unterrichtsvorbereitung für einen unterrichtsbesuch für ... · modul: mathematik modulleitung:...

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Name Anschrift Handynummer Schule Thema der Einheit Die Rolle vorwärts 2.0 – vom Purzelbaum zur Rolle vorwärts Thema der Stunde Wir üben und erproben für die Rollbe vorwärts an Lerninseln Inhalt 1. Die Unterrichtseinheit ..................................................................................................................... 2 1.1. Begründung der geplanten Unterrichtseinheit ....................................................................... 2 1.2. Die didaktische Konzeption: Der Lernweg der Unterrichtseinheit.......................................... 3 2. Analyse der Lernausgangssituation ................................................................................................. 3 2.1. Allgemeine Lernvoraussetzungen ........................................................................................... 3 2.2. Spezielle Lernvoraussetzungen ............................................................................................... 5 3. Analyse des Lerngegenstandes ................................................................................................... 5 4. Didaktische Struktur und Intention der Unterrichtsstunde ............................................................ 6 4.1. Konkretisierung der Unterrichtsstunde................................................................................... 6 5. Verlaufsplan..................................................................................................................................... 8 6. Anhang........................................................................................................................................... 10 6.1. Hallenplan...................................................................................................................................... 11 6.2. Stationen ....................................................................................................................................... 13 6.3. Literatur ......................................................................................................................................... 17 Unterrichtsvorbereitung für einen Unterrichtsbesuch für das Lehramt an Grundschulen im Fach Sport Donnerstag, der 13.10.2016 Lerngruppe: Klasse 2c Rektorin: Raum: Sporthalle Mentorin: Stunde/Zeit: 2. Stunde (8:30-9:15) LiV:

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Page 1: Unterrichtsvorbereitung für einen Unterrichtsbesuch für ... · Modul: Mathematik Modulleitung: Frau Starke . 2 1. Die Unterrichtseinheit 1.1. Begründung der geplanten Unterrichtseinheit

Name Anschrift Handynummer Schule

Thema der Einheit

Die Rolle vorwärts 2.0 – vom Purzelbaum zur Rolle vorwärts

Thema der Stunde

Wir üben und erproben für die Rollbe vorwärts an Lerninseln

Inhalt

1. Die Unterrichtseinheit ..................................................................................................................... 2

1.1. Begründung der geplanten Unterrichtseinheit ....................................................................... 2

1.2. Die didaktische Konzeption: Der Lernweg der Unterrichtseinheit.......................................... 3

2. Analyse der Lernausgangssituation ................................................................................................. 3

2.1. Allgemeine Lernvoraussetzungen ........................................................................................... 3

2.2. Spezielle Lernvoraussetzungen ............................................................................................... 5

3. Analyse des Lerngegenstandes ................................................................................................... 5

4. Didaktische Struktur und Intention der Unterrichtsstunde ............................................................ 6

4.1. Konkretisierung der Unterrichtsstunde ................................................................................... 6

5. Verlaufsplan ..................................................................................................................................... 8

6. Anhang........................................................................................................................................... 10

6.1. Hallenplan ...................................................................................................................................... 11

6.2. Stationen ....................................................................................................................................... 13

6.3. Literatur ......................................................................................................................................... 17

Unterrichtsvorbereitung für einen Unterrichtsbesuch für das Lehramt an

Grundschulen im Fach Sport

Donnerstag, der 13.10.2016

Lerngruppe: Klasse 2c Rektorin:

Raum: Sporthalle Mentorin:

Stunde/Zeit: 2. Stunde (8:30-9:15) LiV:

Modul: Mathematik Modulleitung: Frau Starke

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1. Die Unterrichtseinheit

1.1. Begründung der geplanten Unterrichtseinheit

Turnen im Schulsport hat einen kontrovers diskutierten Stellenwert. Es werden Argumente zu

Unlust und Lust bei den Schülern, Material- und Zeitmangel sowie richtige und ungünstige

Methodik betrachtet. Die Essenz besteht in der Frage, ob das Turnen noch einen Stellenwert

im Schulsport hat. Unbestritten bleibt, dass Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen an

Geräten einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung liefern können. Zum einen

schaffen sie eine Grundlage für die sportliche Entwicklung, zum anderen bieten sie auch eine

Basis für kognitive Entwicklungsprozesse. (vgl.: Dr. Tross 2002) Turnen bringt neue und unbe-

kannte Situationen (Unterkopf, Rotation) mit sich, die auch mal zu Unsicherheit führen. Mit

Übung lernen Kinder solche Situationen, in denen sie sich einem Wechsel aus der gewohnten

in eine ungewohnte Raumlage aussetzen, zu meistern. Sowohl motorisch als auch kognitiv

lernen die Kinder was zu tun ist. Spielerisch werden motorische Ausführungen erprobt und

wiederholt. Somit baut sich ein „motorisches Programm“ auf, das dem Kind ermöglicht hand-

lungsfähig zu werden. (vgl.: ebd.) Hinzu kommt, dass den Kindern oft die Stützkraft und Kör-

perspannung fehlt. Dies ist sowohl ein Argument gegen das Turnen, aber auch für das Turnen

im Schulsport. Ohne Stützkraft und Körperspannung kann schlecht geturnt werden, aber von

Nichts kommt auch nichts. Wann, wenn nicht beim kindgerechten Turnen, können diese Kom-

petenzen geschult werden. Das Turnen hat durchaus noch immer Bestand im Kerncurriculum,

welches sich in grundlegende Inhaltsfelder aufteilt. Diese sollen in Verbindung mit Bildungs-

standards in einem korrespondierenden Verhältnis stehen. (vgl.: Hessisches Kultusministe-

rium 2011, 5) Das Turnen findet sich im Schulsport als das Inhaltsfeld „Bewegen an und mit

Geräten“ wieder. Das Rollen ist ein Element dieses Bereichs und damit ein wesentlicher Teil

des Sportunterrichts. Das Rollen an verschiedenen Geräten und in vielfältigen Situationen ge-

hört zu den elementaren Formen turnerischer Bewegungen (vgl. ebd. 18) und ist nicht nur

Thema der ersten Jahrgangsstufe, sondern auch der zweiten. Im ersten Schuljahr haben die

Kinder vielfältige Rollbewegungen um unterschiedliche Körperachsen erfahren. Hier stand die

Erfahrung einer Rollbewegung im Vordergrund. Aus dem schon im Kindergarten geprägten

Purzelbaum soll im Laufe des zweiten Schuljahres eine erste Hinführung zur Rolle vorwärts

erfolgen. Im Verlauf der Einheit wird daher der Fokus auf die Stützbewegung beim Rollen vor-

wärts gelegt. Dies ist für die Kinder der neu zu erlernende Aspekt.

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1.2. Die didaktische Konzeption: Der Lernweg der Unterrichtseinheit Sequenz Inhalt Erwarteter Kompetenzzuwachs: Die SuS…

1. Sequenz

(2-stündig)

Wir rollen vielfältig … machen (neue) Bewegungs- und Körpererfahrungen.

…können im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten erste grundlegende Roll-

bewegungen ausführen, indem sie vorgegebene Übungen nachahmen.

…vertiefen durch unterschiedliche Übungen ihre koordinativen Fähigkeiten.

…können eigene Ideen und Interessen erproben.

2. Sequenz

(1-stündig)

Wir rollen spielerisch …können vertiefend das Rollen im Spiel erproben.

…erweitern ihre Bewegungskompetenz und Körpererfahrung.

3. Sequenz (3-stündig)

Wir üben und erproben

für die Rolle vorwärts

an Lerninseln

…erweitern und vertiefen ihre Bewegungskompetenz und Körpererfahrung in

der Roll- und Stützsituation.

…können die erarbeiteten Bewegungen selbstständig an Stationen erproben

und festigen sowie ggf. optimierte Bewegungsmöglichkeiten erlernen, indem

sie diese im Stationsverlauf eigenständig üben.

…reflektieren ihre Wahrnehmung.

…können sich Unterstützung durch die Lehrkraft oder durch Mitschüler holen.

4. Sequenz

(2-stündig)

Wir üben das Stützen

und Rollen an Stationen

…erweitern und vertiefen ihre Bewegungskompetenz und Körpererfahrung in

der Roll- und Stützsituation.

…machen sich Bestandteile der Gesamtbewegung bewusst.

…üben Bewegung der Hilfsfunktionsphase

5. Sequenz

(1-stündig)

Wir rollen spielerisch …können vertiefend das Rollen im Spiel erproben.

…erweitern ihre Bewegungskompetenz und Körpererfahrung.

2. Analyse der Lernausgangssituation

2.1. Allgemeine Lernvoraussetzungen

Institutionelle Bedingungen

Der Sportunterricht wird in der Sporthalle, die direkt an das Schulgebäude angegliedert ist,

durchgeführt.

Verschiedene Materialien und Geräte sind in teilweise ausreichender Menge in den zwei Ge-

räteräumen der Halle untergebracht. Diese dürfen nur einzeln und in Absprache mit der Leh-

rerin von den SuS betreten werden. Turnbänke und Weichböden (befestigt) stehen in der

Halle an den Wänden. Die für die Einheit benötigten kleinen Matten sind nicht im Klassensatz

vorhanden, dies muss bei der Planung bedacht werden. Die vorhandenen Matten und weitere

Materialien werden in Vorbereitung auf die Stunde in der festgelegten „Materialecke“ bereit-

gestellt. Die SuS kennen diese „Materialecke“ und die damit verbundenen Regeln.

Klassensituation im Sportunterricht

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Die Unterrichtseinheit wurde für die SuS der Klasse 2c entwickelt. Die Klasse setzt sich aus 24

Kindern zusammen, von denen 10 Jungen und 14 Mädchen im Alter zwischen 7 und 8 Jahren

sind. Die Lerngruppe deckt ein weites Spektrum von sehr ruhigen und lebhaften Kindern ab,

die unterschiedliche Leistungsniveaus und soziokulturelle Hintergründe mitbringen. Das

sportliche Interesse der Klasse ist sehr hoch. Die SuS freuen sich überwiegend auf den Sport-

unterricht, sind sportbegeistert und bewegungsfreudig. Bekannte und beliebte Bewegungs-

und Spielformen werden mit Begeisterung wiederholt durchgeführt, aber auch neue Bewe-

gungs- und Spielformen werden gerne angenommen.

Die SuS teilen sich gerne mit und besprechen Inhalte ausführlich. Daher kann unter Umstän-

den erwartet werden, dass sich der Stundenablauf durch Gespräche zwischen den SuS oder

ausführliche Wortmeldungen verzögert. Außerdem fehlt der Klasse momentan die Klassen-

führung, daher sind viele Momente der Struktur und Orientierung verlorengegangen. Die Kin-

der zeigen sich daher in der letzten Zeit vermehrt unruhig, wenig konzentriert und unorgani-

siert. Darauf muss vermehrt mit Phasen des Abwartens oder Ermahnens reagiert werden, die

Zeit beanspruchen. Außerdem achte ich darauf den Sportstunden einen festen organisatori-

schen Rahmen zu geben, der den SuS in seiner Gleichheit Sicherheit und Orientierung geben

soll.

Individuelle Lernvoraussetzungen

Celine hat Probleme mit der Lunge und den Nieren. Sie hat die Vorgabe nicht übermäßig zu

rennen und darf sich ausruhen, sollte sie das Empfinden haben schlecht Luft zu bekommen.

Taylor hat noch Schwierigkeiten sich an Regeln zu halten. Er provoziert andere Kinder immer

wieder. Vor allem Paul H. hat Schwierigkeiten mit diesem Verhalten und reagiert auf dieses

impulsiv. Paul H. kann gut mit anderen arbeiten, geht auf seinen Partner ein und nimmt moti-

viert am Sportunterricht teil. Lediglich Provokationen (hauptsächlich durch Taylor) bereiten

ihm Schwierigkeiten. Häufig fällt es Paul H. dann noch schwer, sich zurückzuhalten und die

Lehrkraft um Unterstützung zu bitten.

Samantha ist ein sehr lebhaftes, freundliches und bewegungsfreudiges Kind. Sie engagiert sich

besonders aktiv im Sportunterricht, hat jedoch noch häufig Probleme sich an Gesprächsregeln

zu halten und sich zurückzunehmen. Samantha hat eine hohe Auffassungsgabe und erfasst

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Sachverhalte meist schneller als ihre Klassenkameraden. Damit kann sie noch nicht gut umge-

hen und wird schnell ungeduldig.

Marchela ist aufgrund ihres Gewichts in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt. Genau wie

Marchela hat Lilia noch sprachliche Schwierigkeiten. Lilia ist erst seit Kurzem in der Klasse und

häufig während des Sportunterrichts in der Intensivklasse.

2.2. Spezielle Lernvoraussetzungen1

3. Analyse des Lerngegenstandes

Das Rollen ist eine Bewegungsform aus dem Bodenturnen und im Schulsport dem Inhaltsfeld

„Bewegen an und mit Geräten“ zuzuschreiben. Mit dem Begriff „Rollen“ werden viele Bewe-

gungsmöglichkeiten umfasst: vorwärts rollen, rückwärts rollen, über die Schulter rollen, die

Baumstammrolle (Körperlängsachse), Rollen im Schneidersitz, Rollen im Päckchen vorwärts

(Körperbreitenachse), Rollen rückwärts und viele Möglichkeiten mehr. In der geplanten

1 Die Angaben basieren auf Beobachtungen aus den ersten beiden Sequenzen der Einheit.

Name Kann sich klein machen (Päckchen)

Beherrscht Rückenschau-kel

Kann ohne Handstütz aus der RS aufstehen

Kann sich nach vorne ab-rollen

Luise + 0 - +

Sofie + + + +

Vivienne +

Eduard + + - +

Marchela - 0 - - -

Klara-Marie 0 0 - +

Tim +

Samantha + + + ++

Celine + + + 0

Robert + + - 0

Paul Hardy -

Paul David - 0 0

Sherly + + +

Marwin + + + ++

Ella + + +

Leah + + +

Emilia + + +

Josefina + + + +

Anthony 0 +

Merlin 0 +

Lina 0 0 0 +

Taylor + +

Tom + +

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Stunde geht es primär um das Rollen vorwärts über die Breitenachse. Dazu sollte in der Grund-

form, wie abgebildet, eine tiefe Hockstellung eingenommen werden, wobei die Hände vor

dem Körper schulterbreit auf die Matte gesetzt werden. Entscheidend ist das Senken des Kinns

auf die Brust, wodurch der Rücken automatisch rund und ein Überstrecken in den Nacken

vorgebeugt wird. Nun wird, je nach Kompetenz des Kindes, eine Roll vorwärts geturnt, wobei

der Kopf nicht aufgesetzt wird, sondern die Arme eine stützende Funktion einnehmen. Erst

der Nacken und Hinterkopf werden auf die Matte gelegt. In einer idealen Ausführung wird die

Rolle schwungvoll geturnt, so dass der Abschluss im Stand erfolgt. Als Voraussetzung für die

Rollbewegung wird die Rückenschaukel geübt. (vgl.: Bracke 2013, 7) Die meisten SuS turnen

zunächst eine Purzelbaum, d.h. eine Rollbewegung vorwärts mit frühem Kopfaufsatz und we-

niger Stützung durch die Arme.

4. Didaktische Struktur und Intention der Unterrichtsstunde

4.1. Konkretisierung der Unterrichtsstunde

Zentrales Stundenziel:

Ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend üben die Kinder die Rollbewegung vorwärts in

vielfältigen Situationen an Stationen. Dabei entwickeln die Kinder Bewegungserfahrungen

weiter, indem sie in verschiedenen Roll- und Bewegungssituationen die Stellung ihres eigenen

Körpers im Raum erfassen und bewältigen sowie sich eigenständig für ein Übungsangebot ge-

mäß ihrem Vermögen entscheiden.

Maximales Ziel: 1. Die SuS sollen eine Rolle vorwärts ausführen können. 2. Die SuS sollen eine

Rolle vorwärts in Kombination ausführen können. 3. Die SuS sollen eine Rolle vorwärts auf

eine hohe Matte machen können.

Mittleres Ziel: 1. Die SuS sollen eine Rolle vorwärts von der schiefen Ebene ausführen können.

Minimales Ziel: 1. Die SuS sollen eine Rollbewegung um die Breitenachse ausführen können.

Abb. 1: Rolle vorwärts

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Angestrebter Kompetenzerwerb:

Kompetenzbereich Bildungsstandards und Kompetenzen

Die Lernenden können…

Bewegungskompetenz Grundformen der Bewegungen anforderungsbezogen ausführen und im Rahmen der eigenen

Möglichkeiten verbessern

sportliche Handlungssituationen koordinativ und konditionell anforderungsgemäß bewälti-

gen

Bewegung anforderungsbezogen steuern und variieren

Urteils- und Entscheidungs-

kompetenz

Bewegungs- und Körpererfahrungen situationsbezogen reflektieren

das eigene Bewegungsvermögen realistisch einschätzen und situationsbezogen handeln

Um der zu Beginn angerissenen Diskussion um die Problematik des Turnens in der Grund-

schule (im zweiten Schuljahr) zu begegnen, besteht die Einheit nicht aus einer systematischen

Übungsreihe zur Rolle vorwärts. Entscheidend ist das Zulassen individuellen Lernens und Ü-

bens sowie ein abwechslungsreiches Lernangebot. Das systematische Üben turnerischer Ele-

mente geht mit der Gefahr der Langeweile und Eintönigkeit einher. Der Verzicht auf Übungs-

reihen und der Einsatz erfahrungs- und erlebnisorientierter sowie spielerischer Zugänge sollen

diesem Umstand entgegenwirken.

In der geplanten Stunde üben die SuS frei an Lerninseln. Diese bieten unterschiedliche Schwie-

rigkeitsgrade (grün, gelb, rot) an, so dass jedes Kind seinen Fähigkeiten entsprechend üben

und sich ausprobieren kann. Zu diesem Zeitpunkt haben die SuS ganz individuelle Erfahrungen

zu Rollbewegungen gemacht und somit ein eigenes Schema bzw. motorisches Programm zu

dieser Bewegung abgespeichert. Diese Art des Lernens lehnt sich an den Ansatz des „Norm-

freien Turnens“. Normfrei erklärt sich im freien Turnen an Geräten mit selbst festgelegten

„Nutzregeln“. Im Kontext der geplanten Stunde bedeutet dies, dass statt einer Rolle mit spä-

tem Kopfaufsatz auch ein „Purzelbaum“ mit wenig Stützung durch die Arme geturnt werden

darf. (vgl.: Dr. Tross 2002) Dabei soll es jedoch nicht belassen werden. Zwar erlangte mit der

Frage nach der didaktischen Relevanz von bewegungstechnisch komplexen Sportarten für den

Schulsport der Aspekt der Beliebtheit im Sinne von „Spaßvermittlung im Schulsport“ eine

grundlegende Bedeutung, dennoch darf die Bedeutsamkeit weiterer Sinndimensionen nicht

vernachlässigt werden. Die individuellen Bewegungserfahrungen dienen als Grundlage zur

Weiterarbeit. Unter der Perspektive des Leistens werden im weiteren Verlauf der Einheit Be-

wegungsteile (Stützen) der Rolle vorwärts beleuchtet und geübt. Ginge es lediglich um den

Faktor Spaß beim Rollen, bliebe die Frage nach dem Bildungs- und Erziehungsauftrag des

Sportunterrichts offen. (vgl.: Leikov 2001, 61ff.)

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5. Verlaufsplan

Zeit/Phase Unterrichtsgeschehen Didaktischer Kommentar Material/Sozialform

Begrüßung

Die SuS kommen vom Umziehen gemeinsam in die Halle und

versammeln sich im Sitzkreis.

Begrüßung und kurze Vorstellung des Besuchs

Ritualisierter Unterrichtseinstieg Sitzkreis

Lehrer-Schüler-In-

teraktion

Einstieg/Problemstellung

Arbeitsauftrag

Lehrperson gibt Ausblick auf die Stunde.

Lehrperson präsentiert das Stundenthema.

Aktivierung des Vorwissens

Die SuS wiederholen die wichtigen Regeln zum Spiel „Schildkrö-

ten-Fangen“.

Die SuS wiederholen wichtige Punkte zur Rückenschaukel.

Gelegenheit für Fragen wird gegeben.

Aktivierung des Vorwissens

Visualisierung

Transparenz

SuS werden mit dem Lerninhalt der

Stunde vertraut gemacht.

Sicherung des Verständnisses.

Sitzkreis

Angeleitetes Unter-

richtsgespräch

Aufbauphase 1 2´

Die SuS verteilen kleine Matten in der Halle.

Wahl der Fänger

Selbstständiges Aufbauen durch die SuS

Regelverhalten

Leibchen

Kl. Matten

Sitzkreis

Spielphase 5´

Die SuS spielen Schildkröten-Fangen

Die Lehrperson achtet auf Einhaltung der Regeln

Spielerische Einstimmung auf den Stundeninhalt

Ritualisiert

Matten

Leibchen

Einleitung Hauptteil 2´

Lehrperson stellt die Stationen am Hallenplan vor

Lehrperson legt die Gruppen für den Aufbau fest

Gelegenheit für Fragen.

Selbstständigkeit

SuS organisieren sich selbst

SuS übertragen bildlichen Aufbau auf Aufbau in der Halle

Sicherung des Verständnisses

Magnettafel

Hallenplan

Stationskarten

Aufbauphase 2

Die SuS machen sich mit ihren Stationskarten und dem Hallen-

plan vertraut, besprechen ihr Vorgehen und bauen ihre zugewie-

sene Station auf.

Die Lehrperson beaufsichtigt den Aufbau und greift ggf. unter-

stützend ein.

Umgang mit Geräten

Stationsaufbau

Lesen von Karten durch Bilder un-

terstützt.

Hallenplan

Magnettafel

Stationskarten

Kl. Matten, Bank, kl.

Kästen, Weichbo-

den, Sprungbretter

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Arbeitsphase

18´

Kurze Betrachtung der bekannten Stationen.

Anschließend wird gemeinsam das Vorgehen mit den Lerninseln

wiederholt.

Die SuS machen sich an die Bearbeitung der Aufgaben und üben.

Die Lehrperson steht zur individuellen Hilfestellungen an der

Haltestelle zur Verfügung.

Beendigung der Arbeitsphase durch akustisches Signal.

Die SuS setzen sich mit dem Lernin-

halt auseinander

Differenzierung

Lehrperson steht in unterstützen-

der Funktion bereit.

Stationen

Schlussphase/Reflexion

Die SuS kommen in den Sitzkreis.

Einzelne Stationen werden in Hinblick auf ihre Funktionalität zum

Üben der Rolle vorwärts reflektiert.

Lehrperson gibt Ausblick auf die nächste Stunde

Lehrer-Schüler-Interaktion

Bewusstmachen von Sachverhal-ten.

Weiterführung des Lernprozesses

Transparenz

Sicherheit

Plenum

Sitzkreis

Angeleitetes Unter-

richtsgespräch

Weiterarbeit /Ausblick

Ende der Stunde Gemeinsamer Abschluss Plenum

Sitzkreis

Lehreräußerung

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6. Anhang A

rbei

tsve

rhal

ten

Sozi

alve

rhal

ten

Ko

op

erat

ion

sber

eits

chaf

t

Ko

nze

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Reg

elve

rhal

ten

Ko

ord

inat

ive

Fäh

igke

ite

n

Mo

tori

k

Luise + + + 0 + 0 0

Sofie ++ + ++ ++ ++ ++ ++

Vivienne + 0 0 + + 0 +

Eduard 0 0 0 0 0 + 0

Marchela 0 0 0 0 0 - -

Klara-Marie ++ ++ ++ ++ ++ ++ +

Tim ++ + + + + + +

Samantha ++ 0 + 0 0 ++ ++

Celine + + 0 0 + 0 0

Robert + + 0 ++ + 0 0

Paul Hardy 0 0 0 0 0 0 0

Paul David + + + + + 0 0

Sherly 0 - 0 + 0 + +

Marwin ++ 0 0 0 + ++ +

Ella + + + + + + +

Leah 0 0 0 0 + 0 0

Emilia ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++

Josefina ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++

Anthony 0 0 0 0 0 0 0

Merlin ++ ++ ++ + ++ + 0

Lina ++ ++ ++ ++ ++ + 0

Taylor - - - - 0 0 0 +

Tom ++ - + + 0 + +

Lilia + + + + + + +

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6.1. Hallenplan

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12

hn

e

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13

6.2. Stationen

Station – Rückenschaukel

Führe eine Rückenschaukel aus.

Führe eine Rückenschaukel aus.

Stehe mit Hilfe deines Partners auf.

Führe eine Rückenschaukel aus.

Stehe allein wieder auf. Ohne Hände!

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Station – Lange Rolle

Lege dich mit dem Bauch auf die Bank.

Führe vom Ende eine Rolle aus.

Lege dich mit dem Bauch auf den Kasten.

Führe vom Ende eine Rolle aus.

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Station – Rolle vorwärts

Rolle vorwärts über die schiefe Ebene.

Rolle vorwärts auf der Ebene.

Rolle vorwärts auf den Weichboden.

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Station – Kopfunter

Überquere die Matte als Schubkarre.

Lass dir von deinem Partner helfen.

Stütze dich mit den Händen auf der Matte ab.

Die Füße gehen die Wand hoch.

Halte 10 Sekunden.

Stütze dich mit den Händen auf der Matte ab.

Die Füße gehen die Wand hoch.

Bewege die Hände seitlich und „gehe“ so über die Matte.

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6.3. Literatur

Bracke, Julia (2013): Lernzirkel Sport II. Bewegen, Spielen, Üben an Stationen. BVK:

Kempen.

Hessisches Kultusministerium (2011): Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue

Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe. Sport. Wiesbaden.

Leikov, Herbert (2001): Module eines pädagogischen Handlungsmodells für das Gerä-

teturnen. Instiution für Sportwissenschaft der Universität Stuttgart. PDF.

Dr. Tross, Reinhard (2002): Zur Problematik des Turnens im Schulsport – normfrei o-der formgebunden? aus dem Sport-Info 2/2002. Abgerufen von: http://www.leh-rer.uni-karlsruhe.de/~za343/osa/spinfo/Turnen_Tross.htm um 18:52.

Abbildungen:

Abb. 1:

Landrichinger, Theo (o.A.): Gerätenturnen. Methodischer Aufbau der Grundfertigkeiten. Pä-

dagogische Hochschule Linz.