v.i.s.d.p jahrbuch 2008

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Im Interview: Jürgen Leinemann Magazin für Medienmacher www.visdp.de 12 EURO Katharina Wagner, Jürgen Leinemann, Anne Will, Heribert Prantl, Günter Müchler, Dirk Planert, Anne Ameri-Siemens, Christoph Amend, Matthias Matussek, Klaus Wowereit, Jörg Thadeusz, Günther Jauch, Mathias Müller von Blumencron, Stefan Aust, Maybrit Illner, Peter Limbourg, Wolf Bauer, Ernst Elitz, Uwe Vorkötter, Bascha Mika, Peter-Michael Gaede, Patricia Pantl, Dunya Hayali,KlausBresser,VolkerHerres PROGNOSE: SO WIRD DAS MEDIENJAHR 2008 Der Goldene Prometheus Deutschlands beste Journalisten 2007

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Medienjahrbuch 2008

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Im Interview:

Jürgen Leinemann Magazin für Medienmacher

www.visdp.de

12 E

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Katharina Wagner, Jürgen Leinemann, Anne Will, Heribert Prantl, Günter Müchler, Dirk Planert, Anne Ameri-Siemens, Christoph Amend, Matthias Matussek, Klaus Wowereit, Jörg Thadeusz, Günther Jauch, Mathias Müller von Blumencron, Stefan Aust, Maybrit Illner, Peter Limbourg, Wolf Bauer, Ernst Elitz, Uwe Vorkötter, Bascha Mika, Peter-Michael Gaede, Patricia Pantl, Dunya Hayali, Klaus Bresser, Volker Herres

PROGNOSE: SO WIRD DAS MEDIENJAHR 2008

Der Goldene PrometheusDeutschlands beste Journalisten 2007

Editorial V.i.S.d.P. spezial Seite 3

Anzahl der Gäste bei der Verleihung des „Gol-denen Prometheus“ im U3 Bahnhof Potsdamer Platz: 430Anzahl der verliehenen Preise: 9Anzahl der anwesenden Rammstein-Fans: mindestens 1Anzahl der anwesenden Polittalk-Königinnen: 2Anzahl des verzehrten Bio-Rinds: 1 Stück Bug pro GastAnzahl der Gäste, die auch nach Beginn des Ab-baus noch feierten: ungefähr sieben (genauere Angaben waren nicht mehr erhältlich)

Liebe V.i.S.d.P.-Leser, liebe Freunde des Goldenen Prometheus,

wir danken den Siegern, Nominierten, Gästen, Laudatoren, Sponsoren, dem Modera-

tor, der Technik, der Redaktion, den Fotografen, Catering und Service, allen Helfern,

Vor- und Nachbearbeitern, der sudoku-lösenden Dame im Hygienebereich, dem DJ,

dem Pianisten, Mephisto, der Apotheke für Paracetamol und der U-Bahn dafür, dass

sie wirklich nicht eingefahren ist.

Bis zum nächsten Jahr

Das Medienmagazin der Herzen

Ihr V.i.S.d.P.

« Das Berliner Medienmagazin „V.i.S.d.P.“ verlieh den „Goldenen Pro-metheus“ heute Abend zum dritten Mal. Eine Jury aus Medienjour-nalisten und Chefredakteuren kürte die Journalisten, die sich 2007 durch großartige journalistische Arbeit ausgezeichnet haben. Für sein Lebenswerk bekam der langjährige SPIEGEL-Reporter Jürgen Leine-mann einen „Goldenen Prometheus“. » SPIEGEL ONLINE

« Vorsicht, jetzt kommt ein kleiner Klacks Bildung: In der Hauptstadt wurde der „Goldene Prometheus“ verliehen. Das war bei den ollen Griechen der, der den Menschen die Kultur gebracht hat. Und wer bringt uns heute die Kultur? Genau, die Journalisten! Mit dem Preis ausgezeichnet wurde darum unter anderen Anne Will (41) für ihre Talk-show und Opernregisseurin Katharina Wagner (29) für den „Coup des Jahres“ (mutige „Meistersinger“-Inszenierung.) » BILD

« Die ARD-Talkerin und ehemalige Tagesthemen-Sprecherin Anne Will ist „Fernsehjournalistin des Jahres 2007“. Das Medienmagazin „V.i.S.d.P.“ würdigte sie damit für ihre gleichnamige ARD-Sendung und überreichte ihr am Abend den Goldenen Prometheus für besondere journalistische Leistungen.. » TAGESSCHAU.DE

Hinter jeder hervorragenden Leistung stehen Menschen mit Ambitionen.

Als einer der weltweit führenden Gase- und Engineering-Konzerne entwickeln wir innovative Ideen, die den Horizont des menschlich Machbaren konsequent erweitern.Herausragende Ingenieurkunst, Exzellenz im operativen Bereich und der Antrieb, bei Technologien und Innovationen weltweit neue Maßstäbe zu setzen, unterstützen uns dabei, richtungsweisende Schritte in eine lebenswerte Zukunft zu machen.

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Seite 08: V.i.S.d.P. prophezeit: So wird das Medienjahr 2008

Seite 24: Im Interview: Jürgen Leinemann

Seite 30: Web-2.0-Trends

Inhalt Seite 5 V.i.S.d.P. spezial

SEITE 11 Titel – Der Goldene Prometheus Die Journalisten des Jahres 2007 – alles über die diesjährigen Preisträger

« Sie sind meinungsstark, klug, originell, mutig und charmant. Zum dritten Mal zeich-net das Medienmagazin V.i.S.d.P. die Journa-listen des Jahres mit dem Goldenen Promet-heus aus. »

Journalisten des Jahres 11 Goldener Prometheus: Die Preisträger Edelfedern, Meinungsmacher oder kluge Strategen – sie haben im letzten Jahr ihren Job besonders herausragend gemacht: die Journa-listen des Jahres 2007. Eine Jury aus führenden Medienjournalisten und erfahrenen Chefredak-teuren hat die Preisträger in den Kategorien Fernsehen, Radio, Zeitung, Magazin, Newcomer und Online gekürt. Sonderpreise wurden für das Lebenswerk und den Coup des Jahres verliehen. Hier erfahren Sie alles über die Gewinner.

51 Die Gästeliste

Das Medien-jahr 2008 08 So verrückt wird 2008Das letzte Jahr war turbulent. Doch ein verwe-gener Blick in die V.i.S.d.P.-Wahrsagekugel offen-bart: Nächstes Jahr kommt alles noch viel doller.

30 Web 2.0: Coole Communities Die Verlage gingen im letzten Jahr auf große Web-2.0-Einkaufstour. Wer dabei leer ausgegan-gen ist, findet hier die coolsten und innovativsten Social Communities 2008.

35 Das neue TV-JahrInternational eingekaufte Showformate und amerikanische Unterhaltungsserien dominierten 2007 das deutsche Fernsehprogramm. Wird sich daran etwas ändern?

Rubriken

03 Editorial

07 Chef des Jahres

24 Interview Ein Gespräch mit Jürgen Leinemann

38 Impressum

40 FotostoryVor der Gala des Jahres. Ein Fotoessay von Albrecht Noack und Marco Urban

45 Die Gala

54 Jugendsünden Peter KloeppelFoto

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Lieblingsmoderator des Jahres V.i.S.d.P. spezial Seite 7

Claus Kleber

Warum: Weil er dem Werben des SPIEGEL widerstanden hat und bei seiner Mannschaft bleibt.

Wer ist der Mann? Journalist, Nachrichten-Anchor, Quasi-Amerikaner, Frauenschwarm.

Was zeichnet ihn aus? Glaubwürdigkeit und Souveränität, kombiniert mit Charme. Der Leiter der

„heute“-Redaktion ist ein zeitgemäßer Teamplayer und pflegt einen integrativen Führungsstil

– klingt langweilig, ist es aber bei Kleber nicht.

Und warum ist er noch nicht Intendant? Weil er lieber mal US-Präsident wird.

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So verrückt wird 2008 Seite 8 V.i.S.d.P. spezial

Februar Weil dem Traditionsblatt die greisen Leser ab-spenstig werden, nötigt ZEIT-Chef di Lorenzo seinen Kulturchef Jens Jessen zu einem Gast-auftritt in der ZDF-Erfolgsserie „Traumschiff “. Der gerontophile Feuilletonist spielt einen blinden Passagier aus Weißrussland, den eine Seniorenreisegruppe beim Mopsen am Buffet erwischt und mit dem Segen des Kapitäns kiel-holen schickt. März Der erste große Eklat des Jahres: Johannes B. Kerner schmeißt Olli Geissen nach 55 Minu-ten aus dessen eigener Sendung „Die ultima-tive Chartshow – Die erfolgreichsten Hits aus dem Deutschen Herbst“. Grund: Grinse-Geissen hatte Studiogast Horst Mahler mitten im Hitlergruß unterbrochen.

Kerner fuchsig: „Wenn hier einer auf Anti-fa macht, dann ja wohl ich.“ Dabei hatte die Show durchaus juxig begonnen. Als heitere Pa-nel-Pop-Ups nämlich mit dabei: Chrissi Klar, Marek Dutschke und Uschi Obermaier (oben ohne). Live-Auftritt: Die Söhne Stammheims.

April Umzug I: Klaus Zapf reibt sich die Hände, Mö-belwagen blockieren in der Springer-Straße den Bürgersteig, krummrückige Osteuropäer wuchten kistenweise Volksbibel-Remittenden – BILD zieht nach Berlin und Mathias Döpf-ner endlich bei Friede Springer ein.

2008 So verrückt wird

Umzug II: Der neue Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann zieht von Ka-lifornien nach New York. „Jetzt kann wirklich nie-mand mehr behaupten, ich sei nicht nah genug an der Mannschaft dran“, sagt Klinsi im KICKER.

Mai Oliver Pocher vertraut seinem Hausblatt ZEIT in einem Interview an: „Ich fühle mich ausgebrannt und leer.“ Nur ein paar Tage später erfährt der SPIEGEL, dass PROSIEBEN-Mas-kottchen Elton einen unterschriftsreifen Praktikantenvertrag der ARD vorliegen

Aust weg, Matussek auch, die FAZ mit bunten Bildern – ver-rückt, verrückt, das Medienjahr 2007. Auch 2008 begann

nicht schlecht: Poschardt weg, MAX sowieso, ein Onliner lässt sich dazu herab, Chef eines Printtitels zu werden. Doch die

V.i.S.d.P.-Wahrsager wissen: Das war alles noch gar nix! Text: Wendelin Hübner

Oliver Pocher Mathias Döpfner

Oliver Geissen

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So verrückt wird 2008V.i.S.d.P. spezial Seite 9

hat. ARD-Programmdirektor Struve lässt die Katze daraufhin aus dem Sack, im Herbst soll eine neue Sendung starten, Titel: „Pocher & Elton & Schmidt & Helmut & Zerlett & Band“.

Juni Deutschland wird Europameister! Im End-spiel gegen Österreich schießt Rasenallergi-ker Mike Hanke alle drei Tore zum 3:2-Sieg. ARD-Experte Günter Netzer löst daraufhin seine Wettschuld ein (hatte auf Österreich getippt) und zieht sich mit Dellings specki-gem Taschenkamm einen Mittelscheitel. Live! VANITY FAIR, das seit ein paar Wochen nur noch im Pdf-Format erscheint, macht Jogi Löw zum Coverboy (mit Gartenschlauch zwischen den Beinen) und widmet ihm eine 18-seitige Fotostrecke (Rollkragenpulli: Ralph Lauren, Seidenschal: Armani).

Juli Florian Henckel von Gedönsheimer kündigt an, Eva Hermans Leben verfilmen zu wollen. In den Hauptrollen der teamWorx-Produk-tion: Susan Stahnke (als Eva Herman), Vroni Ferres (als Bettina Tietjen) und Helge Schnei-der (als Hitler).

Außerdem: Film-Debüt für Roland Koch! Der CDU-Rechtsaußenminister spielt im Frank-furter „Tatort“ einen Döner-Verkäufer, der von einer Rotte Neonazis verprügelt wird.

August Die Fußball-Bundesliga startet in ihre 46. Saison. Das Spitzenspiel des ersten Spieltags (Meister Hannover 96 gegen 1899 Hoffen-heim) überträgt der neue Pay-TV-Kanal LEX LEO TV exklusiv. Die ARD darf in ihrer „Sportschau extra“ um 0:30 Uhr nur gepixel-te Fotos zeigen – und Waldi Hartmann muss mit verzerrter Stimme hinter der Milchglas-scheibe moderieren. So steht es Braille auf Weiß in Kirchs Knebelverträgen.Dafür landen die öffentlich-rechtlichen Spür-hunde bei den Olympischen Spielen in Peking einen echten Scoop: Alle für die Spiele qua-lifizierten Schwimmer, so ZDF-Recherchen, sollen sich in Wien mit Eigenblut gepimpt haben. Weil sonst niemand in Reichweite ist, der mindestens Seepferdchen vorweisen kann, bekommt ZDF-Reporterin Kristin Otto alle Goldmedaillen.

SAT.1 spendiert Micha-el Jackson zu dessen 50. Geburtstag die große Gala „HIStory“. In der Show mit Kai Pflaume spielen Prominente Sze-nen aus Jacksons Leben nach. Gerald Asamoah und Bill Kaulitz mimen den jungen Michael vor und nach seiner ersten Gesichts-OP.

Oktober Der Sendestart von „Pocher & Elton & Schmidt & Helmut & Zerlett & Band“ rückt näher, Zeit für Deutschlands Feuilletonisten, sich an eine ausführliche Elton-Exegese zu machen: „Elton ist ein Mensch von interessanter Unschär-fe. Einerseits eine reine, Sendezeit fressen-de Fernsehspot(t)geburt, groß geworden als Grobkomiker und Stu-dio-Anheizer. Anderer-seits vermittelt er den nicht ganz unbegrün-deten Eindruck, zum Fernsehen gar nicht zu gehören“ (DIE ZEIT). „Er soll Pocher erlösen und retten zugleich. Er wird nicht darauf zäh-

len dürfen, dass Pocher ihn schützt. Wen hätte Pocher je geschützt? Bei Pocher macht Pocher die Gags. Elton wird sich an Regeln halten müssen. Und neben alldem muss er nur noch lustig sein“ (SÜDDEUTSCHE).

November V.i.S.d.P.-Herausgeber Hajo Schumacher ge-winnt in der Stadthalle Wuppertal einen Ho-ward-Carpendale-Look-alike-Wettbewerb.

Claus Kleber wird zum 44. Präsidenten der USA gewählt.

Dezember Die CDU entzieht Angela Merkel überra-schend das Vertrauen. BILD erfährt als Erste den Grund: Die Kanzlerin hatte auf der Frak-tions-Weihnachtsfeier nur verhalten am Spu-mante genippt und das Adenauer-Haus schon vor 23 Uhr verlassen. Rolli Koch, Laurenz Meyer und Volker Kauder bleiben hart am Glas und schaukeln sich gegen fünf Uhr früh zum Kanzler-Putsch hoch (Streber Pofalla kotzt da schon längst ins Mädchenklo). Konse-quenz: In ihrem Video-Blog verkündet Merkel kurz darauf zerknirscht den Rücktritt von allen Ämtern; Oliver Kahn wird neuer Bundesvor-sitzender, Kanzler wird der Maier Sepp.

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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 11

V.i.S.d.P.-Beirat

Reinhard Appel ehem. Intendant des DEUTSCHLANDFUNKS, ZDF-ChefredakteurManfred Bissinger ehemaliger KONKRET- und DIE WOCHE-ChefredakteurKlaus Bresser ehemaliger ZDF-ChefredakteurRalf-Dieter Brunowsky ehemaliger Chefredakteur von CAPITALWerner Funk ehem. Chefredakteur von SPIEGEL, STERN und MANAGER MAGAZINMichael Geffken ehemaliger Chefredak-teur W&V und MÄNNER VOGUEJoerg Howe ehemaliger Chefredakteur von SAT.1Hans Mahr ehemaliger RTL-Informations-direktor und PREMIERE-Sport-Vorstand Friedrich Nowottny ehemaliger Intendant des WDRMarkus Peichl ehemaliger Chefredakteur von TEMPOUdo Röbelehemaliger Chefredakteur von BILDHajo Schumacherehemaliger Chefredakteur von MAXGeorgia Tornowehemalige Chefredakteurin der TAZBeate Wedekind ehemalige Chefredakteu-rin von BUNTE und ELLEDieter Weirich ehemaliger Intendant der DEUTSCHEN WELLE

Medienjournalisten

Christian BartelsNETZEITUNGBen Bolz NDRSteffen GrimbergTAZLutz MeierFINANCIAL TIMES DEUTSCHLANDRalf Mielke BERLINER ZEITUNGUlrike SimonWELT/WELT ONLINEAndreas StoppDEUTSCHLANDFUNKJörg WagnerRADIO EINS, RBB Rolf WestermannDPA

m 28. Janu-

ar 2008 war

es wieder so

weit: Zum dritten Mal wurde im Rahmen

einer großen Gala im Berliner U3 Bahnhof

Potsdamer Platz der „Goldene Prometheus“

für die Journalisten des Jahres vergeben.

Die Gewinner wurden von einer kompe-

tenten Jury gekürt, die sich zusammensetzt

aus dem Redaktionsbeirat von V.i.S.d.P

und den wichtigsten Medienjournalisten

Deutschlands. Vergeben wurde der „Golde-

ne Prometheus“ in sechs Kategorien: Zei-

tungsjournalist, Magazinjournalist, Fernseh-

journalist, Radiojournalist, Onlinejournalist

und Newcomer des Jahres. Für sein Lebens-

werk wurde der herausragende Politik-Jour-

nalist Jürgen Leinemann ausgezeichnet. Ein

Sonderpreis für den medialen „Coup des

Jahres“ ging an Katharina Wagner: „Sie hat

sich 2007 mit einer herrlichen Mischung

aus Leichtigkeit, Beharrlichkeit, Kühnheit,

Frechheit, Kompetenz und Mut durch eine

feindliche Medienlandschaft bewegt“, heißt

es in der Begründung der Jury. „Und das“,

sagt Laudatorin Maybrit Illner, „ist in der Tat

einen Goldenen Prometheus wert.“

Die Jury hat gewählt: Die Journalisten des Jahres

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Die PreisträgerSeite 12 V.i.S.d.P. spezial

Seine Kommentare zur Innenpolitik sind engagiert, sachkundig und pointiert. Der Ressortleiter Innenpolitik der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG hat mit meinungsfreudigen Kommentaren zur Online-Überwachung die Politik aufgemischt.

Er ist verantwortlich für die beste Magazin-Neueinführung des Jahres. Als im Mai das ZEIT-MAGAZIN nach acht Jahren zurückkehrte, wünsch-te sich Redaktionsleiter Amend, seine Leser sollten das Gefühl haben, das Magazin sei schon immer da gewesen. In der Tat, dank der zurück-haltenden Optik findet man sich im Heft leicht zurecht, freut sich über das überraschende Doppelcover, opulente Fotos und klasse Texte.

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Er hatte die etwas schwerfällige Zeile: „Why you shouldn‘t be

afraid of a re-unified Germany“, erschienen in einer Jugendzeitung

in Plymouth, England, während meines Aufenthalts als Gastschü-

ler 1990.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Ich fürchte: Es war zwar gut gemeint, aber nicht gut gemacht.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Als Praktikant im Lokalteil der GIESSENER ALLGEMEINEN

ZEITUNG sollte ich recherchieren, wann und wo genau die ört-

liche US-Army ihren Sperrmüll abholte. Vielleicht erinnere ich

mich auch deshalb so genau an diesen Auftrag, weil von den von

mir nach Recherche verfassten zehn Zeilen in der Zeitung gerade

mal anderthalb übrig geblieben waren.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Andy Warhol.

5. Und was würden Sie fragen?Haben Sie mit Paris Hilton gerechnet?

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Zeitungsjournalist des Jahres:

Heribert PrantlMagazinjournalist des Jahres:

Christoph Amend

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Ich war etwa fünfzehn und berichtete von einer Sitzung der ober-

pfälzischen Kreisbrandmeister. Es ging um Löschfahrzeuge und

Tragkraftspritzen. Der Artikel ist in drei Lokalzeitungen erschie-

nen: im BAYERWALD-ANZEIGER, im BAYERWALD-ECHO und

im NAABTAL-KURIER. Ich habe meinen Text einfach mit zwei

Durchschlägen geschrieben; sonst hätte es sich bei acht Pfennig

pro Zeile überhaupt nicht rentiert. So habe ich mir ein paar Jahre

lang als Gymnasiast Geld verdient.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Der Kreisbrandinspektor war so begeistert, dass er mir einen Auto-

Feuerlöscher schenkte (der war allerdings ein paar Jahre später, als

ich dann mein erstes Auto hatte, schon wieder unbrauchbar). Also

war ich einigermaßen stolz auf mich.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere?Komischerweise fällt mir kein wirklich langweiliger ein. Auch die

Langeweile kann ja sowohl bezeichnend als auch spannend sein.

Das erlebt man immer wieder auf Parteitagen.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Den lieben Gott.

5. Und was würden Sie fragen?Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott?

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Die PreisträgerSeite 14 V.i.S.d.P. spezial

Die Preisträger Seite 14 V.i.S.d.P. spezial

Er hat den DEUTSCHLANDFUNK behutsam umgebaut und zum zen-tralen Informationssender weiterentwickelt. Der Erfolg gibt dem Pro-grammdirektor Recht und zeigt, dass sich immer mehr Hörer nach seriösem, glaubwürdigem und anspruchsvollem Hörfunk mit hohem Anteil an Wortbeiträgen sehnen.

Radiojournalist des Jahres:

Günter Müchler

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Als Schülerzeitungsredakteur habe ich, selbstbewusst, wie man in

diesem Alter ist, das „Non“ des Generals de Gaulle zum britischen

EWG-Beitrittsantrag scharf verurteilt. Als Lokalredakteur war ich

unter anderem mit der ländlichen Posse um einen Bürgermeister

befasst, Kabale und Hiebe. Das war in der GÜNZBURGER ZEI-

TUNG.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Ein ordentlich recherchiertes Stück. Die Hochachtung, die ich auch

heute noch vor der Arbeit des guten Lokalredakteurs empfinde,

stammt aus dieser Zeit.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Als Bonner Korrespondent fand ich die üblichen Wahlabend-Fea-

tures aus den Parteizentralen mit der rituellen Zählung belegter

Brötchen und der Sammlung nichtssagender Stellungnahmen au-

ßerordentlich ätzend.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Heinrich Heine. 5. Und was würden Sie fragen?Ich würde ihn fragen, ob er noch einmal als Korrespondent nach

Paris gehen würde, diesmal für DEUTSCHLANDFUNK und

DEUTSCHLANDRADIO KULTUR.

Planert deckte einen Skandal im Dortmunder Rathaus auf und bewies, dass auch Reporter kleiner Privatsender investigativ recherchieren kön-nen.

Radiojournalist des Jahres:

Dirk Planert

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Ich berichtete über den Prozess gegen einen ehemaligen Komman-

danten des KZ Auschwitz Birkenau. Der Text ist vor etwa 20 Jahren

im Lokalteil der WESTFALENPOST in Siegen erschienen.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es war reine Gerichtsberichterstattung. Das in der Luft des Gerichts-

saals schwebende Adrenalin, das Zittern der ehemaligen KZ-Ge-

fangenen, die als Zeugen ausgesagt haben, die Wut der Zeitzeugen,

die den Prozess beobachtet haben, das alles ist in dem Bericht nicht

transportiert worden. Genau das hätte den Text aber deutlich pa-

ckender gemacht.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Es gab nur einen. Während meines Volontariats bei RADIO 91.2 war

ich zwei Wochen lang Praktikant bei SAT.1. Ich musste in der Redak-

tion in Düsseldorf eine Woche lang das Telefon hüten. Dabei habe

ich das erste Mal das Ticken meiner Uhr gehört. Es gab nichts zu tun,

außer auf Anrufe zu warten.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Josip Broz Tito. 5. Und was würden Sie fragen?Welche Weichen hätten in der Geschichte des ehemaligen Jugoslawi-

ens anders gestellt werden müssen, um einen Krieg zu verhindern?

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Der BKK Bundesverband ist als Spitzenverband deren Interessenvertretung auf Bundesebene.

Fakten, Antworten und Meinungen rund um die BKK und die Gesetzliche Krankenversicherung

fi nden Sie unter www.bkk.de oder persönlich in der Pressestelle des BKK Bundesverbandes.

Pressesprecherin: Ann Hörath, Ebertstraße 24, 10117 Berlin

Tel.: 030 22312-123, Fax: 030 22312-129, E-Mail: [email protected]

Die Pressereferenten der BKK Landesverbände fi nden Sie im Internet unter www.bkk.de/lv

Wir sind hier.

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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 15

Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 15

Sie hat der RAF-Geschichtsschreibung eine neue, wichtige Perspektive hinzugefügt. Im Buch „Für die RAF war er das System, für mich der Vater“ kommen die Hinterbliebenen der Opfer zu Wort.

Newcomer des Jahres:

Anne Ameri-Siemens

1. Wovon handelte ihr allererster journalis-tischer Beitrag, und wo ist er erschienen?In der Schülerzeitung NEW WAVE, eine

Fantasy-Kurzgeschichte.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es ging dann doch in eine andere Richtung

weiter.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ih-rer journalistischen Karriere?Er muss so langweilig gewesen sein, dass

ich ihn vergessen habe.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persön-

lichkeit würden Sie am liebsten interview-en? Nur eine? Schwere Entscheidung ... Simo-

ne de Beauvoir, Winston Churchill, John

Woo, Rudi Dutschke, Karl Lagerfeld und

noch viele mehr.

5. Und was würden Sie fragen?Simone de Beauvoir würde ich fragen:

Wenn Sie heute so alt wären wie damals,

als Sie sich in den Siebzigerjahren der in-

ternationalen Frauenbewegung zur Ver-

fügung stellten, würden Sie es wieder tun

– oder würde Sie ein anderer Weg mehr

interessieren? Wenn Sie das menschliche

Treiben in Politik und Gesellschaft

gegenwärtig beobachten, wo gibt es An-

lass, sich im Sinne der Frauenbewegung

zu engagieren?

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Über 14 Millionen Menschen sind in einer der über 160 Betriebskrankenkassen versichert.

Der BKK Bundesverband ist als Spitzenverband deren Interessenvertretung auf Bundesebene.

Fakten, Antworten und Meinungen rund um die BKK und die Gesetzliche Krankenversicherung

fi nden Sie unter www.bkk.de oder persönlich in der Pressestelle des BKK Bundesverbandes.

Pressesprecherin: Ann Hörath, Ebertstraße 24, 10117 Berlin

Tel.: 030 22312-123, Fax: 030 22312-129, E-Mail: [email protected]

Die Pressereferenten der BKK Landesverbände fi nden Sie im Internet unter www.bkk.de/lv

Wir sind hier.

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Mitte Oktober inszenierte der SPIEGEL-Autor anlässlich der 50. Aus-gabe seines Video-Blogs eine grandios überdrehte Gala für sich selbst. Mit aufgeknüpftem Hemd, viel Selbstironie und Peter-Lustig-Charme ist Matussek der lässigste Blogger Deutschlands. Sein Video-Blog „Matusseks Kulturtipp“ auf SPIEGEL ONLINE ist total gaga, herrlich verschroben und allerfeinste Unterhaltung.

Nachdem im Februar 2007 feststand, dass sie Sabine Christiansens Erbe am Sonntagabend antreten würde, hat Anne Will strategisch-klug ihre neue Talkshow publizistisch vorbereitet. Ihre kompetente und un-aufgeregte Art der Nachrichtenpräsentation hat sie auf ihre Talkshow übertragen.

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Es ging darum, wie man es anstellt, seinen Nachnamen zu ändern.

Etwa wenn man die vielen Witze satt ist, die damit gemacht wer-

den. Zur Recherche gehörte ein Anruf bei der Familie „Puff“. Ich

erklärte umständlich, worum es ging, bis die Gegenfrage kam:

„Und wie sind Sie dann auf uns gekommen?“ Erschienen ist

das Ganze irgendwann im Sommer 1986 in der KÖLNISCHEN

RUNDSCHAU.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Es ist immer noch eine meiner besten Stehparty-Geschichten.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Kar-riere?Die Präsentation des längsten Rettichs des Erftkreises.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Den Mann im Mond. 5. Und was würden Sie fragen?Stimmt es wirklich, dass die Amerikaner da waren?

Onlinejournalist des Jahres:

Matthias MatussekFernsehjournalist des Jahres:

Anne Will

1. Wovon handelte ihr allererster journalistischer Beitrag, und wo ist er erschienen?Eine Rezension der legendären expressionistischen Lyrik-An-

thologie „Menschheitsdämmerung“, Stadtmagazin HOBO, Ber-

lin.

2. Wie denken Sie heute über dieses Werk?Die „Menschheitsdämmerung“ ist immer noch frisch. Die Be-

sprechung hat Staub angesetzt. Das Magazin ist eingestellt.

3. Was war der langweiligste Auftrag in ihrer journalistischen Karriere?Jeremy Irons zu interviewen.

4. Welche verstorbene oder fiktive Persönlichkeit würden Sie am liebsten interviewen? Aristoteles. 5. Und was würden Sie fragen?Wie zum Teufel er darauf kommt, dass das Rebhuhnweibchen

durch die Stimme des Männchens befruchtet werden kann.

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Die PreisträgerSeite 18 V.i.S.d.P. spezial

Aus der Laudatio von Maybrit Illner:

Der Goldene Prometheus für den Coup des Jahres:

Katharina Wagner

„Katharina Wagner hat etwas Einzigarti-

ges geschafft in unserer bisweilen ziemlich

hysterischen und brutalen Medienwelt: Sie

ist noch da. Sie hat sich nicht unterkriegen

lassen. Sie steht wie eine deutsche Eiche.

Und sie hat noch etwas vor.

Man muss sich das einmal vorstellen: Kein

kulturelles Ereignis in unserem Land ist

dermaßen emotional besetzt wie Richard

Wagner und die Bayreuther Festspiele:

soviel dramatische Geschichte, so viel hin-

gebungsvoller Familienzoff, so viel Sehn-

süchte und Träume, aber noch mehr Zorn

und Hass – insbesondere auch bei den ge-

schätzten Kollegen vom Feuilleton. (...)

Katharina Wagner weiß, dass sie nicht allen

gefallen wird, also versucht sie es auch gar

nicht erst. (...)

Sie ist schlau genug, das fortwährende

Quietschen der germanischen Traditiona-

listen als Anerkennung zu begreifen. Wenn

sie wieder mal als blödes Blondchen der

Oper bezeichnet wird, dann bedruckt sie

Bayreuther Theaterpostkarten mit einer

Barbie. Wundervoll. Genauso sprengt man

die Trutzburgen der alten deutschen Hoch-

Pressestimmen

„Katharina, die Mutige. Was sie zur Er-

öffnung der Bayreuther Festspiele auf die

Bühne gebracht hat, ist die blanke Provo-

kation und bricht mit allem, was man hier

zu den ‚Meistersingern von Nürnberg‘ bis-

her gesehen hat.“ (WELT ONLINE)

„Wie diese nette Kunst-Welt nach und

nach Risse bekommt, wie die idyllischen

Figuren allmählich ihre Konturen und

ihre Identitäten verändern, wie die Büh-

ne aus den Fugen geht und die Gipsköpfe

ins Leben finden, das muss man gesehen

haben.“ (FRANKFURTER ALLGEMEINE

ZEITUNG)

„Diese Frau ist als Kämpferin, Bluts-

schwester und Verbündete, als Hebamme,

Nanny und eventuell sogar als feste Grö-

ße in einer wie auch immer konstruierten

Festspielleitung der Zukunft unbedingt

wünschenswert.“ (TAGESSPIEGEL)

„Katharina Wagner näherte sich dem Werk

respektlos und mit viel Witz.“ (WDR 2)

kultur.

Katharina Wagner sagt mit ihrer Sandpa-

pierstimme von sich: ‚Ich führe ein ganz

normales Leben.‘ Das glaube ich nicht.

Was immer sie spricht, was sie macht, jeder

Blick von ihr wird interpretiert, bewertet

und in 150 Jahre sehr komplexer Geschich-

te eingeordnet.

Aber sie kann damit umgehen, sie bezieht

sogar Kraft daraus. Das mediale Gewitter,

das im vergangenen Sommer über sie her-

niederging, hat sie abgehärtet, ohne ihr die

Unbefangenheit zu nehmen.

Noch ist sie nicht angelangt auf dem grü-

nen Hügel, der in Wirklichkeit der steilste

und unwirtlichste Gipfel der deutschen

Kultur ist. Überall lauern Lawinen, wil-

de Tiere, Einsamkeit und Kälte. Aber wer,

wenn nicht sie, kann diesen unwirtlichen

Aufstieg bis zum Gipfel schaffen? (...)

Wagner folgte dem Wunsch ihres Urgroß-

vaters Richard, der forderte: ‚Kinder, macht

was Neues!‘

Das tut sie. Und das ist in der Tat einen

Goldenen Prometheus für den Coup des

Jahres wert.“ Foto

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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 21

Stimmen zum Preisträger:

« Eine ganz tolle Entschei-dung. Leider konnte er nicht hier sein, aber seine Frau und Tochter haben den Preis für ihn so charmant ent-gegengenommen. Jürgen Leinemann ist ein heraus-ragender Journalist, der in Deutschland vieles geprägt hat und der wirklich diesen Preis verdient hat. » Klaus Wowereit

« Die brutalstmögliche Jury ist sich so einig wie noch nie seit Bestehen des Preises.

Jürgen Leinemann ist der ideale Preisträger. Er ist ein Kämpfer für guten Stil und für gute Inhalte, ein harter Journalist in seinen politi-schen Geschichten. Er hat den Leuten wehgetan, aber er hat sie nicht verletzt. » Hajo Schumacher

« Es rührt mich sehr an, dass Leinemann den Golde-nen Prometheus gewinnt. Er ist jemand, der diesen Preis und die Ehrung wirklich verdient hat. Mit großem Respekt und Anerkennung habe ich seine Reportagen,

Der „Goldene Prometheus” für das Lebenswerk:

Jürgen LeinemannPorträts und Psychogram-me gelesen. Er ist einer der Großen in unserem Genre. » Heribert Prantl

« Herr Leinemann hat immer sehr genau beobachtet; er hat eine sehr feine Sprache.Eine ganz besondere Per-sönlichkeit, die in jedem Fall den Preis verdient hat. » Günther Jauch

« Leinemann ist ein ganz wunderbarer Journalist. Es freut mich sehr, hier von seiner Frau zu hören, dass es ihm besser geht. » Anne Will

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Die PreisträgerSeite 22 V.i.S.d.P. spezial

Mit Bundeskanzler Gerhard Schröder unterwegs im Hubschrauber im Wahlkampf-Sommer 2002.

Im Gespräch mit Kanzlerkandidat Edmund Stoiber im August 2002 in dessen Heimat Bayern.

Südafrika-Besucher Franz Josef Strauß in einer Diskussion mit schwar-zen Gewerkschaftsvertretern der Firma Siemens am 31.12.1987.

Jürgen Leinemann-Buchpräsentation in der Gaststätte „Mierscheid“ in Bonn mit Gerhard Schröder, Hans-Jochen Vogel, Oskar Lafontaine.

Beim Espresso mit Politik-Pensionär Joschka Fischer im Januar 2008. Mit Franz Beckenbauer am Rande einer Pressekonferenz in Leipzig, nach dem Bundesligaspiel München gegen VFB Leipzig am 19.02.1994.

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Die PreisträgerSeite 24 V.i.S.d.P. spezial

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V.i.S.d.P.: Herr Leinemann, wie würden Sie

heute ein Porträt über Angela Merkel be-

ginnen?

Jürgen Leinemann: Am liebsten mit einer

symbolträchtigen Szene, die auf Angela

Merkels Rätselhaftigkeit zielt. Sie ist seit 18

Jahren in der deutschen Politik, war acht

Jahre Ministerin in Bonn, zehn Jahre CDU-

Vorsitzende und nun schon im dritten Jahr

„Ohne inneres Geländer zerfließt alles“ Jürgen Leinemann ist einer der klügsten, unauf-geregtesten und elegantesten Beobachter des politischen Deutschlands. Im V.i.S.d.P.-Interview erinnert er sich an seinen ersten Artikel („Ratten in Burgdorf“), an den Machtmenschen Gerhard Schröder und verrät, warum sich Zeitungsstapel in seiner Wohnung türmen. Interview: Susan Mücke

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Die Preisträger Seite 26 V.i.S.d.P. spezial

Kanzlerin. Dennoch bleibt die Person An-

gela Merkel blass, drückt sich nur in amtli-

chen Posen aus.

V.i.S.d.P.: Was ist das Geheimnis eines gu-

ten Einstiegs?

Leinemann: Ein guter Einstieg sollte unmit-

telbar an die Person heranführen, wie sie

hier und jetzt auftritt. Er müsste Vergan-

genheit aufscheinen lassen und Ausblicke

auf die Zukunft eröffnen.

V.i.S.d.P.: War das ein guter Einstieg, oder

wie hätte die ideale Eingangsfrage lauten

müssen?

Leinemann: Für den Reporter Jürgen Leine-

mann war es eine öffnende Einstiegsfrage.

An der Person Jürgen Leinemann zielt sie

vorbei.

V.i.S.d.P.: Sie sind seit mehr als 40 Jahren

Journalist, zunächst bei DPA, dann beim

SPIEGEL. Erinnern Sie sich noch an Ihre

erste Geschichte?

Leinemann: Sie handelte von einer Rat-

tenbrut im Stadtpark meiner Heimatstadt

Burgdorf, die den jungen Schwänen den

Garaus machen wollte.

V.i.S.d.P.: Was denken Sie heute über dieses

Erstlingswerk?

Leinemann: Es war zu lang, wie alle meine Geschichten später. Aber gut recherchiert. Ich ging gleich zum Stadtdirektor.

V.i.S.d.P.: Was war ihre beste Geschichte?

Leinemann: Das ist schwierig. Ich würde im-

mer meine Franz-Josef-Strauß-Geschich-

te zum Wahlkampf 1980 nennen. Den

Kisch-Preis habe ich aber erst später für

eine Hans-Dietrich-Genscher-Geschichte

erhalten, die mich weniger beschäftigt und

bewegt hat. Helmut Kohl war sozusagen

ein Dauerthema, das gilt auch für Gerhard Schröder und Angela Merkel. Besonders

reizvoll finde auch nachträglich noch viele

Geschichten über Fußballer und Trainer.

V.i.S.d.P.: Was hat Sie an Strauß fasziniert?

Leinemann: Dass die Grenzen zwischen

Schwarz und Weiß nicht ganz so klar gezo-

gen sind, wie sich die politische Korrektheit

das wünschen würde.

V.i.S.d.P.: Im Laufe Ihrer Karriere haben Sie

die Großen aller Parteien begleitet. Rasante

Aufstiege und Niedergänge beobachtet. Wer

war für Sie der spannendste Politiker?

Leinemann: Spannend waren ja meist die

Situationen, die zum Schreiben über Politi-

ker Anlass gaben: die politischen Krisen, die

Wahlkämpfe. Und aufregend waren immer Personen, die ein Geheimnis haben, hinter das ich nicht gekommen bin – wie zum Bei-spiel Heiner Geißler. Er machte und macht

mit einer Leidenschaft Politik, deren Wur-

zeln mir noch immer nicht ganz durch-

schaubar sind.

V.i.S.d.P.: Welche Begegnung war für Sie die

wichtigste?

Leinemann: Ein Interview mit dem Nato-

Oberbefehlshaber General Alexander Haig

auf einem abgemähten Kornfeld in Däne-

mark, wo er sich eine halbe Stunde Zeit

nahm, aus dem Manöver auszusteigen und

über seine Vergangenheit im Weißen Haus

in Washington als Nixons Sicherheitsberater

zu plaudern. Ich hatte Nixons Untergang in

Washington aus nächster Nähe miterlebt.

V.i.S.d.P.: Zu dieser Zeit waren Sie SPIE-

GEL-Korrespondent in Washington, haben

die Watergate-Affäre journalistisch be-

gleitet. In ihrem Buch „Höhenrausch“ be-

schreiben Sie die Zeit als einen Höhepunkt

und zugleich Tiefpunkt Ihrer Karriere. Wa-

rum waren die Jahre in den USA so prägend

für Sie?

Leinemann: Ich habe gemerkt, dass die Ri-tuale der Macht und die Macht selbst nicht nur für Politiker, sondern auch für die sie begleitenden Journalisten eine große Fas-zination bedeuten, eine Verführung. Ab-

gesehen davon, ist es natürlich schon etwas

Besonderes, zum legendären White-House-

Presscorps zu gehören.

V.i.S.d.P.: Sie haben zwei wichtige Kanzler-

Biographien geschrieben, über Helmut Kohl

und Gerhard Schröder – beide Machtmen-

schen. Wie haben Sie die Politiker erlebt?

Leinemann: Bei beiden habe ich mit Inter-

« Nach wie vor reiße ich interessante Ar-tikel und Essays aus den Blättern unter dem Vorwand, ich würde sie später lesen und gebrauchen. »

Abschiedsfeier für SPIEGEL-Redakteur Leinemann, mit Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder

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Die PreisträgerV.i.S.d.P. spezial Seite 27

« Aufregend waren immer Personen, die ein Geheimnis haben, hinter das ich nicht gekommen bin – wie zum Beispiel Heiner Geißler. »

esse beobachtet, wie sie aus den alltäglichen

Lebensbezügen heraus- – und in ihre neuen

Machtfunktionen hineinwuchsen. Das ver-

änderte sie wirklich.

V.i.S.d.P.: Hat Sie selbst die Nähe zu den

Mächtigen auch verändert?

Leinemann: Das kann ich so nicht beurtei-

len. Mein Verhalten zu den Mächtigen der

Republik war auch geprägt durch die un-

terschiedlichen Altersstufen. Als ich noch

der junge Mann vom SPIEGEL war, haben

mich die älteren Herren in der Politik sehr

viel distanzierter behandelt. Später war ich

das erfahrene Schlachtross, das alles live

miterlebt hatte, wovon die Schröders und

Fischers sich nur hatten erzählen lassen.

V.i.S.d.P.: In jeder Karriere gibt es auch im-

mer Haken und Stolpersteine. Erinnern Sie

sich an ihren größten Flop?

Leinemann: Als Leiter des Berliner Büros

war ich für die Falschmeldung verantwort-

lich, dass Wolfgang Schäuble als Kandidat

für das Amt des Berliner Bürgermeisters zur

Verfügung stehe. Leider erschien die Mel-

dung vor der entscheidenden Abstimmung

– und genau das führte dazu, dass Schäuble

als Kandidat kippte. Gerhard Schröder rief mich am Sonntagmorgen an, um mir sei-ne ganz persönliche Freude auszudrücken, dass das Schlauberger-Magazin SPIEGEL endlich mal auf die Nase gefallen sei.

V.i.S.d.P.: In welchen politischen Konstella-

tionen, in welchen Politikern haben Sie sich

getäuscht?

Leinemann: Bei der Einschätzung der ost-

deutschen Politiker lag ich am häufigsten

daneben. Am deutlichsten verspürte ich

das bei Verkehrsminister Günther Krau-se, dessen kriminelle Energie ich mir nicht

hätte träumen lassen. Fehleinschätzungen

sind heute seltener, aber noch immer zu

erwarten, wie die Betroffenen selber spür-

ten – Ministerpräsident Matthias Platzeck

zum Beispiel. Und der Leipziger Höhenflie-

ger Wolfgang Tiefensee. Bei Angela Merkel

habe ich aber immer davor gewarnt, sie zu

unterschätzen.

V.i.S.d.P.: Sie waren mehr als 35 Jahre beim

SPIEGEL – haben Sie nie daran gedacht, das

Magazin zu verlassen?

Leinemann: Natürlich habe ich ein paar Mal

daran gedacht, es gab auch konkrete Ange-

bote. Aber ich habe ja auch beim SPIEGEL in

vielen Funktionen gearbeitet – als Redakteur,

als Auslandskorrespondent, als Reporter und

als Büroleiter. Und in diesem Rahmen er-

schien mir die Abwechslung groß genug und

die Arbeit hat einfach Freude gemacht.

V.i.S.d.P.: Den Prozess der deutsch-deut-

schen Wiedervereinigung haben Sie in Ber-

lin begleitet. Im Jahr der deutschen Einheit

1990 sind Sie von Bonn nach Berlin gezogen.

Wurde Ihnen Bonn zu eng und langweilig?

Leinemann: Als gelernter Historiker wollte ich natürlich da sein, wo die Vereinigung sich vollzog. Bonn war mir mit den Jahren

auch immer realitätsferner erschienen.

V.i.S.d.P.: Würden Sie heute etwas anders

machen?

Leinemann: Klar, aber nicht im Sinne von

richtiger. Die Zeiten haben sich geändert, die Politik hat sich geändert und ich auch.

V.i.S.d.P.: Welche Persönlichkeit würden Sie

gern kennenlernen?

Leinemann: Unter den ganz jungen Politi-

kern gibt es viele individualistische Persön-

lichkeiten – mit denen beschäftige ich mich

gerade.

V.i.S.d.P.: Sie haben einmal gesagt, dass zwei

Sätze leitmotivisch für Sie geworden sind:

„Wirklichkeit ist alles, wo man durch muss“

und eine Gedichtzeile von Peter Rühmkorff:

„Bleib erschütterbar und widersteh“. Was be-

deuten diese Sätze für Sie?

Leinemann: Sie stehen zunächst einmal für

eine Haltung – eine menschliche, politische

und persönliche Haltung. Bereitschaft zur

Offenheit sollte ihren Halt kriegen durch

ein inneres Geländer. Ohne dieses Geländer

zerfließt alles. Wir haben dann diesen Rela-

tivismus, in dem alles gesagt wird und nichts

etwas bedeutet. Und zu den Wirklichkeiten,

„wo man durch muss“, gehören auch die ei-

genen Empfindungen und Erfahrungen.

V.i.S.d.P.: Vor einem Jahr haben Sie beim

SPIEGEL aufgehört – welche Rituale pfle-

gen Sie heute noch?

Leinemann: Vom übermäßigen Zeitungs-

lesen komme ich nicht los. Nach wie vor reiße ich interessante Artikel und Essays aus den Blättern unter dem Vorwand, ich würde sie später lesen und gebrauchen. Die

Stapel werden nicht weniger.

V.i.S.d.P.: Sie haben keineswegs aufgehört

zu arbeiten. An welchen Projekten arbeiten

Sie, und warum gärtnern Sie nicht wie an-

dere Pensionäre?

Leinemann: Ich schreibe an einem Buch,

war auch für Fernsehen und Vorträge un-

terwegs. Im Moment bremst mich eine

Krankheit. Ich gärtnere nicht, weil ich vom Lande komme.

V.i.S.d.P.: Sie verpassen bestimmt kein Fuß-

ballspiel. Wer wird Europameister 2008?

Leinemann: Ich würde ja gerne Deutschland

sagen, aber die Mannschaft ist bereits viel zu

sehr in eine Favoritenrolle geraten, als dass

das alles glattgehen könnte. Also halte ich es

mit Sepp Herberger, der fragt: „Warum ge-

hen die Leute zum Fussball? Weil sie nicht

wissen, wie es ausgeht.“

V.i.S.d.P.: Was ist oder wäre die größte Aus-

zeichnung für ihre Arbeit?

Leinemann: Die zahlreichen Rückmeldun-gen und Anregungen von Lesern, die mir zeigen, dass nicht alles gleich versackt, sind mir Auszeichnung gewesen und bleiben es.

V.i.S.d.P.: Was würden Sie jungen Journalis-

ten heute raten?

Leinemann: „Bleib erschütterbar und wider-

steh.“

Helios Media arbeitet seit dem Jahr 2000 als einer der führen-

den Fachverlage im deutschsprachigen Raum an der Schnitt-

stelle von Politik, Wirtschaft und Medien.

Das unabhängige Verlagshaus publiziert mit

politik&kommunikation, pressesprecher und V.i.S.d.P. renom-

mierte Magazine für genannte Berufsgruppen. Mit seiner

Brüsseler Dependance und den dort erscheinenden Magazi-

nen Communication Director und European Agenda deckt der

Verlag den steigenden Bedarf an Informationen aus Politik,

Wirtschaft und Medien auf europäischer Ebene.

Unser Antrieb ist es, unseren Lesern täglich einen Wissensvor-

sprung zu verschaffen.

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Helios Media Publishing House

Friedrichstraße 209 • D-10969 Berlin

Tel +49 (0) 30/84 85 90 • Fax +49 (0) 30/84 85 92 00

[email protected] • www.helios-media.com

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Web 2.0 Seite 30 V.i.S.d.P. spezial

Die Verlage gingen 2007 auf große Einkaufstour. Holtzbrinck kaufte STUDIVZ.DE, Gruner+Jahr erwarb CHEFKOCH.DE und PROSIEBENSAT.1 das Internet-Forum WER-WEISS-WAS.DE. Für alle Medienhäuser, die im letzten Jahr leer ausgegangen sind, stellt V.i.S.d.P. die innovativsten Web-2.0-Projekte 2008 vor. Text: Susan Mücke

Erst trafen sich alle bei MYSPACE, dann zog die Internet-Gemeinde weiter zu FACEBOOK. Wohin es danach geht, weiß niemand genau. Zu unberechenbar sind die Bewegungen im Web 2.0 und nur bedingt steuerbar. Die Zahl der Social Networks in Deutschland nimmt stetig zu, und schon jetzt ist die Community-Landschaft nahezu unüberschaubar. Zeit für einige Plattformen, sich ihre eigene Nische zu sichern.

www.augensound.de Was ist … AUGENSOUND ist eine Online-Galerie, in der sich Künstler und Kreative treffen, um sich auszutauschen und die eigenen Werke auszu-stellen.Was kann man hier finden …

Die Bilder aus dem letzten Aquarellmalkurs verstauben im Schrank? Bei AUGENSOUND können sie einem geneigten Publikum kosten-los präsentiert werden. Allerdings nur, wenn man die Kommentare und die Kritik der Com-munity aushalten kann. Außerdem: In Online-Gemeinschaftsprojekten arbeiten Künstler zu-sammen an einem Werk.Wer trifft sich …Mehr als 2.000 Künstler.

www.autoaid.de Was ist … AUTOAID ist eine unabhängige Bewertungs- und Informationsplattform rund um Auto-werkstätten. Was kann man hier finden …Überteuerter Service, inkompetente Autome-

chaniker – wer war nach einem Besuch in der Werkstatt noch nicht frustriert. Bei AUTOAID.DE kann man seinem Ärger Luft machen oder gute Firmen empfehlen. Außerdem: Kann ich bestraft werden, wenn beim Blitzen durch Zufall eine Plastiktüte genau vor dem Num-merschild festhängt, was ist von gebrauchten Mietwagen zu halten und warum wird mein Motor so schnell heiß – die Experten wissen auf so ziemlich alle Fragen rund ums Auto eine Antwort. Wer trifft sich … Autofahrer und Werkstattbetreiber.

www.betterplace.org Was ist … Zielgerichtet spenden – BETTERPLACE ist ein globaler Marktplatz für soziale Projekte.

Web 2.0: Trends 2008

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Web 2.0Seite 31 V.i.S.d.P. spezial

Web 2.0: Trends 2008

Was kann man hier finden … Hilfsorganisationen und Privatpersonen welt-weit präsentieren ihre Projekte, für die sie kon-krete Unterstützung (Geld, Sachleistungen, Arbeitskraft) benötigen. Spender können sich direkt engagieren. Transparenz steht an erster Stelle. 100 Prozent der Spenden werden wei-tergereicht.Wer trifft sich … Menschen, die Hilfe brauchen, und Menschen, die sich sozial engagieren wollen – weltweit oder in der unmittelbaren Nachbarschaft.

www.craigslist.org Was ist … Das Online-Portal für lokale Kleinanzeigen und Foren für 450 Städte weltweit. Deutsch-land ist mit acht Städten vertreten. Was kann man hier finden … Craig Newmark gründete CRAIGSLIST 1995 in San Francisco und entwickelte es seitdem zu einem der populärsten Kleinanzeigen-Por-tale in den USA (mehr als acht Milliarden PIs monatlich) und zur weltgrößten Community dieser Art. Wer trifft sich … CRAIGSLIST ist besonders bei US-Amerika-nern populär und wird auch im Ausland für Anzeigen, Rat und Tat genutzt.

www.direktzurkanzlerin.de Was ist … Ein Studentenprojekt, das den direkten Dialog mit politischen Entscheidern fördert.Was kann man hier finden … Jeder Bürger kann bei DIREKTZURKANZ-LERIN seine Fragen und Anliegen an Angela Merkel posten. Einige beantwortet die Kanz-lerin auch. Die User können über die Beiträge abstimmen. Auch Bundestagspräsident Nor-bert Lammert hat mittlerweile eine eigene DI-REKTZU.DE-Seite. Wer trifft sich … Politikinteressierte und Politiker.

www.realisr.com Was ist … REALISR ist eine Projektschmiede.Was kann man hier finden … Rocky6 sucht Mitstreiter für eine Car Wash Party, ComicHeldin möchte mit anderen Kre-ativen zusammen ein Comic-Heft entwickeln und Uli sucht Fans der französischen Küche zur Gründung eines Kochklubs. Jeder hat Ideen, Pläne und Vorhaben, realisiert aber nur die wenigsten. Oft mangelt es an Zeit, Know-how oder den richtigen Partnern. Ziel der

Plattform ist es, Online-Netzwerke zu spinnen und Menschen zusammenzubringen, die ge-meinsam Pläne verwirklichen wollen. Wer trifft sich … Privatpersonen, Vereine, Freiberufler und Un-ternehmen.

www.ted.com Was ist … Vor über 20 Jahren rief Richard Saul Wurman die TED-Konferenz (Technology Entertain-ment Design) ins Leben, die seither jährlich in Monterey stattfindet. Auf TED.COM können Interessierte, die keine 4.400 Dollar Konfe-renzgebühr berappen können, alle Reden kos-tenlos ansehen. Was kann man hier finden … Ob Al Gore, Bill Clinton oder Bono von U2 – bei TED tauschen Fachleute und Denker aus den unterschiedlichsten Bereichen ihre Ideen zu Themen wie Gedächtnis, Schönheit und Gott aus. Getreu dem Motto „Ideas Worth Spreading“ können User die Beiträge diskutie-ren, an Freunde verschicken und kommentie-ren.Wer trifft sich … Wissbegierige, Weltverbesserer und Querden-ker.

www.dogzunited.de Was ist … DOGZUNITED ist eine Cyber-Community für Wuffis.Was kann man hier finden … Hunde-Portale boomen. Schließlich ist Bello der Deutschen liebstes Haustier, und da ist es doch selbstverständlich, dass er einen würdi-gen Platz im Web 2.0 bekommt. Bei DOGZUNI-TED können Hundefreunde eine Homepage für ihren Liebling einrichten, sich in Foren austau-schen und Fotos hochladen. In der Premium-Version können Hundefreunde anderen Mit-gliedern direkt Nachrichten schicken und sich zum Gassi-Gehen verabreden.Wer trifft sich … Hunde, ihre Herrchen und Frauchen.

www.jogmap.de Was ist … Online-Treff für Lauffreunde.Was kann man hier finden … Wer sich nicht allein aufraffen kann oder nicht weiß, wie und wo er anfangen soll, findet bei JOGMAP Laufmotivation und Hilfe. Hier kann man sein persönliches Lauftagebuch führen, sich mit anderen Läufern zu Trainingsrunden verabreden, Lauftipps diskutieren und Stre-

cken eintragen und empfehlen. Peinlich darf einem dabei jedoch nichts sein: So erfährt die Community, dass Schnullie in Böhl über zehn Minuten für einen Kilometer braucht. Er legte am 11. Dezember um 13 Uhr drei Kilometer in 31 Minuten zurück. Wer zufällig in der Nähe wohnt und selbst testen will, ob er schneller ist, kann die von Schnullie eingezeichnete Strecke ablaufen.Wer trifft sich … Hobbyläufer aus ganz Deutschland.

www.mymuesli.com Was ist … MYMUESLI ist Deutschlands erste Wunsch-Müsli-Fabrik und Community.Was kann man hier finden … Buchweizenflocken, Dinkelpops, Hanfnüsse, Bio-Gummibärchen und Banana-Chocs – das sind nur fünf von 70 Zutaten, mit denen die Nutzer sich auf MYMUESLI.DE ihr individu-elles Körnerfrühstück zusammenstellen kön-nen. Insgesamt kann die Passauer Fabrik über 566 Billiarden verschiedene Müslivariationen verschicken. Körnerfans können im Blog ihr Lieblingsmüsli präsentieren. Wer trifft sich … Müslis.

www.talentrun.de Was ist … Online-Karaoke.Was kann man hier finden … Karaoke gilt spätestens seit dem Erfolg von TV-Shows wie „Deutschland sucht den Su-perstar“ oder „Popstars“ als Megatrend. Auf TALENTRUN.DE können sich Sangestalente erproben und mit anderen messen, zum Bei-spiel im Take-That-Contest.Wer trifft sich …Karaoke-Fans und angehende Popstars.

www.imedo.de Was ist … Gesundheitsgemeinschaft.Was kann man hier finden … Ob Schnupfen, Bluthochdruck oder Akne –unter dem Motto „Gemeinsam gesund“ helfen sich die IMEDO-Mitglieder bei Krankheiten, geben Tipps und motivieren sich gegenseitig beim Abnehmen und Nikotinentzug. User empfehlen Ärzte, bewerten Therapien und können ähnlich Geplagte in ihrer Nähe finden. Es gibt mehr als 700 Gruppen bei IMEDO. Wer trifft sich …Gesundheitsinteressierte, Hypochonder und Kranke.

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www.zeitkapsel.de Was ist … Ein virtueller Speicher von Erinnerungsstü-cken.Was kann man hier finden … Ein Video der Hochzeitsfeier, das das Paar erst am 10. Hochzeitstag öffnen darf, Fotos von der Geburt, Liebesbotschaften oder Geburtstags-glückwünsche – ZEITKAPSEL.DE bewahrt Erinnerungen auf. Ähnlich der Kiste auf dem Dachboden können Nutzer Bilder, Videos, Au-dios und Briefe in einer eigenen Online-Zeit-kapsel verschließen und entscheiden, wer die Kapsel wann öffnen darf.Wer trifft sich … Familie, Freunde und Bekannte.

www.mizpee.com Was ist … User-Forum zum stillen Örtchen.Was kann man hier finden … Wo ist die nächste Toilette in einer Stadt mei-ner Wahl (derzeit nur in den USA). Die Toi-letten können von den Usern nach Benutzung bewertet werden, woraus sich ein interessan-tes Toilettenranking ergibt: Während sich die beste Toilette Manhattans im Time Warner Center befindet („Nice marble counters, sinks;

large mirror; Geberit faucets; soft lighting“, meint Melody), führt die im Staten Island Fer-ry Terminal die Wall of Shame an („Only place open but better hold it“, Julie23).Wer trifft sich …Menschen, die plötzlich und ungeplant auf der Suche nach einem stillen Örtchen sind.

www.urbandictionary.com Was ist … Mitmach-Lexikon zu Alltagssprache und Slang.Was kann man hier finden … Wussten Sie, was ein „Googleganger“ ist? „Eine Person gleichen Namens, auf die man trifft, wenn man sich selbst googelt“, definiert shilohfire auf UR-BANDICTIONARY.COM. Hip-speak, teen talk and tech lingo – die Community sammelt und erklärt Begriffe des Slangs. Eine gute Res-source für Arbeiten über Alltagskultur. Das deutsche Pendant heißt, etwas weniger cool, SPRACHNUDEL.DE.Wer trifft sich …Jugendliche, Studenten und Sprachforscher.

www.midomi.com Was ist … Summ-Suche und Gesangscommunity.

Interview

„Wirtschaftliche Macht“

„Web 2.0“ nannte Software-entwickler Tim O’Reilly ein

Phänomen, das im Schatten des sogenannten Web 1.0 wuchs: soziale Netzwerke mit immer neuen Applikati-

onen. Ein Marketing-Gag mit kurzer Halbwert-zeit? Hendrik Speck, Informatik-Professor an der Fachhochschule Kaiserslautern, riskiert einen Blick in die Zukunft des Web 2.0.

V.i.S.d.P.: Warum erleben Social Networks ei-nen solchen Boom? Speck: Das sogenannte Web 2.0 ist seit etwa einem Jahr aufgrund der enormen Popula-rität einzelner Plattformen und ihrer stetig steigenden Mitgliederzahlen wirtschaftlich interessant geworden. Portale und ihre wer-befinanzierten Geschäftsmodelle wurden deshalb verstärkt das Ziel für Fusionen und Übernahmen. Bereits vor dem eigentlichen Aufschwung gab es jedoch soziale Platt-

Was kann man hier finden … Wer kennt das nicht: Man unterhält sich über Musik, aber sämtliche Songtitel sind wie weggeblasen und aus ihrem Gesumme wird niemand schlau. MIDOMI hilft: Pfeifen Sie einfach das gesuchte Lied ins Mikrofon und MIDOMI identifiziert es vielleicht für Sie. Au-ßerdem bietet das Portal ein Aufnahmestudio, in dem Sie andere Sänger treffen können.Wer trifft sich …Sangesfreunde.

www.vitavegetare.com Was ist … VITAVEGETARE ist eine Community von Vegetariern, Veganern und solchen, die dem Fleisch abschwören wollen.Was kann man hier finden … Woggelwanze ist 36 Jahre alt, isst seit 1998 kein Fleisch, weil er in vielerlei Hinsicht die Tiere dem Menschen vorzieht und man Menschen auch nicht essen sollte. Er ist Mitglied bei VI-TAVEGETARE. Das Credo heißt: „Wir essen keine Tiere!“ Vegetarier treffen Gleichgesinnte, tauschen Rezepte und Buchtipps und finden Wissenswertes rund ums fleischlose Leben.Wer trifft sich … Veggies.

formen, dazu zählen THE WELL, DMOZ, FRIENDSTER und ORKUT.

V.i.S.d.P.: Was sind die Dos and Don‘ts, wenn ich selbst ein Netzwerk gründen möchte? Speck: Die Technologie ist bei keinem der Social Networks besonders innovativ. Das Geschäfts-geheimnis liegt in der Vermarktung der nutz-ergenerierten Inhalte. Die meisten Plattformen sind bewusst als Daten-Sackgassen konzipiert – ein Haken für den einzelnen Nutzer: In XING aufgebaute Netzwerke können Sie nicht ohne weiteres zu FACEBOOK mitnehmen. Das soll Mitglieder vom Wechsel in eine andere Com-munity abhalten, denn die Plattformtreue ist vor allem bei Jugendlichen nicht sehr stark aus-geprägt.

V.i.S.d.P.: Gehört es heute zur Pflicht, Mitglied in einer Online-Community zu sein? Einfach, um drin zu sein? Speck: Rupert Murdoch, bereits Besitzer der TI-MES, SUN, NEW YORK POST und des WALL STREET JOURNAL, erwarb 2005 MYSPACE mit den Worten: Zeitungen und traditionelle

Medien sind Emigranten mit sinkender Po-pularität, die von den Online-Nutzern lernen müssen. Für den Einzelnen steigt der Zwang, mitzumachen und gefunden zu werden. Aus der Business-Welt sind Social Communities kaum noch wegzudenken. Viele Manager pfle-gen professionelle Kontakte über das Web 2.0. User sollten darauf achten, welche Daten sie preisgeben und wie viel Einblick sie in ihre Pri-vatsphäre gewähren.

V.i.S.d.P.: Das weltweite Netz scheint hinsicht-lich des Datenschutzes eine Parallelwelt zu sein. Speck: Ende der Achtzigerjahre löste bereits die Volkszählung in der BRD großen Widerstand aus. Heute zeichnen die Internetuser beden-kenlos immer genauere Profile von sich, die das Herz jedes Marketingexperten höher schlagen lassen. Ich habe mal gezählt, wie viele Informa-tionen ein User heute quer durch verschiedene Communities von sich preisgibt. Es sind 120. Erschreckend ist, wie Jugendliche die Gefahr negieren. Die Versuche der Datenschützer, im Bereich der sogenannten verhaltensbasierten Werbung einzugreifen, kommen leider zu spät.

Hendrik Speck Fo

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TV-TrendsSeite 35 V.i.S.d.P. spezial

Im globalisierten Fernsehmarkt flimmern tagtäglich international eingekaufte Showformate und amerikanische Unterhaltungsserien über deutsche Bildschirme. Erfolgreiche Eigenpro-duktionen? Fehlanzeige. V.i.S.d.P. wirft einen Blick ins TV-Programm 2008. Text: Tobias Woidtke

Deutschland, Herbst 2008. Auf RTL mode-riert ein müder Günther Jauch täglich Dop-pelfolgen von „Wer wird Millionär?“, bevor bis zum „Nachtjournal“ wieder Frauen über den Bauernhof gejagt werden. Bei PROSIE-BEN übergibt Aiman Abdallah nach vier Stunden „Galileo“ an Stefan Raabs „TV To-tal Laubsäge-WM“. Auf SAT.1 übernehmen Kripo- und Gerichtsshows auch die letzten freien Sendeplätze. Nur bei ARD und ZDF, deren Programm schon länger fast nur aus Soaps, Telenovelas und Sport besteht, hat sich nicht viel verändert. Und alles nur, weil die Drehbuchautoren im Serienlieferan-tenland Amerika ihre Arbeit niedergelegt haben. Sender, die ihr Programm auf ame-rikanische Lizenzserien aufbauten, sahen sich gezwungen, ihr Programm radikal um-zustrukturieren.

Gewohnte Qualität Dieses Szenario ist zwar unwahrscheinlich, doch zeigt es, wie stark die Marktführer des deutschen Fernsehens von ihren Erfolgsserien aus den USA abhängig sind. Der dortige Auto-renstreik wird auch den hiesigen Markt beein-trächtigen, sind neben Spielfilmen doch US-Serien die größten Publikumsmagneten. Vor allem RTL bekäme Probleme, sollten von den Programmlieblingen „Dr. House“ und „CSI:Miami“ statt den üblichen 22 bis 24 Folgen nur noch halb so viele gesendet werden können.

Aber wie sieht das Programm 2008 aus? Bleibt die Dominanz amerikanischer Serien bestehen, oder werden die Sender versuchen, sich von der Abhängigkeit loszureißen?

Zumindest RTL will mehr Wert auf Ei-genproduktionen legen. Claus Richter, zustän-dig für den Bereich Fiction bei RTL: „Wir wol-

len wieder mit selbst produzierten Formaten Aufsehen erregen.“ Ein hehres Ziel, an dem sich bislang einige versucht haben, aber meist gescheitert sind. Das weiß man auch bei dem Kölner Sender: „Deutsche Serien haben es zur Zeit sehr schwer. Die einzige, die im Moment Erfolg hat, ist ‚Alarm für Cobra 11’.“ In der Tat sucht man auch bei der Konkurrenz eine gut laufende deutsche Serie vergeblich, lässt man Soaps und Telenovelas einmal unberücksich-tigt.

Der deutsche Zuschauer hat sich an die Serien „Made in USA“ gewöhnt. Erfolgsfor-mate wie „Dr. House“ (33 Prozent Marktan-teil), „CSI: Miami“ (28 Prozent) und „Grey‘s Anatomy“ (16 Prozent) haben eine eigene Form von Ästhetik und Farbgebung. Hans Hoff, Medienkritiker der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, sieht darin eine Qualität, die der

Das neue TV-Jahr Fo

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Sat.1

14:00 Tagesschau 14:10 Rote Rosen (275) 15:00 Tagesschau 15:10 Sturm der Liebe (538) 16:00 Tagesschau 16:10 Panda, Gorilla & Co. (66) 17:15 Brisant 18:00 Verbotene Liebe (3089) 18:25 Marienhof (3266) 18:55 Das Beste aus „Verstehen Sie Spaß?“ 19:20 Das Quiz mit Jörg Pilawa 19:50 Das Wetter im Ersten 19:55 Börse im Ersten 20:00 Tagesschau 20:15 Um Himmels Willen

ARD

12:00 Punkt 12 - Das RTL-Mittagsjournal 14:00 Die Oliver Geissen Show 15:00 Familienhilfe mit Herz 16:00 Das Strafgericht 17:00 Staatsanwalt Posch ermittelt 17:30 Unter uns 18:00 Explosiv - Das Magazin 18:30 Exclusiv - Das Star-Magazin 18:45 RTL Aktuell 19:03 RTL Aktuell - Das Wetter 19:05 Alles was zählt 19:40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten 20:15 CSI: Miami 21:15 Dr. House 22:15 Ich bin ein Star - holt mich hier raus!

RTL

11:00 Richterin Barbara Salesch 12:00 Richter Alexander Hold 13:00 Britt 14:00 Zwei bei Kallwass 15:00 Richterin Barbara Salesch 16:00 Richter Alexander Hold 17:00 Niedrig und Kuhnt 17:30 Niedrig und Kuhnt 18:00 Lenßen & Partner 18:30 News 18:45 Sat.1 - Das Magazin 19:15 K11 - Kommissare im Einsatz 19:45 K11 - Kommissare im Einsatz 20:15 Der Butler und die Prinzessin 22:15 Akte 08/05

SAT. 1

TV-Trends Seite 36 V.i.S.d.P. spezial

Zuschauer nicht mehr missen will: „Es gibt eine Sehnsucht nach satten Bildern und guten Tönen. Die deutschen Produktionen sind da nicht maßgebend.“ Deutschland, das produktionstechnische Entwicklungsland. Der technische Fort-schritt blieb zwar auch bei uns nicht stehen. Doch gab es im deutschen Fernsehen jahr-zehntelang kaum Anstrengungen, die Pro-duktionsqualität grundlegend zu verbessern. Die Zuschauer haben sich damit abgefun-den. Hans Hoff glaubt, dass daran auch eine Institution des deutschen Fernsehens Mit-schuld hat: „Die Welt ist nicht so grau, wie sie im ‚Tatort’ gezeigt wird.“ Den sonntäg-lichen Krimi im ERSTEN sehen regelmäßig bis zu acht Millionen Zuschauer. Und dessen „farbentsättigtes Bild“ (Hoff) setzt Maßstäbe für den Rest der Branche, vom Fernsehfilm bis zur Serie.

V.i.S.d.P.: Herr Struve, wird sich am Verhältnis der Einkäufe zu Eigenproduktionen etwas än-dern?Günter Struve: Das ist bei uns ja schon extrem günstig, ich glaube, es gibt keinen Sender, der so viel Eigenproduktionen hat. Wir haben bei-spielsweise keine amerikanischen Serien im Programm, auch 2008 nicht. Möglicherweise werden wir einige fiktionale Programme weni-ger ausstrahlen als 2007. Das liegt aber daran, dass es sowohl die Fußball-EM als auch die Olympischen Spiele gibt.

V.i.S.d.P.: US-Serien sind bei den Privaten der große Quotenrenner. Im ERSTEN findet sich keine einzige, wieso haben Sie kein Interesse daran?Struve: Weil natürlich die Fehlerquote relativ hoch ist. Von vier bis fünf eingekauften Serien wird nur eine ein Erfolg. Wir haben jedoch eine

Interview

„Ausgeprägter Rechte- hunger“

Zur Person Günter Struve, 67

Günter Struve prägt seit mehr als 15 Jahren das Programm des ERSTEN. Er liebt das Seich-te, Hauptsache, die Quote stimmt. V.i.S.d.P. sprach mit dem scheidenden ARD-Programm-direktor über das künftige Verhältnis von Information und Unterhaltung, die Vorzeige-Telenovela „Rote Rosen“ und über die Gründe, warum die Zuschauer im ERSTEN so schnell kein „CSI“ sehen werden.

große Programmfamilie zu ernähren, die dann mit Ware bedient werden will, an der man alle Rechte auf Dauer hat – und die hat man nur an Eigenproduktionen. Das unterscheidet uns auch von den kommerziellen Mitbewerbern, die nicht so einen ausgeprägten Rechtehunger haben wie wir.

V.i.S.d.P.: Wird es Änderungen im Tagespro-gramm geben?Struve: Da machen wir keine größeren Ein-schnitte. Revolutionäres im Tagesprogramm ist deshalb schon nicht zu erwarten, weil da keine größeren Investitionen gemacht werden können.

V.i.S.d.P.: Der Nachmittag besteht bei Ihnen größtenteils aus Soaps und Telenovelas. Sollte aber bei einem öffentlich-rechtlichen Sender nicht der Informationscharakter im Vorder-grund stehen?Struve: Wir haben zwei Telenovelas im Nach-mittagsprogramm und dazwischen eine „Tagesschau“, die dank dieser Serien ihren Marktanteil verdoppelt hat. Das Informati-onsprogramm ist also durch die Telenovelas gestärkt worden.

V.i.S.d.P.: Was hindert Sie daran, statt „Rote Rosen“ eine Wissens-Doku zu senden?Struve: Es hindert uns nichts daran. Aber man muss auch die Wünsche der Zuschauer erfüllen.

V.i.S.d.P.: Die „Tagesschau“ ausgenommen, was bieten Sie Zuschauern, die nichts mit Soaps anfangen können?Struve: Zum Beispiel um 16.10 Uhr die Zoo-geschichten. Sie müssen auch die ganze ARD-Familie sehen. Wir haben eine Arbeitsteilung, die Dritten Programme bringen den ganzen Nachmittag Ratgebersendungen. Die sind zu-sammen fast so erfolgreich wie DAS ERSTE. Wir haben Samstag- und Sonntagnachmittag Ratgeber und das „Europamagazin“. Wobei man sagen muss, dass die Nachfrage nicht überwältigend ist – und trotzdem machen wir das.

V.i.S.d.P.: Es geht also alles weiter wie bisher?Struve: Wie gesagt, es wird 2008 mehr Sport geben als 2007, bedingt durch die Fußball-EM und die Olympischen Spiele.

Neue Ideen sind Mangelware Bei RTL hat man das erkannt, so Richter: „Durch die US-Serien hat sich bei den Zu-schauern eine gewisse Sehgewohnheit ein-gestellt, was Qualität, Production-Value und auch die Drehbücher angeht. Da müssen wir versuchen, mit eigenen Serien neue Standards zu setzen, ohne US-Vorbilder zu kopieren.“

Die deutschen Sender richten ihr Pro-gramm dementsprechend aus. RTL sendet zwar neue Staffeln seiner eingekauften Serien, hat sich beim Zukauf neuer Formate aber stark zurückgehalten. Die ARD setzt traditionell auf Eigenproduktionen (siehe Interview mit Pro-grammdirektor Günter Struve), PROSIEBEN bleibt seinem jüngst eingeschlagenen Kurs treu: Blockbuster, Raab-Events und dezent eingestreute Sportereignisse.

In der Produktion steht der Fokus auf In-fotainment und Show statt auf Serie. Der Ein-

kauf neuer US-Serien wurde zurückgefahren, das bestehende Angebot nur moderat ausge-baut. Nur das ZDF steuert gegen den Trend: Jüngst wird in Mainz laut darüber nachge-dacht, verstärkt auf Kaufserien zu setzen, um ein jüngeres Publikum zu erreichen.

Denn auch Überraschungserfolge wie „Schlag den Raab“ können nicht darüber hin-wegtäuschen, dass es dem deutschen Markt an Ideen fehlt. Dass zwei große Private die For-mate des Konkurrenten kopieren, statt Neu-ware zu produzieren, macht das deutlich. RTL klont die Familien-Doku „We are Family“ von PROSIEBEN, während der Münchner Sender von den Kölnern die absurde Hitparadensen-dung „Die 10“ abguckt. In Deutschland ist vor allem erfolgreich, wer grundlegende, einfache Unterhaltung bietet: Formate wie „Bauer sucht Frau“, das regelmäßig knapp acht Millionen Zuschauer hat, und „Ich bin ein Star, holt mich

studierte Politikwissenschaften in Berlin, war Redenschreiber bei Willy Brandt und ist seit 1992 Programmdirektor der ARD. Fo

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TV-Trends Seite 38 V.i.S.d.P. spezial

Impressum

Redaktion:

Bernhard Möller, Susan Mücke (Leitung),

Tobias Woidtke

Mitarbeiter dieser Ausgabe:

Wendelin Hübner

Lektorat:

Dr. Roland Kroemer

Grafische Konzeption:

Lo Breier, Veronika Neubauer

Grafik:

Steffi Butter, Melanie Schröder

Fotoredaktion:

Albrecht Noack

Fotografen:

Jens Jeske, Marco Urban

Anzeigen:

Sabine Wolf

([email protected])

Herausgeber:

Hajo Schumacher (V.i.S.d.P.),

Rudolf Hetzel

Redaktionsbeirat:

Reinhard Appel, Manfred Bissinger, Klaus

Bresser, Ralf-Dieter Brunowsky, Werner

Funk, Michael Geffken, Jörg Howe, Hans

Mahr, Friedrich Nowottny, Markus Peichl,

Udo Röbel, Hajo Schumacher, Georgia

Tornow, Beate Wedekind, Dieter Weirich

Redaktion:

Friedrichstraße 209, 10969 Berlin, Telefon:

030 84859-181, Fax: -200, [email protected]

Verlag:

Helios Media GmbH, Friedrichstraße 209,

10969 Berlin

Druck:

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Berlin

hier raus!“, das bei RTL seit Anfang 2008 in der dritten Staffel läuft, weisen den Weg der Sender. Hans Hoff erklärt das Zuschauerinteresse an solchen Formaten: „Das ist großartiges, kom-plett ungelogenes Unterhaltungsfernsehen.“

Dabei sind nicht einmal diese Sendungen eine deutsche Erfindung, die Originale stam-men aus Großbritannien. Traditionell ist für die deutschen Senderchefs und Produzenten aber vor allem der nordamerikanische Fern-sehmarkt mit seinen vielen Senderfamilien ein Schlaraffenland des Einkaufs.

Keine Heilsbringer aus Übersee Doch auch aus den USA ist derzeit nicht mit weltbewegenden neuen Ideen zu rechnen. So lautet nach der Sichtung neuer US-Formate zumindest bei RTL die Meinung: „The next big thing ist nicht dabei.“Man orientiert sich stattdessen an Bewährtem.

In den Startlöchern stehen mit „Cashmere Ma-fia“ und „Lipstick Jungle“ zwei Serien, die sich sehr stark an „Sex and the City“ orientieren, besetzt mit etwas älteren Protagonistinnen. Neuaufgüsse alter Ideen, trotzdem heiße Kan-didaten für den Einkauf. Besonders, weil die PROSIEBEN-Adaption „Alles außer Sex“ mit nur 9,8 Prozent Marktanteil ein Reinfall war.

Grundsätzlich scheint die Serienindustrie ein Faible für die Geschichten der reiferen Ge-sellschaft zu entwickeln. Neben den Frauen-serien sind auch Formate über Männer in der Midlife-Crisis in der Mache.

Die Abkehr von sauberer Idylle und den perfekten Charakteren ist in den USA schon länger ein Trend, der allerdings bei uns bisher nicht richtig angekommen ist. Zyniker und Antihelden übernehmen die Hauptrolle, wo sie vorher höchstens mal Sidekick waren. In Deutschland ist bisher nur ein Vertreter dieser Art wirklich erfolgreich: „Dr. House“, der mür-rische, schmerzmittelabhängige Wunderarzt.

Auch die Hauptcharaktere beispielsweise in „Weeds“ oder „The Shield“ sind alles andere als Unschuldslämmer, doch fanden diese bei-den Serien in Deutschland nur sehr wenige

Anhänger. Nicht zu vergessen das desaströse Scheitern der SAT.1-Produktion „Blackout“, die mit ihren Antihelden, zwei völlig kaput-ten Bullen, Maßstäbe bei Charakterabgründen und Zuschauerschwund setzte. Der Erfolg von „Dr. House“ könnte dafür sorgen, dass diesem Konzept eine zweite Chance gegeben wird. Die amerikanischen Sender haben jedenfalls noch genug potenzielles Lizenzmaterial.

Deutsche Kopien von Original-Serien konnten sich dagegen bisher nie durchsetzen. Die Palette der Versuche ist lang. „Dr. Psycho“, „R.I.S.“, „Post Mortem“ und „Verschollen“ haben es versucht, blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück, auf Produzenten- wie auf Zuschauerseite. Erfolgsformate einfach auf Deutsch nachzuproduzieren, ist also nicht der Königsweg, Richter nennt es sogar „fahrlässig“. Er schlägt einen anderen Weg vor: „Man muss versuchen, deutsche Geschichten zu erzählen, die weggehen von den US-Serien.“

Sascha Schwingel, Produzent und Mit-glied der Geschäftsführung der Produktions-firma teamWorx, stimmt damit überein: „Wir haben doch gute eigene Ideen, aber bei Seri-en wurde zu viel abgekupfert und kopiert. Ich kann nachvollziehen, dass ein Zuschauer nicht sonderlich interessiert ist, in einer deutschen Serie Dinge erzählt zu bekommen, die hier in Deutschland so nicht passieren.“

Veränderungen brauchen Zeit Wenn Sender und Produzenten so einhelliger Meinung sind, hört sich das nach Aufbruch im deutschen Fernsehen an. Bei RTL gab es aber nur zwei neue Serien, von denen „Die Anwälte“ schon nach einer Folge wieder abgesetzt wur-de. Offenbar ist die Notwendigkeit zur Verän-derung noch nicht bei allen angekommen.

Zumindest das Grundproblem wurde er-kannt: „Man könnte sich ärgern, wieso man nicht eine Figur wie Dr. House selbst erschaf-fen und im deutschen Fernsehen etabliert hat“, sagt Richter. Der Sinneswandel hat sich in den Köpfen der Verantwortlichen vollzogen, doch man darf nicht sofort großartige Veränderun-gen erwarten.

Hans Hoff sieht auf den deutschen TV-Markt keine großen Änderungen zukommen: „Gute deutsche Filme muss man immer noch mit der Lupe suchen, für die Anzahl der guten Serien brauchen Sie bald nicht mal mehr eine Hand. Was für dieses Jahr angekündigt ist, ist more of the same. Da sehe ich keinen Trend.“

Deutsches Fernsehen 2008 wird also wie deutsches Fernsehen 2007 sein. Nur mit mehr Fußball.

« Man könnte sich ärgern, wieso man nicht eine Figur wie Dr. House selbst er-schaffen hat. »

Die Fotostory Seite 40 V.i.S.d.P. spezial

Vor der Gala des Jahres

14 Stunden, 12 Minuten bis zum GOLDENEN PROMETHEUS

Foto-Essay von Albrecht Noack und Marco Urban

08:33:54 Langsam nimmt der Saal Gestalt an. Das Bahnhofshallen-Flair weicht Berliner Szene-Chic.

09:03:54 Bei all den Bügelfaltenhosen heute Abend müssen natürlich auch die Tischdecken geschniegelt sein.

07:14:33 Die Tische sind noch ungedeckt, die Hallen leer, doch das wird sich heute Abend ganz sicher ändern.

07:10:21 Die Techniker-Crew in großer Bespre-chungsrunde. Letzte Instruktionen, bevor der Aufbau richtig losgeht.

10:18:27 Andernorts beginnt bereits der Bühnen-aufbau. Bei morgendlich frischen Temperaturen ist Mützetragen Pflicht.

06:02:47 In aller Früh wird Hand angelegt, damit am Abend alles reibungslos läuft.

06:56:47 Vor der beeindruckenden Kulisse des morgendlichen Potsdamer Platzes werden LKW-weise Träger in die Tiefen des U3 Bahnhofs gewuchtet. Im Bahn-Tower brennt zwar Licht, aber noch arbeitet da wohl niemand.

Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 41

12:17:34 Damit auch sonst nichts für Verstimmungen sorgt, muss der Fachmann ran. Er sorgt dafür, dass bei der musikalischen Abendbegleitung alle Töne stimmen. Bemerkenswert: Piano statt Musikbox, den Leuten wird was geboten.

Vor der Gala des Jahres

14 Stunden, 12 Minuten bis zum GOLDENEN PROMETHEUS

Foto-Essay von Albrecht Noack und Marco Urban

12:47:57 Die Herren über die Technik behalten stets den Überblick. Auch im frühen Aufbaustadium wird ständig kontrolliert und nichts dem Zufall überlassen. Da kann es schon mal vorkommen, dass zwei Hände einfach zu wenig sind.

12:29:34 Anderswo wird derweil noch am Nahschub gearbeitet. Schließlich wollen mehr als 50 Tische eingedeckt werden.

12:42:10 Man sieht: Hier sind Fachleute am Werk.

13:16:18 Ein kleiner Ausblick auf die Lightshow am Abend.

14:02:23 Kein von der BVG bereitgestelltes Ersatz-transportmittel – U-Bahn-Feeling gibt‘s trotzdem.

12:05:44 ... und die frisch gebügelten Tischdecken faltenfrei auf die da kommenden Krümler und Kleckerer warten.

11:42:26 Dazu gehört selbstverständlich auch, dass alle Schleifen akkurat sitzen ...

11:39:47 Na, es wird doch. Alle packen mit an, damit die Gäste in stilvoller Atmosphäre den Abend genie-ßen können.

Die Fotostory Seite 42 V.i.S.d.P. spezial

14:29:08 Noch kein Kameramann bei der Arbeit, aber Hauptsache, die Technik läuft schon mal. Über diesen kleinen Bildschirm wird der Mann am Gerät die Gala verfolgen.

15:25:28 Dieser Klassiker sollte auf keiner Feier fehlen: die Diskokugel. Richtig in Szene gesetzt, macht sie den Unterschied zwischen Kellerparty und Nobelgala aus.

14:39:47 Letzter Schliff für die Bühne.

14:57:50 Und aus diesem Blickwinkel sehen die Gäste das Equipment. Wenn sie denn hinschauen.

15:09:47 Noch schnell Hand angelegt: Jedes Detail muss stimmen ...

16:10:34 Hier lassen wir mal lieber nur den Profi ran, sonst geht‘s schon heiß her, bevor die Gäste da sind.

16:18:36 Hinter den Kulissen werden erste Vorbe-reitungen für die kulinarischen Höhepunkte des Abends getroffen.

16:19:23 Ob da mal genug Tische eingeplant wurden für die vielen Teller?

15:13:22 ... und fertig ist das Tischgedeck.

Die Fotostory V.i.S.d.P. spezial Seite 43

16:52:27 Sieht schwerer aus, als er ist: Der Goldene Prometheus erhält den ihm gebührenden prominen-ten Platz.

16:46:14 Der Bühnenaufbau nimmt Gestalt an. Hier wird später Moderator Jörg Thadeusz die Preisträger und Laudatoren präsentieren.

16:42:17 Der Abend rückt näher, noch muss koor-diniert und organisiert werden, letzte Absprachen werden getroffen.

16:48:28 Ja, wo kommen sie denn hin, die kleinen Prometheuse? Letzte Instruktionen vom Regisseur.

18:56:36 ... alles wartet auf die ersten Gäste.

16:58:42 Darf natürlich auch nicht fehlen: der rote Teppich.

17:59:47 Fast geschafft. Jetzt noch den Wein etwas atmen lassen, dann können die durstigen Gäste kommen.

19:15:12 Ein Medienpreis will verliehen werden.

18:52:27 Die Erfrischungen stehen bereit ...

Der Goldene PrometheusSeite 45 V.i.S.d.P. spezial

Was: Der Goldene Prometheus Wer: Die Journalisten des Jahres Wo: U3 Bahnhof Potsdamer Platz Wann: 28. Januar

Auch Journalisten sehen und werden gesehen. Auf Bällen, Kongressen, Festen. Die besten Bilder des Jahres 2008 finden Sie in V.i.S.d.P. Auch wenn Sie diesen Promi-Kram natürlich total oberflächlich und überflüssig finden.

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Und wieder einmal traf sich die Crème de la Crème: Maybrit Illner, Anne Will, Günther Jauch, Bettina Cramer und Klaus Wowereit

« Wieso bin ich eigent-lich nicht nominiert? »

Der Goldene PrometheusSeite 46 V.i.S.d.P. spezial

Regisseur Thorsten Klauschke mit Ehefrau Ellen Blümm und Michael Wigge

Mike de Vries mit Abendbegleitung

« Soviel Glamour auf der Bühne ... »

Dirk Planert (2.v.l.) kam gleich mit der halben Familie (Tochter und Eltern)

Günter Müchler, Radiopreisträger I

Staubte den Zeitungs-Prometheus ab: Heribert Prantl

Rosemarie und Susanne Leinemann nahmen für Jürgen Leinemann den Preis für sein Lebenswerk entgegen

U3 Bahnhof: Achtung auf Gleis 1, der Prometheus-Express fährt ein

Laudatorin Maybrit Illner mit Coup-Gewinnerin Katharina Wagner

Den halben Abend gut gelaunt am Handy - Stefan Aust

Radiopreisträger II: Dirk Planert

Der Goldene PrometheusSeite 47 V.i.S.d.P. spezial

« Weiter nach der Werbung. »

Ganz in TV-Pose: Günther Jauch mit Ehefrau

Gemischte Runde: Klaus Uwe Benneter, Ernst Elitz und Wolf Bauer

Auf einen Schwatz mit Bürgermeister und Weißwein

Evelyn und Klaus Bresser plauschen mit Anne Will

Politikspielerei: Rot-Grüne Krawatten-Koalition

Elke Kuhlen und Nicole Rüdiger gewannen zwar nicht, sind aber trotzdem total giddy

Völlig aus dem Häuschen: Florian Barckhausen mit Eckart von Hirschhausen Wowi freute sich, er durfte die

Eröffnungsrede halten

Der Goldene PrometheusSeite 48 V.i.S.d.P. spezial

Und schon wieder: Klaus Bresser

Gucken, wo die Promis sitzen

Gut gelaunter Müller von Blumencron

« Nächstes Jahr hol ich mir den Magazinpreis! »

In den weitläufigen Party-Katakomben kann man sich schon mal aus den Augen verlieren

Der Renner des Abends: Mini-Windbeutel

Ausgelassenster Gewinner des Abends: Matthias Matussek

« Ich schmeiß ne Runde! »

Moderator Thadeusz mit Newcomer- Preisträgerin Anne Ameri-Siemens

Wollte mal raus aus dem TAZ-Café: Bascha Mika

Klaus Bresser wälzt mit Günter Müchler wichtige Themen

Patricia Pantel mit stilsicherem Kirschen-Muster Georgia Tornow

Der Goldene PrometheusSeite 49 V.i.S.d.P. spezial

« Ich gucke ja lieber Plasberg. »

Matthias Matussek erklärt Ernst Elitz das Web 2.0

Von Hirschhausen gibt eine Privatvorstellung für den sichtlich amüsierten Jörg Thadeusz

Blondinen unter sich: Christiane Gerboth hört Claudia Bender gespannt zu

Reinhard Bütikofer

« Laufen Sie auch im ZDF? »

Anne Will, die beste Fernsehjournalistin

Entsteht hier ZEIT TV?: Amend und Jauch

Noch-SPIEGEL-Chef Aust hat ein Bewerbungsgespräch bei Wowereit

Ingo Nommsen

Nicht nominiert, trotzdem gut gelaunt: Peter-Matthias Gaede

Klaus Wowereit begrüßt die versammelte Medienmeute im Szenekeller

In Deutschland vertreibt British American Tobacco (Germany) GmbH u.a. die folgenden Marken: Lucky Strike, HB,

Pall Mall, Winfield, Lord, Dunhill, Gauloises Blondes, Prince, Westpoint, Samson, Javaanse Jongens, Schwarzer Krauser

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w.b

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5 Jahre Jailhouse-Rock für Cigarettenfälscher. Hersteller von gefälschten Cigaretten und Schmuggler wandern bis zu fünf Jahre ins Gefängnis. Staat, Industrie

und Handel werden Jahr für Jahr um 5 Milliarden Euro geprellt – durch nicht in Deutschland versteuerte,

geschmuggelte oder auf dem Schwarzmarkt verkaufte Cigaretten. Der Konsument zahlt ebenfalls drauf. Milliarden von

Cigaretten sind Produkte der Markenpiraterie und von minderwertiger, oft gefährlicher Qualität. Sie sind

nicht einmal das Wenige wert, das für sie bezahlt wird. Gibt Ihnen das zu denken? Dann lassen Sie uns reden!

British American Tobacco, Unternehmenskommunikation, Tel.: +49 40 4151 0

British American Tobacco, Hauptstadtrepräsentanz, Tel.: +49 30 200 77 00 60

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Der Goldene PrometheusSeite 51 V.i.S.d.P. spezial

AUlrike AbratisChristian AchillesSebastian AckermannDomenika AhlrichsTorsten AlbigRobin AlexanderAstrid AlexanderThorsten AlslebenChristoph AmendMany AmeriAnne Ameri-SiemensChristian AnkowitschInes ArlandTim ArnoldSteffi AugterStefan Aust

BMichael BackhausKerstin BackofenKatarina BaderHannes BahrmannFlorian BarckhausenAnnette BarnerBernd BauerPatrick BauerUlf BauerWolf BauerAxel BecherThomas BeckerHans-Jürgen BeerfeltzHans BellstedtClaudia BenderGunnar BenderKlaus Uwe BenneterJan BergIris BethgeMichael BeumerJörg BiallasNicole BiehlKai BiermannHeiko BiesterfeldtDirk BirgeRobert BirnbaumAnita BlasbergSebastian BlohmCarola BluhmEllen BlümmHeike BoeseFlorian BoitinBen BolzHelmut BögerChristian BöhmeAlexander BökerKatrin BozorgniaMehran BozorgniaBarbara Brandstetter

GästelisteGästelisteMarcus BrandtMarkus BraunLuzia BraunKristina BrehmEvelyn BresserKlaus BresserPeter BrinkmannMarco BrostJürgen BruckmeierElfriede BubenHelmar BüchelWolfgang BüchnerMichael BuschPhilipp BuschJörg BuschkaReinhard Bütikofer

CStephan-Andreas CasdorffMeryem CelikEva ChristiansenBianca ClausnitzerAlexander CordesBettina CramerMichael CramerChristoph Cuntz

DJan DamsKati DegenhardtGerd DepenbrockAnnika Dirks Thorsten DirksKlaus DittkoMoritz DöblerUwe DoldererNikolaus DollMarisa DopplerMartin DopychaiHeike Dorn

EKerstin EcksteinDirk EhleClaudia EhrensteinHolger EicheleChristina EistertYasmin El-SharifErnst ElitzDagmar EngelAnna EngelkeChristopher EngelmannSebastian Esser

FGerd-Joachim von FalloisChristian FälschleChristian FeldbrüggeEdda FelsDorthe FerberBernhard Fischer-AppeltJan FleischhauerAlfredo Flores PachónMarkus FöderlJörg ForthmannCharles FränklJürgen FrechClaudia FresePeter FreyMatthias FriedrichGerhard FriegMatthias FrittonThomas FröhlichStefan Frommann

GPeter-Matthias GaedeKatrin GaertnerCerstin GammelinRichard GaulMatthias GebauerRenate GeffkenMichael GeffkenDirk von GehlenPeter M. GehrigAstrid GeislerStephan GelhausenNorbert GelseKlaus GeorgeChristiane GerbothClemens GerlachAlexander GernandtAlfred J. GertlerPetra GessulatAnne GesthuysenMinke GiesekeErnst August GintenKai GniffkeAnne-Kathrin GottschlingMarkus GrabitzAndrej GrabowskiKarin GrafPhilip GrassmannRalf GrauelAnsgar GrawKerstin GreinerInga GrömmingerLars GroßkurthDr. Uta GrossmannKlaus GrossnerIris Gruber-BeerfeltzAlexander Gutzmer

HEva Haacke Thomas HaberkammPeter HagemesPeter HalaczRuprecht HammerschmidtHarald HändelCatrin HannkenManfred HarnischfegerChristiane HarriehausenManfred HartFlorian HartungGeert HarzmannDunja HayaliBoris HeitmannHans Hein-BeckerMichael HelbigGernot HellerJoachim HentschelGabriele HermaniSilvana HeroldVolker HerresOliver HerrgesellThomas HeuzerothRainer HirschEckart von HirschhausenMax A. HöferHermann HofmannJürgen HogrefeSabine Höher-GeyerChristian HooseBernd HopsDirk HorstkötterRainer HübnerKlaas HübnerHanni Hüsch

IMaybrit Illner

JGünther JauchDorothea JauchOliver JunckerTom Junkersdorf

KTom KäckenhoffTobias KahlerAlexander KählerStefan KaiserPatrick KammererAlexandra KarleJens KarraßDr. Susanne Kastner,

Der Goldene PrometheusSeite 52 V.i.S.d.P. spezial

Hanno KautzLeane KempfWolfgang KenntemichIngolf KernStefan KieferBeate KiepJuliane KiepeThomas KistnerPetra KleinUwe KleinertAlexandra KlimKatrin KlockeVolker KnauerAndreas KnautMartina KöchlingJens KönigWolfgang KopfHendrikje KoppSven H. KorndörfferGerd KoslowskiPhilipp KösterBarbara KostolnikPeter KranzRainer KrawitzRegine KreitzStefan KremplChristian KrugStefan KrügerHenning KruseElke KuhlenJens KürtenAndreas KurtzAlexandra Kusitzky

L Kai LaakmannErich LaaserJudith LammersLothar LandauArthur LandwehrBritta LangenbergFlorian LanzRosemarie LeinemannSusanne LeinemannRalf LeineweberMarion LemkeVeit LemkeJan LerchKatharina LimbourgPeter LimbourgVera LinßChristian LipickiChristian LöckerClaudia LöfflerJulika LohsträterMatthias LokeJan LoleitMarkus LöningKatja LoschRalf-Wolfgang LothertDieter Lukowski

MChristian MaertinIris MainkaClaus Christian MalzahnStefan MarotzkeRoland MaryStefan MathieuMatthias MatussekUlrike MatussekWalter MayerBill McAndrewsChristian MeierDietrich MenkensJohn MentMeike MentPetra-Evelyne Merkel

Jürgen MerschmeierThomas Mickeleit, Nora-Maria MiethkeAndreas MihmBascha MikaGeorg MildeAlexander MissalAlexander MohantyUwe MommertJan MönikesGünter MüchlerAlexandra MüllerVolker MüllerFalko MüllerSilke MüllerJoe MüllerMathias Müller von BlumencronRainer Munz

NJosef NellesAlexander NeubacherThomas Niederste-WerbeckJulia NiesertCarsten NilliesDirk NoldeIngo N. NommsenJens NordlohneAnton Notz

OPhilipp OehmkeGeorg OevermannPhilip OltermannDirk OmmelnOlaf OpitzAndreas OppermannRomanus Otte

PPatricia PantelAndreas PaulsenInger PausMarkus PeichlMichael PfisterMinh-Khai Phan-ThiDirk PlanertKerstin PlehweMichael PohlAlex PolsMarkus PönitzJörg PoppendieckUlrike PoscheAlan PosenerCharis PöthigChristian PotthoffThomas PräkeltHeribert PrantlGerald PraschlHubertus PrimusNiklas ProkschNicole Puttner

RStephan RabeJochen RauschAndreas RehmChristian ReiermannRainer RetzlikDietmar RiemerAndreas RinkeEva Maria RitterHarry RoegnerEvelyn RollW. Michael RopersMichaela RothNicole Rüdiger

Markus RussBettina RustCarsten van Ryssen

SJörg SadrozinskiKatty SaliéClaas SandrockManfred SchäfersAnne SchardeyChristiane SchatzmannSven SchefflerBarbara ScheilHartmut SchickCornelia SchiemenzThomas E. SchmidtWulf SchmieseVerena Schmitt-RoschmannGuido SchmitzBettina SchneuerBirgit SchönauTyll SchönemannUlrich SchröderGeraldine SchroederEwald B. SchulteSuse SchumacherHajo SchumacherJanne SchumacherNorbert SchwaldtPatrik SchwarzThomas SchwarzerDavid ScuderiKathi SeefeldDagmar SeitzerKlaus SiebenhaarAndreas SiefkeMarkus SieversBjörn SieversUlrike SimonAnnette SolzinWerner SonneChristian SpahrRudolf SpindlerEckart SpringskleeConny SpringskleeHans-Peter StadtmüllerRoland StahlAndré StahlFrank StegemannAnja SteinJulia SteinAlmut StollbergJoachim StoltenbergKlaus StratmannThorsten StraußGeorg StreiterJörn SucherKirsten Sucker-Sket

TFrank TanakaBernhard TaubenbergerUlf TeichertFriedrich ThelenHenrik TeschNorbert TheihsJennie TheißPeter ThelenAndreas TheyssenJörn ThießenFrank ThomsenClaudia TödtmannEike TölleGeorgia TornowKatrin TrägerKristina Trautmann

VKlaus VaterHans-Jörg Vehlewald

Annette VerheyenJan VogelStephan VogelAnka VollmannUwe VorkötterMike de Vries

WKatharina WagnerJörg WagnerJoachim WagnerRudi WaisAxel WallrabensteinStefan WarbeckBettina WarkenCorina WeberAnnette WeberMichael WedellHenning von WedemeyerAngela WefersBert G. WegenerFrieder WeissThomas WendelJürgen WermserRolf WestermannDaniel WetzelStefan WieduwiltMichael WiggeAnne WillLars WincklerWilli WinklerJoachim WinterUlrike WöhningCornelia WolberGernot WolfUwe WolfingerKlaus WowereitMatthias WulffThomas Wüpper

ZSebastian ZabelUlrich Zawatka-GerlachWerner ZedlerSibylle ZehleArnd ZeiglerUlrike ZeitlingerHolger Zschapitz

Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen wächst mit seinen Aufgaben. Besonders, wenn diese noch klein sind.

Soziales Engagement hat in unserem Konzern eine lange Tradition und stellt für uns einen wichtigen Bau-stein unseres Handelns dar. Es ist für uns Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwor tung. Aus diesem Grunde unterstützen wir verschiedene Projekte, bei denen die Förderung junger Menschen, die Zukunft der Gesellschaft sowie der Schutz der Umwelt im Fokus stehen und die nachhaltige Veränderungen mit sich bringen, wie zum Beispiel:

RWE Jugendstiftung Die gemeinnützige GmbH kümmert sich seit 1998 mit diversen Projekten um sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.

„Ich pack das!“Mit diesem Projekt werden Jugendliche und junge Erwachsene auf den Beginn einer Berufsausbildung vorbereitet. Neben der Vermittlung von grundlegen-den Qualifi kationen, technischem Verständnis und handwerklichen Fertigkeiten stärkt die Aktion die Persönlichkeit der Teilnehmer.

MUS-E ProgrammMUS-E ist ein europaweites künstlerisches Programm der Yehudi Menuhin Stiftung für Grundschulen in sozial benachteiligten Gebieten. Durch die Arbeit mit Künstlern wird die Persönlichkeit der Kinder gezielt gestärkt, ihre Kreativität und künstlerische Ausdrucksfähigkeit werden entfaltet und ihre soziale Kompetenz wird gefördert.

FUBA-NET CupDer FUBA-NET Cup ist das größte integrative Fußball-turnier Deutschlands. Jedes Team besteht zur Hälfte aus Fußballern mit einem Handicap – ganz gleich ob dieses körperlicher, psychischer, organischer oder geistig-seelischer Natur ist. RWE ist Hauptsponsor dieses einmaligen Turniers.

Haben Sie noch Fragen zu unseren sozialen Akti-vitäten? Weitere Informationen erhalten Sie unter www.rwe.com

Eine Idee von RWE: Engagement für Jugend, Bildung, Zukunft

RWE0801_CS2_27L_210x280_Kinder.i1 1 25.01.2008 11:59:26 Uhr

Jugendsünden Seite 54 V.i.S.d.P. spezial

Peter Kloeppel und die SchweinezuchtDer RTL-Anchorman hat viele Talente, dass er im April 1983 an der Universität Göttingen in Agrarwissenschaften sein Diplom machte – wird dabei oft vergessen. Was Sie schon immer über „Verhaltensaktivitäten und Aufzuchtentwicklung von Saugferkeln in eingestreuten und einstreulosen Abferkelbuchten“ wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten.

Schonungslos reißen wir auf dieser Seite die Frühwerke prominenter Journalisten und dazugehörige Fotos ans Licht der Öffentlichkeit. Denn nicht jeder Chefredakteur begann als Zeilengott, Essaykünstler oder Wahrsager.

„Die haltungstechnische Entwicklung in der Schweinehaltung während der letzten Jahr-zehnte wurde durch die Bestimmungsfakto-ren Kapitalbedarf, Arbeitszeitbedarf, Kosten und Gewinn geprägt. Wichtige Schritte waren hierbei die allmähliche Abkehr von Haltungs-verfahren mit Einstreu und die Einführung von flächensparenden, einstreulosen Produkti-onsformen.(...)Vor allem in der Schweinemast führten diese neuen Haltungsverfahren zu einer hohen Arbeitsproduktivität, ohne dass die Produktionsleistung der Tiere gelitten hat. In der Ferkelerzeugung hingegen beginnt erst die Entwicklung arbeitssparender und leistungsfördernder Haltungsformen. Dies ist in der erheblich problematischeren Koordi-nation der Umweltansprüche der Tiere mit der Produktionstechnik begründet. Während diese Probleme derzeit jedoch als weitgehend gelöst anzusehen sind, wird in letzter Zeit vermehrt die Frage nach Zusammenhängen zwischen Haltungsform und Verhalten der Nutztiere gestellt.(...)Dies basiert unter anderem auf Verhaltensbe-obachtungen an frühabgesetzten Ferkeln in der Käfig- oder Flatdeckhaltung, die im Ver-gleich zu Ferkeln in konventioneller Haltung deutliche Verschiebungen in der Häufigkeit bestimmter Verhaltensweisen aufwiesen (MARX, 1973; van PUTTEN und DAMMERS, 1976; FRASER, 1978).(...)Der Schwanz der Sau stellte das beliebteste Beschäftigungsobjekt der Ferkel bei ihren Ak-tivitäten an der Sau dar. Dies ist durchaus ver-ständlich, denn auch durch seine Größe und Beweglichkeit wird er zu einem interessanten Objekt in der ansonsten recht reizarmen Umgebung einer strohlosen Abferkelbucht.

Die ethologischen Untersuchungen zeigten, dass der artspezifische Wühl- und Erkun-dungsdrang der Ferkel in einstreulosen Abferkelbuchten mit zunehmendem Alter auf Ersatzobjekte anstelle des Strohs übertragen wurde. Die einstreulose Haltung wird den Bedürfnissen der Saugferkel somit nicht vollkommen gerecht. Um eventuelle physische

Schädigungen und damit verbundene Leistungsde-pressionen zu reduzieren, sollten die Haltungssys-teme weiter im Rahmen der Möglichkeiten an die verhaltensbedingten Anforderungen der Nutztiere angepasst werden.“

(Mit freundlicher Genehmigung des Autors, die besten Passagen des 70-seitigen Frühwerks.)

Vom Landwirt zum RTL-Nachrichtenchef

Altkanzler Kohl signiert in ländlicher Atmosphäre

Kloeppels Arbeit mit Kohl-Widmung

Peter Kloeppel und Helmut Kohl trafen sich mehrmals zum Som- merinterview in der Nähe des Wolfgangsees. Beim zweiten Gespräch besuchten sie einen Bauernhof und kamen auf das Studium des RTL-Moderators zu sprechen, Kohl wollte nicht glauben, dass Kloeppel ein Diplom in Agrarwissenschaften hat, und bat ihn um einen Beweis. Beim nächsten Treffen (1998) legte Kloeppel dem Altkanzler seine Diplomarbeit vor. Kohl schrieb eine Widmung aufs Deckblatt:

« Mit allen guten Wünschen für die Zukunft des entlaufenen Schweinezüchters und viel Glück in Bonner Buchten! » Helmut Kohl

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