ueber tsantjan oder kanten

2
4.0 ,Viiller, Nasturtium uqtiiit. I’suntjaic oder Kunlen. mittelst eines mit Salzsaure bestrichenen Glasstabes zu erkennen ist,. --- Priifung des Nasturtium aquaticum auf Jod; yon Apotheker in Hosswein. Miiller, Durch dcn auffallenden jodahnlichen Geruch des fri- schen Krautes gttleitet, beschloss ich, eine chemische Un- tersuchung auf Jodgehalt damit vorzunehmen. Mehrere Unzen des getrockneten Krautes wurden daher verbrannt, die Asche mit destillirtem Wasser gut ausgezogen, hierauf die alkalische Flussigkeit rnit so vie1 Schwefelsaure gc- mischt, dass die Basis noch ein wenig vorwaltete, sodann aber fast bis zur Trockne verdampft, mit Alkohol gemischt, urn das sich gebildetc schwefelsaure Kali abzuscheiden, welches filtrirt und bis zur Trockne verdunstet wurde, der Ruckstand gab, rnit Salpetersaure und Amylum, die chk- rakteristische blaue Farbung des Jodamylum, mit Phos- phorsalz und Kupferoxyd ertheilte er der Lothrohrflammc die bekannte grune Farbe des Jods, zugleich mit der blauen des Chlors. _- ---- Ueber Tsantjan oder Kanten. - (Auszug nus eiiiem Biiefe des M.-R. Dr. M UlI er an Dr. B I e y.) Der Tsanljan oder Kanten, wovon ich Ihnen hierbei eine Probe i?bersende, ist eine Mittheilung des beriihmtcn Reisenden, Hrn. von Siebold in Leyden, eine Zuberei- tung aus einem Seetange (Fucus cartilaginom), welche auf Japan als Surrogat der essbaren Vogelnester verspeist und als Handelsartikel nach China ausgefuhrt wird. In Japan und China wird er als Heilmittel in Lungensucht und an- dern Cachectien in Form von Gelke gebcaucht und leistet vie1 Erleichterung. Die mir ghtigst mitgetheilte Probe erscheint in Form

Post on 06-Jun-2016

214 views

Category:

Documents


2 download

TRANSCRIPT

Page 1: Ueber Tsantjan oder Kanten

4.0 ,Viiller, Nasturtium uqtiiit. I’suntjaic oder Kunlen.

mittelst eines mit Salzsaure bestrichenen Glasstabes zu erkennen ist,.

---

Priifung des Nasturtium aquaticum auf Jod; yon

’ Apotheker in Hosswein. Mii l ler ,

Durch dcn auffallenden jodahnlichen Geruch des fri- schen Krautes gttleitet, beschloss ich, eine chemische Un- tersuchung auf Jodgehalt damit vorzunehmen. Mehrere Unzen des getrockneten Krautes wurden daher verbrannt, die Asche mit destillirtem Wasser gut ausgezogen, hierauf die alkalische Flussigkeit rnit so vie1 Schwefelsaure gc- mischt, dass die Basis noch ein wenig vorwaltete, sodann aber fast bis zur Trockne verdampft, mit Alkohol gemischt, urn das sich gebildetc schwefelsaure Kali abzuscheiden, welches filtrirt und bis zur Trockne verdunstet wurde, der Ruckstand gab, rnit Salpetersaure und Amylum, die chk- rakteristische blaue Farbung des Jodamylum, mit Phos- phorsalz und Kupferoxyd ertheilte er der Lothrohrflammc die bekannte grune Farbe des Jods, zugleich mit der blauen des Chlors. _- ----

Ueber Tsantjan oder Kanten. -

(Auszug nus eiiiem Biiefe des M.-R. Dr. M U l I er an Dr. B I e y.)

Der Tsanljan oder Kanten, wovon ich Ihnen hierbei eine Probe i?bersende, ist eine Mittheilung des beriihmtcn Reisenden, Hrn. von Siebold in Leyden, eine Zuberei- tung aus einem Seetange (Fucus cartilaginom), welche auf Japan als Surrogat der essbaren Vogelnester verspeist und als Handelsartikel nach China ausgefuhrt wird. In Japan und China wird er als Heilmittel in Lungensucht und an- dern Cachectien in Form von Gelke gebcaucht und leistet vie1 Erleichterung.

Die mir ghtigst mitgetheilte Probe erscheint in Form

Page 2: Ueber Tsantjan oder Kanten

Filcenlscher, lkockenfuiik der' Ktirtofelti. 41

leicht zusammengedrehter. Hausenblase von 4 - 6 Zoll Langc, gelbweisser Farbe, besitzt einen schleimigen Ge- schniack und besteht wal~rscheinlich aus Pectin mit wenig pectinsauren Salzen. Zu mehreren Versuclicii ist die Gabe zu klein. B 1. --- Beobachtungen iiber die Trockenfaule der Kar-

toffeln ; yon

Chemiker in Hedvvitz. Fr iedricb Christ. Fi l ientscher,

___

Nachstehende Bcmerkungenwurden wahrend der Dauw dieser Epidemie, in den letzten vier Jahrcn gesammelt. Sie sind Rcsultate, theils eigener Anschauung, theils vieler Mittheilungen von hiesigen Landwirthcn, und waren nicht f ir den Druck bestimmt, da ich voraussctzte, dass sie, ihrcr Einfachheit wesen, haufig gcniacht wurden. Ich iibcrgebe sic aber der Oeffentlichkeit, nachdem die ncuestcn Schriften - wenn auch nicht nach den darin enthaltenen Beobachtungen, doch sicher nach ihren Folgerungcn - einen Irrlhum verbreitcn helfen, der geeignct ist, diese Kranlcheit bestandig au erhalten. Ich meinc damit die Vcrwechslung der nassen Faulniss mit der Trockcnfiiule.

Da erstere Krankheit so lange bekannt sein durftc, als die Kartoffeln cultivirt werden, und lctzterc durch Hm. Akademiker von Mart i u s grundlich beschricben wurde, so beschriinke ich mich darauf, die Verhiiltnisse anzugeben , untcr welchen beide Krankhcitcn auftrcten, und unter welchen sie vcrmieden werden.

I) Die Trockenfaule trat in den Thalgcbictcn der Rossla und Kossein zuerst in den besten Kartoffclfeldern auf. Diese sind auf den Hohen und an den Abhangen unserer Glimmerschieferhiigel, hundert bis zweihundert und funfzig Fuss iiber der Thalsohle gelegen, haben einen sandigen Lehmboden mit durchlassendem und dabei doch nachhal- tig feuchtem Untergrund. In diesem Boden ist das Wachs- thum der Kartoffeln nie, weder durch Kase noch Diirre,