessen morden, um dnmit Versuche nut Wo!le auzustellen, mclche rnir dns Resu!tnt geliereert liabenj d ~ w dieselhe fur dic WollcnGirberei lieino betleutende Erwcrbung sein r:-iriI.

Die nus dcin Mnnjeet erhnltenen rollten Forben wiirdcn mrischen den lI<raiq;fnrben und denen nus dem Lac dye zu stel- Ic:t sei:r. Werin sie auch nnn die crsten an Lebhartiglicit iiber- frcifea sintl sic d:tgegcn bei weilein weniger halthar, sowoh1 g’eqcn chemjsclic Xeiigentien, alu auch gegcn Luft und Licht. I h s cinaige Besonticre ist mir bei der Unteruuchung aufgefal- leu, dads sieh dic Nunject leicliter mit Binnsnlzen nud Zinn- aunijvongen behandeln liisst, 81s die finderen In gemirhnlichen Gebrnnch befindlichen vegetnbilisctien rothcn Pigmente., worm3 aber auch noch fieiuo bcsondere AnrvcndbarLcit hervorgehen diirfle. Bei Be~ianillung des Pigments mit Allinlien urn Iinr- inoisin und braune E’nrbe zu erli~lten, stand die Munjeet oben- fitlls den Rothhijlzern bei meitem nach.

Mcine Versuche mit verschiedenen Beizmitfeln , UEI andere und besonilers dunklerc Fnrben die pralitisch brauclibar wArea, mi erhaken , haben ebenfalls liein genugendes Resultnt gegeben.

T 11 o m p s o xi, tiber den Mattundruck. 399

gcmissa Btellen ehes Zeoges zu befestigen; d.iM hiin@ f ie Bchijnhelt des Productes tlieils ran der Efeganz der Muster, theils von dem Gfanz und der Abmechselung der Farben ab, and diesv Verftrhren beschriinkt sich nicht hlos aof bnnmwolbnc Zeuge, sondcrn wird eben 60 wohl bei linnenen, eeidnen ond wollencn Stoden angewendet; hber,, wcil der Haupt~ache nach diese Methoden bei allen dieselben sind, SO begu0ge Ich mlch, blos das Verfahren bei baumwollenen ShRen eher nEihern Priifung zu unterwerfen.

Das Vaterland dieser Kunst ist, wie man nllgernein 811-

nirnrnt , Iotfien, und zwar war Rie dort schon In sebr friihcr Zeit beka:int. Aus einer Stelle des Plinius, der seine ,,Histo- ria naturalis(' ungefiihr in der Witto des ersten Jahrhunderts der christlichen Aera schrieb , geiit deutlich hervor, d a s s die Iiunst R U ~ Zenge zu druckeri schon en Reiner Zeit in Egyp- ten, nicht aber in Xtalien, beliannt war, ond geiibt wnrde. j, 111

Egypten" ssgt er, ,,bat man cine merlwiirdige Metfiode zu t'iir- ben. Auf wcisse Zeuge werden ni'imlich stellenwei~o, nieht etwa fiirbeudc Rlwterieti, sondern Suhstanzen gebrncht die die Eig;entliutnliclilceit haben, die Farben zu befestigen. Dicse Substatizeti kaiin man auf dea Zeuge nicht sehen, merden aber letzlere i n eiiien Eottich mit heisser Farbebriilie gebrxcht, SO

zielit man sie eiricn Augenblick nachher gehirbt wieder her- aus. Merkwiirtfiq dabei ist, dass, obgleich nor eine einzige Farbe in dcm Botticb ist, doch verschierlerie Farhen ~ n f dem Stoffe entstehea, die man dann davon nicht mehr aitfernen liann.<'

Dass Flinius hier die ICunst 5uP Zeuge zu drucken hat beschreiben wollen, wird allen deutlich werden , welch sich vielleicht die Miihe nehmen wollten, diesen von mir eben an- gegebenen Bericht in jenern W 3 i x Relbst nachzulesen.

Die Parben , welche die Indier auf die baninmollnen Zeuge bringen, sind schiin und dauerhaft, und die Mnoriigfalfi,gkeit ihrer Muvter, wie die grosse Anzahl Farben, die Pie nuf die Stoffe zu befestjgen w h e n , verleihen ihren (gedruckten] Zeu- gen eine grosse Pmcht and ansserordentlichen Wertli. Aber ihre Mcthoden sind so beschmerlich , ilire mechanischen Ap~ia- rate so roh, uud ausserdein das gnnze Verfahren nur an sol- chen Orten anwendhur, wo, wie dort, die Handnrbeit in so nie-

408 T h o m p s o n , iiber den Iiattundruck.

rlrigcm Preise steht , dnss schwverlich bei uns cin Fabricant vnr- theilhaft sich dilmit beschiift ip 1,inale.

Elmas Iiinger a19 ein und ein hnlbes Jnbrhnndcrt ist es her, dilss diese Kunst von Inllicn nacb Europa verplanxt wur- ile, und etwas uber ein Jal~rhuntlcrt, diisu man sie in England kcnnen zu lernen angerangen hat. Die L6ntler, welclic liierin die grfissten Fortschritte gemac!it lia?ien. fiind : die Schwcia, Franli- reicli , theilweise der Elsass, eiiiige Tlicile Deutschlnnds , Eel- gien urxl E;?gla;id.

111 E u r o p hat ma11 gon-isscrmnasscn dicse Runst neu zc- schRcn , i n Fol%e c!er hiwendung der Xnschinen untl tlcr AsGxIiirung, die durcll dic rcisf;c:ic!e:i Poit.crohrlltc dcr Clicinic :iuch irj der Firberci cnt,itacden ist , SO dnsu die Iangivierigcn ?t?ct;lohn der h d i x nusserortlcnt!ich vereinrxlit worden siild, n i i d the bz~vniiilerns\.jsrtliS', Scii:lci!iglieit des Verl';ii:rcns durch- aus tier Sciiiniieit, J3nnni$:dtigkcit U i l d Dauer dcr Karbcn Lei- ticn Z!sir;ig lhzt.

fi'Teioc Absklit ist, i n tlicscr Abhnndlung einc Shizxc dcr v~rsci~icilenen Methoden der ZeugdrucLerei Z I I geben, wie sic jetxt bci den bcstcu Kattunfabricnntcn von Eancnshire i n der Urngegend von G l a ~ g o w i n Gebrnuch sintl. 2)

*) Der CeI'~i1ligkeit meities Frei~udes, Kerrn W a l t e r C ~ u r n ~ s , Ii:it(nafni)ric:lnIsn bei Glnsgon-, verd;wlie ich alle die iiIiliereu N x ~ - ricliten, die ic!i ii!~er diese litlust w e i s ; er tl!eille nlir dicsell1c:n uliiie p,iiclihnlt u:id mit einer Freiaianiylieit mib, fiir die icii ihm tier w r - pflichtct bin.

T h o m p s o n , iiber den Battundrnclr. 401

Fsbriken von Manchester und Glasgom das rothgluhende Ei- 6en clurch eine Gssllamme.

Die Lln4~rnicollenbLiciIc bestelit nus vier verschiedenen Ope- rationen. ls tens liisst Inill) das Gewehe mit Kalk untl \Vasser sieden, und wiisctit es tIitr:luf gellriirig RUS j 2 ( C l l 3 weleiit man es einige Stunden Inng i n einer L ~ ~ S I I I I ~ vo11 Chl~~~liitlt; ein u i i d

spuhlt es dnnn sus; ,3teiis liisst m:rn cs i i i einer Au&istiiig yon cnristischem Knli sieden. Kach ~ u l ' ~ i e b u n g cfer Aligabe 8111'

Koclieafa ist das fiolilcnsaure Watrori , U I I I ~ tlesrvegen auclt dn:i cntrstische Nntron so ivoltl~eil gewortlen , ditss es nach i w d riuclt die Stelle d e ~ I<:dis eingeno;nmen hat. +F) dteun. Jetxt ist n u n tlas Zeug fast 3inz gebleicht, untl es wirii n i x nooh zur Vervollsttintfj~~~iig der Operation i n W-nsser eingerveicht, dern ungefiilir 4 pro Cent Schwefelsiiure xugesetzf wortfen sirid,

Dns Bleichen tles B;wmwollenxeuges erfordert gewiil.inlii:Ii ungefiihr zwei Tage j werin nber Fiille vorkommen , bei ilenen Eile niitl i ig ist, so ist's nicht selten, dass dns Bleicltei: und ICn- landern Ccnlririclrnge) in 24 Stundcn vollentlet wirtl.

Druck.

Uieser limn auf nweierlei Art gescbehen, und zwnr ent- meder durch Formen oder durch Cylinder. Die erstere Ar t ist schon seit 1intlenl~lic1icn Zeiten i n Gcbrnuch, (lie zweite jeiloclr ist eine neuere Erfititlung, welche wulirschcinlich von der Ein- fuhrung rier Druc:l;erfiiirid in Gr-osshrittanieri herriilirt.

Die Forni bestelit BUS e i r im Stuck E'eigenholz Coder ge- wiihrilichcr OUH Tannetiholz , auf welches ein Stiicli Feigeiibolz geleimt ist), untl hieraui' wird dwu Muster eingeschnit~en. Die Theile, melche sich abdruclien sollen, sind .erhiiben, gerade so, wie diess bei Holzsclinitten der Fall ist. 1st das Muster jedoch 7.11 coinplicirt, untl die Ziige zu rein, urn itur Holz geschnitten werilen mi liijnnen, so crreicht man tliess durch kleine gewalzle Kupferstreifen von passeni!er Btiirke. Diese befestigt mnu sorgl;'iL

's) Die Rleicber wenden jetat gewi;linlicli iinreiiies Eodnsnlx R I I .

Deiin weil 100Pf1111d krh-st:illisirtes liohleiis;irires S;irron h Pr!)cerit W a s s e r eitlmlten, SO I ~ e t r x ~ e o die Unkosteu des Triirisportes nielir :lls die Ifiilfce, und d;t rJws iiiissere Ai~selleu his eiuein gowizseu Grade die Ileiuheit des Y:rlzes aoxeigt, so wisseu alle Uleiclicr hes - ser die Giite dieses trocliiieru Prodiictes zii schiitzeri.

527 JOum. f. L w r J d . Cltcmie. V. 6. 11. 7.

402 ' r h o u p s o n , iiber den Kattundruck.

tig irn Nolze untl fuHt dic Zmischenriume mit Filw BUS. Die Verfortigung tlieser Platten erfordcrt vie1 Gedultl und Geschiclr- licltkeit j desliali~ sehen sicti auch die Fabricnnten i n die Noth- wentlizlicit versetzt, fur diese einzigc Arbeit vide Leute zu erliijht em Loll ne anziinelimen,

Iter Cylinder ist eine kupferne Wnlxe \-on ungeEihr 3 Fnss Liinge unit d bis 6 2011 Dicke, auf tleru die xu drocken- den Muster eingegraben sintf. Dieser Cylinder ist so einge- riciitct, (lass er sich beim Drchen an dns Zeug nntlruclrt, und 11:a~iurch xugleich die auf dos Sriick zn bel'cstigetitien ncizen oiler Fnrben mit daraur tlriiclit. Mit €1iilfe d i e m sinnreichcn Erfindung werileti zwei, selbst drei Ptirben auf einmal aufge- tragen, untl der Druck gcht ohne Unterbrechun,rr so lange fort, his das 8luck %ellg, oder mehrere an einandcr gcheCtete Stiicke %eug zu Ende sind.

i\och giebt es eine nntlerc Metbode, die fast mit dern Ku- prerdriick ubereinstirnmt. Daa Muster wird niinilich auf eine, cineii G 3leter oder dariiber Olierfliichc linbencle Krq~rerplattc ei:igrti\ irt , ninn breifct Iticr:inl' rlic Parbe oiler Beize 11;irntif litis, xiclit die I'liltte tlantt z ~ r u c l i , 111111 di11)ci gcfit cine elnsti- sclie ,Stahlpl:r(tc, dcr Doctor gennntit, uber sie \ reg , nnd niruint alle Farbe , niit Ausnshmc derjenigen, ivelclie i n tier Gravirung sit-/.t, mit fort. Wird nun die Platle aiif eiti Zeug gedruclit, so giebt sie die Beizc oder Fiirbe drirsuf ab,

Die Zurichtung der Stoffe beiin Drucli mittelst Cylinder, Hoiz - oder Ropferplatten, ist im Wesentlichen fast dieselbe. AID hiiufigsteti bedient man sich der Druckmethode, urn Beizen auf Zeuge zu hefestigen, melche man nachher auP gewviihnli- d i e Weise ausfiirben will; denn clann nelimen itur die Stellen, welcfie mil der Beixe impriignirt sind, die Farben an, wiihrend die andern iveiss b!eiben. R1anchm:il wendet man such Siiuren und alldre Subatanzcn an, uin auf schon gefiirbtcn 8tolTen an gewissen Stellen, welche weiss bleiben oder uiidersgcf~irbt werden sollen, die erstere Farbe wegzuneeliinen j nntI in eitiigen Fiillcn bringt man allch vor dem r7int:iuchen dcr Zeuge i n die Iritligoliiipe Sub- st;lnxen darnnf, x~-eIciie benvccken, thss die tl:iinit getriitiktea Ste]:en die FtirSe niclit annelrtnen. Sulclie ,cjii!i.t:inzen nennt m:ill ncservngen (reserves). Seiir gewijlinlich ist es , zu glei- clicr Zeit Beizen und E'arbstoll'e auf die Zeuge zu bringen.

T b o m p s o n, iiber den Kattundruclr. 403

Bevor ich jeiloch RU den Einzelnheiten der Operationen selbst iibergehe, will ich noch kurz eine Zusammenstellung der verschiedenen Substanzen geben , deren man sich jetzt bedient.

B K izen.

Die Fiirber belegen init dem Xamen Beisen Crnordumj ge- wisse Sobstanzen, womit die Zeuge, bevor sie in die Farbe- briibe kommen, impriigrrirt werden, und ohne die die Pnrbe sich nicht darauf befestigen, und beim Waschen, oder an der Id't verschwinden wurde. Diesen Namen haben ihnen die franziisisclien Ffrber gegeben (vom hteinischen mordereJ, weii bei ihnen allgemein die Eeinung herrscht, die Wirkung der Beieen sei eine mechanischc, und diese Mkper selbst wiireri zcrstiirender oder zerfressender Natur , und dienten nur ganz einfach dam, die Poren des Zeuges zu ijlrnen, in welche dann die fiirbende Materie eindringen liijnnte. Jetzt aber weiss man, dass ihre Wirkung eine chemische ist, und sie zur Maferie des Zeuges eine Vermandtschaft haben, die die Ursiiche ihres An- haftens ist, wiihrend wieder aodrerseits die fiirbende Substane sich auf der Beize befestigt, in Folge der Verwandtschaft die sie zu letzterer hat,

Die bei den Kattunfabricanten am hiiufigsten gebrhuchli- chen Beizen sind foigende drei:

I) Tlionet.de oder Blaunbeize. Diese wird so bereitet, dass man den Aburr i n Wasser auflost, und hierzu essigsauren Kalk thut. Die Fliissigkeit hat ein spec. Gewicht von 1,05 und enthiilt noch eben so vie1 unzersetzten Alaun, als sie etwa auG gelijst halten kann. I n einigen besondern Fiillen bereiten sich die Fabricanten eine Beixe, die aus 3 Theilen Bleizucker uiid 4 Theilen Alaun gemischt wird. Diese Beixe ist eiu Gemenge von essigsaurer Thonerde und Alaun, denn ungefiihr ein Drit- tei des angemetideten Alauns wird dnbei nieht zersetzt.

1st das Zeug mit dieser Beize impriignirt, so ist die Ver- wsndtschaft zwischen diesen beiden Iiiirpern so gross, dssv die essigsaure Thonerde untl selbst ein Theil des Alarms zersetat merden, und die TIieilchen von Thonerde SO imig sich mit den Piiden des Zeuges verbinden, dass sie durch Waschen nun uicht mehr davon getrennt werden Iiijnnen.

27 %

404 T 11 o mp s o n, iiber den Iiattundruck.

Urn die Mcnge Thonertie, die sich bei der Alannbeize mit dem Z e i g e verbiinden halte, zu bestimmen, nahm ich eine gewisse Mcnge bnumivolleoes Z e i q , welcfies turliischroth gerxrbt wert1t.n sollte, urtd ertiielt voii 1000 Griiir, welclie vcr- briinnt untl die Asciie tlaron untersucht wuide, O,d Griin Thon- ertle. 1000 Gri'in dease!beii Zeuges lieferteii iiur gleiche Wei- se betiarttieit ~ ntlclidcm sie tiirltischroth gefiirbt , und dariiuf rnit Al:iunbeixe impriiguirt waren, bis 8 Grail Tlionerde. -1000 c XI:^ .. "

Iiro(1t ausgcfiirbt, nls lniitl es gewiihrtlich tliut, untl die Ascbo tlaroii licferte nach der,Verbrennung 0,8 Griiri Tironertle. Zielib man hicrvon 0,4 G.riin ab, die aur die Bauinwollenfirsern koin- inen, so bleiben 0,6 Griin als die Menge von Tliolierde ubrig, dic sic11 bei tler Alailiibeize rnit dem Zeuge verbuntlen tint. So uiibedeiiteatl ttiese Metrge ist, so war sie doch nichts desto wenigcr nijthig, die Farbe fest zu mactien, tlenn versucht man ohile A1:iiinheizc mit K r i ~ p p zu Birbcn, so niiiiint das blosse Wast:lieii rnit Wnsser die Fiirbe wierler iveg. Poll das Zeiig mfli gcT;'ii.bt wertkn, so muss es durch r?rid durcli rnit dieser Beize impr:igirirt wertleir , oiiiie letzlert! jedoch ditbei zu verdiclien ; sol1 d n s Viirhen aber blos stellenweise mit dem Cylinder oder tier Form gcscliehcn, SO vert1icl;t inan die Beixe mit giina f'eiiiein Nelil, gcriisteter Stiirlte odcr Senegal- Gummi, was sich nach verschietlenen Umstiinden richtet,

Sehr gebriiuchlich als B e k e ist ifas Zinn- clilorid ; rlasselbe wirti zuviirderst rnit der fiirbericlen Bubslanx geiaerrgt , urit l dam mit dieser xugleich auf das Zeug gebracht. Ijiescr OIleralion hat man den Namen chemische Fiirbung [COIL-

k i o . c/iiniiqueJ gegeber~ +:) Diese Mischung I h t man aui' tic111 Zeiiqe trot:lien werden , und wiischt es dwin ganz einfnch n i t Wiisser aiis. Doch werdeii die suf diese \Yehe aufgetra- geiien Fnrben leictit tlurch Seife, Licht und nndere Umstiindc veriiiidert j i lnd daher liommt es, dass im gewiihiilichen Leilen

von eben jenein Zeuge murden etwas schwiiciicr mit Tiir-

2) Zirrnorcyd.

") Was die clremisclien Darhen nnhelangt, so ist es ein weit verbreiterer Irri,iiurn, d i m s ilire geriuge Bestiintliglieit von der Art ihi-es Aiil'trageris Iierriilire. Letztere konimt dirlier, dass sie vou jiiirpern gehildet werdeu , welclie sicli veriiudern ltiiiriien , welchc ninu leicliter ii1s IirappCirhen zersliiren knnn. Liclit mid Seife wir- k e n gleich stark auf die mit Brirsilienholz gcf8rl)ten Zeagc.

T h o m p s o n , iiber den Kattundruck. 405

der Ansdruck, ,,cheniisuhe Fiirberei" gleich bedeutend ist, rnit eiiier Farbe, die leicht ausgeht. Die Farben, die inat) bei die- ser Operation erhiilt, sind: 1) rolh.- vo:n Brasilienholz urid Co- chenille, 2) purpurfurben: vom Cauqechehok und 3) gel5 : vori den Gelhbeeren tgrain;s de Perse),

Das Zinnch!orid ist ferrier auch sehr in Gebrauch bei einer apilern Art Knttundrucl~erei, die i n den Kunsten unter dem Na- men Dnmpfdruck Cin~pression 3 la aapeur) beliannt ist. 33s wird qersetzt urid in ainnsaures Kali verwandelt , darauf das ganxe Zeugstucli in diese Flussigkeit getqucht unil dann ge- troclinet. Wird n u n das Zeug in eine Aulliiwtig yon S:hniak, oder von schtvefelsaurer iMagnesia gethan , so schliigt R i c h t h s

Zinnoxyd darauf nieder j am gewiihrrlich.sten jedoch we:idet n i m rjtatt der beiden erwi'illnten Salxe eine sehr vertliionte Sclin-e- fclsiiure an. Hierauf druclit man p,uP tlas Zcug die verachie- denen FarbstofTe, welche varher mit Stiirlre verllickt eein miis- sen, und setat n u n i h s danxe den Wirliungen des Diimpres aus. Dabei begunstigi die Feuclrtigkeit und Wiirrne die Entstebung einer Verbindung mvischen der Ciirbenden Substanz und dem Zinnoxyde , melche unliislich ist.

3) Eisenozyd. Gleich wie die fruhcr erwlhnten, ist aucl: dieses metallisclie Oxyd als Beizc sehr gebriiuclilic11. M a n wendet es als esaiysaures Eisenoxydul an, und bereitet sich solches durch Auflosen des Eisens in Holzesnig. Weiiige Tihge nachdeln das Zeug rnit dieser A uflbsung gebeizt worden i d , verliert sie ihre S iure , vorxiiglicli wcnn sie einer feuclitcn At- mosphSre ausgesetzt wird, wobei sic11 das Eisenosyiiul d;irin zu Eisenoxyd oxydirt. Das essigsiture 1i:isenoxyrlul von einem spec. Gewi.cht von !,05 giebt mit Krnpy eine sciiwarze Farbe; und man kann verschiedene Farbentijne in Piirpiir ertririten, wenn man bald melir bald weniger Beizc rind I';irhe:ide Y!I[J- stauz anwendet. Auf gleiche Weise criiiilt inau n u c h versciiie- dene Nuancen in 12ofi1, vom braune:r bis rosa, wenn man statf

des Eisens, Alauiibeiae i n verscfrierlencn Conrantr:itioni;~:.r.?tleii nnwendet. Die CholiofntenTarbe wird durc!i iMisGhung von Alaun- und Eiseobeize und nnchheriges Susriirben des m u g e s mit Brnpp hervorgcbracht. Indigo, i'viarignnoxyd , Cntechu u. s. w. sind substantive Farben, uud btauchen daher lieitit? Bcize.

406 T h omp s o n , iiber den Kattundruck. Aetzbeizen (rongeurs).

Der griissfe Theil der Farben befestigt sich auf dem Zeuge ziig1cii:h mit den Beizen, oder wenn es Metalloxyde sind, so er!i:i!ten sie ilire "Verwandtschaft zum Zeuge nur bei eiiier ge- wisscn Oxydiitionsstul'e. %) S o befssligt man den Krapp durcli Thonertle uud die Cochenille durch Zinnoxyd. D;ts Mangan I'erucr tlaltet nur am Zeuge, menn es Oxyd ist, wird aber so- gleich votn Wasser weggewaschen, wenn es in Oxydul iiber- q e p i l g e n id . Dieses Unistnndes betlienen sich die Druclier, ~ ~ c i i n sic eine B u b o wieder xve2;liringen mollen, itidem sic claiin eine Subdanz anwenrlen, welche die Reixe auflijst , oder h s Ouytl und die fiirbende Substanz desoxytlirt, w-enn iiocli li cine Seize nngeweittIet wordcn ist. Die Aetxbeizcn sind ent- wcdcr Sliureii otlcr Kijryer, die eirte grosse Vermandtschaft anin StrnerstofT hnben j init ersleren bezweclit man, die Beizen wicder aurziikiseii , ntit letzteren, die Oxydc zu desoxydiren. Folgendc sinti die Itnuiit.siicltliclistet~ :

Sie wird hiiofig nngemendet, xm Thon- crile iiutl Eisenoxydul aufzuliisen , unrl t1:ctlurcli der Entstehung v( in lL;ari,ert auT gcwissen Stellen des Zcnges envcrzuliommen. >Ian erhiilt sie, wetin m;in den CitronenssiY abdampft untl mit Scnegalgnmini verdickt tluf den Cylinder streieht. Geschielit dcr I h m k mitto!st tler Form, so wird Gummi uiid Pfeifentbon ztim Vertliclion angewendct. Anch setzt man zuweilen etwas doi)l,eItsch\~,el'elsalrres Kxli oder Schwefelsiiure hinzu. Biswei- len tlruckt man auch auT weisses Zeug zuerst rnit Cilronen- siiurc u n d bringt dann eine Eisen-, oder schwsoh verdickte 'Tfioriertlebcize darauf, n n t i troclinet es dann sogleich, um this .Ansbreiten der sawen Muster eu vermeideu. Andre Male trigt mail w i d e r die Beise zuerst auf unti liernsch die Siiure. I n

1) C'ilronensbult..

*) Geinnlie alle Siibstnnzen, d ie man i m arifgeliisten Ziistnnde an€ ein Zcirg Iiefesti:.eu $;inn, uud die nwliher tlieils drircli Sieder- schl;i$eii ilieils durch frehrillige Zrrselzriqg in1 17 lsser nliliislich werdeu, verbinden sicli nii t dein Z e i i g e , wenn miin es wi:ischt. Da- lier kornint es . dass di~s \Vitsser das JIaog:rnoxj.dnl niclit niit weg- niiiiiiit; i ind d:i dns Ziiiiiclrlorid iii Volge dieses P;&rngr:iphs als ein >titiel niigesehen w.nrdc, d n s Jlnnganoxyd oder Hyperox\-d L I I enb- ceruen, s o elitreisst es iliueu niclit uiir iliren SarierstofF, sondern verwaudelr sie sogar in eia lijsliches Cldorid.

T h o m p s o n , iiber den Iiattuadruck. 407

Ijeiden Flllen liisst man dann die Stiicke durch siedendes Was- ser gehen, in welchem Kuhmist ist, und w-iischt sie gut aus, bevor man sie troclinet. Durch dicse Operation wird die Beiae an allen den Stellen weggenommen? wo die Siiure aufgetragen ist, und dieselben . bleiben folglich nach der AusEirbung des Zeuges weiss.

2) Weinsteinsiiure. Nit Cummi verdickt triigt man sie mittelst der Form oder des Cylinders auf das Zeug auf, das vorher tiirkischroth gefiirbt ist, und lhsst es durch eine Auflii- sung von Chlor!ialk gchen j hierbei entbindet die Siiure Chlor, welches augenbiicklich anf den Stellen die Farbe zerstiiit, IVO

man die Siiure sufgetragen hatte, wiihrend alle die andern Stel- len des Zeuges itire rothe Fnrbe behalten. 1st zugleich mit der Siiure Bleioxyd niit auf d'as Zeug aufgetragen morden, so wird es, nachdein man es durch eine wiissrige Ciilorlialkaulliisun~ hat gehcn lassen , in einer AufIusnng von doppeltchromsaurem Kali eingeweicht , wobei die Stellen? welche weiss geblieben waren, sich schiin gelb fiirben. Diese sohiine Methode be- schriinkt sich nicht blos aut' das Tiirliischroth.

3) Das Eisenchloriir wird nngewendet, urn das Mangan- Iiraon wegzuiitzen , und Orange dafiir hervorzuhringen. Es wirkt dabei Stiuersloff entziehend auf d n s Mangan, und macht es dadurch auflijslich (das Mangan wird durch seine Vermandlung in Chlormangan lijslich), wiihrend das Eisenchloriir zu Eisen- chlorid wird, iind dabei auP dns Zeug Eisenoxyd hbsetat, wel- ches die ihm eigenthiimliche gelbliche oder orange Farbe her- vorbringt.

Dlts schmefelsaure Eisen dient zu -versehiedenen Zmecken ; es desoxydirt den Indigo in der Indigokupe, und m8cht ihn [la- durch in Kalkwasser auflijslich? bringt ferner die Gold- und Orangefarben hervor, und giebt mit dein Campecheholz ein scliiines Chemisch-Schmarz.

4) Diis Zini&dariii*. Wird dnsselbe auP ein Zeug ge- brncht, ilas durch Manganoxyd braun gefiirht w n r , so desosy- dirt .es dnsselbe aupnblicklich, iitzt die Farbe w e g und bleicht die iteile. Mit Dixsilienliolz oder Coclienille zusammen auf das Zeug aurgetragen, iitzt es das Maiigan meg, d r b t aber tliese Stelld rosanellienbrben. Xu Ci~inpcchehol;., gethati briagt es eine Purpurfarbe, mit Berlinerklau aber Blau Bervor.

408 T 11 o m 1) s o n , iibcr den Iiattundruck.

Ciii Ge!b auf Manganliraan Iicrvorxubtirtgen men& miin tlas Zi:rrichforiir Init sclimcl'elraurem Blei, untl frliqt diese Mi- ~liiitig iiiit gcriistetcr Stiirke vertliclit nuP tias bInngmiibraun aiiC L)iLtlllr(;ll wird das ?fiimgxn zu Cllloriir reilncirt, urrd karrri tliinir , wenn es troclien ist, diircli Answaschen entl'ernt wer- den ; :~bor tlns sclnvePelsaure Blci haltet rest an dein Zetige, in Kolge eiiier Verwandtsclral't , die zwischen ilrnen SLnlt fintict. Ihs Zeug wird nnn i n Kiilliwasser ausgeivaschert , dilrauf dnri:lt eiiie A uflusung von c~o[~~~elt(:hrornsirurem Kali gexogen wo- bei die Stellerr , welche das Illeioxyd errthalten sich schiin gelb Ilirbeir. Dos %iniicliloriir kzirin auch d u u dieneti dss Eiaen- osyd \regzuiielimen , indem es dasselbe wie d;is Nangnnoxyd, i n Clrltirur verwnridelt.

ZII diesem ZLweclie wendet mnn cs manctimnl bei eiriem Junitlcrri Grunde von Eisenoxytl und Qiiercitronengelb an. Das sich tllihei billientla J3isoiiclrloriir wird durch Aus\sasclieri eiit- lernt, w3ircutl tlss Zinnoxyd zuriickbleibt , und eine Beizc fur das Quercitron nbgiebt. AuC dicse Weise werdeu die Stellen, ivo tlits Zitin iiul'getixgen worden ist, gelb.

I n eirrigeri Piillon betfient man sich auch des Zinnchloriirs iiin tlic orarigcne Fiirbung wcgzuiitxcn, die aus doppeltclirotn- snirrem Hlei besteilt. Aber d n di is griine Chrornoxyd rest tlsrauP sitzetr bleibt, so beuitxen die so geiiizleii Steiieii lteine schiine iveisse VaI.be jeiloch ist dieser Uehclstanrl von geriiigem Ge- lvicht rur (lie lilnucn untl purprruen Purben: die man dein Orange sitbstiti:ir! iuilem man Zinn lnit Cerlinerblau otler Ciitnpchetiolz zu,~;rininei:miscIit. Wird Zinnchloriir durch kohlensaures Nstron zersetzt , so erhiilt man Teinnoxydul ; diess wi rd in Verbindung mit Eali mgewerrdet? urn den Intligo aufliislich zu machen. U ~ S oxpciul dewoxydirt den Indigo, urid tfas Kali liist den nun rctlucii.fcir gelben Iiidigo auP. Dam wendet man dasselhe bei ciner Operation pn die icli spiiter anfiihren will.

Reservctpn (reserves).

Diess Find die hijrper, melche die Eigenschart haben, die blaue Farbe dcs ;iufgeliisteii Iiidigos wieder herxnatelleri und also scitje Anliartutrg an den Ytelleri, '(YO man die Reservagen auigetr'nycn l i n t , verliindern. Dieseri Zweck erfullt jede Snh-

htanx ruii!<ommeo, die die Eigenschaft hut, ihren Sauerstoff leicht

T h o m p so n, iiber den Kattundruck. 409

nbzugeben. Das schwefelsaure Kupfer, oder jedes andere Salz, das schwarzes Kupferoxyd enthiilt , bringt, wenn man es in die Indigoliiipe thut, augenblicklich seine blaue Farbe wieder her- vor, indem es ihr Sauerstoff abgiebt. pieselbe Wirkung mie das Kupferoxydhydrat ha t eben so auch das Manganoxyd und Myperoxyd. Die Indigokiipe eines Battunfabricanten ist ein sehr a aeriiumiges, mit Wasser gefiilltes Gefiiss, in welches mkn den Indigo, sahwe€elsaures Eisenoxyd ul und einen Ueberschuss von Kalk thut. Der Kalk zersetzt dns schwefelsaure Eisenoxydul, rind kommt nun dieses Eisenoxydul am Boden des Bottichs mit dem Indigo in Beriihrung, so entreisst es ihm ein Atom Sauer- stoff, wodurch . derselbe das Vermiigen erhiilt , sich rnit dem Xall;e z u verbinden. Diese Verbindung ist im Wasser liislich, und fiirbt dasselbe gelblich. Wird jedoch diese Auflosung der Luft susgesetzt, so nimmt der Indigo seine blaue Farbe wie- der an, und verliert zugleich seine Loslichlieit. Diess ist auch die Ursache des blauen Schaumes, der die Oberflffche bedeckt; dieser Sohaurn schiitzt aber einigermaassen die darunter stehen- de Flussigkeit vor der Einwirliung der LW. Das in die Kupe gethane Zeug sieht beim Herausnehmen gelb BUS, wird aber an der Lbft, wo der Indigo nach uud nach Sauerstoff absor- birt, wieder blau. Diese Mischung von Blau und Gelb, giebt dem Zeuge eine griine Farbe, die endlich Iangsnm ins Blaue ubergeht. Hat man aber vor dem Eintauchen des Zeuges in die Iiiipe an einigen Stellen eine Substanz darauf gebracht , die dem Indigo leicht ihren SauerstofF nbgiebt, so wird der Indigo, der an solchen Stellen absorbirt wird, wieder hiiher oxydirt, be?or er noch in Beriihrung mit dem Zeuge selbst kommt, und mird, da er sich damit nicht chemisch verbinden kann, leioht {lurch Auswaschen davon getrennt. Daher kommt es, dass die Stellen , wo die Reservagen nufgetragen worden w a r m , weiss bleiben.

Die bei den Indiennefabricanten am meistan gebrhchlichen Reservagen sirid folgende:

1) Reservage fiir Blau Cresewe pour le bleu). Sie be- steht aus einer Mischung von schwefelsaurem nnd essig. wurem Kupfer. Druckt man mif Formen, so verdickt man die Ldsnng nit Grimmi und Yfeil'enthon; wendet man aber Cylinder an, so geschieht diess mit Mehl. Xsch dern Ausfiirben zieht man daa

410 Thompson, iiber den Battundruck.

Beug durch sehr verdiinnte Schwerelsiiure, um das Iiup&r- oxyd, das sich darauf niedergeschlagen hat , wegzunehmen.

21 Jlilde Reseraaye Creuerae douce; mil& pnslesj . Ist ein Gemisch yon schwefelsaurem Zink , Gummi und Pfeifenthon, und iindet bei solchen Farben Anwendung, die das Kuprer ver- iindern wiirde, oder die $as Eintauclien in Schwefelsaure zer- stiiren kiinnte. Es wiedersteht dem Blassblnu, und man hat nicht niithig, das Zinlioxyd durch einc Siiure, wie diess bcim Kup fer geschah, megnubringen. Das schwct'elsaure Zink schliigt, wie alle iibrigen Metal1s:tlze und SQuren, den Indigo aus sei- ner Auflijsung in ICaIIi nieder, doch bldut es denselben nicht mieder, wie die IiupfersaJze; und der durch dieses Salz nie- dergeschlagene reducirte Indigo haftet aucli nicht so gut an dem zeuge, wie, wenn er in aufgeliistem Zust:infic angewendet wird. Diese Mischung von Ziiikoxyd, Gummi uud Pfeifenthon wirkt also nur mechaniscb, indeln sie das Eindringen des Io- digos verhindert.

Dieselbe beateht aus der schan beschriebenen Alaunbeize, vcrmischt mit essigsaurein Kupfer , Gummi und Pfeifenthon. S ie widersteht tlem Blnssblau, uud die Thonerde blcibt auf den weissen Stel- len dcs Zeuges, wclche hernach mit Bmpproth, oder mit Quer- citronenrinde geriirbt werden sollen.

4) Nennt man neulrnle Resercagen Creserces neufresl) eiu Gemisch von Citronensaft, schwct'elsaurem Kuprer, Guinmi und pfeifentbon. Diese Reservage leidet nicht durch ein Iturzes Eintauchen in die blaue Jiupe; und der Citronensaft giebt den mit dieser Reservage bedruckten Stellen die Eigeuschaft , weiss zu bleiben, wenn das Stuck mit Rrapp gefiirbt wird, und selbst xuch dunn, wenti man euerst roth ausgefirbt hat. Ebenso ver- hindert such die SIure, dass der Kallt in der Blaukiipe das Bupfer auf dns Zeug niederschliigt , wodurch solche Stellen beim Einsenhen des Gtiickes in die Ilrayplriipe tief braun ge- firbt werden wiirden.

Diess ist eine Mischiing eincs iiupfcrsa!szes (um nicht durch die blaue Jiupe afficirt zu werdeii) , uiid eiiies Bleisalzes, durch welches man mittelst d o p peltchrorusiutrci~ I iah Gelb eraeugt, wenti das Stuck vorher in dic Blaukiipc eingetaucht worderi ist.

3) Hesercaye fiiT Rolh fj'cscwe pour le rouyeJ.

5 ) Die Reseraaye fur CJromyeZb.

Thompson, iiber den liattundruck. 411

Diese voraageschicliten Bemerkungen waren ncithig, urn $ern Leser einen Begriff von den verschiedenen bei den Kattunhbri- canten ublichen Verfahrungsweisen , wie auch von der Theorie dabei xu geben, und ich wende mich nun zu dem Theile der Operation, durch welche man die verschiedenen Farben her- vorbringt. Der einfachste und verstindlichste W-eg scheint mir dabei der zu sein, Proben gedruckter Baumwolle vorzulegen, und daran die Beschreibung des Processes zu kniipfen, durch den sie ihre Farbe erhalten haben. %) Auf solche Weise ge- hen wir voin einfachsten bis xum verwickeltsten Processc der Fdrberci uher.

Zu diesem Behufe macht m a n eicen Teig yon der friiher beschriebenen Alaunbeize, und tr@t diesen mit- telst des Cylinders auf. Wenn diess getrocltnet, unti so lange i n einer Troclienlaammer gemesen ist , bis die Thonerde die erst mit ihr verbundene SCure verlassen, und sich mit dem Zeuge verbunden hat, liisst man es durch eine Rlischung von warmem Kuhmist unii W-asser gehen. Uarauf wird es in lialtern Was- ser ausgewaschen, uiid man liisst es noch eiu zu-eites Ma1 durch die ivarme Mischiing gehen. Sind auP dicse Weise alle Iiisli- chen, oiler niclit auf dem Zeuge haftenden Substanzen davon abgeschietien, so f;irbt man das Stuck mit Iirapp aus; und mvar geschieht diess dadurch, dass man dasselbe der EinwirLang des im Wasser fein zertheilten Krapps sussetxt. In Folge der ge- geringen Lbslichlieit der firbenden Substanx dieser Art und der Schwierigkeit, sie gleichmiissig auf alle Stellen des Zeuges zu bringen, dnrf die Operation nur Iangsam vor sich gehen, und die Temperalur n u r sehr sllmhhlig erhiiht werden. Ds der Erapy i n der ersten Zeit seinen reinsten Farbstoff verliert, so muss der Grad der Wiirme bestimmt werden, je nach der Schijnheit der Farbe, die man zu erhalten wknscht. Xnch der Aus5irbung siniI die Stellen des Zeuges, wclche meiss bleiben sollen, iinmer mebr oiler weniger darch de:i Brapp gefiirbt, untl man hat Bliihe, Fie wicdcr gans rein weirs zu bringen. I n Folge dieser Um- sfintle Eat man seine Zuflucht zur Siedung des Zeuges mit Kleie oiler Seife genommen, setxt es mohl auch auf Wiesen

1) h-rapproth.

*) im Origiual sind in der T'hat solche Proheu dem Tsxte beige- kt; wir liiinueu sie jedoch hier niu n'ijrtlicli wiederholen.

412 T h o m p s o n , iiber den liattundruck.

dem Lichte aus, oder bleicht es mit Cliloriialk nnd andcrn %r- pern, die die Eigenschaft hsben, diesen Farbstoff aufzuliisen oder xu zerstijren; such w;ischt man 9s zu wierlcrholtcn iMnlen in Lalteln Wasser nus. Mit mehreren dieser Operatimen bc- zmeckt man, zugleich auch dss Ltoth zu erhiihen, und z w a r t h -

durch, d ~ s s man die briiunliche Fubstanz, die sich imlner zu- gleich mit der Thonerde und dern rothen Farbstoff verbintlet, davon wegschafft.

Hierzu wirtl dic, wie Alaunbeize verdiclite Eisenbeixe, aul gleiehe Weise wie jene angcmendet. Man setzt das Zeug einige 'rage Iang der Loft aus, wobei sich das Eisen in dem M;iasse, als es sich hii!lcr oxydirt, iixirt. Darauf reinigt und wiischt man euerst das Stuck mie es bei der vorhergehenden Operation geschsh, uuri m b t nun mit Krapp aus, worauf man es gann eben so wietlor rci- nigt, \vie das nur vorher eriviilinte rothe Stuck. Die Tiefe des Purpors hiingl von der Concentration der Fisenbeizc ab; geht deren spec. Geivicht biu zu 1,04, so erh:'ilt man ein Schn-arn.

Bei dieser Operation bringt inan eine Alaunbeim iiur auf die Stellen, welche geriirbt n-ertlc!i sollen; darauP reinigt man das SLuCli unkl Cirbt wit Cochc!iille eben so, wie dicss beim lirapp gescltah. Dieselbe firbt den Grund des z e u g s nicht, wie dcr Jirapp, und erfordert deshalb auch nicbt dieselben Operationen, damit der Grund wieder weiss werile; fibrigens ist sie auch nicht einmnl so dauerhart, urn eine Blei- dbe zu ertragen,

41 Cal.npeche-Schzc.ar%. Dieselbe Alaunbeize, die rnit Krapp roth giebt, bringt eine schwarxe Parbe hervor , wenn man wit Csmpeche ausbrbt. Die Eiscnbeize hat dieselbe Ei- genschaft, aber die Farbe ist briiunlich und weniger cnge- nelim. Will mnn dem . durcb Ciimpeche schwnch gefiirbten Zeuge scinen weissen Grnnd wiedergeben, so ist es hinrei- chend, das Stuck mit Wasser und Kleie eiumsl nufsiedu an zu lassen.

Hier wendet man die Eisenbeixe an, und liisst das Stuck durch Wasser gehen, \vie es schon an- gcriihrt murrie. Man erxeugt dann Berlinerblau in versclricile- nen Ntiancen, wenn man das Zcug in eine verdunnte Aul!iisnr~g ~ 0 1 1 blauaaurcrn Bali taacht, zu der noch etwaa ebenfillls sehr

2) lirapppurpur (pourpre de yarance).

3) CocIicniZZe - Rrt.ra.

5 ) Berlinei*- Blaze.

Thompson , fiber den Kattundruck. Q i S

verdunnte Schmefelsiiure gesetzt worden ist. Jetzt jedoch hat m:in eine bessere Methode, die ich nber crvt spiiter bei den F'irben erwviihnen werde, die man mittelst Dampi' hervorbringt.

6 ) Eisengelb Cchamois de fe29. Diese angenehmeFarbe bestelit nus weiler nicbts, als blossem Eisenoxyd. Mandruckt rnit einer Mischung von schwefelsaurem Eiskn dnd essigsaurem Blei, was in der That aber blos schmefelsaures und essigsaurks Eisen gauz al- lein ist. Das Xeug wird nun liingere Zeit der Luft ausgesetzt, um dnrauf einen so stark wie miiglichen Niederschlag hervorzubrin- g e n , und um das Eisen vollstandig niederzuschlagen, wird d a s Stiick in Ealkmilch, oder jn eine Mischung von cnustischem Kali und Kalk eingetaucht. Dabei wird mit dem rothen Oxydo zugleich etwas schwarzes Oxyd niedergeschlagen, dnsselbe oxydirt sich jedoch sehr schnell im frischen Wasser nnd an der Luft, in die es nsctiher gethan wird.

Man druckt mittelst der Walze eine Aulliisung von schwefelsmrem Minganoxydul auf. 1st das Stuck trocken, so wvirrl es durcli eine stark alkalische Lauge genomrnen, and dann in die Chlorkalkkiipe gebracht. Der Chlorlialk verwandelt das BIirrignn i n Qxyd, welches eine starke Vern~antltscliaft zur Baumrvollenfaser hat.

Es gicbt verschiedene Methoden, urn den Indigo ant' den Zeugen z u befestigen; so wird er desoxydirt, wenn man iLii mit Operment untl causti- schetn Kali zusammen erliitjst. Wenn man in der AuUusung nicht Senepalgummi oder geriistete Stiirke auflikt, so erhiilt mnn die Substanz, die Blahlerblau Cdu bleu de pinccau) genannt w i d . Sie wird auP den Stoff mittelst der Walze oder einer eigen- thiimlich geschnittenen Platte aufgetragen. I n beiden Fiillen erhiilt der Indigo bald seine blnue Farbe wieder, und dn er nun nicht mebr loslicli ist, so bleibt er aoe dem Zeuge haften, wiihrentl die Substanzeo, melche init ihm vermischt waren, durch Wasser davon getrennt werden kihneu.

9) Eine andere Methode besteht darin, dass man das In- digoblau mit Operment vermengt, in eine Aulliisung von schwe- felsaurem Eiseti thut, und ihn, nachdem er auf das Xeug auf- getragen ist, durch wechselmeises Eintanchen in l i n k und schwefelsaurcs Eisen desoxydirt. \Vie man weiss, ist der des- oxydirte otler weisse Indigo in den Alkalien loslich uutl giebt

7 ) Biwzce con Mangan.

6) Fuyenceblau ChZeu de Chine).

464 Thompson , iiber den Xattundruck.

damit eitle gelbe Aufliimng. Dieselbe setzt ihren desoxydirten Indigo, durch blosse Beriihrurrg auP dem Zeuge ab. Auf diese Weise verbindet sich der Indigo, der im Anfnnge fcei auf den Fasern ist, und durch Wasser leicht weggespGhlt werclcn wur- de, nur langsam mit der Faser, und hel'tet sich so auF dem Zeuge rest. Wiihrend dieses Vorganges setzt sic11 auch eine gross0 Menge Eisen mf dns Zeug, dessen Abscheidung nur durcli Einwirkiing von Sclirvefelsiiure geschehen kann.

10) Eine dritte Methode besteht darin, gegiilverten Indigo in eirier heissen Auflijsung van IEali und &isnurem Koli a d - zulusen, oder ihn in Knli - oder Natronaufliisung mit meta1Iisciieln Zinn sieden zu lassen. Salzsiiure schliigt ihn hieraus weiss nieder. Diesen Nederschlag verdickt man, mischt ihn mit frisch bereitetem Zinnchloriir, und triigt ihn so auf das Zeug aui', welclies, wenn es troclien ist, i n eine Aufliisung van Itoh- lensnimrcm Natron eingetnucht wird. Hierbei wird der Indi- go gelb, indem er sicli mit dem Xatron verbintlet, und in diesem iuslichen Zustnnde dnuerhaft an dem Zeuge haften bleibt. Er wird endlicii auf Kosten der Luft blau, deren Snuerstoff er absorbirt.

11) Culcchubraun. Diesen wichtigen Parbsto$ ehemals nn- ter dem Namen terra kZp07iiC~Z bekitnnt, bereitet man sich , in- dem man diks Mark vom breunen Holze der acacia cntechu aus- I<ocht, und zwar so, dass man die Spiihne dieses Ilolzes in sicdendcs Wasser tbut, und dicses so weit abdampft, bis es cine pspsende Consistenz erlangt hat. Nich dem Filtriren ge- rinnt es bald. Dasselbe kommt von Bombay und Betigalen zu

, bestetit hauptsiichlich aus Tannin und enthiilt auch ein me- lljg 'pllonerde, welche vielleicht dam beitriigt, die Farbe auP dem Zcugc xu befestigeti. Dns Catechu wird in Essigsiiure aufgelcjst, urid hierzu eine Kuyfer'- oder SalmiaIisulliisotIg hin - ougcrtigt, woriluf man es aur das Zeug bringt, .cvc!ches nun eillige q'izge roliig gelnssen wird j ~viiilrend dieser Eeit wird die Farbe bedcuteiid dunliler, und alsdan'n wird es fertig ge- macht.

Dns doppe!tchromsaure Blei wird auf ~ ~ ~ m w o l l ~ . n z c u g e n so hervorgebrncht, dass mnti xuerst eine Blei;tLifl&ung aurdruckt, und das Zeug d a m i i i eine warme Auflijsung van cbromsffurem fioli oder Kalk eintaucht, w-elche

12) Cltromornnge.

Tho mp s o n, tiber den Kattuiidruck. 4 1 5

ietztere einen geringen Ueberschuss an Basis haben muss. Man Stellt es auch bisweilen mit gelbem chromsaurem Blei dar, dau dorcli doppeltchro~nsaures IITali erxeugt wird, welchem man in der WCrlne einen Theil seiner Siiure mittelst Kalk entzieht.

Wenn man a ~ f dirs Zcug die schon beschriebene Alaunbeize bringt, so baftet die Thonerde daraul rest, nnd ist dann geeignet, sich mit jedem Farbstoff zu verbinden, den man auf sie aoftrzgt. Eine andere Methode, dieselbe Beize aufzutragen, und mit ihr Muster hervorzubringen, besteht darin, den ganzen Stoff damit eu impriigniren, nod darauf die Figmen mit einer Substanz auhudrucken, die die Eigenschaft besitzt, die Thonerde in CVnsser lirslich zu machen, Man wkch t es nun vor dem Pdr- bed aus, dadurch wird die liislich gewordene Thonerde ent- fernt, und alle damit impriignirt gewesene Stellen des 5eug .e~ verlieren nun die Eigenschaft, einen Farbstoff 8uf sich zu be- festigen; auf diese \Veise bringt man die Blumen, Kreuee u. s. w. hervor. Wird das Zeug auf diese Art behandelt, so bIei- ben jene Stellen weiss, oder merdeu,es wenigstens nach hinlang- Iichein Auswaschen.

Die Substanz, die sich am besten dszn eignet, die Alaun- und Eisenoxydbeixen wegxuschaffeo, ist die Citrouensiiure. Die Vortheile, die ihre Anmendung gewLhrt, sind leicht einzuse- hen; denn sie zerfrisst das Beug nicht, obschon sie einer ho- hen Temperatur ausgesetxt wird, und breitet sich hei ihreln Festliaften auf dem Zeuge nur sehr wenig aus, nnd geht des- balb nicht auf andere Stellen des gebeizten Zeuges iiber; auch hat sie vor andern Pflanzensiiuren den Vorsng voraus, dass sie die Thonerde, wie das Eisenoxyd vollstiindig aufliist, so daw im Zeuge nicht die geringste Spur davon zuriickbleibt. Wenn man in Betracht zieht, mit welcher Leichtigkeit das Wasser diese Siiure in deu unlijslichen citronensauren Salzen wegnimmt, 80 wird man im ersten Augenblicke versucht zu glauben, dass sie wenig zur ICattundruckerei geeignet sei, Qnd doch ist eie allen andern vorzuziehen. Es ist waltrscheinlich , dass das Wnsser nicht eben so vie1 R'eiguag hat, diese Saure in den lijslichen citronensauren Salxen wegxunehmen, als d i e s bei der l'honerde untl dern Eisen der Fall ist. Sie mird eben so wobl vor, als nnch der Beixe aufgetragen; im letztern E'alle setzt

43) AetzBeizen fur Weiua auf KTappTolic.

4i6 T h o m p s o n , iiber den Knttundruck.

man gewiihnlich etwas doppeltschmePelsaures Kali oder selhst Schwefelsiiure hinzu, urn dadurch an der theuren Citronensiiure zu ersparen.

Das Zeug wird mit der Alaunbeize impriignirt, und wenu man weisse Stellen habcn will, wie friiher geiitxt; darauf fiirbt man es mit Krapp auf gewijhnliche Weise Bus , nur , dass man zum Iirapp eiue ge- wisse Menge Campechehola Iiinzusetzt, dadurch wird das Krapp- roth braun.

15) ,Ilal1?enfarb6 rnit Cochenille ccouleur mame Clc. co- chenille). Das Zeug wird eberiso mit Alaunbeise impriignirt, und wcisse Stelleu erhiilt man wieder wie friiher [lurch Citro- nensiiure; darauP mird es rnit Cochenille ausgefilrbt, wodurch es eiiio schijne Malvenhrbe erhiilt. Die Cochenille erhalten wir nus america j und xwar beeeichnet man daiuit ein Insect, wel- ches auC dem cncluv coccinilifem und 3 oder 4 antlern Cactus- arten lebt, unbemeglich darauf bleibt, und eu seiner Kiihrung den Saft dcrselben saugt. Es stammt ausMexico und die Eiu- gebornen wenden es eur Rothfiirberei an.

Als die Spanier im Jalire 1518 in dieses Land kamen, wurderi sie darauf aufmerlisam , und I523 liess der spanisclie Hof nllcs, dessen man habhaft werden Iionnte, einfuhrcn. Die spanischen Gcschiclitschreiber , die dnriiber zuerst Snchricht gaben, besclirieben d i e Cochcnille als ein Insect , spiiter abcr hat man sic als einen Pflanzetisamen angesehen. Uieser Irr- thum wurde nur erst giinxlich i n der Miite des achtzehntcn Jahrhunderts aufgeklirt. Den rothen Farbstoff der Coclicnille kann man rnit Alliohol ausziehen. Er besitzt eine schijne Pnr- purfarbe; apch kailtl man ihn in lileinen Rrystallen daraus er- halten. Er schmikt bei (i70,7 C. und noch hiiher erhitzt, zer- setzt e r sich, ohne jedach Ammonialr zu geben, moraus wir schliessen kiinnen, dass er lieineii Stickstoff enthiilt. I n Was- sep und Alltohol liist e r sich schnell, nicht aber in Aether; siiuren fiirbeu ihn gelb, und daher muss man auch doppelt meinsteinsaures Kali zusetzen, wenn man rnit Cochenille allein scharlachroth fiirben will. Schiittclt man frisch gcfiillte Thon- ertle rnit einer. Cochenilleaufliisung, so erfolgt alsbald ein Kie- derschlag, indem sich der FarbstofP rnit dcr Thotierile verbin- det, und eine schijne rothe Farbe bildet j und was man in der

14) Krnpp und Campeclhehols.

T h o m p s o n , iiber den kttundruck. 417

Mnlerei Carmin nennt, ist Thonerde, die mit diesem Farbstoff BUS clcr Coohenille imyriignirt ist.

Das Verfahren, um den FarbstofC auf dem Zeuge XU befestigen, ist hierbei ganz SO, wie in den beiden vorhergehenden Fiillen ; und der einzige uriterschied besteht in dem angewendeten Farbestor. Das Zeug JI-ird zuerst mit Eisenbcize impriignirt, und dann die Beiee mit- telst Citronensiiure an den Stetlcn , welche wciss bleiben sollen, wcggeiitzt ; \\-orauE man dann bis zur vijlligen Siittignng rnit Cam- pc cliehole ausfiirht.

Die Campeclie ist dns FIoh von Biirncitoqlon cum- pechianuna, welcher in Jnm:iica und an dem iistlichcn Gestade tler Campeche - Bay eine ungehenre Hijhe erreicht. Dieselbe verdrtnld ilrr fiirbendcs Vcrmiigcn einer Substunx, die es ent- hfilt und dcr man den Names Humatin gegeben hat. Dieses erhiilt man, wenn man Epiihne von Campecheholx rnit heissem Wssser digerirt, die Auflijsung bis zur Trockne abdunstet, den Riickstnnd in Allcohnl aufliist, diese Auflijsung wieder bis zur Syrupsconsistenz eindampt, und es nun stehen I b s t ; hieraus scheiden sich dann Krystalle von HBmstin ab, die sternfijrmig aus einander laufende Nadeln von einer schijnen Scharlachfarbe bilden. Das Hiimatin 16st sich iiur sehr menig in Wasser, da- gcgen sehr gat in Slkohol und Aether, und verbindet sich mit Siiuren und Basen. Dasselbe hat eine miichtige Ver\vandtschaft zur Thonerde, und kann sich z u gleicher Zeit auch noch mit verschiedenen Metalloxyden verbinden.

17) Grauaioletter Grund rnit schwnrzen untl rceisscn N v - stern. Hierxu bedient man sich zweier Arten v m Gravirun- gen. Die dunkle Farhe und die weissen Gegenstliide werden arif einmal, mittelst zweier IG~pferwalzen, auf derselben Ma- schine aufgedructit. Das Weiss wird, wie schon ermiihnt, mit Citronensaft gemacht, der rnit Senegalgummi verdiclit ist; da- rauP bringt eine nntlere Wtblze einen Grund von Eise:tauflijsung auf das ganze Stuck. Das Eisen verbindet sich nun uberall rnit dem Ireugc, nusgenommen ds, wo man die S h e aufge- tragen hatte, und 811 diesen Stellen bleibt d a m das Muster weiss.

18) Tiirki.qchroth und M7eiss auf Bandanas. Bandmias nennt man Tsschentiicher von gcdrucliter Baummolle. Die

16) FVeiss attf sclttcnrzt?m Grund.

%S JOULII. f . prakt. Cllelillt.. V, 6. U. 7.

41s T h o m p s o n , iiber den Iiattundruck.

schijnsten und am meistcn bekannten sind die turliischroth p- fi'irblen Taschcntiit:hcr , worrtuf weisse Tiiprelrl , Sterne odcr Kreuzc sind. W a s man Tiirkiscliroth f i o q e de Turqilie, T't~r- k ~ y - r e ( i 2 neniit, ist schon seit lariger Zeit in tfel- Levaii!e on11

verschietlencn Gegentlcn der Turkei beli:innt, von da knm es nach PranLreich , uiid erscl~ien vor uiiget'iilir 80 Jithren zu Cluspow bei Hewn P a p i l l o n , der in Cornpngtiie mit Herrn &I' 1 n t 0 s h, cine Tiirl;ischrotlil'~irberei erricfrtete. l)er.<elbe machic rnit den I~ireotorert u r i d ilgenteri cler schottischeti BImiufacturen eirien At)schlnas , i n Folge dessen Feine 3leihutle nat:tl VerlnuP einer Reihe vnn 3:ihren zii Gunsten des Publiciiins verijtl'erlt- lictit werden so11te. In Uebereinstimmung dsini t tnachten nun iin Jalire 1803 die Directoren jcrte Methorle aiefChrlich be- kanut ; i i i i d sic w:ir'tle scit deiu zu 6l:Lsgow nnclrgealrmt untl

hat irnn vide Yerbesseriltigen erralireo. Die Operation, urn die F;ube eiirxoiitxen, ~vurtlc ? O R Berrn l ' i enry 310 riteat h et Compagnie xu Ruilterg:cn 13rillge in sehr grossern Maassstiibe aus:yel'iihrt. ~~-iIlirsciieiiiiic:ti ist e:G, (lass tliese Meti:nde xu gki- clier Zeit voii metir :its einer Person enldeclit wnrtle, und ich lienne wxniqslens tlrei I~~rsonen , die dsa von sich behaiq:ten ; dir es itber kein Mittel gicbt x u entsclieidcn, wer Irier tler Ent- decker i d , so ist es meirier Meinung naoh dns Eesle, unge- wissc Erjrteruiigen zu verrrteide:~.

Die gcbriiuchliche I l lethode, um 9!urliiscliroth nuf Zenge mi be!'estiFe:i, ist complicirt und beschtrerlich. I ch werde hier eine Skizxe der verschiedenen Operationen sti!rniipfen, uiid BUY

ei:iarirfer setzeo , wie man sie aul'zufassen hat. 1. Das Zeug wirti in einer schwach alltnlischen h u g e

eingeweicht, U r n die beim Webe!i erhalteiie Appre!ur wegxti- rieiimen. Der Kurlstausdrtxli rlafiir ist das Rei~iigen [k cie- q o q e u p J . Mierzz niinmt mn!i ge\~iilrnlich auf jeden Cctitner riev I/:euges 4 otler 5 P T w l clturtisches ICali. Die Tempera- tur diescr Lii:jurtg niuss 55 - 660 C. sein; in diesem Bade Idsat man n u n dim Zeug 2-4 Stuntieti zuhringen, und wiisdit es daraur gut aus.

2. Lijst man 7 - 10 Pfund kohlensanren Xntrons in ei- ner Menge Wasser, hiitreiehentl , damit d:is %enq iiherall damit bedeelit ist (von letxterem nehmen wir immer an, dsss es 100 Pi'uiid wiege), untl lLst es e k e Zeit Ini1g darnit sieilen.

T h o m p s o n , uber den Kattundruck. 419

3. Von der nun folgenden dritten Operation hiingt mehr, alp von jetlcr andern die Schiinheit der Parbe a b ; ohne sic kwnn man neue StntTe nicht Pirbeu. EIandelt es sich nber da- riiin, altes Baun~rvollenxeng, das schon oft gewaschen i d , zu fiirbeii, z. B. ein Hemile, so kinn man diese Operation ganz und gar weglassen.

Zu tiiesein Behnfe bereitet mnn sich eine FIussiglieit, die ads folgentlen Subsfanzen besteht:

1 Gallone Gallipoliiil, 1 $$ Gallonen ~clra~'mist, 4 Gallonen einer Sodaauflijsung von 1.06 spec. Gew., 1 Ga!lone einer Aufl6sung von Perlasche von 1,04 spec.

Gemicht , welche man mit clner k~inreii~hend grossen Menge M-asser mincht, so dass tins Game 22 G:~llonen hetriigt. Das spec. Gewicht dieser Fliissigkeit ist 1$20 - 1,025.

Diesc Fliissigkeit sieht rnilchweiss wus, i ind ist i n der That eine unvolkommene Seil'e ; dieselbe tlirit rniltt i n ein grosses cy- lindrisches IIolngefiss , das olF6n ist riiitl Kupe genannt wild. Darin wird n u n die Fliissigkeit bestiinilig umgeruhrt (um xu verhindern, dass sich eiwas absctxe), unil zwar geachieht diess durch eined hiilzerneri Hebelarm , den cine Waschine in Oewe- g i n g setzf. 1st diess eine %it lang geschehen, so wjrd sie durch Zinnrijhren i n eine Art von Trog gebracht, worin sirh die Klotxmaschine [mnclbine d fouler, padding mucAiIw) befintlet, und hier hinein wi ld nun das ganxe Zeiig getaucht. J e liiriger sie in dieser Flussigkeit bleibt, und tlamit impriignirt wird, tle- afo besser nimmt sie d ie Fiirbiing m. Dieses Eiuweichen muss wenigstens 14 Tage dauern. Scliafmist giebt detn Zenge eine griine Farbe, und man hat ge~uiiilen, (lass sie sehr wesentlich zur Bleiche beitrsgt, eine Operation, der (Ins Zerig daracf un- termorfen wird ; ebenso hat man auch ge~-,~'unden, (lass dadurch die Cleichc schneller vor sich geht, vorziiglich wertn ;IS Zeug eininal mieder fiwischen den versclriedeuen Operationen ausge- breitet wird,

4. Erlaubt es die Witterungj so mird das mit der unvoll- kommnen SeiCe von No. 3. impriigrkte Zcug auf einer Wifse ausgebreitet, urn (1% getrocknet zu werden. Bei Regenwetter aber troclioet man es in der l'rociienkammer,

25 %

4tLO T h o m p s o n , iiber den liattundruck.

5. Impriignirt man das so getrocknete Zeug noch ein zwri- tes M n l mit der oligcn Fliissigkeit von No. 3., unti troclinct es von Neuern; ja dasselbe geschieht noch zum dritten male damit.

6. Das Zeug wird in einer Aufliisung von Pcrlasche ein- geweicht, deren spec. Gemiclit 1,0075 bis 1,0% ist, und dnrin his zu 6Go C. erwiirmt; ist diess geschehe:i, so nirnmt man cs aus der Flussigkeit, ringt es RUS, und liisst es von Neuern troclrnen.

7. Ferner macht man eine Mischung aus folgenden Suh- etanzen:

1 Gallone Gailipoliiil, 3 - Niitronlauge von i,06 spec. Gemicht, 1 - caustische Ialilnuge von 1 ,Of spec. Gewicht nnd

dns Ganze mit so vie1 Wasser verdiinnt, dass es 22 Gallonen ausmacht. JIier hinein thut man dns Zeug, >vie es bei der 0;le- ration unter KO, 3. geschah. Mit ciieser FIiissi$rcit impriig- nirt, wird es nun bei gutem Wetter auf der Wiese, bci sthiech- tein dagegen in der Trockenfinmmcr getrocknet.

8. Die Operation von N o . 7. wird noch tlrci Ma1 wieder- bolt, und das Zeufi wird nacb jetlcin Einweichen einige S t u n - den lang auf tler Wiese ausgebreitet, und daor: entllich in der Trockenliammer getrocknet.

9. Wirtl dns Zeug i n einc znsammengemischte Auffii- sung von Soda und Perlasehe eingetaucht, deren spec. Gew. I-on 1 , O l bis 1,0125 ist, und deren Temperatur 660 C. sein mncs. Dasselbe l i i ss t man daim einige Stuntlen 1a::g abtropren. w,ischt es gut aus, nnd IBsst es in der Troclieiiknmmer trocli- nen. Der %~\vecli dieser Operation ist, tlcn Ueberschuss von Oel, welches etma noch a n Zeiige harten geblieben sein kijrinte, wegxuschallen. ' Hiitte tIas Zeug nocli solcl!es zuriick- behaltel; so kiinnte die folgende Olierntion, das Galliren CgaZ- lcyej getinnnt, nirht damit vorgenommen merden.

10. z u dieser Operation nimmt man 13 Prund Alcppisclre Gi~lIPpl'el, welche man 4 oder 5 Stunden lang in 25 Galloncn WasFer hnt sieden lassen, und zwar big sich tlns Volnmcn der Fliissiglieit bis a d 20 Gallonen reducirt hat. Dicae Piiissigkeit ist r.otlcci:trirt genug-,., um -100 P!'und Zcug mit dem niithigen Gal:ipi'e!extr:ict zu impriigniren. Seit eiuigen Sahreii !lilt man

Thompson , iiber den Battundruck. #?i

den Sumach von Sicilien statt der GallCpfel angewendet. 33 prtind dieses erstcren thun dieselben Dienste, wie 18 PPuntl G~tlliipfcl. Bisweilen wendet man auch eine lklischung YOU 9 Pl'uiid Galliipfel und -d61/1, Pfund Sumach an.

Das Zeug wird ganz in diese Flussiglieit eingetaucht, und bis zu 44 - 550 C. mit derselben erhitzt. Der Sumach giebt ihm eine gelbe Farbe, wclche dam tlient, das Krapproth mehr zu erbiihen, inderu es ilim mehr Lebhaftigkeit verleiht.

11. Die nun folgcnde Operation ist die des Alaunens; eie jst gsna unerliisslich, weil, wie schon gesagt, ohne sie der Farbstotf sich nicht auf dem Zeuge befestigen kiinnte.

I n England bedient man sich des Alauns, aber aut' einem grosscn Thei!e des Continents wendet man essigsaure Thonerd; at]. Die Turliiscilrotlir~rbcr bereiten sich ihre AlaunFussigkeit auf die Weise, dass sie zu einer Alauirwufliisuog von 1,04 spec. Gewicht so vie1 Perlasche, Soda, oder Kreide zusetzen, sh mi' Ausnillung der im Alauti enthaltetien Thonerde erfordcrlich ist. Darauf wird nun das Zeug in dieac triibe Flussiglieit gebracht, urid darin 1% Stunden latg gelassen, wobei die Temperatur bestiindig bei 44 - 550 C. erhalten wcrden muss. D;XJ Zeug schwingert sich mit Thonerde, und diese verbindet sic6 niit den Fascrn desselbcn.

1%. Das so mit der Thonerde verbundene Zeug wird in der Trockenstubo getrocknet urid darruf ausgewaschen, um alle ooch daraul' sieh befindende Alaurifliissigkeit wegzuschalfen.

13. Sind diese vorliiufigen Zurichtungen mit dem Zeuge gemncht, so ist es nun so weit, urn ausgefiirbt werden zu kijn- nen, Hierxu mentlet man auf jedes Phnd Zeug 1 - 3 Pfund fein ,gepulverten Krapp >in; und es biingt dabei die Quailtitiit von der Farbe ab, die man erbalten will. Man bringt das Zeug in den Farbekessel, rvChrcud dns Wasser darin noch kalt ist; und bringt es nach Verlauf ciner Stunde zuin Sieden, welchea man 2 Stunden lang dauern Ifsst. \Ftihrend dieser ganzen Zeit wird das Zeiig i n der Farbebrii!ie dureli~;ehaspelt. 1st diess goschehen, so setzt man auf 25 Pfund aussufiirbendes Zeug 1 Gallono Ochsenblut hinzu. Jene 2.5 Pfund sind die RIcnge, die im Farbeltessd auQ eitilnal ausgefiirbt werden kijn- nen. Der Zusatz von Rlut ist dabei iinerliisslioh, um ein schii- ncs Both zu crhalten. Es sind vide Versuche gemacht wor-

422 'P' h o n~ p so n , uber den Kattundruek.

den, es .cr.egzulasscn, aber sie waren alle vergeblicb. Mciner Veruuthung riach verbiiitlet sit:h tier Farhstoff des BIutes nit dem Zeuge, rind seine schijue 5~:hnrlaclifnrbe hebt ohrie Zwei- feel die des Krnpps mehr hervor.

14. Der Kmpp enthiilt zmei fiirbende Mlaterien, eine braurie und eiiie rofhe. Beide Iiaften bei der Operation des Aust'iir- hens nuf dem Stoffe fest, und gehen ihm eine rot!rbraurie, viel- leiclit unangenehine Farbe; (loch hnftet der braune Farbstolf :iictit so fest. Der Zwecli des Rvivirens i d , die brnune Sub- stnnx rtbznscbeiden. Urn diess zu erreichen, liisst man das Zeug 12 oder 14 Stunden 1:ing in einer illischung BUS 5 Pt'und So- da, 8 Pfund Seil'e, 16 - +8 Gallonen der von No. 9. ubrig gebliebenen Piiussigkeit unll einer Iiinrcicheriden Menge Wasser sietien. Diidurt>h w i d der griisste TReil der brauuen Subshnz entl'erut, uiitl d;is Zeug Ilingt an, jene schijne Flrhung anxu- neiiinen, welc!ie die ~ i i ~ i i i s ~ h r ~ l h get':irhten Zeuge cliarakteri- sirt. Seiiien Ghne ertiijiit iuan rioch durcti die uun folgeiide Operation.

4.5- .Mi ln iiiinrnt 6 oiler 6 Pfund Seife, 16 bis I S Unzeii kryshllisirtes Zinricliloriir , und lijst diis Ganze in eiiiem run- den Fiirbekessel uud bringt diis Zeug liinein, deckt dcnselben lnit einein gentiu sc:liliewmlen Decliel zu, uiid bringt i h n unter tlem Druclie von 2 Atinosiihiiren zuni Sieden, wobei die Tem- perstur h i s aut' 13'30 steigt, Der Digestor ist mit einern Si- cherheitsventil verselien und ausserdern noch mit einer kleinen coriischen Ruhre, deren BKiiitlung am Bussersten Elide nnge- 6ihr lhs Zoll Durcliinesser hat; hiertiurch geht wiihrend der Operation ein hestiindiger Damphtroin. Man Andet , dass das Zinnsatx die F:u%e erbuht , und ohue ZrveiFel verbintlet sich dahei dss Osyil dieses blelnlls mit tler I'etten Siiure BUS tler Setre (welche sich slit tlem Zeuqe festgesetzt hat). Die SO e nts t a i l t i eii e un I ijd i c 11 e S e i fe v er Iii t i t 1 e t sic h o t i 11 e Z w ei Tel mi t dern rothen FnrbstofC ties Kra~ips, und iindert tlessen Fiirbung ab.

16. i lnt iniin nlle tfiese Operatiotien gernacht, SO hreitct man d;ts Zeng nut' der Wiese t ius, untl setzt es einige Tage larig iier Potirie n u s , we!ci:e die Farhe noch erhijht.

Dies5 ist eine kirrxe aber genaue Sliizze tIer Metliocle, die man i l l tier Tiirliisclirotbf~irberei anrvendet, und wie sie allge- iiiein j e t x t in den I?kbereieii zu Glaugow ublich ist.

Thompson, iiber den Kattundruck. 493

Man hat mancherlei Versuche gemacht, um diese Opera- tionen abmk&zen, aber bisher waren sie obne Erfolg. So ist es wesentlich, dass das Zeng mit Oel, oder vielmehr Seife imprsgnirt werde. Unterliisst man eine, zwei oder drei &in- weichungcn , so verliert das Roth seinen vorzuglichen Glunz ; es ist ausser Zweifel, dnss sich die Seife rnit dem Zeuge ver- hindet, und daran feat haften bleibtj dasselbe findet auch bei gemijhnlicher Seife Ytatt.

E in rnit Chlorlialk gebleichter Stoff giebt kein so gutes Roth. Wahrscheinlich verbinden sich die Baumivollenfasern mit dem Kalke oder vielmehr mit dem schwefelsauren Kalke, wo- bei die 61ige Seife zersetzt und verhindert wird, sich mit detn Zeuge zu verbinden. Jedoch gelingt diess vollkommen gut rnit Gewepen, die nach der iilteren Methode gebleicht sirid, d. h. durch Siedenlassen i n einer Lauge, oder i:i Seife, und nach- heriges Ausseteen an die Sonne. Cio Fnrben werden auch gu t , mit oder ohne Galliipfel, aber sehr schwierig wiirde efi sein, das Zeug hinreichend mit der Alaunliussigkeit zu im- prlgniren , wenn man es nicht vartier schon in Galliipfe!auflo- sung eingeweicht hiitte , voraiiglich wenn das Geivebe mehr oder weniger fettig war.

1st ein Zeug ganz mit Turkischroth ausgefiirbt worden, so kann man dwauf weisse Muster hervorbringen, wenn man die Farbe an solcheii Stellen init Chlorviasser weg:'itzt. Z u diesem Behiife nimmt man 15 Ytuclte des rothgefiirbter~ Zeu- ges, legt sie platt eins iiber das andro, und dss Goiixe auC

eine Bleiplatte von der Dimension einev Taschentuches. Wiemut legt man nun eine andere Bleiplntte dnrauf untl presst tliesc beiden Platten mit eirler Schrtiube zusarnmen, oder macht dieus, wie es i n vollliommner eingericbteten F:irbereien iler Fai! iut, rnit einer Wasscrpresse von ungeri'nr 200 Tonilerr Druck. In der obern Plirtte sind Likher eingeschnittcn , m d zlvar gena:i SO, mie d a s Muster ist, das maii auf das Zeug eiii8txen wili. Man maclit nun eine Ch1orltalkau:lij ig, (lie inan mit eir:er Siinre versetat, um Chlor daraus zu eutbinden, Uild bringt tiie- sellte auf die obere Plntte, w o man sie mittelst ei;ies sinnrei- reieheo HandgrXs niithigt, durch alle in die l'intte eiiigegrabe- nen Loeher zu gehen. Sie tliirclidrir!gt auch Tvvirkiich die 15 Stiicke Zteug, und iitzt die Fnrbc weg, wiihrend der keftige

424 Tho u1 p s o n, iiber den Kattundrock.

Druck, dcn inan auf die antlern Tlieile, welche roth blciben sollen , wirlien liisst, die A ~ ! l i j : i ~ ~ ~ g verhindert, sich zwischen den cinzelwn Schichten auszubrciten.

Uei den ersteu Miilen, wo man diese Methode in Anwen- dung braclrle, waren die Rfnder der in dem Bleie eirigesc1ii:it- tenen Muster scliarf gcl;tssen worden, daher gesch:h cs, dasg durch den hcftigen Druck ein Zerschneidcn des Gewcbes er- folgte, und man die Muster, wie weiin sic mit einem sch;ir- Pen Messer ausgeschnitton wordan ivviircn, heraus liiserl 1ionl:te. Diesen Umst;iritl scbricb man der zerstlrenden Wirkiiiig tlcs Chlors zu , wiihrend die schlechte UeschiiKenheit der $'I:i(tetl die a!ieinige Ursibcile davon \vibF. €1 e 11 r y M 0 u t Q a t 11 et Corn- pguie licfe?ertcn zuerst fabrikrniissig diesc Tiieher , odcr Ban- dmns, wie man sie qenat, und hattcn dirriii eineti ungemeinen

I!)> Rolh auf-'Rolh odw lveiss. Diess ist eiiie Verbesserung der ursp r u ngl ic: h cn , und im vorigen P?iragr;ip h besc hrie ben en BatldatlilS. Mil t1 bringt (lie bciden Nunncen von Rotli zu glci- chcr Zeit auT das Stijcl;, unti erreicht den Unterscliictl des Fnrbeirtoues duroli dl:umheixe, indcni man auf die Stellon, mel- che dunliler wcrtlen sollen, inclir Thoncrde bringt , als anf die, welch? hellroth hlcibcn solleii j die weissen Muster erhillt man durch Wegiitaen dcr Farbe. 1I)iese Mcthode ist i n Franlireich erfuiitlen worden,

Vor ungcGihr -18 Jahren nnhm Herr T horn S O n von Prim- rose -Hill bei Clilheroe eiii Patent auf diese Methock; nach seirieln jetzt erfdgten Tode, ist cs jeduch ein Geineingut ge- worden. Sein Verfahren besteht tlarin, auf gewijhnliche Weise eine .Auflusur:g \'on Weinsteinsiiure mit Gummi verdickt ail€ die Stcllen aul%utragen, die weiss hleihen sollen, dann das Zeug sclincll durcli cine A ullusung von Ch1orli;tlk zu xiehen. Die aufgedruclck Siinre enthindet Clrlor , und dieses Ltzt die Farbe wcg. lhinit die Riotler tlcr Muster scharP seien, bringt man unmittolb:~ narh dem Chlorbade dns Zeug in reines Wasser, uin r l i idurch xu vermeiden , dass die E'liissigkeiten sieh lnehr ausbrei:en unrl iitxetl, sls iiijthig ist,

2 Q ) Aelzhisen auf Broricufarften fiir VVeWs. llierbei bringt man das Zeug ziierst in eine Auflosung van schmefel- wurcm d e r saksaurem Mooganoxydul, und lGsst ea nun track-

A b J i t h .

Thompson, iiber den Kattundruck. 425

nen. Darauf Iilsst man es durch eine stark alkalische Lauge gehen, welohe einen Niederschlag auP das Stiicli von weissem Manganoxydulhydrat bewirkt. Wird dieser daun der Luft aus- gesetzt, so Piirbt er sich allmiihlig dunkler, und verwandelt sich dabei in Oxyd; diese Versnderung beschleunigt man durch doppeltchromsaures Kali.

Das beste Mittel, weisse Muster zuP diesem Grunde her- vormbringen , ist das Zinnchloriir. Dieses Snlz reducirt das Rlangan zu Oxydul, welches das Wasser leicht weguimmt, wiihrend das Zinnoxyd entvveder die Stelle cfes Mangaus ein- nimmt, oder wohl auch selbst auflijslich gernacht werden liann, da man zu gleicher Zeit wit der BinnauflBsung eine Yreie Siiure anwendet.

Die blaue Kupe ist eine Aufliisnng yon Kalk und dosoxydirtem Indigo in Wasser. Diese wild SO bereitet, dass man Indigo mit Wasser %u einem feinen Teige zerreibt, und diess mit schwefelsaurem Eisenoxydul und einem Geberschuss von Kalk zusarnmenmischt. Nach Verleuf einiger Stunden ist der Indigo desoxydirt und aufgeliist; die neu ent- standenen Producte, das Eisenoayd und den schmefelsauren Kidk IBsst man nun sich absetzen, wobei die Indigoaulliisung hell- gelb gefiirbt bleibt. Taucht man das Zeug in diese Aufliisung, so verliisst der gelbe Indigo augenblicklieh den Iialk, urn sich auP den Baumwollenfasern abzusetzen; durch nachheriges Aussetzen an die Luft nitnmt der Indigo seine blaue Farbe wieder an, indem er sich hiiher oxydirt.

Die Indigoaufliisung ist von gelber Farbe, aber ihre Ober- fliiche ist immer blau. 1st sie sehr concentrirt, so hat sie eine Knpferfarbe, was von der Oxydation des Indigos an der Luft herruhrt. Die Siiuren sohlagen denselben weiss nieder, die me- tallischen SBuren jedoch, welche leicht ihren Sauerstoff ahgc- ben, fdlen ihn blau. Dasselbe gesohieht auch, wenn man Man- gmoxyd und Hyperoxyd , Kupfersalze und ICupferoxydhydrat anwendet. Die Fabricanten benuteen diesen Urnstand, urn ver- schiedene Farbentiine auf den Calicots zu erhalten. Ferner wird das Iiupferoxyd gebmueht, urn, wenn das Zeug in die blaue liiipe kornmt, zu verhindern, dass das Blau sich auf ge- wissen Stellen des Zeuges ansetet. Iru diesem Behufe macht man einen Teig von essigsaurer oder schwefelsaurer Kupfer-

21) Wdss auf Bluu.

486 Thompson , uber den liattundruck.

sufliisung , t'einem Mehl odcr Pfeifenthon , zu dem noch arsbi- sches Glummi gesetat ist, und druckt danu die Muster mit die- ser Masse, woraur man, wenn es auf dein Zeuge eingetrocli- uet ist, dasselbe in die Blaultupe bringt. Hier haftet n u n der Indigo nur aur solchen Stellen , wo Iieine Reservage ist, wah- rend da, wo solche ist, derselbe durch das Kupfer oxytlirt und folglich blau untl unloslich gemacht mird, bevor e r noph mit der Faser selbst irl Bquhrung liommt, da diese von der Re- servage bedeckt wird. Ein wenig Kupfer bleibt jedocli nach dem Auswasj hen immer uoch zurlicli; dieses wird aber durch verdunnte Schwefelslure weggeschallt.

Ich komme nun zu den Methotlen, die man an.rventlet, um die chemischen Farben auP das Zeug zu bringen. M:t dem Ausdruck: chemisch, scheint man fruher gewisse Ii'itrben be- aeichnet zu habeu, die mit Substanzen bereitet wurden , wel- che unmittclbar aus dem Laboratorium des Chelnikers liamen, zur Unterscheidung von denen, welche durch die damals ge- wcihnlicher vorliommenden Substancen gebildet werdeu. EY sind diess gewiihnlich Zinnauflijsungen , vermischt mit Abko- chungen verscliiedener Farbehdaer j und da nun dns Licht, wie such die Alltalien und Sduren, schnell auf den Farbstoff tles Holzev wirlien, so hat man unter dem Namen chemische Fur- beri alle solche zusammengefasst , die keine Haltbarlieit haben. S o sind das chemisch Blau (eine Auflosung vom Berlinerbleu in Salzsiiure oder Chlorzinn) und sndere gewiihnliche Appli- cationsfarben solcbe unechte Farben. Diese geringe tIaltbar- lieit ist jedoch mehr der weniger bestiindigen Beschaffenheit des Farbstoffs zuzuschreiben, als der Art und Weise, wie man sie auftriigt. Denn wenn man x. B. den FarbstoR des Krapps rein und unzersetzt in Anflcisung enthalten kijnnte, so unterliegt es fast keinem Zmeirel, dass die damit gebildete chemische Ftirbe eine dauerhafte sein wiirde. Ein gewisser Zustnnd mehr oder weniger vollkommner Aufliisung ist zur Befestiguug der ehe- mischen Farben auf dem Bewebe nijthig.

Diese Farbe bringt man auf man- cherlei Arten hervor. Vor einigen Jahren machte man zu die- sem Behufe eine Abkochung von Galliipfeln , zu der man, wenn sic wieder lialt war, salpetersaures Eisenoxyd hinnusetLte , das vorher rnit feinem Mehl verdiclit worden war. Diesd gab ei-

1) C/~enaiseh-,Scl~war=.

Thompson, iiber den ILattundruck. 427

nen schieferfarbigen Teig, der, suf das Zeug aufgetragen und der LuPt ausgesetzt, mhwarz wurde. Jetzt findet man es vor- theilhsfter, ein Eisenoxydulsalz anzuwenden , das auP das Zeug aufgetragen , und d a m der Wirkung der Luft ausgesetzt wird ; dabei oxydirt sich das Eisen, und da8 Game nimmt eine schwarze F i r b e an; bei trockner Luft sind d a m rnehrere Tage niithig. Die entstandene Verbindung ist im Wasser unliiulich, nnd das- selbe nimmt nur, wenn das Zeug ausgewaschen wird , den Xiir- per, der zur Verdickung des Zeuges gedient hat, und nusser- dem noch andere nicht dabei wesentliehe, nnd rnit der Faser unverbundene Substnnzen mit weg. Ein Chemiseh - Schwarz erhlilt man auch noch, wenn eine Abkoehung v o t ~ Campeche- holn mit einem Eisenoxydulsalze vermischt wird. Indessen iat diess nicht so haltbar, als das von GalliipPeln.

AuP folgende Ar t verfiihrt man, um sup demselben Stiicke Muster aus 4 chemischen Parben, Rosa, Blau, Grun und Oran- ge hervormbringen.

Diese schBne Parbe wird theils mit Brasilienhols , theils rnit Pfirsichbaumholn cboiv dt: pEcckerJ er- halten. Z u diesem Behufe macht man eirie Abltochung dieser Hdlzer, verdickt dieselbe rnit arabischem Gummi, und setzt da- rauf Zinnchlorid hinau. Dieses Salz schliigt den Parbstoff in Form eines Lackes nieder, der sich in einem Ueberscbuss des Zinnsalzes wieder 16st. I n einem aolchen aufgelijsten Zustande triigt man ihn auP das Zeug auf, welches diese Aunusung in Zeit von einigen Stunden zersetzt. DarauP wiischt man das Zeug mid der Lack bleibt nur darauf haften.

Es ist eine bekannte Thatsache, dass, wenn Eisenblausiiure in Wasser sie- den gelassen wird, sich CyanwasserstotWure entbindet , w8h- rend sich ein weisser Niederschlag bildet, der nn der Luftsich in Berlinerblan verwandelt. AuPdiese Weise br ing man die Parbe hervor, die Dampfblau Cb1t.u & la vapeur) geoannt wird, und z w a r bewerkstelligt man diess so, dass man krystallisirtes blau- saures I b l i in Wasser aufliivt , und dazu Weinsteinsiiure set& Dabei entsteht ein Niederschlag von doppeltweinsteinsaurem Kali oder Cremor tartari, wiihrend die iibrige Fliissigkeit zum Ttieil eine Auflijsung von Blausaure in W-asser isb. Doch zugleich enthiilt dieselbe auch noch, wenn man sich so ausdrucken darP,

2 ) Chemivch-Rosa.

3 ) Blau dwch Danapf Cbbu d la vapeur).

428 T h o m p s o n , -iiber den Hsttundruck.

weisser Berlinerblqu. - Diese Fliissigkeit wird n u n mit Cumlni rerdiclit, und auP das Zeug aufgedruclit. Zuweilen lijst uiari auch Gummi in einer blausaureii Kaliaullijsuog auf, und fiigt eine entsprechende Menge Schwefelsiiure hinzu.

Das damit bedruckte Zeug wird d:rnn den Diimjifen von sieilendem Wasser ausgesetxt, und das Blau (n'enn es we- gen der aiidern Farben geschehen liann) in einer sctiwaciien (:hlorliaI~aufliisun,rr oder doppeltchromsaurem Kali avivirt. W i - re diescs Verfahren, wegen dcr Gegenwart ai!drer Fnrben nidit anwendhar, SO rnusste man das Zeug blos eine ziemlich Iange Zeit der Luft aussetzen, wo dann dss Blnu entllich ebenso intensiv wird , als wenn man Ch1orl;alli angewendet hiitte.

4) Danhpfgriin. Dime Farbe erhiilt man durch Zusam- mentnischung der vorhergehenden Verbindung mit einer Ab- kochung yon Gelbbecren, und sie wird mit Alauii auf dcrn Zeuge befestigt. Der Nicdcrschlag, den man durch Ka!i er- hiilt, win1 in Wasser aiifgdlijst, und diesc Aulliisung mif ei- iier Ablcochung der Gelbbeercn und mit Slaun vermischt. In der Kiilte lusscrn diese Substanaen lieine merliliche W r k u n y clup eiriunder, nbor setzt man das Zeug nach dem Drucken Was- sertiSmpTen aus, so verbindet sich die Siiure vom Alnun wit dem Iiali, wiihrend die Thonertle rnit den gelben FarbstolF zu- samruentritt, und sich auf dem Gewebe befestigt. Zu gleiclicr Zeit wird durch die erhijhte Temperatur der Niederschlag YOU

weissem Berlinerblau begiinsligt , welches 1etzter.e jeiloch sich an der Luft allmiihlig blau Brbt, wobei, wie belaunt, aus dem Blau und Gelb, Grun entsteht.

Hier besteht die ganze Operation da- r in , das Orleans in Kali oder Patron aubuliisen, und aui' &as Zeug aubudrucken.

6) Chroniyelb auf ti irk is oh roll^. Diess erhiilt man durch eine Abiinderung des obcn beschriebenen VerTtthrens. Es w i d miiinlictl ss!petersaures Blei und Weinsteinsiiure %usaminon in Wtlsser aui'g-eliist , diese Liisung rnit Gummi verdickt, uud d a m auf die rothen Stellen des Zeuges gedruclit, .tveloiie gelb wer- den sollen. Nun bringt man das Stuck in eine Chlorliidli~t~llij- sung, wobei die rnit Weinstninsbure bedruckten Stellen ilire Parbe veriieren, ur:d day Bleioxyd zu gleicher Zeit sich von dieser ,%we abscheidet, und auf dem Gewebe featsetzt. Es

5 ) Orleansoranye.

'A' 11 o m p s o n, uber den Kattundruck. 4'29

mird alsdnnn in er ansgewaschen, nd durch ei Adfla- S I I : ~ ~ \on doppeltchrorn~a~irem Knli gempen, welche dns Blei- oxyd i n chromsaures Salz Verwandelt, und ihm eine dauerhafte gliinzenti gelbe Farbe giebt.

Das v e r hren, Tiirkischroth von einem Zcuge wegzuiitxen, nnd die auf diese Art weiss gewordenen Stellen gelb zu fiirben, habe ich schon angegehen, und icli will daher nun die Metkode aus einander zu setzen suchen, wie man Schwarz, Blau uud Grun Iiervorbringt,

Zu Schwarx niinmt man Eisenchlorid, und bereitet es Rich dadurch, dass man kohlensaures Eisen in Salzsiiure auflijsk Mit dieser Aunijsung liist man Berlinerblau auf, was sehr leichf gcht , vorausgesetzt dass ersteres nllemal fein gepdlvert ist. Diese Liisung verdunnt man dann, and giebt ihr die niithige Consistenz tl:idurch, dass man Btiirlie einmengt, und sie einige Zcit 1ang bei eincr Temperatur von 1110 C. erhiilt. Der so bereitetc Teig kann nun, wenn er wicder kalt ist, sehr gut nngewendet werden. Man t h c f i t ihn gleichzeitig mit dern Blau und der Biiure auf, welche zum Hervorbringen der weissen Stellen dienen soll. Darauf zieht man das Stuck durch eiue Chlorlinlliaufldsullg~, wobei der freie Malk das Eisenoxyd auP das Berlinerblau niederschliigt, dns dndurch eine schwarze Farbe annimmt, meil es aul einem rothea Grunde lie$.

lim dem Calicot eine gliiizend blaue Farbe zu geben, IDst man Berlinerblau in Zinnchlorirl, welches auf die Weise be- reitet wird, dass man einen Strom von Chlorgns durch eine Zinnch!orurauflijsung gehen lssst. Jcne Auflosung verdiionb man mit Wasser , liist darin wiedcr Weinsteiiisiiure sup, und mvar in dem Verhsltniss von 4 Pfund auf eine Gallone, nnd verdickt sie nun mit Stdrke, worauf sie wum Gebrawhe tang- lieh ist. 1st dless gesehehen, so bringt man das Zeug, xvo- rauf dieser Teig aufgetragen ist, in eke Wipe mit Chlorkalk- anflcisung. Hierbei mird durch die Einwirliung des' freien Kal- Ires auf das Zinnoxyd, tlieses niedergeschlagen , und befestigt das Blau auf dem Zeuge. Zu gleicher Zeit entbindet die Wein- steinsiiure aus dem Chlorkalk, Chlor und dieses zerstijrt die rothe Farbe. Daher liomint es, da3s dieses B h u aussieht, als weiin es suf einen weissen Grim1 aufgetragen worden w8re.

7) Bkm und Sehirarc auf Tiivkisclbroth.

\l uanceu, I. die dem Tiattun ein 80 angenehmes Aosehen geben.

530 Thompson, iiber den Kattundruck.

tYiU man gelbe Muster auf demselben Stiicke erhalten, so wer- den diese mvijrderst durch day schon angegehene Verfahren weiss gemacht, worauf man rnit Gclbbeeren ausfiirbt. Bringt m:in diese gelbe Farbe auf das Blau, so bringt sie auf dem Calicot ein schones Griin hervor.

Die &hthode, Weiss auP b!anem Grunde hervorzubringen , ist scbon friiher angegeben. Urn eine Reservnge auf tlas Blnu zu haben, und dnbei xu- gleich auch eine Beize fiir das Gelb zu lassen, wentlet man eine Aufliisung von salpetersnurem ond essigsaurem Blei, eine essigaure und salpetcrsaure Kupfertiuflijsung an, die miin hin- liitiglich mit Gummi und Pfeirenthoti verdiclit. Wiihrend nun der Indigo sich auf dem Zeugc nbsetat, schlilgt der i n der Aullijsung enthiiltene Ealk dns B!eioxytl aus den Stellen des Gewebcs nieder, w o man die Zeservnge aufgctragen hat. Dnr- niich iviischt man tlas Zeng mil' Wasscr au1; untf liisst es durch eiric Anflcisur~g von doppelt Lhrornsaurem Ilali gehen , wnbei nur die Stcllen gelb v.wiJ:n, aur welche sich dns Bleioxyd fest- gesetzt hatte. Diese Farbe fiillt aber dann matt und schmuzig aus, way von der Anwesenheit von KupfcroxyiI herriihrt, mel- ches sich zugleich rnit dem Bleioxyl nicdergeschlngen hat. Urn dieses xu cntrernen und zngleich das Gelb zu erhcihen, wird das Zeog in einc sclir mit W'nsser verdunnte Salzsaurb ge- taucht,

!>) Gelb und @runge uuf Blau. Hicr ist das VerObren dasselbe, wie im vorhergehenden Fnlle, rnit der einzigen Aus- nahrne, dass man, statt dns Zeug durch eine warme Auflcisung von do~~~~~ltchroinsaurem Iiali gelien zu lassen, dnsselbe in eine neutrale chromsnure K;dimRijsiing txucht; wobei sich zwei Ato- me BIeioxyti mit cinem Atom Chroms:iore verbinticn, und so die Orangefarbe geben. Wird tiarin mit Gummi verdiclite schwa- cbe Salpetersiiure auP diese ornngenen Muster gedruckt j so wird die Hiilfte des Bleioxyds weggenommen, und das Orange geht unmiilelbar in Gelb i'ber.

10) Cilromgelb auf Broncefarhcn. Zu diesem Behure vcrmisc.lit man schwefels~urcs *,lei mit Zinnchlorur , u n d tr:igt tiiehe BIischurig auf den B r a n c q i ~ n d nuf. Hierhei geschielit eine tIoppe!te Zersetzung , es hiltlet sich M~nganchlorur untl ~ in i i c l i lurrd . Dns Manganchloriir wird mit Wavser wegge-

8) Chromgelb auf Inndigobluu.

Thompson, iiber den iiattundrucli. 431

s c h d t , da es sich darin last, sber das Zinn nnd ciss schme- fetsnur'e Blei haften rest nn dem Gewebe. Urn tiiesen Umstiind eu beseitigen, sersetxt man dieses Salz mit Kalk, wobei das ausgesctiiedene Bleioxyd Rich auf dem Sto3e festsctzt , nnd nun durch doppeltchromsanres Kali gelb gefiirbt werden knnn.

Auch antiere Substanzen kann man auP iibnliche Weise, wie das schwefklsaure Blei aut' dem Gewebe niederschlagen. S o rnacht man z. B. eine Mengong von blassem chromssurem Blei untl Zinncliloriir ; dieselbe hiilt sich ohne p o s s e Schwie- riglieiten einige Stunden Iang, und man bringt so Gelb hervor, ohne irgentl eine andere Operation nachher noch nothig zu ha- ben. Urn cine Malvenfarbe auf Bronce EU erhalten, kanii man auch den Lack yon Rrasilienhola oder Cochenille anmenden. Fur Purpur nimrnt man Campeche. Aber die so gedruchten Eeuge miissen, aarli selbst Lalt , our iinsqerst bekutsam gen-n- schen werdon. Trfigt man eine AuflGsung von Eisenchloriir auf Stetlen auP, die anders gcnirbt werden sollen, so verbindet sich das rothe Eisenosyd tiauerhaft mit dem Broricehrbenen. Kach Verlanf einiger Stunden lauschen das Mangaii und Eisen ihre Pliitze nus , das Eisen zersetzt sich auP dem Zcuge in Oxyd , wiihrend dad M anganchlorur durch Ausmaschen weg- geschafft wird.

11) Rothe und chocolatfnrbne Resercagen auf Blasshlau. Setzt inan ein wenig Griinspan utid weiche Seife sur Alaun- beize, die, mit Gummi und Bfeifenthon verdicht, aur weisses Zeug aufgetragen wird, so kann man dasselhe in die blnue Kiipe tauchen, ohne dass sich Indigo auf jene Stellen festsetzt, die mit dieser Reservage bedruckt sind. Wenn man nun das Stuck durch dns Kuhmistbad und dann auf gervahnliche Weise durch die Fiirbeflotte nimrnt, so erhiilt man Roth auf blass- blauem Grunde. Hat man zu derselben Beize essigsaures Eisen gepelzt , so erhiilt man eine Chocolatenfarbe.

Auf iiachstehende Art kann man auch das s u f dernseIben Stiiclie befindliche Weiss gegen das Anfiillem der Farbe schu- txen. Man wendet dahei eine Zubereitung an, die man neu- trale Reservage (ydte neulre? nennt; sie verhindert, dasa das Zeug weder blau, noch chocolntenfarben, noch rolh 13-ird. Es ist diess niimlich eine Mischung \-oil Citronensaft und schrve- felsaurem Kupfer. Wird diese Mischurlg einige Tage lang auf

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dem Zenge gelassen, so verbindet sich ein Theil des Rupfer- oxytls so innig rnit dem Gemebe, dass CY dicht durch blospc~ Waschen tIavon getrennt werden Irann. Dieser Anthcil Kupfer rcreinigt sich beim Ausfiirben mit hrapp, und f k b t so die Stel- len, welche weiss bleiben sollten , blasu rothbraun.

Bci den im englischen Text dem Leser vorgelegten Pro- ben war alles, was broncehrben, gclb und malvenf;irben er- schien , urspriinglicti one weiss getlruclit. Drei durch Catechu, Gelbbeeren und Brasilienho!~ hervorgebrschte Farben wnrcn durch spiiteres Auftragen entstanden. Das Grun war v8n ciem aur (Ins Blau aufgctrngenen Gclb erhalten worden, und das Or- ange auch durch dieselbe Parbe, aber auT Rosa- [rose-naauce! Grund.

12) Druck mit Deckfurhen ~rnpess ions en peinturQ. D i e s ist cine Art yon Druck, die nenerdings bei Zeugen angc- wendct worden ist, welchc nicht gcwaschcn zu werden brauchcn ; tlic B'arhen sind dahei dieselben, \vie man sie zu Papiermnle- reien otler Druckereien gebraucht. DA sie IZGrper haben und die unter ihnen sich befindenden Gegenstiinde decken, SO wer- den sie aur Schwarz und andern geErbten Grunden angewen- det, und man erhilt dadurch mit wenig Kosten glHnzendcn Effect.