ueber die illipe- oder mahwah-butter
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Ueber die Illipe - oder Mahtvah - Butter j Y O U
V i r ey.
(Auszug aus dem Journ. de Pharmacie X U . 780.)
Unier d e n Nairien LXpe (bei den Tamulen IZGpay, bei den Telingas / pee ) hallen w i r ltiirzlich eiiie noch wenig he- kannte PRanzenbulter erhallen. Der so niitzliche als merk- wiirdige Baum, von cltm sie lconinit , heisst auf tler Kuste Co- roinandt.1, und i n Bengalen X a h w a h oder Xaruy, irn Sans- k r i t M a d t ~ u t o oder Madhzsdrzemn. Er ist hinreicliend be- kannt , und nach H a m i l t o n von Will. R o x b u r g h u n d allen neuern Eolaniltern i n die Gattung Bassia, Familie d e r Sapoleen, gebracht warden.
Aus den Siliticn des Eauins, welche die Form 1Pnglicher Oliven Laben, wirtl durcli Auspressen ein festes Oel er- hallen , welclies so sehr der geschmolzenen Butter (Ghy yon den Hindus gcnannt) gleiclit , dass man die Eutter dainit ver- fWscht. AWII w i r d das iUuhtvahd, w i e Ghy , Butter, zu Speisen , Eacliwerlien u. s. w. gebrnucht.
Man bctrarlilet das Illipe aucti als ein treffiiches ITeilrnit- tel , besonders bci Hdutausscliliigen , Contusionen, tVunden, a i x h zii Haarponiaden. Blit der Zeit wirtf es ranzig, da es iiberdern mit wenig Sorgfall bereilet wird.
D e r Mshwahbaum wZchst auf den diirresten Gebirgen. Ein einziger Bauin giebt Kegen 300 Pfund getrocknete Blu- m e n , die gegessen werden, oder moraus man auclr durch Desiillalion otler GLhrung einen seLr berauschenden Spiritus bereitet. Aus dem Samen eines Bautnes erhZlt man gegen 60 Pfund Oel. Gerade die troclineii Jahre, die der Reis- erndte so schldlich sind, sind die gunstigsten f i r die Mali- wahbiiume. Ihr Holz ist sekr fest, auch fliesst aus ihrer
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Rinde ein Gummiharz , dessen Eigenschaften nicht constalirt sind.
R o r b u r g h und H a m i l t o n fiihren die Bassin ldi- folia als den gewiihnlichen 3Iahrnahbaun1, Oelbaum der Eng- Kinder i n Bellgalen, an. Es giebt noch andere Species mit oIhalligen Samen in Ostindien Bassia Butyrncea und 3. In- tzyo La.
Die Galambutler und die von Eambuc, oJer Bambar- ra ist fester und fast fe t tarcg im Vergleich zuin lllipe- Oel. Es lPsst aber alles vermuthen , dass die Butter yon Galani u n d yon Bambarra, w i e die von Mungo Park mitgebrachle, vom Baum Shea, von Banzbouc und andern Oertern irn In- n e r n Afrikas yon E I u m e n der Gallung Bussin herkomrnen. Diese Crewachse gedeilien sehr gu t a n troclinen Oertern, denn die Hitze verilrehrt die Bildung des iiliglen Princips. lh re But ter hat riicht das gewiihnliche Arisehen und nicht den ei- genthiimliclien Gesclmiack der yon GZ& gziiraensis. Doch diirften die afrikanischen Bassia? von Senegal und Bambarra, die von L e p r i e u r , M a s s o n , P e r r o t e t u. a. beobach- te t wurden verschiedene Species cons1 itiiiren. Sie geberi festere und weissere Bulter als die .der lllipe von Hindoslan. R o b e r t B r o w n hat schon den Butferbaum von Hindastail, oder den Shea den Sapoteen geniihrt; diese Butter sol1 selbst in einem ganzen Jnhre niclit ranzig werden. .
0. €1 e n r y h a t iiber das lllipe- Oel einige Versuche angestellt. Eei einer Temp. von 22 bis 230 C. ist es fest, griinlich gelb von einein aromatischen dem Oliveniil und darauf der Cacaobutter iihnlichem Geruch , und von einem anfangs siissen nachher scharfen Geschniack. E e i einer Temp. von 26 bis 2 8 O C. w i r d es fliissig, und etwas Ivei- l e r w i r d es eirie schane citrongelbe Flussiglieit, die f l t r i r t e twas Tannin oder extractive Materie auf dem Filter Issst, und bei 2 2 O C. wieder zu einer krgstallinisch kiirnigen
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hIasse erstarrt. In kockendeln illkohol l6st cs sich a d , be;m Erkalten sckeidet sich eiwas Stearin aus. Der Allrohol ist etwas sauer, da das Oel etwas ranzig. Mit Kali iindNatron giebt es schane feste Seifen, die vie1 Wasser absorbiren, die kaliseife ist immer weniger fest als die Natronseife. Diesc Seifen diirften wegen h e r salbenlhnlichen Bescliaffenkeit und Weiche einige besondere Vorziige Lesilzen, soilst bieleii sie weiter nichts Merlrwurdiges dar.
V i e r t e A b t h e i 1 u n Q.
Tlierapie, Arzneiformeln und Arzneipr+arate.
Heilkrafte des Phosphors oder der Phosphor als Arzneimittel in einer gmz neuen Gestalt, nebst Erwahnung seiner friihern Anwendung
gegen Krankhei ten ; vom
Hofraih und Ritter Dr. v o n T i l e s i u s .
I. Dr. Be c k et’s Tinctura phosphoti terebinthitzata.
Die allerr CLemiker hielten die Radical - Auflijsungen der Kijrper fur das ltleisterstiick der Chemie, und solche radicale Aufiisungen der Arzneiktirper fiir die lirEfligsten vollstiin- digsf en und wirlisamsten Arzneimitiel.
Herr Doctor B e c k e r , Kreisphysicus und Stadlphgsi- cus in Miihlhausen, cler Erste , welcher durch unzahlig ge- lungene Fd le die Beilkrgfte der grossen Hufeisenmagnete auf verzweifelie Nervenkrankheiten, Gicht wid Rheumatismen