umgang mit dem kranken menschen (ukm) kommunikation im krankenhaus - gruppendynamik - univ.-klinik...
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UMGANG MIT DEM KRANKEN MENSCHEN (UKM)
Kommunikation im Krankenhaus- Gruppendynamik -
Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie & Psychotherapie
Medizinische Universität Innsbruck
Merke
Patientenrechte:
- Recht auf sorgfältige Behandlung,
- Recht auf Information, einschließlich Einsicht in die Krankengeschichte,
- Recht auf Selbstbestimmung,
- Recht auf Geheimhaltung,
- Recht auf Kontakt zur Außenwelt, insbesondere zu Angehörigen,
- Schutz der menschlichen Würde,
- Recht auf Beschwerde,
- Rechte in Forschung und Lehre,
- Rechte zur Abfassung schriftlicher Verfügungen betreffend lebens-verlängernder Maßnahmen, Organentnahme und Obduktion.
Ärztliche Gesprächs-führung kann man
lernen.
-> Verstehen lernen-> Kommunizieren lernen
Ebenen der InformationArgelander, 1970
1. Ebene der objektiven Information-> Persönliche Angaben, biographische Fakten, bestimmte Verhaltensweisen oder Persönlichkeits-eigentümlichkeiten, die jederzeit nachprüfbar sind
2. Ebene der subjektiven Information-> Verbale Mitteilungen des Patienten über seine Gefühle, sein inneres Erleben, darüber, was die „objektiven Tatsachen“ für ihn subjektiv bedeuten
3. Ebene der szenischen Information-> Alles, was der Patient nonverbal interpersonal mitteilt, wie er in der Beziehung handelt (Mimik, Gestik, Tonfall etc.)
Kommunikation im Krankenhaus
Ausrichtung auf den ganzen Menschen
GruppenpflegeVisiten
Kommunikation und Kooperation im Team
AusbildungEntlastungsmöglichkeiten
Räumliche BedingungenGroßzügige Besuchsregelung
Gespräche im Krankenhaus
• Aufnahmegespräche
• Anamnese
• Visitengespräch
• Angehörigen-
gespräche
• Befundmitteilung
• Diagnosemitteilung
„Bad news“
• Gespräche mit
chronisch Kranken
• Gespräche mit
Sterbenden
Wichtige Kommunikationsaufgaben im Krankenhaus
1. Bio-psycho-soziale Anamnese
2. Visitengespräch
3. Aufklärung vor Medizinischen Eingriffen
4. Körperliche Untersuchung
5. Diagnosemitteilung
6. Gespräche mit Schwerstkranken und Sterbenden
Das Visitengespräch
Als der Chefarzt heute morgen mit seinen Assistenten und Wärtern auf der Visite war und mich untersuchte, diktierte er dem Stationsarzt etwas, das ich nicht verstand.
Unbekannter Patient, 13. Jahrhundert, Damaskus
Im Krankensaal der Klinik gibt es ferner kein ordentliches Gespräch mit den Kranken; die Kurve regiert die Stunde.
Viktor von Weizsäcker, 1949
Die Visite, der Höhepunkt an jedem Tag, war gleichzeitig immer die größte Enttäuschung gewesen.
Thomas Bernhard: Der Atem
Studierende im Krankenhaus
Studierende im Krankenhaus
•Seien Sie den Patienten gegenüber ehrlich und geben Sie sich als das zu erkennen, was Sie sind (Medizinstudent, Famulant etc.)
•Tun Sie nichts, auch wenn man es von Ihnen verlangt, was Sie noch nicht gelernt haben oder womit Sie sich noch nicht sicher fühlen
•Verlangen Sie von den Ärzten, die Sie betreuen, Anleitung und Unterstützung
Gruppendynamik
• Arbeit mit Patientengruppen
• Umgang mit Kollegen derselben hierarchischen Ebene
• Führung von Mitarbeitern
• Studentenunterricht
• ....
Gruppendynamik als interdisziplinäres Forschungsgebiet
Psychologie Persönlichkeit und Gruppenverhalten, Wahr-nehmung anderer Personen, Motivation, Konflikt
Soziologie Selbst und Gesellschaft, Einfluss von Normen aufdas Verhalten, Rollenbeziehungen, Devianz
Ethnologie Gruppen im interkulturellen Kontext, gesellschaft-licher Wandel, soziale und kollektive Identität
Politikwissen- Führung, Intergruppen- und internationale Bezie-schaften hungen, politischer Einfluss, Macht
Kommunikations- Informationsübertragung in Gruppen, Kommuni-wissenschaften kationsprobleme, kommunikative Netzwerke
Betriebswirtschaft, Arbeitsmotivation, Produktivität, Teambildung,A+O-Psychologie Zielsetzungen, Konflikte am Arbeitsplatz
Gruppendynamik als interdisziplinäres Forschungsgebiet
Sozialarbeit Teamansätze für Behandlungen (z.B. Gassenarbeit),Familienberatung, unangepasste Gruppen
Pädagogik Klassen als Gruppen, Lehren in Teams, Konsequen-zen der Klassenzusammensetzung
Klinische Therapeutische Veränderungen durch GruppenPsychologie Therapie- und Selbsthilfegruppen
Kriminologie, Organisation der Polizei, Banden, Geschworenen-Recht gerichte
Sport- Teamleistungen, Effekte von Erfolg und Misserfolg,wissenschaften Gruppenzusammenhalt und Leistung
• Was ist eine Gruppe
• Leistung in Gruppen
• Motivation
• Leitung einer Gruppe
Umgang mit Gruppen
Was ist eine Gruppe: Eine Definition
• Interaktion: Personen tauschen regelmässig Informationen aus;
• Beziehungen zwischen Personen (nicht einfach eine Ansammlung, z.B. Zuschauer vor einem Strassenkünstler);
• Psychologische Bedeutung für die Gruppenmitglieder;
• Geteilte Identität (z.B. Fan);• Struktur: Festgelegte Rollen, Werte und Normen.
Sind Gruppen eine Analyse-Einheit?
Frühe Theoretiker waren beeindruckt vom Werk des französischenArztes und Soziologen Gustave Le Bon: „Die Psychologie der Massen“.
Sie glaubten, dass die Gruppe mit einem kollektiven Geist denken wür-den und dass es ein kollektives Bewusstsein gebe.
Was bringt die Betrachtung der Gruppe mehr als die Betrachtung einzelner Personen?
Sind Gruppen mehr als eine Ansammlung einzelner Personen?
Eine Gruppe ist mehr als die Summe ihrer Teile
• Gemeinsames Schicksal: Das Ausmass, in dem die einzelnen Personen zusammen das gleicheResultat erleben;
• Ähnlichkeit:Das Ausmass, in dem die Individuen die gleichen Verhaltens-weisen zeigen oder einander gleichen;
• Nähe:Je kleiner Distanz zwischen den einzelnen Individuen, destomehr wird die Gruppe als eine Einheit erlebt.
Gruppenkohäsion
Gruppen beeinflussen Individuen
Gruppen beeinflussen Individuen in mannigfacher Weise, z.B.:
• Gruppen ändern die Meinungen von Individuen in Richtung Konsens mit der Gruppe;
• Gruppen nehmen Individuen das Gefühl der Einzigartigkeit;
• Individuen können einfache Aufgaben in Gruppen besser lösen
• Wenn sich Individuen mit der Gruppe identifizieren, enthältihr Selbstbild eine kollektive Komponente (ich bin ein Fan);
• Individuen als Gruppen reagieren kompetitiver auf andere Grup-pen als Individuen als Einzelne auf andere Individuen reagieren.
Umgang mit Gruppen
Leistung in Gruppen
MotivationLeitung einer Gruppe
Was ist eine Gruppe
Beispiel:Das Rennen der Küchenschaben
_______________________________________________________
Räumliche Umgebung
Bedingung Einfach Kompliziert
_______________________________________________________
Mit anderen
Alleine
_______________________________________________________
33.0 sec.
40.6 sec.
130.0 sec.
110.4 sec.
In einer Studie mussten Küchenschaben in einer einfachen oder in einer
komplizierten räumlichen Umgebung einen Zielpunkt zu erreichen.
Sie mussten dies entweder alleine tun oder zusammen mit anderen
Küchenschaben.
Leistung in Gruppen: Lernziele
• Begriffe „Soziale Erleichterung“ und „Soziale Interferenz“• Wann treten soziale Erleichterung bzw. Interferenz auf?
Soziale Erleichterung versus soziale Interferenz
Soziale Kombination
Soziale Motivation
• Welche Gruppen leisten mehr?• Verschiedene Aufgabentypen• Mögliche Produktivität bei verschiedenen Aufgabentypen
• Der Ringelmann-Effekt und Trittbrettfahren• Wie kann man die soziale Motivation erhöhen?• Entscheidungen in Gruppen?
Soziale Erleichterung
Im Jahre 1898 fand ein Forscher heraus, dass Radfahrer in einem Wettren-
nen schneller sind als alleine oder in Begleitung eines Motorrades, das die
Geschwindigkeit vorgab.
In einer anderen Studie liess der gleiche Forscher 40 Kinder eine einfache
Aufgabe. Sie waren entweder alleine oder zu zweit im Raum; letztere lösten
die Aufgabe, ohne miteinander zu reden. Wiederum erbrachten die Kinder
eine bessere Leistung, wenn sie zu zweit waren.
Diese Studien zeigen Effekte der sozialen Erleichterung auf.
Soziale Erleichterung versussoziale Interferenz
Wir haben Studien besprochen, in denen Effekte der sozialen Erleichterung
beobachtet werden konnten. Allerdings blieb die Befundlage widersprüchlich;
in einigen Studien konnte gar festgestellt werden, dass die Präsenz anderer
Personen deren Leistung verminderte.
Diese Leistungsverminderung durch die Anwesenheit Anderer nennt man
soziale Interferenz. Wie kommt dieser Widerspruch zwischen verschiede-
nen Studien zustande?
Leistung in Gruppen: Lernziele
• Begriffe „Soziale Erleichterung“ und „Soziale Interferenz“• Wann treten soziale Erleichterung bzw. Interferenz auf?
Soziale Erleichterung versus soziale Interferenz
Soziale Kombination
Soziale Motivation
•Welche Gruppen leisten mehr?• Verschiedene Aufgabentypen• Mögliche Produktivität bei verschiedenen Aufgabentypen
• Der Ringelmann-Effekt und Trittbrettfahren• Wie kann man die soziale Motivation erhöhen?• Entscheidungen in Gruppen?
Wann ist eine Gruppe erfolgreich bei einer Aufgabe, wann
nicht? Die „Soziale Kombinations-Theorie“ (social
combination theory) beant-wortet diese Frage, indem sie sie
in zwei einfachere Fragen unterteilt:
Soziale Kombination
1. Hat die Gruppe die Ressourcen, um erfolgreich zu sein?
2. Kombiniert die Gruppe die vorhandenen Ressourcen wirkungsvoll?
Die erste Frage kann beantwortet werden, indem man auf die Gruppen-zusammensetzung schaut (wer ist in der Gruppe?), die zweite Frage, indem man analysiert, welche Art der Kombination von Ressourcen für einen bestimmten Aufgabentyp am wirkungsvollsten ist.
Es können nur ein paar Beispiele gegeben
werden:
Wer ist in der Gruppe
Je fähiger die Personen in einer Gruppe, desto besser die Gruppenleistung.
Gruppen mit Personen, die sehr unterschiedliche Meinungen haben, produ-zieren mehr innovative Lösungen und finden mehr Fehler.
Verschiedenheit der Gruppenmitglieder führt oft zu besseren Leistungen. Eine Ausnahme ist, wenn sich die Fähigkeiten der Gruppenmitglieder zuwenig überlappen.
Gruppen, deren Mitglieder ähnliche Persönlichkeiten haben, erbringen einebessere Leistung.
Gruppen mit Männern und Frauen sind besser als geschlechtlich homogeneGruppen; allerdings wird eine einzige Frau in einer männlichen Gruppeeher Ziel von Sexismus und Vorurteilen.
Die mögliche Produktivität hängt von den
Aufgabentypen ab:
Mögliche Produktivität nach Aufgabentypen
Additive Aufgaben: Besser als der Beste (alleine).
Disjunktive Aufgaben: Gleich gut wie der Beste, wenn die Gruppe den Input des Besten akzeptiert.
Rollenübungen, nicht zerlegbar: Gleich gut wie der Schlechteste.
Rollenübungen, zerlegbar: Besser als der Schlechteste.
Leistung in Gruppen: Lernziele
• Begriffe „Soziale Erleichterung“ und „Soziale Interferenz“• Wann treten soziale Erleichterung bzw. Interferenz auf?
Soziale Erleichterung versus soziale Interferenz
Soziale Kombination
Soziale Motivation
• Welche Gruppen leisten mehr?• Verschiedene Aufgabentypen• Mögliche Produktivität bei verschiedenen Aufgabentypen
• Der Ringelmann-Effekt und Trittbrettfahren• Wie kann man die soziale Motivation erhöhen?• Entscheidungen in Gruppen?
Das Gesetz der Gruppenproduktivität:
Tatsächliche Mögliche Verluste wegen
Produktivität Produktivität fehlerhafter Prozesse
Soziale Motivation
Die verblüffende Entdeckung von Produktivitätsverlusten in Gruppen:Je grösser die Gruppe, desto höher der Produktivitätsverlust. DieserEffekt wird der „Ringelmann-Effekt“ genannt.
Der französische Wissenschaftler Max Ringelmann erforschte im späten 19. Jahr-
hundert die Produktivität von Pferden, Ochsen, Menschen und Maschinen.
Wir gehen hier nur auf die Produktivität von Menschen ein.
= -
Was verursacht den Ringelmann-Effekt?
Soziale Motivation
Bei Pseudogruppen wurde den Versuchspersonen gesagt, dass sie in Gruppen arbeiteten, sie waren aber in Tat und Wahrheit alleine.
Die Leistungsdifferenz zwischen Pseudogruppen und Gruppen lässt sich auf Koordinationsverluste zurückführen,
Die Leistungsdifferenz zwischen allein getesteten Personen und Pseudogruppen auf Verluste wegen mangelnder Motivation.
Dieser Frage ging der amerikanische Psychologe Bibb Latané und seine
Kollegen nach. Sie testeten Personen alleine, in Pseudogruppen und in
Gruppen.
Gründe für das Trittbrettfahren
• Anonymität: Wenn Personen anonym in einer Gruppe arbeiten, kann man Trittbrettfahren beobachten.
• Gruppenarbeit als soziales Dilemma: Personen wollen zwar das Gruppenziel erreichen, zugleich aber auch ihre persönlichen Ziele weiter verfolgen ———> „Schwarzfahren“ (free riding).
• Illusion der Produktivität: Personen schätzen die Leistungen ihrer Gruppe meist besser ein, als sie tatsächlich sind. Personen merken auch nicht, dass sie in der Gruppe weniger leisten als alleine und glauben, dass ihr persönlicher Beitrag fair ist.
So lässt sich soziale Motivation erhöhen
• Die Person vermehrt einbeziehen: Konsequenzen der Gruppenarbeit müssen für Person wichtig sein. Wenn eine Person das Gefühl hat, andere seien schwach: höhere Leistung, bei sinnvoller Aufgabe: (Kompensationseffekt).
• Das soziale Dilemma minimieren, indem eine Person überzeugt ist, dass ihr Beitrag absolut notwendig für den Gruppenerfolg ist.
• Gruppenziele festlegen: Nicht: „Das beste versuchen“, sondern: „Versuchen, das Problem in zwei Stunden zu lösen“.
• Hohe Standards setzen. Aber: Unrealistisch hohe Standards untergraben die Motivation.
• Das kollektive Gefühl stärken, dass man die Aufgabe gut lösen könne.
• Den Gruppenzusammenhalt fördern; mit hoher Produktivität als Norm
Entscheidungsprozesse und –ergebnisse in Gruppen
„Risky shift“-Phänomen:
Gruppe fasst Entscheidungen, die allgemein riskanter sind als die
Entscheidungen der einzelnen Gruppenmitglieder vor der Diskussion.
„Groupthink“-Phänomen:
Verantwortungslose, im Nachhinein dumm erscheinende
Entscheidungen lassen sich durch den Gruppengeist eines politischen
Gremiums erklären (Gruppen-Euphorie, Gruppen-Kohäsion, sozialer
Druck auf die Mitglieder sind mögliche Gründe)
Entscheidungsprozesse und –ergebnisse in Gruppen
„Bystander Intervention“-Phänomen:
Helfendes Verhalten hängt in erster Linie von der Situation und
nicht so sehr von Persönlichkeitsmerkmalen ab; je größer die
Anzahl der Zeugen, desto geringer die Bereitschaft zur
Hilfeleistung (Abschieben der Verantwortung fällt leichter)
Probleme bei Gruppenentscheidungen
„False Consensus Effect“: Gruppenmitglieder tendieren dazu, ihre
eigene Meinung als repräsentativ für die gesamte Gruppe zu halten.
„Entscheidungsautismus“: Einstellungen und Meinungen, die schon vor
dem Entscheidungsprozess bestehen, haben erheblichen Einfluss auf den
Informationsverarbeitungsprozess während der eigentlichen Entscheidungs-
findung in der Gruppe. Das Fatale am Entscheidungsautismus besteht darin,
dass an Fehlentscheidungen selbst dann festgehalten wird, wenn dies von
außen betrachtet irrational erscheint.
„Social Loafing“: Die einzelnen Teilnehmer strengen sich in der
Gruppensituation weniger stark an als in der Einzelsituation.
Konformität in Gruppen
Gruppen neigen dazu, fast automatisch und
ohne ersichtlichen objektiven Grund
gemeinsame Verhaltensweisen und eine
gemeinsame Weltsicht zu entwickeln.
Gruppenregeln (Beispiel)• Ihre Bedürfnisse kennt niemand im Seminar, solange Sie
sie nicht äußern.• Sie können den Lernprozess beeinflussen und die anderen
dazu bewegen, etwas für Ihre Lernbedürfnisse zu tun. • Ziehen Sie sich nicht zurück, wenn Sie mit dem Verlauf
unzufrieden sind. Suchen Sie mit den anderen nach Möglichkeiten, wie er für Sie Befriedigender werden könnte.
• Sprechen Sie nicht von “man”, sondern von “ich”.• Äußern Sie sich nicht nur zum Stoff, sondern auch zum
Geschehen in Ihnen und in der Gruppe.• Störungen haben Vorrang.
Umgang mit Gruppen
Leistung in Gruppen
Motivation
Was ist eine Gruppe
Leitung einer Gruppe
Begriff der MotivationDie Motivationspsychologie interessiert sich für die Kräfte, die Verhalten in Gang bringen und fragt nach den Prozessen, die das Verhalten in eine bestimmte Richtung lenken.
Motivation als zu erklärendes „Konstrukt“:
Der Motivationsbegriff wird verwendet, um Regelhaftigkeiten, die sich zwischen vorauslaufenden Bedingungen und nachfolgendem Verhalten auffinden lassen, auf einen „allgemeinen und logischen Nenner“ zu bringen (HECKHAUSEN, 1976).
Neuere Konzepte der Lernmotivation
Herkömmliche Modelle der Lern- und Leistungsmotivation betonen
die Bedeutung der Handlungsfolgen für die Aufrechterhaltung der
Motivation. Im Konzept der extrinsischen Motivation ist die
Handlung im wesentlichen durch die erwarteten Konsequenzen
bestimmt.
Demgegenüber betonen intrinsische Motivationsansätze die
Bedeutung der Handlung selbst (und nicht der Handlungsfolgen) für
die Aufrechterhaltung der Motivation.
Umgang mit Gruppen
Leistung in Gruppen
Motivation
Was ist eine Gruppe
Leitung einer Gruppe
Führer über Leitung
Ho Chi Minh : „Leute zu gebrauchen ist wie das Schnitzen von Holz: Ein fähiger Arbeiter kann alle Arten von Holz gebrauchen, ob gross oder klein, ob gerade oder krumm.“
Adolf Hitler: „Ein guter Führer zu sein heisst, die Fähigkeit zu haben, die Massen zu bewegen.“
Harry Truman: „Ein Führer ist ein Mann, der die Fähigkeit hat, andere Personen dazu zu bringen, zu tun, was sie nicht tun wollen, und es zu mögen.“
Lao Tse: „Ein Führer ist am besten, wenn die Leute kaum merken, dass er existiert, nicht so gut, wenn sie ihm zujubeln, und am schlechtesten, wenn sie ihn verachten.“
Leitung: Lernziele
Sie lernen Grundzüge der Forschung über Führung kennen:
• Welche Art von Leitung gibt es?
• Welche Führungsstile gibt es?
Leitung
Gibt es geborene Führungspersönlichkeiten?
Henry Ford sagte mal, die Frage „Wer sollte führen“ sei das Gleiche wie
zu fragen, wer den Tenor in einem Quartett singen sollte: Natürlich der-
jenige, der am besten Tenor singen könne. Er meinte damit, dass die Fä-
higkeit, führen zu können, angeboren sei, eine Meinung, die viele Leute
teilen.
Studien zeigen allerdings, dass Führung sowohl eine gelernte Fähigkeit
wie ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal ist.
Leitung
Machen Gruppenleiter einen Unterschied?
Studien zeigen, dass Leiter zu viel Einfluss zugeschrieben wird. Experten
zeigen in ihren Analysen eine Tendenz, sich auf Stärken und Schwächen der
Führungspersonen zu konzentrieren. Dies trifft sowohl für Therapiegruppen
wie für Sport-Mannschaften zu. Umgebungsbedingungen und Leistungen der
Gruppenmitglieder werden zu wenig berücksichtigt.
Beziehungsorientierte versus aufgabenorientierte Leitung
Beziehungsorientierte Leitung beinhaltet Handlungen, die positive
interpersonale Beziehungen in Gruppen unterstützen, z.B. Freundlich-
keit, gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und die Bereitschaft, Entschei-
dungen zu erklären. Diese Art Führer hören zu, sind leicht verständlich,
freundlich, behandeln Gruppenmitglieder als ihresgleichen und sind
bereit, Änderungen vorzunehmen.
Aufgabenorientierte Leitung beinhaltet Handlungen, die die Erfüllung
der Aufgabe fördert, z.B. Regulierung von Verhalten, Aufsicht der Kom-
munikation, eindeutige Definition des Ziels. Diese Art Führer weisen
Gruppenmitgliedern Aufgaben zu, machen ihre Einstellungen transpa-
rent, benennen schlechte Arbeit, schaut, dass die Gruppe das Maximum
erreicht und koordiniert Aktivitäten.
Die Qualitäten einer Leitungsperson
Der Historiker Thomas Carlyle entwickelte eine Theorie des „grossen
Führers“: Er nahm an, dass grosse Führer nicht zufällig an ihre Leistun-
gen und an ihre Positionen gelangten, sondern dass es bestimmte Quali-
täten (Eigenschaften) sind, die sie zu grossen Führungspersönlichkeiten
werden liessen.
Diese Theorie steht im Gegensatz zur Annahme des russischen Schrift-
stellers Leo Tolstoi, der annahm, dass grosse Führer aus dem Zeitgeist
geboren werden: Die militärischen Erfolge und Niederlagen Napoleons
sind durch die historischen Umstände zu erklären, zu denen die Eigen-
schaften Napoleons wenig beitrugen.
0
1
2
3
4
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6
7
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9
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Das FührungsgitterIn
tere
sse f
ür
Pers
on
Hoch 1.1-Management: Mit Minimum an Anstren-gung zum Ziel kommen.
1.9. Management: schafftfreundliche Atmosphäre.
5.5.-Management: Balan-ce zwischen Produktion und Person.
9.1.-Management: Arbeit so einrichten, dass mensch-licher Einfluss klein.
9.9.-Management: Zieler-reichung durch motivierteMitarbeiter. Bester Stil.Interesse f. ProduktionNiedrig Hoch
1.9-Management
1.1-Management
9.9-Management
5.5-Management
9.1-Management
Das Führungsgitter gibt vor, dass es einen besten Führungsstil in allen Situationen gibt. Dies dürftein dieser einfachen Form wohl nicht stimmen. Ver-schiedene Theorien gehen davon aus, dass in unter-schiedlichen Situationen unterschiedliche Führungs-stile zum Erfolg führen.Sehen wir uns die sogenannte situationale Führungs-theorie an, die annimmt, dass Führungsstile dem Ent-wicklungsstand der Gruppe und der Gruppenmit-glieder angepasst sein müssen.