unterrichtseinheit: surrealismus und collage «meine ...€¦ · der collage und können eine...

9
Surrealismus und Collage J. Roth 1 Unterrichtseinheit: Surrealismus und Collage «Meine verrückte Traumwelt» Bildelemente kombinieren (5’) Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Kleingruppen und erhalten verschiedene aus Zeitschriften ausgeschnittene Bildelemente, welche sie miteinander kombinieren. Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler können sich auf neue und unbekannte Inhalte einlassen. Alternative: Die Lernenden suchen und sammeln selbst beliebige Bildelemente (freie Wahl oder zu vorgegebenen Bereichen wie «Mensch», «Kleidungsstück», «Farbtöne» etc.) und kombinieren diese. Collage Künstlerbeispiele (15’) Auf jedem Tischblock werden diverse Beispiele aus der Kunst ausgelegt. Die Lernenden erhalten ein Blatt mit Leitfragen als Hilfestellung. Leitfragen Wie betrachtet und analysiert man Bilder? Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren. Einführung Begriff «Surrealismus» (20’) Mittels typischer surrealistischer Beispiele (Salvador Dali, René Magritte, Max Ernst, Hannah Höch) wird der Begriff erarbeitet. Anhand von Fotos aus Social Media wird den Lernenden gezeigt, dass surrealistische Elemente durchaus Aktualität haben (z.B. Bauwerk berühren). Zusätzlich zum Arbeitsblatt mit Text- und Bildmaterial wird ein youtube-Video geschaut, indem der Begriff und seine Herkunft veranschaulicht werden. Im KU halten die Lernenden die relevanten Begriffe zum Surrealismus mittels Lückentext fest. Leitfragen: Was bedeutet «Surrealismus»? Was ist seine Herkunft und welche Merkmale weist er auf? Welche Künstler und Werke des Surrealismus kenne ich? Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Upload: others

Post on 14-Jun-2020

189 views

Category:

Documents


8 download

TRANSCRIPT

Surrealismus und Collage J. Roth

1

Unterrichtseinheit: Surrealismus und Collage «Meine verrückte Traumwelt»

Bildelemente kombinieren (5’)

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Kleingruppen und erhalten verschiedene aus Zeitschriften ausgeschnittene Bildelemente, welche sie miteinander kombinieren.

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können sich auf neue und unbekannte Inhalte einlassen.

Alternative: Die Lernenden suchen und sammeln selbst beliebige Bildelemente (freie Wahl oder zu vorgegebenen Bereichen wie «Mensch», «Kleidungsstück», «Farbtöne» etc.) und kombinieren diese.

Collage – Künstlerbeispiele (15’)

Auf jedem Tischblock werden diverse Beispiele aus der Kunst ausgelegt. Die Lernenden erhalten ein Blatt mit Leitfragen als Hilfestellung.

Leitfragen

Wie betrachtet und analysiert man Bilder?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Einführung Begriff «Surrealismus» (20’)

Mittels typischer surrealistischer Beispiele (Salvador Dali, René Magritte, Max Ernst, Hannah Höch) wird der Begriff erarbeitet. Anhand von Fotos aus Social Media wird den Lernenden gezeigt, dass surrealistische Elemente durchaus Aktualität haben (z.B. Bauwerk berühren). Zusätzlich zum Arbeitsblatt mit Text- und Bildmaterial wird ein youtube-Video geschaut, indem der Begriff und seine Herkunft veranschaulicht werden. Im KU halten die Lernenden die relevanten Begriffe zum Surrealismus mittels Lückentext fest.

Leitfragen:

Was bedeutet «Surrealismus»? Was ist seine Herkunft und welche Merkmale weist er auf?

Welche Künstler und Werke des Surrealismus kenne ich?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Surrealismus und Collage J. Roth

2

Einführung Collage- / Montagetechnik (40’)

Die Lernenden erhalten eine schwarz-weiss-Kopie von einer Landschaft. Sie haben den Auftrag, Gegenstände aus den von ihnen mitgebrachten Magazinen herauszuschneiden und auf dieses Bild zu kleben. Wichtig ist, dass es surreal wirkt. Somit werden die soeben erlernten Merkmale des Surrealismus bereits in einer ersten Übung miteinbezogen.

Im Anschluss wird im KU die Bedeutung, Herkunft, Merkmale der Collage erarbeitet, indem im KU zusammengetragen wird, was die Lernenden nun während der Anfangsübung gemacht haben.

Leitfragen:

Welche Herkunft, Bedeutung und Merkmale hat die Collage?

Welche zeitgenössischen Collagekünstler kenne ich?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Alternative: unterschiedliche Hintergrundvorlagen; eigenständig einen Hintergrund in den mitgebrachten Katalogen suchen; unterschiedlich grosse Formate; bestehende (unvollständige) Arbeiten als Hintergrund

Ergebnissicherung (10’)

Die SuS nennen 3 künstlerische Methoden der Collage, 3 Merkmale des Surrealismus und 1 Vertreter. Diese Art von Repetition dient zur Ergebnissicherung und schliesslich als Abrundung der ersten Doppellektion. Weiter erfolgt die Bekanntgabe von Inhalten und Lernzielen.

Repetition Surrealismus und Collage (20’)

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in 5er-Gruppen und erhalten Schlüsselbegriffe zum Surrealismus sowie zur Collage, insbesondere zu dem als HA gelesenen Text zu Hannah Höch. Diese Begriffe sollen die Lernenden entweder dem Surrealismus oder der Collage zuordnen und die Begriffe bzw. Aussagen erklären und begründen können.

Nach dessen Austausch erfolgt die Überleitung zu diversen Künstlerbeispielen aus DL 1. Dazu versammeln sich alle Schülerinnen und Schüler um ein Pult, auf welchem diese ausgelegt sind. Sie versuchen einzelne Bilder den Künstlern Salvador Dali, Max Ernst, René Magritte, Sammy Slabbinck, Plonk Replonk, Thomas Draschan oder Hannah Höch zuzuordnen und ihre Zuordnung zu begründen.

Surrealismus und Collage J. Roth

3

Beispiele aus der Kunst:

Salvador Dali, Max Ernst, René Magritte,

Sammy Slabbinck, Plonk Replonk,

Thomas Draschan, Hannah Höch

In einer dritten Phase arbeiten die Lernenden erneut in der 5er-Gruppe. Sie erhalten jeweils ein Beispiel pro Posten der Collagewerkstatt (= insgesamt 5-6 verschiedene Beispiele) sowie diverse Adjektive, welche sie den entsprechenden Posten zuordnen sollen (pro Postenbeispiel drei Adjektive).

Leitfragen:

Wie betrachtet und analysiert man Bilder?

Was bedeutet «Surrealismus»? Was ist seine Herkunft und welche Merkmale weist er auf?

Welche Künstler und Werke des Surrealismus kenne ich?

Welche Herkunft, Bedeutung und Merkmale hat die Collage?

Welche zeitgenössischen Collagekünstler kenne ich?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Collage-Werkstatt (50’)

Die Schülerinnen und Schüler begeben sich an die Postenarbeit zu verschiedenen künstlerischen Methoden der Collage.

Die Schülerinnen und Schüler sollen (je nach Aufwand der Wahlpflichtposten) 2 Pflichtaufträge und 2 Wahlpflichtaufträge bis Ende DL 3 erfüllt haben.

Pflichtposten: Bildmontagen durch Proportionsverschiebungen, Surreale Bildmontage

Wahlpflichtposten: Bild zerstören, Bildeingriff – Verdeutlichung der Form, des Inhalts oder der Bewegung, Bildüberlagerung – Bild im Bild, Bildverbindungen

Surrealismus und Collage J. Roth

4

Leitfragen:

Welche künstlerischen Methoden der Collage gibt es, wie werden sie umgesetzt und wie wirken sie?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler erproben und experimentieren verschiedene künstlerische Methoden der Collage und können eine Differenzierung darstellen (bezüglich Wirkung, Details, Wechsel Hell-Dunkel, Licht-Schatten, Beziehung zwischen Objekt und Grund).

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sorgfältig und weitgehend selbständig.

Rückblick / Ausblick (10’)

Als Zwischenevaluation zum Schluss der Doppellektion werden drei Symbole in unterschiedlichen Farben gezeigt, da es besonders im BG wichtig ist, möglichst viel mit visuellen Mitteln zu arbeiten.

Das Einholen eines Schülerfeedbacks gibt der Lehrperson einen Einblick in ihren Unterricht und hilft ihr daher, diesen weiterzuentwickeln und zu optimieren.

Anschliessend erfolgt der Ausblick zur bevorstehenden Vertiefungsarbeit zum Thema «Meine verrückte Traumwelt».

Austausch Schüler/innen-Arbeiten aus DL 1 und Adjektive zuordnen (10’)

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten wieder mit den Begriffen der Collagewerkstatt und versuchen, einzelne künstlerische Methoden darin zu entdecken. Somit sind sie wieder mitten in der Thematik der vorhergehenden DL. Zudem werden ihre Arbeiten der DL 1 dadurch wertgeschätzt.

Leitfragen:

Wie betrachtet und analysiert man Bilder?

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können Kunstwerke aus verschiedenen Kulturen und Zeiten (Surrealismus und heute) vergleichen und analysieren.

Collagewerkstatt (70’)

Surrealismus und Collage J. Roth

5

Vertiefungsarbeit zum Thema «Meine verrückte Traumwelt» (2 DL)

Die Lehrperson zeigt ein Beispiel einer Collage auf A3-Format und erklärt das weitere Vorgehen sowie die Kriterien für diese Arbeit. Dabei geht es darum, die in der Collagewerkstatt angewendeten künstlerischen Methoden nun in einem Bild anzuwenden sowie eine eigene Bildidee zum Thema «Meine verrückte Traumwelt» zu entwickeln und umzusetzen. (u.a. möglichst viele Details sowie künstlerische Methoden der Collage miteinbeziehen).

Leitfragen: Welche künstlerischen Methoden der Collage gibt es, wie werden sie umgesetzt und wie wirken sie?

Mit welchen künstlerischen Methoden kann ich meine eigene verrückte Traumwelt als surreale Bildcollage gestalten?

Lernziele: Die Schülerinnen und Schüler können mithilfe von Vorübungen (Impulsübungen und Collagewerkstatt) eine eigene Bildidee zum Thema «Meine verrückte Traumwelt» entwerfen und diese mittels vorgegebener und eigener Kriterien weiterentwickeln.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sorgfältig und weitgehend selbständig.

Die Schülerinnen und Schüler können ihre Arbeiten anhand ausgewählter Kriterien einschätzen, beurteilen und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung formulieren.

Surrealismus und Collage J. Roth

6

Vertiefungsarbeit zum Thema «Meine verrückte Traumwelt» (2 DL)

Selbstevaluation Vertiefungsarbeit, Erprobungen Collagewerkstatt, Arbeitsprozess (10’)

Surrealismus und Collage J. Roth

7

Ausstellung: Fremdevaluation mittels Post-it-Zetteln (+ / Tipp) (10’)

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler können ihre Arbeiten anhand ausgewählter Kriterien einschätzen, beurteilen und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung formulieren.

Evaluation und Ausblick (10’)

Surrealismus und Collage J. Roth

8

Bezug Lehrplan 21

Wahrnehmung und Kommunikation (BG.1) Kontexte und Orientierung (BG.3)

A Wahrnehmung und Reflexion

Vorstellungen aufbauen und weiterentwickeln

Über mehrere Sinne wahrnehmen

Aufmerksam beobachten

Ästhetisches Urteil bilden und begründen

B Präsentation und Dokumentation

Dokumentieren

Präsentieren und kommunizieren

A Kultur und Geschichte

Kunstwerke und Bilder lesen

Kunstwerke kennen

Eigene Bilder mit Kunstwerken vergleichen

B Kunst- und Bildverständnis

Bildwirkung erkennen

Prozesse und Produkte (BG.2)

A Bildnerischer Prozess

Bildidee entwickeln

Sammeln und Ordnen, Experimentieren

Verdichten und Weiterentwickeln

Bildnerische Gestaltungsmittel

B Bildnerische Grundelemente

Punkte, Linien, Formen: Formanordnung wie Gruppierung, Streuung, Verdichtung und Konturen, Hell-Dunkel-Kontraste, linear-flächige Darstellung, Figur-Grund-Beziehung, Grössenveränderung, Abstraktion, Reduktion

Farbe: gegenstandsbezogene Farbmodulation, erscheinungsfarben, Farbverläufe und Farbbeziehungen nach Helligkeit, Farbton und Sättigung…

Raum: Licht-Schatten, durch Staffelung, Vorne-Hinten-Beziehungen, Oben-Unten-Beziehungen, auf Fläche

Bewegung: Bewegungsmoment des/des Objekts/e (statisch-dynamisch)

Oberflächenstruktur: Oberflächenwirkung im Bild (z.B. zerknittert, gerissen, gefaltet, …)

C Bildnerische Verfahren und kunstorientierte Methoden

Collagieren, Montieren:

schichten, überlagern, neu kombinieren, ergänzen, Übergänge und Verbindungen schaffen (Bild-im-Bild Bezüge, Bildpaare, surreale Bildmontagen, …)

Kunstorientierte Methoden:

gezieltes Wahrnehmen und Beobachten, Darstellungsmöglichkeiten entdecken durch Zerlegen, vergrössern, verkleinern, drehen, wiederholen, abbilden, verfremden, zerstören, verformen, umdeuten, spiegeln, reduzieren

D Materialien und Werkzeuge

Grafische Materialien: ev. Bleistifte (weich), Faserstift, Kugelschreiber Bildträger: Zeichenpapier in diversen Grössen und Farben, Kopierpapier, Bildmaterial (Zeitungen, Zeitschriften, Postkarten, Kataloge, Plakate, Fotos, Bilder etc.), ev. Karton, Wandtafel, Post-it Weiteres: Unterlage, Bildmaterial (siehe oben), Künstlerbeispiele, eigene Beispiele, Dossier (enthält Theorie, Leitfragen, Lernziele, sowie Kriterienraster), PPP, Posten, Zettel mit Adjektiven für die Bildanalyse, Leim, Scheren

Surrealismus und Collage J. Roth

9

Wahrnehmung und Kommunikation

BG.1.A.1c: Die Schülerinnen und Schüler können bildhaft anschauliche Vorstellungen

aufgrund von Empfindungen, Fantasien und Wissen assoziativ und bewusst aufbauen,

kombinieren und weiterentwickeln (unterschiedliche Atmosphären, Konstruktionen,

Komposition). Die Schülerinnen und Schüler können bildhaft anschauliche Vorstellungen

analysieren und darüber diskutieren.

BG.1.A.2.f: Die Schülerinnen und Schüler können ihre Beobachtungen zu Raum-, Farb- und

Bewegungsphänomenen beschreiben.

Prozesse und Produkte

BG.2.C.1.3e: Die Schülerinnen und Schüler können Collage und Montage als handlungs-

und Denkweise gezielt einsetzen (irrealer und surrealer Bildkombinationen).

BG2.C.2.e: Die Schülerinnen und Schüler können durch Abstrahieren, Reduzieren,

Kombinieren, Variieren und Dekonstruieren Darstellungsmöglichkeiten erproben, auswählen

und gezielt einsetzen.

Kontexte und Orientierung

BG.3.A.1c: Die Schülerinnen und Schüler können Bildsprache und Stilmittel in Kunstwerken

aus verschiedenen Kulturen und Zeiten sowie in Bildern aus dem Alltag beschreiben und

analysieren.

BG.3.A.1.3c: Die Schülerinnen und Schüler können Abbild, Fiktion, Abstraktion mit eigenen

Bildern vergleichen und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten aufzeigen.

Überfachliche Kompetenzen

Die SuS können sich auf ein Thema einlassen und an diesem konzentriert arbeiten.

Die SuS können sich aktiv an der Zusammenarbeit mit anderen beteiligen, indem sie eigene Beiträge leisten.

Die SuS können ihren Mitschüler/innen aktiv zuhören und auf sie eingehen.

Die SuS können ihren Mitschüler/innen ein Feedback zu Arbeitsergebnissen geben, indem sie erwähnen, was gut war und worin Verbesserungspotential besteht.