ueber methantrichinoil oder trichinylmethan

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Da die Unschmelzbarkeit des Bleisalzes des @-Naphtylsulfhydrats kein inniges Gemisch der Reagentien ermijglicht wid ferner die Re- actionsfahigkeit des Broms in der Orthostellling besonders schwach ist, so ist die husbeute an o-Tolyl-~-naphtylsnlfid die schwachste von allen, welche man in einer Tolylnaphtylsulfiddarstellung erhalt ; sie betriigt aber dennoch 58 pCt. der theoretischen Menge. o-Tolyl-a-naphtylsalfid, o-CgH4(CHg). S . G -C~I,H~. Wie das Orthobetaderivat, ist dieser Kijrper ein zahfliissiges, etwas gelbliches, lichtbrechendes Oel, welches ich bis jetzt noch nicht zum Erstarren bringen konnte. Der Siedepunkt dieses Sulfids liegt unter dem Druck von 12 mm bei 231" (Th. i. D. bis 215O). 0.1505 g Substanz gaben 0.4497 g Rohlensaure und 0.0755 g Wasser. Gefunden Ber. fiir C17H14S c 81.46 81.60 pct. H 5.78 5.60 x Die Busbeute an Sulfid betragt 63 pCt. der theoretischen Menge. Nach Reendigung der Versuche, die ich jetzt uber die Reactions- fahigkeit der aromatischen Bromsubstitutionsderivate mit Bleisalzen von organischen Sulfhydraten angestellt habe, nehme ich mir vor, die Oxydationsproducte der in diesen Versuchen erhaltenen verschiedenen Sulfide zu untersuchen. Luttich, im Laboratorium des Herrn Prof. W. Spring. 361. 0. Rhoussopoulos: Ueber Methantrichinoil oder Trichinylmethan. (Eingegangen am 7. Juii; mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. H. Jahn.) E. Noelting und Ch. Schwartz beschreiben im letzten Heft dieser Berichte, Seite 1606, die interessante Rildung des Trichinyl- methans CH(CgHgN)3 sowohl aus Pararosanilin wie auch aus Para- leukauilin und nennen das Radical des Chinolins, CS He N, Chinyl. Ich mijchte hiermit darauf hinweisen, dass ich vor Jahren (diese Berichte XVI, 202) Salze des betreffenden Kiirpers durch Einwirkung von Chinolin auf Jodoform und Chloroform erhielt und dieselben XI e t h an t r i chin oil j o d h y drat und Met h ant r ic h i n o i 1 c h 1 or h y dr a t nannte, da es mir vie1 richtiger schien, das Radical des Chinolins Chinoil zn nennen. Es ware auch ohnedem wiinschenswerth, dass

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Da die Unschmelzbarkeit des Bleisalzes des @-Naphtylsulfhydrats kein inniges Gemisch der Reagentien ermijglicht wid ferner die Re- actionsfahigkeit des Broms in der Orthostellling besonders schwach ist, so ist die husbeute an o-Tolyl-~-naphtylsnlfid die schwachste von allen, welche man in einer Tolylnaphtylsulfiddarstellung erhalt ; sie betriigt aber dennoch 58 pCt. der theoretischen Menge.

o - T o l y l - a - n a p h t y l s a l f i d , o-CgH4(CHg). S . G - C ~ I , H ~ . Wie das Orthobetaderivat, ist dieser Kijrper ein zahfliissiges,

etwas gelbliches, lichtbrechendes Oel, welches ich bis jetzt noch nicht zum Erstarren bringen konnte.

Der Siedepunkt dieses Sulfids liegt unter dem Druck von 12 m m bei 231" (Th. i. D. bis 215O).

0.1505 g Substanz gaben 0.4497 g Rohlensaure und 0.0755 g Wasser. Gefunden Ber. fiir C17H14S

c 81.46 81.60 p c t . H 5.78 5.60 x

Die Busbeute an Sulfid betragt 6 3 pCt. der theoretischen Menge. Nach Reendigung der Versuche, die ich jetzt uber die Reactions-

fahigkeit der aromatischen Bromsubstitutionsderivate mit Bleisalzen von organischen Sulfhydraten angestellt habe, nehme ich mir vor, die Oxydationsproducte der in diesen Versuchen erhaltenen verschiedenen Sulfide zu untersuchen.

L u t t i c h , im Laboratorium des Herrn Prof. W. S p r i n g .

361. 0. Rhoussopoulos : Ueber Methantrichinoil oder Trichinylmethan.

(Eingegangen am 7. Jui i ; mitgetheilt in der Sitzung von Hrn. H. Jahn.)

E. N o e l t i n g und Ch. S c h w a r t z beschreiben im letzten Heft dieser Berichte, Seite 1606, die interessante Rildung des T r i c h i n y l - m e t h a n s CH(CgHgN)3 sowohl aus Pararosanilin wie auch aus Para- leukauilin und nennen das Radical des Chinolins, CS He N, Chinyl.

Ich mijchte hiermit darauf hinweisen, dass ich vor Jahren (diese Berichte XVI, 202) Salze des betreffenden Kiirpers durch Einwirkung von Chinolin auf Jodoform und Chloroform erhielt und dieselben XI e t h a n t r i c h i n o i l j o d h y d r a t und M e t h a n t r i c h i n o i 1 c h 1 o r h y d r a t nannte, da es mir vie1 richtiger schien, das Radical des Chinolins C h i n o i l zn nennen. Es ware auch ohnedem wiinschenswerth, dass

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der Name, welchen der erste Beobachter einem Kijrper giebt, von den spateren Forschern beibehalten wird, damit die LBsung der ohne- hin ziemlich wichtigen chemischen Nomenklaturfrage nicht noch er- schwert werde.

Im Uebrigen wurde die Identificirung des von mir dargestellten Methantrichinoiljodhydrats mit dem gewisa leicht darstellbaren jod- wasserstoffsauren Salze des Trichinylmethans der Herren N o e l t i n g und S c h w a r t z der beste Beweis ftir die Chinolinnatur des letz- teren sein.

8. A t h e n , ~ 0 . J u n i 1891.

362. 0. Rhoussopoulos: Ueber Aethylenurethen. (Eingegangen am 7. Juli; initgetheilt in der Sitzung von Hrn. H. Jahn.)

Das A e t h y l i d e n u r e t h a n , CHa . CH. ( N H . COaCzH&, wurde von N e n c k i l) beim Versetzen einer Losung von Aldehyd in Urethan mit einigen Tropfen verdunnter Salzsaure erhalten; B i s c h off 2) stellte es aus Acetal, Urethan und starker Salzsaure dar; S c h m i d t 3) erhielt es aus Aldehydammoniak und Chlorameisensauieester. Es bildct Nadeln, bei 125-1260 schmelzend, ist leicht l6slich in Aether, hlko- hol und heissem Wasser und z e r f l l l t l e i e h t , beim Erwlrmen, in Aldehyd und Urethan.

Das A e t h y l e n u r e t h a n , (CHa.CH2). (NH.CO?.CaH5)2, ist noch nicht beschrieben worden (vergl. R e i l s t e i n , Handbuch der Org. Chem., 111. A d . , 1886-1890). - Ich erhielt diesen K6rper durch Einwirkung von Aethylendiamin auf Chlorkohlensaurelithylester. Die Rcaction geht bei gewohnlicher Temperatur , unter starker Warme- entwickelung, ziemlich glatt von Statten nach der Gleichung :

Es bilden sich lange, diinne, weisse Nadeln, unloslich in kaltem, 16s- lich in heissem Wasser, leicht liislich in Alkohol und Aether. - Durch laogsames Umlrrystallisiren kann man dicke, sehr gut ausge- bildete Krystalle des monoklinen Systems crhalten. Schmelzpunkt der auf 1000 getrockneten Substanz = 113".

l) Diese Berichte VII, 160. 2, Diese Berichte VII, 629. 3, 8. Bei ls te in , Handb., 111. Aufl.