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Umsetzung fahrradergometrischer
Leistungsdaten in die Sportpraxis
1.Rechnerische Ermittlung
der Trainingsbelastung
für „Gesunde“.
2. Anforderungen an die
Ergometrie.
3. Umsetzung der Daten
für „ Herzsportler“.
S.Biener, Diplomsportlehrer, Geschäftsführer im Landesverband Sachsen für Prävention und Rehabilitation
Von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V.
Berechnung der Trainingsherz-
frequenz (THF) für „Gesunde“
( n.Karvonen,- bei fehlender Ergometrie)
THF = RP + [ ( MP – RP ) X Intensität ]
THF = Trainingsherzfrequenz ( Belastungspuls), MP = Maximalpuls, RP = Ruhepuls
MP - Empfehlung in Abhängigkeit vom Wirkungsgrad:
MP- Laufen(Gehen), Skilanglauf 220 - ½ Lebensalter
MP- Rad, Rudern, Schwimmen 220 - Lebensalter
Die Fahrradergometrie
1.Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und
Belastbarkeit ( = symptomlimitierte Leistungsfähigkeit).
Maximalfrequenz zwischen 220 minus Lebensalter und 200 minus Lebensalter
Je höher die Ausbelastung um so optimaler die Leistungseinschätzung und
damit um so effektiver die Steuerung der Trainingsbelastung.
2.Diagnostische Bedeutung bei kardiovaskulären und
pulmonalen Erkrankungen, - Aufdeckung latenter Symp-
tome, die erst unter Belastung sichtbar werden.
( ev. Submaximalfrequenz = 180 minus Lebensalter)
3.Kontrolle des Erfolgs therapeutischer Maßnahmen.
Altersabhängige Leistungserwartung
( Ergometerbelastung)
Männer ( 3 Watt/ kg KG, 30 Jahre, – 10 W/Dekate)
Frauen ( 2.5 Watt/ kg KG, 30 Jahre, – 8 W/Dekate)
Jahre/ Gewicht 50 60 70 80 90
30 150 180 210 240 270
125 150 175 200 225
40 135 162 189 216 243
115 138 161 184 207
50 120 144 168 192 216
105 126 147 168 189
60 105 126 147 168 189
95 114 133 152 171
70 90 108 126 144 162
85 102 119 136 153
80 75 90 105 120 135
75 90 105 120 135
Fahrradergometrie als Grundlage
zur Belastungsempfehlung für „Herzsport“
♥ Standardisierter symptomlimitierter Maximaltest !!!
•
sitzende Position, beginnend mit 25 Watt, aller 2‘ um 25 Watt erhöhen
•
bei aktueller Medikation
•
Registrierung der Funktionsparameter in der zweiten Hälfte der zweiten Minute
•
Registrierung des subjektiven Belastungsgefühls ( Borg-Skala)
Methoden bei fehlender physiologischer Frequenzregulation
•
respiratorische Parameter (Atemfrequenz, respiratorischer Quotient, Unterhaltung
•
metabolische Parameter ( Blutgas, Laktat, Säure-Basen-Status)
•
subjektive Parameter ( Borg-Skala)
Wann ist die Ergometrie keine Basis für die Bewegungstherapie
Herzdilatation
Maligne Rhythmusstörungen
Mitralstenose
PM-festfrequent
Medikamentenwechsel
Belastungsempfehlung
„Herzsport“
THF = RP + [ ( MP – RP ) x Intensität ]
Übungsgruppe Belastbarkeit 0,5 – 1,0 Watt/kgKG THF60
Trainingsgruppe 1,0 – 1,5 Watt/kgKG THF70/75/80
♥ wurde ein Submaximaltest ( 180 minus Lebensalter) ohne Auffälligkeiten
durchgeführt, dann ist diese Frequenz gleichzeitig die ideale THF ♥
Folgende Angaben aus der Ergometrie sind erforderlich:
•
Alter ……. , Gewicht …… kg
•
Maximaltest □ Submaximaltest □ Abbruchgrund ……………………………..
•
alterskorrigierter Sollwert …….. Watt erreichter Wert …….. Watt
•
THF ( % ) …….. = T-Watt ……. Bewegungsrelevante Einschränkungen: ………….
…………………………………………………………………………………………………
Ergometrie - Auswertung
Name: ______________ Vorname: Ingrid geb.: ____________ Kasse: __________
Grund der Ergometrie: Hypertonie , Herzbeschwerden unter Belastung
Alter: 44 Größe: 164 Gewicht: 52 Digitalis ____ ja abgesetzt seit ø
Sonstige Medikamente:
_____________________________________________________________________________________
Maximaltest: X Submaximaltest: □
Schema Puls RR Schema Puls RR
Ruhe 76 170 / 95 150
25 102 185 / 100 175
50 124 205 / 95 200
75 132 220 / 90 225
100 154 230 / 100 250
125 174 240 / 95 275
Besonderheiten: einzelne ventr. Extrasystolen bei 125 Watt
Max. erreicht: ja
( 200 – 44 = 156)
Sollwert: 130 W
( 52 x 2,5 = 130)
Altersk: 110 W
( 16% = 20 W)
Leistung: 14 % +
Einteilung:
THF 75 : 149 = TW: 90 od. 1,8 W/kgKG, - Trainingsgruppe( freier Sport)
Lauftraining: 130 Meter/ min.
Umsetzung der Leistungsdaten I
Umsetzung der Leistungsdaten II
Umsetzung der Leistungsdaten III
Richtzeiten in Minuten für je 1000 m-Lauf (Lagerstrøm)
Watt kg 50 60 70 80 90 100
75 8 9 10 -- -- --
100 7 8 9 10 -- --
125 6 7 8 9 10 --
150 5 6 7 8 8,5 9
175 4,5 5,5 6 7 7,5 8
200 4 4,5 5 6 6,5 7
Belastungsentsprechungen beim Aquajogging im Flachwasser
Herzfrequenz Laktat Borg-Wert Schrittfrequenz
1 / min mmol/l RPE 1 / min
130 1,76 11 – 12 65
140 2,03 12 – 13 71
150 2,52 13 – 14 76
160 3,21 14 -15 84
(Peter Freyer, Untersuchung mit Sportstudenten 2004, Schwimmverband Nordrhein-Westfalen e.V., [email protected])
Umsetzung der Leistungsdaten IV
♥ Für alle Formen der Ausdauerschulung ist die Herzfrequenz das
Mittel der Wahl zur Belastungssteuerung
- bei Nordic Walking liegt die Hf im Vergleich zum Gehen ca.10 Schläge/min. höher
- im Wasser ist Trainingsherzfrequenz ca. 10 % niedriger anzusetzen
♥ Vorgaben von Zeiten und Strecken sind immer unter Beachtung von
Wirkungsgrad und Technik mit der THF zu optimieren.
- herantasten z.B. Mehrstreckentest bei fehlenden nomogrammatischen Vorgaben
♥ Bei allen anderen Bewegungsformen im „Herzsport“ ist die THF ein
möglichst nicht zu überschreitender Orientierungswert, -
zur Belastungssteuerung aber nicht geeignet.
♥ Für die richtige Belastungseinschätzung im Alltag ist die Schulung
der Köperwahrnehmung im Vergleich von HF, Borg-Wert und Atmung
zwingend erforderlich.
Dokumentation
Durch den Einzelpatienten:
Name: Vorname: geb.: Tel.:
In der TG □ ÜG □ seit:
THF / TW ……./……., ……./……., ……./……., ……./……., ……./…….
seit:
Datum Anamnese höchste HF Borg-Wert Bemerkungen
Puls / RR in der ÜE RPE
Gruppenliste:
Name KG THF / TW THF / TW Met./min Met./min
Xxxx Ingrid 52 149 / 90 130