Über die entnahme von gasproben

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348 Bericht: Allgemeine analytische Methoden etc. zusammenfassenden ¥ortrag, auf den ich nicht unterlassen mSchte, hin- zuweisen. Im Auszug l~sst sich der Inhalt desselben nicht wiedergeben. ~ber die Zusammendriickbarkeit fliissiger organiseher Ver- bindungen haben Th. W. Richards, W. N. Stull, J. H. Mathews und C. L. S p eyers 1) Studien gemaeht, die sich anschliessen an andere Arbeiten iiber die Zusammendrtickbarkeit einer Reihe anorganischer ¥erbindungen, die Richar ds und seine Mitarbeiter bereits frtiher publiziert haben 2). Ich kann auf die Einzelheiten der Versuchsanstellung, sowie auf die speziellen Ergebnisse hier nicht n~her eingehen und als allgemeines Resultat der mit grosser Sorgfalt ausgeftihrten Arbeit nur hervor- heben, dass je gr6sser die Zusammendrtickbarkeit ist, um so stiirker ihre Abnahme mit hSherem Druck gefunden wurde. Es stimmt dies mit der Theorie der zusaramendriickbaren Atome (respektive 5folekiile) tiberein. ~ber die l~.ntnahme yon 8asl~roben macht T h o m a s G r a y 8} Mitteilungen. Wenn es sieh zur Erlangung yon Durchschnittsproben~ um Entnahme yon Gasproben w~hrend eiues l~ngeren Zeitraumes~ handelt~ hat die iibliche :~Iethode, das Gas dadurch anzusaugen, dass man eine Fliissigkeit aus einer Flasche ausiaufen liisst, manche lJbelst~nde. Benutzt man Quecksilber als Ansauge- und Absperrfliissigkeit, so maeht sich in erhebliehem Mal~e geltend, dass, wenn ein Teil des Quecksilbers aus- gelaufen ist, die saugende Si~ule niedriger, die Ansaugegesehwindigkeit kleiner und somit auch die in dem gleiehen Zeitabsehnitt aufgefangene Gasmenge geringer wird. Durch Anwendung einer Mariotte'schen RShre l~tsst sich dieser Ubelstand zwar beheben, doch ist es schwierig, den Ablaufhahn yon vornherein so einzustellen, dass in einer be- stimmten Zeit ein bestimmtes Gasvolum eingesaugt wird. Bei Wasser oder ~iissrigen LSsungen machen sieh die Unterschiede in tier SaughShe bei weitem nieht so stark geltend, doch st(irt bier, 1) The Journ. of the American chemical society 34, 971 (1912}. "2) Richards und Stull. Zeitschrift f. physik. Chem. 4:9, 1 (1904). F~ichards, Journ. Amer. chem. soc. 0-6, 399 (1904). Richards, Stull, Brink und Bonnet, Zeitsehriit f. physik. Chem. "61, 77 und I83 (1907); Journ. Amer. chem. soc. 81, 154 (1909). Richards und ~[athews, ebenda 30, 8 (1908); Zeitschrift f. physik. Chem. 61, 449 (1908). Richards und Jones, Journ. Amer. chem. soc. 81, 158 (1909); Zeitschrift f. physik. Chem. 71, 52 (1909). Journ. of the soc. of chem. Industry 32, 1092 (1913).

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348 Bericht: Allgemeine analytische Methoden etc.

zusammenfassenden ¥ortrag, auf den ich nicht unterlassen mSchte, hin- zuweisen. Im Auszug l~sst sich der Inhalt desselben nicht wiedergeben.

~be r die Zusammendri ickbarkei t fliissiger organiseher Ver-

b indungen haben Th. W. R i c h a r d s , W. N. S t u l l , J. H. M a t h e w s und C. L. S p e y e r s 1) Studien gemaeht, die sich anschliessen an andere

Arbeiten iiber die Zusammendrtickbarkeit einer Reihe anorganischer

¥erbindungen, die R i c h a r ds und seine Mitarbeiter bereits frtiher publiziert haben 2).

Ich kann auf die Einzelheiten der Versuchsanstellung, sowie auf die speziellen Ergebnisse hier nicht n~her eingehen und als allgemeines Resultat der mit grosser Sorgfalt ausgeftihrten Arbeit nur hervor- heben, dass je gr6sser die Zusammendrtickbarkeit ist, um so stiirker ihre Abnahme mit hSherem Druck gefunden wurde. Es stimmt dies mit der Theorie der zusaramendriickbaren Atome (respektive 5folekiile) tiberein.

~be r die l~.ntnahme yon 8asl~roben macht T h o m a s G r a y 8}

Mitteilungen. Wenn es sieh zur Erlangung yon Durchschnittsproben~ um Entnahme yon Gasproben w~hrend eiues l~ngeren Zeitraumes~ handelt~ hat die iibliche :~Iethode, das Gas dadurch anzusaugen, dass man eine Fliissigkeit aus einer Flasche ausiaufen liisst, manche lJbelst~nde. Benutzt man Quecksilber als Ansauge- und Absperrfliissigkeit, so maeht sich in erhebliehem Mal~e geltend, dass, wenn ein Teil des Quecksilbers aus- gelaufen ist, die saugende Si~ule niedriger, die Ansaugegesehwindigkeit kleiner und somit auch die in dem gleiehen Zeitabsehnitt aufgefangene Gasmenge geringer wird. Durch Anwendung einer M a r i o t t e ' s c h e n RShre l~tsst sich dieser Ubelstand zwar beheben, doch ist es schwierig, den Ablaufhahn y o n v o r n h e r e i n so einzustellen, dass in einer be-

stimmten Zeit ein bestimmtes Gasvolum eingesaugt wird. Bei Wasser oder ~iissrigen LSsungen machen sieh die Unterschiede

in tier SaughShe bei weitem nieht so stark geltend, doch st(irt bier,

1) The Journ. of the American chemical society 34, 971 (1912}. "2) R i c h a r d s und S tu l l . Zeitschrift f. physik. Chem. 4:9, 1 (1904).

F~ichards, Journ. Amer. chem. soc. 0-6, 399 (1904). R i c h a r d s , S t u l l , B r i n k und B o n n e t , Zeitsehriit f. physik. Chem. "61, 77 und I83 (1907); Journ. Amer. chem. soc. 81, 154 (1909). R i c h a r d s und ~ [ a t h e w s , ebenda 30, 8 (1908); Zeitschrift f. physik. Chem. 61, 449 (1908). R i c h a r d s und J o n e s , Journ. Amer. chem. soc. 81, 158 (1909); Zeitschrift f. physik. Chem. 71, 52 (1909).

Journ. of the soc. of chem. Industry 32, 1092 (1913).

1. Auf theoretische und physikalische Chemie bez~gliche. 349

n~mentlich wenn die Gase Koh!endioxyd enthMten uud wenn sie l~nger mit der Sperrflt~ssigkeit in Bert~hrung bleiben, die LSslichkeit einzelner Bestandteile die Probenahme, well das aber der Flassigkeit aufgefangene Gas nicht mehr die gleiche Zusammensetzung hat, wie das angesaugte Gas,

Verh~tltnism~tSig konzentrierte LSsungen yon Glyzerin, respektive Magnesiumchlorid (MgCI 2. 6 H~O), 50- und 66-prozentige, zeigen nach Versuchea des verfassers bei Vermeidung des Schiittelns nur ein ge- tinges Ltisungsvermtigen, die konzentrierteren selbst bei 24-standiger Berahrung.

G r a y beschreibt dann eine Vorrichtung, bei welcher Quecksilber als Absperrflassigkeit benutzt wird, und welche sieh mit gleieh bleibender Geschwindigkeit entleert.

Sie besteht aus einem G~ssammelrohr yon gewShnlicher Form, das anfangs ganz mit Quecksilber gefallt ist und mittels eines unten angebrachten, ziemlich l~ngen Schlauchs mit einem Quecksitberniveau- gef~ss nach Art der kommunizierenden Rfhren in Verbindung steht. In dieses Gef~ss l~uft beim Senken des letzteren das Quecksilber ab mad schafft so Platz far alas eintretende Gas. Dieses Quecksilbergefiiss hat ein Ablaufrohr, aus dem alas Quecksilber in eine Vorratsflasche aber- laufen kann. So wird erreicht, dass es stets gleich viel Quecksilber enth~lt, also gleich schwer bleibt. Es ist mittels einer t~ber zwei Rollen laufenden Schnur mit einem durch einen Bleiring beschwerten Schwimmer verbunden, der in einem ziemlich hohen, etwas Wasser eathaltenden Gefi~ss schwimmt und grade gegen das gefallte Quecksilbergef~tss ~us- bal~nziert ist.

L~tsst man nun einen konstanten Wasserstrahl in das den Schwimmer enthaltende Gef~tss fliessen, so steigt das Wasser gleichm~t~ig, um ebenso- ~¢iel sinkt alas Quecksilbergefitss, beziehungsweise tier Quecksilberstand Jn dem Gassammelrohr.

Das obere Ende des letzteren ist mit einem T-Stack in eine hori- 2ontMe RShre eingesetzt, die in den Schornstein oder den Gasraum hineinreicht, und an deren einem Ende mit Hilfe einer Wasserluftpumpe gleichmaSig gesaugt wird. Einen Tell des so das horizontale Rohr durchfliessenden Gasstromes saugt nun die beschriebene Vorriehtung :gleichm~Sig an. Die Vorratsflasehe far Queeksilber ist an ihrem unteren :Ende tubuliert und mit einem Schlauch mit dem unteren Ende des Gassammelrohres verbunden, so dass m~n nach Beendigung des An- saugens durch Heben dieser Quecksilberflasche das Sammelrohr wieder

350 Bericht: Altgemeine ana!ytische Methoden etc.

mit Quecksilber ftillen und das Gas an dem oberen Ende austreiben kann. Dabei muss man das Wasser aus dem Schwimmergefi~ss ausfliessea lasseu nnd so durch Senken des Schwimmers das Quecksilberniveau- gefass heben.

Hinsiehtlieh tier Einzelheiten, Anbringung der H/ihne, um die einzelnen Teile des Apparates jeweils miteinander zu verbinden, respek- tire voneinander abzusehliessen etc., verweise ich auf das OriginaI.

]linen Vakuumofen mit indirekter Beheizung durch drahtfSrmiges Wolfram hat E r i c h B i r n b r ~ u e r ~) angegebeu.

Indem ich hinsichtlich der Einzelheiten auf das Original verweise~ bemerke ich, dass die Schwierigkeit, welche die Anwendung des Wolfram- drahtes dadurch bietet, dass er in gliihendem Zustande mit allen ~feuerfesten- Materialien in Reaktion tritt, in folgender Weise ver- mieden ist.

Ein Zylinder aus Quarzglas tr/igt oben und unten einen massiven Ring aus Quarzglas, welcher kleine iN~pfchen mit gepresstem Wolfram enthlilt. In letzterem sind feine Bohrungen angebracht, in die der Wolframdraht eingesetzt wird. Dieser geht zickzackf0rmig auf und ab und bildet so ein dam Quarzzylinder konzentrisehes Gitterwerk. Dem gepressten Wolfram, das in Folge seines grOsseren Querschnitts nieht s o heiss ~'ird, wird der elektrisehe Strom zugeftihrt~ durch den der Wolframdraht ins Gltihen gebraeht wird.

Der Quarzzylinder ist mit einem weiteren Zylinder aus Porzellan oder M a r q u a r t m a s s e umgeben. Auf dem oberen Rande des letzteren ruht der umgebogene horizontale Rand des im inueren der Heizvorrich- tung eingesetzten Tiegels aus beliebigem Material. Das Gauze ist mit einem glockenf6rmigen Glasgef~ss umgeben, das unten in einem Schliff aufsitzt und fiber die Heizvorrichtung gesttilpt werden kann. Es enthiilt einen Ansatz zur Evakuierung. In das Bodenstiiek, auf das die Glocke aufgesehliffen ist, sind die Stromzuleitungen eingesetzt. Der Apparat wird yon der Firma W a r m b r u n n , Q u i l i t z & Co. in Berlin angefertigt.

1) Chemiker-Zeitung 88, 951 (1914).