verteilung der stomata - goethe-universität —...
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Blatt — Spaltöffnung
Verteilung der Stomata:
hypostomatisch: Stomata auf der Blattunterseite
amphistomatisch: Stomata auf Blattober- und -unterseite
epistomatisch: Stomata auf der Blattoberseite
Blatt — Spaltöffnung
Entstehung:
aus Meristemoid = einzelne teilungsfähige Zelle in der Epidermis, entspricht sekundärem Meristem
durch inäquale Teilung
Blatt — Spaltöffnung
kontrollierter Gasaustausch:
bei hoher Photosyntheseleistung erhöht sich der Turgor in den Schließzellen und der Spalt öffnet sich
Helleborus-Typ Gramineen-Typ
Anordnung derCellulose-Fibrillen
SpaltöffnungstypenMnium-Typweitgehend unverdickte Zellwändez.B. Moose, Farne
Helleborus-Typungleichmäßig verdickte Zellwändez.B. viele Dicotyledoneae
Amaryllideen-Typunverdickte Rücken- und stark verdickter Bauchwandz.B. Amaryllis
Gramineen-Typhantelförmige Schließzellen, stark verdickte Mittez.B. Poaceae
Spaltöffnungsapparate(= Schließzellen + Nebenzellen)
anomocytisch (Ranunculaceen-Typ):unbestimmte Anzahl von Nebenzellenz.B. Papaveraceae, Primulaceae, Scrophulariaceae, Rosaceae, Malvaceae
cyclocytisch (Celastraceen-Typ):viele Nebenzellen liegen ringförmig angeordnet um die Schließzellenz.B. Piper-Arten, Buxus, Citrus
diacytisch (Caryophyllaceen-Typ):stets 2 Nebenzellen, deren Querwände senkrecht zum Spalt stehen (diagonal)z.B. Acanthaceae, Lamiaceae, Solanaceae, Verbenaceae
Spaltöffnungsapparate(= Schließzellen + Nebenzellen)
paracytisch (Rubiaceen-Typ):stets 2 Nebenzellen, die den Schließzellen seitlich anliegen (parallel)z.B. Hypericaceae, Convolvulaceae, Cassia
anisocytisch (Brassicaceen-Typ):meist 3 Nebenzellen, von denen eine auffällig kleiner ist als die anderen beidenz.B. Urticaceae, Atropa
tetracytisch:4 Nebenzellen, 2 davon deutlich kleiner, als regelmäßiges Zellmusterz.B. Liliopsida
Spaltöffnungsapparate(= Schließzellen + Nebenzellen)
anomocytisch (Ranunculaceen-Typ):unbestimmte Anzahl von Nebenzellenz.B. Papaveraceae, Primulaceae, Scrophulariaceae, Rosaceae, Malvaceae
cyclocytisch (Celastraceen-Typ):viele Nebenzellen liegen ringförmig angeordnet um die Schließzellenz.B. Piper-Arten, Buxus, Citrus
diacytisch (Caryophyllaceen-Typ):stets 2 Nebenzellen, deren Querwände senkrecht zum Spalt stehen (diagonal)z.B. Acanthaceae, Lamiaceae, Solanaceae, Verbenaceae
Spaltöffnungsapparate(= Schließzellen + Nebenzellen)
paracytisch (Rubiaceen-Typ):stets 2 Nebenzellen, die den Schließzellen seitlich anliegen (parallel)z.B. Hypericaceae, Convolvulaceae, Cassia
anisocytisch (Brassicaceen-Typ):meist 3 Nebenzellen, von denen eine auffällig kleiner ist als die anderen beidenz.B. Urticaceae, Atropa
tetracytisch:4 Nebenzellen, 2 davon deutlich kleiner, als regelmäßiges Zellmusterz.B. Liliopsida
Spaltöffnungsindex
S = Anzahl der Spaltöffnungen einer definierten BlattoberflächeE = Anzahl der Epidermiszellen (einschließlich Trichome) der gleichen Flächez.B. Sennesblätter: bei Cassia senna: 10 - 12,5 - 15bei Cassia angustifolia: 14 - 17,5 - 20(Ph. Eur.)
= relativer Anteil von Spaltöffnungen in der Epidermis
100 x SE + S
SpaltöffnungsdichtePflanzenart Anzahl/mm2
BlattoberseiteAnzahl/mm2 Blattunterseite
Brassica rapa 376 726
Helianthus annuus 207 250
Pisum sativum 100 220
Zea mays 95 160
Acer pseudoplatanus 0 860
Olea europaea 0 550
Fagus sylvatica 0 340
Ficus elastica 0 207
Crassula argentea 24 33
Agave americana 21 21
Sedum acre 18 18
krautigePflanzen
Bäume
Blatt-Sukkulenten
Blatt — Erkennungsmerkmale
Calciumoxalat-Kristalle
Solitärkristalle
Raphiden Druse Kristallsand
Raphidenquer
Blatt — ErkennungsmerkmaleHaare
Blattunter-seite der Brombeere
Sternhaare von Virola surinamen-sis; papillöse Epidermis-zellen
hygrosko-pische Haare an der Blattunter-seite der Silberwurz
Drüsenten-takel des Sonnentaus
Blatt — ErkennungsmerkmaleHaare (und Emergenzen)
Kletthaare von Bohnen-blättern
Schülferhaare des Sanddorns mit transpirati-onsmindernder Wirkung
(Emergenz auf der Samenschale der Hundszunge)
Haarkrönchen auf Schwimm-blättern des Wasserfarns
Blatt — Beispiele:Absinthii herba (Wermutkraut)
bifaziales Blatt, anomocytische Spaltöffnung, tief eingesenkte Asteraceen-Drüsenschuppe, T-Haar
Asteraceen-Drüsenschuppe
Uvae ursi folium (Bärentraubenblätter)
bifaziales Blatt, anomocytische Spaltöffnung, dicke Cuticula, 3-4-schichtiges Palisadenparenchym
Betulae folium (Birkenblätter)
bifaziales Blatt, Schleim-führende Epidermis, anomocytische Spaltöffnungen, dickwandige Deckhaare, charakteristische Drüsenschuppen, 2-schichtiges Palisadenparenchym, zerstreut Ca-Oxalatdrusen
Sennae folium (Sennesblätter)
äquifaziales Blatt, 1-schichtiges Palisadenparenchym, zerstreut Ca-Oxalatdrusen,dicke Cuticula, paracytische Spaltöffnungen, „Revolverhaare“ mit gewarzter Cuticula
Eucalypti folium (Eucalyptusblätter)
äquifaziales Blatt, 3-4-schichtiges Palisadenparenchym, dazwischen Schwammparenchym, zerstreut Ca-Oxalatdrusen, dicke Cuticula, anomocytische Spaltöffnungen, schizogene Ölbehälter
Oleandri folium (Oleanderblätter)
bifaziales Blatt, 2-3-schichtige Hypodermis = „multiple Epidermis“, lockeres Schwammparenchym, zerstreut große Ca-Oxalatdrusen, napfförmig eingesenkte stomatäre Einsenkungen mit Haaren
Salviae folium (Salbeiblätter)
diacytische Spaltöffnungen, mit typischen Lamiaceen-Drüsenschuppen (8 Sekretzellen), Köpfchenhaar(mehrzelliger Stiel, einzelliges Köpfchen), Gliederhaare mit stark verdickter Sockelzelle = „Trompetenhaar“
Blatt – Metamorphosen
Phyllodium = flächig verbrei-terter Blattstiel(<=> Phyllokladium = verbreiterter Kurz-trieb; Platykladium = verbreiterter Langtrieb)z.B. Acacia heterophylla
Blattdornen z.B. Berberis vulgaris
(Neben-)Blattdornen z.B. Robinia pseudo-acacia
Blattrankenganze Blätter oder Fiederblätter zu Rankenz.B. Pisum sativum
Blatt – Metamorphosen
Zwiebelschalen = Blattgrund abgestorbener Laubblätter, verkürzter Sprossz.B. Allium cepa
Zwiebel = Niederblätter z.B. Lilium martagon (Türkenbundlilie)
Knoblauchzehen = verdicktes Niederblatt, von häutigem Hochblatt umhüllt
Wichtige BlattdrogenDrogenbezeichnung Stammpflanze(n) Bestandteile der DrogeBelladonnae foliumBetulae foliumCrataegi folium cum flore
Digitalis lanatae foliumDigitalis purpurae foliumEucalypti foliumFarfarae foliumHamamelidis foliumHyoscyami foliumMelissae foliumMenthae piperitae foliumOrthosiphonis foliumSalviae foliumSalviae trilobae foliumSennae foliumStramonii foliumUrticae foliumUvae ursi folium
Atropa belladonnaBetula pendula, B. pubescensCrataegus monogyna, C.laevigata, u.a. ArtenDigitalis lanataDigitalis purpureaEucalyptus globulusTussilago farfaraHamamelis virginianaHyoscyamus nigerMelissa officinalisMentha piperitaOrthosiphon aristatusSalvia officinalisSalvia trilobaCassia senna, C. angustifoliaDatura stramoniumUrtica dioica, U. urensArctostaphylos uva-ursi
Blätter u. blühende Zweigspitzenim Frühjahr geerntete Laubblätterblühende Zweigspitzen
RosettenblätterRosettenblätterLaubblätterFrühsommer geerntete LaubblätterLaubblätterBlätter und blühende ZweigspitzenLaubblättervor der Blüte geerntete Laubblättervor der Blüte geernt. Laubbl. + Stengelspitzenbei Fruchtbildung geerntete Laubblätterbei Fruchtbildung geerntete Laubblättervor der Fruchtbildung geerntete FiederblätterBlätter und blühende ZweigspitzenLaubblätterimmergrüne Laubblätter
Blatt – Metamorphosen:Die Blüte
Definition:Kurzspross mit begrenztem Wachstum, dessen Blätter zu Sporophyllen mit Sporangien umgebildet sind
Induktion der Blütenbildung durch:! •! Veränderung im Stickstoff/Kohlenstoff-Verhältnis! •! Lichtdauer: Photoperiodismus! •! Temperatur;! ! durch Kälteeinwirkung: Vernalisation = ! ! ! Entwicklungsumstellung, kann auch durch Gibberellin ! ! ! simuliert werden
Blüte – VernalisationDef.: Blüteninduktion durch Kälteeinwirkung, erfolgt im
Sprossapikalmeristem
z.B. bei
•! Winterannuellen = z.B. Wintergetreide, wird im Herbst ausgesät und kommt nach Kälteeinwirkung im folgenden Jahr zur Blüte
•! !zweijährigen Arten = z.B. Digitalis, im ersten Jahr wird eine Blattrosette ausgebildet, die erst nach der Kälteeinwirkung im zweiten Jahr blüht
•! !einigen ausdauernden Arten = z.B. Primeln, Veilchen, müssen in jedem Winter neu vernalisiert werden, um zu blühen
Blüte – PhotoperiodismusDef.: Blüteninduktion durch bestimmte Tageslichtdauer
Unterscheidung in
•! Kurztagpflanzen = z.B. Cannabis sativa, Coffea arabica, blühen nur, wenn artspezifische Tageslänge nicht überschritten wird
•! !Langtagpflanzen = z.B. Digitalis purpurea, blühen nur, wenn artspezifische Minimal-Tageslänge überschritten wird
•! !Tagneutrale = z.B. Agrimonia eupatoria, blühen bei unterschiedlichsten Tageslängen
•! !Langkurztagpflanzen, Kurzlangtagpflanzen, brauchen nacheinander zwei verschiedene Photoperioden, um zu blühen